DE636078C

DE636078C - Entfernung der Phenole aus solche enthaltenden Kohlenwasserstoffoelen

Info

Publication number: DE636078C
Application number: DEST51475D
Authority: DE
Original assignee: STILL CARL GmbH
Current assignee: STILL CARL GmbH
Priority date: 1933-11-16
Filing date: 1933-11-16
Publication date: 1936-10-02

Description

Entfernung der Phenole aus solche enthaltenden Kohlenwasserstoffölen Es ist bekannt, daß bei der Behandlung von Kohlenwasserstoffölen, wie z. B. Teerölen aus Stein- oder Braunkohlen, mit flüssigem Ammoniak sich zwei flüssige Phasen bilden, von denen die leichtere fast sämtliches -Ammoniak mit den sauren ölen (Phenolen) enthält, während die spezifisch sch@verere Flüssigkeit wesentlich aus den Neutralölen der genannten Teere mit etwa 1o% NH3 besteht. Der Nachteil dieses bekannten Entphenolierungsverfahrens besteht in der Notwendigkeit, die Extraktion in Druckgefäßen und bei niedrigen Temperaturen, zweckmäßig unter o°, durchzuführen.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß zur Entfernung der sauren 61e (Phenole) aus solche enthalten-. den Kohlenwasserstoffölen, insbesondere aus Teerölen und Crackprodukten der Destillation bzw. Druckwärmespaltung von Stein- und Braunkohlenteeren, die betreffenden 61e mit Additionsverbindungen des Ammoniaks, die bei gewöhnlicher Temperatur (15°) flüssig sind, behandelt werden.
Als solche Additionsverbindungen des Ammoniaks kommen beispielsweise in Frage: NH.C1#3NHs mit F. 1o,7°; NH4Br#3NH3 mit F. 13,7°;N H4 J # 3 N H3 mit F. 8,o°. Auch Additionsverbindungen von Ammoniak an andere anorganische Salze, wie beispielsweise NH4 T03, fallen unter diese Lösungsmittel.
Als phenolhaltige Ausgangsprodukte kommen außer den erwähnten Teerölen besonders auch solche in Frage, die bei der Hochtemperaturverkokung von Steinkohle in Kammeröfen zur Koks- und Gaserzeugung unter Anwendung der sog. Innenabsaugung gewonnen werden. Letztere besteht im wesentlichen darin, daß die Destillationsprodukte aus den Kammeröfen nicht in üblicher Weise durch das Steigrohr, sondern durch Hohlkanäle in der Mitte der Koh1ebeschickung unter Anwendung von gasdicht an diese Hohlkanäle angeschlossenen Absaugerohren mit Hilfe von bis zu 3oo mm WS und mehr ansteigendem Unterdruck abgesaugt werden (vgl. britisches Pätent 356079). Diese so gewonnenen und durch Kondensation abgeschiedenen dünnflüssigen Steinkohlenteere (sog: Innenteer) sind je nach dem Gehalt der verkokten Kohle an flüchtigen Bestandteilen mehr oder -vveniger stark phenol- und paraffinhaltig. Durch Druckwärmespaltung der von Zoo bis 36o° siedenden Fraktion dieser Innenteere werden Spaltbenzine mit hohem Gehalt an Aromaten (etwa 700/0) erhalten, deren Phenolgehalt bei ungefähr 15- Gewichtsprozent liegt. Die Druckwärmesp.altung erfolgt bei 5o bis 8o Atin. und Temperaturen um 5oo° in Erhitzerrohren mit nachfolgender plötzlicher Entspannung in einem üblichen Entspannungsventil. Die öldämpfe werden in einer hochwirksamen Fraktianierkolonne in Rückstand (über 36o° siedend), Craeköl (2oo bis 36o° siedend), das in den Crackprazeß zurückgeführt wird, und in rohes Spaltbenzin (bis 2oo° siedend) zer-.. legt, welch letzteres alsdann dem vorliegen den Entphenoliierungsvei-fahren unterworfen . wird. - ; Beispiel ,,.....; 3oog einer von i8o bis 3oo° siedenden Fraktion eines mitteldeutschen Braunkohlenteers wurden mit Zoo g NH4 Cl # 3 NH3 bei gewöhnlicher Temperatur (i5°) in einem geschlossenen Gefäß io Minuten lang intensiv verrührt. Es entstanden nach dem Absitzen zwei scharf voneinander getrennte Schichten, deren untere (210g mit go g sauren Ölen) in der Hauptsache Phenol und deren obere von --9o g 210g Neutralöle enthielt.
Die Rückgewinnung der Additionsverbindungen des Ammoniaks bzw. des Ammoniaks und der anorganischen Ammoniaksalze (N H4 Cl, N H4 N 03, N H4 Br, N H¢ J) .erfolgt durch Erwärmung der phenolhaltigen Lösung, so daß das Ammoniak abgetrieben und in einer Kältevorlage für sich kondensiert wird. Die zurückbleibenden unlöslichen Ammonsa.lze (NH4 Cl üsw.) setzen sich ab und werden von den sauren ölen durch Filtrieren abgetrennt. Ammoniak und Ammoniaksalze werden alsdann, zu den geschilderten Additionsverbindungen wieder vereinigt.

Claims

PATRNTANSPRGCTIR: z. Verfahren zur Entfernung von Phe- `. !Laus solche enthaltenden Kohlen- #rlstoffölen, insbesondere aus Teer- Destillation von Stein- und Braun- icrK.

kohlen; dadurch gekennzeichnet, daß die Öle mit Additionsverbindungen des Ammoniaks mit Ammonsalzen, die bei gewöhnlicher Temperatur, 15', flüssig sind, insbesondere mit N H4 Cl . 3 N H3, NH4 Br # 3 NH3; NH4 J # 3 NH3, behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Neutralölen abgeschiedene Phenolatlösung erwärmt und das dabei gasförmig abgetriebene Ammoniak in einer Kältevorlage kondensiert wird, wogegen die in den zurückbleibenden sauren ölen enthaltenen unlöslichen Ammonsalze durch Filtrieren gewonnen und mit dem .flüssigen Ammoniak wieder zusammengebracht werden.
3. Anwendung des Verfahrens nach Ansprüchen i und 2 auf die Entphenolierung von Teeren und Teerölen, die bei der Hochtemperaturverkokung der Steinkahle in Kammeröfen zur Koks- und Gaserzeugung durch Innenabsaugung gewonnen werden sind.