DE2729924A1 - Vorrichtung zur einheitlichen dosierung von stuhlmengen auf reagenzpapieren - Google Patents
Vorrichtung zur einheitlichen dosierung von stuhlmengen auf reagenzpapierenInfo
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Description
Die Erkennung von Inhaltsstoffen des Stuhls, insbesondere
von Blut, gewinnt in letzter Zeit z.B. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen immer mehr an Bedeutung. Besonders bewährt
haben sich dazu Testpapiere, bei denen Guajak-Harz als Indikator verwendet wird.
Zum Nachweis von Blut im Stuhl wird dieser auf das Reagenzpapier
aufgetragen und nach dem Trocknen mit alkoholischer Wasserstoffperoxidlösung entwickelt. Die Reagenzpapiere
werden entweder in Form von Rollen geliefert oder in Kartons eingeklebt, in denen Öffnungen für das Aufbringen
des Stuhles ausgespart sind.
Die Praxis hat gezeigt, daß auch bei genauer Beschreibung der Art und Weise,wie der Stuhl zu dosieren ist, selbst der
geübte Verbraucher große Schwierigkeiten hat, standardisierte Stuhlmengen auf das Testpapier aufzubringen, um
dadurch reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.
Untersuchungen haben nun gezeigt, daß die Empfindlichkeit
der Testpapiere maßgeblich von der aufgebrachten Stuhlmenge abhängt, was nicht verwunderlich ist, da die Genauigkeit
einer Analysenmethode in erster Linie von der Probendosierung abhängt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, eine Vorrichtung zu schaffen, die es auch dem Ungeübten ermöglicht,
Stuhl verschiedener Konsistenz in standardisiert gleichbleibender Menge auf ein Reagenzpapier aufzubringen,
ohne daß durch dieses Verfahren die maximal erreichbare Empfindlichkeit des Reagenzpapieres beeinflußt
wird.
Bei im Handel befindlichen Schnelldiagnostica zur Bestimmung von Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten
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bereitet eine einheitliche Probendosierung keine Schwierigkeiten. Sie ist bekannterweise durch die Flüssigkeitsaufnahme
des Testbezirks gewährleistet.
Beim Stuhl dagegen muß wegen seiner im Vergleich zu Körperflüssigkeiten
höheren Viskosität die Probenmenge vom Anwender direkt auf das Reagenzpapier gebracht werden. Eine
ständig gleichbleibende Dosierung ist deshalb nicht gewährleistet. Es liegt daher nahe, Testpapiere zum Nachweis von
Inhaltsstoffen des Stuhls mit einer Vorrichtung zu bedecken, die mit Stuhl zu füllen ist. Diese Vorrichtung muß derart
geschaffen sein, daß der Anwender beim Füllen quasi gezwungen wird, standardisierte Mengen Stuhl aufzubringen.
Als Beispiel hierfür könnte eine Schablone in Frage kommen, die eine kreisförmige Öffnung enthält und dadurch eine
zylindrische Form aufweist. Es sind solche Modelle entwickelt worden, jedoch hat die Praxis nun gezeigt, daß
derartige Modelle z.B. beim üblichen Stuhlblut-Test nicht geeignet sind.
Bekanntlich muß bei der Methode zum Nachweis von Blut im Stuhl mit Hilfe von Reagenzpapieren die Probe mit alkoholischer
Wasserstoffperoxidlösung, die von der Rückseite auf das bestrichene Papier getropft wird, entwickelt werden.
Beim Entwicklungsvorgang wird das Chromogen vom Wasserstoffperoxid
durch die katalytische Wirkung des Hämoglobins im Blut zu einem blauen Farbstoff oxidiert. Der Farbstoff
chromatographiert von der Stuhlprobe ausgehend, je nach der Form der Stuhlprobe, mehr oder minder ungleichmäßig
nach außen und zeigt sich dem Betrachter als eine oder mehrere blaue Zonen. Bringt man nun über das Testpapier
eine zweite, etwas dickere Papierschicht, z.B. Karton, in die eine kreisförmige öffnung gestanzt ist, so erhält man
einen Zylinder, der mit dem zu untersuchenden Stuhl gefüllt wird. Hierdurch wird zwar erreicht, daß der Anwender eine
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ständig gleichbleibende Menge des zu untersuchenden Stuhls aufträgt, jedoch zeigt sich, daß die Farbentwicklung im
Vergleich zum Nachweistest, bei dem die gleiche Menge desselben Stuhls, aber ohne den Zylinder, verwendet werden,
erheblich gehemmt ist und die Reaktion daher unempfindlich erscheint, überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die
in den Patentansprüchen beschriebene Vorrichtung die Nachteile der bekannten Vorrichtung nicht aufweist.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
folgendermaßen durchgeführt werden:
Man legt ein Reagenzpapier zum Nachweis von Blut im Stuhl auf eine Schicht eines Materials mit einer beliebig gestalteten
öffnung. Über diese 1. Schicht wird eine 2. Schicht gelegt, die eine beliebig gestaltete, aber im Vergleich zur
ersten öffnung kleinere öffnung aufweist.
Als festes Material wird vorzugsweise Karton von einem
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Flächengewicht von 200-400 g/m verwendet, wobei die öl nung vorzugsweise kreisrund oder viereckig ist.
Flächengewicht von 200-400 g/m verwendet, wobei die öl nung vorzugsweise kreisrund oder viereckig ist.
Die so hergestellte Vorrichtung hat den Vorteil, daß der Anwender, wenn er die für ihn sichtbare öffnung mit Stuhl
voll füllt, unabhängig von der Stuhlkonsistenz, eine ständig gleichbleibende Menge Probe auf das Reagenzpapier
bringt. Zusätzlich hat diese Anordnung folgenden überraschenden Effekt: Beim Entwickeln der Probe mit alkoholischer
Wasserstoffperoxidlösung zeigt sich dem Auswerter eine klare
gleichmäßig von der Stuhlprobe nach außen gehende Farbreaktion, wie sie mit keinem bisher bekannten Modell erreicht
wird.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen und der Zeichnung (Fig. I und II) näher erläutert.
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Beispiel 1
2 Aus einem Karton mit einem Flächengewicht von 250 g/m
werden zwei kreisrunde öffnungen (1) und (3) herausgestanzt. Die öffnung (1) hat einen Durchmesser von 1,3 cm,
die öffnung (3) einen von 0,8 cm. Die Fläche (6) wird durch
Perforation so vorgestanzt, daß sie später unschwer abgerissen werden kann. Auf die Fläche (5) wird das Reagenzpapier
(7)entlang der längeren Kanten angeklebt und zwar so, daß das Reagenzpapier (7) über die Fläche (6) zu
liegen kommt (s. Fig. I). Anschließend wird die Fläche (2) auf die Fläche (4) geklebt und beide so gelegt, daß sie
über die Fläche (5) zu liegen kommen, wobei das Reagenzpapier (7) entlang der seitlichen Kanten mit der Fläche (2)
wiederum verklebt wird. Die nun übereinander befindlichen öffnungen (1) und (3) liegen über dem Reagenzpapier (7).
Zum Schluß wird die Fläche (8) so gelegt, daß diese über die Fläche (4) zu liegen kommt (s. Fig. II). Zur Verwendung
des Reagenzpapieres wird der Karton (8) abgehoben, in die öffnung (3) eine kleine Menge Stuhl eingebracht und mit
einem Spatel verstrichen. Dadurch wird der Stuhl in Form eines Zylinders mit dem Durchmesser der öffnung (3)
(0,8 cm) in die öffnung (1) gepreßt und kommt mit dem
Reagenzpapier (7) in engen Kontakt.
Durch dieses Verfahren ist es möglich, ständig gleichbleibende Mengen Stuhl zu dosieren. Nach dem Trocknen
des Stuhles wird der Karton (6) entlang der Perforation abgerissen und das Reagenzpapier (7) von der nun freiliegenden
Seite mit einer 3 !igen äthanolischen Wasserstoffperoxidlösung betropft. Bei Anwesenheit vom Blut
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im Stuhl bildet sich um die Stuhlprobe ein gleichmäßiger blauer Ring, dessen Ausdehnung in etwa dem Unterschied
der Radien der öffnungen (1) und (3) entspricht.
Mäppchen zum Nachweis von Blut im Stuhl für zwei Analysenproben
Es hat sich als praktisch erwiesen, daß von einer Stuhlmenge 2 Proben aus voneinander entfernten Stellen entnommen werden.
Um dies zu realisieren kann man das im Beispiel 1 beschriebene Mäppchen so konstruieren, daß es statt einer öffnung zwei
nebeneinander liegende Öffnungen aufweist. Das Mäppchen wird ansonst so wie unter Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Auf ein solches Mäppchen bringt der Patient 2 Stuhlproben aus voneinander entfernten Stellen des Stuhles auf. Da
das Blut im Stuhl je nach Art der Blutung unterschiedlich (mehr oder minder homogen) verteilt ist, bringt die Probenahme
von zwei voneinander entfernten Stellen eine sichere Beurteilung als nur eine Probenahme.
Zum Auftragen von besonders harten Stühlen hat sich folgende Ausführungsform als besonders zweckmäßig erwiesen: Man
ο stanzt in einen Karton von einem Flächengewicht von 300 g/m statt der in Fig. I gezeichneten kreisrunden Löcher (1) und
(3) ovale bzw. rechteckige öffnungen, wobei die Achsenlängen der Öffnungen ein Verhältnis von 6:5 haben und die
Längsachse der öffnung (1) 1,4 cm und die öffnung (3)
0,9 cm lang ist. Das Mäppchen wird ansonsten genauso hergestellt wie im Beispiel 1 bzw. Beispiel 2 beschrieben.
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Claims (3)
1.) Vorrichtung zur einheitlichen Dosierung von Stuhlmengen auf Reagenzpapieren zum Nachweis von Inhaltsstoffen
des Stuhls, bestehend aus einem Testpapier und einer darüberliegenden Schablone mit einer beliebig gestalteten
Öffnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone aus zwei Schichten eines festen Materials besteht, wobei die
Schicht, die direkt über dem Reagenzpapier liegt, eine größere öffnung auf v/eist als die andere Schicht.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Material Karton mit einem Flächengewicht von
200-400 g/m2 ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen kreisförmig sind.
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