DE2655109C2 - Einheitliche Copolymerisate cyclischer Diene und deren Verwendung - Google Patents
Einheitliche Copolymerisate cyclischer Diene und deren VerwendungInfo
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Description
auf Temperaturen von 230—3200C. wobei das Gemisch beim Erhitzen nicht langer als 2 Stunden in dem
Temperaturbereich zwischen 60 und 230° C bleibt, erhalten worden sind.
2. Einheitlich aufgebaute Copolymerisate nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Schmelztemperaturen
zwischen So und 3öCrC und Jodzahien zwischen 30 und i2ö aufweisen.
3. Verwendung der einheitlich aufgebauten Copolymerisate nach Anspruch 1 oder 2 als Bindemittel für
Druckfarben und Überzüge.
Die Erfindung betrifft einheitliche Copolymerisate aus cyclischen Dienen, Maleinsäure(anhydrid) und Vinyl-
aromaten, sowie deren Verwendung als Bindemittel für Druckfarben und Überzüge.
Es ist bekannt, durch Polymerisation von (Di)Cyclopentadien Kohlenwasserstoff-Harze herzustellen. Diese
besitzen zwar Nachteile aufgrund ihrer Neigung zur Autoxidation und der Abgabe unangenehm riechender
Zerfallsprodukte, insbesondere bei höheren Temperaturen, sie sind aber zur Verwendung z. B. in Straßenmarkierungsmassen,
Füllern oderTeppich-Rückseitenbeschichtungen geeignet.
Weniger stark ungesättigte Cyclopentadien-Copolymerisate, die insbesondere bessere thermische und Oxidationsbeständigkeit
aufweisen, erhält man durch Copolymerisation mit Vinylaromaten, insbesondere Styrol, z. B.
nach den Verfahren der DE-OS 21 63 525 oder der DE-OS 23 45 014.
Alle diese Kohlenwasserstoff-Harze eignen sich nicht für die Herstellung hochwertiger Druckfarben und
pigmentierter Lacke. Aufgrund ihrer unpolaren Beschaffenheit benetzen sie die üblichen Pigmente nur unzureichend,
weswegen z. B. die daraus hergestellten Druckfarben schlechte Haftung, niedrige Farbstärke, und geringen
Glanz aufweisen und zum Bronzieren und zum Durchschlagen neigen. Weiterhin ist die Lösungsmittelabgabe
dieser Harze zu langsam, was sie insbesondere für hochwertige Toluol-Tiefdruckfarben ungeeignet macht.
Mit polaren Gruppen modifizierte Harze erhält man bekanntlich durch nachträgliche Umsetzung der Kohlenwasserstoffharze
mit z. B. Maleinsäureanhyrid, wobei oft aber die Gefahr der Gelierung besteht. Solche Harze
bieten zwar eine etwas verbesserte Pigmentbenetzung und Härte, die thermische Stabilität, die Lösungsmittelabgabe
und das Durchschlageverhalten sind aber unzureichend. Um insbesondere diese Mängel zu beheben,
wurde z. B. eine Modifikation mit Maleinsäureanhydrid und anschließend eine an sich bekannte (polyfunktionel-Ie)
Veresterung bzw. Salzbildung durchgeführt, wie sie in den DE-OS 23 56 324 und 23 61 118 bzw. der DE-OS
22 46 283 beanprucht wurden.
Auch durch eine nachträgliche Modifikation der in der DE-OS 21 63 525 beschriebenen Ko" Jenwasserstoffharzen
mit Maleinsäureanhydrid gelingt es nicht. Produkte zu erhalten die den Anforderungen an Bindemitteln
für hochwertige Druckfarben genügen, da die so modifizier*in Produkte zu starken Geruch und unerwünschte
Nebenreaktionen mit den Pigmenten ergeben.
Die nachträgliche Modifikation mit Maleinsäureanhydrid wird nach dem Verfahren der japanischen Patentanmeldung 6942/1973 dadurch vermieden, daß (Di)Cyclopentadien und Maleinsäureanhydrid bei hohen Temperaturen umgesetzt werden. Solche Harze, wenn sie wenig Maleinsäureanhydrid enthalten, zeigen schlechte Pigmentbenetzung und Trocknung. Bei höheren Anteilen von Maleinsäureanhydrid beobachtet man Verfärbungen und Verunreinigungen und oft eine Gelierung der Ansätze. Außerdem ist die Lösungsmittelabgabe der Harze nicht ausreichend.
Die nachträgliche Modifikation mit Maleinsäureanhydrid wird nach dem Verfahren der japanischen Patentanmeldung 6942/1973 dadurch vermieden, daß (Di)Cyclopentadien und Maleinsäureanhydrid bei hohen Temperaturen umgesetzt werden. Solche Harze, wenn sie wenig Maleinsäureanhydrid enthalten, zeigen schlechte Pigmentbenetzung und Trocknung. Bei höheren Anteilen von Maleinsäureanhydrid beobachtet man Verfärbungen und Verunreinigungen und oft eine Gelierung der Ansätze. Außerdem ist die Lösungsmittelabgabe der Harze nicht ausreichend.
Eine andere Art. durch Modifikation von Cyclopentadienharzen geeignete Druckfarben-Bindemittel herzustellen,
ist der DE-OS 23 47 613 zu entnehmen, Danach werden Piropfcopoiymerisate dadurch hergestellt, daß in
Gegenwart eines Cyclopentadien-Harzes Maleinsäureanhyrid und Styrol mit Hilfe eines Radikalbildners copolymerisiert
werden. Diese Reaktion vermindert den Doppelbindungsgehalt der Cyclopentadienharze nicht wesentlich,
so daß auch hier die thermische Stabilität nicht voll befriedigt. Vor allem aber läßt sich dabei die Bildung
von ungepfropftem, teilweise unlöslichem Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymerisät nicht ausschließen, v/as
zu schlecht oder trüb löslichen Bindemitteln führt, die dann z. B. einen schlechten Glanz aufweisen.
Es ist bekannt, daß z. B. Maleinsäureanhydrid und Styrol beim Erhitzen in Kohlenwasserstoffen, bereits bei
Temperaturen unter 2000C, spontan ein in Kohlenwasserstoffen unlösliches alternierend aufgebautes Copoly-
merisat bilden (vgl. R. B. Seymour, F. F. Harris, J. Branum, Ind. Eng. Chem. 41 [1949], 766). Bringt man beispielsweise
ein Gemisch aus Dicyclopentadien, Styrol und Maleinsäureanhydrid auf 1700C, fällt in wenigen Minuten
ein unlösliches Copolymerisat aus, welches Styrol und Maleinsäureanhydrid zu gleichen Teilen enthält und
während der Polymerisation des nicht umgesetzten Dicyclopentadiens, z. B. bei 290° C, nicht in Lösung geht
Bei der in Beispiel 1 der DE-OS 23 47 813 beschriebenen Pfropfpolymerisation von Styrol und Maleinsäureanhydrid
auf ein Cyclopentadienharz ist die Bildung von alternierend aufgebauten, Kohlenwasserstoff-unlöslichem
Copolymerisat unvermeidlich. Diese Pfropfpolymerisate sind uneinheitlich aufgebaute, in Toluol oder
trocknenden Ölen zumeist unvollständig lösliche Harzgemische. Außerdem vermindert die Pfropf reaktion den
Doppelbindungsgehalt der Cyclopentadienharze nicht wesentlich, so daß die thermische und die Autoxidationsbeständigkeit
der Harze nicht befriedigen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einheitliche Copolymerisate auf B3sis cyclischer Diene aufzuzeigen,
welche die oben geschilderten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen und sich besonders
vorteilhaft als Bindemittel für hochwertige Druckfarben verwenden lassen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind einheitlich aufgebaute Copolymerisate cyclischer Diene, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß sie in Kohlenwasserstoffen und/oder natürlichen :rocknenden Ölen löslich
sind, Molekulargewichte zwischen 400 und 2000 aufweisen und durch Erhitzen eines Gemisches aus
(A) 35—96 Gew.-% Cyclopentadien. Dicyclopentadien und/oder Methyldicyclopentadien, die gegebenenfalls
bis zu 50 Gew.-% durch Methylcyclopentadien oder (Methyl-)tricyclopentadien ersetzt sind, wobei gegebenenfalls
noch etwa 0,1—5 Gew.-°/o andere gesättigte oder ungesättigte Kohlenwaserstoffe oder andere
Diels-Alder-Reaktionsprodukte zwischen den oben genannten Monomeren enthalten sein können,
(B) 1 —30 Gew.- Vo Maleinsäureanhyrid, Maleinsäure oder Maieinsäuremonoalkylester mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alkytgruppe, wobei diese Maleinsäure(derivate) bis zu 50 Gew.-% durch andere «,o'-olefinisch
ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, deren Anhydride oder
(Halb-)Ester oder durch Diels-AIder-Additionsprodukte des Cyclopentadien mit den vorgenannten olefinisch
ungesättigten Carbonsäurederivate^ ersetzt sein können, und
(C) 3 bis 35 Gew.-% mindestens eines Vinylaromaten
auf Temperaturen von 230—320° C, wobei das Gemisch beim Erhitzen nicht länger als 2 Stunden im Temperaturbereich
zwischen 60 und 230°C bleibt, erhalten worden sind.
Als besonders voreilhaft haben sich die erfindunsgemäßen Copolymerisate erwiesen, die Schmelztemperaturen
zwischen 80 und 3000C. insbesondere 100—2700C, und Jodzahlen zwischen 30 and 120 aufweisen.
Gegenstand dei vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung der erfindungsgemäßen Copolymerisate
als Bindemittel für Druckfarben un ' Überzüge.
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate zeichnen sich im Gegensatz zu den in der DE-OS 23 47 813 beschriebenen
Pfropfpolymerisaten dadurch js, daß bei ihrer Herstellung in überraschender Weise weder die in Toluol
oder Leinöl unlöslichen binären Copolymerisate von (B) und (C), noch Pigment-unverträglich machende Homopolymerisate
von (A) oder (C) gebildet werden.
Die erfindungsgemäßen einheitlich aufgebauten Copolymerisate zeichnen sich durch Geruchlosigkeit, Härte,
helle Farbe und hohe thermische und Oxidationsbeständigkeit aus. Hoch schmelzende erfindunsgemäße Copolymerisate
erhält man insbesondere durch Polymerisation bei hohen Temperaturen innerhalb des 11.1 Anspruch
angegebenen Bereichs mit langen Reaktionszeiten, hohen Monomer-Konzentrationen und gründHcher Abtrennung
der flüchtigen Harzbestandteile.
Diese c:gncr; s;ch insbesondere für Druckfarben, wutc-i es insbesondere vum Anieii der Monomeren (B)
abhängt, ob sie toluol- oder leinöllöslich sind; niedriger schmelzende erfindunsgemäße Copolymerisate werden
vor allem als Klebrigmacher, in Straßenmarkierungsmassen, und in Lackbindemitteln eingesetzt. Diese Produkte
ergeben sich durch Polymerisation bei niedrigeren Temperaturen (ca. 230—2900C), kurzen Reaktionszeiten und
niedrigen Monomerkonzentrationen oder durch weniger sorgfältiges Entgasen.
Dies Monomeren (A) fallen oft in der Cs-Fraktion der bei der thermischen Zersetzung von Naphtha gebildeten
Produkte an: durch Fraktionieren gereinigte, gegebenenfalls oligomerisierte Gemische enthalten etwa
0,1 — 5 Gew.-% andere gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Isopren. Piperylen oder
Codimere von Cyclopentadien mit konjugierten Diolefinen oder andere Diels-Alder-Reaktionsprodukte zwischen
den in (A) genannten Monomeren.
Erfindungsgemäß werden bevorzugt solche gereinigte Dicyclopentadiene verwendet, welche daneben noch
die Monomeren oder auch Spuren höherer Oligomere enthalten können.
Komponente (A) ist im erfindungsgemäßen Copolymerisat mit einem Anteil von vorzugsweise mindestens 50
Gew.-% enthalten.
«,^-olefinisch ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen in der Komponente (B)
sind z. B. Fumar-. Itacon-, Citracon-, (Meth)Acrylsäure. Maleinsäureanhydrid wird als Komponente (B) erfindungsgemäß
bevorzugt. Der Anteil von (B) an der Gesamtmenge der Monomeren beträgt vorzugsweise 3 — 25
Gew.-%. Wenn die Menge mehr als 30 Gew.-% berägt, wird die Säurezahl des Terpolymerisats zu hoch und es
kann in der Druckfarbe zu Reaktionen mit dem Pigment kommen; liegt die Menge unter 1 Gew.-°/o, werden die
Pigmente nicht ausreichend benetzt und der Glanz der Farben ist unzureichend.
Unter den Vinylaromaten (C) sind zu nennen Styrol, <*-MethyIstyrol, o- oder p-Vinyltoluol, Äthyl-, Propyl-,
Isopropyl-, Isobutyl-, tert.-Butylstyrol, Stilben, Inden, o- oder p-Chlorstyrol oder Gemische dieser Monomeren;
besonders bevorzugt ist Styrol. Unterschreitet der Anteil der Vinylaromaten 3 Gew.-%, werden gegenüber den
aus dem Stand der Technik bekannten binären Copolymerisaten aus (A) und (B) keine Verbesserungen bezüglich
Farbe oder Beständigkeit erreicht; überschreitet der Anteil 35 Gew.-°/o, können uneinheitlich polystyrolhaltige
ZO DD
Copolymere entstehen.
Die Copolymerisationsreaktion wird vorzugsweise bei 250° bis 300° C und Drücken zwischen 3r und 30 bar
durchgeführt, wobei die Aufheizzeit innerhalb des im Anspruch angegebenen Bereichs möglichst kurz gehalten
wird. Die Reaktionszeiten dauern wenige Minuten bis einige Stunden. Insbesondere die Polymerisationstempe·
ratur übt wesentlichen Einfluß aus auf Farbe, Schmelzpunkt, Molekulargewicht und Löslichkeit der Copolymerisate.
Während insbesondere unter 200° C teilweise unlösliche und nicht auspolymerisierte Gemische erhalten
werden, können oberhalb 320°C sehr hoch schmelzende Harze anfallen, deren weitere Verarbeitung unmöglich
wird.
Um die erfindunsgemäßen Copolymerisate zu erhalten, sind folgende Verfahrensvarianten möglich:
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1. Das vjemisch der Monomeren (A), (B) und (C) wird in höchstens 2 Std. auf die Reaktionstemperatur
zwischen 230° und 320°C aufgeheizt. Es ist bisweilen, insbesondere bei höheren Anteilen von (B) und (C)
angebracht, das Aufheizen zu beschleunigen. Es kann gegebenenfalls erforderlich sein, das Monomerengemisch
in Minuten oder gar Sekunden aufzuheizen. Dieses Verfahren läßt sich auch für eine kontinuierliche
Herstellweise vorteilhaft verwenden.
2. Es wird das Gemisch von (A) und (C) vorgelegt und (B) während des Aufheizens, spätestens kurz vor dem
Einsetzen der Polymerisationsreaktion, beispielsweise zwischen 150 und 230° C, zugefügt.
3. (A) und (B) werden vorgelegt und (C) spätestens kurz vor dem Einsetzen der Polymerisationsreaktion
zugefügt.
20
Die Copolymerisation kann in An- oder Abwesenheit von Lösungsmitteln erfolgen. Als solche sind geeignet
Aromaten wie Benzol, Toluol, Xylole, Chlorbenzol, Äthylbenzol, Cumol, Aliphaten wie Cyc'·' liexan, Benzine mit
unterschiedlichen Siedebereichen, Äther wie Dioxan, Äthyiengiycoidimethy'iäther, chlorierte Kohlenwasserstoffe
wie Chloroform, Tetrachlorkohlenston.
Die erfindunsgemäßen Copolymerisate sind insbesondere als Bindemittel für Druckfarben geeignet. Erfindunsgernäße
Copolymerisate, die weniger als 10 Gew.-% der Monomeren (B) enthalten, eignen sich meist zur
Herstellung von Hochdruckfirnissen, z. B. auf Basis trockner-ier Öle, welche den bekannten Kohlenwasserstoffen
hinsichtlich Glanz und Farbe überlegen sind.
Ein in natürlich trocknenden ölen oder in Mineralölen lösliches erfindungsgemäßes Copolymerisat erhält man
beispielsweise bei der Verwendung von etwa 5% Maleinsäureanhyrid.
Die erfindunsgemäßen Copolymerisate eignen sich zur Herstellung von hochwertigen To/uol-Tiefdruckfarben
aufgrund ihrer guten Pigmentbenetzung, des hohen Erweichungspunktes und der schnellen Lösungsmittelabgabe.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten bestehen in der Herstellung von Überzugsmassen, z. B. Anstrichmitteln,
Straßenmarkierungsfarben, in der Modifizierung von Füllern und Dichtungsmassen, insbesondere auch
als Klebrigmacher.
Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Kenndaten werden wie angegeben bestimmt.
Jod-Zahl:
Katalytische Hydrierung am Platinkontakt in Tetrahydrofuran, Angabe der äquivalenten Menge Jod in
mg/100 mg Substanz,
Erweirhungspunkt:
Die Bestimmung erfolgt entweder nach Krämer/Sarnow/Nage! (DIN 53 180) oder mittels einer Kofler-Heizbank.
Dabei wird diejenige Temperatur der Heizplatte angegeben, bei welcher die Harzprobe anzukleben
beginnt.
Molekulargewicht:
Molekulargewicht:
Bestimmung durch Dampfdruckosmometrie in Benzol nach Elias, Makromoleküle, Hüthig und Wepf, Verlag
1971. Seite 229 - 238.
Auslaufzeit:
Auslaufzeit:
Auslaufzeit im DIN-4-Becher der 35%igen Harzlösung in Toluol bei 20°C (DIN 53 211).
Säurezahl:
Säurezahl:
Methode nach DIN 53 402, Angabe in mg KOH/g Substanz.
Bei den in den Beispielen genannten Teilen und Prozenten handelt es sich, soweit nicht anders angegeben, um
Gewichtsteile und Gewichtsprozente. Raumteile verhalten sich zu Gewichtsteilen wie kg zu Liter.
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Ein Gemisch aus 1,8 Teilen Dicyclopentadien, 0,3 Teilen Maleinsäureanhydrid, 0,225 Teilen Styrol und 0,675
Teilen Xylol wird in einem Druckbehälter von 10 Teilen Rauminhalt nach Spülen mit Stickstoff in 40 min auf
290°C erhitzt und 1 Stunde bei 29C°C gehalten. Das Reaktionsgemisch wird bei 23O0C bis 2 mbar entgast. Man
erhält eine hell gefärbte Harzschmelze. Die Auslaufzeit des Harzes beträgt 12 see, de Erweichungspunkt
(Heizplatte) 212° C, das Molekulargewicht 790. Das erhaltene Produkt ist in Xylol oder Toluol klar löslich,
Beispiel 2
mit Vergleichsversuch 1
mit Vergleichsversuch 1
In einem Druckgefäß werden 81,8 Teile Dicyclopentadien, 36,4 Teile Maleinsäureanhyrid, 36,4 Teile Styrol und
45,5 Teile Toluol wjt Stickstoff gespült, in 15 min auf 270° C erhitzt und 1 Stunde bei 290°C gehalten. Dann
werden bei 2400C im Vakuum 40 Teile Lösungsmittel abgezogen. Das fast farblose Harz besitzt einen Erweichungspunkt
(DIN 53 180) von 153" C, die Jodzahl 57 und das Molekulargewicht 690. Das erhaltene Produkt ist in
Toluol. Xylol und Tetralin klar löslich.
Vergleichsversuch 1
Arbeitet man wie in Beispiel 2, setzt jedoch statt des Styrols zusätzlich 36,4 Teile Dicyclopentadien ein, so
beträgt die Menge der flüchtigen Bestandteile 43 Teile und man erhält ein tiefbraunes Harz, das einen Erweichungspunkt
(DlN 53 180) von 96°C, eine Jodzahl von 80 und ein Molekulargewicht von 530 aufweist.
Aus diesen beiden Versuchen ergibt sich, daß durch das erfindunsgemäße Einpolymerisieren des Styrols ein
Harz mit hellerer Farbe erhalten wird, welches höheren Erweichungspunkt, niedrigere Jodzahl und höheres
Molekulargewicht aufweist als das binäre Copolymerisat von Dicyclopentadien und Maleinsäureanhydrid.
Ineinem Rührautoklaven von 5 Teilen Rauminhalt werden lJ52Teile Dicyclopentadien, 0,1 Teile Styrol und 0,5
Teile Xylol gründlich mit Stickstoff gespült und in 90 Minuten auf 150°C aufgeheizt. Man fügt sofort 0,08 Teile
Maleinsäureanhydrid zu, heizt in 70 min auf 280°C und hält diese Temperatur 2 Stunden. Anschließend kühlt
man auf 230°C und zieht im Vakuum 0,48 Teile LösungsmiUel ab. Das bernsteinfarbene Harz besitzt den
Erweichungspunkt (HeLcpiaiie) 135"C, die jodzah! 53 und die Säurczah! 25. Das erhaltene Produkt ist in Benzo!,
Cumol und Leinöl löslich und weist ein Molekulargewicht von 760 auf.
Beispiel 4 und 5
mit Vergleichsversuchen 2—7
In einem Autoklaven wird Gemisch I (10 Teile Styrol, 80 Teile Dicyclopentadien, !0 Teile Maleinsäureanhydrid,
25 Teile Xylol) bzw. Gemisch II (Einsatzstoffe von I, aber ohne Styrol) gründlich mit Stickstoff gespült und
nach unterschiedlichen Temperaturprogrammen umgesetzt. Man erhält nach dem Abkühlen Reaktionsgemische
mit unterschiedlichem Aussehen.
Das gemäß Beispiel 4 erhaltene Produkt ist in Toluol klar löslich und besitzt ein Molekulargewicht von 950.
Das gemäß Beispiel 5 erhaltene Produkt ist in Toluol und Xylol klar löslich und weist ein Molekulargewicht
von 1300 auf.
Gemisch
Temperaturverlauf
Aussehen
(erfindungsgemäß)
(erfindungsßemäß)
Vergleichsversuch 2
Vergleichsversuch 3
Vergleichsversuch 4
Vergleichsversuch 5
Vergleichsversuch 6
Vergleichsversuch 7
In 2 Std. heizen auf 230° in 15 nun heizen auf 250°
1 Std. halten auf 250°
In 1 Std. heizen auf 170° InI Std. heizen auf 290°
1 Std. halten auf 290"
In 2 Std. heizen auf 170° weiter wie in Beispiel 5
In 2 Std. heizen auf 200° weiter wie in Beispiel 5
In 30 min heizen auf 210° 2 Std. halten auf 210°
wie Vergleichsversuch 4
Vergleichsversuch 4 weiterführen 1 Std. halten bei 290°
Vergleichsversiieh 5 weiterführen
wie Vergleichsversuch 6
Klare leicht viskose fast farblose Lösung
Klare gelbliche viskose Lösung
hellbraune Lösung mit 15 Teilen unlöslichem Festprodukt
wie Vergleichsversuch 2
Farblose Flüssigkeit mit 6 Teilen unlöslichem Festprodukt
Farblose Flüssigkeit mit wachsartigen Anteilen
Helle viskose Lösung mit 10 Teilen unlöslichem Festprodukt
hellbraune klare Lösung
Aus diesen Vergleichsversuchen ergibt sich, daß ein teilweise unlösliches Copolymerisat nur dann nicht
erhalten wird, wenn das Monomerengemisch in höchstens 2 Std. auf 230° aufgeheizt wird.
Beispiel 6
(nachgereicht am 14.09.82)
(nachgereicht am 14.09.82)
In einem Autoklaven wurden 94 Teile technisches Dicyclopentadien, 1 Teil Isodecylacrylat, 0,38 Teile Maleinsäureanhydrid,
9,62 Teile i-DecanoI und 3,0 Teile Styrol sowie 30 Teile Xylol 4 Stunden auf 290°C erwärmt,
wobei das Gemisch 1.1 Stunden im Temperaturbereich von 60°C bis 2300C verblieb. Das Produkt wurde bei
ίο äCmbar Restdruck und 200°C von flüchtigen Anteilen befreit.
Das so erhaltene Produkt ist in Toluol vollkommen löslich, weist einen Erweichungspunkt von 140°C und ein
Molekulargewicht von 1010 auf.
Verwendungsbeispiele
Verwendung in Druckfarben
a) Toluol — Tiefdruckfarben
a) Toluol — Tiefdruckfarben
Zur Herstellung einer Toluol-Tiefdruckfarbe werden die erfindungsgemäßen Copolymerisate 35%ig in Toluol
gelöst. 90 Teile dieser Losung weden mit 10 Teilen (Cl.) Pigment Blue 15 :3, 74160 unter Zusatz von Stahikugeln
in einer Labor-Schüttelmaschine angerieben und die Farben nach Bedarf mit Toluol auf 20 see Auslaufzeit
eingestellt. Zum Vergleich wird eine Farbe mit einem phenolharzmodifizierten Kolophoniumharz angerieben.
Die Dispergierhärte, ausgedrückt in %, bezeichnet die relative Farbstärkezunahme (ermittelt durch visuellen
Vergleich mit einem Standard) nach 5 bzw. 30 Minuten Anreibung. 25% entsprechen einem ausgezeichneten,
50% einem durchschnittlichen und 100% einem schlechten Dispergierverhalten. Der Glanz der Farbe wird auf \
Tiefdruckpapier nach Abrakelung von 20 μηη Farbe und Trocknung bestimmt. Verwendet wird ein Gardner- j|
Glanzprüfgerät; der Meßwinkel beträgt 60°. Die Flockung wird visuell beim Ablaufen der Farbe an einer
Glasplatte beurteilt 1 bedeutet sehr starke Flockung, 5 bedeutet keine Flockung.
Die Druckversuche werden auf einer Labordruckmaschine durchgeführt. Es wird auf Tiefdruckpapier mit
einer Volltonwalze gedruckt. Als Maß der Trocknungsgeschwindigkeit gilt die maximal mögliche Druckge- |
^chwindigkeit, d. h. die Umdrehungszahl der Druckwalze, bei welcher die Drucke gerade noch nicht aufeinander
verkleben.
Die Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle.
Die Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle.
Beispiel Nr. 1 2 3 Vergleich
(phenolha rzmodifiziertes
Kolophoniumharz)
Kolophoniumharz)
I
Dispergierhärte (%) | 33 | 25 | 21 | 25 |
Pigmentverteilung | 5 | 5 | 5 | 4 |
Glanz (%) | 39 | 58 | 35 | 35 |
Flockung | 5 | 4-5 | 4 | 4 |
Trocknungsgeschwindigkeit (U/min) | 2800 | 2700 | 2400 | 2400 |
Aus diesen Ergebnissen ist zu entnehmen, daß die erfindungsgemäßen Copolymerisate, beispielsweise wenn jjj
sie mehr als 4 Gew.-% Maleinsäureanhydrid enthalten, einem üblichen Phenol-Kolophoniumharz als Bindemittel
für Toluol-Tiefdruckfarben überlegen sind.
b) Hochdruckfarben
Zur Herstellung von Hochdruckfarben werden die e-findungsgemäßen Copolymerisate bei 200—240° C
40%ig in Leinöl gelöst 80 Teile Firnis und 20 Teile CI. Pigment Red 57 :1115 850 werden auf einem Dreiwalzenstuhl
angerieben, bis die Kornfeinheit unter 2,5 μΐη liegt Die Farben v/erden im Vergleich mit einem üblichen
Hochdruck-Prüf firnis hergestellt und auf einer Andruckpresse im Irisdruck geprüft
Ergebnis
Das in Beispiel 13 beschriebene Harz ergibt einwandfrei verdruckbare Farben, die im Glanz und in der
Kratzfestigkeit dem Vergleichsfirnis überlegen sind.
Vergleichsversuche zu DE-OS 23 47 813
Vergleichsversuch 8
Vergleichsversuch 8
In einem mit Rührer und Rückflußkühler ausgestatteten Kolben wurden 400 g eines Harzes — durch thermische
Polymerisation aus Dicyclopentadien hergestellt Erweichungspunkt 80° C, mittleres Molgewicht 580 — mit
oo
100 g Tetrahydronaphthalin auf 180°C erwärmt. Anschließend wurde eine vorgewärmte Lösung aus 40 g Maleinsäureanhydrid,
40 g Styrol und 0,8 g Di-t-butylperoxid in 30 Minuten zugegeben. Das Gemisch wurde weitere
30 Minuten bei dieser Temperatur gerührt, danach wurden flüchtige Anteile bei 220° C und einem Vakuum von
50 mbar Restdruck entfernt. 469 g eines Harzes mit Erweichungspunkt 148°C wurden erhalten; die 50%ige
Lösung in Toluol war sehr trübe und zeigte eine Viskosität von 94 mPas (Epprecht B).
Vergleichsversuch 9
400 g Cyclopentadienharz (wie Vergleichsversuch 8) wurden aufgeschmolzen, bei 180°C wurde eine Lösung
aus 120 g Styrol und 1,2 g Di-t-butylperoxid in 30 Minuten zugegeben, man ließ weitere 10 Minuten reagieren
und gab dann 80 g Maleinsäureanhydrid in 5 Minuten zu. Nach weiteren 60 Minuten Reaktionszeit wurden
flüchtige Anteile durch Erwärmen auf 230°C und Destillation bei dieser Temperatur entfernt. Man erhielt 596 g
Harz mit Erweichungspunkt 160°C; die stark trübe 50%ige Toluollösung wies eine Viskosität von 220mPas
(Epprecht B) auf.
Vergleich 10
400 g eines Cyclopentadienharzes (wie Vergleichsversuch 8) wurden aufgeschmolzen und auf 180°C erwärmt.
80 g Maleinsäureanhydrid wurden zugegeben, man ließ 60 Minuten reagieren, gab eine Lösung von 1,2 g
Di-t-buiyiperoxid in i2ög Styrol in JÖ Minuten zu und ließ weitere bü Minuten bei 18ü°C und 2 Stunden bei
230°C nachreagieren. Bei 230°C wurden flüchtige Anteile entfernt. Das Harz hatte einen Erweichungspunkt von
2040C, die 50%ige Lösung in Toluol war sehr dunkel gefärbt, trübe und hatte eine Viskosität von 1429 mPas
(Epprecht B).
Die aus den Vergleichsverfahren 8 bis 10 erhaltenen Lösungen wurden auf 35% Festgehalt mit Toluol
vedünnt, anschließend wurden je 90 Teile der 35%igen Lösungen mit je 10 Teilen Blaupigment 15 :3, 74 160, mit
Stahlkugeln auf einer Laborschüttelmaschine angerieben.
Die so hergestellten Druckfarben wurden auf Tiefdruckpapier aufgerakelt.
Die Glanzwerte (%) betragen:
Vergleich 7 Vergleich 8 Vergleich 9
10 13 16
30
40
45
50
55
60
Claims (1)
1. Einheitlich aufgebaute Copolymerisate cyclischer Diene, dadurch gekennzeichnet, daß sie in
Kohlenwasserstoffen und/oder natürlichen trocknenden Ölen löslich sind, Molekulargewichte zwischen 400
und 2000 aufweisen und durch Erhitzen eines Gemisches aus
(A) 35—96 Gew.-°/o Cyclopenadien, Dicyclopentadien und/oder Methyldicyclopentadien, die gegebenenfalls
bis zu 50 Gew.-°/o durch Methylcyclopentadien oder (Methyl-)Dicyclopentadien ersetzt sind, wobei
gegebenenfalls noch etwa 0,1—5 Gew.-% andere gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe oder
ίο andere Diels-Aider-Reaktionsprodukte zwischen den obengenannten Monomeren enthalten sein können,
(B) 1 — 30 Gew.-% Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure oder Maleinsäuremonoalkylester mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe, wobei diese Maleinsäure(derivate) bis zu 50 Gew.-% durch andere
«,^-olefinisch ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, deren Anhydride
oder (Halb-)Ester oder durch Diels-Alder-Additionsprodukte des Cyclopentadiens mit den vorgenannten
olefinisch ungesättigten Carbonsäure(derivate)n ersetzt sein können, und
(C) 3 bis 35 Gew.-% mindestens eines Vinylaromaten
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