DE2734172C2 - - Google Patents
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- C07C403/22—Derivatives of cyclohexane or of a cyclohexene or of cyclohexadiene, having a side-chain containing an acyclic unsaturated part of at least four carbon atoms, this part being directly attached to the cyclohexane or cyclohexene or cyclohexadiene rings, e.g. vitamin A, beta-carotene, beta-ionone having side-chains substituted by sulfur atoms
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Vitamin A aus Sulfonen.
Es ist bekannt, besonders aus der DE-OS 23 05 267,
daß man das Vitamin A durch Schaffung einer Doppelbindung
in 11,12-Stellung des Vitamin A-Moleküls bei der Entfernung
einer Alkyl- oder Arylsulfonylgruppe herstellen kann.
Insbesondere ist es bekannt, die Derivate des Vitamin A der
allgemeinen Formel
worin R ein Wasserstoffatom oder einen Rest COR₁ und
R₁ einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet,
durch Desulfonierung eines Sulfons der allgemeinen Formel
worin R wie oben angegeben definiert ist und Ar einen gegebenenfalls
substiutierten Arylrest darstellt, herzustellen und
dann das erhaltene Produkt, worin R ein Wasserstoffatom bedeutet,
gegebenenfalls zu verestern. Die Entfernung der
Arylsulfonylgruppe wird durch Behandlung eines Sulfons der
allgemeinen Formel II mittels eines organischen oder anorganischen
basischen Mittels in einem organischen Lösungsmittel
bewirkt. Jedoch erfolgt die Reaktion nur mit sehr geringen
Ausbeuten beim Arbeiten in Lösungsmitteln mit hohem Dipolmoment
oder verläuft sehr langsam in Lösungsmitteln wei Tetrahydrofuran
oder Pyridin in Gegenwart von Kalium-tert-butylat.
Um eine vollständige Desulfonierung zu erzielen, wurde vorgeschlagen,
das Produkt der allgemeinen Formel II, worin Ar
den Phenylrest und R den COCH₃-Rest bedeuten, mit Alkalialkoholaten
in alkoholischem Milieu bei einer Temperatur von 80°C
während 4 bis 16 Stunden behandeln [P. S. Manchand und
Mitarb., Helv. Chim. Acta 59, 387 (1976)]; derartige Reaktionsbedingungen
sind jedoch im Hinblick auf die geringe Stabilität
des erwarteten Produkts wenig vorteilhaft.
In der DE-OS 23 05 267 ist ferner die Desulfonierung mit Kaliumisopropylat
bei 30°C beschrieben.
Es wurde nun gefunden, daß man die Desulfonierung eines Produkts
der allgemeinen Formel II verbessern kann, indem diese Desulfonierung
bei einer Temperatur zwischen 10 und 50°C in Gegenwart
von wenigstens 3 Mol eines Kaliumalkoholats
eines primären oder sekundären gesättigten aliphatischen
Alkohols mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen in gerader oder verzweigter
Kette durchgeführt wird, wobei dieses Alkoholat
in fester Form und in Suspension in einem flüssigen wasserfreien
Kohlenwasserstoff, in dem es unlöslich ist, vorliegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in den Patentansprüchen
näher definiert.
Unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist der Umwandlungsgrad des
Sulfons der allgemeinen Formel II quantitativ, und die Ausbeute
an Produkt der allgemeinen Formel I beträgt etwa 90%.
Es eignen sich alle Kohlenwasserstoffe, welche bei der Reaktionstemperatur
flüssig sind und in denen das wie oben definierte
Kaliumalkoholat unlöslich ist. Vorzugsweise verwendet
man einen gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 5 bis 10
Kohlenstoffatomen in gerader oder verzweigter Kette, einen
Benzolkohlenwasserstoff mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
(wie Benzol, Toluol, Xylol) oder ein Cycloalkan
mit 5 bis 8 Kettengliedern, das gegebenenfalls
durch 1 bis 3 Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in
gerader oder verzweigter Kette substituiert ist. Insbesondere verwendet
man Cyclohexan oder Hexan.
Die Menge an Kaliumalkoholat, wie es oben definiert ist, muß
wenigstens 3 Mol Kaliumalkoholat je Mol Sulfon der allgemeinen
Formel II betragen, ein Überschuß ist jedoch nicht schädlich; im
allgemeinen verwendet man 3 bis 5 Mole Kaliumalkoholat. Als
Alkoholat verwendet man vorzugsweise Kaliumethylat, Kaliumäthylat
oder Kaliumisopropylat.
Als Sulfone der allgemeinen Formel II verwendet man vorzugsweise
solche, bei denen das Symbol Ar einen Phenylrest oder
Nitrophenylrest oder einen Phenylrest, substituiert durch
ein oder zwei Halogenatome oder Alkyl- oder Alkoxyreste mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, darstellt.
Wie bei den bereits bekannten Desulfonierungsverfahren eines
Produkts der allgemeinen Formel II, worin das Symbol R einen
Rest COR₁, wie oben definiert, darstellt, findet eine teilweise
Verseifung der Estergruppe statt, was zu einem Gemisch
an Produkten der Formel I, worin R ein Wasserstoffatom bedeutet
und worin R einen Rest COR₁ darstellt, führt; falls
gewünscht, kann das so erhaltene Gemisch nach an sich bekannten
Methoden verestert werden, so daß man das Produkt der
Formel I, worin das Symbol R den entsprechenden Rest COR₁
darstellt, als Endprodukt erhält.
Wenn man ein Sulfon der allgemeinen Formel II, worin R ein
Wasserstoffatom bedeutet, desulfoniert, so ist das erhaltene
entsprechende Produkt der allgemeinen Formel I relativ instabil,
und man zieht es daher im allgemeinen vor, es direkt
in ein Produkt der allgemeinen Formel I, worin R den Rest
COR₁, wie oben definiert, bedeutet, durch jede an sich bekannte
Veresterungsmethode überzuführen.
Die Produkte der allgemeinen Formel II, worin R und Ar wie
oben angegeben, definiert sind, sind bekannte Produkte, welche
nach den in dem, DE-OS 23 05 267 beschriebenen Verfahren
hergestellt werden können.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
In einen 1-l-Kolben, der unter Lichtabschluß gehalten wird,
gibt man unter Argon 350 ml Äthanol und 7,05 g (15 × 10-3 Mol)
Sulfon-Acetat der Formel
(hergestellt wie in der DE-OS 23 05 267 beschrieben)
und rührt das erhaltene Gemisch. Die Auflösung des Sulfons
ist nicht vollständig. Nach 10 Minuten Rühren gibt man 140 ml
einer wäßrigen 1%igen Kaliumhydroxidlösung (25 × 10-3 Mol)
zu und setzt das Rühren bei etwa 25°C fort, wodurch die Auflösung
des Sulfon-Acetats fortschreitend hervorgerufen wird.
Nach 45 Minuten stellt man durch Dünnschichtchromatographie
(Eluiermittel: Hexan-t.Butanol, 9-1 in Vol.) fest,
daß das Sulfon Acetat vollständig zum Sulfonalkohol verseift
wurde. Das Äthanol wird dann unter vermindertem Druck bei
einer Temperatur von 45°C abdestilliert; man extrahiert die
restliche trübe wäßrige Lösung mit 350 ml Äther,
wäscht die Extrakte mit 50 ml Wasser, dann zweimal mit insgesamt
80 ml Salzwasser und trocknet sie dann über Natriumsulfat.
Durch Einengen unter vermindertem Druck bei etwa
25°C und Beendigung bei einem Druck von 0,133 mbar
erhält man nach 2 Stunden 15 Minuten einen Rückstand von 6,7 g
eines hellen gelben Öls, das aus dem Sulfonalkohol der
Formel
besteht.
Dieser Sulfonalkohol wird in 200 ml wasserfreiem Cyclohexan
bei 28°C gelöst. Zu der erhaltenen, unter Argon gehaltenen
Lösung gibt man 3,685 g trockenes Kaliummethylat (52 × 10-3 Mol)
und rührt die Suspension. Die flüssige Phase färbt sich hell
malvenfarbig, während die Temperatur auf 30°C steigt. Nach
1stündigem Rühren bei 30°C vergewissert man sich durch
Dünnschichtchromatographie, daß der Sulfonalkohol verschwunden
ist. Das Reaktionsgemisch von heller Maronenfarbe wird
auf 10°C abgekühlt und dann tropfenweise mit 140 ml Salzwasser
versetzt. Die organische Phase wird abgetrennt und
die wäßrige Phase zweimal mit insgesamt 200 ml Hexan
extrahiert. Die verschiedenen organischen Phasen werden vereinigt,
viermal mit insgesamt 120 ml Wasser und dann mit
30 ml Salzwasser gewaschen, mit einigen Tropfen Pyridin
versetzt, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem
Druck bei etwa 25°C eingeengt, bis ein Restvolumen von
150 ml verbleibt.
Zu der erhaltenen Lösung gibt man unter Argon und unter Lichtabschluß
1,985 g Pyridin und 3,006 g Essigsäureanhydrid, füllt
durch Zugabe von wasserfreiem Hexan auf 200 ml auf und erwärmt
das Gemisch 4 Stunden 30 Minuten auf 40°C. Man
prüft durch Dünnschichtchromatograpie, daß der gesamte Alkohol
in das Acetat übergeführt worden ist. Das Reaktionsgemisch
wird auf 5°C abgekühlt und mit 70 ml Hexan versetzt. Dann
gibt man innerhalb von 10 Minuten 110 ml Wasser zu, wobei
die Temperatur bei 5°C gehalten wird. Die organische Phase
wird abgetrennt, nacheinander mit 35 ml Wasser, das mit
7 Tropfen konzentrierter Schwefelsäure versetzt ist, dann
mit 35 ml Wasser, das mit 14 Tropfen 10-n-Natronlauge versetzt
ist und schließlich mit zweimal 30 ml Salzwasser
neutral gewaschen. Nach Zugabe von 0,21 g Di-tert-
butyl-hydroxytoluol, das als Stabilisator verwendet wird,
Trocknen über Natriumsulfat und Einengen unter vermindertem
Druck bei 35 bis 40°C, wobei die Destillation bei einem Druck von 0,133 mbar
beendet wird, erhält man 5,229 g rohes Vitamin A mit einem
Gehalt von 86% (bestimmt durch NMR-Spektrum, UV-Spektrum und
Flüssigkeitschromatograpie, was
einer Ausbeute von 87%, bezogen auf
das Ausgangssulfonacetat, entspricht.
Zu 20 ml wasserfreiem Hexan, das bei 28°C gehalten wird,
gibt man unter Argon 0,94 g (2 × 10-3 Mol) Sulfonacetat der
Formel
und rührt das Gemisch energisch, um das Sulfonacetat gut zu
verteilen. Durch einen Pulvertrichter gibt man dann auf einmal
0,7 g Kaliumisopropylat (7 × 10-3 Mol) zu und spült den
Trichter mit 5 ml wasserfreiem Hexan nach. Die Temperatur des
Gemisches steigt auf 30 bis 31°C und fällt dann wieder auf
28°C. Nach 40minütigem Rühren prüft man durch Dünnschichtchromatographie,
das die Desulfonierung vollständig ist.
Dann gibt man 20 ml Äthylacetat zu und erwärmt das Gemisch
10 Minuten auf 40°C. Nach dem Abkühlen auf etwa 25°C
wird das Reaktionsgemisch auf ein Gemisch aus 200 ml Eiswasser
und 100 ml Äther gegossen. Die organische
Phase wird abgetrennt, dreimal mit insgesamt 150 ml Wasser
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und dann durch Zugabe
von 9,3 mg Di-tert.-butyl-hydroxyanisol und 18,6 mg Di-
tert.-butyl-hydroxytoluol stabilisiert und unter vermindertem
Druck bei etwa 25°C eingeengt. Man erhält so einen Rückstand
von 0,6747 g (orangefarbenes Öl), in dem man durch NMR-Spektrum,
UV-Spektrographie und Flüssigkeitschromatographie
87% Vitamin A feststellt.
In einen 100-ml-Kolben, der unter Lichtausschluß gehalten
wird gibt man unter Argon 0,94 g (2 × 10-3 Mol) Sulfonacetat
der Formel
mit all-trans-Struktur, 45 ml Äthanol und 20 ml einer
1%igen wäßrigen Kaliumhydroxidlösung (3,57 × 10-3 Mol).
Das Reaktionsgemisch wird bei etwa 25°C 45 Minuten
gerührt, dann wird das Äthanol unter vermindertem Druck bei
einer Temperatur unterhalb von 45°C abdestilliert. Das verbleibende
Gemisch wird mit 50 ml Wasser versetzt und nacheinander
mit 50 ml und dann dreimal mit 25 ml
Äther extrahiert. Die ätherischen Extrakte werden vereinigt,
mit Wasser und dann mit Salzwasser gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Durch Einengen unter vermindertem Druck
erhält man einen Rückstand von 0,856 g, der aus dem Sulfonalkohol der Formel
(all-trans-Struktur) besteht.
Dieser Sulfonalkohol wird in 25 ml über P₂O₅ destilliertem
Cyclohexan gelöst. Zu der erhaltenen Lösung gibt man 0,7 g
Kaliumisopropylat (7 × 10-3 Mol). Nachdem das Gemisch
40 Minuten bei 30°C unter Rühren gehalten worden ist, prüft
man durch Chromatograpie, daß die Desulfonierung vollständig
ist. Das Gemisch wird auf 20°C abgekühlt, und dann gibt man
tropfenweise 20 ml Salzwasser zu und extrahiert mit 45 ml
Hexan. Die Hexanextrakte werden dreimal mit insgesamt 30 ml
Salzwasser (etwa pH-Wert 7) gewaschen. Man gibt dann einen Tropfen
Pyridin zu. Nach Trocknen über Natriumsulfat und Einengen
unter vermindertem Druck erhält man einen öligen Rückstand
von 0,595 g, worin man (durch Flüssigkeitschromatograpie
und UV-Spektrograpie) 79% Vitamin
A-Alkohol feststellt, was einer Ausbeute von 81,9%,
bezogen auf das Ausgangssulfonacetat, entspricht.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Derivaten des Vitamins A
der allgemeinen Formel
worin R ein Wasserstoffatom oder einen Rest COR₁ und
R₁ einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet,
durch Desulfonierung eines Sulfons der allgemeinen Formel
worin R wie oben angegeben definiert ist und Ar einen gegebenenfalls
substituierten Arylrest bedeutet, bei einer
Temperatur zwischen 10 und 50°C, in Gegenwart eines Kaliumalkoholats
eines gesättigten primären oder sekundären aliphatischen
Alkohols mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen in gerader
oder verzweigter Kette, das in Suspension in einem wasserfreien
flüssigen Kohlenwasserstoff, in dem es unlöslich ist, vorliegt,
und gegebenenfalls anschließende Veresterung des erhaltenen
Produkts, worin R ein Wasserstoffatom darstellt, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Desulfonierung in Gegenwart von
wenigstens 3 Mol des Kaliumalkoholats pro Sulfongruppe durchführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Desulfonierung in einem gesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoff mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen in gerader
oder verzweigter Kette, einem Benzolkohlenwasserstoff mit 6 bis
12 Kohlenstoffatomen oder einem Cycloalkan mit 5 bis 8 Kettengliedern,
gegebenenfalls substituiert durch 1 bis 3 Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in gerader oder verzweigter
Kette, durchgeführt.
3. Verfahren gemäß Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Sulfon desulfoniert, worin das Symbol Ar einen Phenyl-
oder Nitrophenylrest oder einen Phenylrest, substiuiert durch
ein oder zwei Halogenatome oder Alkyl- oder Alkoxyreste mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bedeutet.
4. Verfahren gemäß Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Desulfonierung in Gegenwart von 3 bis 5 Mol Kaliumalkoholat durchführt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Desulfonierung in Cyclohexan oder Hexan durchführt.
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