DE374220C - Verfahren der trockenen Destillation bitumenhaltiger Kohlen - Google Patents

Verfahren der trockenen Destillation bitumenhaltiger Kohlen

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DE374220C
DE374220C DEB97699D DEB0097699D DE374220C DE 374220 C DE374220 C DE 374220C DE B97699 D DEB97699 D DE B97699D DE B0097699 D DEB0097699 D DE B0097699D DE 374220 C DE374220 C DE 374220C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B55/00Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material
    • C10B55/02Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material with solid materials

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Description

  • Verfahren der trockenen Destillation bitumenhaltiger Kohlen. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, um bei der Trockendestillation bitumenhaltiger Kohlen die Ausbeute an Kohlenwasserstoffölen zu steigern, und zwar dadurch, däß die sekundäre Zersetzung dieser Schweröle an den heißen Retortenwandungen nach Möglichkeit zurückgedrängt wird. Auf diese Weise steigt die Ausbeute an Schwerölen, und wird die Bildung gasförmiger Erzeugnisse nach Möglichkeit unterdrückt. Man hat zu diesem Zweck schon verschiedene Maßnahmen getroffen. So hat man beispielsweise unter Zuleitung von Dampf oder neutraler Gase destilliert, um eine möglichst schnelle Abführung der Destillate aus dem Bei eich der hohen Temperatur zu erreichen.
  • Der Erfinder schlägt einen anderen Weg ein, und zwar derart, daß der bitumenhaltigen Kohle eine gewisse Menge schwerer Kohlenwasserstoffe oder solche enthaltender Substanzen zugesetzt wird, wie beispielsweise Erdölfraktionen, Schieferöl, schwere Teeröle o. dgl., die im übrigen im Laufe des Verfahrens selbst gewonnen sein können. Mit diesem Zusatz erhitzt und destilliert man dann die bitumenhaltigen Kohlen unter Druck, um möglichst hohe Ausbeuten an Kohlenwasserstoffölen und möglichst geringe Ausbeuten an permanentem Gas zu erhalten. Der Koks oder der Halbkoks, der in der Retorte verbleibt, kann in üblicher Weise verwendet werden.
  • Zur Ausführung des Verfahrens zerkleinert man die Kohle durch Brechen, Mahlen oder auf sonst geeignete Weise und mischt ihr eine kleine Menge von schweren Kohlenwasserstoffen zu, beispielsweise in einer Menge von =o Prozent der Kohle, wobei sich dieser Prozentsatz selbstverständlich je nach der Natur der zu behandelnden Kohle ändern kann.
  • Man erhitzt alsdann bei steigender Temperatur in einem Destillationsgefäß, z. B. in einer geschlossenen eisernen Retorte, um zunächst eine Drucksteigerung im Gefäß zu erreichen. Auch dieser Druck richtet sich nach der Natur der Kohle oder nach der für die Kohle passenden Temperatur und kann beispielsweise q. Atmosphären betragen. Man destilliert- dann, indem man die Temperatur auf etwa 350' und schließlich auf etwa 500' C steigert oder zwischen diesen beiden Grenzen hält, die auch nötigenfalls nach _oben_ oder nach unten überschritten we`rr-C en können, wenn dadurch eine größere Ausbeute an Kohlenwasserstoffen erzielt wird. Schließlich kann man auch die Temperatur durch Verwendung von überhitztem Wasserdampf erreichen, mit oder ohne Außenbeheizung. Die unter Druck abgehenden Dämpfe werden sobald wie möglich abgekühlt und verdichtet; das nicht verdichtbare Gas kann zur Beheizung der Retorte verwendet werden.
  • Die Anwesenheit der von Anfang an zugesetzten schweren Kohlenwasserstoffe bewirkt eine gleichmäßigere Erhitzung, indem diese Kohlenwasserstoffe sich mit den im Rohgut enthaltenen destillierbaren Körpern verbinden und bei der Destillation als Beförderungsmittel für diese wirken. Die Anwendung von Druck während der Destillation verhindert im übrigen weitgehend die Bildung permanenter Gase.
  • Bei der Destillation gehen die zugesetzten schweren Kohlenwasserstofföle ebenfalls zum weitaus größten Teil über und können mit den aus der Kohle destillierten Kohlenwasserstoffölen wiedergewonnen werden. Der Zusatz der schweren Kohlenwasserstoffe zur Kohle wirkt regelnd auf den ganzen Verlauf der Schwelung der bitumenhaltigen Kohle, während der angewandte Druck eine innigere Durchmischung mit der Kohle und ihren destillierbaren Anteilen bewirkt und die regelnde Wirkung des Ölzusatzes unterstützt. Wenn diese Durchdringungswirkung der Druckanwendung eingetreten ist, ist es an sich nicht mehr notwendig, unter Druck zu destillieren. Die Destillation selbst kann dann unter gewöhnlichem Druck oder g mit Unterdruck geschehen. Man kann das Verfahren also auch so ausführen, daß man das schwere Öl der Kohle beigibt und nach einer gewissen Zeit, z. B. wenn die geeignete Temperatur erreicht ist, den Druck abbläst und die Destillation bei Atmosphärendruck oder im Vakuum fortsetzt.
  • Die Destillation unter Druck ist an sich bekannt. Im vorliegenden Falle, d. h. bei der Destillation unter Zusatz von Schwerölen, die als Beförderungsmittel für die Destillate dienen sollen, erreicht man durch die Anwendung von Druck bei Beginn der Destillation vor allen Dingen die möglichst homogene Durchdringung des Rohgutes mit den zugesetzten Schwerölen. Je besser diese Durchdringung ist, je mehr ist die Sicherheit gegeben, daß durch die Verdampfung dieser zugesetzten Schweröle die erwünschten höhermolekularen Destillate aus dem Rohgut herausgebracht und unzersetzt in die Vorlage gelangen.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen, bei der Trockendestillation Kohlenwasserstoffe zuzusetzen. Doch handelt es sich bei diesem Vorschlag nicht um den Zusatz von Schwerölen, die gewissermaßen als Schutzdämpfe urid Beförderungsmittel für die dampfförmig entwickelten hochmolekularen Destillate zu dienen bestimmt sind, sondern um das Einspritzen von leichten Kohlenwasserstoffen, insbesondere Benzol, auf den über 6oo ° C heißen Retorteninhalt, und zwar zu dem ausgesprochenen Zwecke, eine pyrogene Zersetzung des eingespritzten Stoffes herbeizuführen, um auf der einen Seite möglichst viel Leuchtgas zu erzielen und anderseits den zurückbleibenden Koks zu verbessern.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren soll im Gegensatz dazu, so weit das überhaupt möglich ist, die pyrogene Zersetzung sowohl der zugesetzten Schweröle wie auch der schweren Destillate, zu deren Entwicklung und Beförderung die Schweröle zugesetzt sind, zurückgedrängt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren der trockenen Destillation bitumenhaltiger Kohle bei niederen Temperaturen in Gegenwart zusätzlicher Mengen von Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle mit schweren Kohlenwasserstoffen gemischt und unter Druck destilliert wird. a. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß nach Zugabe der Zusatzöle zunächst unter Druck erhitzt und die Destillation dann bei Atmosphärendruck oder mit Unterdruck durchgeführt wird.
DEB97699D 1914-09-14 1921-01-09 Verfahren der trockenen Destillation bitumenhaltiger Kohlen Expired DE374220C (de)

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DE (1) DE374220C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748604C (de) * 1935-10-13 1944-11-07 Verfahren zur Gewinnung von Koks und Kohlenwasserstoffen aus Suspensionen bituminoeser Kohlen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE748604C (de) * 1935-10-13 1944-11-07 Verfahren zur Gewinnung von Koks und Kohlenwasserstoffen aus Suspensionen bituminoeser Kohlen

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