DE3931891A1 - Verfahren zur entfernung von quecksilber aus gasen - Google Patents
Verfahren zur entfernung von quecksilber aus gasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Quecksil
berdampf aus Gasen oder Gasgemischen, insbesondere Abluftströmen.
Die Abscheidung von Quecksilberdampf aus Gasen- oder Gasgemischen
erfolgt bisher mittels energieintensiver, technisch aufwendiger
Verfahren. Neben dem aus der Hochvakuumtechnik bekannten
Kondensieren mittels flüssiger Luft werden hauptsächlich Adsorp
tionsverfahren an Aktivkohle angewendet. Die Adsorption kann
durch geeignete Zusätze zur Aktivkohle, wie sie in der SU-PS
6 25 752 beschrieben sind, verbessert werden. Außerdem werden Ver
fahren beschrieben, bei denen neben der Adsorption eine chemische
Umsetzung erfolgt. Dafür werden z. B. Schwefel-beladene
Aktivkohle, wie in der DE-OS 23 05 522 vorgeschlagen, verwendet.
Bei den Adsorptionsverfahren wird vom Adsorbens mit steigendem
Beladungszustand eine immer geringere Menge Quecksilber bis zum
Durchbruch aufgenommen. Nach erfolgter Beladung muß die gesamte
Menge Adsorbens ausgetauscht und der Quecksilberrückgewinnung zu
geführt werden.
Die DE-OS 22 03 033 beschreibt die Amalgambildung, indem die queck
silberhaltigen Gase über einen Träger, der aus Siliziumoxid oder
Aluminiumoxid besteht und mit Kupfer beschichtet ist, geleitet
werden. Bei Umsetzung des Quecksilbers mittels Natriumsulfidlö
sung wie in DE-DS 21 22 002, Eisen(III)chloridlösung wie in
SU 3 26 968 oder Schwefelsäure wie in DE-OS 21 32 231 besteht das
Ziel in der chemischen Bindung in flüssiger Phase.
Aus einer Veröffentlichung von A. Pjankov, Zurnal abscej chim 19
(1949) S. 224-229 ist die Oxidation von Quecksilber mittels
Ozon an Aktivkohle bereits bekannt.
Bei diesem Verfahren findet keine reine Katalyse statt. Die
Aktivkohle wirkt auf Grund ihrer granulometrischen und physi
kalischen Eigenschaften immer als Adsorbens. Wegen der
beschrieben steigenden Bedeckung mit HgO wird keine konstante Hg-
Entfernung aus dem Abluftstrom ermöglicht. Der Umsatz wird mit
maximal 60% angegeben.
Der wesentliche Nachteil all dieser Verfahren liegt in der
relativ hohen Restkonzentration an Quecksilber in der Abluft und
im langsamen Umsatz. Außerdem entstehen bei chemischer Bindung
des Quecksilbers im allgemeinen toxische Verbindungen.
Zweck der Erfindung ist es, den in Gasen oder Gasgemischen ent
haltenen Quecksilberdampf weitgehend zu entfernen, um die Queck
silberemission zu verringern.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Quecksilberkonzen tration in Gasen oder Gasgemischen bei Konzentrationen von 0,01 mg×m-3 bis zur Sättigungskonzentration um mindestens 90% zu senken, wobei vorzugsweise auch geringe Konzentrationen aus relativ großen Gasströmen, wie sie in großtechnischen Anlagen üblich sind, zu entfernen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Quecksilberkonzen tration in Gasen oder Gasgemischen bei Konzentrationen von 0,01 mg×m-3 bis zur Sättigungskonzentration um mindestens 90% zu senken, wobei vorzugsweise auch geringe Konzentrationen aus relativ großen Gasströmen, wie sie in großtechnischen Anlagen üblich sind, zu entfernen sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine
Oxidation mittels Ozon durch reine Katalyse an einem Katalysator
erfolgt. Die Verweilzeit der Gase sollte 50 ms nicht überschrei
ten. Dem Quecksilbergehalt entsprechend wird die 5- bis 50fache
stöchiometrische Menge Ozon zudosiert und das Gemisch wird an
einem Katalysator bei Raumtemperatur zur Reaktion gebracht.
Zur Anwendung gelangen Katalysatoren, die normalerweise zur
Hydrierung bzw. zur Entfernung von Sauerstoff aus Gasen bestimmt
sind.
Es ist zweckmäßig, bestimmte Metall- und/oder Metall/Metalloxid
und/oder Metalloxid/Metalloxid-Katalysatoren, wie Platin,
Nickel/Nickeloxid oder Kupferoxid/Magnesiumoxid einzusetzen. Für
die Lösung der Aufgabe hat sich das als Hydrierungskatalysator
bekannte System Nickel/Nickeloxid als besonders geeignet
erwiesen. Ein geeigneter Träger für den Katalysator ist z. B.
Zeolith. Das entstandene Quecksilberoxid wird durch bekannte
Filtrationsverfahren entfernt.
Durch die Erfindung werden die genannten Nachteile fast vollstän
dig eliminiert. Der entscheidende Vorteil liegt darin, daß über
die gesamte Prozeßzeit etwa immer die gleiche prozentuale Menge
Quecksilber aus dem Volumenstrom entfernt wird und eine Regene
ration, wie sie bei der Adsorption erforderlich ist, nicht
erfolgt.
Beim umweltfreundlichen Zerlegen von Standard-Leuchtstofflampen
zum Zweck der Entsorgung tritt bei dem gewählten Verfahren eine
Abluftmenge von 5000 m3/h mit einem Quecksilbergehalt von 0,3 mg
Hg×m-3 auf. Mittels eines Ozongenerators werden in den Ab
luftstrom 4 mg Ozon×m-3 dosiert.
Der ozonhaltige Volumenstrom passiert mit einer Verweilzeit von
25 ms einen Ni/NiO-Katalysator, der auf ein Zeolith aufgebracht
ist, bei Raumtemperatur. Die unter diesen Bedingungen erreichte
Endkonzentration beträgt 0,007 mg Hg×m-3; das entspricht einem
Abscheidegrad von 97,7%.
In einen Volumenstrom von 5000 m3/h, der 0,9 mg Hg×m-3 enthält,
werden mittels Ozongenerator 4 mg Ozon×m-3 dosiert. Der ozon
haltige Volumenstrom passiert mit einer Verweilzeit von 25 ms
einen Ni/NiO-Katalysator, der auf Zeolith aufgebracht ist, bei
Raumtemperatur. Die unter diesen Bedingungen erreichte Endkonzen
tration beträgt 0,03 mg Hg×m-3; das entspricht einem
Abscheidegrad von 96,7%. Das Quecksilberoxid wird durch übliche
Filter aus dem Gasstrom entfernt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entfernung von Quecksilber aus Gasen oder Gasge
mischen durch Oxidation mittels Ozon, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oxidation durch reine Katalyse an einem Katalysator
erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verweilzeit der Gase am Katalysator 50 ms nicht überschrei
tet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ent
sprechend der Quecksilberkonzentration die 5- bis 50fache
stöchiometrische Menge an Ozon zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Katalyse Metall- und/oder Metall/Metalloxid- und/oder Metall
oxid/Metalloxid-Katalysatoren auf geeignetem Träger, z. B.
Zeolith zur Oxidation verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Platin als Katalysator verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Nickel/Nickeloxid als Katalysator verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Kupferoxid/Magnesiumoxid als Katalysator verwendet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3931891A DE3931891A1 (de) | 1989-09-25 | 1989-09-25 | Verfahren zur entfernung von quecksilber aus gasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3931891A DE3931891A1 (de) | 1989-09-25 | 1989-09-25 | Verfahren zur entfernung von quecksilber aus gasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3931891A1 true DE3931891A1 (de) | 1991-04-04 |
Family
ID=6390108
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3931891A Withdrawn DE3931891A1 (de) | 1989-09-25 | 1989-09-25 | Verfahren zur entfernung von quecksilber aus gasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3931891A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0527457A1 (de) * | 1991-08-14 | 1993-02-17 | Veba Kraftwerke Ruhr Aktiengesellschaft | Verfahren zum Abscheiden von Quecksilber aus Rauchgas |
DE4224676A1 (de) * | 1991-08-14 | 1993-02-18 | Veba Kraftwerke Ruhr | Verfahren zum abscheiden von quecksilber aus rauchgasen |
WO2002023182A1 (de) * | 2000-09-13 | 2002-03-21 | Seefelder Messtechnik Gmbh & Co, Vertriebs Kg | Verfahren zur pyrolyse von quecksilber (ii) chlorid zur anschliessenden bestimmung des quecksilbers |
WO2004080574A1 (en) * | 2003-03-12 | 2004-09-23 | F.L. Smidth Airtech A/S | Mercury and process for removing mercury from gases |
-
1989
- 1989-09-25 DE DE3931891A patent/DE3931891A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2002023182A1 (de) * | 2000-09-13 | 2002-03-21 | Seefelder Messtechnik Gmbh & Co, Vertriebs Kg | Verfahren zur pyrolyse von quecksilber (ii) chlorid zur anschliessenden bestimmung des quecksilbers |
WO2004080574A1 (en) * | 2003-03-12 | 2004-09-23 | F.L. Smidth Airtech A/S | Mercury and process for removing mercury from gases |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: NARVA BERLINER GLUEHLAMPENWERK GMBH, O-1017 BERLIN |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |