DE269937C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C407/00—Preparation of peroxy compounds
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
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- Catalysts (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— M 269937 KLASSE 12 o. GRUPPE
Verfahren zur Darstellung von Persäuren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1912 ab.
Baeyer und Villiger haben den Beweis geführt (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft,
Bd. 33, S. 1569), daß bei der Autoxydation des Benzaldehydes sich primär
Benzopersäure bildet, welche im Augenblick des Entstehens mit dem Benzaldehyd unter
Bildung von Benzoesäure'reagiert, so daß sich die Persäure dem direkten Nachweise entzieht.
Diese Forscher konnten die vorübergehende
ίο Bildung der Benzoesäure nur durch den
Kunstgriff nachweisen, daß sie bei Gegenwart eines sogenannten Akzeptors arbeiteten (siehe
Engler, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 33, S. 1097), das ist einer Substanz,
welche unter Bildung einer charakteristischen, stabilen Verbindung mit der Persäure
rascher reagiert als der Benzaldehyd. Seit dieser Arbeit von Baeyer und Villiger
wurde die primäre Bildung von Persäure bei der Autoxydation von Aldehyden allgemein
angenommen, obwohl der erwähnte Nachweis nur für Benzaldehyd geführt wurde und es
niemals gelang, die gebildete Persäure selbst mit Bestimmtheit nachzuweisen oder gar zu
isolieren.
Es wurde gefunden, daß es leicht möglich ist, durch Autoxydation von Aldehyden direkt
Persäure zu gewinnen, also die gleichzeitig verlaufende Reduktion der Persäure durch den
Aldehyd hintanzuhalten. Es ergab sich nämlich, daß die Reduktion der primär gebildeten
Persäure durch Temperaturerniedrigung stark gehemmt werden kann. Es ergab sich ferner,
daß diese letztere Reaktion durch gewisse Verunreinigungen des Aldehyds, als welche
besonders Manganverbindungen sowie auch Wasser erkannt wurden, stark beschleunigt
wird. Der Grund, weshalb man bisher bei der Behandlung von Aldehyd mit Sauerstoff
niemals die Persäure erhalten konnte, lag also darin, daß man bei zu hoher Temperatur
bzw. bei Anwesenheit schädlicher Verunreinigungen gearbeitet hat.
Um die gebildete Persäure vom etwa noch vorhandenen Aldehyd zu trennen und der Einwirkung
desselben zu entziehen, verfährt man zweckmäßig in der Weise, daß man den Al- ·
dehyd aus dem Reaktionsprodukt durch Abblasen oder durch Destillation — bei möglichst
niedriger Temperatur — entfernt; oder man führt die Persäure in ein Salz über, z. B. mit
Calciumcarbonat. Auch durch Ausfrieren oder auf irgendeine andere Weise kann die Isolierung
der Substanz geschehen.
In frisch destillierten reinen Acetaldehyd wird trockener Sauerstoff unter starker Rührung
bei minus 200 eingeleitet und diese Temperatur
dauernd aufrechterhalten. Es findet eine regelmäßige Sauerstoffaufnahme statt. Entnimmt man der Flüssigkeit nach 1 einiger
Zeit eine Probe und läßt man dieselbe sich auf Zimmertemperatur erwärmen, so tritt
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stürmische Reaktion unter starker Wärmeentwicklung ein, indem sich der Vorgang abspielt
:
CHiCHO + CH3CO8H = 2 CH3COOH.
Die frisch entnommene Probe gibt mit Jodkaliumlösung
starke Jodausscheidung, während nach erfolgter Selbsterwärmung die Jodreaktion ausbleibt. Nachdem die Sauerstoffabsorption
erlahmt ist, destilliert man in der Nähe von oc den noch unveränderten Rest von Aldehyd
ab. Man erhält die Acetpersäure als Kristallbrei, welcher nur durch geringe Mengen Essig-
t säure verunreinigt ist.
Zweckmäßig unterstützt man die Sauerstoffabsorption durch Bestrahlung mit einer an
chemisch wirksamen Strahlen reichen Lichtquelle, z. B. einer Quarz- oder Eisenbogenlampe,
wodurch die Absorption erheblich beschleunigt wird.
In einen mit trockenem Propionaldehyd beschickten Schüttelapparat aus Quarzglas wird
unter Kühlung mit einer Eis-Kochsalzmischung reiner Sauerstoff eingeleitet. Gleichzeitig läßt
man die Strahlen einer Eisen bogenlampe auf den Aldehyd einwirken. Es findet eine regelmäßige
Absorption statt unter Bildung von Propionylpersäure. Eine entnommene Probe gerät bei gelinder Erwärmung zweckmäßig
unter Zusatz von einer Spur Manganacetat in stürmische Reaktion, indem die Propionylpersäure
mit noch überschüssigem Propionaldehyd unter Bildung von zwei Molekülen Propionsäure
reagiert. Die Isolierung der Propionylpersäure kann entsprechend der in Beispiel
ι beschriebenen Arbeitsweise erfolgen.
Die Persäuren oder ihre Salze können als äußerst energisch wirkende Oxydationsmittel,
besonders für Bleich- und Desinfektionszwecke sowie zur Darstellung anderer, aktiven Sauerstoff
enthaltender Verbindungen, beispielsweise auch Wasserstoffsuperoxyd, verwendet werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Darstellung von Persäuren, . dadurch gekennzeichnet, daß man
Aldehyde mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigeh Gasmischungen behandelt und
dabei durch Abkühlung und Fernhaltung schädlicher Verunreinigungen die Reduktion
der gebildeten Persäure durch den Aldehyd hemmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion
durch chemisch wirksame Strahlen beschleunigt.
Applications Claiming Priority (2)
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1043315B (de) * | 1953-11-25 | 1958-11-13 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Herstellung wasserfreier Peressig- oder Perpropionsaeureloesungen |
DE1165009B (de) * | 1960-08-22 | 1964-03-12 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Peressigsaeureloesungen |
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- 1913-07-24 GB GB191317018D patent/GB191317018A/en not_active Expired
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Also Published As
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GB191317018A (en) | 1914-03-26 |
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