DE2711374C2 - - Google Patents
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von
radioaktive Substanzen enthaltenden Gasen aus der Auf
bereitung von abgebrannten Kernbrennstoffen mit den
Merkmalen a), b) und f), des Patentanspruchs 1. Ein
solches Verfahren ist durch die US-PS 37 42 720 be
kannt, von der die Erfindung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ausgeht.
Abgebrannte Kernbrennstoffe von Kernreaktoren enthalten unter ande
ren radioaktiven Stoffen radioaktives Jod und radioaktives Krypton.
Bei der Aufarbeitung der Kernbrennstoffe werden diese zunächst
zerkleinert und anschließend mit Salpetersäure aufgelöst. Beim
Auflösen der Kernbrennstoffe entstehen Gase, die u. a. radioaktives
Krypton und radioaktives Jod enthalten. Die Gase setzen sich im
wesentlichen aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Wasserdampf, Stickstoff, Stickstoffoxid, höhere Stickoxide, Sal
petersäuredampf, Xenon, Krypton, Jod und Tritium.
Die Abtrennung von radioaktiven Substanzen aus solchen Gasgemischen
ist problematisch, da diese Substanzen beachtliche Mengen Wärme
entwickeln, die einer Abtrennung entgegenwirken. So wird bei der
destillativen Abtrennung von Krypton eine Wärmemenge von ca. 40%
der Kondensationswärme erzeugt, die - ganz gleich, wie groß das
Rücklaufverhältnis in einer Destillationskolonne gewählt wird -
verhindert, daß sich der Rücklauf bis zu den tieferen Böden durch
setzt.
Es besteht die Aufgabe, das Krypton und das Jod möglichst quanti
tativ von dem bei der Auflösung der Kernbrennstoffe entstehenden
Gasgemisch abzutrennen und auf ein möglichst kleines Volumen zu
bringen.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem durch die US-PS 37 42 720 bekannten Verfahren
wird CO2 als Trägergas verwendet, welches dadurch ge
wonnen wird, daß zuvor das Graphit der Brennstäbe in
aufwendiger Weise abgebrannt wird. Demgegenüber nutzt
die Erfindung die Erkenntnis aus, daß Stickoxid schon
in den gegebenen Gasen vorhanden ist. Was darüberhin
aus an höheren Stickoxiden NO 2 vorliegt, kann mit ein
fachen Mitteln zu Stickoxid NO umgesetzt werden, so
daß das Trägergas in ausreichender Menge zur Verfügung
steht.
Das Trägergas kann von den radioaktiven Substanzen adsorptiv
mittels Katalysatorträgern, z. B. mit Kieselgur, abgetrennt werden.
Um eine konventionelle Abtrennung durchführen zu können, werden die
radioaktiven Substanzen mit einem Trägergas verdünnt. Dabei soll
das Trägergas annähernd gleiches Trennverhalten aufweisen, wie die
radioaktiven Substanzen. Als Trägergas eignet sich für Krypton z. B.
Stickoxid (NO) oder für Argon Kohlenmonoxid. Es kann
zweckmäßig sein, das Trägergas vor der Abtrennung von den radioak
tiven Substanzen chemisch, z. B. mit Sauerstoff, zu behandeln,
wodurch höhere Oxide entstehen, die durch Kondensation, Destilla
tion oder Waschen abgetrennt werden können. Im Falle der Stick
oxide-Abtrennung kann u. a. Wasser und im Falle der CO2-Abtrennung
z. B. Natronlauge verwendet werden. Die Trägergas enthaltenden
Gase können destillativ in eine die radioaktiven Substanzen und
Trägergas enthaltende Fraktion und in eine von diesen freie,
die restlichen Gase enthaltende Fraktion zerlegt werden.
Die Zumischung des Trägergases kann durch Disproportionierung von
höheren Stickoxiden - die ohnehin durch die Auflösung der Kern
brennstoffe mit Salpetersäure in diesen Gasen enthalten sind -
erfolgen. Das Jod kann grundsätzlich nach jedem Verfahrensschritt
abgetrennt werden. Besonders vorteilhaft ist die Abtrennung des
Jods verbunden mit der Disproportionierung. Hierbei wird das
Jod absorbiert. Die das Jod enthaltende Absorptionsflüssigkeit
wird anschließend einer Desorption unterworfen und das desorbier
te Jod mittels Schleppgas, z. B. Sauerstoff, einer Filtration zu
geführt. Der vom Jod befreite Sauerstoff kann zweckmäßigerweise
zur Oxidation des Trägergases verwendet werden. Dadurch wird
verhindert, daß Spuren von radioaktiven Verunreinigungen, die
im Schleppgas noch enthalten sein können, in die Atmosphäre
gelangen.
Die Erfindung wird nun anhand der Figur, die ein Fließschema
darstellt, in beispielsweiser Ausführung erläutert.
Von der Auflösestation (1) werden die dort entstehenden Gase, die
im wesentlichen Wasserdampf, Stickstoff, Stickoxide, Salpetersäure
dampf, Xenon, Krypton und Jod enthalten, in den Kondensator (2)
geleitet, wo die Dämpfe niedergeschlagen und ein Teil des NO2 und
Jods absorbiert wird. Vom Kondensator (2) werden die Gase in die
Absorptionskolonne (3) geleitet und dort mit Salpetersäure ge
waschen. Hierbei entstehen Stickoxide und gleichzeitig werden
höhere Stickoxide und Jod absorbiert. Die die Absorptionskolonne
(3 ) verlassenden Gase werden in einem Kondensator (4) von höheren
Stickoxiden befreit, die über Leitung (5) in den Gaseingang (6)
der Absorptionskolonne (3) zurückgeführt werden. Das den Konden
sator (4 ) verlassende Gas wird gegebenenfalls über eine Adsorber
kette - nicht dargestellt - in eine Trennkolonne (7) eingeführt.
In der Trennkolonne (7) werden die Gase destillativ in zwei Frak
tionen zerlegt. Die eine Fraktion enthält die radioaktiven Substan
zen mit dem Trägergas und Xenon und wird dem Sumpf dieser Trenn
kolonne entnommen. Die andere Fraktion, die die Trennkolonne (7)
über Kopf verläßt, kann über einen Adsorber ( 8) geleitet werden,
um eventuell darin noch vorhandene Spuren von radioaktiven Sub
stanzen festzuhalten. Diese Fraktion, im Stickstoff
enthaltend, wird einem Kamin (9) und/oder als Spülgas in die
Lösestation (1) zurückgeführt. Das Sumpfprodukt der Trennkolonne (7)
kann einer nachgeschalteten Trennkolonne (10) zugeführt werden.
Bei dieser Trennkolonne (10) fällt als Kopfprodukt ein Gemisch
aus radioaktiven Substanzen und Trägergas an, das über Leitung (11)
am Fuß des Teiles (12) einer zweiteiligen chemischen Behandlungs
stufe aufgegeben wird. Das im Sumpf der Trennkolonne (10) anfallen
de Xenon wird verworfen. In der chemischen Behandlungsstufe wird das
Gemisch mit Sauerstoff und/oder Salpetersäure behandelt, wobei
das Stickoxid zu höhere Stickoxide oxidiert wird. Im nachgeschal
teten Kondensator (16) werden die Stickoxide kondensiert. Falls die
radioaktiven Substanzen noch Spuren von Stickoxiden aufweisen,
können diese in dem Kondensator nachgeschalteten Adsorbern
- nicht dargestellt - abgetrennt werden. Die radioaktiven Substan
zen werden gasförmig oder flüssig in einen Tank (14) eingeleitet.
Die in der zweiteiligen chemischen Behandlungsstufe anfallende
Salpetersäure kann in die Lösestation (1) oder an sonstiger ge
eigneter Stelle in den Kernbrennstoff- bzw. Gasaufbereitungs
prozeß zurückgeführt werden. Ebenso kann mit den im Kondensa
tor (16) anfallenden Stickoxiden verfahren werden.
Um Ozonbildung bei der Verflüssigung der radioaktiven Substanzen
zu verhindern, muß der in die chemische Behandlungsstufe einge
leitete Sauerstoff quantitativ verbraucht werden. Gleichzeitig
sollen die Stickoxide weitgehend zu Salpetersäure aufgearbeitet
werden, damit nicht zusätzliche Hilfsstoffe, wie z. B. Wasserstoff
oder Ammoniak, in das Verfahren eingeführt werden müssen, die die
Menge der kontaminierten Stoffe erhöhen würden. Um diesen beiden
Forderungen gleichzeitig genügen zu können, kann zwischen zwei
teiliger chemischer Behandlungsstufe und Kondensator (16) eine
Kolonne (15) zur Synproportionierung des NO geschaltet werden.
Es kann von Vorteil sein, zwischen Teil (12) und Kolonne (15) einen
Kondensator (20) zu schalten, um eine weitgehende Nitroseabtrennung
zu erreichen.
Auf den Kopf der Kolonne (15) wird die im Sumpf des Teiles (13)
der chemischen Behandlungsstufe anfallende Salpetersäure gegeben
und dem Kopfprodukt von Teil (12) der chemischen Behandlungsstufe
entgegenströmen lassen. Der Sumpf von Kolonne (15) wird am Kopf
von Teil (13) aufgegeben und die stöchiometrische Menge Sauerstoff
der chemischen Behandlungsstufe so zugeführt, daß im Teil (12)
Unterschuß und im Teil (13) Überschuß an Sauerstoff herrscht.
Die Sumpfprodukte des Kondensators (2) und der Absorptionskolonne
(3) werden Desorbern ( 17), (18) zugeführt und das desorbierte
Jod mit einem Schleppgas ausgeblasen. In einer Filtration (19)
wird das Schleppgas von Jod befreit.
Claims (7)
1. Verfahren zum Reinigen von radioaktiven Sub
stanzen enthaltenden Gasen aus der Aufbereitung von abge
brannten Kernbrennstoffen,
- a) bei dem die Gase radioaktive Substanzen
in Form folgender Hauptbestandteile ent
halten:
Wasserdampf, Stickstoff, Stickstoffoxid (NO), höhere Stickstoffoxide (NO x ), Sal petersäuredampf (HNO3), Xenon (X), Kryp ton (Kr), Jod (J2) und Tritium (T) - b) bei dem die Gase mit einem Trägergas ge mischt werden, das annähernd das gleiche Trennverhalten wie das radioaktive Kryp ton aufweist,
- c) bei dem als Trägergas Stickoxid (NO) ver wendet wird,
- d) und die Zumischung des Trägergases (NO) durch Disproportionierung von Stickstoff dioxid (NO2) erfolgt,
- e) bei dem während der Disproportionierung Jod absorbiert wird
- f) und schließlich das Trägergas von den radio aktiven Substanzen abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
- g) daß das Stickoxid (NO) vor Abtrennung von den radioaktiven Substanzen oxydiert wird, wodurch höhere Oxide entstehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet,
- h) daß die Oxydationsprodukte des Trägergases durch Kondensation, durch Auswaschen, oder destillativ von den radioaktiven Substanzen abgetrennt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
- i) daß die Trägergas enthaltenden Gase des tillativ in eine die radioaktiven Sub stanzen und Trägergas enthaltende Frak tion und eine von diesem freie Fraktion zerlegt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
- j) daß das absorbierte Jod desorbiert und mittels Schleppgas einer Filtration zu geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet,
- k) daß als Schleppgas Sauerstoff (O2) ver wendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet,
- l) daß der die Filtration verlassende Sauer stoff (O2) zur Oxydation des Stickoxids (NO) verwendet wird.
Priority Applications (8)
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