DE2738010C3 - Verfahren zur Herstellung von Hexafluoraceton - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HexafluoracetonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hexafluoraceton aus Hexafluorpropen durch
einstufige Reaktion, bei der Hexafluorpropen und
Sauerstoff mit einem fluorierten Aluminiumoxid als Katalysator kontaktiert wird.
Hexafluoraceton ist als solches als Katalysator für die
Polymerisation von Perfluorcyclobuten oder Triazin geeignet Aufgrund seiner Polymerisierbarkeit bildet es
mit Tetrafluoräthylen und Äthylen ein Terpolymeres.
Diese Verbindung ist auch als Ausgangsmateria? für die Herstellung von Bisphenol
geeignet, das ein ausgezeichnetes Vernetzungsmittel für
fluorhaltige Elastomere ist.
Zur Herstellung von Hexafluoraceton ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem man Hexafluorpropen
oxidiert und das resultierende 1,2-Epoxyhexafluorpropan zu Hexafluoraceton umlagert So werden z. B.
Hexafluorpropen und Sauerstoff mit aktiviertem Kieselgel bei Temperaturen von 140 bis 280° C kontaktiert,
wodurch 1,2-Epoxyhexafluorpropan erhalten wird.
Dieses wird sodann in Gegenwart einer Lewis-Säure, wie z. B. von Aluminiumoxid, umgelagert, wodurch
Hexafluoraceton erhalten wird (US-PS 37 75 439). Somit sind bei dem herkömmlichen Verfahren zwei
Reaktionsstufen erforderlich, um Hexafluoraceton herzustellen.
Ausgedehnte Untersuchungen haben ergeben, daß Hexafluoraceton aus Hexafluorpropen und Sauerstoff
in einer einstufigen Reaktion hergestellt werden kann, wenn ein spezieller Katalysator, d. h. fluoriertes
Aluminiumoxid, verwendet wird. In der DE-OS 26 24 349 wird ein Verfahren zur Herstellung von
Hexafluoraceton aus Hexafluorpropen durch eine einstufige Reaktion beschrieben, bei der Hexafluorpropen und Sauerstoff mit einem fluorierten Aluminiumoxid als Katalysator kontaktiert werden, wodurch
Hexafluoraceton erhalten wird.
Weitere Untersuchungen haben nun gezeigt, daß auch ein anderer spezieller Katalysator, d. h. fluoriertes
Siliciumdioxid-AIuminiumoxid, die Bildung von Hexafluoraceton aus Hexafluorpropen und Sauerstoff in
einer einstufigen Reaktion bewirken kann.
Obgleich fluoriertes Aluminiumoxid und fluoriertes Siliciumdioxid-AIuminiumoxid über einen langen Zeitraum eine gute Umwandlung von Hexafluorpropen
zeigen, wird die Selektivität zu Hexafluoraceton im Verlauf der Zeit erniedrigt, so daß die Ausbeute an
Hexafluoraceton unter Zunahme der Bildung von unerwünschten Nebenprodukten vermindert wird.
Gegenwart von Wasser in dem Reaktionssystem solche Nachteile überwindet und daß über eine lange
Zeitspanne eine ausgezeichnete Selektivität zu Hexafluoraceton aufrechterhalten werden kann, ohne daß die
Umwandlung des Hexafluorpropens verschlechtert wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Hexafluoraceton aus Hexafluorpropen
durch einstufige Reaktion, bei der Hexafluorpropen und
ίο Sauerstoff mit einem fluorierten Aluminiumoxid oder
einem fluorierten Siliciumdioxid-AIuminiumoxid als Katalysator kontaktiert wird, das dadurch gekennzeichnet ist daß man die Kontaktierung in Gegenwart von
nicht weniger als etwa 0,001 Mol Wasse»· pro 1 MoI
Als Katalysator werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren fluoriertes Aluminiumoxid oder fluoriertes
Siliciumdioxid- bzw. Kieselsäure-Aluminiumoxid verwendet
Als fluoriertes Aluminiumoxid können alle Materialien verwendet werden, die als »fluoriertes Aluminiumoxid« bekannt sind Einige der fluorierten Aluminiumoxide sind bekannte Katalysatoren für die Reformierung von Kohlenwasserstoffen. Andere sind als
Katalysatoren für die Umlagerung von Chlorfluorkoh-Ienwasserstoffen bekannt Das fluorierte Aluminiumoxid enthält Aluminium, Fluor und Sauerstoff. Der
Fluorgehalt beträgt zweckmäßigerweise etwa 03 bis 50
Gew.-%.
Das fluorierte Aluminiumoxid, das als Katalysator
verwendet wird, wird üblicherweise durch Behandlung von Aluminiumoxid mit einem Fluorierungsmittel
hergestellt Als Aluminiumoxid können ohne besondere Beschränkungen alle herkömmlichen Produkte, wie z. B.
natürliches Aluminiumoxid oder synthetisches Aluminiumoxid, verwendet werden. Besonders bevorzugt
werden aktivierte Aluminiumoxidsorten, wie z. B. hochporöses Aluminiumoxid, das durch Calcinierung
von (X-Aluminiumoxidhydrat oder /S-Aluminiumoxidhy
drat unter entsprechend kontrollierten Bedingungen
erhalten wird Einige der handelsüblichen aktivierten Aluminiumoxidsorten enthalten Siliciumdioxid bzw.
Kieselsäure als Komponente für die Tablettierung. Produkte mit einem Siliciumdioxidgehalt von nicht
mehr als etwa 20 Gew.-% können hierin unter die Bezeichnung »Aluminiumoxid«, wie sie hierin verwendet wird, eingeordnet werden.
Als Fluorierungsmittel können anorganische Fluorierungsmittel oder organische Fluorierungsmittel ver-
wendet werden. Beispiele für anorganische Fluorierungsmittel sind
Fluorwasserstoff, Siliciumtetrafluorid,
Schwefelfluoride
(z. B. Schwefeltetrafluorid,
M Schwefelhexafluorid),
Sulfurylfluorid, Thionylfluorid,
Ammoniumfluorid
(z. B. saures Ammoniumfluorid,
neutrales Ammoniumfluorid) etc.
_ _
Beispiele für organische Fiuorierungsmittei sind Fluorkohlenwasserstoffe, Chlorfluorkohlenwasserstoffe und
Bromfluorkohlenwasserstoffe etc. Fluorhaltige Verbindungen der Formel CnP3HiX. worin X für ein
h5 Sauerstoffatom oder ein Stickstoffatom steht, η eine
ganze Zahl von I bis 8 (vorzugsweise 1 bis 4) ist, a eine ganze Zahl von I bis 2n + m ist, b eine ganze Zahl von 0
bis 2/7+ m- \ ist und m eine ganze Zahl von 2 ist, wenn
X für ein Sauerstoffatom steht, oder eine ganze Zahl
von 3 ist, wenn X für ein Stickstoffatom steht, wie sie in den offengelegten Unterlagen der japanischen Patentanmeldung 1578/1972 beschrieben werden, können
gleichfalls als organische Fluorierungsmute! verwendet werden. Die Fluorkohlenwasserstoffe können gesättigte
oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit nicht mehr als 8, vorzugsweise nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen
sein, bei denen mindestens ein Wasserstoffatom durch ein Fluoratom substituiert ist. Ein höherer Substitutionsgrad mit Fluoratomen wird mehr bevorzugt Spezielle
Beispiele sind
CF4, CHF3, CF3CF3, CHF2CF3,
CHFoCHF2, CH3CF3, CH1FCHF2,
CH2=CF2, CF3CF=CF2, CF2 = CF2 etc
Die Chlorfiuorkohlenwasserstoffe und die Bromfluorkohlenwasserstoffe können gesättigte oder ungesättigte
Kohlenwasserstoffe mit nicht mehr als 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen, sein, bei denen die Wasserstoffatome durch
mindestens ein Fluoratom und mindestens ein Chloroder Bromatom substituiert sind. Einzelbeispiele hierfür
sind
CCl3F, CCI2F2, CHCI2F, CHQF2,
CCIF2CCl2F, CCI3CF31CCl2FCCIiF,
CCI3CCl2F, CClF2CClF2. CCl2FCF3,
CF3CCl=CCICF3, CF2BrCFCIBr,
CF2BrCHClF, CF2BrCF2Br, etc.
Hexafluoraceton, HexaBuor-1,2 -poxyäthan,
Decafluordiäthyläther,
Tri-(trifluormethyl)-amin,
Tetrafluoräthylmethyläther etc.
Unter diesen werden Perfluoralkane, wie Tetrafluormethan, und Perfluoralkene, wie Hexafluorpropen, besonders bevorzugt.
Die Herstellung des Katalysators kann je nach Art
des verwendeten Fluorierungsmittels nach verschiedenen Verfahrensweisen geschehen.
Wenn z. B. Fluorwasserstoff oder Ammoniumfluorid als Fluorierungsmittel verwendet werden, dann wird das
aktivierte Aluminiumoxid damit bei einer Temperatur von etwa 20 bis 4500C kontaktiert, so daß das fluorierte
Aluminiumoxid erhalten wird.
Bei Verwendung von Schwefelfluorid, Sulfurylfluorid oder Thionylfluorid kann das aktivierte Aluminiumoxid
mit dem Fluorierungsmittel bei einer Temperatur von etwa 300 bis 5000C kontaktiert werden, um das
fluorierte Aluminiumoxid zu ergeben. In einigen Fällen können Schwefelverbindungen auf dem Katalysator
gebildet und abgeschieden werden, doch sind sie für die katalytische Aktivität nicht schädlich.
Wenn das Fluorierungsmittel ein organisches Fluorierungsmittel ist, dann kann das aktivierte Aluminiumoxid
damit bei einer Temperatur von etwa 100 bis 600° C, vorzugsweise von etwa 150 bis 4500C, kontaktiert
werden, wodurch das gewünschte fluorierte Aluminiumoxid erhalten wird.
Im Falle, daß ein organisches Fluorierungsmittel verwendet wird, kann die Behandlung des aktivierten
Aluminiumoxids mit einem Chlorkohlenwasserstoff oder Bromkohlenwasserstoff vor dem Kontakt mit dem
organischen Fluorierungsmittel bewirkt werden. Das gemeinsame Vorliegen eines Chlorkohlenwasserstoffs
oder eines Bromkohlenwasserstoffs und des organischen Fluorierungsmittels beim Kontakt mit dem
aktivierten Aluminiumoxid ist manchmal empfehlenswert, da die Fluorierung des aktivierten Aluminiumoxids
bei niedrigerer Temperatur glatter bewerkstelligt werden kann.
Als Chlorkohlenwasserstoffe oder Bromkohlenwasserstoffe können gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit nicht mehr als 8, vorzugsweise nicht
mehr als 4 Kohlenstoffatomen verwendet werden, bei
ίο denen mindestens ein Wasserstoff atom durch ein Chloroder Bromatom substituiert ist. Ein höherer Substitutionsgrad mit Chlor- oder Bromatomen ist mehr zu
bevorzugen. Eine Substitution mit Chlor- oder Bromatomen allein oder mit beiden davon ist zulässig.
CCl4, CHCl3, CCl3CCI3. CHCl2CCl3,
CCl2=CCl2, CHCl=CCl2, CHBr3, CCl2Br2
und dergleichen. Unter diesen werden Perchlorkohlen-
Bei der Herstellung des fluorierten Aluminiumoxids
durch Behandlung des aktivierten Aluminiumoxids mit dem Fluorkohlenwasserstoff und dem Chiorkohlenwasserstoff oder Bromkohlenwasserstoff kann das aktivier-
te Aluminiumoxid zunächst mit dem Chlorkohlenwasserstoff oder dem Bromkohlenwasserstoff bei einer
Temperatur von etwa i?K) bis 4000C (vorzugsweise 100
bis 2000C) und sodann mit dem Fluorkohlenwasserstoff
bei einer Temperatur von etwa 100 bis 4000C
(vorzugsweise 100 bis 3500C) kontaktiert werden,
wodurch das fluorierte Aluminiumoxid erhalten werden kann. -~ν
Alternativ kann das aktivierte Aluminiumoxid mit einem Gemisch des Chlorkohlenwasserstoffs oder des
j5 Bromkohlenwasserstoffs mit dem Fluorkohlenwasserstoff bei einer Temperatur von etwa 100 bis 400° C
(vorzugsweise 200 bis 3000C) kontaktiert werden. Die
Verhältnismenge des Chlorkohlenwasserstoffs oder des Bromkohlenwasserstoffs, die dem Flurirkohlenwasser
stoff zugemischt wird, bestimmt sich von der Art
derselben. So beträgt zweckmäßigerweise, beispielsweise bei einer Kombination von Tetrachlormethan mit
Trichlortrifluoräthan, das Molverhältnis von Tetrachlormethan zu Trichlortrifluoräthan etwa 0,1 bis 5 :1.
Zusätzlich zu den oben angegebenen Verfahrensweisen kann das fluorierte Aluminiumoxid nach allen
beliebigen herkömmlichen Verfahren hergestellt werden, beispielsweise nach den Verfahren, wie sie in den
JA-PS 11 605/1964 und 27 748/1968 beschrieben wer
den.
Das fluorierte Siliciumdioxid-Aluminiumoxid enthält als wesentliche Komponenten Aluminium, Silicium,
Fluor und Sauerstoff. Der zweckmäßige Fluorgehalt beträgt etwa 0,5 bis 50 Gew.-%.
Das fluorierte Siliciumdioxid-Aluminiumoxid kann durch Behandlung von Siliciumdioxid-Aluminiumoxid
mit einem Fluorierungsmittel praktisch in der gleichen Weise hergestellt werden, wie es oben hinsichtlich der
Herstellung des fluorierten Aluminiumoxids beschrie
ben wurde. Als Fluorierungsmittel können die oben im
Zusammenhang mit der Herstellung des fluorierten Aluminiumoxids beschriebenen Produkte eingesetzt
werden. Das als Ausgangsprodukt verwendete Siliciumdioxid- bzw. Kieselsäure-Aluminiumoxid ist als solches
b5 bekannt und kann einen Siliciumdioxid- bzw. Kieselsäuregehalt von mehr als etv/a 20 Gew.-% aufweisen.
Gewöhnlich beträgt das Verhältnis von Siliciumdioxid zu Aluminiumoxid in dem Siliciumdioxid-Aluminium-
oxid etwa 25 :75 bis 90 :10, auf das Gewicht bezogen.
Ein bevorzugtes Verhältnis von Siliciumdioxid zu Aluminiumoxid ist etwa 30 :70 bis 80 :20.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß man Hexafluorpropen und
Sauerstoff mit dem Katalysator in herkömmlicher Weise kontaktiert Somit kann man das Hexafluorpropen
und den Sauerstoff mit einem Festbett, einem sich bewegenden Bett oder einem Wirbelschichtbett des
Katalysators in einem geeigneten Reaktionsgefäß oder -rohr sowie in einem kontinuierlichen System oder
einem abgeschlossenen System kontaktieren.
Das Mischverhältnis von Hexafluorpropen zu Sauerstoff beträgt gewöhnlich 1 :10 bis 0,1 (Molverhältnis),
vorzugsweise etwa 1 :2 bis 0,3. Wenn die Sauerstoffmenge unterhalb der Untergrenze des Bereiches liegt,
dann ist die Umwandlungsrate niedrig. Wenn andererseits die Sauerstoffmenge oberhalb der Obergrenze
liegt, dann wird die Wirksamkeit der Vorrichtung vermindert Erforderlichenfalls kann als Verdünnungsmitte!
ein inaktives Gas, z. B. Kohlendioxid, Stickstoff oder Helium, verwendet werden.
Wie oben ausgeführt, wird die Reaktion in Anwesenheit
von Wasser in dem Reaktionssystem durchgeführt um eine hohe Selektivität von Hexafluorpropen zu
Hexafluoraceton über einen langen Zeitraum aufrechtzuerhalten.
Die Einführung von Wasser in das Reaktionssystem kann zu jeder beliebigen Stufe des
Kontakts erfolgen, beispielsweise von der Anfangsstufe des Kontakts an oder im Verlauf des Kontakts. Sie kann
fernerhin kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Die in dem Reaktionssystem vorhandene Wassermenge
beträgt nicht weniger als etwa 0,001 Mol, vorzugsweise etwa 0,001 bis 0,03 Mol, pro 1 Mol Hexafluorpropen.
Die Reaktionstemperatur beim Kontakt beträgt gewöhnlich etwa 80 bis 300" C, vorzugsweise etwa 100
bis 2500C. Wenn die Temperatur unterhalb der Untergrenze des genannten Bereiches liegt dann wird
die Umwandlungsrate erniedrigt. Wenn andererseits die Temperatur oberhalb der Obergrenze liegt dann wird
die Ausbeute vermindert. Bei einer Temperatur von weniger als etwa 80° C schreitet die Reaktion kaum
voran. Bei einer Temperatur von mehr als etwa 300° C ist die Ausbeute extrem niedrig. Der Reaktionsdruck
kann Atmosphärendruck oder ein höherer Druck sein. Im allgemeinen ist ein höherer Druck zu bevorzugen,
um die Uinwandlungsrate und die Ausbeute zu erhöhen. Für technische Zwecke wird gewöhnlich ein Druck von
etwa 0,98 bis 20,6 bar angewendet.
Die Kontaktzeit bestimmt sich durch die anderen Bedingungen, insbesondere die Temperatur. Bei höheren
Teä/iperaturen wird eine kürzere Kontaktzeit angewendet, während — wie im Falle von anderen
üblichen Reaktionen — bei niedrigeren Temperaturen längere Kontaktzeiten zweckmäßig sind. Im allgemeinen
werden Kontaktzeiten von 30 min oder weniger (z. B. 0,5 see) bevorzugt. Höhere Kontaktzeiten ergeben
eine höhere Umwandlung. Die richtige Kontaktzeit kann im Einzelfall anhand von wirtschaftlichen Erwägungen
ausgewählt werden. So wird z. B. eine eo Kontaktzeit von etwa ί sec bis 10 min gewöhnlich in
kontinuierlichen Systemen angewendet, bei denen die Temperatur etwa 100 bis 250°C beträgt.
Wenn der Katalysator über lange Zeiträume verwendet wird, dann scheiden sich kohlenstoffhaltige Materia- h5
lien auf der Oberfläche ab, wodurch die katalytisch·^
Aktivität vermindert "<ird. In einem solchen Fall kann
die katalytische Aktivität wieder hergestellt werden.
indem man den Katalysator in Gegenwart von Sauerstoff oder eines Sauerstoff enthaltenden Materials,
z. B. Luft, auf eine Temperatur von etwa 350 bis 5000C
erhitzt
Obgleich eine hohe Umwandlung von Hexafluorpropen über eine relativ lange Zeitspanne aufrechterhalten
werden kann, wird doch die Selektivität zu Hexafluoraceton allmählich unter erhöhter Bildung von Nebenprodukten
erniedrigt Die Erniedrigung der Selektivität zu Hexafluoraceton wird jedoch erheblich verhindert,
wenn Wasser in dem Reaktionssystem vorhanden ist Hierdurch kann die Lebensdauer des Katalysators auf
das Mehrfache verlängert werden. Weiterhin kann ein Katalysator, dessen Selektivität zu Hexafluoraceton
einmal vermindert worden ist durch Kontaktieren mit Wasser reaktiviert werden.
Wie bereits ausgeführt wurde die Herstellung von Hexafluoraceton aus Hexafluorpropen bislang in zwei
Reaktiorsstufen vorgenommen. Gemäß der Erfindung kann nun die Herstellung wirkc;5<:ier durch ein nur
einstufiges Verfahren durchgefühlt werden. Bei der
Analyse der Reaktionsprodukte wird die Bildung von 1,2-Epoxyhexafluorpropan, das das Zwischenprodukt
des herkömmlichen Verfahrens darstellt nicht bestätigt Bei dem herkömmlichen Verfahren wird die zweite
Reaktionsstufe gewöhnlich in Gegenwart einer Lewis-Säure als Katalysator durchgeführt
Obgleich der herkömmliche bekannte Oxidationskatalysator (ζ. Β. Siliciumdioxid) für Hexafluorpropen
hauptsächlich 1,2-Epoxyhexafluorpropan erzeugt hat sich ergeben, daß das fluorierte Aluminiumoxid kein
1,2-Epoxyhexafluorpropan bildet Andererseits üben Lewis-Säuren (z. B. Aluminiumoxid, Aluminiumtrichlorid),
die als Katalysatoren für die Umlagerung von 1,2-Epoxyhexafluorpropan zu Hexafluoraceton bekannt
sind, keinerlei Aktivität auf die Reaktion von Hexafluorpropen mit Sauerstoff aus. Aus diesen Tatsachen heraus
wird angenommen, daß das fluorierte Aluminiumoxid aufgrund seiner unerwarteten Eigenschaften zu einer
selektiven Bildung von Hexafiuoraceton bei der Oxidation von Hexafluorpropen führt
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert
Beispiel 1
(1) Herstellung von fluoriertem Aluminiumoxid
(1) Herstellung von fluoriertem Aluminiumoxid
In ein Reaktionsrohr aus Pyrex-Glas (Innendurchmesser
28 mm, Länge 1000 mm), das vertikal in einem elektrischen Ofen angeordnet ist wird kornförmiges
aktiviertes Aluminiumoxid mit einer Teilchengröße von 2,3 bis 4,7 mm (50 g) eingegeben. Die Temperatur wird
in einem Stickstoffstrom auf 350 bis 37O0C erhöht
Schwefelhexafluorid wird mit einer Geschwindigkeit von 200 ml/min (25° C, 0,98 bar) bei der gleichen
Temperatur über einen Zeitraum von 9 h eingeführt. Das auf diese Weise erzeugte fluorierte Aluminiumoxid
enthält 12,3Gew.-% Fluor.
(2) Herstellung von Hexafluoraceton
In ein Reaktionsrohr aus Hastelloy C (Innendurchmesser
18 mm, Länge lÖÖÖmm) wird der unter (i)
erhaltene Katalysator (40 g) eingebracht. Ein Gemisch aus Hexafluorpropen und Sauerstoff (Molverhältnis
2:1) wird bei den folgenden Bedingungen eingeführt: Temperatur 1751C; Druck 0,98 bar; Zuführungsgeschwindigkeit
des Gemisches 90 ml/min (25D C, 0,98 bar). Während der Reaktion wird Wasser in das Reaktionssystem
in den in Tabelle 1-1 gezeigten Mengen eingeführt.
Das erzeugte Gas aus dem Reaktionsrohr wird gaschromatographisch analysiert, um die Umwandlung
von Hexafluorpropen und die Ausbeute an Hexafluoraceton zu bestimmen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle 1-2 zusammengestellt.
Zeitspanne nach Beginn | Eingeführte W.issermenge |
der Reaktion | (Mol pro I Mol |
(h) | llexafluorpropen) |
0 bis 160 | 0 |
160 bis 170 | 0.016 |
170 bis 260 | 0 |
260 bis 270 | 0.008 |
Tabelle !-2 | |
Zeitspanne nach Beginn | Umwandlung Ausbeute |
der Reaktion | |
(h) | (MoI-" ) (Mol-%) |
50 14.8 66,8
160 (unmittelbar vor der 34,4 29,8
ersten Einführung
von Wasser)
von Wasser)
165 (mit der Einführung 14.6 71,5
von Wasser)
260 (unmittelbar vor der 20.2 35,8
zweiten Einführung
von Wasser)
von Wasser)
265 (mit der Einführung 15.1 71.6
von Wasser)
450 (mit der Einführung 15,4 70,4
von Wasser)
Aus Tabelle 1-2 wird ersichtlich, daß — obgleich nach
etwa 150 h vom Beginn der Reaktion an die Ausbeute des angestrebten Hexafluoracetons ausgeprägt vermindert
wird — diese durch Einführung von Wasser wieder hergestellt wird. Es zeigt sich weiterhin, daß selbst nach
beendigter Zugabe des Wassers eine gute Ausbeute über eine erheblich lange Zeitspanne aufrechterhalten
werden kann.
Hexafluoraceton wird wie im Beispiel 1 hergestellt, jedoch wird die Einführung des Wassers gemäß den
Angaben der Tabelle II-l durchgeführt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle II-2 zusammengestellt.
Zeitspanne nach Beginn
der Reaktion
Eingeführte Wassermenge (Mol pro I Mol
Hexafluorpropen)
Hexafluorpropen)
Zeitspanne nach Beginn
der Reaktion
der Reaktion
(M)
Umwandlung Ausheilte (Mol-%) (Mol-!.)
0 bis 160
!60 bis 360
!60 bis 360
0
0,003
0,003
165 (unmittelbar nach Ein- 14.8 66,9
führung des Wassers)
350 (mit der Einführung 14,9 67,1
350 (mit der Einführung 14,9 67,1
des Wassers)
Hexafluoraceton wird in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch die Einführung des
Wassers kontinuierlich vnm Rpginn Hrr Rraklinn ;in in
einer Menge von 0,001 Mol pro I Mol Hexafluorpropen durchgeführt wird.
Die Umwandlung von Hexafluorpropen nach 265 h vom Beginn der Reaktion an beträgt 15,0 Mol-%. Die
Ausbeute an Hexafluoraceton beträgt zu diesem Zeitpunkt 69,3 Mol-%.
B c i s ρ i e I 4
(1) Herstellung von fluoriertem Siliciumdioxid-Aluminiumoxid
In ein Reaktionsrohr aus PyrcxGlas (Innendurchmesser
22 mm. Länge 1000 mm) wird kornförmiges
Siliciiimdioxid-Aluminiumoxid (SiOi: AbO) = 60:40.
auf das Gewicht bezogen) mit einer Teilchengröße von-2
bis 4 mm (35 g) eingeführt. Die Temperatur wird in einem Stickstoffstrom auf 400"C erhöht. Diese Temperatur
wird 2 h lang zur Entwässerung beibehalten. Die Temperatur wird sodann auf 2000C erniedrigt und
CCbFi-Gas wird in das Reaktionsrohr anstelle von Stickstoff mit einer Geschwindigkeit von 50 ml/min bei
der gleichen Temperatur über einen Zeitraum von 4 h eingeführt. Sodann wird Sauerstottgas 1 η lang Dei
3000C eingeführt. Das auf diese Weise erhaltene fluorierte Siüciumdioxid-Aluminiumoxid enthält 3.2
Gew.-% Fluor.
(2) Herstellung von Hexafluoraceton
κι Ein Bett des unter (1) erhaltenen Katalysators, das η
das Reaktionsrohr eingebracht worden ist, welches unter (1) verwendet worden war, wird auf 16O0C erhitzt.
Hexafluorpropen und Sauerstoff werden mit Geschwindigkeiten von 50 ml/min bzw. 30 ml/min bei einem
Ϊ5 Gesamtdruck von 0,98 bar eingeführt Während dieser
Zeit wird kontinuierlich Wasser in einer Menge von 0,001 Mol pro 1 Mol Hexafluorpropen eingeführt. Nach
3 bzw. 265 h wird das erzeugte Gas gaschromatographisch analysiert. Es wird bestätigt, daß die Umwand-
bo lung von Hexafluorpropen 9,8 bzw. 103 Mol-% und daß
die Ausbeute an Hexafluoraceton 68,4 bzw. 67,9 Mol-% beträgt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Hexafluoraceton aus Hexafluorpropen durch einstufige Reaktion, bei der Hexafluorpropen und Sauerstoff mit einem fluorierten Aluminiumoxid oder einem fluorierten Siliciumdioxid-AIuminiumoxid als Katalysator kontaktiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kontaktierung in Gegenwart von nicht weniger als etwa 0,001 MoI Wasser pro 1 Mol Hexafluorpropen vornimmt.
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