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Träger für eine zu hebende Last
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Die Erfindung betrifft Träger für zu hebende Lasten und betrifft insbesondere
Tragbänder und Beutel zum Transportieren von Schüttmaterial, z. B. zerkleinertem
Material.
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~ Es sind hängemattenartige Tragbänder mit einer'rechteckigen Materialbahn
bekannt, deren beide Enden längs gerader Linien umgefaltet und zur Bildung eines
Kanals an jedem Ende des Tragbands vernäht sind. Durch jeden Kanal erstreckt sich
eine Hebeschleife, wobei die beiden Hebeschleifen von einer Hebeeinrichtung ergriffen
werden können, die das Tragband zusammen mit einer darauf gelegten Last anheben
kann. Bei Ausübung der Hebekraft hat sich herausgestellt, daß das Tragbandmaterial
an den Enden des Tragbands in die Mitte gebündelt wird, wobei die Kanten dieses
Materials höher als die Mitte belastet werden. Dies begrenzt die Hebefähigkeit des
Tragbands.
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Zur Zeit werden zum Transportieren von schüttfähigen Mengen von pulverisiertem
oder granuliertem Material große Beutel verwendet, die für gewöhnlich ein quadratisches
Unterteil haben, von dem sich vier Wände nach oben erstrecken. Die Oberkanten des
Gewebes der Wände werden zur Bildung von Kanälen längs gerader Linien umgefaltet
und vernäht, wobei sich durch die Tunnel ein Zugseil erstreckt und hiervon mit Ausnahme
der vier Eckpunkte des Beutels umschlossen wird. Das Zugseil bildet an diesen Ecken
Hebeschleifen, durch die der Beutel gehoben werden kann. Wie beim Tragband bündelt
sich das Material der Beutelwände zur Mitte jeder Wand hin und werden die Kanten
der Wände höher als die Mitten beansprucht.
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Nach der Erfindung ist ein Träger für eine zu hebende Last gekennzeichnet
durch ein aus Gewebe bestehendes Tragglied auf oder in dem die Last angeordnet werden
kann und dessen Kanten zu einer Form umgefaltet sind, die vom Körper des Tragglieds
weg konkavist, wobei der umgefaltete Teil jeder gefalteten Kante zur Bildung eines
Kanals an den Körper des Tragglieds genäht, und durch eine Hebeschlinge, die sich
durch jeden Kanal erstreckt und eine oder mehrere Hebeschleifen bildet.
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Somit ist ein hängemattenartiges Tragband nach der Erfindung gekennzeichnet
durch eine rechteckige Materiallänge, deren jedes Ende zu einer Form umgefaltet
ist, die vom Körper des Tragbands weg konkav ist, wobei jeder umgefaltete Teil zur
Bildung eines Kanals an den Hauptkörper des Tragbands genäht ist und wobei sich
durch jeden Kanal eine Hebeschlinge erstreckt und zu Schleifen geformt ist, wodurch
das Tragband gehoben werden kann. Jede Nahtlinie kann einer konkaven Form folgen,
die etwa parallel zur gefalteten Kante des Materials ist, kann einer abweichenden
konkaven Form folgen oder kann einfach eine gerade Linie quer über die Breite des
Materials sein.
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Ein Beutel nach der Erfindung zur Aufnahme von Schüttmaterial ist
gekennzeichnet durch eine sich von einem Unterteil aufwärts erstreckende Wandkonstruktion,
deren Oberkante Teile aufweist, die
zu Formen umgefaltet sind, die
vom Körper des Beutels weg konkav sind, wobei jeder umgefaltete Teil zur Bildung
eines Kanals an den Hauptkörper der Wandkonstruktion genäht ist, und durch eineals
Zugseil ausgebildete Hebeschlinge, die sich durch jeden Kanal erstreckt und zur
Bildung von Hebeschleifen freiliegt. Wiederum kann die oder'jede Naht linie gerade
oder von konkaver Form seien und kann etwa parallel zur jeweiligen gefalteten Kante
verlaufen.
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Bei Ausübung einer Last nimmt in jedem Fall der im Kanal befindliche
Teil der Hebeschlinge eine konkave Form an, die ähnlich derjenigen der Kante des
Materials ist, anstatt einer geraden Kante des Materials zu folgen, wie bei bisher
bekannten Tragbändern und Beuteln. Wenn sich das Material bei Ausübung einer Hebebelastung
auf die Schleifen bündelt, hat sich herausgestellt, daß die über der Breite des
Materials auftretende Spannungsverteilung weitaus gleichmäßiger ist, so daß die
Hebefähigkeit oder der Sicherheitsfaktor eines Tragbands oder Beutels nach der Erfindung
höher als bei bisher bekannten Tragbändern oder Beuteln ist.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Kante des Materials
zu einer kontinierl ichen im wesentlichen gleichmäßigen konkaven Kurve gefaltet
und wird durch geeignetes Vernähen bei dieser Kurve gehalten. Bei einer alternativen
Ausführungsform sind mehrere quer im Abstand angeordnete Einschnitte gemacht, die
sich in Längsrichtung des Materials erstrecken und mehrere Laschen bilde.n, die
einzeln umgefaltet werden und die geforderte konkav geformte Kante bilden. Die Laschen
werden durch mehrere parallele Nahtlinien befestigt, die zweckmäßig parallel zur
Form der konkaven Kante verlaufen können.
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Für irgendeine gegebene Größe eines bei einer gegebenen Last zu verwendenden
Beutels oder Tragbands gibt es eine optimale Form für jede Kante, die über der gesamten
Breite des Gewebes eine im wesentlichen gleichmäßige Spannungsverteilung ergibt.
Diese optimale Form kann, wie später zu beschreiben, empirisch bestimmt werden.
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Die Erfindung eignet sich besonders für Tragbänder und Beutel aus
gewebtem Material, z. B. Polypropylen, das leicht genäht werden kann und die gewünschten
Lasttrageigenschaften hat.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt:
Fig. 1 einen Teil eines Tragbands nach dem bisherigen Stand der Technik; Fig. 2
den gleichartigen Teil einer ersten Ausführungsform. eines Tragbands nach der Erfindung;
Fig. 3 eine Schrägansicht einer zweiten Ausführungsform eines Tragbands nach der
Erfindung; Fig. 4 eine Schrägansicht einer ersten Ausführungsform eines Beutels
nach der Erfindung; Fig. 5 eine der Fig. 4 ähnliche Ansicht einer zweiten Ausführungsform
eines Beutels; Fig. 6 ein Diagramm für die Bestimmung einer optimalen Form.
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Fig. I zeigt ein Ende eines bekannten hängemattenartigen Tragbands
mit einer Gewebelänge 1, deren Ende zur Bildung eines Kanals längs einer geraden
Linie umgefaltet und bei 2 vernäht ist. Durch den Kanal erstreckt sich eine Hebeschleife
3, die durch eine Hebeeinrichtung ergriffen werden kann. Wenn eine Hebekraft ausgeübt
wird, werden die Kanten des Gewebes hoch beansprucht und wird das Tragband durch
Zerreißen quer durch das Gewebe von einer Kante her zerstört.
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Fig. 2 zeigt das entsprechende Ende einer ersten Ausführungsform eines
Tragbands nach der Erfindung mit einer Gewebelänge 4, deren Ende zu einer konkaven
Kurve geschnitten ist, z. B. durch ein heißes Messer, wenn das Tragband aus gewebtem
Polypropylen besteht.
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Dieses geschnittene Ende wird zur Bildung eines Kanals längs einer
konkaven Kurve umgefaltet und bei 4 vernäht. Die Nahtlinien
erstrecken
sich etwa parallel zur konkaven Kurve der Kante.
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Es erstreckt sich wieder eine Hebeschleife 6 durch den Kanal und kann
durch eine Hebeeinrichtung ergriffen werden. Jedoch wird in diesem Fall das Gewebe
über seine Breite im wesentlichen gleichmäßig beansprucht und wird das Tragband
durch Zerreißen im Körper des Gewebes anstatt von einer Kante her zerstört. Tests
mit identischen Teilen aus nach Fig. 1 und 2 aufgebauten Teilen zeigten, daß die
Zerstörungsbelastung eines nach Fig. 2 ausgebildeten-Gewebes um 30% bis 50% höher
als diejenige eines nach Fig. 1 ausgebildeten Gewebes ist.
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Fig. 2 zeigt eine ideale Form eines Kanals, der durch Umfalten der
Kante des Materials zu einer genauen im wesentlichen gleichmäßigen konkaven Kurve
gebildet ist, wobei das Material durch ein geeignetes Vernähen gehalten wird. Fig.
3 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Tragbands und gibt ein einfaches Verfahren
zum Erzielen einer unterschiedlichen konkaven Kurve an, die bei Gebrauch ebenfalls
gute Ergebnisse liefert. Das Tragband -ist in Gebrauchsstellung vor dem Heben gezeigt
und weist eine Länge aus gewebtem Polypropylen 7 auf, auf das eine Last 8 gelegt
wird, wobei die Enden des Tragbands um die Last herum hinaufgezogen werden. Bänder
9, 10 erstrecken sich quer über die Oberseite der Last und werden von einer Schnalle
11 vereinigt, die ein Spannen der Bänder ermöglicht und ein Nachlassen der Spannung
verhindert.
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An jedem Ende des Tragbands sind identische Kanäle 12 bzw. 13 ausgebildet,
wobei nur der Kanal 12 im einzelnen beschrieben wird.
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Zur Bildung d.ieses Kanals werden im Material zwei quer im Abstand
angeordnete in Längsrichtung verlaufende Einschnitte 14, 15 gemacht, die das Ende
in drei Laschen 16 bis 18 unterteilen. Die mittlere Lasche 14 wird um eine Linie
gefaltet, die etwa senkrecht zur Längskante des Materials verläuft, während die
äußeren Laschen 16 und 18 um Linien gefaltet werden, die um gleiche und entgegengesetzte
Winkel zur Faltungslinie der Lasche 17 geneigt sind. Alle drei Laschen werden am
Körper des Tragbands durch mehrere parallele Reihen von Nähten 19 vernäht, die sich
etwa parallel zu den Faltungslinien der Laschen erstrecken. Eine Hebeschleife
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wird durch den Kanal 12 geführt, während eine ähnliche Hebeschleife 21 durch den
Kanal 13 geführt wird. Die Last wird durch Ergreifen der beiden Hebeschleifen durch
eine geeignete Hebeeinrichtung angehoben. Es hat sich hierbei herausgestellt, daß
aufgrund der konkav geformten Kanten die Spannung im wesentlichen gleichmäßig über
die gesamte Breite des Materials des Tragbands verteilt ist.
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Für Tragbänder unterschiedlicher Größen und Aufnahmefähigkeiten können
die konkaven Formen der Kanten des Materials von der dargestellten a-bweichen. Es
ist ferner nicht wesentlich, die Kanäle durch Herstellung von drei Laschen am Ende
jedes Beutels auszubilden. Es kann eine beliebige Anzahl von Laschen verwendet werden,
wobei vorzugsweise alle Laschen die gleiche Breite haben.
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Fig. 4 zeigt einen Beutel zur Aufnahme von Schüttmaterial. Der Beutel
weist ein quadratisches Unterteil 22 auf, von dem sich v.ier Wände 23 bis 26 aufwärts
erstrecken. Die Oberkante jeder Wand ist mit jeweils einem Kanal 27 bis 30 versehen,
der hergestellt wird durch Ausschneiden einzelner Laschen im Material und durch
Falten sowie Vernähen dieser Laschen in der Weise, die bereits für das Tragband
von Fig. 3 beschrieben wurde. Die oberen Teile der Wände des Beutels werden durch
Einschnitte 31 voneinander getrennt.
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Das um das untere Ende jedes Einschnitts vorhandene Material wird
durch eine Material aufl age 32 miteinander verbunden, die zur Verstärkung der Verbindungsstelle
zwischen aneinandergrenzenden Wänden an den Beutel genäht wird. Ein Zugseil 33 erstreckt
sich durch die Kanäle in jeder Wand und wird zu Schleifen 34 bis 37 an den Stellen
gebildet, die durch die Einschnitte an den Ecken des Beutels gebildet sind. Der
Beutel wird durch Ergreifen der Schleifen durch eine Hebeeinrichtung gehoben. Es
hat sich wie beim Tragband herausgestellt, daß die Hebebelastung im wesentlichen
gleichmäßig über die ganze Breite jeder Seite des Beutels verteilt ist.
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Fig. 4 zeigt einen Beutel mit quadratischem Boden. Die Erfindung kann
aber auch bei Beuteln mit anderer Gestalt, z. B. mit einem
kreisförmigen
Unterteil, angewendet werden. In diesem Fall wird die zylindrische Wand des Beutels
durch Einschnitte, wie die in Fig. 4 gezeigten Einschnitte 31, in zwei oder mehrere
Laschen geschnitten, von denen jede, wie in Fig. 4 gezeigt3 umgefaltet und vernäht
wird.
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Der in Fig. 5 gezeigte Beutel gleicht dem in Fig. 4 gezeigten, wobei
identische Teile mit demselben Bezugszeichen bezeichnet sind, das durch den Zusatz
a ergänzt ist. Der Beutel weicht darin ab, daß die Oberkante jeder Wand zu einer
konkaven Kurve geschnitten ist, und zwar bei Verwendung von Polypropylengewebe vorzugsweise
durch ein heißes Messer. Die Oberkante wird dann von der Bedienungsperson einer
Nähmaschine zur gewünschten konkaven Kurve umgefaltet, während der umgefaltete Abschnitt
an den Körper des Beutels genäht wird. Diese Konstruktionsart kann wiederum bei
Beuteln mit Gestalten angewendet werden3 die von einem quadratischen Boden abweichend
ausgebildet werden.
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Fig. 4 zeigt ein Verfahren, durch das die optimale Gestalt für die
Kante des Materials aufgetragen werden kann. Diese Fig. zeigt einen rechteckigen
Umriß mit einer Breite w, die gleich der Gewebebreite ist, und mit einer Höhe h,
die gleich der freien Länge des Gewebes in dem zu hebenden Tragband oder Beutel
ist. Mit freier Länge ist die Gewebelänge gemeint, die über dem Niveau der Last
liegt und somit durch die Last nicht an einer Bewegung gehindert wird. Der rechteckige
Umriß ist durch Linien A-A1 usw. mit einer Mittellinie G-G1 in eine Anzahl gleicher
Breiten unterteilt. Mit einem Zirkel an der Mitte A wird ein Bogen mit eine Radius
h gezogen, der die Mittellinie bei H schneidet. Der Zirkel wird dann zur Mitte B
bewegt und auf einen Radius eingestellt, der gleich dem Abstand von B zu H ist,
wobei ein Bogen gezogen wird, der die Linie I bei 1 schneidet. Der Zirkel wird dann
zur Mitte C bewegt und auf einen Radius eingestellt, der gleich dem Abstand von
C nach H ist, wobei ein Bogen gezogen wird, der die Linie C-C1 bei J schneidet.
Auf gleiche Weise werden Punkte K, L und M konstruiert.
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Die H, M, L, K, J, I, A1 verbindende Kurve ist dann die ideale Kurve
für die Materialkante und ergibt eine maximale Gleichmäßigkeit
der
Spannungsübertragung auf das Material. Die Kurve wird bei Zunahme des Werts h flacher.