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Vorrichtung zum Ergreifen eines oder mehrerer mehrteiliger Klemmkeile
verankerter Spannglieder Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ergreifen.eines
oder mehrerer mehteiliger Klemmkeile in konisch gestalteten Bohrungen einer Ankerplatte,
in welcher ein oder mehrere Spannglieder aus Drähten oder Litzen mittels des bzw.
der Klemmkeile gespannt verankert sind, welche Vorrichtung zum Zwecke der Entspannung
des oder der Spannglieder zwischen die Ankerplatte und eine Spannpresse auf solche
Weise eingesetzt wird, dass sie entlang dem oder den sie und die Spannpresse durchlaufenden
Spanngliedern verschiebbar ist.
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Es sind verschiedene Vorrichtungen zum Spannen von BUndelspanngliedern
mit Klemmkeilen bekannt. Ist beim Spannvorgang die gewünschte Dehnung des Spanngliedes
erreicht worden und sind die Klemmkeile in Kontakt mit dem Spannstahj und der Ankerplatte,
so kann die Spannpresse entlastet werden.
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Es kommt nun öfters vor, dass verankerte Bündelspanngliedrr nachträglich
teilweise oder ganz entspannt werden müssen. Verankerungen mit Klemmkeilen sind
insofern nachteilig, als sich die Klemmkeile beim Entlasten der
Spannpressen
wieder in die Ankerplatte einziehen und damit das gewünschte Entlasten verhindern.
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Um zu vermeiden, dass die Klemmkeile der zu entspannenden Spannglieder
nach deren Herausziehen aus der Ankerplatte beim Entlasten wieder in die konischen
Bohrungen der Ankerplatte hineingezogen werden, ist in der deutschen Auslegeschrift
Nr. 22 40 560 vorgeschlagcn worden, zwischen die Ankerplatte und den ausgezogenen
Klemmkeil einen Kamm einzusetzen, welcher an seinem einen Ende in eine Gabel ausläuft,
um auf das Spannglied rittlings aufgesetzt zu werden. Diese Einrichtung ist aber
in dem Sinne nachteilig, dass sie für jede einzelne Litze oder Draht separat verwendet
werden muss: Wenn die Spannglieder in einem Bündel angeordnet sind, kann diese Einrichtung
nur für die im Aussenkreis angeordneten Spannglieder verwendet werden.
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In der US-Patentschrift Nr. 3 778 869 umfassen die Mittel zum Entspannen.der
in einer Ankerplatte verankerten Spannglieder Druckhülsen, die in den gleichen Bohrungen
eingesetzt sind, durch welche die Spannglieder durchgeführt und durch die Klemmkeile,
die von der anderen Seite der Bohrungen als Druckhülsen eingesetzt sind, gehalten
sind.
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Die Druckhülsen stützen sich gegen die Klemmkeile an deren Enden,
die einen kleineren Durchmesser aufweisen als die anderen Enden. Durch eine über
eine Gewindestange betätigbare Platte werden die Druckhülsen gegen die Klemmkeile
gedrückt, so dass die letzteren aus den Bohrungen ausgedrückt werden.
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Eine solche Einrichtung bedingt eine permanente Einführung der Druckhülsen
und der Druckplatte an der inneren Seite der Ankerplatte sowie einen ziemlich komplizierten
Gewindemechanismus.
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Die deutsche Offenlegungsschrift Nr. 25 06 395 beschreibt eine Vqrrichtung
zum Spannen und Entlasten von Bündelspanngliedern. Die Vorrichtung besteht aus einem
Abstützkörper, der zwischen der Ankerplatte und der Spannpresse eingesetzt ist.
Im Inneren des Abstützkörpers ist eine Rückhalteplatte mit Bonrungen angeordnet,
durch welche Buchsen durchgeführt sind, die hinter den Zugbund der ent-
sprechenden
Klemmkeile eingreifen. Schliesslfch ist im Abstützkörper eine Abstandhalterplatte
mit Bohrungen eingeschraubt, durch welche Zugstangen gesteckt werden, die in Gewindebohrungen
der Rückhalteplatte eingeschraubt werden.
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Die Spannglieder werden zuerst gespannt, so dass die Keile, die mit
den Buchsen in Verbindung stehen, aus den konischen Bohrungen der Ankerplatte geraten
und von der Ankerplatte weg bewegt werden. Durch das Anziehen der Zugstangen wird
die Rückhalteplatte an der Abstandhalterplatte gehalten und nach der Entlastung
der Bündelspannglieder werden die Keile in die konischen Bohrungen der Ankerplatte
nicht zurückgezogen.
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Auch diese Vorrichtung ist ziemlich kompliziert, wobei das Einschrauben
der Zugstangen einzeln vorgenommen werden muss. Des weiteren müssen die Keile in
permanenter Verbindung mit den Buchsen stehen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
zum Entspannen von Spanngliedern und insbesondere Bündelspanngliedern zu beseitigen
und eine Vorrichtung zum Ergreifen eines oder mehrerer Klemmkeile gespannter Spannglieder
vorzuschlagen, die es erlaubt, einen oder gleichzeitig alle in den konischen Bohrungen
der Ankerplatte eingesetzten Klemmkeile au einfache Weise zu erfassen und von der
Ankerplatte wegzubewegen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei der eingangs erwähnten Vorrichtung
auf solche Weise gelöst, dass sie einen Körper mit einer Anzahl von geschlitzten,
hülsenartigen Greifzangen aufweist, die mit der entsprechenden Anzahl der Spannglieder
axial ausgerichtet sind.
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Mit Vorteil weisen die mittlere und die der Ankerplattc nahezulegende
Platte Bohrungen für die Greifzangen auf, wobei der Durchmesser der Bohrungen der
mittleren Platte kleiner ist als der Aussendurchmesser der Greit-zangen mit den
Erhebungen, und wobei die mittlere Platte über die Erhebungen der Greifzangen überführbar
ist, um die federnden, mit den Nocken versehenen Endteile der Greifzangen gleichzeitig
zu schliessen oder zu öffnen.
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Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend anhand von Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht einer
Ankerplatte mit mehreren Bündelspanngliedern und einer Spannpresse, zwischen welchen
die erfindungsgemäs-¢e Vorrichtung eingesetzt ist, Fie. 2 eine schematische Ansicht
der Ankerplatte mit der erfindungsgemässen Vorrichtung in grösserem Massstab, Fig.
3 eine Stirnansicht an die der Ankerplatte nahezulegende Platte der erfindungsgemässen
Vorrichtung mit geöffneten Greifzangen, Fig. 4 einen Schnitt der erfindungsgemässen
Vorrichtung in der Phase, wenn die Greifzange durch die mittlere Platte zusammengedrückt
wird, Fig. 5 einen Schnitt der erfindungsgemässen Vorrichtung in der Phase, wenn
die Greifzange durch die Verschiebung der mittleren Platte geöffnet wird, Fig. 6
einen Schnitt der erfindungsgemässen Vorrichtung in der Phase, wenn die Vorrichtung
von der Ankerplatte mit dem erfassten Klemmkeil entfernt ist und Fig. 7 eine Ansicht
einer Greifzange im offenen Zustand.
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In einer Ankerplatte 1, die an einem nicht dargestellten Bauwerk
anliegt, sind Bündelspannglieder 4 aus Drähten oder Litzen mittels Klemmkeile 3
in gespanntem Zustand verankert. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, ist zwischen
der Ankerplatte 1 und der Spannpresse 16 eine Vorrichtung zum Ergreifen der in der
Ankerplatte 1 verankerten Klemmkeile 3 vorgesehen. Diese Vorrichtung umfasst drei
hintereinander angeordnete Platten, deren die äusseren ortsfesten Platten eine der
Ankerplatte 1 naheliegende Druckplatte 7 und eine der Spannpresse 16 naheliegende
Grundplatte 9 bilden. Die mittlere Platte 8 ist zwischen den beiden äusseren Platten
7, 9 verschiebbar. Diese Verschiebung kann von Hand, hydraulisch oder pneumatisch
vorgenommen werden.
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Die Grundplatte 9 weist zwei aus ihr herausrgende Arme 24 mit Bohrungen
auf, durch welche Kolbenstangen 22
von zwei hydraulischen Zylindern
22 durchgeführt und mittels Muttern 23 an den Armen 24 befestigt sind. Somit wird
der Vorrichtung eine axiale Bewegung zu und von der Ankerplatte 1 erteilt. Es ist
auch möglich, dass die Bewegung der Vorrichtung auf andere Weise vorgenommen wird,
wie z.B. von Hand oder pneumatisch.
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Die Ankerplatte 1 1st mit einer Anzahl von konischen Bohrungen 2
versehen, die der Anzahl der Spannglieder 4 entspricht. In diesen konischen Bohrungen
2 sind Klemmkeile 3 eingesetzt, die aus mindestens zwei Je einen Klemmkeil 1 bildenden
Teilen bestehen. Die Klemmkeile 3 sind an der Innenseite profiliert, um ein besseres
Festklemmen der Spannglieder ii in der.konischen Bohrung 2 zu bewirken, wobei die
Spannglieder 4 durch die durch die Klemmkeile 3 gebildete Höhlung hindurchgeführt
sind. An ihren aus der Grundplatte 1 herausragenden Enden weisen die Klemmkeile
3 eine hinterschnittene Ringnut 5 auf, die einen Bund 6 bildet.
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In der Grundplatte 9 ist eine Anzahl von geschlitzten hplsenartigen
Greifzangen 10 eingebaut. Die Druckplatte 7 und die Schiebeplatte 8 weisen Bohrungen
18 bzw. 17 auf, deren Durchmesser etwas grösser ist als der Durchmesser der Greifzangen
10. Die Anzahl und die Anordnung der Greifzangen 10 in der Vorrichtung entsprechen
denjenigen der Spannglieder 4, die die Greifzangen 10 sowie die Spannpresse 16 durchlaufen.
Die Bohrungen 18 der Druckplatte 7 sind an den der Ankerplatte 1 naheliegenden Seiten
erweitert, so dass sie in zylindrische Vertiefungen 19 übergehen. Aus der Fig. 3
sind die Bohrungen 18 in der Druckplatte 7 mit den geöffneten Greifzangen 10 sichtbar.
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Die in der Fig. 7 dargestellte Greifzange 10 weist einen Bund 15,
mit welchem sie in der Grundplatte 9 eingebaut ist, und einen hülsenförmigen Körper
auf, der mittels Schlitzen 14 in vorzugsweise sechs federnde Teile geteilt ist.
Im Mittelteil des Körpers der Greifzange 10 sind an dessen Umfang Erhebungen 12
und an freien Enden der einzelnen Teile nach aussen herausragende Nocken 13 vorgesehen.
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Die Nocken 13 sind an deren Vorderteil abgekantet. Der Durchmesser
der Bohrungen 17 in der mittleren Schiebeplatte
8 ist kleiner als
der Aussendurchmesser der Greifzangen 10 mit den Erhebungen 12. Wenn die Schiebeplatte
8 über die Erhebungen 12 überführt wird, werden somit die einzelnen Teile mit Nocken
13 zusammengedrückt und bei der RUckschicbung der Schiebeplatte 8 durch Federwirkung
wieder geöffnet. Die Greifzange 1C besteht aus Federstahl.
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Beim Entspannen der im Bündel angeordneten Spannglieder 4, die in
der Ankerplatte 1 mittels der Klemmkeile verankert sind, wird wie folgt vorgegangen.
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Die Spannpresse 16 stützt sich mittels eines Stuhles 25 gegen ein
nicht dargestelltes Bauwerk, wobei die Ankerplatte beispielsweise mittels eines
Klemmschuhs 26 und einer Schraube 27 festgehalten wird. Die Bündelspannglieder 4
werden durch die Spannpresse 16 um ca. 5 mm überspannt, wodurch eine teilweise Entkeilung
der Klemmkeile 3 erzielt wird. Dann wird mittels der Handgriffe 20 die mittlere
Schiebeplatte 8 an Führungszapfen 11 über Erhebungen 12 der Greifzangen 10 überführt,
so dass alle Endteile mit Nocken 13 der Greifzangen 10 gleichzeitig geschlossen
werden, wie aus der Fig. 4 ersichtlich ist. Die Vorrichtung zum Entspannen der Bündelspannglieder
wird zur Ankerplatte 1 axial verschoben, bis die Greifzangen 10 mit ihren Nocken
13 in die Ringnut 5 hinter die Bunde 6 der Klemmkeile 3 hineingreifen. In diesem
Augenblick wird die Schiebeplatte 8 wieder zurückverschoben, so dass sie nicht mehr
auf die Erhebungen 12 der Greifzangen 10 drückt; die Endteile mit den Nocken 13
werden durch Federwirkung des Materials wieder geöffnet, so dass die Bunde 6 der
Klemmkeile 3 hinter die Nocken 13 der Greifzangen 10 rest eingehakt werden. Durch
die Federwirkung der Endteile mit den Nocken 13 werden die Endteile der mindestens
zweiteiligen Klemmkeile 3 voneinander getrieben, was zur weiteren Lockerung der
Klemmkeile 3 von den Spanngliedern beiträgt.
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Die durch die Greifzangen 10 erfassten Klemmkeile 3 werden nun durch
die axiale Wegbewegung der Vorrichtung von der Ankerplatte 1 mitgenommen und aus
den konischen Bohrungen 2 der Ankerplatte 1 vollständig herausgezogen. Dabei werden
sie durch die Federwirkung der Endteile mit den
Nocken 13 in die
Vertiefungen 19 gedrückt und dort gehalten.
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Dieser Zustand ist in der Fig. 6 dargestellt. In diesem Zustand können
dann die Spannglieder 4 entlastet werden, ohne dass Gerahr besteht, dass die Klemmkeile
in die konischen Bohrungen 2 der Ankerplatte 1 hineinschlüpfen.
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Durch diese Zusatzvorrichtung wird das technische Problem der Kraftablassung
bei den Bündelspanngliedern aur einfache Weise zuverlässig gelöst.