DE352010C - Verfahren zur Gewinnung von tiefstockenden Schmieroelen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung von tiefstockenden Schmierölen. Es ist bekannt, daß Mineralöle durch Erhitzen auf bestimmte Temperaturen Zersetzungen erfahren und hierbei niedriger siedende Destillate geben. Von diesem Vorgang wird bei der sogenannten Krackdestillation Gebrauch gemacht. Es gibt, wenn man von der Krackdestillation der Paraffinöle zur Erzielung besser kristallisierenden Paraffins absieht, zwei Arten von Krackdestillation. . Entweder werden schwere Öle, Rückstände u. dgl. in leichtflüssige umgewandelt, wobei auch Gas und Koks entstehen, oder es wird durch eine gelindere Einwirkung des Feuers Zerlegung schwerer Öle in sogenannte mittelschwere Öle bewirkt. Bei stärkster Feuereinwirkung entsteht Gas neben Koks (Ölgaserzeugung).
• Diesen bekannten Anwendungen der Krackdestillation gegenüber stellt die Erfindung eine wichtige Neuerung dar, insofern es zum ersten ,Male gelangen ist, aus minderwertigen Gasölen, die paraffinreichen, also hochstockenden Rohölen, entstammen, ein leichtes, tiefstockendes und daher als Schmieröl, für Kältemaschinen geeignetes 01 (Kompressorenöl) zu erzeugen. Daß es auf dem Wege der Krackdestillation gelingen würde, unmittelbar aus paraffinreichen, hochstockenden Ausgangsprodukten zu tief stockenden Schmierölen zu gelangen, ohne daß es erforderlich wäre, eine Entparaffinierung vorzunehmen, war nicht vorauszusehen und stellt einen wesentlichen Fortschritt auf dem Gebiete der Schmierölgewinnung dar.
• Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß' das betreffende Ausgangsöl durch starke Erhitzung zersetzt wird. Das Kondensat wird durch Destillation von seinem infol#c der Zersetzung entstandenen Gehalt an Benzin und Petroleum befreit und als Rückstand bleibt ein tiefstockendes Schmieröl. je höher die Zersetzungstemperatur war, um so tiefer ist der Sto ckpunkt des Rückstandes. Ein noch tiefer stockendes leichtes Öl (Transformatorenöl, Kompressorenöl) erhält man, wenn nicht die ganze Petroleumfraktion abdestilliert wird.
• Zur Ausführung der Erfindung kann man das Öl in an sich bekannter Weise in ein auf dunkle bis helle Rotglut erhitztes, geneigtes eisernes Rohr fließen oder in eine Retorte eintropfen lassen; oder man destilliert das Öl in gewöhnlicher Weise und leitet die Dämpfe durch das glühende Rohr. Hierbei spalten sich die Kohlenwasserstoffe, und es kondensiert sich nach geeigneter Kühlung eine Flüssigkeit, welche durch Destillation von den leichtflüchtigen Anteilen befreit wird. Die Menge der abzudestillierenden Flüssigkeit richtet sich danach, welche Eigenschaften das zurückbleibende 01 haben soll. je weniger Destillat man abnimmt, um so tiefer ist der Stockpunkt des Öles bei niedrigerem Flammpunkt und geringerer Viskosität.
• Beispiel. Paraffinhaltiger Rohölrückstand oder Gasöl aus paraffinhaltigem Rohöl wird langsam in ein auf dunkle Rotglut erhitztes eisernes Rohr fließen gelassen. In der gekühlten Vorlage kondensieren sich etwa 8o Prozent eines Kohlenwasserstoffgemisches. Von dem Kondensat destilliert man die bis 2ooo siedende Fraktion ab und erhält als Rüc1,-stand ein leichtes Schmier-öl von folgenden Eigenschaften: Spez. Gewicht o,89o', Flammpunkt 16o' C, Viskosität bei 2o 0 C --,3' E, bei -18' C flüssig.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCII: Verfahren zur Gewinnung von tiefstockenden Schmierölen aus den bei der Destillation von Erdöl zwischen dem Petroleum und den Schmierölen übergehenden Anteilen, insbesondere bei der Verarbeitung paraffinhaltiger Erdöle, dadurch gekennzeichnet, daß das betreffende Ausgangsmaterial oder dessen Dämpfe in an sich bekannter Weise durch eine geeignete auf dunkle bis helle Rotglut erhitzte Apparatur geleitet, die entstandenen Zersetzungsprodukte kondensiert und von dem Kondensat die leichtflüchtigen Anteile abdestilliert werden.