DE2727553A1 - Verfahren zur kontinuierlichen stabilisierung von nitrocellulose vor der druckkochung - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen stabilisierung von nitrocellulose vor der druckkochungInfo
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Description
1. "■»·· das Deutsche Patentamt, München *»w.r.ro*,.Bom.iu
9. Juni 1977
Verfahren zur Stabilisierung von Nitrocellulose vor der Druckkochung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Stabilisierung von vorentsäuerter Nitrocellulose
vorentsäuerter Nitrocellulose vor der Druckkochung.
Zur Herstellung von Nitrocellulose muß diese nach dem eigentlichen Nitrierprozeß im Rahmen einer Reihe nachfolgender
Verfahrensschritte einer Vorstabilisierung zur Beseitigung instabiler Komponenten, einer Druckkochung
zur Erzielung einer gewünschten Viskosität und einer Nachstabilisierung zur erneuten Beseitigung
der während der Druckkochung freigewordenen instabilen Komponenten unterworfen werden. Die vorgenannten drei
Verfahrensschritte nehmen den größten Teil der zur Fertigstellung der Nitrocellulose erforderlichen Zeit
in Anspruch.
Daher ist man schon seit sehr langer Zeit bemüht, unter möglichster Vereinfachung und Rationalisierung
dieser Verfahrensschritte insbesondere die hierzu benötigte Zeit zu verkürzen»
Im Rahmen des hier interessierenden Vorstabilisierungs-Verfahrensschritte
wurde bereits eine aus der DT-OS 17 71 ersichtliche , hierauf zielende Verfahrensschrittfolge
bekannt, wonach die Vorstabilisierung, Druckkochunc und Nachstabilisierung unter Verwendung einer einheitlichen
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Vorrichtung zusammenzufassen sei, wodurch eine erhebliche Arbeitszeitverkürzung zu erwarten ist.
Wenn sich der Fachmann konkret an der bisher aufgewendeten und gemäß vorstehender Veröffentlichung nun einzusparenden
Zeit orientieren will, kann er dies jedoch nicht aus der vorgenannten Veröffentlichung entnehmen,
da auf der dortigen Seite 8 der Hinweis enthalten ist, daß die Vorstabilisierungszeit von der Type der Nitrocellulose,
von der Beschaffenheit des Rohstoffs und von der des YJassers weitgehend abhängt.
Einen näheren Hinweis über die Dauer der Vorstabilisierung
kann man jedoch aus der DT-PS 336 447, dortige Seite 2, Zeilen 9 ff entnehmen, wonach die auf zuv/end ende
Behandlungszeit bis zur erzielten Stabilisierung der
Nitrocellulose mindestens mehrere Stunden betragen muß und im übrigen äußerst umständlich ist.
Wegen der großen Bedeutung, die die Nitrocellulose bereits zum Zeitpunkt der Anmeldung dieser o.a. Patentschrift,
nämlich 1918, besaß, ist es verständlich, daß sich mit dem Problem der Stabilisierung unter
Berücksichtigung der erheblichen Verfahrenszeitverkürzung auch in der Folgezeit zahlreiche Erfindungen
"beschäftigten.
So ist aus der US-PS 19 08 500 zu entnehmen, daß die zur Stabilisierung auch höher nitrierter Cellulosen
aufzuwendende Behandlungszeit dann wesentlich verkürzt werden kann, wenn man die nitrierte Cellulose nicht mit
V/asser, sondern mit einer alkoholhaltigen Behandlungsflüssigkeit versetzt. Dieser Gedanke wird durch ein
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einige Tage später angemeldetes US-PS 18 93 677 durch die Verwendung eines Alkohol-Diphenylamingemischs zur
Stabilisierung von Nitrocellulosen vertieft.
Dieser Spezialzusatz soll gemäß Seite 2, Zeilen 86 dieser
USA-Patentschrift die Stabilisierungszeit erheblich verkürzen, indem nämlich derselbe Stabilisierungsgrad, den man bisher mit Hilfe einer 20 Stunden v/ährenden
Behandlung der Nitrocellulose mit kochendem Wasser erreichen konnte, nunmehr mit einer nur halbstündigen
Behandlung mit dem oben angeführten Gemisch erzielte. Statt der vorgenannten chemischen Substanzen v/urdcn in
der vorstehend aufgeführten Patentschrift alternativ auch weitere Verbindungen, wie Bismarckbraun zur Abkürzung
des Stabilisierungsprozesses von frisch bereiteter Nitrocellulose empfohlen.
Ein entscheidende? und durchschlagender Erfolg scheint
sich jedoch nicht eingestellt zu haben, denn bereits ein Jahr später erhält der Fachmann aus der US-PS
20 17 049" einen ganz anderen Hinweis, wonach nämlich
eine befriedigende Stabilisierung nur mit Hilfe des Anlegens von elektrischem Strom zu erreichen sei.
Offenbar hat jedoch auch dieser Weg nicht die bisher bekannten Nachteile beseitigen können, weil aus
der kurze Zeit später angemeldten USA-Patentschrift 19 53 398 zur Erzielung einer verbesserten Stabilisierung,
allerdings in Kombination mit der Erreichung bestimmter Viskositäten, der Einsatz von Wasserstoffsuperoxid
in Kombination mit einem Alkalihydroxid als Aktivator
für diese Peroxidverbindung empfohlen wird.
Aus einem wiederum 5 Jahre später (1935) erfolgten und
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als USA-Patent 20 77 455 entsprechend dem britischen
Patent 478 212 bekanntgewordenen Vorschlag ist ein weiteres Mittel zur Verbesserung der Nachstabilisierung
von Nitrocellulose in Form des Natriumnitrits und verwandter Verbindungen zu entnehmen. Gleichzeitig erhält
jedoch der Fachmann auf Seite 1, Zeilen 34 - 56 der o.a. P;
den Hinweis, daß nach dem am Anmelcungstag bisher
bekanntgewordenen Stand der TechnikX13.7.1935) eine
Stabilisierungszeit für Nitrocellulose von 10 bis 25 Stunden üblich war. Aus dieser Sicht ist der zeitverkürzende
erhebliche Fortschritt der Erfindung gemäß GB-PS 478 212, v/onach auf der dortigen Seite 2,
Zeilen 42 - 58 nur noch eine Zeit von wenigen Stunden
Stabilisierungszeit erforderlich war, erheblich, jedoch in Anbetracht der sehr großen Mengen benötigter
Nitrocellulose auf dem internationalen Markt immer noch unbefriedigend.
Aus dem letztgenannten Grund erfolgten offenbar immer weitere Vorschläge zur Verkürzung bzw. Vereinfachung
der Stabilisicrungszeit. So ist aus der 1936 angemeldeten britischen Patentschrift 469 66j5 zu entnehmen,
daß eine bessere Stabilisierung statt durch Erhitzung nun durch Extraktion der Nitrocellulose mit Hilfe von
organischen Lösungsmitteln erzielt werden sollte. Ein erst 1944 angemeldeter und als USA- Patent 24 04
bekanntgewordener wesentlich späterer Vorschlag geht jedoch von dieser Methode wieder ab, indem als Stabilisierungsmittel
eine amoniakhaltige wässrige Lösung
empfohlen wird, wodurch die bis dahin übliche, sich über viele Stunden hinziehende Stabilisierungszeit auf eine
Stunde verkürzt werden konnte.
Gleichzeitig wird jedoch in Spalte 1, Zeilen 20 - 24 auf
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die verheerenden Wirkungen von emmoniakalisehen Lösungen
auf Nitrocellulose hingewiesen, wenn man die Reaktion von der Temperatur und von der Konzentration her nicht
sehr sorgfältig führt.
Der Durchschnittsfachmann kann anhand dieser zahlreichen druckschriftlichen Vorveröffentlichungen in Verbindung
mit der Übersicht, die aus der Sekundärliteratur Fabel, K. "Nitrocellulose"', Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart
1950,Seite 59 bis 65 zu entnehmen ist, selbst unter
Berücksichtigung der aus der eingangs zitierten DT-OS 17 71 006 entnehmbaren technischen Lehre keine
zufriedenstellende Anleitung zum technischen Handeln gewinnen, wie die Jahr für Jahr in großem Umfang hergestellten
Mengen an Nitrocellulose in dauerhafter VJeise auch dann zu stabilisieren sind, wenn der Stabilisationsprozeß
in sehr kurzer Zeit unter Anwendung sparsamster Mittel durchgeführt v/erden soll.
Diese auch in neuester Zeit noch ungelöste Aufgabe wird nun im Hinblick auf den bisher bekanntgewordenen
Stand der Technik in an sich unerwarteter und überraschender V/eise dadurch gelöst, daß vorentsäuerte
Nitrocellulose, im
Rahmen eines Üblichen Wasohzentrifugierverfahrens vor der
Druckkochung dadurch vollkommen ausreichend stabilisiert wird, daß der durch die Zentrifugalkraft in bekannter
Weise gebildete Nitrocellulosekuchen während seiner mit 1000 bis I600 Umdrehungen pro Minute erfolgenden
Bewegung für die Dauer von nur 15 bis 30 Sekunden mittels Aufdüsens der ein-bis zehnfachen
Menge, bezogen auf absolut trockene Nitrocellulose-
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substanz,von 40 bis 95° C warmem Wasser intensiv durchgewaschen
und nach Abschluß des 3entrifugierens entweder separat bis zur Aufnahme des nächsten Verarbeitungsganges
zwischengelagert wird oder alternativ im Rahmen eines anschließenden Verfahrensschritts zum Beispiel
einer üblichen Druckkochung unterworfen wird.
In Kenntnis der seit Jahrzehnten sehr umfangreichen Schwierigkeiten, insbesondere die vor der Druckkochung
aus der Nitrocellulose zu entfernenden, dieser jedoch ziemlich fest anhaftenden Schwefelsäureverbindungen
auszuwaschen, ist es für den Fachmann nicht voraussehbar gewesen, daß ein einfaches, wenn auch intensives,
Auswaschen der säurehaltigen Nitrocellulose zur Vorstabilisierung derselben vollkommen ausreicht.
Auch hinsichtlich der äußerst kurzen Behandlungsdauer ist festzustellen, daß noch 1919 aus dem
Buch von A. Stettbacher: "Die Schieß- und Sprengstoffe", Leipzig 1919, Seite 101 als Dauer für die Koch- und
Waschprozesse der Nitrocellulose 5 bis 20 Tage als erforderlich angesehen wurde und noch 31 Jahre später,
nämlich 1950 (Fabel auf Seite 6 Ό ein einstündiges Abkochen zur Erzielung einer ausreichend stabilen
Nitrocellulose unbedingt erforderlich war.
Nach dem vorstehenden erfindungsgemäßen Verfahren ist eine erhebliche Einsparung an Zeit, Waschsubstanz
und zur Durchführung des Verfahrens aufzuwendender Energie möglich, insbesondere wenn man nach einer bevorzugten
Ausführungsform in der Weise arbeitet, daß der Nitrocellulosekuchen mit 1300 bis 1500 UpM bewegt
wird und während dieser Zeit 15 bis 30 Sekunden mit der
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nur zwei- bis fünffachen Menge, bezogen auf absolut trockene Nitrocellulosesubstanz von nur 55 bis 75° C
warmem Wasser intensiv durchgev/aschen wird.
Hierdurch gelingt es selbst bei Zentrifugen mit kleinerem Durchsatz in einer naturgemäß schubzentrifugierkapazitäts-abhängigen
fortlaufenden Ein- und Austragung der zu behandelnden
Nitrocellulose, Mengen von 300 bis 2000 Kilogramm pro Stunde, bezogen auf absolut trockene
Nitrocellulose, vorzustabilisieren.
Selbstverständlich kann mah bei der Wahl größerer
Zentrifugeneinheiten noch wesentlich größere Mengen an Nitrocellulose pro Zeiteinheit " durchseizen".
Im übrigen hat es sich bei der Ausübung des erfindungsgemäßen
Verfahrens als zweckmäßig, Jedoch nicht als notwendig erwiesen, wenn man von einer etwa 10 Gewichtsprozentigen
Nitrocellulose-PUlpe ausgeht, die man im
Rahmen des vorgenannten erfindungsgemäßen Verfahrens
auf eine handelsübliche kontinuierlich arbeitende Schubzentrifuge aufgibt.
Da es sich bei dem vorgenannten erfindungsgemäßen Verfahren um lediglich eine Vorstabilisierung und nicht
um die nach dem Kochprozeß naturgemäß notwendig werdende Nachstabilisierung, bei der wegen der speziellen
Erfordernisse noch genauer vorzugehen ist, handelt, genügt zur Kontrolle des Auswaschprozesses die Anordnung
von mehreren Ablaufkammern an der Zentrifuge, wodurch die Filtratabgänge in einfachster bekannter
Weise analytisch z.B. durch pH-V/ert-Messung erfaßt werden können.
Das oben angeführte erfindungsgemäße Vorstabilisierungsverfahren - wird nun anhand der folgenden Beispiele erläutert, ohne
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An
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auf diese beschränkt zu sein.
Erfindungsgemäßes Beispiel 1:
Erfindungsgemäßes Beispiel 1:
Einer handelsüblichen Schubzentrifuge, deren Austragsgehäuse
in drei Kammern unterteilt ist, wird bei einer Drehzahl der Zentrifuge von 1200 Umdrehungen pro
Minute, was einer 450-fachen Erdbeschleunigung entspricht, eine für die Druckkochung vorgesehene Nitrocellulose in
Form einer Pulpe mit einer Stoff dichte von 1O$0 mit
Hilfe einer handelsüblichen Pumpe so zugeführt, daß kontinuierlich ein gleichmäßiger Pülpestrom in
die Zentrifuge einläuft. Die stündliche Beaufschlagung der Zentrifuge beträgt dabei, berechnet auf absolut
trockene Nitrocellulose, 300 kg dieser Substanz. Das der Nitrocellulose anhaftende säurehaltige Wasser
wird in dem hinteren Teil der Zentrifuge weitgehend über die 1. Ablaufkammer abgeschieden. Hierbei formiert sioh
auf dem Zentrifugensieb ein gleichmäßiger Nitrocellalosekuchen.
Dieser Nitrocellulosekuchen wird durch Aufdüsen von stündlich 1,5 rv? von auf 60° C erwärmtem
V/asser mittels dreier Düsen, die Jeweils einen Sprühkegel von 60° erzeugen, während des Vorschubs des Kuchens
auf dem Zentrifugensieb durchgewaschen.
Die abgeschleuderte, wasserfeuchte Nitrocellulose wird dann . in üblicher Weise in der Wassermenge aufgenommen,
die zur Erstellung des für die Pumpprozesse üblichen Pülpe-Flottenverhältnisses erforderlich ist.
Diese wässrige Nitrocellulose-PUlpe reagiert neutral
und behält diesen neutralen pH-Wert auch während der betriebsüblichen Zv/ischenlagerzeit bis zur Einspeisung
der Nitrocellulose-Pülpe in die Druckkocher-Aggregate
bei. In jedem Fall ist ein Abbau des Stickötickstoffge-
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haltes der Nitrocellulose bzw. eine Hydrolyse nach
der erfindungsgemäßen Vorstabilisierungs-Behandlung durch Messung mit den handelsüblichen Meßverfahren
nicht mehr feststellbar.
Das Produkt kann daher unbedenklich solange gelacert werden, bis der nächste Verfahrensschritt in Form der
Druckkochung vorgenommen werden kann.
Selbstverständlich ist ββ alternativ im Anschluß an die
Durchführung des erfindungsgemäßen Vorstabilisierungsverfahrens ebensogut möglich, mittels örtlicher Anordnung
der Schubzentrifuge den von der Zentrifuge auspestoßenen, wasserfeuchten, erfindungsgemäß vorstabilisierten
Nitrocellulose kuchen direkt in die Druckkocher-Aggregate einzuspeisen und dort dem nächsten Druckkochungs-Verfahrensschritt
zu unterwerfen.
Der übliche, nach der Druckkochung erfolgende weitere
Verfahrensschritt der Nachstabilisierung der Nitrocellulose, die ja durch den Druckkochungsprozeß wieder Säurespaltprodukte
enthält, die entfernt werden müssen, kann ebenfalls in erfindungsgemäßer V/eise sehr erfolgreich
durchgeführt werden, was Jedoch nicht Gegenstand
dieser Erfindung, sondern einer Parallelanmeldung ist.
Erfindungsgemäßes Beispiel 2:
Die Vorstabilisierung der Nitrocellulose gemäß diesem Beispiel erfolgt unter genau den gleichen Bedingungen
und VerfahrensSchrittabläufen wie in Beispiel 1, jedoch mit dem Unterschied, daß statt 1,5 Kubikmeter (m^)
auf 60° C erwärmten Wassers nunmehr 2,0 Kubikmeter dieses Wassers auf die zu behandelnde Nitrocellulose aufgedüst
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werden, weswegen auch eine größere Menge an absolut trockener Nitrocellulose, nämlich statt 300 kg in
diesem Fall 450 kg pro Stunde in vollkommen ausreichender Weise vorstabilisiert werden können.
Erfindungsgemäßes Beispiel 3:
Auch dieses Beispiel entspricht im wesentlichen dem erfindungsgemäßen Beispiel , jedoch mit dem Unterschied,
daß bei gleichbleibender auf gedüster V.rassermenge,
nämlich 2 Kubikmeter des 60° C warmen 'wassers eine höhere Menge an Nitrocellulose, nämlich nicht
weniger als 700 kg, bezogen auf absolut trockene Vare, mit Hilfe des ferfindungsgemäßen Verfahrens
ausreichend vorstabilisiert werden können. Dieses Beispiel 3 zeigt, daß für den Fall, daß die Zentrifugenleistung
eine so hohe Durchsatzmenge an Nitrocellulose pro Zeiteinheit zuläßt, auch dann nur mit
einer sehr geringen Waschwassermenge eine vollkommen ausreichende Vorstabilisierung zu erzielen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht an die Verwendung einer Schubzentrifuge gebunden. So
können auch andere geeignete handelsübliche oder neu entwickelte Vorrichtungen, sofern sie nur die Ausübung
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des erfindungsgemäßen Verfahrens angepaßt gestatten, zur Durchführung der genannten Vorstabilisierung der
Nitrocellulose herangezogen bzw. verwendet werden.
Schließlich ist es ebenfalls nioht zwingend, daß im Anschluß an die Vorstabilisierung entweder nach der
Zwischenlagerzeit oder sofort der Verfahrensschritt der Druckkochung durchgeführt wird, wenn nämlich ein
anderer Verfahrensschritt als der der Druckkochunc, bei dem es lediglich darauf ankommt, daß die nitrierte
Cellulose vorstabilisiert ist, angeschlossen v/erden soll. Auch in diesem Fall kann das erfindungsgemäße
Vorstabilisierungsverfahren einem irgendwie gearteten
geeigneten riachfolgendcη Verfahrensschritt vorgeschaltet
werden.
Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht an die Verwendung von Wasser mit bestimmten
Beimengungen oder Zusätzen gebunden. Es können zum Beispiel Wasser verschiedenen Reinheitsgrades, verschiedenen
Härtegrades, l.'ässer, die aus einem betrieblichen
Kreislaufsystem stammen oder die vorher zv;ecks Änderung ihres Gehalts über sogenannte Permutit- oder
Wofatit -Anlagen geführt worden sind, verwendet v/erden. In jedem Fall läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
im Prinzip auch unter Verwendung der verschiedensten
Wasserqualitäten im vorgenannten Sinn mit Erfolg durchführen.
Zum Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß auch wasserfeuchte Nitrocellulosen mit sehr unterschiedlichem
Flottenverhältnis zur zentrifugalkraft-einwirkuncsbedingten Bildung des Cellulosekuchens im Rahmen des
erfindungsgemäßen Vorstabilisierungsverfahrens herange-
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zogen werden können. Ebensogut ist auch die Art der
Wasseraufdüsung insofern variierbar, als daä Wasser nicht nur mittels dreier Düsen, sondern natürlich auch
mittels von zwei oder vier Düsen oder einer beliebig gewünschten Düsenanzahl mit wunschgemäß verschieden
einstellbaren oder wählbaren Sprühkegeln auf die zu behandelnde Nitrocellulose aufgebracht werden kann.
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Claims (1)
- das Deutsche Patentamt, München9. Juni 1977Patentansprüche1. .Verfahren zur kontinuierlichen Stabilisierung vonvorentsäuerter Nitrocellulose vor der Druckkochunc, dadurch gekennzeichnet! daß ein hierbei durch Zentrifugalkraft in bekannter Weise gebildeter Nitrocellulosekuchen während seiner mit 1000 bis 1600 UpM erfolgenden Bewegung für die Dauer von 15 bis 30 Sekunden mittels Aufdüsens der 1 bis 10-fachen Menge, bezogen auf absolut trockene Nitrocellulosesubstanz, von AO bis 95° C warmem Wasser intensiv durchgewaschen und nach Abschluß des Zentrifugierens entweder separat zwischengelagert oder im Rahmen eines anschließenden Verfahrensschritte zum Beispiel einer üblichen Druckkochung unterworfen wird.2. Verfahren zur Stabilisierung von Nitrocellulose vor der Druckkochung, dadurch gekennzeichnet, daß der Nitrocellulosekuchen während seiner mit 1300 bis 1500 UpM erfolgenden Bewegung für die Dauer von 20 bis 28 Sekunden mittels Aufdüsens der 2 bis 5-fachen Menge, bezogen auf absolut trockene Nitrocellulosesubstanz, von 55 bis 75° C warmem Wasser, intensiv durchgewaschen und nach Abschluß des Zentrifugierens entweder separat zwischengelagert oder im Rahmen eines anschließenden Verfahrensschritts zum Beispiel einer üblichen Druckkochung unterworfen wird.3. Verfahren zur Stabilisierung von Nitrocellulose vor. der909851/0602WW 5177 - 2 -2. Bi*.* das Deutsche Patentamt, München9. Juni 1977Druckkochung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitrocellulose zwischen ihrem zeitlich schubzentrifugier-kapazitätsabhängigen fortlaufenden Ein- und Austragen in Mengen von
300 bis 2000 kg pro Stunde, bezogen auf absolut trockene Nitrocellulosesubstanz, stabilisiert v/ird.809851/0502
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