DE2718497C2 - Skibindung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibindung mit einer am Ski über eine vordere und eine hintere Rastvorrichtung
lösbar befestigbaren Sohlenplatte, einer an der Sohlenplatten um eine quer zur Längsrichtung der
Sohlenplatte und parallel zur Oberfläche derselben verlaufende Achse angelenkten, mit dem Bein des Skifahrers
in Berührung stehenden Stange, und mit einer den Skischuh im Absatzbereich an die Sohlenplatte haltenden
Vorrichtung.
Eine solche Bindung ist aus der DE-OS 22 24 057 bekannt Bei dieser Bindung ist die Sohlenplatte im wesentlichen
dem Skischuh angepaßt, wobei sie eine vordere, die Schuhspitze aufnehmende Kappe und einen
hinteren, den Absatz umgebenden Fersenteil aufweist. Der Schuh wird im Bereich der Schuhspitze durch die
Kappe und im Fersenbereich durch eine Klappe, die am vorstehenden Teil des Absatzes angreift, gegen die Sohlenplatte
gehalten. Die Stange ist an hinteren, nach oben ragenden Fortsätzen des Fersenteils mittig angelenkt
Diese bekannte Bindung ermöglicht die Verwendung eines weiches Sportschuhs, da die seitlich wirkenden
Steuerkräfte beim Skifahren vom Bein unmittelbar über die Stange an die Sohlenplatte geleitet werden. Sie erfordert
jedoch stets einen genau an sie angepaßten Schuh, der zwischen Kappe und Fersenteil sitzt. Auch
nur geringe Abweichungen in den Abmessungen des Schuhes erfordern stets eine andere Bindung, wobei die
steife Sohlenplatte mit Kappe und Fersenteil mit verhältnismäßig großem konstruktivem Aufwand hergestellt
werden muß; außerdem ist auch eine Einstellung der vorderen und/oder hinteren Rastvorrichtung erforderlich.
Aus der DE-OS 22 17 273 ist hingegen eine Bindung
bekannt, bei welcher der Skischuh nur im mittleren Bereich gehalten wird und vorne sowie hinten frei ist Bei
dieser Bindung könnten zwar auch Skischuhe unterschiedlicher Größe verwendet werden, ohne Einstellungen
an der Bindung vornehmen zu müssen. Diese Bindung erfordert jedoch einen Skischuh mit steifer
Sohle, da die Sohle mit der am Ski befestigten Rastvorrichtung auslösbar verbunden wird. Die alleinige Verbindung
des Skischuhs im mittleren Bereich mit dem Ski erfordert ferner einen großen baulichen Aufwand,
um durch diese alleinige Verbindung die nötige Kantenführung und Sicherheit zu bieten.
Aus der DE-OS 20 49 957 ist ferner ein Skibindung bekannt, bei welcher ein am Bein des Skifahrers und an
der Sohlenplatte befestigter Federstab vorhanden ist Dieser Federstab ist jedoch nicht in der Lage, seitliche
Steuerkräfte vom Bein an die Sohlenplatte zu übertragen, so daß ein steifer Skischuh erforderlich ist, der eine
am ihm angepaßte Sohlenplatte erfordert
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Skibindung der eingangs erwähnten Gattung derart
weiterzubilden, daß bei geringem baulirhen Aufwand und erhöhter Sicherheit Skischuhe, insbesondere leichte
Schuhe, unterschiedlicher Größe verwendet werden können, ohne eine Lageänderung der Halteelemente
der Bindung vornehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Sohlenplatte als Schiene ausgebildet ist, die im Bereich der
Schuhmitte eine Erweiterung aufweist, in der die hintere Rastvorrichtung angeordnet und an der seitlich an
einem vertikal nach oben gerichteten Absatz die Stange angelenkt ist und daß die Schuhsohle eine in Längsrichtung
verlaufende Nut zur Aufnahme der Schiene aufweist, wobei zu beiden Seiten der Nut Rastelemente angeordnet
sind, die durch Verschiebung des Skischuhs in Skilängsrichtung in Verriegelungsstellung mit der
Schiene bringbar sind.
Bei einer solchen Skibindung, die auf Grund der als Schiene ausgebildeten Sohlenplatte besonders einfach
und preisgünstig herstellbar ist, können auf ein und dieselbe Sohlenplatte unterschiedlich große Schuhe aufgeschoben
werden, die dann alle durch die Erweiterung in Längsrichtung und durch die Rastelernente und die hintere
Haltevorrichtung in senkrechter Richtung festsitzen. Das Aufschieben wird durch die am seitlichen Absatz
angelenkte Stange in keiner Weise behindert Beim Skifahren wird die Sicherheit dadurch verbessert, daß
beim Auslösen der Bindung vom Ski der Skifahrer keine platzaufwendige und schwere Schuhunterlage,
sondern lediglich eine aus dem Schuh kaum herausstehende längliche Sohlenplatte am Fuß mitnimmt, wodurch
eventuelle Verletzungen weitgehend vermieden werden. Die praktisch in der Schuhsohle aufgenommene
Schiene bewirkt vorteilhaft eine Versteifung der Schuhsohle, so daß auch mit einem weichen Schuh skigefahren
werden kann. Die Anordnung der hinteren Rastvorrichtung im Bereich der Schuhmitte verhindert
unerwünschte Verbiegungen der Schiene im Mittelbereich derselben, so daß die Schiene verhältnismäßig
dünn ausgebildet und somit leicht sein kann.
Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Skibindung in perspektivischer Darstellung im ausgelösten Zustand vor dem Gebrauch;
F i g. 2 die Skibindung in perspektivischer Darstellung im Gebrauchszustand und mit teilweise auseinandergenommener
vorderen Rastvorrichtung;
Fig.3 die vordere Rastvorrichtung in Draufsicht,
wobei einige obere Teile deutlichkeitshalber weggelassen wurden;
F i g. 4 einen Längsschnitt durch die vordere Rastvorrichtung
bei angebrachter Sohlenplatte;
Fig.5 den mit dem Ski fest verbundenen Teil der
hinteren Rastvorrichtung in perspektivischer Darstellung;
F i g. 6 einen Längsschnitt durch die hintere Rastvorrichtung bei angebrachter Sohlenplatte;
F i g. 7 eine Einzelheit der hinteren Rastvorrichtung.
Die Skibindung weist eine als Schiene ausgebildete Sohlenplatte 1 auf, die am Ski über eine vordere und
eine hintere Rastvorrichtung 2 bzw. 3 lösbar befestigbar ist
Beim dargestellten Beispiel weist die vordere Rastvorrichtung
2 eine Platte 4 auf, die am Ski befestigt ist und einen vorderen sowie einen hinteren Lagerabsatz 5
bzw. 6 aufweist In diesen Lagerabsätzen 5 und 6 ist ein Blechstreifen 7 gelagert, über welchem eine Blattfeder 8
angeordnet ist Der Blechstreifen 7 und die Blattfeder 8 sind in den Lagerabsätzen 5 und 6 durch eine Schraube
9 unter Zwischenhaltung einer Beilagscheibe 10 gehalten, wobei die Schraube 9 in eine Gewindebohrung 11
der Platte 4 zwischen den Lagerabsätzen 5 und 6 eingeschraubt ist Dadurch hat die Kraft, mit welcher die
Schraube 9 angezogen wird, keinen Einfluß auf die Auslösekraft der vorderen Rastvorrichtung 2.
Auf der Unterseite des Blechstreifens 7 ist im Bereich seines freien Endes ein Vorsprung 12 vorgesehen, der in
eine Aussenkung 14 einer Bohrung 13 eingreifen kann, die im Bereich des vorderen Endes der Sohlenplatte 1
ausgebildet ist. Das vordere Ende der Sohlenplatte 1 ist wie das rückwärtige Ende des Lagerabsatzes 6 in Form
eines asymmetrischen V ausgebildet, so daß beim automatischen Auslösen ein Abstemmen der Sohlenplatte 1
gegen den Lagerabsatz 6 vermieden wird. Der vordere Endabschnitt der Sohlenplatte 1 weist vorzugweise seitliche
Abschrägungen 21 auf, welche das Einschnappen des Vorsprunges 12 in das Innere der Aussenkung 14 erleichtern.
Die Sohlenplatte 1 weist im Bereich der Schuhmitte eine Erweiterung 22 auf, in der die hintere Rastvorrichtung
3 angeordnet ist Diese ist durch eine an der Sohlenplatte 1 ausgebildete Zunge 23 und eine am Ski befestigte
Gegenrast 25 gebildet, die eine zur lösbaren Aufnahem der Zunge 23 ausgebildete Nische 24 aufweist
und an einer am Ski befestigten Platte 26 ausgebildet ist Das freie Ende 23a der Zunger 23 ist im wesentlichen
halbkreisförmig ausgebildet und die Zunge 23 ist zum Ski hin geneigt und hat eine solche Länge, daß sie
in den normalen Benützungsstellungen den Boden der Nische 24 nicht erreicht. Die Nische 24 weist ferner eine
Entleerungsöffnung 24a auf, um eine Ansammlung eventueller Schneereste zu verhindern. Ein sich von der Er-Weiterung
22 aus nach rückwärts erstreckender Fortsatz 27 bildet das hintere Ende der Sohlenplatte 1.
Im vorderen Bereich weist die Sohlenplatte 1 eine Einschnürung 28 auf, die zur Einführung von in der
Sohle 30 des Skischuhes ausgebildeten Rastelementen 32 dient, wie anschließend näher erläutert wird. Die
Schuhsohle 30 weist eine in Längsrichtung verlaufende Nut 31 zur Aufnahme der Schiene auf, wobei zu beiden
Seiten der Nut ein Paar Rastelemente 32 angeordnet ist,
die teilweise ;n die Nut 31 im Abstand vom Boden derselben hineinragea Vorzugsweise sind die Rastelemente
32 als Scheiben ausgebildet Nach Durchstecken der Rastelemente 32 durch die Einschnürung ?8 ist der Skischuh
durch Verschiebung in Skilängsrichtung in Verriegelungsstellung mit der Schiene bringbar. In dieser Stellung
sitzt der mittlere ausgesparte Sohlenteil über die Erweiterung 22, so daß keine länglichen Verschiebungen
möglich sind. Durch die Rastelemente 32 und einen um den Schuh gelegten und den Fortsatz 27 umfassenden
Riemen 91, der den Skischuh im Absatzbereich an die Sohlenplatte 1 hält, wird der Skischuh auch gegen
ein Abheben von der Sohlenplatte 1 gesichert
Selbstverständlich können auch mehrere Scheibenpaare 32 vorgesehen sein, in welchem Fall in der Sohlenplatte
1 entsprechend mehrere Einschnürungen 28 ausgebildet werden.
Von der Sohlenplatte 1 erstreckt sich im Bereich der Erweiterung 22 seitlich ein Absatz 40 vertikal nach
oben, an dem eine Stange 42 um eine quer zur Längsrichtung der Sohlenplatte 1 und parallel zur Oberfläche
derselben verlaufende Achse angelenkt ist Die Stange 42 ist im wesentlichen starr ausgebildet und steht beim
Skifahren mit dem Bein des Skifahrers in Berührung. Hierfür hat die Stange 42 ein U-förmig gebogenes Ende
47a, das das Bein des Skifahrers vorne umgreift und die seitlichen Steuerkräfte beim Skifahren vom Bein unmittelbar
an die Sohlenplatte 1 überträgt. Zur Festlegung des U-förmigen Endes 47a am Bein des Skifahrers kann
ein Riemen 90 dienen.
Zur Anbringung der Bindung an den Ski wird zunächst die Zunge 23 in die Nische 24 eingesteckt, wonach
die Aussenkung 14 der durchgehenden Bohrung 13 der Sohlenplatte 1 unterhalb des Vorsprunges 12 des
Blechstreifen 7 der vorderen Rastvorrichtung 2 gesetzt wird, was durch die Abschrägung 21 erleichtert wird.
Danach wird das U-förmig gebogene Ende 47a der Stange 42 um das Bein des Skifahrers gelegt und der
Schuh auf die Sohlenplatte 1 in der bereits beschriebenen Weise aufgeschoben und in Verriegelungsstellung
gebracht. Schließlich werden die Riemen 90 und 91 angezogen.
Im Falle von Überbeanspruchungen löst die Bindung seitlich an der vorderen Rastvorrichtung 2 und nach
oben an der hinteren Rastvorrichtung 3 aus. Es ist zu beachten, daß im Falle von Biegungen oder Schwingungen
des Skis wegen Gräben und Hügeln keine besonderen Probleme entstehen, da, wie bereits ausgeführt wurde,
ein geringes Spiel zwischen dem Ende der Zunge 23 und dem Boden der Nische 24 besteht, so daß eventuelle
Durchbiegungen des Skis leicht von der Bindung ausgeglichen werden, ohne daß ein ungewolltes Auslösen
stattfindet. Bei einem Frontalaufprall kann sich die Sohlenplatte 1 nach vorne unter Überwindung des
Widerstandes des elastisch in die Aussenkung 14 der Bohrung 13 gedrückten Vorsprungs 12 verschieben, wodurch
die Sohlenplatte 1 von den Rastvorrichtungen 2 und 3 freikommt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Skibindung mit einer am Ski über eine vordere und eine hintere Rastvorrichtung lösbar befestigbaren
Sohlenplatte, einer an der Sohlenplatte um eine quer zur Längsrichtung der Sohlenplatte und parallel
zur Oberfläche derselben verlaufende Achse angelenkten, mit dem Bein des Skifahrers in Berührung
stehenden Stange, und mit einer den Skischuh im Absatzbereich an die Sohlenplatte haltenden Vorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatte (1) als Schiene ausgebildet ist, die
im Bereich der Schuhmitte eine Erweiterung (22) aufweist, in der die hintere Rastvorrichtung (3) angeordnet
und an der seitlich an einem vertikal nach oben gerichteten Absatz (40) die Stange (42) angelenkt
ist und daß die Schuhsohle (30) eine in Längsrichtung
verlaufende Nut (31) zur Aufnahme der Schiene aufweist, wobei zu beiden Seiten der Nut
(31) Rastelemente (32) angeordnet sind, die durch Verschiebung des Skischuhs in Skilängsrichtung in
Verriegelungsstellung mit der Schiene bringbar sind.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastelemente (32) als Scheiben
ausgebildet sind.
3. Skibindung nach einem der Anspräche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatten (1)
eine zur Einführung der Rastelemente (32) bestimmte Einschnürung (28) aufweist
4. Skibindung nach einem der Ansprüche 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Rastvorrichtung
durch eine an der Sohlenplatte (1) ausgebildete Zunge (23) und eine am Ski befestigte Gegenrast
(25) gebildet wird.
35
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