-
Kennwort: "Rüben-Feldreinigung'l
-
Verfahren und Vorrichtung zur Feldreinigungvon Rodung:siruchten Die
Erfindung betrifft nach einem ersten übergeordneten Gedanken ein Verfahren zur Feldreinigung
von Rodungsfrüchten, insbesondere Zuckerrüben, bei dem die gerodeten Früchte im
Anschluß an die Rodung einem Reinigungsvorgang ausgesetzt werden. Ein weiterer übergeordneter
Erfindungsgedanke bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
-
RodungsSrüchte beispielsweise Zuckerrüben, die einer industriellen
Verwertung zugeführt werden, können in der Regel nur in gereinigtem Zustand weiter
verarbeitet werden. Da bisher eine Feldreinigung nicht oder nur in ungenügender
Weise gelungen ist, ist hierbei der unungängliche Reinigungsvorgang
im
wesentlichen auf die Verarbeitungsbetriebe, im Falle von Zuckerrüben die Zuckerfabriken,
verlagert. Abgesehen von dem hierbei zu befürchtenden Substanzverlust an Ackerboden,
der bekanntlich bis zu 50 °k des Erntegewichts betragen kann, und den bei einem
derartigen Ballastanteil anfallenden hohen Transportkosten stellt sich daher im
Bereich der Verarbeitungsbetriebe auch das Problem der Beseitigung dieses Ballastes,
das in der Vergangenheit durch die Anlage von Versitzgruben etc. zu einer außerordentlich
starken Belastung der Umwelt geführt hat. Es sind daher auch schon tiberlegungen
im Gange, den zunächst als Ballast antransportierten, bei der Reinigung ausgeschwemmten
Ackerboden wieder auf die Felder zurück zu bringen. Der mit einem derartigen Ballastkreislauf
verbundene Aufwand ist jedoch nicht unbeträchtlich.
-
Die bekannten Erntemaschinen für Rodungsfrüchte sind zur Bewerkstelligung
eines Reinigungsvorgangs in der Regcl mit sogenannten Siebrädern bzw. Siebbändern
ausgerüstet, die nach dem Schleuderprinzip arbeiten,wonach das von der Erntemaschine
zusammen mit den Früchten aufgenommene Erdreich infolge der Schleuderbewegung der
Siebräder bzw. Siebbänder von den Früchten abfallen und ausgesiebt werden soll.
Hierbei kommt es jedoch lediglich zu einer relativ groben Trennung von Erdreich
und Früchten und damit lediglich zu einer je nach Bodenverhältnissen mehr oder weniger
groben Vorreinigung.
-
Eine ohne weitere Reinigung in sofort verarbeitbaren Zustand gebrachte
Ernteausbeute ist hierbei nicht zu erwarten. Vielmehr ist hierbei zu befürchten,
daß das bei einer ersten Schleuderbewegung nicht abgefallene und weiter an den Früchten
haftende Erdreich im Laufe des weiteren Transports verdichtet wird, womit die Haftungsverhältnisse
ersichtlich nicht gelockert, sondern weiter verstärkt werden. Außerdem besteht hierbei
die Gefahr, daß bereits gesäuberte Flächen durch an den Siebrädern bzw0 Siebbändern
haftenden Schmutz erneut verschmutzt werden. Die eingangs geschilderte Problematik
kommt
daher hierbei voll zum Tragen.
-
Es sind auch schon Anordnungen mit in hochfrequente Schwingungen versetzbaren
Reinigungstrommeln bekannt geworden, bei denen offenbar von der hierbei sich ergebenden
gegenseitigen Scheuerbewegung der in der Reinigungstrommel sich befindenden Früchte
ein Reinigungseffekt erwartet wird. Auch bei diesen Anordnungen ist jedoch zu befürchten,
daß lediglich leicht haftender, grober Sctmutz beseitigt wird und der danach noch
anhaftende Rest einer relativ starken Verdichtung unterworfen wird. Auch hier kann
es sich demnach lediglich um eine grobe Vorreinigung handeln, mit der die eingangs
geschilderte Problematik nicht beseitigt werden kann.
-
Ein weiterer bekannter Vorschlag zielt ferner darauf ab, durch zusätzlich
zu den weiter oben diskutierten Siebrädern bzw. Siebbändern vorgesehene Bürstenwalzen,
an denen die zu reinigenden Früchte vorbeigeführt und zusätzlich mechanisch gereinigt
werden sollen, eine Verbesserung des Reinigungsgrads zu erreichen. Hierbei ergibt
sich jedoch die Schwierigkeit, daß relativ weiche Bürsten, die, wie weiter oben
geschildert, zuvor verdichtete Verschmutzung nicht beseitigen können und andererseits
relativ grobe Bürsten auch die Oberfläche der zu reinigenden Früchte angreifen.
Außerdem ist aber in jedem Fall ein hoher Bürstenverschleiß und damit ein hoher
Wartungsaufwand und Reparaturausfall zu erwartet Ganz abgesehen hiervon ist bei
dieser gekannten Anordnung jedoch weiter zu befürchten, daß die Reinigungswalzen,
insbesondere bei längeren Betriebszeiten, selbst einer außerordentlich starken Verschmutzung
unterliegen, so daß die hieran zu Reinigungszwecken vorbeigeführten Früchte nicht
gereinigt sondern eher weiter verschmutzt werden. Auch Anordnungen dieser Art sind
daher ersichtlich nicht geeignet, die eingangs geschilderte Problematik zu beseitigen.
-
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Lösungen gemäß einem ersten, übergeordneten
Erfindungsgedanken ein Verfahren zur Feldreinigung von Rodungsfrüchten zu schaffen,
bei dem mit vertretbarem Aufwand nicht nur eine zuverlässige Vollreinigung der gerodeten
Früchte mit einem bisher nicht für möglich gehaltenen Reinigungsgrad und damit praktisch
bereits bei der Ernte eine sofort weiter verarbeitbare Ware erreichbar ist, sondern
auch eine praktisch vollständige Erhaltung der Boden substanz gewährleistet und
damit insgesamt eine hohe Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit sichergestellt
ist.
-
Gemäß einem weiteren übergeordneten Erfindungsgedanken ist es die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung mit geringem Aufwand eine hierfür geeignete Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, bei der nicht nur ein einfacher und übersichtlicher Aufbau
und eine platzsparende Anordnung sondern auch eine zuverlässige Selbstreinigung
ihrer Reinigungsorgane und damit ungeachtet der zu erwartenden, robusten Betriebsweise
eine hohe Wartungsfreundlichkeit gewährleistet ist und die gleichzeitig im Dauerbetrieb
und bei hohen Durchsatzmengen betrieben werden kann.
-
Die Lösung der erstgenannten der vorstehend geschilderten Aufgaben
gelingt gemäß der Erfindung in überraschend einfacher Weise dadurch, daß die gerodeten
Früchte wenigstens kurzzeitig einem Druckluftstrahl ausgesetzt werden Die hier als
Reinigungsmittel Verwendung findende Druckluft ist leicht und einfach und daher
höchst kostengünstig erzeugbar und praktisch in unbegrenzter Menge aus der Uagebung
zu beziehen, wodurch wichtige Voraussetzungen für einen kontinuierlichen und wirtschaftlichen
Verfahrensablauf erfüllt sind. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen
ist in der durch die Verwendung eines Druckluft
-Reinigungsstrahls
ermöglichten, praktisch berührungslosen Arbeitsweise zu sehen Eine Verdichtung des
Schmutzes und damit eine Verbesserung seiner Haftung ist hierbei daher nicht zu
befürchten. Vielmehr ist, wie Versuche gezeigt haben, auch noch bei einer ungewöhnlich
starken Verschmutzung eine zufriedenstellende Reinigung gewährleistet, und zwar
auch noch dann, wenn die zu reinigenden Früchte ungleichmäßigen Wuchs und ungleichmäßige
Oberflächen, beispielsweise Oberflächennarben, in denen das Erdreich bekanntlich
hartnäckig haften kann, aufweisen. Die berührungslose Arbeitsweise stellt außerdem
sicher, daß die Oberflächen der zu reinigenden Früchte trotz des hohen Reinigungsgrades
nicht angegriffen werden und daher in vorteilhafter Weise unbeschädigt bleiben.
Der Hauptvorteil der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erstmals möglichen Feld-Vollreinigung
von Rodungsfrüchten ist jedoch darin zu sehen, daß der an den gerodeten Früchten
haftende Ackerboden ohne Umwege wieder zurückgeführt wird, wodurch der beim Stand
der Technik notwendige Ballastkreislauf samt seinen Nachteilen hin sich lich des
Transports und der Umweltbelastung entfallen kann.
-
Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es daher erstmals gelungen,
der eingangs geschilderten, zwar bekannten aber nicht zu ändern für möglich gehaltenen
Problematik wirksam zu begegnen Eine zweckmäßige Fortbildung des vorstehend umrissenen
Reinigungsverfahrens kann dabei darin bestehen, daß die gerodeten Früchte wenigstens
einem schlagartigen Druckluft stoß ausgesetzt werden. Infolge der stoßartigen Beaufschlagung
der zu reinigenden Früchte läßt sich hierbei nicht nur der Druckluftverbrauch äußerst
niedrig halten, sondern ergibt sich auch eine ausgezeichnete Lockerung und Beseitigung
von anhaftendem Erdreich.
-
Eine weitere Fortbildung der Erfindung kann darin bestehen,
daß
der Druckluft wenigstens teilweise rieselfähiges Festkörpermaterial beigemischt
wird, wodurch in für manche Fälle durchaus erwünschter Weise ein gewisser Sandstrahleffekt
erreichbar ist. Zweckmäßigerweise kann dabei zur Vermeidung jedes zusätzlichen Aufwands
als Festkörpermaterial während des Betriebs anfallender Ackerboden Verwendung finden.
-
Ferner kann es sich als zweckmäßig erweisen, wenn die zu reinigenden
Früchte vor der Druckluftbeaufschlagung mechanisch vorgereinigt werden. Größere
Mengen leicht haftenden Bodens werden dabei bereits während der Vorreinigung entfernt,
so daß die Vollreinigung in vorteilhafter Weise ausschließlich die stark haftende
Verschmutzung trifft. Als besonders zweckmäßig kann es sich dabei erweisen, wenn
die Früchte zur Vorreinigung durch Rodungswalzen aus dem Erdreich herausgeschraubt
werden. Hierbei ist jede Art von Verdichtung auf Grund von Schleuderbewegungen etc.
ausgeschlossen.
-
Nach einem weiteren übergeordneten Erfindungsgedanken gelingt die
Lösung der zweitgenannten der weiter oben geschilderten Aufgaben in einfacher Weise
dadurch, daß mindestens eine im Durchlaufbetrieb beaufschlagbare Reinigungskammer
vorgesehen ist, die mit kranzförmig angeordneten Strahldüsen versehen ist, welche
an einen mittels eines Kompressors beaufschlagbaren Druckbehälter angeschlossen
sind0 Eine Anordnung dieser Art gestattet in vorteilhafter Weise einen kontinuierlichen
Dauerbetrieb und verkraftet einen hohen Durchsatz, wobei die als Reinigungsorgane
dienenden Strahldüsen gleichzeitig einer steten Selbstreinigung unterliegen, was
auch bei robusten Einsatzverhältnissen eine hohe Wartungsfreiheit sicherstellt.
Auf Grund der einfachen Verlegbarkeit von Druckluftleitungen, die hier zu den Strahldüsen
zu führen sind, lassen sich zudem die Einrichtungen zur Erzeugung von Druckluft
platzsparend
außerhalb der Reinigungskammer an anderen, hierfür
geeigneten Stellen unterbringen Die kranzförmige Anordnung der Strahldüsen gewährleistet
außerdem eine allseitige Beaufschlagung und damit eine allseitige Reinigung der
etwa zentral durch den Düsenkranz hindurchgeführten Reinigungsgegenstände.
-
Eine Vorrichtung der vorstehend umrissenen Art ist ohne weiteres in
Erntemaschinen herkömmlicher Bauart integrierbar und in vorteilhafter Weise auch
noch nachträglich in bereits im Einsatz stehende Maschinen einzubauen. Andererseits
wäre es aber auch ohne weiteres denkbar, eine Druckluft-Reinigungsvorrichtung der
vorstehend genannten Art auf einem separaten, zusätzlich etwa nur noch mit einer
Auf- bzw. Verleseeinrichtung und einem Aufnahmebunker für die gereinigten Früchte
anzuordnen.
-
Eine zweckmäßige Fortbildung der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
kann darin bestehen, daß die Reinigungskammer in Umfangsrichtung wenigstens teilweise
durch mindestens einen, eine Ringleitung bildenden, mit Strahldüsen versehenen,
hohlen Ringbügel begrenzt ist. In vielen Fällen kann es sich dabei als zweckmäßig
erweisen, wenn mehrere, käfigartig hintereinander angeordnete Ringbügel vorgesehen
sind. Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise einen gitterartigen Aufbau
der Reinigungskammer und gewährleisten dadurch auch bei einer relativ langen Reinigungsstrecke
einen ungehinderten Luft- und Schmutzabzug.
-
Eine nicht naheliegende Weiterbildung kann außerdem darin bestehen,
daß die Ringbügel mit radial nach innen vorstehenden, elastisch nachgiebigen Düsenhaltern
versehen sind0 Hierdurch ist auf einfache Weise eine Selbstanpassung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung an den bei realen Verhältnissen zu erwartenden ungleichen Wuchs der
zu reinigenden Früchte, beispielsweise die unterschiedliche Dicke von buzl;errüben,
gewährleistet
und gleichzeitig sichergestellt, daß die Strahldüsen
in jedem Fall in unmittelbarer Nachbarschaft der zu reinigenden Oberfläche wirksam
werden, so daß der hiervon abgegebene Reinigungsstrahl bzw. -stoß ohne wesentliche
Umlenkung und Schwächung auf die zu reinigende Oberfläche auftrifft.
-
Zur Vergleichmäßigung des Arbeits-Luftdruckskönnen den durch die Ringbügel
gebildeten Ringleitungen ein bzw. mehrere Druckluft-Ausgleichsbehälter zugeordnet
sein. In manchen Fällen, in denen eine entsprechende Dimensionierung der Ringleitungen
möglich ist, können diese vorzugsweise selbst als Ausgleichsbehälter dienen.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
kann darin bestehen, daß zur Gewährleistung einer stoßartigen Druckluftbeaufschlagung
am Eingang der Reinigungskammer ein durch die in die Reinigungskammer eintretenden
Früchte betätigbares Tastorgan vorgesehen ist, durch welches ein Druckluft-Absperrventil
vorzugsweise mehrmals kurzzeitig aufsteuerbar ist.
-
Die Ansaugung von Festkörpermaterial zur Erzielung eines gewissen
Sandstrahleffekts läßt sich auf einfache Weise etwa dadurch bewerkstelligen, daß
zumindest ein Teil der Strahldüsen mit einem an einen Festkörperbehälter angeschlossenen
Venturirohr versehen ist. Zweckmäßigerweise kann dieser Festkörperbehälter als unterhalb
der Reinigungskammer angeordneter Boden-Sammelbehälter ausgebildet sein.
-
Bei einer Erntemaschine an sich bekannter Bauart mit Rodungswerkzeugen
und Aufnahmebunker, bei der in Erfüllung der erfindungsgemäßen Lehre etwa im Transportweg
der Früchte zwischen Rodungswerkzeug und Aufnahmebunker wenigstens eine Reinigungskammer
vorgesehen ist, kann der die Strahldüsen
mit Druckluft versorgende
Kompressor vorteilhaft auf der Zugmaschine installiert und mittels einer Druckleitung
mit der hieran anhängbaren Erntemaschine verbunden sein. Hierdurch ist zum einen
ein unmittelbarer Antrieb des Kompressors zu verwirklichen, so daß die Dimensionierung
der Antriebsorgane der Srntemaschine selbst hiervon unbeeinflußt bleiben kann. Andererseits
bietet diese Anordnung aber auch die möglichkeit zu einer anderweitigen Nutzung
des auf der Zugmaschine installierten Kompressors, was auf die Wirtschaftlichkeit
dieser Investition nicht unwesentlich durchschlägt.
-
Eine erste zweckmäßige Ausführungsform bei Anordnungen dieser Art
kann etwa darin bestehen, daß unmittelbar hinter den Rodungswerkzeugen eine Reinigungskammer
angeordnet ist. Die hierbei gegebene Bodennähe erleichtert die Rückführung des von
den gerodeten Früchten entfernten Erdreichs nicht unwesentlich. In besonderem Maße
wirkt sich jedoch die Nähe der Rodungswerkzeuge auf die Verhinderung einer unerwünschten
Schmutzverdichtung vor der Reinigung positiv aus. Zweckmäßigerweise kann hierbei
etwa der Rodungswerkzeug-Halter als hohle, mit Druckluft beaufschlagbare und mit
Strahldüsen versehene Brücke ausgebildet sein, die nach oben durch mit Strahldüsen
versehene Ringbügel käfigförmig überspannt ist.
-
Eine andere separat oder in Kombination mit den vorstehend genannten
Maßnahmen verwendbare Ausführungsform der Erfindung kann darin bestehen, daß die
Reinigungskammer als Schußkanal ausgebildet ist, der von oben mittels eines Elevators
beaufschlagbar ist. Hierbei läßt sich auf einfache Weise eine lange Reinigungsstrecke
mit vorteilhaft mehrmaliger Druckbeaufschlagung der zu reinigenden Früchte erreichen.
Zweckmäßigerweise kann hierzu der Schußkanal mehrere, umlaufende, käfigartig übereinander
angeordnete und mit elastisch nachgiebigen Düsenhaltern versehene Ringbügel aufweisen.
-
Zur Bewerkstelligung einer Vorreinigung kann hierbei vorteilhaft der
Elevator als Vor- bzw. Zwischenreinigungsstation ausgebildet sein. Hierzu kann der
Elevator etwa als Schneckenförderer mit einer in einem Zylinder geführten, gitterartig
aufgebauten Schnecke ausgebildet sein.
-
Eine andere bzw. weitere möglichkeit zur Vor- und Vollreinigung insbesondere
von Rüben kann darin bestehen, daß als Rodungswerkzeug zwei gleichsinnig angetriebene,
nebeneinander stehend angeordnete Rodungswalzen vorgesehen sind, die der zu rodenden
Rübe eine Schraubbewegung vermitteln und vorzugsweise mit einem mit Strahldüsen
besetzten Prallorgan zusammenwirken.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung in Verbindung mit
den Ansprüchen.
-
Hierbei zeigen: Figur 1 eine schematische Ansicht eines Gespanns aus
Zugmaschine und Rübenerntemaschine mit einer Einrichtung zur Feld-Vollreinigung,
Figur 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Reinigungskammer
in vereinfachter Darstellung, Figuren ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
3 und 4 und Figur 5 eine schematische Darstellung eines zur Vor- und Vollreinigung
verwendbaren Rodungswerkzeugs.
-
In Figur 1 ist bei 1 eine Zugmaschine angedeutet, an die eine als
Ganzes mit 2 bezeichnete Rübenvollerntemaschine angehängt sein soll. Die Rübenvollerntemaschine
2 ist hierzu
über eine Anhängekupplung 3 mit der Zugmaschine 1
verbunden. Zur getriebemäßigen Kupplung von Zugmaschine 1 und Erntemaschine 2 ist
eine Zapfwelle 4 vorgesehen. Die Erntemaschine 2 ist in an sich bekannter Weise
mit einer seitlich angeordneten, durch ein bei 5 angedeutetes Tastrad höhenmäßig
steuerbaren Köpfeinrichtung 6 versehen, mit welcher in einem ersten Arbeitsgang
die mit Blättern besetzten Rübenköpfe abgetrennt werden. Diese können etwa mittels
einer bei 7 angedeuteten Trommel aufgenommen und seitlich neben dem Gespann abgelegt
werden. Zur Rodung der so geköpften Rüben ist eine gegenüber der Köpfeinrichtung
6 um einen Zeilenabstand seitlich versetzte Rodungseinrichtung, hier beispielsweise
mit gabelförmig gegeneinander gespreizten Rodungszinken 8, vorgesehen. Die von den
Rodungszinken 8 aufgenommenen Früchte werden einem bei 9 angedeuteten Elevator,
der etwa als Hubrad oder Hubschnecke etc. ausgebildet sein kann, zugeführt und hierüber
in einen Bunker 10 eingebracht. Zur Abscheidung des mit den Rüben aufgenommenen
Erdreichs sind bei den bekannten Anordnungen im Transportweg zwischen den Rodungszinken
8 und dem Bunker 9 sogenannte Siebräder bzw.
-
Siebbänder vorgesehen. Der hiermit erzielbare, mechanische Reinigungseffekt
ist jedoch in den meisten Fällen ungenügend.
-
Gemäß der Erfindung wird daher eine pneumatische Reinigung der gerodeten
Früchte mit einem Druckluftstrahl in Vorschlag gebracht, Hierzu sind im Transportweg
der gerodeten Früchte von den Rodungszinken 8 zum Bunker 10 vorteilhaft eine oder
mehrere Reinigungskammern 11 vorgesehen, die mit hier nicht näher ausgeführten Düsenkränzen
versehen sind, durch welche die zu reinigenden Früchte hindurchgeschoben werden.
Die auf die Rübenoberfläche auftreffende Druckluft lockert und entfernt die hieran
haftende Verschmutzung mit einem bisher nicht für möglich gehaltenen Reinigungsgrad.
Zur Luftversorgung der Reinigungskammern 11 kann etwa ein über die Zapfwelle 4 antreibbares,
ein entsprechendes Druckgefälle lieferndes
Gebläse vorgesehen
sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Reinigungskammer 11 ein leitungsmäßig
hiermit verbundener Hochdruckbehälter vorgeordnet, welcher über die bei 13 angedeutete
Druckleitung mit einem Kompressor 14 als Druckluftquelle verbunden ist. Der Hochdruckbehälter
12 kann, wie dargestellt, auf die Erntemaschine 2 verlegt sein. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist dies durch einen oberhalb der Köpf- und Rodungseinrichtungen
angeordneten, mit Armaturen versehenen Behälter angedeutet.
-
Auf ähnliche Weise könnte auch der Kompressor 14 an einem geeigneten
Platz der Erntemaschine 2 angeordnet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein vorteilhaft direkt an die Zugmaschine 1 angebauter Kompressor vorgesehen,
der somit mehreren Einsatzzwecken dienen kann. Der an den gerodeten Früchten haftende
Ackerboden wird bekanntlich durch die Transportorgane der Erntemaschine relativ
stark verdichtet. Im dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist daher die mit kranzförmig angeordneten Strahldüsen versehene Reinigungskammer
11 unmittelbar hinter den als Rodungswerkzeug Verwendung findenden Rodungssinken
8 angeordnet, wodurch die von den gerodeten Früchten zurückzulegende Distanz bis
zum Eintritt in die Reinigungskammer 11 äußerst reduziert ist. Eine sogenannte Transport-Schmutzverdichtung
kann daher hier nicht eintreten.
-
Wie Figur 2 am besten erkennen läßt, kann bei einer derartigen Ausführungsform
vorteilhaft etwa der Rodungswerkzeughalter, an welchem die Rodungszinken 8 festgelegt
sind, als hohle Brücke 15 ausgebildet sein, die an ihrer dem Reinigungskammer-Innenraum
zugewandten Seite mit Strahldüsen 16 versehen ist. Auf die Brücke 15 sind zur Bildung
einer kranzförmigen Düsenanordnung ein oder vorzugsweise mehrere, im dargestellten
Ausführungsbeispiel etwa 4 käfigartig hintereinander angeordnete, ebenfalls mit
Strahldüsen 16, hier
radial nach innen gerichteten Strahldüsen
16 versehene Ringbügel 17 aufgesetzt. Zur Bildung einer diese Strahldüsen 16 verbindenden
Ringleitung sind die Ringbügel 17 zweckmäßig aus Rohren hergestellt. Jeder Ringbügel
17 sowie der Hohlraum der Brücke 15 können hierbei etwa mittels einer nicht näher
dargestellten Druckleitung mit einem Gebläse oder wie in Figur 1 angedeutet, mit
dem Druckluftbehälter 12 verbunden sein. Es wäre aber auch denkbar, jede der Strahldüsen
16 mit einer eigenen Zuleitung zu versehen. Wie weiter oben schon angedeutet, können
die Strahldüsen 16 kontinuierlich oder vorzugsweise stoßartig mit Druckluft beaufschlagt
werden. Zur Bewerkstelligung eines szoßartigen Betriebs können hierfür geeignete,
im dargestellten Ausführungsbeispiel nicht näher dargestellte Druckluft-Absperrventile
vorgesehen sein, die etwa mittels eines vorzugsweise mit einer Folgeschaltung zusammenwirkenden
Tastorgans mechanischer, pneumatischer, optischer etc. Art kurzzeitig, gegebenenfalls
nacheinander, auf- und absteuerbar sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
dies durch einen am Eingang der Reinigungskammer 11 angeordneten, durch die eintretenden
Rüben betätigbaren Schwenkhebel 18 verdeutlicht, der etwa mittels eines Gestänges
19 mit den entsprechenden Absperrventilen verbunden sein kann. Die während des Betriebs
von den Rodungszinken 8 nacheinander aufgenommenen, bei 20 angedeuteten Rüben schieben
sich auf Grund der Vorwärtsbewegung der Erntemaschine gegenseitig durch die Reinigungskammer
11 hindurch, wobei die jeweils vorderen, in der Reinigungskammer 11 sich befindenden
Rüben beim Vorbeigang jeder der nachfolgenden Rüben am Schwenkhebel 18 einem kurzen
Druckluftstoß ausgesetzt werden. Je nach Verweilzeit in der Reinigungskammer 11,
d.h. je nach Länge der Reinigungskammer i1 kann dabei jede Rübe mehrmals beaufschlagt
werden. Dementsprechend läßt sich auch die jeweilige Stoßdauer abstimmen. In Figur
2 ist die Rübenfolge lediglich zur Vereinfachung der Darstellung weiter als zu erwarten
auseinandergezogen gezeichnet. Der durch den bzw. die Druckluftstöße von der Rübenoberfläche
entfernte Boden kann im dargestellten
Ausführungsbeispiel durch
den Zwischenraum zwischen den käfigartig hintereinander angeordneten Ringbügeln
17 auf den Acker zurückfallen, wobei die aus der Reinigungskammer 11 entweichende
Luft diesen Rücktransport noch unterstützt. Gleichzeitig werden auch bei jedem Druckluftstoß
die Strahldüsen selbst wieder freigelegt, falls sich hieran irgendwelche Schmutzteilchen
festgesetzt haben sollten Die aus der Reinigungskammer 11 austretenden Rüben werden
im dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Förderschnekke 21 des Elevators 9
erfaßt und, wie weiter oben angedeutet, zum Bunker 10 transportiert. Es wäre aber
auch ohne weiteres möglich und für besondere Einsatzfälle unter Umständen auch zweckmäßig,
im Anschluß an den Elevator 9 eine weitere Reinigungskammer vorzusehen. Für diesen
Fall, bei dem nach dem Durchlauf durch die erste Reinigungskammer unter Umständen
noch mit an der Rübenoberfläche anhaftenden Scbmutzteilchen gerechnet werden muß,
erweist es sich als besonders zweckmäßig, wenn die Förderschnecke 11, wie in Figur
2 vereinfacht angedeutet, aus einem Gitterwerk aufgebaut ist0 Bereits gelockerter
und hier abfallender Schmutz kann dabei ohne weiteres nach unten durchfallen, ebenso
von der Reinigungskammer 11 her etwa eingeblasene Schmutzteilchen. Die Förderschnecke
21 ist zweckmäßig in einem nach unten durch einen RostE;22 verschlossenen Zylinder
23 geführt, der etwa mittels einer Lasche 24 mit dem Maschinengestell der Erntemaschine
2 verbunden sein kann.
-
Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel würde sich etwa zur
Verwendung in Kombination mit dem vorstehend geschilderten, in Figur 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel eignen. Aber auch ein hiervon unabhängiger, separater Einsatz
ist hierbei ohne weiteres denkbar. Wie Figur 3 erkennen läßt, können bei dieser
weiteren Ausführungsform etwa mehrere, umlaufende Ringbügel 30 käfigartig übereinander
angeordnet sein, die somit eine einen Schußkanal für von oben etwa
mittels
des Elevators 9 einzuwerfende Rüben ergebende Reinigungskammer 31 bilden. Am unteren
Ausgang dieser als Schußkanal ausgebildeten Reinigungskammer 31 kann eine etwa als
Rutsche etc. ausgebildete, die gereinigten Rüben abtransportierende Querfördereinrichtung
32 vorgesehen sein. Wie Figur 4 erkennen läßt, kann hierbei jedem Ringbügel 30 jeweils
ein dem Hauptdruckluftbehälter 12 nachgeordneter Ausgleichs-Druckluftbehälter 33
zugeordnet sein, so daß eine gleichmäßige Druckluftversorgung aller Strahldüsen
sichergestellt ist. Unter Umständen wäre es auch denkbar, die Ringbügel 30 so zu
dimensionieren, daß separate Druckluft-Ausgleichsbehälter in Wegfall kommen könnten.
Die Ringbügel 30 können etwa wie bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
mit in ihre Wandung eingearbeiteten Strahldüsen ausgerüstet sein. Im dargestellten,
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Ringbügel 30 jeweils mit mehreren,
radial nach innen vorstehenden, etwa gleichmäßig auf ihren Umfang verteilten Düsenhaltern
34 versehen, die etwa durch elastisch nachgiebige Druckschläuche etc. gebildet werden
können. Diese Düsenhalter können sich in vorteilhafter Weise an die von oben in
die Reinigungskammer 31 eingeworfenen Rüben anlegen, so daß der hierauf gerichtete
Luftstrahl praktisch keine Ablenkungsstrecke zu überbrücken hat. Außerdem ergibt
sich infolge der kammartigen Anlage der Düsenhalter 34 eine bestimmte Verzögerung
der von oben in die Reinigungskammer 31 eingeworfenen Rüben und damit eine Vergrößerung
der Verweilzeit in der Reinigungskammer0 Sobald die beim Vorbeigang einer Rübe,
in Figur 3 ebenfalls mit 20 bezeichnet, ausgelenkten Düsenhalter 34 außer Eingriff
mit der Rübenoberfläche kommen, federn diese selbsttätig in ihre Ausgangslage zurück,
wie etwa an Hand des obersten Ringbügels 30 in Figur 3 erkennbar ist. Die Düsenhalter
sind daher entsprechend biegsam und federnd gehalten.
-
Lur Verstärkung kann aber auch eine federnde Wicklung vorgesehen sein,
wie in Figur 4 bei 35 angedeutet ist.
-
In manchen Fällen kann es erwünscht sein, der Druckluft wenigstens
im Bereich einiger Strahldüsen bzw. der Strahldüsen einzelner Ringbügel zur Erzielung
eines gewissen Sandstrahleffekts ein Festkörpermaterial, vorzugsweise Bei le des
während des normalen Reinigungsbetriebs ohnehin anfallenden Ackerbodens beizugeben.
Dieser kann etwa mittels eines sogenannten Venturirohrs aus einem Auffangbehälter
abgezogen werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist am unteren Ausgang der
Reinigungskammer 31 ein derartiger Auffangbehälter 36 angeordnet, in dem der in
der Reinigungskammer 31 anfallende Ackerboden gesammelt wird. Die vom Sammelbehälter
36 umgebene Querfördereinrichtung 32 ist zur Gewährleistung der gewünschten Durchlässigkeit
zweckmäßig als Gitterwerk ausgebildet. Zum Abzug von Material aus dem Behälter 36
ist zweckmäßig die gewünschte Anzahl von Düsenhaltern 34 mit jeweils einer als Venturirohr
ausgebildeten, an den Behälter 36 anschließbaren Zweigleitung 37 versehen.
-
Es wären aber auch andere Ausführungen denkbar, beispielsweise die
Mitführung eines eigenen Sandvorrats in einem hierfür geeigneten Container.
-
Besonders gute Ergebnisse lassen sich bei einer Anordnung der vorstehend
geschilderten Borm ersichtlich dann erzielen, wenn der Elevator 9, wie weiter oben
schon angedeutet, als Vorreinigungseinrichtung mit einer aus Gitterwerk bestehenden
Förderschnecke eingerichtet ist. Locker haftende, größere Bodenmengen können dabei
bereits vor dem Eintritt in die Reinigungskammer 31 beseitigt werden, so daß durch
die Luftbeaufschlagung tatsächlich nur noch der hartnäckig haftende Schmutz zu beseitigen
ist. Eine andere Art der Vorreinigung läßt sich durch ein spezielles Rodungsverfahren
erreichen, welches in Figur 5 angedeutet isto Anstelle von Rodungszinken können
hierbei ein Paar von stehend nebeneinander angeordneten Rodungswalzen 38 Verwendung
finden, die etwa mittels einer Kette etc0 gleichsinnig angetrieben sind. Die
Rodungswalzen
38 werden so an die zu rodende Rübe, hier ebenfalls wieder mit 20 bezeichnet, herangeführt,
daß sie diese zwischen sich aufnehmen und dabei in Drehung versetzen. Zur Gewährleistung
gleicher Umfangsgeschwindigkeiten weisen die Rodungswalzen 38 gleichen Wirkdurchmesser
auf.
-
Die hierbei der zu rodenden Rübe 20 vermittelte Schraubbewegung, gegebenenfalls
durch eine entsprechende Oberflächenprofilierung der Rodungswalzen 38 unterstützt,
ergibt bereits eine ausgezeichnete Vorreinigung, so daß im Anschluß daran mit einem
besonders geringen Druckluftverbraush ausgekommen werden kann. Der durch die Rodungswalzen
38 gebildete Rodungsspalt ist hier vorteilhaft mittels eines zweckmäßig weit herabgezogenen
Prallblechs bzw. Prallbügeln abgedeckt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
ein frontseitig angebrachtes Prallblech 39 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich
wäre aber auch eine rückseitige Anordnung bzw. eine Bügelausführung denkbar. Bei
einer Anordnung gemäß Figur 5 können daher zur Bildung einer anderen Art von unmittelbar
hinter den Rodungswerkzeugen angeordneten Vollreinigungskammer die Rodungswalzen
38 in ihrem oberen Bereich und/ oder in bevorzugter Weise das Prallblech 39 mit
entsprechenden Strahldüsen 16 besetzt sein. Die Strahldüsen 16 können, wie dargestellt,
wandfest ausgebildet oder mit kammartigen Haltern versehen sein. Im Anschluß hieran
könnte bei Bedarf ohne weiteres eine weitere Reinigungskammer, etwa der bei 31 angedeuteten
Art, nachgeordnet sein.
-
Vorstehend sind zwar einige besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert, ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden
sein soll. Vielmehr stehen dem Fachmann eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung,
um den allgemeinen Gedanken der Erfindung an die Verhältnisse des Einzelfalls, beispielsweise
anderer Rodungsfrüchte, wie Kartoffeln etc., anzupassen. So könnte beispielsweise
das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren auch
unabhängig von einer
Erntemaschine auf einem hiervon separaten Gerät durchgeführt werden. Auch eine Kombination
mit einer selbstfahrenden Erntemaschine wäre denkbar.