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Vorrichtung und Verfahren zur Bildung indes Fadenkreuzes oder Gelesen
Zusatz zu Patent ... (Patentanmeldung P 26 11 353.1 -2169-) Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung und ein Verrahren zur Bildung eines Fadenkreuzen oder Gelesen an
einer Textilmaschine, insbesondere Schlichtiaschine.
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Bekannt ist ein Doppelriet mit zwei hintereinander angeordneten Kommen,
die abwechselnd kurze und lange Lücken aufweisen, von denen Jeweils eine kurze Lücke
des einen Kauen und eine lange LUcke des anderen Kammes in einer Flucht liegen.
Zur Bildung den Faches zum Einziehen der Fadenkreuzschnur wird abwechselnd der eine
Kamm hochgehoWen und der andere gleichzeitig gesenkt.
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Sobald mehrere Fäden in einer LUake logen, ist lit dieser Vorrichtung
die Bildung eines Fadenkreuzes Faden tür Faden nicht möglich.
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Nach dem Hauptpatent wird mit einfachen Mitteln die Bildung des Fadenkreuzen
oder Gelesen auch dann ermöglicht, wenn in Jeder LUcke mehr als ein Faden liegt,
und zwar dadurch, daß in den Lauf der Fadenschar ein erstes Riet und in geringem
Abstand hierzu mit gleicher Teilung ein zweiten Riet geschaltet und beil zweiten
Riet Jede zweite Lücke durch eine Einlage so ausgefüllt ist, daß abwechselnd lange
und kurze, oben offene Lücken vorhanden sind und die Riete sowohl in senkrechter
Richtung als auch um eine Teilung in waagorechtor Richtung relativ zueinander verschiebbar
angeordnet sind.
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Vorteilhaft ist ein Riet feststehend und das andere Riet verschiebbar
angeordnet. Das zweite Riet kann zum Beispiel beim waagerechten Verschieben in den
Endstellungen und beim senkrechten Verschieben in maximal etwa 16 Stufen arretierbar
sein.
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Die Fadenschar ist gegebenenfalls in ohroren, maximal etwa in 16 Etagen
so durch die Lücken geführt, daß in Jeder LUcke den ersten Riets zwei oder mehr
voneinander distanzierte Fäden vorhanden sind.
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Ein Oelese wird nach dem Hauptpatent bo gebildet, daß das zweite Riet
senkrecht nach unten so weit verschoben wird, daß es außer Eingriff mit der Fadenschar
beziehungsweise der unteren Etage der Fadenschar ist, dann das zweite Riet wazgorecht
in eine Endlage bewegt und anschließend senkrecht nach oben in die obere Endlage
gebracht wird, wobei die in den langen LUcken vorhandenen Fäden tiefer liegen al
die in den kurzen Lücken vorhandenen Fäden, so daß sie hinter dem zweiten Riet ein
Fach bilden, in das ein Teilstab eingelegt wird, worauf die geschilderten Verfahrensschritte
wiederholt werden mit dem Unterschied, daß bei der Wiederholung das zweite Riet
zunächst in die andere waagerechte Endlage gebracht wird. Die beiden Teilstäbe werden
nun durch FadenkreuzschnUre ersetzt Ein Fadenkreuz wird nach dem Hauptpatent so
gebildet, daß das zweite Riet senkrecht nach unten so weit verschoben wird, daß
es außer Eingriff mit der unteren Etage der Fadenschar ist, dann das zweite Riet
waagerecht ln eine Endlage bewegt und anschließend so weit angehoben wird, daß die
Fäden der ersten Etage in den LUcken des zweites Riets liegen, worauf das zweite
Riet waagerecht in die andere Endlage bewegt wird und so rort, von Etage zu Etage,
bis alle Fäden durch das zweite Riet erfaßt sind, worauf das zweite Riet in die
obere Endlage gebracht wird, wobei die Fäden hinter des zweiten Riet ein Fach bilden,
in das ein Teilstab eingelegt wird, worauf die geschilderten Verfahrensschritte
wiederholt werden mit dem Unterschied, daß bei der Wiederholung das zweite Riet
bei der ersten waagerechten Bewegung in die andere Endlage gebracht wird.
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Zum Distanzieren der Fadenscharen werden Tcllßtäbe verwendet, die
Uber die ganze Breite der Fadenscharen reichen. Wegen ihrer Länge mUssen diese Teilstäbe
besonders stabil und schwer ausgeführt werden. Sie besitzen einen recht großen Mindestdurchmesser,
so daß bei maximal etwa 16 Ubereinanderliegenden Fadenscharen auch die zugeordneten
Riete sehr lang und aufwendig sind. Die Teilstäbe benötigen besondere Getelle
zu
ihrer Halterung und müssen in umständlicher Weise durch mindestens zwei Bedienungapersonen
gesetzt beziohungsweise umgesetzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den mit der Anordnung und
Bemessung der Teilstäbe sowie mit ihrer Handhabung verbundenen Aufwand ganz erheblich
verringern. Erfindungagemäß wird dies Ausgabe dadurch gelöst, daß das erste Riet
bine Mehrzahl von quer zur Richtung der Fadenscharen fluchtenden Ausnehmungen zur
Autnahre von Teilstäben besitzt. Diese Ausnehmungen können zum Beispiel hakenförmig
oder schlitzförmig sein. Besondere vortetlhart haben die Ausnehmungen die Form von
Bohrungen und die Teil stäbe die Form von Nadeln mit rundes Querschnitt.
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Besondere Halterungeir fUr die Teilstäbe entfallen völlig. Die nadelförmigen
Teilstäbe können Jeweils, nachdem eine Fadenschar durch das Riet gezogen ist, von
einer einzigen Bedienungsperaon in das Riet eingeftihrt werden.
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Um das Bilden eines Gelesen oder Fadenkreuzes zu erleichtern, insbesondere
ua dabei stärkere Auslenkungen der Fadenscharen zu vermeiden, wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, daß das erste Riet in seiner Winkelstellung gegen das
zweite Riet und/oder gegen die Fadenscharen schwenkbar angeordnet ist.
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Nunmehr kann während der zur Bildung eines Geleises oder Fadenkreuzes
notwendigen Bewegung des zweiten Riete auch das erste Riet in gesteuerter Anpassung
so bewegt und geschwenkt werden, daß die Fadenscharen möglichst wenig aus ihrer
ureprunglichen Richtung abgelenkt werden.
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Zur Bildung eines Fadenkreuzes oder Geleises werden die in den AnsprUchen
4 bis 6 angegebenen Verfahren vorgeschlagen. Die Steuerung der einzelnen, aufeinander
abgestimmten Bewegungen
der beiden Riete erfolgt vorteilhaft mittels
einer besonderen Rietsteuervorrichtung, die zum Beispiel als eine mit Kurvenscheiben
arbeitende Folgesteuerungsvorrichtung ausgefUhrt ist.
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Die in den Zeichnungen dargestellten Ausftlhrungsbeispiele der Erfindung
werden in den folgenden Textabschnitten näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 die Riete in der Ausgangsstellung, die Fig. 2 bis
5 die gleichen Riete in verschiedenen Zwischenstellungen, Fig. 6 die Endstellung
der Riete und die Fachbildung, Fig. 7 das Schema einer Rietateuervorrichtung, Fig.
8 und 9 ein Pertigungsbeispiel der Riete, die Fig. lo und 11 ein weiteres Ausfuhrurgebeispiel
der Erfindung.
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In Fig. 1 erkennt man ein erstes Riet 11 und ein zweites Riet 12 in
Seitenansicht. Die Vorderansicht der Riet. zeigt Pig. 9.
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Oberhalb der Trennlinie 13 ist das erste Riet 11 und unterhalb der
Trennlinie 13, mit den Lamellenenden nach unten zeigend, das zweite Riet 12 dargestellt.
Das erste Riet 11 besitzt 17 gleichartige Lamellen 14, die von Seitenteilen 16,
17 eingefaßt sind. Durch Lamellen und Seitenteile sind in gleichen Abständen übereinander
Bohrungen 19 zur Aufnahme der Teilstäbe 20 eingearbeitet. Durch Verlöten sind Seitenteile
und Lamellen durch ein Fußteil 42 miteinander verbunden. Aus Fig. 1 ist ersichtlioh,
daß Fadenscharen 21 bis 37 zwischen die TeilatMbe 20 eingezogen sind. Die Fadenscharen
kommen von nioht dzrgostellten Zettelbäumen und werden in Richtung des Pfeils 38
zu einer nicht dargestellten Schlichtmaschine gerührt Das zweite Riet 12 besitzt
gemäß Fig. 9 16 gleichartige Lamollen 15, die von Seitenteilen 18, 19 eingefaßt
sind. Jede zweite LUcke des zweiten Riets ist durch eine Löteinlage 44 verkUrzt,
so daß abwechselnd lange LUcken 45 und kurze Lücken 46 im Riet vorhanden sind. Durch
Verlöten sind Seitenteile und Lamellen durch ein Fußteil 43 miteinander verbunden.
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Beide Riet. werden durch elno Rietsteuervorrichtung 47 gohalten und
bewegt. Gemäß Fig. 7 besitzt die Rietiteuervorrichtung 47 einen Steuerschrank 48,
der den nicht näher dargestellten Steuorochanimmus, wie zum Beispiel ein Programm.
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steuerwerk, Kurvenscheiben und Triebwerke, enthält. Vor dem Steuerschrank
48, ist ein um den Drehpunkt 51 schwenkbarer Steuerkasten 49 angeordnet, ur dem
das erste Riet 11 um den Drehpunkt 52 schwenkbar gelagert ist. Der Steuerkasten
49 hat zwei Schlitze 53, 54, in denen Stangen 55, 56 in Richtung des Pfeils 39 auf
und nieder bewegt werden können. Das zweite Riet 12 ist an den Stangen befestigt.
Zugleich können die Stangen auch eine Hubbewegung ausführen, so daß das zweite Riet
11 nicht nur neben dem ersten Riet nach oben gleiten, sondern in hierzu senkrechter
Bewegungsrichtung auch gesteuert um mindestens eine Lamellenteilung hin und her
versetzt werden kann.
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Zum Bilden eines Fadenkreuzes oder Geleses wird gemäß Fig. 7 der Steuerlrasten
49 in Richtung des Pfeile 41 um den Drohpunkt 51 gedreht, während gleichzetig das
zweite Riet in Richtung des Pfeile 39 nach oben bewegt wird, bis die Stangen 55
und 56 an den oberen Enden der Schlitze 53, 54 angelangt sind.
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Die Bewegungen sind aufeinander abgestimmt und erfolgen vorteilhaft
zwangsläufig. Am Ende dieses Bewegungsablaufes nimmt der Steuerkasten 49 die Lage
49', das erste Riet 11 die Lage ll' und das zweite Riet 12 die Lage 12' ein. Zum
Bilden des Fadenkreuzes führen dabei die Stangen 55, 56 Hubbewegungen aus, und zwar
nach dem Einstechen der Rietspitzen 50 (Pig. 1) in die Padenschar 21 eine Hubbewegung
um eine Lamellenteilung nach vorn, beim anschließenden Einstechen der Rietspitzen
so in die Fadenschar 22 eine Hubbewegung um eine Lamellenteilung wieder zurück und
so fort, bis alle Fadenscharen durch das zweite Riet 12 aufgenommen sind. Anschließend
bleibt der Steuerkasten 49 in der Lage 49 stehen und nur das erste Riet 11 allein
wird um den Drehpunkt 52 in Richtung des Pfeils 40 ge.
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dreht, bis es die Lage 11'' oinnimmt Die geschilderten Bewegungsabläufe
sollen anhand der Zelohnungen Fig. 1 bis 6 näher erläutert werden.
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Nach dem Start der RletsteuertorriXhtun8 47 bewegen sich die Riete
aus der in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung in die in Fig. 2 dargestellte Zwischenstellung.
Die Fadenscharen 21 bis 26 sind bereits durch das zweite Riet 12 aufgenoiinen worden.
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Die halbe Anzahl ihrer Fäden liegt in den langen» die halbe in den
kurzen Lücken des zweiten Riets.
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In der Stellung gemäß Fig. 3 sind die Riete noch weiter geschwenkt.
Das zweite Riet 12 hat bereits sämtliche Fäden aufgenommen, es wird mittels der
weiter oben erwMhnten Kulissenftlhrung jedoch noch. weiter schräg aufwärts bewegt,
bis es seine Endlage gemäß Fig. 4 erreicht hat. In dieser Endlage besteht nicht
mehr die Gefahr, daß bei der rolgenden Bewegung des ersten Riets 11 die vom zweiten
Riet 12 bereits erfaßten Fäden wieder aus den Lücken zwischen den Lamellen herausgleiten.
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Nach dem anschließenden Schwenken des ersten Riets 11 erreichen Fäden
und Riete die in Fig. 5 dargestellten Stellungen.
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Das Fach zum Einlegen einer Gelese- oder Kreuzschnur ist noch nicht
gebildet. Erst wenn nun von oben her ein Niederhalter 57 zwischen dem ersten und
zweiten Riet auf die Fäden scharen h.rabgesenkt wird, bildet sich gemäß Fig. 6 hinter
dem zweiten Riet 12 das Fach 58, weil sich sämtliche Fäden nunmehr zu den Fadenscharen
59 und 60 neu normiert haben. In dieses Fach kann nun zunächst ein Teilstab 61 eingelegt
werden.
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Bis hierher ist erst die Hälfte der zur Bildung eines Gelesen oder
Fadenkreuzes erforderlichen Arbeiten erledigt. Zunächst müssen erst einmal wieder
alle Bewegungsabläufe rückwärts rfolgen, bis der in Fig. 1 dargestellte Ausganguzustand
erreicht ist. Dann werden die geschilderten Bewegungsabläufe wiederholt mit dem
Unterschied» daß die Stangen 55, 56 bereits eine Hubbewegung um eine Lamellenteilung
nach vorn ausführen, bevor die Rietspitza 50 des zweiten Riets 12 in die untere
Fadenschar 21 einstechen.
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Die Riete werden nach dem im Hauptpatent angegebenen Verfahren hergestellt.
In den Zoichnangen Fig. 8 und 9 erkennt man die bei der Herstellung verwendeten
Bolzen 62, 63» 64, und 65 und Muttern 66. Beim Einfädeln können bereits einige Teilstäbe
20 in die vorher zu fertigenden Bohrungen 19 ge.
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steckt werden, damit die Montage erleichtert wird. Nach dem Verschrauben
und Löten erfolgt die Trennung der Riete längs der Trennlinie 13.
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Beim zweiten Ausiflhrungsbeispiel der Erfindung erkennt man in Fig.
lo ein Maschinengehlnse67» aus dem eine Welle 68 herausragt, an der ein Steuerkasten
69 befestigt ist. Am Steuerkasten 69 ist ein erstes Riet 71 mit seinem Fußteil 70
befertigt. Der Steuerkasten 69 hat zwei Schlitze 73, 74, in denen Stangen 76, 77
in Richtung des Pfeils 75 ur und nieder bewegt werden können. Ein zweites Riet 72
ist an den Stangen befestigt. Die Stangen können zugleich auch eine Hubbewegung
ausführen, so daß das zweite Riöt 72 nicht nur neben dem ersten Riet nach oben gleiten,
sondern in hierzu senkrechter Richtung auch gesteuert um mindestens eine Lamellenteilung
hin und her versetzt werden kann.
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Nachdem die Padenscharen 78 mit Abstand voneinander in das erste Riet
71 eingelegt sind» wird zum Bilden eines Fadenkreuzes oder Geleises die Wolle 68
in Richtung des Pfeils 79 gedreht, während gleichzeitig das zweite Riet 72 in Richtung
des Pfeils 75 nach oben bewegt wird, bis die Stangen 76 und 77 an den oberen Enden
der Schlitze 73, 74 angelangt sind.
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Am Ende dieses Bewegungsablaufes nimmt der Steuerkasten 69 die in
Fig. 11 dargestellte Lage ein. Das erste Riet 71 ist in Richtung des Fadenlaufes
au der Senkrechten etwa um 45 Grad geneigt. Die Fadenscharen 78 sind ur die bereits
bei der Eeschreibung des ersten AusfUhrungsbeispiels genannte Art und Weise durch
das zweite Riet 72 aufgenommen worden. Sie haben sich dabei neu normiert und bilden
hinter dem zweiten Riet 72 die Fadenscharen 80, 81, wischen denen sich ein Fach
82 gebildet hat. In dieses Fach wird nun zunächst ein Teilstab 83 eingelegt.
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Wie beim ersten Ausführungsbeispiel werden nun die beiden Riete wieder
in ihre Ausgangsstellung gebracht. Dann werden die geschilderten Bewegungsabläufe
unter Beachtung des Verfahrens des Hauptpatents wiederholt und in das hinter dem
zweiten Riet 72 sich bildende zweite Fach ein zweiter Teilstab eingelegt. Wenn nun
statt der beiden Teilstäbe Schnüre in die Fächer eingezogen und die Riete wieder
in ihre Ausgangsstellung gebracht werden, können die Fadenscharen 78 in Richtung
des Pfeils 84 bis zur nächsten Kreuzungsstelle weiterbewegt werden. Dabei bleibt
das zweite Riet 72 außer Eingriff mit den Fadenscharen, während das erste Riet 71
so gestellt wird, daß seine Teilstäbe 85 die laufenden Fäden nicht berühren Die
Zeichnungen zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung in nattirlicher Oröße, SelbstverstSndlich
kann die Anzahl der Lamellen eines Riets in der Praxis sehr viel größer sein.
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Auffallen ist die vorteilhafte niedrige Bauhöhe der Riete.
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Aus Fig. 9 ist ersichtlich, daß die leichten, dünnen, nedelförmigen
Teilstäbe sicher und genau gerührt und vor Beschädigungen und unbeabsichtigten Veränderungen
geschützt sind.
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Die Erfindung macht es mUgllch, die maximale Anzahl der Fadenscharen
auf mehr als 18 heraufzusetzen.
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L e e r s e i t e