DE3127719A1 - Verfahren zur herstellung von druckfarbenbindemitteln - Google Patents
Verfahren zur herstellung von druckfarbenbindemittelnInfo
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- C09D11/02—Printing inks
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Description
Die Entwicklung besonders schneilaufender Druckmaschinen und der Trend, neben gegebenenfalls nur leicht gestrichenen
Papieren in erhöhtem Maße auch nichtgestrichene Papiere zu bedrucken, stellt besonders hohe Anforderungen an die Qualität
der Tiefdruckfarben. Diese sollen so stabil sein, daß
sie auch mit Rot-, Blau- und Gelbpigmenten, gelagert werden können und ihren Farbton möglichst wenig verändern. Außerdem
sollen sie eine gute Pigmentbenetzung aufweisen, rasch trocknen
und den Drucken einen guten Stand auf der Unterlage und hohen Glanz verleihen. Besonders schwierig ist es, solche
Forderungen mit niedrigviskosen Harzen im Bereich von 50 bis 150 mPa-s (50%ig in Toluol/20 0C nach Ubbelohde) zu erfüllen.
Es ist bekannt, Druckfarbenbindemittel auf der Basis von Reaktionsprodukten aus a) Naturharzen, b) weiteren Kunstharzen,
z. B. Kohlenwasserstoffharzen mit einer Bromzahl von
5 bis 80 und c) Calciumverbindungen und gegebenenfalls weiteren Verbindungen von Metallen der II. Gruppe des Periodischen
Systems, z. B. Zinkverbindungen, herzustellen. Bei diesem Verfahren wird gleichzeitig eine ungesättigte Dicarbonsäureeinheit,
z. B. Maleinsäureanhydrid, umgesetzt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß dabei sehr hochviskose Produkte
entstehen, die als Druckfarbenbindemittel praktisch nicht verwertbar sind.
Ein weiteres bekanntes Verfahren beinhaltet die Umsetzung
von Naturharzen mit a) ungesättigten Monomeren ohne freie COOH-Gruppen und b) Phenolharz und/oder dessen Komponenten,
worauf das Reaktionsprodukt gegebenenfalls mit c) Zink-, Magnesium- oder Calciumverbindungen zu einem
Metallsalz umgesetzt wird. Es kann auch zunächst eine ungesättigte Carbonsäurekomponente mit dem Monomeren, z. B.
unter Telomerisatbildung umgesetzt und das Telomerisat mit dem Naturharz zur Reaktion gebracht werden. Als Monomere
sind dort unter anderem auch Cyclopentadien und Dicyclopentadien und entsprechende Kohlenwasserstoff-Fraktionen
genannt. Diese bekannten Reaktionsprodukte, die auch als Druckfarbenbindemittel Verwendung finden können,
haben sich zwar gut bewährt, doch war es erwünscht, Druckfarbenmittel herzustellen, deren Trocknungsgeschwindigkeit
erhöht ist.
Es ist weiter ein Bindemittel für eine Tiefdruckfarbe für
Papier bekannt, das aus einem Reaktionsprodukt besteht, das durch Umsetzung von 100 Gewichtsteilen von Cyclopentadien
oder Dicyclopentadien bzw. deren Mono- oder Dimethylsubstitutionsprodukten
mit 1 bis 30 Gewichtsteilen einer α, ß -ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäure oder eines Anhydrids
davon, 5 bis 100 Gewichtsteilen einer Harzsäure und 0,05 bis 11 Gewichtsteilen mindestens eines Oxids, Hydroxids
oder Acetats eines zweiwertigen Metalls besteht und das einen Erweichungspunkt von 130 bis 240 0C und eine
Säurezahl von nicht mehr als 100 aufweist. Nach einer Ausführungsform können Cyclopentadien und die Dicarbonsäure
zuerst in der Wärme mischpolymerisiert werden. Danach kann das Mischpolymerisat mit der Harzsäure und der Metallverbindung
gleichzeitig oder nacheinander umgesetzt werden. Die Umsetzung kann mit der Metallverbindung auch in einem
Lösungsmittel, und zwar Benzol, Toluol, Xylol oder "Petroleumsolvent" in Gegenwart einer katalytisch wirksamen Menge
- y-
eines organischen Säurekatalysators, nämlich Ameisensäure,
Essigsäure, Milchsäure, Weinsäure oder Zitronensäure, bei einer Temperatur von 50 bis 200 0C erfolgen. Bei diesem
Bindemittel liegt also immer ein Unterschuß an Harzsäure im Verhältnis zu der Summe aus Cyclopentadien, Dicyclopentadien
und dergleichen und der Dicarbonsäure bzw. deren Anhydrid vor.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Druckfarbenbindemitteln auf der Basis von Reaktionsprodukten
aus a) Naturharzen, b) weiteren Kunstharzen,
c) arß-olefinisch ungesättigten Dicarbonsäureeinheiten und
d) Calciumverbindungen und gegebenenfalls weiteren Verbindungen von Metallen der II. Gruppe des Periodischen Systems,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Naturharz a) mit einem Kohlenwasserstoff-Polymerisat b) auf der Grundlage
von polymerisieren Kohlenwasserstoffen mit isolierten
C,--Ringen mit Bromzahlen von 80 bis 200 in einem Gewichtsverhältnis
von 1 : 0,7 bis 10 und der Dicarbonsäureeinheit c) und sodann mit Metallverbindungen d) in einer Menge von 1,5
bis 6 Gew.-% Metallanteil, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten a) bis c), so umgesetzt wird, daß die Säurezahl
um mindestens ein Drittel, vorzugsweise um mindestens 45 % verringert wird und daß nach der Umsetzung der Metallverbindungen
noch nicht umgesetzte Metallverbindungen durch Behandlung mit Essigsäure über Acetate in Salze des Harzes umgewandelt
werden.
Die Neutralisation mit Essigsäure dient zur Vervollständigung der Salzbildung mit den Metallverbindungen. Die erfindungsgemäß
erhaltenen Produkte haben den Vorteil, daß sie eine extrem niedere Viskosität aufweisen und besonders günstige
Eigenschaften als Druckfarbenbindemittel, insbesondere für den Toluoltiefdruck haben. Sie sind in Toluol löslich,
"blocken" nicht bei der Herstellung und enthalten keinen störenden Anteil an nicht umgesetzten Metallverbindungen. Sie
haben im allgemeinen einen Schmelzpunkt von mindestens 120 0C (Kapillarmethode), eine Säurezahl von 20 bis 80
und eine Viskosität von 50 bis 600, vorzugsweise 60 bis 400 mPa-s (50 % in Toluol/20 0C).
Das Naturharz a) kann beispielsweise in Form von Naturharzsäuren, wie Kolophonium, Wurzelharz, Tallharz, teilweise
dimerisierten Produkten davon oder dergl. vorliegen. Es
kann auch in Form eines Reaktionsproduktes von Naturharz mit al) Maleinsäureanhydrid und/oder a2) Phenolharz oder
dessen Komponenten und/oder a3) olefinisch-ungesättigten
aromatischen Kohlenwasserstoffen oder a4) Formaldehyd (vorzugsweise
als Paraformaldehyd) oder a5) Phenol oder a6) Dicyclopentadien eingesetzt werden, wobei auch unmodifiziertes
Naturharz zusammen mit mindestens einem derart modifizierten Naturharz eingesetzt werden kann. Wenn derartige
Reaktionsprodukte verwendet werden, so ist der Anteil der zusätzlichen modifizierenden Komponenten nicht
beim Naturharz für die Berechnung der unteren Grenze von 1 : 1 für das Gewichtsverhältnis zum Polymerisat zu berücksichtigen.
Als ungesättigte aromatische Kohlenwasserstoffe eignen sich z. R. die verschiedenen Vinyltoluole, a-Methylstyrol,
Inden und vorzugsweise Styrol. Die Reaktion mit diesen Stoffen erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen von
150 bis 200 0C.
Der gesamte Anteil der vorgenannten zusätzlichen Stoffe al)
bis a6) kann z. B. bis zu 25, vorzugsweise 2 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten a) und b) betragen.
Die Stoffe al) bis a5) können auch während oder nach der Umsetzung der Komponenten a) und b) zur Modifizierung eingesetzt
werden.
Durch die Verwendung oder Mitverwendung von Reaktionsprodukten von Naturharz mit Maleinsäureanhydrid und/oder
Phenolharz (Resol oder Novolak) oder Phenol lassen sich der Schmelzpunkt des Endproduktes und die Viskosität der
daraus hergestellten Farben erhöhen» Diese haben einen guten Stand auf dem Druckpapier» Novolake können auch
während der Umsetzung unter dem Einfluß von sauren Katalysatoren aus den Komponenten aufgebaut werden.
Durch die Verwendung oder Mitverwendung von Naturharzen, die mit Formaldehyd modifiziert sind, erhält man beispielsweise
Produkte, die trotz niedriger Viskosität einen guten Stand auf dem Papier aufweisen, sehr raseh trocknen und besonders
im gelben Farbbereich stabile Druckfarben ergeben.
Durch die Modifizierung mit den ungesättigten aromatischen
Kohlenwasserstoffen erhält man Bindemittel, die noch niedriger schmelzen und niedrigviskoser sind als die nicht mit
diesen Kohlenwasserstoffen modifizierten Harze gleichen Aufbaus,
die jedoch noch den drucktechnischen Anforderungen ge·"
nügen. Die Modifizierung mit diesen Kohlenwasserstoffen ist
also dann angebracht, wenn niedrigviskose Harze erwünscht sind und dies nicht durch Veränderung der Menge Naturharzsäure
oder des Polymerisats erreicht werden soll. Es ist mögj lieh, die Viskosität der mit z. B. Styrol modifizierten Harze
weitgehend zu variieren, indem man den Metallgehalt entsprechend erhöht oder die Mengen an Carbonsäuren und Modifizierungsmitteln
verändert.
Die Polymerisate b) sind vor allem solche auf der Grundlage von Cyclopentadien, dessen Alkylsubstitutionsprodukten und
deren Oligomeren, ferner Homo- und/oder Copolymerisate, die sich zu einem überwiegenden Anteil von diesen cyclischen
Verbindungen ableiten, z„ B. Polymere von Dicyclopentadien und/oder Methy!cyclopentadien. Geeignete Comonomere sind
z. B. Styrol, a-Methylstyrol, die verschiedenen Vinyltoluole,
Piperylen, Penten, Isopren oder dergleichen, jeweils einzeln oder im Gemisch. Sie sind also frei von Comonomeren mit funktionellen
Gruppen mit COOH- und OH-Gruppen. Zweckmäßig werden solche Polymerisate b) als Ausgangsharze eingesetzt, die ein
mittleres Molekulargewicht von 300 bis 5000, vorzugsweise 350 bis 3000 aufweisen.
Geeignete Metallverbindungen sind solche von Calcium sowie Magnesium und/oder Zink, wobei die Anwesenheit von Calcium
zwingend ist. Im einzelnen seien genannt Calciumoxid, Calciumhydroxid, Zinkoxid, Zinkhydroxid, Magnesiumoxid und
Magnesiumhydroxid. Auch Calciumacetat kann verwendet werden, jedoch nur in einer Menge von höchstens 30, vorzugsweise
höchstens 25 Mol-%, bezogen auf die Summe der Calciumverbindungen.
Wenn die Calciumverbindung im Gemisch mit mindestens einer Verbindung eines anderen Metalls eingesetzt
wird, macht der Anteil an Calcium zweckmäßig über 70 Gew.-% des gesamten Metallgehalts aus. Bevorzugt beträgt
der Metallanteil 1,8 bis 4,5 Gew.-%.
Die in den Schmelzen aus Naturharzsäuren, Polymerisat b)
und Dicarbonsäureiiinheit r) enthaltenen COOH-Gruppen werden durch die Umsetzung mit den Metallverbindungen teilweise versalzt.
In der Regel werden höchstens 70, vorzugsweise bis zu 65 % der COOH-Gruppen des Reaktionsproduktes versalzt. Durch
diese teilweise Versalzung ist der Vorteil gegeben, daß das Endprodukt eine erhöhte Polarität, gute Pigmentbenetzung sowie
einen hohen Schmelzpunkt ausweist. Außerdem zeichnet sich das Produkt durch eine rasche Lösungsmittelabgabe aus.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung mit Essigsäure wird
nicht nur die Überführung nicht umgesetzter Calciummengen in das entsprechende Salz, sondern gleichzeitig auch eine Erhöhung
des Schmelzpunktes und der Viskosität erreicht. Etwa nicht umgesetzte ".ssi^säure braucht nicht aus der.\ Reaktionsgemisch
entfernt zu werden, da sie sich nicht nachteilig auf die Eigenschaften der Produkte auswirkt.
In vielen Fällen, insbesondere wenn eine Modifizierung mit
Phenolharz, Phenol oder Formaldehyd beabsichtigt ist, ist es vorteilhaft, die Umsetzung in Gegenwart von sauren Katalysatoren
durchzuführen. Als solche seien z. B. genannt
p Sulfonsäuren wie Benzolmono- und -disulfonsäure, Phenolsulfon-
'ή säure, Schwefelsäure, ferner Borfluorid-Komplexverbindungen,
ζ. B. von Essigsäure oder Äthern und vorzugsweise p-Toluol-
Π sulfonsäure.
Die erfindungsgemäßen Produkte sind sehr gut in aromatischen
Kohlenwasserstoffen, insbesondere in Toluol, löslich. Da
sie außerdem Pigmente sehr gut benetzen, eignen sie sich ausgezeichnet als Bindemittel für Toluol-Tiefdruckfarben. Dabei
zeichnen sie sich durch sehr rasche Trocknung, hohen Glanz, guten Stand auf gestrichenem und ungestrLchenem Papier und
hohe Farbstärke aus.
In den folgenden Beispielen bedeutet - wenn nicht, anders
angegeben - jeweils T Gewichtsteile, % Gewichtsprozent und
■I SZ Säurezahl. Die Viskositätsangaben beziehen sich stets
||- auf 50%ige Toluol lösungen/,20 0C. Die Schmelzpunkte (Fp)
) wurden jeweils nach der Kapillarmethode bestimmt.
1) 75 T amerikanisches Tallharz und 445 T eines Polymerisats
auf der Basis eines C^-Gemisches, das einen überwiegenden
Anteil an Dicyclopentadien und einen wesentlichen Anteil an Methylcyclopentadien enthält, Fp 80 0C, SZ 0, Bromzahl 155,
Viskosität (67 % in Toluol/20 0C) 80 mPa-s, werden geschmolzen.
Bei 160 0C werden 63 T Maleinsäureanhydrid zugegeben; es wird
auf 200 0C erhitzt und das Gemisch 2 h bei 200 0C gehalten.
Dann gibt man 450 T amerikanisches Tallharz zu. Die abgekühlte Schmelze wird bei 160 0C mit 55 T eines Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Phenol und 1,6 Mol Formaldehyd alkalisch kondensiert, Rückstand 30 min/160 0C 68 %, Viskosität 280 mPa-s ,umgesetzt.
Dann erhitzt man auf 180 0C, setzt 35 T CaO zu, erwärmt auf
250 0C und gibt 26 T einer Mischung aus 16 T Essigsäure und
12 T Terpentinöl anteilweise zu. Nach 15 min Zugabezeit für 2 T der Essigsäure-Mischung wird das Harz viskos und innerhalb
der gesamten Zugabezeit von 1 h blank. Das Gemisch wird 4 h auf 260 0C gehalten und von flüchtigen Anteilen befreit. Man
erhält: 1037 T Harz, Fp 156 0C, SZ 29, Viskosität 293 mPa-s.
Das Bindemittel wird zu einer Tiefdruckfarbe verarbeitet, die sehr rasch trocknet und dei Drucken guten G^anz, Stand und
Farbstärke gibt.
1 V) (Vergleich) Es wird gearbeitet wie nach Beispiel 1, jedoch
ohne Essigsäure-Behandlung. Man erhält 1042 T trübes Harz, Fp 121 0C, SZ 46, Viskosität 39 mPa-s. Dieses Bindemittel verleiht
den Drucken guten Glanz, schlechten Stand und langsame Trocknung.
2) 525 T amerikanisches Tallharz und 445 T des apolaren Polymerisats
nach Beispiel 1 werden geschmolzen und bei 140 0C
mit 70 T des Phenol-Formal-Kondensationsprodukts nach Beispiel 1 umgesetzt. Nach Erreichen von 200 0C werden 73 T
Maleinsäureanhydrid zugegeben. Das Gemisch wird 1 h auf 250 0C
gehalten. Dann setzt man 36 T CaO und nach 1 h allmählich ein
I Gemisch aus Essigsäure-Lackbenzin, das 16 T Essigsäure ent-
II hält, im Lauf einer Stunde zu. Die Schmelze wird 3 h bei
I 260 0C weitererhitzt und die flüchtigen Anteile entfernt.
I Man erhält 1062 T Harz, Fp 168 0C, SZ 29, Viskosität
% 336 mPa-s,
B Als Druckfarbenbindemittel bewirkt das Produkt sehr rasche
X Trocknung, guten Stand und Glanz der Drucko.
\ 2 V) (Vergleich) Es wird gearbeitet wie nach Beispiel 2,
■i jedoch ohne Essigsäure-Behandlung. Man erhcilt 1059 T Harz,
{j Fp 124 0C, SZ 48, Viskosität 45 mPa-s. Das trübe Harz be-
I wirkt in Drucken guten Glanz, schlechten Stand und langsame
jf Trocknung.
1 3) 450 T amerikanisches Tallharz werden mit 445 T eines
apolaren Polymerisats etwa derselben Zusammensetzung wie im Beispiel 1, Schmelzpunkt 105 0C, SZ 0, Bromzahl 120, Viskosi-
I tat (67 % in Toluol/20 0C) 4700 mPa-s geschmolzen. Bei 160 0C
1 werden"63 T Maleinsäureanhydrid zugesetzt. Das Gemisch wird
I 2 h bei 200 0C erhitzt. Dann fügt man 71S T amerikanisches
i Tallharz und bei 180 0C 42 T des Phenolresols nach Beispiel 1
I zu. Das Gemisch wird erhitzt auf 190 0C und 31 T CaO und 6 T
j Zinkoxyd werden zugegeben. Nach Erreichen von 250 0C werden
"j 10 T Essigsäure, in 20 T Lackbenzin gelöst, innerhalb einer
} Stunde zugegeben. Nach 15 min erhöht sich die Temperatur auf
I 2 60 0C, das Harz wird blanker und visko.-.er. Nach beendeter
y Zugabe erhitzt man das Gemisch 4 1/2 h auf 260 0C und ent-
|; ' fernt die flüchtigen Anteile. Man erhält 1040 T Harz,
;' Fp 153 0C, SZ 41, Viskosität 350 mPa-s.
In Tiefdruckfarben eingesetzt, zeigt das Produkt schnelle
Trocknung, guten Stand und guten Glanz.
Ϊ
X
Il
4) In eine Schmelze aus 6L· T Balsamkolophonium und 445 T
a neutralem Polymerisat etwa derselben Zusammensetzung wie nach
[ Beispiel 1, Fp 72 0C, Viskosität (67 % in Toluol/20 0C)
120 mPa-s, Bromzahl 155, werden bei 160 0C 63 T Maleinsäuret
'■ anhydrid gegeben. Man erhitzt 2 h bei 200 0C und gibt dann
456 T Wurzelharz zu. Bei 160 0C wird die geschmolzene Mischung
Γ mit 42 T Phenolresol nach Beispiel 1 umgesetzt, dann werden
- 31 T CaO und 6 T ZnO zugegeben. Nach Erreichen von 250 0C
* werden 28 T Essigsäure-Terpentinöl-Gemisch, das 10 T Essig-
': säure enthält, innerhalb 90 min zugegeben. Das Gemisch wird
; 3 h bei 250 0C gehalten und die flüchtigen Anteile entfernt,
i' Man erhält 1010 T Harz, Fp 168 0C, SZ 30, Viskosität 140 mPa-s.
ί In einer roten Druckfarbe trocknet das Bindemittel hervor-
I ragend.
; 5) Es wird wie nach Beispiel 4 gearbeitet, jedoch mit einem
höherviskosen Polymerisat, analoger Zusammensetzung, Fp 114 0C,
Bromzahl 121, Viskosität (67 % in Toluol/20 0C) 1347 mPa-s und
zusätzlich 50 T Kolophonium. Man erhält 1051 T Harz, Fp 165 0C,
SZ 40, Viskosität 105 mPa-s. Auch mit diesem Harz trocknen Druckfarben sehr rasch.
6) 250 T portugiesisches Kolophonium und 445 T Polymerisatharz analoger Zusammensetzung wie nach Beispiel 1, Fp 105 0C,
Viskosität (67 % in Toluol/20 0C) 4670 mPa-s, Bromzahl 115
werden geschmolzen. Man gibt 63 T Maleinsäureanhydrid zu und : hält das Gemisch 2 h bei 200 0C. Dann wird mit weiteren
274 T Kolophonium verdünnt. Bei 160 0C werden 42 T Phenolresol
bei 180 °C 31 T CaO und 6 T ZnO zugegeben. Das Gemisch wird
auf 250 0C erhitzt und ein Gemisch aus 16 T Essigsäure und
12 T Terpentinöl allmählich gegeben. Die Temperatur wird auf 260 0C erhöht. Nach 3 h bei 260 0C werden flüchtige Anteile
entfernt. Man erhält 1012 T Harz, Fp 171 0C, SZ 39, Viskosität
391 mPa-s.
7) 525 T amerikanisches Tallharz und 445 T des Polymerisats
nach Beispiel 1 werden geschmolzen und wie nach Beispiel 2 verfahren, jedoch wird das Phenolresol nach Abkühlen
der Schmelze bei 160 0C zugesetzt. Man erhält 1041 T
Harz, Fp 154 0C, SZ 42, Viskosität 320 mPa-s. Das Harz
trocknet sehr rasch in Tiefdruckfarben»
8) 525 T schwedisches Tallhars, S2 175 und 445 T neutrales
Polymerisat analoger Struktur itfia das Polymerisat nach Beispiel
1, Fp 72 0Ci Bromsahl 155, Viskosität (67 % in Toluol/
20 0C) 120 mPa-s werden geschmolzen und bei 160 0C werden
55 T des Phenolresols nach Beispiel 1 zugegeben» Man erhitzt 1 h auf 200 0C und setzt 63 T Maleinsäureanhydrid zu. Sach
zweistündigem Erhitzen auf 200 0C werden 35 T CsO zugegeben
und bei 250 0C ein Gemisch aus 16 T Essigsäure und 12 T Xylol
innerhalb 1 h anteilweise zugesetzt. Nach vierstündigem Erhitzen auf 260 0C werden die flüchtigen Anteile unter vermindertem
Druck vom klaren Harz entfernt. Man erhält 1045 T Harz, Fp 149, SZ 34, Viskosität 60 mPa-ε. Tiefdruckfarben
hieraus trocknen sehr rasch mit gutem Glanz und gutem Stand
auf Papier.
9) Es wird verfahren wie nach Beispiel 4 mit dem Unterschied,,
daß zunächst das neutrale Polymerisat geschmolzen \md die
Maleinsäureanhydrid-Menge bei 160 0C augesetzt wird. Nach 2h
bei 200 0C setzt man die gesamte Naturharzsäuremenge zu,
setzt mit Phenolresol um und arbeitet v/eiter v?ie nach Beispiel
4. Man erhält 1002 T Harz; Fp 172 0C SZ 31, Viskosität
185 mPa-s.
Die Bindemittel nach den Beispielen 1 bis 9 wurden zu Toluol-Tiefdruckfarben verarbeitet und diese drucktechnisch
im Vergleich zu bekannten Produkten geprüft. Diese bekannten Resinate {Vergleichsharze A und B) werden durch Kondensation
von 10 bis 12 % Paraformaldehyd mit Naturharzsäure unter er-&
höhtem Druck und Erhitzen und Bildung von Teilestern und i anschließender Versalzung mit CaO sowie anschließende Neu-
•| tralisation mit Essigsäure hergestellt. Sie enthalten somit
'"' keine Kohlenwasserstoff-Polymerisate.
* Vergleichsharz A: Fp 122 0C, SZ 26, Viskosität 80 mPa-s.
Vergleichsharz B: Fp 148 0C, SZ 31, Viskosität 280 mPa-s.
50%ige Toluollösungen werden durch Toluolzusatz jeweils auf 17 Sekunden Auslaufzeit im 4 mm-DIN-Becher eingestellt und
in Schnellaufenden Kugelmühlen mit Pigmenten dispergiert. Der Pigmentanteil beträgt für Rotfarben 20 %, für Blaufarben
ι 16 % und für Gelbfarben 13 %, jeweils bezogen auf den Fest-
: körpergehalt. Nach der Dispergierung werden die Farben erneut
< mit Toluol auf 17s Auslaufzeit im 4 mm-DIN-Becher einge-
I stellt.
%
Drucktechnische Prüfung
I Die Trocknung wird durch Aufziehen mit einer Drahtspirale auf
!* gestrichenem Papier mit einer Naßschichtdicke von 36 um ge-
^ prüft.
Die Glanzmessung nach Lange erfolgte im Vergleich zu Proben aus den Vergleichsharzen A und B (12 um Naßschichtdicke auf
gestrichenem Papier). I
Auf satiniertes Papier wird eine β μηι dicke Naßschicht der
Farben aufgebracht und nach deren Trocknung 5 weitere 6 μπι
dicke Naßschichten, so daß man insgesamt eine Farbschicht aus 6 mal 6 μΐΐΐ-Naßschichten erhält. Nach 24 Stunden Lagerung
wird ein Stück des gefärbten Papiers eingespannt, mit einer Belastung von 600 g gegen ein Stück nichtgefärbtes Papier
gedrückt und durch Druckbewegungen 30 mal gescheuert (Prüfbau-Scheuergerät) . Die Beurteilung der Abriebfestigkeit erfolgt
von 0 bis 5, wobei 0 keinerlei Abrieb und 5 völligen Abrieb bedeutet.
Der Stand wird durch Aufzug von 6 μπι Haß schicht auf satiniertes
Papier beurteilt. Die Viskosität der Farben war nach f 3 Wochen Lagerung nicht höher als die der Farben aus den Vergleichsharzen,
deren Viskosität in dieser Zeit um etwa 30 % angestiegen war.
Die Ergebnisse sind Tabellen 2 und 3 su entnehmen.
Diskussion der Ergebnisse
!' Die Proben gemäß der Erfindung zeigen im Vergleich zu den
Ij Proben aus den Vergleichsharzen bezüglich Trocknung, Glanz
|; und Stand auf dem Papier mindestens gleich gute Werte. Her-
ίί vorzuheben ist eine erhebliche Verbesserung der Abriebfestig-
] keit. Die erfindungsgemäßen Proben zeigen außerdem gegenüber
den Proben, die ohne Neutralisation mit Essigsäure hergestellt sind, eine wesentlich raschere Trocknung.
Rotfarben: | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
Am Beispiel | 63 | 58 | 59 | 62 | 64 | 58 | 59 | 68 | 56 |
Trocknung/Sekunden | 80 | 80 | 83 | 84 | 86 | 80 | 84 | 87 | 82 |
Glanz | + | + | + | + | + | + | + | + | + |
Stand | 1 | 1 | 1 | 1,5 | 1,5 | 1 | 1 | 1,5 | 1 |
Abriebfestigkeit | |||||||||
Vergleichsharz A | - | - | . - | 70 | 70 | - | - | 70 | - |
Trocknung/Sekunden | - | - | - | 82 | 82 | - | - | 82 | - |
Glanz | - | - | - | + | + | — | - | + | - |
Stand | - | - | - | 3,5 ' | 3,5 · | - | - | 3,5 | - |
Abriebfestigkeit | |||||||||
Vergleichsharz B | 62 | 62 | 62 | - | - | 62 | 62 | - | 62 |
Trocknung/Sekünden | 78 | 78 | 78 | - | - | 78 | 78 | - | 78 |
Glanz | + | • + | + | — | - | + | + | - | + |
Stand | 3,5 | 3,5 | 3,5 | - | - | 3,5 | 3,5 | — | 3,5 |
Abriebfestigkeit | |||||||||
Gelbfarben | 6 | 8 | 9 | ||||||
Am Beispiel | 62 | 64 | 60 | ||||||
Trocknung/Sekunden | 82 | 85 | 88 | ||||||
Glanz | + | + | + | ||||||
Stand | 1 | 1 | 1 | ||||||
Abriebfestigkeit | |||||||||
Vergleichsharz A | - | 75 | - | ||||||
Trocknung/Sekunden | - | 85 | - | ||||||
Glanz | - | + | - | ||||||
Stand | - | 3,5 | - | ||||||
Abriebfestigkeit | |||||||||
Vergleichsharz B | 64 | - | 64 | ||||||
Trocknung/Sekunden | 80 | - | 80 | ||||||
Glanz | + | - | + | ||||||
Stand | 3,5 | - | 3,5 | ||||||
Abriebfestigkeit | |||||||||
Claims (2)
1) Verfahren zur Herstellung von Druckfarbenbindemitteln auf
der Basis von Reaktionsprodukten aus a) Naturharzen, b) weiteren Kunstharzen, c) a>ß-olefinisch ungesättigten Dicarbonsäureeinheiten
und d) Calciumverbindungen und gegebenenfalls weiteren
Verbindungen von Metallen der II. Gruppe des Periodischen Systems, dadurch gekennzeichnet, daß das Naturharz a) mit
\ einem Kohlenwasserstoff-Polymerisat b) auf der Grundlage von
I polymerisieren Kohlenwasserstoffen mit isolierten C,--Ringen
mit Bromzahlen von 80 bis 200 in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 0,7 bis 10 und der Dicarbonsäureeinlieit c) und sodann mit
I Metallverbindungen d) in einer Menge von 1,5 bis 6 Gew.-%
I Metallanteil, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten a)
% bis c), so umgesetzt wird, daß die Säurozahl um mindestens
Ji ein Drittel, vorzugsweise um mindestens 45 % verringert wird
ft und daß nach der Umsetzung. der Metallveirbindungen noch nicht
§ umgesetzte Metallverbindungen durch Behandlung mit Essigsäure
i über Acetate in Salze des Harzes umgewandelt werden.
t 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bis
if 30, vorzugsweise bis 25 Mol-% der Calciumverbindungen in Form
t von Calciumacetat umgesetzt werden.
χ 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
Jj daß die Calciumverbindung im Gemisch mit mindestens einer
% Zink- oder Magnesiumverbindung eingesetzt wird, wobei der An-
teil an Calcium über 70 % des Gesamtmet.illgehalts ausmacht.
4) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallverbindung c) in einer
Menge von 1,8 bis 4,5 Gew.,-% Metallanteil verwendet wird.
j 5) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
* dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch während
; oder nach der Umsetzung oder das Naturharz mit al) Malein-
;· säureanhydrid und/oder a2) Phenolharz oder dessen Kompo-
■f nenten und/oder a3) olefinisch-ungesättigten aromatischen
4 Kohlenwasserstoffen oder a4) Formaldehyd oder a5) Phenol
:" oder das Naturharz vorher mit a6) Dicyclopentadien modifi-
ziert wird.
6) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß höchstens 70, vorzugsweise bis zu 65 % der COOH-Gruppen des Reaktionsproduktes versalzt
werden.
7) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polymerisat b) mit einem
; mittleren Molekulargewicht von 300 bis 800, vorzugsweise
350 bis 700 als Ausgangsharz eingesetzt wird.
8) Verwendung der nach dem Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 hergestellten Druckfarben-
' bindemittel zur Herstellung von Druckfarben, insbesondere
'. für den Toluoltiefdruck.
Dr.LG/en
2. Juli 1981
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