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Verfahren zum Nachweis von krankhaftem Blut.
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ohne besondere, kostspielige Hilfsmittel in der Sprechstunde und am Krankenbett ausführen kann. Das Ergebnis des Verfahrens lässt sich mit dem unbewaffneten Auge leicht feststellen.
Das neue Verfahren besteht darin, dass man Tropfen des zu untersuchenden Blutes auf verschieden
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Streifen bringt, die Tropfen an der Luft eintrocknen lässt, sie danach im durchfallenden Lichte betrachtet und mit Teststreifen vergleicht, die mit gesundem Blut behandelt sind.
Zweekmässigerweise verwendet man statt eines blauen Teststreifens deren zwei, von denen einer rein blau, der andere dagegen blau mit einem ganz schwach grünlichen Ton gefärbt ist. Nach dem neuen Verfahren erhält man dann von krankhaftem Blut Reaktionsbilder auf diesen blauen Teststreifen, die erhebliche graduelle Unterschiede und verschiedene Farbstufen in den Mittelteilen der Tropfkerne aufweisen.
Beispielsweise, verwendet man drei Teststreifen, von denen einer mit Sudanrot und einer ganz geringen Menge Malachitgrün pompejanisehrot, während die beiden andern mit Methylenblau-
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lichen Ton gefärbt sind. Für die Färbung der Teststreifen verwendet man beispielsweise folgende gemischte Farblösungen :
Roter Teststreifen : 100 Teile einer 4% alkoholischen Sudanrotlösung und 0-85 Teile einer 1% alkoholischen Malachitgrünlösung.
Erster blauer Teststreifen : 100 Teile absoluter Alkohol, 2 Teile einer 2% alkoholischen Methylenblaulösung und 7 Teile einer 2% alkoholischen Cognacgelblösung.
Zweiter blauer Teststreifen : 100 Teile absoluter Alkohol, 2 Teile einer 2% alkoholischen Methylen-
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Eosinlösung.
Bringt man auf die Streifen je einen Tropfen Blut von einer gesunden Person, so zeigt der eingetrocknete Tropfen auf dem roten Streifen einen scharfen dunklen Umgrenzungsring, der gegebenenfalls auch noch unter Zwischenschaltung einer johannisbeerroten Korona den Kern des Bluttropfens umgibt. Auf den blauen Streifen erscheinen die eingetrockneten Tropfen als dunkelbraunrote Scheiben mit etwas verschwommenen Rändern unter Andeutung ganz schwacher rötlichbrauner Koronateilchen.
Lässt man nach dem neuen Verfahren dagegen das Blut einer an Syphilis, schwererTuberkulose, perniciöser Anämie oder Sepsis erkrankten Person auf die Teststreifen einwirken, so zeigen sämtliche Reaktionsbilder auf dem roten Teststreifen eine erdbeerrote Korona ohne Umgrenzungsring. Auf den zugehörigen blauen Streifen treten dagegen unterschiedliche Bilder auf. Bei Syphilis ist das Bild einer homogenen, dunkelbraunroten gegen die Grundfarben der Teststreifen scharf abgesetzten oder umgrenzten Scheibe sichtbar.
Bei schwerer Tuberkulose, pernieiöser Anämie und bei Sepsis ist auf den blauen Streifen eine mehr oder weniger breite gelblichgrüne Korona wahrnehmbar, die bei schwerer Tuberkulose breit, stark zerfranst und zerflattert ist ; bei perniciöser Anämie ist diese Korona sehr schmal und gegen den Grundton der Teststreifen schärfer abgesetzt. Bei Sepsis dagegen ist eine schwach zerfranste Korona nur eben angedeutet.
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Das Eintrocknen der Bluttropfen auf den Teststreifen soll an der Luft langsam erfolgen und nicht durch künstliche oder natürliche Wärmequellen unterstützt werden.
Die Prüfung der entstandenen Reaktionsbilder kann im durchfallenden Tageslicht oder Lampenlicht erfolgen.
Es wird noch bemerkt, dass es bekannt ist, die Menge der im Blut enthaltenen roten Blutkörperchen dadurch zu ermitteln, dass man einen Tropfen Blut vom Filtrierpapier aufsaugen lässt und den Fleck mit einer Farbtafel vergleicht, die den Gehalt an Blutkörperchen in Prozenten angibt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Nachweis von krankhaftem Blut, dadurch gekennzeichnet, dass man Tropfen des zu untersuchenden Blutes auf verschiedenartig gefärbte, insbesondere einen rot und einen (oder zwei) blau gefärbten, und aus aufsaugfähigem Stoff bestehende Teststreifen bringt, die Tropfen an der Luft eintrocknen lässt, sie danach im durchfallenden Lichte betrachtet und mit Teststreifen vergleicht, die mit gesunden Bluttropfen hergestellt sind.