DE456649C

DE456649C - Verfahren zum Nachweis von krankhaftem Blut

Info

Publication number: DE456649C
Application number: DEA49236D
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Bierast; Dr Fritz Meyer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-11-13
Filing date: 1926-11-14
Publication date: 1928-02-28

Description

Verfahren zum Nachweis von krankhaftem Blut. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Nachweis krankhafter Veränderungen des Blutes durch Untersuchung von Blutproben, das sich durch große Einfachheit auszeichnet und das jeder Arzt ohne besondere, kostspielige Hilfsmittel in der Sprechstunde und am Krankenbett ausführen kann. Das Ergebnis des Verfahrens läßt sich mit dem unbewaffneten Auge leicht feststellen.
Das neue Verfahren besteht darin, daß man Tropfen des zu untersuchenden Blutes auf verschieden gefärbte, insbesondere einen rot und einen blau gefärbten, und aus aufsaugefähigem Stoff bestehenden Streifen bringt, die Tropfen an der Luft eintrocknen läßt, sie danach im durchfallenden Lichte betrachtet und mit Teststreifen vergleicht, die mit gesundem Blut behandelt sind.
Zweckmäßigerweise verwendet man statt eines blauen Teststreifens deren zwei, von denen einer rein blau, der andere dagegen blau mit einem ganz schwach grünlichen Ton gefärbt ist. Nach dem neuen Verfahren erhält man dann von krankhaftem Blut Reaktionsbilder auf diesen blauen Teststreifen, die erhebliche graduelle Unterschiede und verschiedene Farbstufen in den Mittelteilen der Tropfkerne aufweisen.
Beispielsweise verwendet man drei Teststreifen, von denen einer mit Sudanrot und einer ganz geringen Menge Malachitgrün pompejanisch rot, während die beiden anderen mit Methylenblau, Methylenblau-Eosin und mehr oder weniger Kognakgelb rein blau und blau mit einem schwachen grünlichen Ton gefärbt sind. Für die Färbung der Teststreifen verwendet man beispielsweise folgende gemischte Farblösungen: Roter Teststreifen: ioo Teile einer 4prozentigen alkoholischen Sudanrotlösung und o,25 Teile einer iprozentigen alkoholischen Malachitgrünlösung.
Erster blauer Teststreifen: ioo Teile absoluter Alkohol, ä Teile einer 2prozentigen alkoholischen Methylenblaulösung und 7 Teile einer 2prozentigen alkoholischen Kognakgelblösung.
Zweiter blauer Teststreifen: ioo Teile absoluter Alkohol, z Teile einer 2prozentigen alkoholischen Methylenblaulösung, 3,5 Teile einer 2prozentigen alkoholischen Kognakgelblösung und o,25 Teile einer iprozentigen Methylenblau-Eosinlösung.
Es hat sich als zweckdienlich herausgestellt, die drei verschieden gefärbten Teststreifen in dem Fenster eines Kartonblattes, das im übrigen mit beliebiger Beschriftung versehen sein kann, anzuordnen.
Bringt man auf die Streifen je einen Tropfen Blut von einer gesunden Person, so zeigt der eingetrocknete Tropfen auf dem roten Streifen einen scharfen dunklen Umgrenzungsring, der gegebenenfalls auch noch unter Zwischenschaltung einer johannisbeerroten Korona den Kern des Bluttropfens umgibt. Auf den blauen Streifen erscheinen die eingetrockneten Tropfen als dunkelbraunrote Scheiben mit etwas verschwommenen Rändern unter Andeutung ganz schwacher rötlichbrauner Koronateilchen.
LäBt man nach dem neuen Verfahren dagegen das Blut einer an Syphilis, schwerer Tuberkulose, perniziöser Anaemie oder Sepsis erkrankten Person auf die Teststreifen einwirken, so zeigen sämtliche Reaktionsbilder auf dem roten Teststreifen eine erdbeerrote Korona ohne Umgrenzungsring. Auf den zugehörigen blauen Streifen treten dagegen unterschiedliche Bilder auf. Bei Syphilis ist das Bild einer homogenen, dunkelbraunroten, gegen die Grundfärben der Teststreifen scharf abgesetzten oder umgrenzten Scheibe sichtbar. Bei sch-,verer Tuberkulose, perniziöser Anaemie und bei Sepsis ist auf den blauen Streifen eine mehr oder weniger breite gelblichgrüne Korona wahrnehmbar, die bei schwerer Tuberkulose breit, stark zerfranst und zerflattert ist; bei perniziöser Anaemie ist diese Korona sehr schmal und gegen den Grundton der Teststreifen schärfer abgesetzt. Bei Sepsis dagegen ist eine schwach zerfranste Korona nur eben angedeutet.
Das Eintrocknen der Bluttropfen auf den Teststreifen soll an der Luft langsam erfolgen und nicht durch künstliche oder natürliche Wärmequellen unterstützt werden. Die Prüfung der entstandenen Reaktionsbilder kann im durchfallenden Tageslicht oder Lampenlicht erfolgen.
Es wird noch bemerkt, daB es bekannt ist, die Menge der im Blut enthaltenen roten Blutkörperchen dadurch zu ermitteln, daB man einen Tropfen Blut von Filtrierpapier aufsaugen läBt und den Fleck mit einer Farbtafel vergleicht, die den Gehalt an'Blutkörperchen in Prozenten angibt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Nachweis von krankhaftem Blut, dadurch gekennzeichnet, daB man Tropfen des zu untersuchenden Blutes auf verschiedenartig gefärbte, insbesondere einen rot und einen (oder zwei) blau gefärbten, und aus aufsaugefähigem Stoff bestehende Teststreifen bringt, die Tropfen an der Luft eintrocknen läßt, sie danach im durchfallenden Lichte betrachtet und mit Teststreifen vergleicht, die mit gesunden Blüttropfen hergestellt sind. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB von den angewendeten Teststreifen der eine mittels Sudanrot und Malachitgrün pompejanisch rot, der andere mit Methylenblau und Kognakgelb gefärbt ist. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daB bei Verwendung zweier blauer Teststreifen der eine mit Methylenblau-Eosin und mit Kognakgelb gefärbt ist.