DE268109C - - Google Patents

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DE268109C
DE268109C DE1911268109D DE268109DD DE268109C DE 268109 C DE268109 C DE 268109C DE 1911268109 D DE1911268109 D DE 1911268109D DE 268109D D DE268109D D DE 268109DD DE 268109 C DE268109 C DE 268109C
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glass
tilting
casting
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DE1911268109D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B13/00Rolling molten glass, i.e. where the molten glass is shaped by rolling
    • C03B13/18Auxiliary means for rolling glass, e.g. sheet supports, gripping devices, hand-ladles, means for moving glass pots
    • C03B13/186Pot gripping devices

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Forklifts And Lifting Vehicles (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT,
PATENTSCHRIFT
- M 268109 KLASSE 32«. GRUPPE
getriebenen Gießkränen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. September 1911 ab.
Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom
20. März 1883
14. Dezember 1900 auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom 8. Mai 1911 anerkannt.
die Priorität
Das Gießen von Glasplatten geschieht in den Glashütten bekanntlich in der Weise, daß der Glashafen beim Kippen, also -beim Aus-, gießen seines Inhalts, durch Fahren des ihn tragenden Laufkrans ' vorwärts bewegt wird. Das Kippen erfolgt hierbei meistens von Hand oder auch durch mechanische Kraft, die seitliche Fortbewegung meist durch mechanische Kraft. Bei den bekannten Gießkränen, bei welchen sowohl . die seitliche Bewegung als auch die Kippbewegung des Hafens durch mechanische Kraft erfolgt, kann man zwar die Fahrgeschwindigkeit des den Hafen tragenden Laufkrans ändern, womit sich aber gleichzeitig auch die Kippgeschwindigkeit des Hafens ändert. Je nach der Flüssigkeit der Glasmasse oder je nach der Gießtischstrecke, auf welche das auszugießende Glas verteilt werden soll, ist es aber erforderlich, daß das Verhältnis beider Geschwindigkeiten zueinander verändert wird, da sonst der Inhalt des Gläshafens, insbesondere bei schnellem Fahren und schnellem Kippen, nicht immer ganz ausgenutzt und die Glasmasse nicht gleichmäßig und nicht in der gewünschten Weise auf die Gießtischbreite verteilt werden kann.
Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung vermieden. Das neue Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß die Kippgeschwindigkeit des Glashafens und die Fahrgeschwindigkeit des ihn tragenden Laufkrans unabhängig voneinander auf ein nach Bedarf einstellbares Verhältnis zueinander festgelegt werden und dieses Verhältnis alsdann bei jedem weiteren Gießvorgang unter gleichen Verhältnissen beizubehalten. Auf diese Weise wird es z. B. ermöglicht, bei jeder beliebigen Flüssigkeit der Glasmasse diese bei demselben Glashafen stets gleichen Masse auf dieselbe Strecke der Gießtischbreite zu verteilen. Dementsprechend, wird z. B. bei gleich großem Glashafen und gleicher Plattenbreite eine dicke kürzere oder eine dünne längere Glasplatte gegossen, da man im vorliegenden Falle die Geschwindigkeitsverhältnisse des Laufkrans und des Glashafens derart wählen kann, daß stets der ganze Hafeninhalt voll ausgenutzt wird. Falls es erwünscht ist, die mit Glas zu begießende Strecke der Gießtischbreite zu verändern, kann auch der Kippunkt, d. h. die Stelle, an welcher das Ausgießen der Glasmasse auf den Tisch beginnt, zur Gieß-
tischbreite verschoben werden. Um das mit Sicherheit zu erreichen, wird nach der Erfindung ferner der den Hafen kippende Antrieb selbsttätig an der richtigen vorauszubestimmenden Stelle ausgelöst, z. B. durch einen in der Richtung des Kranlaufs verstellbaren elektrischen Kontakt o. dgl. Anstatt nach der Temperatur des Glases könnte natürlich die erwähnte Einregelung auch nach einem anderen Faktor erfolgen, je nachdem es die Betriebsverhältnisse ergeben. , Die maschinellen Mittel, mit denen diese Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an die Kippgeschwindigkeit des Hafens erfolgt, können ganz beliebige sein.
Beispielsweise kann man, um die Geschwindigkeit des Laufkrans je nach Bedarf ändern zu können, die bekannte Einrichtung eines rotierenden Transformators benutzen, der auf dem Boden der Hüttensohle befestigt ist. Ein solcher formt bekanntlich den Strom von gleichbleibender Spannung in Strom von veränderlicher Spannung um, bevor der Strom zum Motor ,des Kranes gelangt. Der rotierende Transformator ermöglicht also, sowohl verschiedene als gleichbleibende Betriebsgeschwindigkeiten für den Motor zu erzielen.
Man geht also in der Weise vor, daß man zunächst die Kippgeschwindigkeit des Glashafens nach der jeweiligen Temperatur des flüssigen Glases durch Einstellung der Vorrichtung vorausbestimmt regelt. Die maschinellen Vorrichtungen zum Kippen des Glashafens können beliebige sein. Ist die Kippgeschwindigkeit einmal festgelegt, so regelt man nunmehr mit Hilfe des erwähnten rotierenden Transformators die Fahrgeschwindigkeit des Laufkrans in der Weise, wie es der jeweiligen Temperatur der Glasmasse entspricht. Ist die Fahrgeschwindigkeit auf diese Weise einmal für den ersten Gläshafen festgelegt, so bleibt·sie bei jedem weiteren Glashafen genau die gleiche, so daß sich stets genau die gleichen Gießergebnisse erzielen lassen. Sollte infolge eines Irrtums die Fahrgeschwindigkeit des Kranes beim Beginn des Gießens der Kippgeschwindigkeit des Hafens nicht entsprechen, so hat der Gießereimeister in dem rotierenden Transformator ein vorzügliches Mittel zur Hand, um die zuerst gewählte Krangeschwindigkeit augenblicklich berichtigen und der Kippgeschwindigkeit des Hafens anpassen zu können.
Bei der Inbetriebsetzung befindet sich der Kran zweckmäßig in genügender Entfernung vor dem Gießtisch, damit die vorher genau durch Einstellen vorausbestimmte Fahrgeschwindigkeit erreicht ist, sobald der Hafen an dem Punkt anlangt, an welchem das Kippen beginnen soll. Der selbsttätige Beginn des Kippens in diesem Zeitpunkt kann durch das selbsttätige Schließen eines elektrischen Kontaktes o. dgl. erreicht werden, der den Motor für den Kippmechanismus einschaltet. Wie erwähnt, erfolgt auf diese Weise das ganze Gießen vollständig selbsttätig und kann von einer einzigen Stelle der Hüttensohle aus geregelt werden.
Die maschinellen Einrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens können im übrigen ganz beliebige sein. In den Fig. 1 bis 4 der Zeichnungen ist eine zur Ausübung des neuen Gießverfahrens geeignete Maschine in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt. Fig. ι zeigt eine Seitenansicht und Fig. 2 einen Grundriß, während in den Fig. 3 und 4 Einzelheiten in vergrößertem Maßstabe veranschaulicht sind.
Der die flüssige Glasmasse enthaltende Glashafen α wird von der Gießzange b getragen und sein Hebe- und Kippmechanismus ist folgender: Auf der Drehachse c der Gieß-, zange sind zu beiden Seiten die Rollen d befestigt. Diese Rollen hängen in zwei sie umschlingenden Seilen e und e1, deren Enden, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, in entgegengesetzten Richtungen auf Rollen / und f1 aufgewickelt sind, die auf zwei am Laufkran g drehbar gelagerten Achsen h und h1 sitzen. Auf diese Weise werden die Enden beider Seile e und e1, wenn die Achsen h und h1 in entgegengesetzter Richtung gedreht werden, gleichmäßig auf- bzw. abgewickelt, wodurch die Zange b mit dem Glashafen angehoben oder gesenkt wird. Wenn jedoch die beiden Achsen h und h1 in gleicher Richtung gedreht werden, so wickeln sich beide Seile e und e1 von der einen Rolle / ab und auf die gegenüberliegende Rolle/1 auf, derart, daß die Rollen d nicht gehoben oder gesenkt, sondern nur gedreht werden und dadurch der Glashafen gekippt wird.
Die in entgegengesetzter Richtung erfolgende Drehung der beiden Wellen h und h1, also das Heben und Senken des Gießhafens, wird von einer Winde q aus (Fig. 2) in folgender Weise bewirkt: Auf den genannten Wellen h und ä1 sind noch die beiden Rollen i und i1 befestigt (Fig. 2), auf denen die Enden von Seilen k und k1 in entgegengesetzter Richtung aufgewickelt sind, welche zunächst über die wagerechten Rollen / und I1 laufen, dann von unten her über j e eine von zwei auf einer gemeinschaftlichen Achse lose aufgesteckten und daher unabhängig voneinander drehbaren Rollen« (Fig. 1) geführt und endlich in entgegengesetzter Richtung auf eine kleinere Doppelrolle 0 aufgewickelt sind, auf der sie mit ihren Enden befestigt sind. Die Doppelrolle 0 ferner ist auf einer am Laufkran drehbar gelagerten Achse s befestigt, ' während die größere Doppelrolle m in einem am Laufkran Avagerecht hin und her beweglichen Wagen p
drehbar gelagert ist. An dem linken Ende des letzteren greift.ein Zugseil r an, das an seinem anderen Ende auf die oben erwähnte, etwa elektrisch angetriebene Winde q (Fig. 2) aufgewickelt ist. Wird nun mittels dieser Winde der Wagen p mit der Doppelrolle m nach links, d. h. von der feststehenden Doppelrolle 0 abgezogen, so werden die Seile k und k1 von den Rollen i und i1 abgewickelt, so daß sich also die Achsen h und h1 in entgegengesetzter Richtung drehen und die Gießzange mit dem Glashafen angehoben wird. Wenn die Winde q in der anderen Richtung gedreht wird und dadurch das Seil r ,wieder abwickelt, so sinkt der Glashafen α durch sein Eigengewicht abwärts und zieht hierbei den Wagen p mit der Doppelrolle m wieder nach rechts, da sich die Enden der Seile k und k1 durch das Gewicht des Glashafens auf die Rollen i und i1 wieder aufwickeln.
Um die Achsen h und h1 in der gleichen Richtung drehen zu können und dadurch das Kippen des Glashafens zu bewirken, wird bei stillstehender Winde q, also bei stillstehendem Wagen p, die Achse j mit der Doppelrolle 0 in Drehung versetzt., Zu diesem Zwecke ist am Laufkran um die Achse t ein Balancier u ν drehbar gelagert, dessen einer Hebelarm ν zu einem Sektor ausgebildet ist. An letzterem sind die Enden zweier Seile w befestigt, welche in entgegengesetzter Richtung um die auf der Achse s befestigte Doppelrolle χ herumgeführt sind. Wird nun der Balancier u ν in der einen oder anderen Richtung gedreht, so wird dadurch, solange sich die beiden Enden -des Sektors auf verschiedenen Seiten der die Drehpunkte s und t verbindenden Linie befinden, die Achse s in Drehung versetzt. Infolgedessen werden mittels der Seile k und k1 die Rollen i und i1 mit den Achsen h und h1 in der gleichen Richtung gedreht, derart, daß der Glashafen α um die Achse c gekippt bzw.
. wieder aufgerichtet wird. Dabei werden die beiden lose auf ihrer Achse sitzenden, unabhängig voneinander drehbaren Rollen m von den Seilen k und k1 nur in Drehung versetzt, ohne daß eine Bewegung des Wagens p eintritt.
, Das Drehen des Balanciere u v, d. h. also das Kippen und Wiederaufrichten des Hafens, wird in den geeigneten Zeitpunkten durch zwei Gewichte y und ζ bewirkt, von denen das größere Gewicht y zum Abwärtsdrehen, das kleinere Gewicht ζ zum Aufwärtsdrehen des Balanciere dient, und zwar in folgender Weise: Das größere Gewicht y hängt an dem Hebelarm u des Balanciere. Für gewöhnlich wird der Balancier durch den Kolben einer an eine Wasserleitung 3 angeschlossenen hydraulischen Bremse 2 in der angehobenen, in Fig. 1 gezeichneten Stellung dadurch festgehalten, daß ein in die Wasserleitung eingebautes Ventil 4 geschlossen ist, so daß aus dem Zylinder 2 kein Wasser entweichen und der Bremskolben daher nicht abwärts sinken kann. Sobald jedoch beim Fahren des Laufkrans der letztere sich an derjenigen Stelle befindet, an welcher das Gießen beginnen soll, kommt ein am beweglichen Teil des Laufkrans angebrachtes (nicht gezeichnetes) Kontaktstück (Bürste) mit einer festen Kontaktleiste zur Berührung, wodurch der elektrische Strom für ein Relais 6 eingeschaltet wird. Hierdurch wird ein an der Ventilstange des Ventils 4 angreifender Doppelhebel 7 derart gedreht, daß das Ventil 4 geöffnet wird und die hydraulische Bremse freigibt. Nunmehr zieht das Gewicht y den Balancier abwärts, da jetzt das Wasser aus dem Bremszylinder 2 in die Leitung 3 zurückweichen kann. Der Glashafen α wird also beim Fahren des Laufkrans, sobald dieser an der bestimmten Stelle des Gießtisches angekommen ist, vollkommen selbsttätig langsam und stets mit gleichmäßiger Drehgeschwindigkeit gekippt. Durch ein ebenfalls in die Leitung 3 eingeschaltetes Ventil 9 kann der Durchflußwiderstand des beim Abwärtssinken des Gewichtes y aus dem Bremszylinder 2 verdrängten Wassers verändert werden, derart, daß der Balancier entsprechend schneller oder langsamer abwärts gezogen wird. Auf diese Weise kann durch das Ventil 9 die Kippgeschwindigkeit des Glashafens entsprechend der jeweiligen Temperatur der Glasmasse genau eingestellt werden.
Der Kippgeschwindigkeit des Glashafens entsprechend muß auch die Kranfahrgeschwindigkeit verändert werden können. Zu diesem Zwecke wird, wie bereits eingangs erwähnt, der für den elektrischen Kranfahrmotor bestimmte Strom von gleichbleibender Spannung mittels eines zweckmäßig auf dem Werkstattboden angeordneten rotierenden Umformers in Strom von veränderlicher Spannung umgeformt. Hierdurch ist es möglich, für . den Kranfahrmotor je nach Bedarf verschiedene und gleichbleibende Betriebsgeschwindigkeiten zu erreichen und dementsprechend auch die Fahrgeschwindigkeit des Gießkrans in ein ganz genau bestimmtes Verhältnis zur Kippgeschwindigkeit des Glashafens zu bringen.
Die Geschwindigkeit des Gießkrans kann auch z. B. zwecks Vornahme von Berichtigungen durch Umschalten des Umformers von Hand verändert werden. U5
Ist auf diese Weise die Kra.nfahrgeschwindigkeit, welche der Kippgeschwindigkeit des Hafens entspricht, für den einen Hafen festgelegt, so können sämtliche anderen Häfen mit genau derselben Geschwindigkeit gekippt werden. Das Gießergebnis bleibt daher für alle anderen Häfen stets das gleiche.
Durch ein zwischen die Leitung 3 und eine besondere Umgangsleitung 10 eingeschaltetes Ventil 11 kann vor der Inbetriebsetzung des Laufkrans von Hand aus dem Bremszylinder 2 Wasser abgelassen werden, wodurch der Balancier bereits etwas abwärts sinkt. Dies hat den Zweck, damit vor der Inbetriebsetzung des Laufkrans der Glashafen bereits so weit , geneigt werden kann, daß die flüssige Glasmasse den oberen Rand des Hafens berührt, so daß beim Öffnen des Ventils 4 sofort das Ausgießen beginnt. Endlich ist in die Umgangsleitimg 10 noch ein Rückschlagventil 12 eingeschaltet, durch welches bei geschlossenen Ventilen 4 und 11 ein Zurückfließen des Wassers aus dem Zylinder 2 in die Umgangsleitung 10 und von hier in die Wasserleitung 3 verhindert wird. Ferner wird durch dieses Rückschlagventil hindurch beim später erfolgenden Wiederhochgehen des Balanciers das erforderliche Quantum Wasser aus der Wasserleitung 3 in den Zylinder 2 hineingesaugt. Das Ventil 4 wird erst dann durch die Wirkung eines am Hebel 7 angebrachten Gegengewichtes 12 wieder geschlossen, wenn das erwähnte, am beweglichen Teil des Laufkrans angebrachte Kontaktstück das Ende der festen Kontaktschiene erreicht und überschritten hat und der Strom dadurch ausgeschaltet wird.
Hierbei kann der Zeitpunkt sowie die Dauer der Ventileröffnung des Ventils 4- durch Veränderung der Lage und der Länge der festen Kontaktschiene beliebig verändert werden. Die Anordnung des Kontaktstückes ist derart hebelartig getroffen, daß das letztere beim Rücklauf des Kranes überhaupt nicht mit der Schiene zum leitenden Kontakt kommt.
Das Heben des Balanciers u v, d. h. das Wiederaufrichten des Gießhafens, wird durch das andere Gewicht 2 in folgender Weise bewirkt. Nach Beendigung des Gießvorganges wird das Gewicht ζ mit Hilfe von Einrichtungen, die noch zu beschreiben sind, selbsttätig oder von Hand ausgelöst, so daß es abwärts zu sinken beginnt. Hierdurch wird eine auf der Achse 13 befestigte Rolle 14 derart in Drehung versetzt, daß ein durch ein kleineres Gewicht 15 straff gehaltenes Flachseil 16 sich auf diese Rolle aufwickelt. Hierbei soll ein an diesem Flachseil befestigter Anschlag 17, welcher mit der Mulde iya des Balanciers zur Berührung kommt, den letzteren aufwärts drehen. Damit dies möglich ist, muß vorher der Balancier von dem schweren Ge\vicht y befreit sein. Zu diesem Zwecke ist folgende Einrichtung getroffen: Wie aus Fig. 1 ersichtlich, hängt das Gewicht y an einem Zapfen 18, der lose in einer am Ende des Hebelarmes u angebrachten Mulde liegt. Dieser Zapfen 18 gleitet beim Abwärtssinken an der schrägen Fläche 19 eines festen Stückes 20 entlang und wird dadurch zur Seite gedrängt. Sobald ferner beim Abwärtssinken des Gewichtes ζ das Gewicht 15 aufwärts gezogen wird, dreht das letztere einen Doppelhebel 21 derart, daß dieser das Gewicht y noch weiter zur Seite drängt und der Zapfen 18 aus der Vertiefung des Doppelhebels u ν heraus und in eine Vertiefung 22 des Stückes 20 hinei'ngleitet. Auf diese Weise wird das Gewicht y von dem Balancier frei, und der letztere wird nunmehr allein von dem erwähnten Anschlag 17 in die angehobene Stellung zurückgedreht, wodurch also der Glashafen wieder aufgerichtet wird. Durch eine auf den Balancier einwirkende Luftbremse 8 mit regelbarer Luftöffnung wird bewirkt, daß das Hochgehen des Balanciers, d. h. das Zurückkippen des Gießhafens entsprechend langsam erfolgt. Da die Auslösung des das Zurückkippen des Gießhafens bewirkenden Gewichtes ζ von Hand erfolgen kann, so kann man den Gießhafen beliebig lange in der gekippten Lage stehen lassen.
Nach Beendigung, des Gießvorganges Werden die beiden abwärts gesunkenen Gewichte y und ζ durch eine besondere, in Fig. 3 und 4 vergrößert dargestellte Einrichtung wieder angehoben. An dem unmittelbar das Gewicht y tragenden Zapfen 18 greifen nämlich zwei Seile 23 an, welche auf zwei auf der Achse 24 sitzende größere Rollen 25 aufgewickelt sind. Auf beiden Achsen 13 und 24 sitzen ferner zwei Rollen 26 und 27 von gleichem Durchmesser, welche mittels eines an beiden Rollen befestigten Seiles 28 die an einer dritten Rolle 29 hängende Kulisse 30 tragen.
'Für gewöhnlich werden die Achsen 13 und 24 von den Bandbremsen 31 und 32 durch Gewichtswirkung gebremst, so daß die Gewichte y und ζ irgendeine Bewegung nicht 1Qo ausführen können. Wenn jedoch beim Beginn des Gießvorganges durch das am Laufkran angebrachte Kontaktstück der elektrische Strom für das Relais 6 geschlossen wird, wird gleichzeitig etwa durch denselben Stromkreis eir Relais 33 unter Strom gesetzt, wodurch die Bremse 32 gelöst wird, so daß das Gewicht y frei abwärts sinken kann und der Glashäfen gekippt wird. Sobald der Stromkreis nach Beendigung des Gießvorganges in der vorher beschriebenen Weise selbsttätig unterbrochen wird, zieht die Bremse 32 wieder an.
Wie bereits erwähnt, wird ferner das Gewicht z, durch welches der Glashafen zurückgekippt wird, in beliebigem Zeitpunkt etwa von Hand ausgelöst, und zwar dadurch, daß von Hand der Strom für ein Relais 34 eingeschaltet wird, wodurch die die Achse 13 festhaltende Bandbremse 31 gelöst wird. Gegebenenfalls könnte der Strom für das Relais 34 auch selbsttätig in dem Moment eingeschaltet werden, wenn der Laufkran zurückfährt.
Nachdem nun beide Gewichte y und ζ abwärts gesunken sind, nimmt die Kulisse 30 ihre höchste Stellung ein, derart, daß der ar. der Kurbelscheibe 36 gelagerte Kulissenstein 37 sich am unteren Ende der Kulisse befindet. Um nun die beiden Gewichte y und ζ gleichzeitig hochzuheben, wird etwa von Hand dei Strom für einen Elektromotor 35 eingeschaltet, der mittels eines gegeigneten Übersetzungs-
xo getriebes die Kurbelscheibe 36 dreht. Durch eine halbe Umdrehung dieser Scheibe wird die Kulisse 30 durch den Stein 37 wieder nach unten gezogen, wodurch beide Gewichte y und ζ gleichzeitig angehoben werden. Um dies zu ermöglichen, wird beim Beginn der Drehbewegung der Kurbelscheibe 36 durch die letztere der Strom für beide Solenoide 33 und 34 selbsttätig eingeschaltet, so daß die Bremsen 31 und 32 gelöst und die Achsen 13
ao und 24 freigegeben werden. Sobald die Kurbelscheibe 30 eine halbe Umdrehung vollendet hat und die Gewichte y und ζ angehoben sind, wird der Strom von selbst ausgeschaltet und die Bremsen ziehen wieder an. Die Kurbelscheibe 30 vollendet alsdann ihre Drehbewegung, so daß der Kulissenstein 37 in der jetzt feststehenden Kulisse in die in Fig. 3 gezeichnete Stellung aufwärts gleitet.
Durch diese in Fig. 3 und 4 gezeichnete Einrichtung wird also ein unabhängiges Fallen der beiden Gewichte y und ζ und ein gemeinsames Anheben der letzteren ermöglicht.
Der das Gewicht y tragende Zapfen 18 gleitet beim Hochziehen des Gewichtes am abgeschrägten Ende des Balanciere entlang und gelangt so wieder in die entsprechende Mulde
. des Balanciere hinein. Da nunmehr alle Teile der Vorrichtung wieder ihre Anfangsstellung einnehmen, so kann jetzt von neuem gegossen werden.
Die beschriebenen maschinellen Einrichtungen könnten natürlich auch durch andere ersetzt werden, mit denen sich ebenfalls das selbsttätige Kippen des Hafens und die Anpassung der Kranfahrgeschwindigkeit an die Kippgeschwindigkeit erreichen läßt.
Es sei noch erwähnt, daß der Wagen g mit dem Glashafen während des Kippens und Gießens sich zusammen mit der unteren Schiebebühne auf den Rädern 40 parallel zur Gießtischbreite, d. h. in der Längsrichtung der Halle 'bewegt. Der Kippünkt wird dementsprechend in der Bewegungsrichtung des Gießkrans verlegt. Wie aus der Zeichnung ersichtlieh, kann j edoch der Wagen g mit dem Glashafen auch senkrecht zur Fahrbewegnüg des Wagens in geringen Grenzen vorgeschoben werden, und zwar mit den auf der unteren Schiebebühne laufenden Rädern 41. Dies hat den Zweck, bei jeder beliebigen Länge der auszugießenden Glasplatte dennoch stets zu ermöglichen, daß der Glashafen an der zweckmäßigsten Stelle quer über den Gießtisch läuft.

Claims (9)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Gießen von Glastafeln mit mechanisch getriebenen Gießkränen, bei welchen sowohl die seitliche als auch die Kippbewegung des Hafens durch mechanischen Antrieb erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippgeschwindigkeit des Glashafens (a) und die Fahrgeschwindigkeit des ihn tragenden und seitlich fortbewegenden Laufkrans unabhängig voneinander in einem nach Bedarf einregelbaren Verhältnis zueinander festgelegt werden, welches bei jedem weiteren Gusse unter gleichen Umständen beibehalten wird. .
2. Einrichtung .zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, durch welche der den Hafen kippende Antrieb während der Fahrbewegung des Hafens mit der eingestellten Geschwindigkeit von selbst an einer vorausbestimmten Stelle ausgelöst wird, und welche so verstellt werden kann, daß die Kippstelle über dem Gießtisch je nach der Gießtischbreite, auf welche das auszugießende Glas verteilt werden soll, verlegt wird.
3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das selbsttätige Kippen des die flüssige Glasmasse enthaltenden, am Laufkran (g) hängenden Glashafens (a) durch das Abwärtssinken eines Gewichtes (y) erfolgt, welches selbsttätig etwa auf elektromagnetischem Wege ausgelöst wird, wenn der Laufkran an der geeigneten Stelle über dem Gießtisch ankommt.
4. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn-· zeichnet, daß das Wiederaufrichten des gekippten Glashafens (a) durch das Abwärtssinken eines besonderen zweiten Gewichtes (z) bewirkt wird, welches nach Beendigung des Gießvorganges selbsttätig oder von Hand ausgelöst wird.
5. Eine Ausführungsform der Einrich- n0 tung nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden das Kippen und Wiederaufrichten des Glashafens (a) bewirkenden Gewichte (y und z) nach Beendigung des Gießvorganges gemeinsam ng durch einen selbsttätig oder von Hand eingeschalteten Motor (35) o. dgl. wieder angehoben und in die Anfangsstellung zurückgebracht werden.
6. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippgeschwindigkeit des
Hafens (α) durch eine der Kippkraft entgegenwirkende hydraulische Bremse (2) einstellbar ist, deren Bremswiderstand durch einen Hahn (9) ο. dgl. entsprechend verändert werden kann.
7. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Anfang und Ende der Kippbewegung des Hafens (a) durch öffnen und Schließen eines besonderen, an der hydraulischen Bremse (2) angeordneten Durchströmventils (4) bewirkt wird, dessen Beeinflussung während des Kranfahrens an entsprechenden zu bestimmenden Punkten selbsttätig erfolgt.
8. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Wiederaufrichten des Hafens (a) unter Gegenwirkung einer regelbaren Bremskraft, beispielsweise einer Luftbremse (8) mit regelbarer Luftöffnung erfolgt.
9. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kippbewegung des Hafens (a) auslösenden Maschinenteile (4 und 32) im bestimmten Zeitpunkt auf elektromagnetischem Wege mit Hilfe einer Kontaktschiene eingeschaltet werden, an welcher der Laufkran (g) mit einem Kontaktstück entlang läuft, und die in Länge und Lage derart regelbar ist, daß Anfang und Ende der Kippbewegung in vorausbestimmten Zeitpunkten erfolgt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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