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Nahtverschluß, insbesondere für Papiersäcke o. dgl. Die Erfindung
betrifft einen Verschluß für Säcke aus Papier oder sonstigen Packstoffen, die entweder
gar kein oder nur ein. getingjesl Spannungs- bzw. Dehnungsvermögen haben.
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Es ist bekannt, Säcke der verschiedensten Art durch Nähen zu verschließen.
Man hat auch schon in die Verschlußnähte Bänder oder Leisten eingelegt. Mit bandartigen
Einlagen hat man den Zweck verfolgt, ein Staubfilter zu schaffen, das das durch
die Stichöffnungen austretende Gut abfängt. Entsprechend wird das Band auch von
jedem einzelnen Stich durchstochen, also selbst festgenäht. Es büßt daher, selbst
wenn man z. B. ein weiches Seil verwendet hätte, sein Dehnungsvermögen zum Teil
von vornherein und für die Folge durch den in ihm sich ablagernden Staub allmählich
gänzlich ein.
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Bei den leistenartigen Einlagen handelt es sich um feste Körper; die
an den Rändern mit Einschnitten versehen sind und lediglich dazu dienen, die einzelnen
Fadenschleifen bzw. die Stiche gegen die gegenseitige Verschiebung zu sichern. Außerdem
sind in dem letzteren Falle die Leisten vor dem Annähen in die flach aüfeinandergelegten
Saekwände eingerollt.
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Nähte dieser Art haben insbesondere den Nachteil, daß sie die in der
Naht bei der im Regelfalle zu erwartenden unpfleglichen Behandlung, der Säcke auftretenden
Spannungen nicht in sich auszugleichen vermögen, so daß demnach in jedem Augenblick
die Gefahr des Aufreißens des Verschlusses oder des Zerreißens der Sackwände unterhalb
der Naht besteht.
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Diesem Übelstand könnte man an sich dadurch steuern, daß man zum Verschließen
des Sackes die sogenannte überwendlichnaht verwendet, deren Schleifen von einer
Sackseite her zur anderen über das offene Kopfende hinweglaufen. Das von den
Nahstichen nach oben zur Sackmündung sich erstreckende Stück der Sackwand
würde dann eine innerhalb der Nahtschleifen liegende dehnungsfähige Einlage darstellen.
Diese Nähte würden aber den Nachteil haben, daß einmal zu ihrer Herstellung besondere
Einrichtungen notwendig wären und daß es zum anderen einer erheblichen Menge Nähgarnes
bedürfte. Außerdem könnte ein dichter Sackverschluß bei Anwendung solcher Nähte
nur dann entstehen, wenn man die verhältnismäßig langen Schleifen bzw. den Faden
ausreichend fest anzieht. Dadurch wird aber einerseits der in die Schleifen eingelagerte
obere Sackrand schon von vornherein hinsichtlich seiner Spannkraft beansprucht,
so daß beim Auftreten von zusätzlichen Spannungen in den Fäden die zulässige Grenze
schnell erreicht wird, andererseits üben aber die Schleifen schon im unbelasteten
Zustand einen nach dem Sackrand
gerichteten Zug aus, so daß einem
Nachreißen der Stiche Vorschub geleistet wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der erwähnten Nachteile
einen Nähverschluß für Säcke zu schaffen, der jegliche bei der Handhabung der Säcke
auftretenden Spannungen in sich ausgleicht, nichtsdestoweniger aber in jedem Augenblick
den Sack sicher verschlossen hält und ein etwaiges Ausstauben des Inhaltes verhindert.
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Erfindungsgemäß, ordnet man zwischen den einzelnen Stichen der die
Sackwände verbindenden Verschlußnaht ein elastisches Band
ein Seil o. dgl. an, dasjzur Verhütung des |
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treten von Spannungen in den Nahtfäden sich |
ergebenden Formveränderungen der einzelnen |
Maschenschleifen geschmeidig entgegenwirkt) |
.bin soicnes tsanct Kann entwener einseitig oder aber im Sonderfalle auch auf beiden
Seiten der Sackwand innerhalb der Maschenschleifen vorgesehen werden. Dabei kann
entweder die Naht hinsichtlich ihrer einzelnen Stiche zickzackförmig und das eingelagerte
Band geradlinig verlaufen oder aber umgekehrt, die Naht geradlinig und das eingelagerte
Band zickzackförmig. Im letzteren Falle ordnet man das Band zweckmäßig so an, daß
in jeder einzelnen Biegung ein Nahtstich liegt. Vorzugsweise bei Verwendung einer
solchen, um die einzelnen Stiche sich wellenartig windenden Bandeinlage kann man
eine zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stichen mehrere Schleifen bildende und daher
litzenartig aussehende Naht verwenden. Auf diese Weise hat man es in der Hand, die
Berührungsfläche des auf dem Band ruhenden Nähfadens zu vergrößern.
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Als Einlage kann an sich jedes beliebige spannungs- bzw. dehnungsfähige
Band oder Seil zur Anwendung gelangen. Zweckmäßig verwendet man indessen als Einlage
ein a- us gezwirntem Papier bestehendes Seil.
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Man kann weiterhin die Naht z'w ks Herbeiführung eines luftdichten
Abschlusses mit einem vorzugsweise aus Kreppapier o. dgl. Stoffen bestehenden Deck-
bzw. Kappstreifen bekleiden, wie das an sich bekannt. ist.
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In den Zeichnungen sind einzelne Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. i das obere Ende eines Sackes mit zum Teil freigelegter,
zickzackförmig verlaufender Naht, Fig.2 die linke Ecke des Sackes gemäß Fig. i in
vergrößertem Maßstäbe. Der Verschlußstreifen ist zum Teil abgeschnitten.
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Fig.3 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, jedoch mit geradliniger
Naht und wellenartig verlaufender Bandeinlage, Fig. 4 eine Sackecke mit einer Fig.
3 ähnlichen Naht und Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie 5-5 von Fig. 2.
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In den einzelnen Abbildungen sind die Enden io und ii des schlauchartigen
Sackoberteiles einfach aufeinandergelegt und in einer gewissen Entfernung vom oberen
Rand in einer an sich beliebig gestalteten Naht, z. B. Ketten- oder Steppnaht
13, miteinander verbunden. Lediglich an einer Ecke ist ein Zwikkel i2 vorgesehen,
wie er bisweilen erwünscht ist.
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In dem Beispiel nach Fig. i und 2 sind die aufeinanderfolgenden Stiche
kreuzweise zu einer Längsmittellinie der Gesamtnaht rückwärts Mild vorwärts gezogen.
Zwischen den Schleifen und der angrenzenden Sackfläche läuft quer über den ganzen
Sack im wesentlichen geradlinig das als einfaches Seil 14 ausgebildete Einlageband.
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-Fig. 3 und 4 zeigen zwei andere Ausführungsbeispiele. Sie unterscheiden
sich gegenüber dem Beispiel nach Fig. i und 2 dadurch, daß_ der Nähfaden
131 eine bezüglich der einzelnen. Stiche in der Hauptsache geradlinig verlaufende
Naht bildet, während das eingelegte Seil 141 um diese Stiche herum, im übrigen ebenfalls
zwischen den Schleifen und der angrenzenden Sackwand wellenartig verläuft. Man erreicht
auf diese Weise die gleiche vorteilhafte Verstärkung, doch hat in gewissen Fällen
die Ausführung einer mit Stichen in gerader Linie verlaufenden Naht Vorzüge, einmal
wegen ihrer leichteren Herstellbarkeit und zum anderen wegen der größeren Dehnungsmöglichkeit
des wellenförmig laufenden Bandes.
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Während es sich bei Fig. 3 um eine einfache geradlinige Naht handelt,
zeigt Fig.4 eine litzenartige Naht, die dadurch entsteht, daß man den Nähfaden mehrfach
hin und her führt, so daß zwischen einzelnen Stichgruppen mehrere, in dem dargestellten
Falle sich kreuzende Schleifen oder Maschen entstehen, unter denen das eingelegte
Band seinen wellenförmigen Verlauf nimmt.
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Fig. 5 zeigt die Anordnung des Einlagebandes auf beiden Sackseiten
zwischen den Sackwänden und den Fadenschleifen. Eine solche doppelseitige Anordnung
ist besonders dann vorteilhaft, wenn entweder im späteren Gebrauch größere Beanspruchungen
zu erwarten sind, beispielsweise dadurch, daß der Inhalt ein größeres Gewicht aufweist,
oder aber daß der Sackstoff gegen Einreißen weniger widerstandskräftig ist. Vorzugsweise
bei-Herstellüng einer Naht gemäß Abb. 4 kann inan auf eine doppelseitige Anordnung
'des Fadens 14 verzichten, weil die das Einlageband bzw. die Sackwand berührende
Nähfadenfläche infolge der mehrfachen Verschlingungen des Fadens verhältnismäßig
groß, in dem dargestellten Falle verdreifacht ist.
Treten in dein
Nähfadens Zu igspamnungen auf, so suchen die Nahtschleifen ihre Form zu verändern.
Dabei drücken sie auf das eingelagerte Band, das vermittels seiner ihm innewohnenden
Federkraft die Spannung ausgleicht, so daß die Sackwände unbelastet bleiben.
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Solche Einlagebänder können aus den verschiedensten Stoffen bestehen,
sofern sie nur das erforderliche Dehnungsvermögen bzw. die Federkraft aufweisen
und daneben ausreichend fest gegen Zerreiß- und Bruchgefahr sind. Das Einlageband
muß, sofern der Zug in dem Nahtfaden aufgehört hat, seine ursprüngliche Gestalt
wieder annehmen und dabei die Nahtschleifen in ihre Ausgangsstellung zurückdrücken,
wobei die letzteren natürlich nicht die Faser des Einlagestreifens zerschneiden
dürfen, was ein allmähliches Erlahmen der Federkraft des Bandes und damit im wesentlichen
die Unwirksamkeit des Verschlusses zur Folge hätte.
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Ein für diese Zwecke vorzugsweise geeignetes Seil besteht aus schwach
gezwirntem, sogenanntem Kraftpapier geeigneten Gewichtes, das -sich nicht nur durch
Billigkeit auszeichnet, sondern unter allen Umständen die Gewähr für die Rückbildung
des Seiles in die ursprüngliche Form gibt. Daneben kann man aber auch Seile aus
utee,Hanf oder ähnlichen Stoffen sow nders geartete Papiersei sle verwenden.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen außer Nähverschlüssen
gemäß Erfindung weiterhin eine Kappleiste 15 aus Kreppapier oder ähnlichen nachgiebigen
Stoffen, die, über das Sackende und die Naht gefaltet, unterhalb der Naht an der
Sackwand zweckmäßig durch Aufkleben befestigt ist. Auch oberhalb der Naht kann man
die Kappleiste mit dein Sackrand verleimen, doch ist die Berührung des Klebemittels
mit dem Einlagefaden zu vermeiden, um dadurch nicht etwa sein Spannungsvermögen
zu verringern. Die Kapp-oder Deckleiste kann, wie insbesondere aus Fig. i und 2
ersichtlich, ebenso wie der Nähfaden und das Verstärkungsseil über die Seitenkanten:
des Sackes hinweggeführt sein, um dadurch einem Ausfasern der einzelnen Stiche nach
Möglichkeit entgegenzuwirken.
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Die gleiche Naht, wie sie erfindungsgemäß für den Verschluß des Sackes
zur Anwendung kommt, kann man auch für die anderen Sacknähte verwenden, vorzugsweise
dann, wenn der Sackstoff wenig oder nur in geringem Umfange dehnungsfähig ist. Statt
für einfache Papiersäcke kann man den gleichen Verschluß auch für solche Säcke verwenden,
die aus mehrlagigen Schichten eines ganz beliebigen Packstoffes bestehen.