DE2733771A1

DE2733771A1 - Verzoegerungseinrichtung

Info

Publication number: DE2733771A1
Application number: DE19772733771
Authority: DE
Inventors: Juergen Ing Grad Heller
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Deutsche Thomson oHG
Priority date: 1977-07-27
Filing date: 1977-07-27
Publication date: 1979-02-15
Also published as: DE2733771C2

Description

Verzögerungseinrichtung
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verzögern eines Teiles, das sich bei der Handhabung unerwünscht beschleunigt.
Solche unerwünschten Beschleunigungen können beim Öffnen von Klappen und Türen an Geräten und Schränken auftreten, wenn die Schwerkraft oder eine Federkraft beim Öffnen wirksam wird.
Beim Öffnen eines Kassettenfaches eines Kassettenmagnetbandgerätes beispielsweise ist es unangenehm, wenn dieses Fach oder eine abdeckende Klappe nach Lösen einer Arretierung heraus springt, hart gegen einen Anschlag schlägt, auf die Dauer vielleicht dabei sogar beschädigt wird und möglicherweise den Benutzer erschreckt.
In dem Buch Feinmechanische Bauelemente" von S. Hildebrand, 1968, sind eine Reihe von Geschwindigkeitsgleichhaltern beschrieben, nämlich Bremsregler in Form von Fliehkraftbremsreglern, Windflügelregler, aber auch Hemmregler, wie sie beispielsweise in Kameraverschlüssen oder Uhren (für die Unruhe) verwendet werden. Solche Einrichtungen sind für den vorliegenden Anwendungsfall zu aufwendig und störanfällig.
Bekannt sind außerdem noch Einrichtungen mit Flüssigkeits-, Fettdämpfung oder Reibungsdämpfung. Sie haben den Nachteil, daß sich physikalische Einflußgrößen wie Luftfeuchtigkeit oder Temperatur nachteilig auf sie auswirken. Auch kann das Dämpfungsmittel, beispielsweise Öl, altern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mechanische Verzögerungseinrichtung zu schaffen, die einfach und zuverlässig ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
In derjenigen Bewegungsrichtung des Teiles, in welcher die unerwünschte Beschleunigung auftritt, wird die Welle mit dem Schwungrad durch das umschlingende Seil in Drehbewegung versetzt, was zur Verzögerung des Teiles führt. Für die entgegengesetzte Bewegungsrichtung ergibt sich ein zusätzlicher Vorteil dann, wenn diese Bewegung schnell erfolgt, weil die Seilspannung dann nachläßt und das Seil auf der Welle rutscht, so daß das Schwungrad nicht in gleichem Maße beschleunigt wird, wie bei der Bewegung des Teiles in der erstgenannten Richtung, in welcher die Verzögerungswirkung in erster Linie wirksam sein soll.
Das Seil ist an einem seiner Enden bevorzugt durch eine Feder nachgiebig gespannt.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
Dargestellt sind Teile eines Kassettenrecorders mit einer Kassette E. Am Kassettenfachdeckel 1 ist ein Seil 2 befestigt, das um die Welle 3 einer drehbar gelagerten Schwungscheibe 4 gelegt ist mit der notwendigen Anzahl von Umschlingungswindungen, damit beim Öffnungsvorgang des Kassettenfachdeckels 1 die Schwungscheibe 4 in Rotation versetzt werden kann. Durch eine Feder 5 wird die hierfür benötigte Kraft erzeugt. Durch eine weitere Feder 7 wird das Seil 2 an einem Ende gespannt, während das andere Ende an einem Ausleger des Kassettenfachdeckels 1 befestigt ist.
Durch das Trägheitsmoment der Schwungscheibe 4 wird das Aufklappen des Kassettenfachdeckels 1 verzögert und die Bewegung erscheint dem Bedienenden als gleichmäßig. Nachdem der Kassettenfachdeckel 1 seinen durch einen Anschlag 6 begrenzten Öffnungswinkel erreicht hat, bleibt das Kassettenfach stehen, während die Schwungscheibe 4 ihre Bewegung durch die gespeicherte Energie noch fortsetzt. Dabei öffnet sich die Umschlingung des Seiles 2 gegen die weiche Feder 7, ohne daß die Bewegung sich auf das Kassettenfach überträgt.
Ein ähnlicher Vorgang findet auch beim schnellen Schließen des Kassettenfachdeckels 1 statt, so daß sich unter diesen Umständen die Schwungscheibe 4 nicht oder nur wenig in Richtung a in Bewegung setzt. In den geschlossenen Kassettenfachdeckel 1 rastet die Rastklappe R ein, die zum Öffnen des Kassettenfachdeckels in Pfeilrichtung angehoben werden muß.
Die erfindungsgemäße Verzögerungseinrichtung zeichnet sich durch einen geringen technischen Aufwand und große Widerholgenauigkeit aus. Außerdem ist der Bewegungsablauf im Gegensatz zu mechanischen Hemmwerken nahezu geräuschlos. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß beim Schließen des Kassettenfaches kein Mehraufwand an Kraft notwendig ist, selbst wenn das Schließen langsam erfolgt, da die Schwungscheibe 4 in diesem Fall nicht vom Kassettenfach, sondern von der Feder 7 den Drehimpuls in Richtung a erhält.
Die Erfindung ist bevorzugt dort anwendbar, wo das im Patentanspruch 1 genannte Teil ebenso wie der Kassettenfachdeckel 1 eine Öffnung eines Gerätes verschließt und sich beim Öffnen beschleunigt. Sie ist außerdem dort einsetzbar, wo ein Teil in einer Richtung verzögert werden soll, die Verzögerung aber in der anderen Richtung nicht oder nur vermindert erfolgen soll und wo in dieser anderen Richtung kein erhöhter Kraftaufwand erforderlich sein soll.

Claims

Patentansprüche 1) Einrichtung zum Verzögern eines Teiles, das sich bei der Handhabung unerwünscht beschleunigt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Welle (3) mit Schwungrad (4) vorgesehen ist, um welche ein Seil (2) geschlungen ist, von welchem ein Ende nachgiebig gespannt und das andere mit dem Teil (Kassettenfachdeckel 1) verbunden ist.
2) Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (2) einseitig mit einer Feder (7) gespannt ist.
3) Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (Kassettenfachdeckel 1) eine Öffnung eines Gerätes verschließt und sich beim Öffnen beschleunigt.
4) Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (Kassettenfachdeckel 1) zu einem Kassettenmagnetbandgerät gehört.
5) Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil während der unerwünschten Beschleunigung unter dem Einfluß der Kraft einer Feder (5) oder der Schwerkraft steht.