DE2715977A1 - Verfahren zur heissbrikettierung von kohle/koks-mischungen - Google Patents
Verfahren zur heissbrikettierung von kohle/koks-mischungenInfo
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Description
Verfahren zur Heißbrikettierung von Kohle/Koks-Mischungen
Es ist bekannt, Kohle, z. B. im Wirbelbett oder im Flugstrom zu verkoken und den so erzeugten heißen Brikettierkoks nach
Vermischen mit backender Steinkohle bei 400 bis 500° C zu brikettieren.
Je nach Eigenschaften der backenden Steinkohle liegt ihr Anteil
am Brikettiergemisch bei 20 bis 40 Gewichtsteilen, wobei der Anteil an Backkohle zur Erzeugung von Briketts befriedigender
Festigkeit im allgemeinen umso höher zu wählen ist,
je niedriger ihr Bitumengehalt ist.
Da die Temperatur der Backkohle vor dem Vermischen mit dem Brikettierkoks zwischen 10 und 100° C liegt - letzteres
falls die getrocknete Backkohle unmittelbar nach einer Trocknung eingesetzt wird -, und bei der Erzeugung des heißen
Brikettierkokses verhältnismäßig leicht auf eine ungefähr zwischen 700 und 800° C liegende Temperatur hingearbeitet
werden kann, ergeben sich keine Schwierigkeiten, beim Zusammenmischen von Kohle und Koks eine Temperatur zwischen 400 und
500° C in der Brikettiermischung einzustellen.
Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß nicht nur
der mengenmäßige Anteil der Backkohle in Abhängigkeit von ihren Eigenschaften von entscheidender Bedeutung für die
Qualität, insbesondere die Festigkeit der Heißbriketts ist, sondern daß von gleichgroßer Bedeutung für die Qualität der
Briketts auch die Wahl einer von den Eigenschaften der Back-
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kohle und des Brikettierkokses abhängigen individuellen Brikettiertemperatur ist. Es kommt, wie sich in langen Versuchsreihen
gezeigt hat, entscheidend darauf an, daß die Temperatur in dem der Brikettierpresse zugeführten Mischgut
nicht nur möglichst nicht schwankt, sondern innerhalb von +/- 5° C auf eine individuelle Brikettiertemperatur eingestellt
wird. Eine grobe Einstellung auf 400 - 500° C unter Schwankungen von z.B. +/- 20° C genügt demgegenüber nicht
zur stetigen Erzeugung von Heißbriketts höchstmöglicher Festigkeit.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe der Einstellung der individuellen
Brikettiertemperatur bei einem Verfahren der eingangs zitierten Art, bei dem zur Heißbrikettierung von
Kohle/Koks-Gemischen durch Verkoken von Kohle, Mischen des heißen Brikettierkokses mit einer Backkohle und Brikettieren
des Mischgutes bei 400 bis 500° C dadurch gelöst, daß die Temperatur des heißen Brikettierkokses mittels einer zwischen
dem Ausgang des Verkokungsanlageteils und dem Eingang zum Mischer zwischengeschalteten Wärmekonditionierung einer im
Bereich von 400 bis 500° C liegenden individuellen Brikettiertemperatur angepaßt wird.
Die technische Ausgestaltung der Konditionierungsstufe kann je nach Aufgabenstellung sehr verschieden sein.
Es bieten sich folgende Möglichkeiten an:
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a) Eine indirekte Kühlung durch in die Schüttgutschicht eingetauchte Heizrohre, evtl. verbunden, um den Wärmeübergang
zu verbessern, mit einer Aufwirbelung durch Inertgas. Die über die eingetauchten Heizflächen entzogene
Wärme wird nutzbringend verwertet, z. B. durch Erzeugung von Dampf.
b) Der Brikettierkoks wird in einer Fallstrecke mit Schwelwasser aus der Kokserzeugung bedüst. Neben dem erwünschten
Effekt der Konditionierung des Brikettierkokses ergibt sich eine umweltfreundliche Vernichtung der im
Schwelwasser gelösten Inhaltsstoffe, die somit ohne Schaden durch thermische Zersetzung beseitigt werden.
c) Im Falle einer u. U. erforderlichen Erhitzung des Brikettierkokses
kann in einen Rieselreaktor eine genau dosierte Menge Luft eingespeist werden, so daß Verbrennungswärme
entsteht. Bei dem Rieselreaktor handelt es sich um eine Fallstrecke für Schüttgut mit eingebauten Schikanen.
Darüber hinaus kann selbstverständlich auch ein Wirbelbettreaktor oder ein Wanderschichtreaktor Verwendung
finden.
Durch dieses Verfahren wird erreicht, daß die Abhängigkeit der Brikettqualität von der schwankenden Temperatur des
heißen Brikettierkokses, aber auch von der Temperatur der Backkohle gelöst wird, so daß die als besonders günstig
ermittelte Dosierung von Brikettierkoks und Backkohle genau eingehalten werden kann. Das Verfahren hat darüber hinaus
die folgenden weiteren Vorteile:
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- jr-
Bei der Verkokung von Kohle fällt bekanntlich eine Reihe von Nebenprodukten an, von denen der Teer und das Gas die
wertvollsten darstellen. Fall es sich z.B. für die Qualität des Teers als wünschenswert erweisen sollte, auf eine verhältnismäßig
hohe Endtemperatur für den Brikettierkoks hinzuarbeiten, so kann nunmehr dieses Ziel berücksichtigt
werden, ohne daß dadurch die Qualität der Heißbriketts gefährdet würde. Will man z. B. bei der Verkokung der Ausgangskohle
auf eine Endtemperatur von 700 oder 800 bis 900° C kommen, um dadurch gleichzeitig einen Hochtemperaturteer
bestimmter Qualität zu erzeugen, so kann man nunmehr diesen für die Brikettiermischung an sich zu heißen Koks in der
Wärmekonditionierung auf die als wünschenswert erkannte niedrigere Temperatur abkühlen.
Um aus einer Steinkohle eine möglichst hohe Ausbeute an flüssigen Produkten, wie Teer und öl zu erhalten, ist es
erforderlich, diese Kohle bei Temperaturen von 600° C zu schwelen. Der dann entstehende Brikettierkoks ist aber für
die Verwendung in der Heißbrikettierung zu kalt. Zur Erreichung der gewünschten Mischtemperatur kann ein gewisses
Nacherhitzen des Kokses in der Wärmekonditionierung vorgenommen werden, um dann mit diesem hinsichtlich seiner Temperatur
fein eingestellten Koks Heißbriketts der größtmöglichen Festigkeit zu erlangen.
Zweckmäßig ist es, den Grad einer Kühlung oder Erhitzung des Brikettierkokses in der Wärmekonditionierung auf die für
die individuelle Brikettiertemperatur erforderliche Temperatur automatisch einzustellen. Dies kann durch eine Regelung zwischen
der Wärmekonditioniervorrichtung und einen in das Brikettier-
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gut hineinragenden Temperaturfühler erfolgen. Diese Regelung kann z. B. besonders wünschenswert sein, falls aus
betrieblichen Gründen oder zur Entlastung der Kühlstufe ein Übergang von heißer getrockneter Backkohle zu teilweise
noch feuchter oder überhaupt nicht getrockneter Backkohle vollzogen werden soll.
Die Erfindung verschafft einer Anlage zur Heißbrikettierung von Kohle/Koks-Mischungen eine größere Flexibilität hinsichtlich
der Durchführung des BrikecLiv-rprozesses. Sie ermöglicht
es, daß bei Änderung der Temperatur des Brikettierkokses und auch bei Änderung der Qualität insbesondere der
zur Verfügung stehenden Backkohle die jeweilige individuelle Brikettiertemperatur mühelos genau eingestellt werden kann,
Das erfindungsgemäße Verfahren sei anhand der beigefügten
Schemazeichnung und der Beispiele näher erläutert:
Eine Eßkohle mit 16 % Flüchtigen Bestandteilen einer Körnung < 10 mm wird im Reaktor 1 auf 750° C erhitzt und über Leitung 2 in die Wärmekonditionierung 5 eingeführt. Die
Wärmekonditionierung besteht aus einem Behälter, durch den das Schüttgut von oben nach unten als Wanderschicht durchrutscht.
Der Behälter enthält in das Schüttgut eingetauchte Heizflächen, durch die dem Schüttgut Wärme entzogen wird.
Das Schüttgut wird auf 640° C abgekühlt, wobei 0,7 t/h Sattdampf von 10 bar entstehen. Nach Abkühlung auf die Temperatur
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von 640° C wird der Koks über Leitung 6 in den Intensivmischer
7 eingeführt, dem gleichzeitig über Leitung 8 aus dem Behälter 9 Backkohle zugeführt wird. Das aus dem Intensivmischer
austretende Gut wird über Leitung 10, dem Rührkessel 11 und Leitung 12 der Brikettierpresse zugeführt.
Leitung 13 veranschaulicht eine Regelverbindung zwischen einem Temperaturfühler 14 und der Wärmekonditionierung 5.
Es werden in den Reaktor 1 stündlich 10t der besagten Eßkohle
eingeführt, von denen 2 t in Form von Gas, Teer und öl-fl O abdestilliert werden. Die restlichen 8 t werden mit
2 t einer Backkohle pro Stunde im Mischer 7 vermischt. Die Backkohle (110° C) besitzt eine Körnung von<
1 mm und 25 - 28 % Flüchtige Bestandteile. Das Mischungsverhältnis von Brikettierkoks zur Backkohle liegt demnach bei 75 : 25,
die Misch- und Brikettiertemperatur bei 460° C.
Pro Stunde werden aus der nicht gezeichneten Brikettierpresse 9,5 t Heißbriketts erhalten, die in einem Schachtofen
auf Außentemperatur gekühlt werden. Die Festigkeit der Briketts liegt bei 3000 N, der Abrieb (M._. nach DIN 51717
beträgt 5 %.
Gemäß dem vorstehenden Beispiel werden 15 t pro Stunde einer Flammkohle mit 42 % Flüchtigen Bestandteilen einer
Körnung «r 8 mm in einem Reaktor auf 600° C erhitzt, um ein möglichst hohes Teerausbringen zu erhalten. Dabei entstehen
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2,8 t pro Stunde Teer und öl, neben Gas, Schwelwasser und
Brikettierkoks. Die Brikettierkoksmenge, 9,5 t pro Stunde, muß auf 830° C aufgeheizt werden. Dazu wird sie in einen
Rieselreaktor eingeleitet, durch den sie von oben nach unten fällt. In diesen Reaktor wird im Gegenstrom eine Luftmenge
von 1000 m3 pro Stunde eingeleitet. Durch Teilabbrand des Kokses steigt die Temperatur auf 830° C.
9,5 t dieses Materials werden pro Stunde mit 6,3 t einer Bindekohle in dem Mischer 7 vermischt. Die Backkohle (105° C)
besitzt eine Körnung von < 1 mm und 24 - 25 % Flüchtige Bestandteile. Das Mischungsverhältnis von Brikettierkoks zu
Backkohle liegt demnach bei 60 zu 40 %, die Misch- und Brikettiertemperatur bei 470° C.
Pro Stunde werden 14 t Heißbriketts erhalten. Die Festigkeit der abgekühlten Briketts liegt bei 3500 N. Die Abriebfestigkeit
beträgt 7 % (M1Q) nach DIN 51717.
Eine Eßkohle mit 16 % Flüchtigen Bestandteilen einer Körnung ^ 10 mm wird im Reaktor 1 auf 780° C erhitzt und über
Leitung 2 in die Wärmekonditionierung 5 eingeführt. Die Wärmekonditionierung besteht aus einem Reaktor, durch den der Brikettierkoks
von oben nach unten rieselt. In diesen Reaktor werden stündlich 0,75 m3 Schwelwasser eingedüst, das unter Zersetzung
der umweltfeindlichen Inhaltsstoffe verdampft. Der Koks kühlt
sich dabei auf 640° C ab, und er gelangt dann über Leitung 6 in den Intensivmisch 7, dem gleichzeitig über Leitung 8 aus
dem Behälter 9 Backkohle zugeführt wird. Das aus dem Intensiv-
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- sr -
mischer austretende Gut wird über Leitung 10, dem Rührkessel 11 und Leitung 12 der Brikettierpresse zugeführt.
Es werden in den Reaktor 1 stündlich 10 t der besagten Eßkohle
eingeführt, von denen 2 t in Form von Gas, Teer und Öl-H-O abdestilliert werden. Die restlichen 8 t werden mit
2 t einer Backkohle pro Stunde im Mischer 7 vermischt. Die Backkohle (110° C) besitzt eine Körnung von
< 1 mm und
25 - 28 % Flüchtige Bestandteile. Das Mischungsverhältnis von Brikettierkoks zur Backkohle liegt demnach bei 75 : 25, die Misch- und Brikettiertemperatur bei 460° C.
25 - 28 % Flüchtige Bestandteile. Das Mischungsverhältnis von Brikettierkoks zur Backkohle liegt demnach bei 75 : 25, die Misch- und Brikettiertemperatur bei 460° C.
Pro Stunde werden aus der nicht gezeichneten Brikettierpresse 9,5 t Heißbriketts erhalten, die in einem Schachtofen
auf Außentemperatur gekühlt werden. Die Festigkeit der
Briketts liegt bei 3000 N, der Abrieb (M1 Q) nach DIN 51717 beträgt 5 %.
Briketts liegt bei 3000 N, der Abrieb (M1 Q) nach DIN 51717 beträgt 5 %.
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AO
Leerseite
Claims (3)
1) Verfahren zur Heißbrikettierung von Kohle/Koks-Mischungen durch Verkoken von Kohle, Mischen des heißen Brikettierkokses
mit einer Backkohle und Brikettieren des 400 bis 500 0C
aufweisenden Mischgutes, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des heißen Brikettierkokses mittels einer zwischen
dem Ausgang des Verkokungsanlageteils und dem Eingang zum Mischer zwischengeschalteten Wärmekonditionierung einer im
Bereich zwischen 400 und 500 0C lie< Brikettiertemperatur angepaßt wird.
Bereich zwischen 400 und 500 0C liegenden individuellen
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
heiße Brikettierkoks indirekt über Wärmetauscher oder direkt z. B. mittels Schwelwasser gekühlt wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur des Brikettierkokses in der Wärmekonditionierung über eine Temperaturmessung im Mischgut geregelt wird.
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"'r
ORIGINAL INSPECTED
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