<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Destillation von Emulsionen darstellenden, zur Blasenbildung und zum
Schäumen neigenden Flüssigkeiten, insbesondere von Teeren.
In dem Bestreben, beim Destillieren von Teeren die lästige Blasenbildung und das Schäumen hintanzuhalten, hat man vorgeschlagen, dem Teer Holzkohle, Koks oder Sägespäne in grösserem Überschuss (bis zu 100%) zuzusetzen. Auf diese Weise wurde wohl ein Schäumen bzw. Überlaufen des Teeres
EMI1.1
Teig, weicher in Brikett-oder Ziegelform gepresst wurde und in dieser Gestalt zur Destillation gelangte, ein restloses Überdestillieren der Destillationsprodukte verhinderte und ausserdem grosse Rückstände an Koks ergab.
Vorliegende Erfindung hat nun gleichfalls ein Verfahren zur Destillation von Emulsionen dar- stellenden, zur Blasenbildung und zum Schäumen neigenden Flüssigkeiten, insbesondere von Teeren, zum Gegenstande. Als Ausgangsmaterialien für dieses Verfahren kommen hauptsächlich Holzteer aus Meilern oder Retorten, Steinkohlenteer aus Gaswerken oder Kokereien, Tieftemperaturteer, Braunkohlen-oder Schieferteer, Rohpetroleum, teerige oder asphaltartige Rückstände der Peuoleumdestillafion, Masut od. dgl. in Betracht.
Das vorliegende Verfahren gestattet den entstehenden Destillationsprodukten, bei ihren normalen Destillationstemperaturen überzugehen und ergibt einen geringen Koksrückstand bei grösster Ausbeute an Desti1lationsprodukten, wobei gleichzeitig lästige Blasenbildung und das Schäumen, welche zu einem den Betrieb gefährdenden Übersteigen der Destillationsgefässe führen können, sicher vermieden werden.
Erfindungsgemäss erreicht man dies dadurch, dass man die zu destillierenden Ausgangsmaterialien mit etwa der Hälfte ihres Gewichtes an feingepulverter Holzkohle oder Koks innig vermengt und dieses
Gemisch destilliert.
Beispielsweise werden 100 Gewichtsteilen des zu destillierenden Ausgangsmaterials etwa 50 Gewichtsteile Holzkohlenpulver zugesetzt und innig mit denselben vermischt, bis das Gemisch in einen homogenen, halbflüssigen Brei übergeht. Dieses Gemisch wird hierauf in einen Destillationsapparat eingebracht, wobei die Schichthöhe für Versuchszwecke 6 cm, für den Betrieb 10 cm nicht übersteigen soll, da die Destillation sonst unvollständig und langsamer vor sich geht. Hierauf wird lebhaft und ohne besondere Vorsichtsmassregeln erhitzt, wobei die einzelnen Destillationsprodukte bei ihren normalen Destillationstemperaturen übergehen.
Wenn die Destillation rasch durchgeführt und bis ans Ende getrieben worden ist, so besteht der Destillationsrückstand nur aus geringen Mengen Koks, welcher nach Vermahlen neuerlich als Zusatz bei der Destillation verwendet werden kann.
Durch den Zusatz von Holzkohlenpulver und dessen innige Vermischung mit dem Teer wird eine überaus hohe und gleichmässige Wärmeleitfähigkeit des Gemisches erreicht, da alle in demselben eingeschlossenen Luft-oder Gasblasen bei der innigen Vermengung ausgetrieben werden und die Masse sehr homogen wird. Dies ist auch der Grund, warum die einzelnen Bestandteile des Gemisches bei ihren normalen Siedepunkten überdestillieren können. Wenn man z.
B. Gaswerkteer mit der Hälfte seines Gewichtes an feingepulverter Holzkohle in der eingangs erwähnten Art und Weise versetzt, so beginnen die leichten Kohlenwasserstoffe bei 60 -70 überzudestillieren. Das Wasser geht ohne Schwierigkeit bei etwa 1000-1200 ab, wobei es, wenn die Kohle, aus der der Teer stammt, schwefelige Bestandteile enthielt, diese Bestandteile in kolloidalem Zustand mitreisst. Die übrigen im Teer enthaltenen Kohlenwasserstoffe gehen bei ihren normalen Siedepunkten über. Hiebei tritt kein Schäumen und keine Verzögerung der Destillation auf und wird an Zeit erspart, da die Entwässerung sehr rasch vor sich geht und die einzelnen sich ergebenden Destillate ohne besondere Vorsichtsmassregeln leicht getrennt aufgefangen werden können.
Im Betrieb wird beispielsweise eine mit 300 & y Steinkohlenteer beschickte Retorte in zwei Stunden erschöpft. Im gleichen Zeitraum werden im Laboratorium 1500 g Teer zerlegt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Destillation von Emulsionen darstellenden, zur Blasenbildung und zum Schäumen neigenden Flüssigkeiten unter Zusatz von festen Körpern, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangsmaterial nach inniger Vermengung mit etwa der Hälfte seines Gewichtes an feinpulveriger Holzkohle oder Koks destilliert wird.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.