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GEBIET DER ERFINDUNG:
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Diese
Erfindung betrifft funktionalisierte Kohlenwasserstoff-Harzzusammensetzungen
mit ähnlichen physikalischen
Eigenschaften wie natürliches
Kolophonium und Verfahren zu ihrer Herstellung. Spezieller betrifft
diese Erfindung Säure-modifizierte
flüssige
C5-Kohlenwasserstoff-Harzzusammensetzungen,
die aus Piperylen und ungesättigten
Carbonsäuren
oder Anhydriden hergestellt sind, und deren Verwendung als Alternative
zu natürlichem
Kolophonium.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG:
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Kolophonium
ist ein Naturharz, das aus Kiefern extrahiert wird, und ist ein
nicht flüchtiges
Harz, das typisch aus Harzgummi nach Abdestillation von Terpentin
erhalten wird. Kolophonium ist eine Mischung von monocarboxylischen
Diterpensäuren.
Kolophonium wird häufig
durch seine Farbe, seinen Erweichungspunkt und seine Acidität charakterisiert.
Die Kolophoniumqualität
variiert mit vielen Faktoren, wie der Kieferart, dem Alter und der
Größe eines
Baums, dem Klima, dem Anzapfverfahren usw.
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Natürliches
Kolophonium weist typisch einen Erweichungspunkt von etwa 70°C bis etwa
85°C und eine
Säurezahl
im Bereich von 150 bis 190 mg KOH/g auf. Diese Eigenschaften können durch
Verarbeitungstechniken, wie Hydrierung, Disproportionierung, Polymerisation
und chemische Reaktion geändert
werden, was eine große
Zahl von Derivaten liefert.
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Da
Kolophonium ein saures Material ist, wird seine Säurefunktionalität in vielen
kommerziellen Anwendungen verwendet. Kolophoniumharze werden häufig bei
der Herstellung von Klebstoffen, Papierschlichtemitteln, Druckfarben,
Lötmitteln
und Flussmitteln, verschiedenen Oberflächenbeschichtungsmitteln, Isoliermaterialien
für die
Elektronikindustrie, synthetischem Gummi, Kaugummis, Seifen und
Detergenzien verwendet.
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Die
Eigenschaften von Kolophonium als natürlichem Produkt variieren jedoch.
Es sind Versuche vorgenommen worden, einen synthetischen Ersatz
für natürliches
Kolophonium bereitzustellen. Zum Beispiel kann die Polymerisation
von olefinischen Kohlenwasserstoffen verwendet werden, um einen
synthetischen Harzersatz für
die natürlich
vorkommenden Harz in Kolophonium zu produzieren. Eine nachträgliche Modifikation
von olefinischen Kohlenwasserstoffen, wie durch die Carbonsäure- oder
Anhydrid-Addition, kann verwendet werden, um die gewünschte Acidität bereitzustellen.
Derartige Modifikationen können
jedoch auch andere Eigenschaften des modifizierten Harzes ändern, wodurch
es als Kolophonium-Alternative unannehmbar gemacht wird.
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Zum
Beispiel beschreibt das U.S. Patent Nr. 3,005,800 die Maleinsäureanhydrid-Modifikation eines Erdöldestillats
mit einer Destillation von 90 % unterhalb von 125°C. Die Friedel-Crafts-Polymerisation
des Destillats lieferte ein Wasserdampf-gestripptes Harz mit einem Erweichungspunkt
im Bereich von 70 bis 100°C und
ein ungestripptes Harz mit einem Erweichungspunkt im Bereich von
50 bis 60°C.
Etwa 10 bis 28 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid wurden zu diesen
Harzen gegeben. Die Maleinsäureanhydrid-Modifikation
erhöhte
jedoch den Erweichungspunkt auf mehr als 110°C, was diese modifizierten Harz
als natürlichen
Kolophonium-Ersatz ungeeignet machten.
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Das
U.S. Patent Nr. 3,450,560 beschreibt eine bis zu 1 %-ige Maleinsäureanhydrid-Modifikation
eines Kohlenwasserstoffharzes, um die Haftungs- und Färbbarkeitseigenschaften
des Harzes zu verbessern. Das Harz weist jedoch ein großes Molekulargewicht
von mindestens 50.000 Dalton zur Verwendung als färbbarer Film
auf Aluminiumgegenständen
auf. Ein Harz mit einem derartig hohen Molekulargewicht kann als
Klebstoff nützlich
sein, ist aber aufgrund seines hohen Molekulargewichts als Kolophonium-Alternativ
nicht annehmbar.
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Das
U.S. Patent Nr. 3,655,629 beschreibt ein Kohlenwasserstoffharz mit
verbesserter Haftung im Vergleich zu natürlichen Terpenharzen. Das Kohlenwasserstoffharz
wird durch eine 5 bis 10 gewichtsprozentige Maleinsäureanhydrid-Addition an ein Kohlenwasserstoff-Harz
erhalten, das aus gekrackten Benzin- oder Leichtöl-Zusammensetzungen erhalten
wird. Obwohl das Patent ein maleiertes Harz mit einem breiten Bereich von
Säurezahlen,
d.h. 30 bis 250, und Erweichungspunkten, d.h. 0 bis 150°C, beschreibt,
weist kein speziell beschriebenes Harz natürlichem Kolophonium ähnliche
Eigenschaften auf. Die offenbarten Harze, die ähnliche Erweichungspunkte wie
natürliches
Kolophonium aufweisen, zeigen jedoch niedrigere Säurezahlen
als jene von natürlichem
Kolophonium. Weiter zeigen offenbarte Harze, die ähnliche
Säurezahlen
wie natürliches
Kolophonium aufweisen, jedoch niedrigere Erweichungspunkte als jene
von natürlichem
Kolophonium.
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Das
GB-Patent Nr. 1,356,309 beschreibt die Umsetzung von 25 bis 35 Gewichtsprozent
Maleinsäureanhydrid
mit einem Butadien-Cyclopentadien-Copolymer. Das maleierte Copolymer weist
Säurezahlen
von etwa 200 bis 370 und einen Erweichungspunkt von etwa 44 bis
112 auf. Diese maleierten Copolymere weisen jedoch Säurezahlen
auf, die höher
sind als jene, die für
natürliches
Kolophonium typisch sind.
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Das
U.S. Patent Nr. 3,905,948 beschreibt die Umsetzung von 5 bis 20
Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid
mit einem Kohlenwasserstoffharz, das aus der Friedel-Crafts-Polymerisation
eines Kohlenwasserstoffstroms mit einem Siedepunkt von 30 bis 300°C gebildet
wird. Das Reaktionsprodukt weist Erweichungspunkte von mehr als
160°C und
niedrige Säurezahlen
von 20 bis 40 auf. Derartige niedrige Säurezahlen sind für natürliches
Kolophonium nicht typisch.
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Das
U.S. Patent Nr. 3,933,720 beschreibt Säure-modifizierte Kohlenwasserstoffharze
mit guten Haftungseigenschaften im Vergleich zu Alkylphenolharzen.
0,1 bis 30 Gewichtsprozent Maleinsäure oder -anhydrid werden mit
einem Harz umgesetzt, das durch Friedel-Crafts-Polymerisation eines
gekrackten Kohlenwasserstoffstroms erhalten wird, der bei 140°C bis 280°C oder 20°C bis 140°C siedet.
Die Säure-modifizierten
Harze wurden mit Polychloropren vereinigt, um Klebstoffzusammensetzungen
bereitzustellen. Die Harze dieses Patents wiesen jedoch vor der
Säuremodifikation
mit 7 bis 10 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid höhere Erweichungspunkte
als natürliches
Kolophonium auf.
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Das
U.S. Patent Nr. 4,230,840 beschreibt ein Säure-modifiziertes Kohlenwasserstoffharz,
das aus der Umsetzung eines Kohlenwasserstoffharzes mit etwa 0,1
bis etwa 5 Gewichtsprozent ungesättigtem
Dicarbonsäureanhydrid
erhalten wird. Das Kohlenwasserstoffharz wurde aus einem Kohlenwasserstoff-Strom
gebildet, der 25 bis 75 Gewichtsprozent kationisch polymerisierbare
aromatische Kohlenwasserstoffe enthielt. Nach Säure-Modifikation wurden Erweichungspunkte
von etwa 130°C
erhalten, welche die typischen Werte von natürlichem Kolophonium überschreiten.
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Das
EP-Patent Nr. 074 273 beschreibt Säure-modifizierte Kohlenwasserstoffharze,
die aus dem Reaktionsprodukt von 0,1 bis 33 Gewichtsprozent ungesättigter
Dicarbonsäure
oder ungesättigtem
Dicarbonsäureanhydrid
mit Kohlenwasserstoffharz gebildet sind. Die maximale dem Harz zugesetzte
Menge an Säure
in jedem angegebenen Beispiel betrug jedoch lediglich etwa 2 Gewichtsprozent.
Während
Säurewerte
von 0,1 bis 150 und Erweichungspunkte von 60°C bis 180°C beschrieben werden, wurden
lediglich Säurezahlen
von weniger als 15 und Erweichungspunkte von mehr als 94°C für Säure-modifizierte
Harze demonstriert. Weiter enthalten die Säure-modifizierten Harze dieses
Patents signifikante Mengen an 9,10-Dihydrodicyclopentadien, um
die Harzeigenschaften, wie Erweichungspunkt, zu steuern.
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Das
U.S. Patent Nr. 4,407,791 beschreibt ein Säure-modifiziertes Kohlenwasserstoffharz,
das zur Verwendung als Bindemittel in Druckfarben geeignet ist.
Das Harz ist ein Reaktionsprodukt von 3 bis 20 Gewichtsprozent Dicarbonsäure-Einheiten, einem
Alkylphenol-Aldehyd-Harz und einem Kohlenwasserstoff-Strom, der reich
an olefinisch ungesättigten
Aromaten oder Cyclopentadien ist. Die Säure-modifizierten Harze weisen Erweichungspunkte
von 120°C
bis 180°C
und Säurezahlen
von 30 bis 50 auf. Derartige Erweichungspunkte und Säurezahlen
sind jedoch für
natürliches
Kolophonium nicht typisch.
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Das
EP-Patent Nr. 300 624 beschreibt ein in Wasser dispergierbares Klebrigmacherharz,
das mit etwa 2,5 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid säuremodifiziert
werden kann, um Säure-modifizierte
Harze mit einem Erweichungspunkt von etwa 70–140°C und einer Säurezahl
von etwa 10 bis 30 bereitzustellen. Das Harz wird aus Dicyclopentadien,
Styrol und Terpen-Monomeren hergestellt. Das Patent beschreibt die
Möglichkeit für ein Säure-modifiziertes
Harz mit einem Erweichungspunkt unter 150°C und mit einer Säurezahl
von 10 bis 150. Derartige Eigenschaften werden jedoch in dem Patent
nicht demonstriert. Maleierte Harze wiesen Erweichungspunkte von
70 bis 140°C
auf, hatten aber Säurezahlen
von weniger als 30.
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Das
EP-Patent Nr. 311 402 beschreibt eine Druckfarbenzusammensetzung,
die aus einem cyclischen oder dicyclischen Pentadien, einem ungesättigten
olefinischen Aromaten und ungesättigten
Carbonsäuren oder
-anhydriden gebildet ist. Erweichungspunkte von 150 bis 170°C und Säurezahlen
von etwa 10 bis 15 wurden mit 3 bis 5 gewichtsprozentiger Säure-Modifikation
erhalten.
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Das
U.S. Patent Nr. 3,953,407 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines Säure-modifizierten Kohlenwasserstoffharzes
für die
Steuerung von Papier schlichten. Das Harz wird aus Kohlenwasserstoffen
mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen gebildet. Das Harz wird mit bis zu
20 Gewichtsprozent ungesättigter
Dicarbonsäure oder
ungesättigtem
Dicarbonsäureanhydrid,
wie Maleinsäure
oder -anhydrid, säuremodifiziert.
Die Säure-modifizierten
Harze weisen Erweichungspunkte von 50 bis 95°C auf. Diese Harze weisen Verseifungszahlen
von etwa 80 bis etwa 190 auf. Diese Harze müssen jedoch in Anwesenheit
von Wasser oder einem Alkalimetallhydroxid erwärmt werden, um die Verseifungszahl
auf etwa 60 bis 140 zu verringern, damit sie als Ersatz für natürliches
Kolophonium zur Steuerung von Papierschlichten nützlich sind.
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Trotz
der Versuche des Standes der Technik blieb ein Kohlenwasserstoffharz,
das als Kolophonium-Ersatz geeignet war, illusorisch. Es gibt einen
Bedarf, ein Kohlenwasserstoffharz mit den physikalischen Eigenschaften
von natürlichem
Kolophonium, einschließlich
der Säurefunktionalität von natürlichem
Kolophonium, bereitzustellen. Ein derartiges Kohlenwasserstoffharz
würde als
Kolophonium-Alternative
dienen.
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ZUSAMMENSETZUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist eine Kohlenwasserstoff-Zusammensetzung,
die als Kolophonium-Alternative nützlich ist, und ein Verfahren
zur Herstellung derselben. Die Kohlenwasserstoff-Zusammensetzung schließt ein Kohlenwasserstoffharz
ein, das mit Maleinsäureanhydrid
gepfropft ist. Das Kohlenwasserstoffharz wird aus einem Friedel-Crafts-polymerisierten
Erdölstrom
hergestellt. Der Erdölstrom
ist ein vorwiegend C5-Kohlenwasserstoff-Strom,
der Piperylen-Monomere enthält.
Der vorwiegend C5-Kohlenwasserstoff-Strom wird
mit einem Kettenübertragungsmittel,
wie C4- oder C5-Olefinen
und/oder -Dimeren, polymerisiert. Eine Maleinsäureanhydrid-Additionsreaktion
wird thermisch bei etwa 240°C über 2 bis
4 Stunden durchgeführt.
Die physikalischen Eigenschaften der Harze werden durch eine Ausgewogenheit
zwischen den Eigenschaften des Vorstufenharzes, der Menge des auf
dieses Vorstufenharz gepfropften Maleinsäureanhydrids und der Steuerung von
Nach-Pfropf-Verfahrensprozeduren gesteuert. Zum Beispiel können mit
einer zusätzlichen
Wasserdampfbehandlung nach dem Additionsschritt der Erweichungspunkt
und die Viskosität
des erfindungsgemäßen Säure-modifizierten
Harzes weiter variiert und gesteuert werden. Überraschend ist es so möglich, Harze mit
einem gewünschten
Erweichungspunkt, einer gewünschten
Viskosität
und Säurezahl
unabhängig
voneinander zu erhalten.
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In
einem Aspekt weist das Säure-modifizierte
Harz der vorliegenden Erfindung die folgenden Eigenschaften auf:
- a. einen Mettler-Tropferweichungstemperatur
(MDSP)-Erweichungspunkt, der von 40°C bis 140°C variiert;
- b. eine Viskosität
bei 120°C
(Brookfield) zwischen 1.000 bis 100.000 mPa·s;
- c. ein Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) von 600 bis 1.200
Dalton, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw) von 900 bis
3.000 Dalton, ein Z-Mittel des Molekulargewichts (Mz) von 1.200
bis 7.000 Dalton und eine Polydispersität (Mw/Mn) unter 3,0; und
- d. eine Säurezahl
zwischen 0,1 und 200 mg KOH/g.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Säure-modifiziertes
Harz mit ähnlichen physikalischen
Eigenschaften wie natürliches
Kolophonium mit den folgenden Eigenschaften erhalten:
- a. einem MSDP-Erweichungspunkt, der von 75°C bis 90°C variiert;
- b. einer Viskosität
bei 120°C
(Brookfield) zwischen 1.500 bis 23.000 mPa·s;
- c. einem Mn von 600 bis 800 Dalton, einem Mw von 900 bis 1.200
Dalton, einem Mz von 1.000 bis 1.500 Dalton und einem Mw/Mn unter
2,0; und
- d. einer Säurezahl
zwischen 140 und 170 mg KOH/g Harz.
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Die
Säure-modifizierten
Harze der vorliegenden Erfindung weisen ein ähnliches Löslichkeitsverhalten in einer Ätzalkalilösung wie
Kolophonium auf, zeigen weniger Abweichungen der Eigenschaften nach
Zurückgewinnung
aus der Ätzalkalilösung, weisen
eine bessere thermische Stabilität
auf und besitzen elastischere Eigenschaften als natürliches
Kolophonium. Diese Harze können
in zahlreichen Anwendungen, in denen reines Kolophonium verwendet
wird, wegen ihrer speziellen physikalischen Eigenschaften als Kolophonium-Alternative
verwendet werden.
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Die
Säure-modifizierten
Harze der vorliegenden Erfindung können durch Säuremodifikation
eines polymeren Kohlenwasserstoffharzes hergestellt werden. Ein
vorwiegend C5-Kohlenwasserstoff-Strom, der
ungesättigte
aliphatische Monomere enthält,
wird bereitgestellt. Die ungesättigten
aliphatischen Monomere umfassen eine Kombination von Piperylen-Monomeren,
weniger als etwa 15 Gew.-% Cyclopentadien- und Dicyclopentadien-Monomere
und weniger als etwa 3 Gew.-% Isopren. Ein zweiter Kohlenwasserstoff-Strom
mit einem Isoolefin-Monomer
wird bereitgestellt. Diese Ströme
werden so vereinigt, dass man ein Gewichtsverhältnis des Isoolefin-Monomers
zu den ungesättigten
aliphatischen Monomeren von 0,25/1 bis 0,75/1 erhält. Die
vereinigten Ströme
werden bei einer Temperatur von 25°C bis 75°C polymerisiert, um ein Polymerharz
zu bilden. Das Polymerharz wird mit Dicarbonsäure oder -anhydrid in einem
Gewichtsverhältnis
von 0,15 bis 0,45 der Dicarbonsäure
oder des Dicarbonsäureanhydrids
zu den ungesättigten
aliphatischen Monomeren und dem Isoolefin-Monomer angesäuert. Das
Säure-modifizierte
Polymerharz wird dann gewonnen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG:
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Die
Kohlenwasserstoff-Polymerharze der vorliegenden Erfindung werden
durch Friedel-Crafts-Polymerisation hergestellt, in der eine Kombination
einer gekrackten Erdöleinspeisung
und eines Kettenübertragungsmittels
in einem inerten Lösungsmittel
mit 0,1 bis 8,0 Gewichtsprozent eines Katalysators, wie Aluminiumchlorid,
Aluminiumbromid, Aluminiumfluorid, Bortrifluorid oder Lösungen,
Aufschlämmungen
oder Komplexen davon, behandelt wird. Die Reaktionstemperaturen
für die
Polymerisation betragen 0°C
bis 100°C.
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Die
Polymerisationseinspeisung enthält
20 bis 60 und bevorzugt 30 bis 50 Gewichtsprozent eines Erdöl-Einspeisungsstroms,
0 bis 20 Gewichtsprozent Kettenübertragungsmittel
und 40 bis 80 Gewichtsprozent inertes Lösungsmittel, wie Toluol. Eine
nützliche
Polymerisationseinspeisung enthält
zwischen 30 bis 50 Gewichtsprozent und bevorzugt zwischen 35 und
45 Gewichtsprozent polymerisierbare Monomere. Polymerisierbare Monomere
umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Isobutylen, Isopren,
Isoamylen (2-Methyl-2-buten), trans-Piperylen (trans-1,3-Pentadien),
cis-Piperylen (cis-1,3-Pentadien), Cyclopentadien und Dicyclopentadien.
Die Ausbeute bezüglich
der Gesamteinspeisung, ausschließlich Lösungsmittel, beträgt 50 bis 90
Gewichtsprozent. Die Harzausbeute aus den polymerisierbaren Monomeren
beträgt
typisch, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, 70 bis 100 Gewichtsprozent.
Eine nahezu vollständige
oder 100 gewichtsprozentige Umwandlung der polymerisierbaren Monomere
ist bei der vorliegenden Erfindung nützlich.
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Die
Erdöl-Einspeisungsströme enthalten
ungesättigte
Kohlenwasserstoffe, die aus C4- bis C10-Olefinen und/oder -Diolefinen bestehen,
welche im Bereich von 20 bis 200°C,
bevorzugt 30 bis 180°C
sieden. Derartige Ströme
sind häufig
aus der Erdölraffinierung
oder von petrochemischen Komplexen im Handel erhältlich. Derartige Ströme können aus
dem katalytischen Kracken von Rohölkomponenten oder dem Wasserdampfkracken
von leichten Kohlenwasserstoffen resultieren. Ein vorwiegend C5-Kohlenwasserstoffstrom, der Piperylene
enthält,
ist ein besonders nützlicher
Kohlenwasserstoffstrom. Destillation ist eine Technik, die üblicherweise verwendet
wird, um die Piperylene von anderen Kohlenwasserstoffen zu konzentrieren.
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Die
Mengen von Cyclopentadien und Methylcyclopentadien können durch
gleichmäßige Erwärmung der
C4- bis C10-olefinischen
und -diolefinischen Fraktion bei Temperaturen von 100°C bis 160°C gesteuert
werden. Während
der gleichmäßigen Erwärmung werden
das Cyclopentadien und Methylcyclopentadien zu ihren entsprechenden
Dicyclo-Dimeren dimerisiert. Die Fraktionierung der erhaltenen Dimere
durch Destillation entfernt die Dimere von der gleichmäßig erwärmten Erdöleinspeisung.
Es wird jedoch gefunden, dass Einsatzmaterialien, die cycloolefinische
und cyclodiolefinische Komponenten, wie Cyclopentadien und Dicyclopentadien enthalten,
so gut funktionieren wie Ausgangsmaterialien ohne diese Komponenten.
Typische Zusammensetzungen der nützlichen
Erdöl-Einspeisungsströme vor und
nach dem gleichmäßigen Erwärmen werden
nachstehend beschrieben.
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Typische
Olefine umfassen Isobutylen, 1-Penten, 2-Methyl-1-penten und trans- und cis-2-Penten.
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Typische
Cylcoolefine umfassen Cyclopenten und Cyclohexen.
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Typische
Diolefine umfassen cis- und trans-Piperylen, 1,4-Pentadien, Isopren,
1,3-Hexadien und 1,4-Hexadien.
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Typische
Cyclodiolefine umfassen Cyclopentadien, Dicyclopentadien, Methyl-
und Ethyl-substituierte Derivate beider Komponenten und Codimere
derselben.
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Ein
nützlicher
Erdölstrom
enthält
mindestens 70 Gewichtsprozent polymerisierbare Monomere mit mindestens
50 Gewichtsprozent Piperylen (Pentadienen). Darüber hinaus kann der Strom Isopren
enthalten, so dass Isopren-reiche Piperylen-Ströme ebenfalls verwendet werden
können.
Diese Ströme
werden normalerweise als "rohe" C5-Ströme bezeichnet.
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Ein
Kettenübertragungsmittel
umfasst im Allgemeinen Isobutylen, 2-Methyl-1-buten, 2-Methyl-2-buten oder deren dimere
Oligomere. Die Kettenübertragungsmittel
werden verwendet, um Harze mit einer niedrigen und engen Molekulargewichtsverteilung
zu erhalten. Die Kettenübertragungsmittel
können
in im Wesentlichen reiner Form oder in einem inerten Lösungsmittel,
wie Toluol oder anderen nicht reaktiven C4-
bis C6-Komponenten, verwendet werden. Die
Verwendung von Isoamylen (2-Methyl-2-buten) als Kettenübertragungsmittel hat
höhere
Erweichungspunkte bei einem ähnlichen
Molekulargewicht im Vergleich zu anderen Kettenübertragungsmitteln zum Ergebnis.
Die Zugabe von höheren
Mengen an Kettenübertragungsmittel
verringert typisch sowohl den Erweichungspunkt als auch das Molekulargewicht
des Erdölharzes.
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Der
Katalysator für
die Polymerisation wird zu 0,1 bis 8,0 Gewichtsprozent, bevorzugt
0,2 bis 3,0 Gewichtsprozent und bevorzugter 0,3 bis 2,0 Gewichtsprozent
verwendet, bezogen auf die Menge an polymerisierbaren Monomeren
in der Polymerisationseinspeisung. Kationische Polymerisation ist
nützlich,
aber andere nützliche
Polymerisationstechniken, wie anionische Polymerisation, thermische
Polymerisation, Koordinationspolymerisation unter Verwendung von
Ziegler-Natta-Katalysatoren und dergleichen, können ebenfalls mit der vorliegenden
Erfindung praktiziert werden.
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Die
Polymerisationstemperaturen liegen typisch bei 0°C bis 100°C. Wünschenswerte Polymerisationstemperaturen
betragen 40°C
bis 80°C.
Die Polymerisationsreaktion ist typisch exotherm. Um die Reaktionstemperatur
bei einer gewünschten
Temperatur aufrechtzuerhalten, wird häufig Wärme durch einen Kühlmechanismus,
wie eine Wärmeaustauscher-Ausrüstung, aus
einem Reaktionsgefäß entfernt.
Weiter kann die Reaktionsmischung aus Monomeren mit einem Lösungsmittel,
wie Toluol oder anderen nicht reaktiven Kohlenwasserstoffen, verdünnt werden.
Die Verdünnung
der Reaktionsmischung mit 40 bis 80 Gewichtsprozent Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
ist nützlich.
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Die
Polymerisation kann in einem kontinuierlichen Verfahren oder im
Chargenmodus durchgeführt werden.
Die Reaktionszeit der Polymerisation beträgt typisch 1,0 bis 4,0 Stunden.
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Nach
der Polymerisation kann der rückständige Katalysator
zum Beispiel durch Zugabe und Extraktion mit Wasser entfernt werden.
Die erhaltenen Polymer-Lösungsmittel-Mischungen
können
gestrippt werden, um unumgesetzte Kohlenwasserstoffe, Lösungsmittel
und Oligomere mit niedrigem Molekulargewicht zu entfernen.
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Harze,
die so erhalten werden und wünschenswerterweise
zur Verwendung als Polymerharz für
eine Maleinsäureanhydrid-Pfropfung
gemäß dieser
Erfindung hergestellt werden, weisen auf:
- a.
eine Mettler-Tropferweichungstemperatur (MDSP), die von flüssig bis
110°C variiert;
- b. eine Harzviskosität
bei 25°C
von mehr als 1.000 mPa·s;
- c. ein Mn von 400 bis 1.200, ein Mw von 600 bis 3.000 Dalton,
ein Mz von 800 bis 6.500 und ein Mw/Mn unter 3,0; und
- d. einen gemischten Cyclohexan-Trübungspunkt (MMAP) von 60°C bis 100°C.
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Anders
als Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht, bei denen das Molekulargewicht
in einer Probe gleichförmig
ist, sind die Polymere der vorliegenden Erfindung polydispers. Die
Harze sind aus Polymerketten variierender Länge zusammengesetzt und zeigen
deshalb häufig
eine Verteilung von Molekulargewichten. Als solche werden die Harze
häufig
durch verschiedene Molekulargewichtsausdrücke gekennzeichnet, wie nachstehend
beschrieben:
Zahlengewicht des Molekulargewichts,
Gewichtsmittel des Molekulargewichts,
und
Z-Mittel des Molekulargewichts,
worin M
i Molekulargewicht
ist, n
i die Zahl der Mol ist und w
i das Gewicht der i Komponentenmoleküle des Polymers
ist. Wie hierin verwendet, bezeichnen der Ausdruck Polydispersität und seine
Varianten ein Verhältnis von
Molekulargewichten des Harzes, d.h. Mw/Mn.
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Moleküle mit größerer Masse
tragen mehr zum Mz-Molekulargewicht bei als weniger massive Moleküle. Das
Mn-Molekulargewicht ist im Hinblick auf die Anwesenheit von Schwänzen mit
niedrigem Molekulargewicht empfindlich. Das Mz gibt eine Anzeige
eines Schwanzes von hohem Molekulargewicht in dem Harz und weist
eine ausgeprägte
Auswirkung auf die Kompatibilität
des Harzes in einem Klebstoff-Grundpolymer auf. Hohes Mz ist im
Allgemeinen unerwünscht.
Mw ist eine Anzeige des durchschnittlichen Molekulargewichts des
Harzes. Mn liefert eine Information über die Teile mit niedrigem
Molekulargewicht des Harzes. Die Polydispersität beschreibt die Breite der
Molekulargewichtsverteilung und ist das Verhältnis von Mw/Mn. Mz, Mn und
Mw können
durch Größenausschlusschromatographie
unter Verwendung eines Brechungsindex-Detektors bestimmt werden.
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Ein
Kohlenwasserstoffharz mit den folgenden Eigenschaften ist ebenfalls
nützlich:
- a. einer Harzviskosität bei 25°C von 2.000 bis 6.000 MPa·s;
- b. einem Mn von 500 bis 600, einem Mw von 600 bis 900 Dalton,
einem Mz von 800 bis 1.200 und einem Mw/Mn unter 1,5; und
- c. einem MMAP-Trübungspunkt
zwischen 55°C
und 70°C.
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Ein
besonders wünschenswertes
Polymerharz zur Verwendung als Vorstufenharz für eine Maleinsäureanhydrid-Pfropfung
weist die folgenden, nachstehend beschriebenen typischen Eigenschaften
auf:
MDSP-Erweichungspunkt
(°C) | flüssig |
Viskosität bei 25°C (Brookfield) | 5.690 |
MMAP
(°C) | 61 |
Farbe
50 % in Toluol (Gardner) | 5,7 |
Mn
(Dalton) | 513 |
Mw
(Dalton) | 671 |
Mz
(Dalton) | 930 |
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Das
Molekulargewicht des Harzes kann teilweise durch die Menge an Kettenübertragungsmittel
gesteuert werden. Die Viskosität
kann teilweise durch Wasserdampfstrippen des Harzes gesteuert werden.
Die typischen Polymerisationsbedingungen und die Zusammensetzungsanalyse
des oben erwähnten
Vorstufenharzes werden nachstehend beschrieben.
Temperatur | 60°C |
Katalysatormenge | 0,4
Gew. bezüglich
Gesamt-Einspeisung |
Polymerisationseinspeisung: | Gewichtsprozent |
Isobutylen* | 12,5 |
Isoamylen* | 2,2 |
trans-Piperylen* | 15,2 |
cis-Piperylen* | 8,8 |
Cyclopentadien* | 0,8 |
Dicyclopentadien* | 4,3 |
Cyclopenten | 6,3 |
Toluol | 40,3 |
cis-2-Penten | 0,6 |
trans-2-Penten | 0,2 |
Cyclopentan | 1,7 |
andere
C5 | 1,7 |
andere
C9/C10 | 5,4 |
gesamtes
polymerisierbares Material (*) | 43,8 |
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Wünschenswerterweise
sollte die Menge an Kettenübertragungsmittel
(Isobutylen), bezogen auf gesamtes polymerisierbares Material, etwa
25 % betragen.
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Die
oben beschriebenen Kohlenwasserstoffharze können in einer nachträglichen
Modifikationsreaktion unter Verwendung von Maleinsäureanhydrid
als Pfropfmittel verwendet werden. Die Maleinsäureanhydrid-Pfropfung kann
thermisch oder katalytisch durchgeführt werden. Das Kohlenwasserstoffharz
und das Maleinsäureanhydrid
werden wünschenswerterweise
thermisch am wahrscheinlichsten durch die EN-Reaktion umgesetzt.
Die Mischung von Maleinsäureanhydrid
wird auf Temperaturen zwischen 180°C und 260°C, bevorzugt zwischen 200°C und 240°C erwärmt. Die
Menge an Maleinsäureanhyrid
kann zwischen 0,1 und 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung,
variieren. Die Reaktion wird bei dieser Temperatur gehalten, bis
sie im Wesentlichen vollständig
ist. Maleinsäureanhydrid-Pfropfung
hat erhöhte
Erweichungspunkte zur Folge. Die Pfropfung ist im Wesentlichen vollständig, wenn
der Erweichungspunkt im Lauf der Zeit stabil wird, im Allgemeinen
2 Stunden, nachdem die Reaktionstemperatur erreicht worden ist.
Das Reaktionsprodukt kann zusätzlich
Wasserdampf-gestrippt werden, um flüchtige Komponenten und unumgesetztes
Maleinsäureanhydrid
zu entfernen.
-
So
erhaltene, gemäß der Erfindung
hergestellte Harze weisen auf:
- a. einen MSDP-Erweichungspunkt,
der von 40°C
bis 140°C
variiert;
- b. eine Viskosität
bei 120°C
(Brookfield) zwischen 1.000 bis 10.000 mPa·s;
- c. ein Mn von 600 bis 1.200 Dalton, ein Mw von 900 bis 3.000
Dalton, ein Mz von 1.200 bis 7.000 Dalton und ein Mw/Mn unter 3,0;
und
- d. eine Säurezahl
zwischen 0,1 und 200 mg KOH/g Harz.
-
Wünschenswerterweise
weisen die Harze eine Säurezahl
von 30 bis 200 mg KOH/g Harz nach Pfropfen mit Maleinsäureanhydrid
auf.
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Ein
mit 25 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
gepfropftes Harz ist als Kolophonium-Alternative nützlich und weist die folgenden
Eigenschaften auf:
- a. einen MSDP-Erweichungspunkt,
der von 75°C
bis 95°C
variiert;
- b. eine Viskosität
bei 120°C
(Brookfield) zwischen 1.500 bis 3.000 mPa·s;
- c. ein Mn von 600 bis 800 Dalton, ein Mw von 900 bis 1.200 Dalton,
ein Mz von 1.000 bis 1.500 Dalton und ein Mw/Mn unter 2,0; und
- d. eine Säurezahl
zwischen 140 und 170 mg KOH/g Harz.
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Ein
besonders wünschenswertes
Harz mit 25 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid-Addition zur Verwendung
als synthetische Kolophonium-Alternative weist die folgenden typischen
Eigenschaften auf:
MSDP-Erweichungspunkt
(°C) | 86,6 |
Viskosität bei 120°C (Brookfield) | 2.020 |
MMAP
(°C) | 24 |
Farbe
50 % in Toluol (Gardner) | 15,6 |
Säurezahl
(mg KOH/g Harz) | 157 |
Mn
(Dalton) | 717 |
Mw
(Dalton) | 925 |
Mz
(Dalton) | 1.243 |
-
Das
Harz beruhte auf einer 25 gewichtsprozentigen Maleinsäureanhydrid-Addition
bei 240°C.
Das Produkt wurde 10 Minuten bei 240°C mit Wasserdampf gestrippt,
und die Gesamtausbeute der Additionsreaktion betrug 92 Gewichtsprozent.
Die physikalischen Eigenschaften, wie die Viskosität bei 120°C, der Erweichungspunkt und
die Säurezahl
dieses Harzes sind mit natürlichem
Kolophonium sehr vergleichbar. Die Löslichkeit in Ätzalkali,
die thermische Stabilität
und die Rückgewinnung
aus Ätzalkalilösung waren
ebenfalls mit natürlichem
Kolophonium vergleichbar oder sogar günstiger, wie es in den Beispielen
gezeigt ist.
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Die
Harze der vorliegenden Erfindung werden wünschenswerterweise durch chemische
Umsetzung eines vorwiegend C5-Kohlenwasserstoff-Stroms,
der ungesättigte
aliphatische Monomere enthält,
mit einem zweiten Kohlenwasserstoff-Strom mit einem Isoolefin-Monomer
hergestellt. Die ungesättigten
aliphatischen Monomere umfassen eine Kombination von Piperylen-Monomeren,
weniger als etwa 15 Gew.-% Cyclopentadien- und Dicyclopentadien-Monomere
und weniger als etwa 3 Gew.-% Isopren. Die Ströme werden so vereinigt, dass
man ein Gewichtsverhältnis
des Isoolefin-Monomers zu den ungesättigten aliphatischen Monomeren
von 0,25/1 bis 0,75/1 erhält.
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Die
vereinigten Ströme
werden bei einer Temperatur von 25 bis 75°C zur Bildung eines Polymerharzes polymerisiert.
Das Polymerharz ist Säure-modifiziertes
Harz mit Dicarbonsäure
oder -anhydrid in einem Gewichtsverhältnis von 0,15 bis 0,45 Dicarbonsäure oder
-anhydrid zu den ungesättigten
aliphatischen Monomeren und dem Isoolefin-Monomer. Das Säure-modifizierte
C5-Harz wird nach Waschen desselben mit
Wasser gewonnen. Das Harz kann auch zur Steuerung der Viskosität mit Wasserdampf
gestrippt werden.
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Eine
nützliche
Dicarbonsäure
oder ein nützliches
Dicarbonsäureanhyrid
schließt
Maleinsäureanhydrid ein.
Ein nützliches
Isoolefin-Monomer schließt
Isobutylen, Isoamylen und deren Kombinationen ein.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung schließt weiter einen Schritt der
Bereitstellung von 0,1 bis 8 Gew.-% eines Friedel-Crafts-Katalysators
für die
kationische Polymerisation der Kohlenwasserstoff-Ströme ein.
Die kationische Polymerisation ist nützlich, aber andere nützliche
Polymerisationstechniken, wie anionische Polymerisation, thermische
Polymerisation, Koordinationspolymerisation unter Verwendung von
Ziegler-Natta-Katalysatoren und dergleichen, können ebenfalls mit der vorliegenden
Erfindung praktiziert werden.
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In
einem Aspekt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung werden die
Kohlenwasserstoff-Ströme
in einem Gewichtsverhältnis
des Isoolefin-Monomers zu den ungesättigten aliphatischen Monomeren
von etwa 0,25/1 bis etwa 0,75/1 zur Bildung eines Kohlenwasserstoffharzes
vereinigt. Das Kohlenwasserstoffharz wird mit 0,15 bis 0,45 Gewichtsprozent
Dicarbonsäure
oder -anhydrid zu den ungesättigten
aliphatischen und Isoolefin-Monomeren modifiziert. Die so erhaltenen,
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Säure-modifzierten
Harze weisen einen MSDP-Erweichungspunkt, der von 40°C bis 140°C variiert;
eine Viskosität
bei 120°C
(Brookfield) zwischen 1.000 bis 10.000 mPa·s; ein Mn von 600 bis 1.200
Dalton, ein Mw von 900 bis 3.000 Dalton, ein Mz von 1.200 bis 7.000
Dalton und ein Mw/Mn unter 3,0 auf.
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In
einem weiteren Aspekt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
werden die Kohlenwasserstoff-Ströme
in einem Gewichtsverhältnis
des Isoolefin-Monomers zu den ungesättigten aliphatischen Monomeren
von 0,35/1 bis 0,50/1 zur Bildung eines Kohlenwasserstoffharzes
vereinigt. Nach Pfropfen des Kohlenwasserstoffharzes mit etwa 25
Gewichtsprozent Dicarbonsäure
oder -anhydrid, zum Beispiel Maleinsäureanhydrid, weist das Säure-modifizierte
Harz diese Aspekts eine Säurezahl
von 140 bis 170 mg KOH/g, einen Mettler-Tropferweichungspunkt von
75°C bis
95°C und
eine Brookfield-Viskosität
bei 120°C
von 1.500 bis 3.000 mPa·s
auf. Dieses Säure-modifizierte
Harz kann auch ein Mn von 600 bis 800 Dalton, ein Mw von 900 bis
1.200 Dalton, ein Mz von 1.000 bis 1.500 Dalton und eine Polydispersität von 1,2
bis 2,0 aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter mit Bezug auf die folgenden Beispiele
beschrieben.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1:
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Ein
Säure-modifiziertes
C5-Kohlenwasserstoffharz wurde aus einem
Piperylen-Strom
hergestellt. Eine typische Komponenten-Analyse des Piperylen-Stroms
ist in Tabelle 1 gezeigt. Die in Tabelle 2 gezeigten Gewichtsteile
des Piperylen-Stroms, von Isobutylen und Toluol wurden in einem
Reaktor vereinigt. Die Menge an Toluol, bei dem es sich um nicht
reaktives Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
handelt, wurde bei etwa 40 Gewichtsprozent eingestellt. Die Mengen
des Piperylen-Stroms und von Isobutylen wurden auf ein 0,4/1-Gewichtsverhältnis von
Isobutylen zu ungesättigten
aliphatischen Monomeren gesteuert. Die ungesättigten aliphatischen Monomere
schlossen Isopren, cis-Piperylen, trans-Piperylen, Cyclopentadien
und Dicyclopentadien ein.
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Die
Erdölharz-Einspeisung
wurde über
einem Calciumchlorid getrocknet und zusammen mit dem Kettenübertragungsmittel
mit einer Geschwindigkeit von 1.500 ml/h in einen kontinuierlichen
Rührtankreaktor
von 6 Litern gegeben. Etwa 0,4 Gew.-% Katalysator (BF3-Friedel-Crafts-Katalysator)
wurden gleichzeitig dazugegeben, und die Mischung wurde vom Boden
des Reaktors zum Katalysator-Einlasspunkt
im Kreis geführt.
Die Mischung wurde kontinuierlich bei einem Niveau von 3 Litern
entfernt, so dass die Reaktionszeit etwa 2 Stunden betrug. Die Mischung
wurde unter Verwendung von Wasser desaktiviert und in drei Schritten
mit Wasser gewaschen, bevor sie unter Vakuum gestrippt wurde, um
das Lösungsmittel
und etwas Material mit niedrigem Molekulargewicht zu entfernen.
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Das
Harz und das Maleinsäureanhydrid
wurden in einen Reaktor gegeben, der aus einem Dreihalskolben bestand,
welcher mit einem Rührer,
Rückflusskühler, Heizmöglichkeiten,
Probeentnahmepunkten und Zugabepunkten bestand. Die Mischung wurde
in etwa 2 Stunden auf 220°C
erwärmt.
Die Mischung wurde bei dieser Temperatur gehalten, bis der Erweichungspunkt über die
Zeit stabil war (etwa 2 Stunden). Die Temperatur im Rückflusskühler wurde
auf solche Weise gesteuert, dass das Maleinsäureanhydrid flüssig verbleibt und
sich nicht verfestigt. Maleinsäureanhydrid
weist einen Erweichungspunkt von etwa 53°C und einen Siedepunkt von etwa
202°C auf.
Wasserdampf wurde, wie erforderlich, auf die Reaktormischung angewendet,
um die gewünschten
Eigenschaften zu erhalten.
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Der
MDSP-Erweichungspunkt wurde gemäß dem Hercules
US Verfahren R25-3C mit dem Mettler Toledo FP90-Zentralprozessor
und einer FP83HT-Tropfpunktzelle unter Verwendung von MSDP-Bechern
mit einem Loch von 4,5 mm bestimmt.
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Der
MMAP (gemischte Methylcyclohexan-Trübungspunkt) wurde unter Verwendung
eines modifizierten ASTM D-611-92-Verfahrens bestimmt. Das Methylcyclohexan
wird anstelle des im Standard-Testverfahren verwendeten Heptans
eingesetzt. Das Verfahren verwendet Harz/Anilin/Methylcyclohexan
in einem Verhältnis von
1/2/1 (5 g/10 ml/5 ml), und der Trübungspunkt wird durch Abkühlen einer
erwärmten,
klaren Mischung der drei Komponenten, bis gerade eine vollständige Trübung auftritt,
bestimmt.
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Um
die Gardner-Farbe zu bestimmen, wurde das Harz mit Toluol von Reagensgüte bei Raumtemperatur
gemischt, bis alles Harz vollständig
gelöst
war. Die Farbe wurde spektrophotometrisch unter Verwendung des Verfahrens
ASTM D-1544-80 (auch ISO 4630) in einem LICO 200-Photometer bestimmt,
das von Nederland B.V., Kesteren, Niederlande, erhältlich ist.
-
Die
Molekulargewichte Mn, Mw, Mz und die Polydispersität (= Mw/Mn)
wurden durch Größenausschiusschromatographie
unter Verwendung eines Brechungsindex-Detektors bestimmt und gegen
Polystyrol-Standards kalibriert.
-
Die
Harzviskosität
wurde unter Verwendung eines Brookfield-Viskositätsmessers bei mehreren Temperaturen
gemäß ASTM D-3236
bestimmt.
-
Die
Säurezahl
wurde gemäß dem Hercules
US R 60-1a-Testverfahren gemessen. Etwa 2 g Harz wurden in 100 ml
Isopropylalkohol/Toluol-3:1-Mischung gelöst und mit einer methanolischen
0,25 N KOH-Lösung titriert.
Phenolphthalein wurde als Indikator verwendet. Tabelle
1 Typische
Komponenten-Analyse des Piperylen-Stroms
Komponente | Gewichtsprozent |
Isobutylen | 0 |
Isopentan | 0 |
1-Penten | 0 |
2-Methyl-1-buten | 0 |
n-Pentan | 0 |
Isopren | 0,4 |
trans-2-Penten | 0,2 |
cis-2-Penten | 0,7 |
2-Methyl-2-buten
(Isoamylen) | 4,8 |
trans-1,3-Pentadien
(trans-Piperylen) | 40,1 |
Cyclopentadien | 3,4 |
cis-1,3-Pentadien
(cis-Piperylen) | 22,3 |
Cyclopenten | 16,7 |
Cyclopentan | 2,4 |
Dicyclopentadien | 8,1 |
unbekannte | 0,8 |
Insgesamt | 100 |
Tabelle
2 Erfindungsgemäße Harz-Zusammensetzung
Nr. 1
| Harz-Zusammensetzung
Nr. 1 |
Katalysator,
Gew.-% | 0,4 |
Piperylen-Strom | 47,2 |
Isobutylen | 12,5 |
Toluol | 40,3 |
Gesamt-Monomergehalt | 43,6 |
Reaktionstemperatur °C | 50 |
Ergebnisse: | |
Mettler-Tropferweichungspunkt | Flüssigkeit |
Gardner-Farbe | 5,7 |
MMAP °C | 61 |
Mn
(Dalton) | 513 |
Mw
(Dalton) | 671 |
Mz
(Dalton) | 930 |
Mw/Mn | 1,3 |
Tabelle
3 Säure-modifizierte
erfindungsgemäße Zusammensetzung
Nr. 1
| Säure-modifizierte
Harzzusammensetzung Nr. 1 |
Maleinsäureanhydrid
(Gew.-%) | 25,0 |
Mettler-Tropferweichungspunkt
(°C) | 86,6 |
Säurezahl
(mg KOH/g) | 157 |
Gardner-Farbe | 15,6 |
MMAP °C | 24 |
Brookfield-Viskosität bei 120°C (mPa·s) | 2.020 |
Mn
(Dalton) | 717 |
Mw
(Dalton) | 925 |
Mz
(Dalton) | 1.243 |
Mw/Mn | 1,3 |
-
BEISPIEL 2:
-
Eine
zweite erfindungsgemäße Zusammensetzung
wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und analysiert.
Die Menge an Isobutylen wurde auf 16,5 % erhöht, um den Erweichungspunkt
zu erniedrigen. Das Harz wurde mit 25 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
säuremodifiziert.
Andere Einzelheiten sind in den Tabellen 4 und 5 wiedergegeben. Tabelle
4 Erfindungsgemäße Harz-Zusammensetzung
Nr. 2
| Harz-Zusammensetzung
Nr. 2 |
Katalysator,
Gew.-% | 0,4 |
Piperylen-Strom | 42,4 |
Isobutylen | 16,5 |
Toluol | 41,1 |
Gesamt-Monomergehalt | 48,1 |
Reaktionstemperatur °C | 60 |
Ergebnisse: | |
Mettler-Tropferweichungspunkt
(°C) | Flüssigkeit |
Gardner-Farbe | 6,4 |
MMAP °C | 65 |
| Harz-Zusammensetzung
Nr. 2 |
Mn
DRI (Dalton) | 489 |
Mw
DRI (Dalton) | 607 |
Mz
DRI (Dalton) | 790 |
Mw/Mn | 1,2 |
Tabelle
5 Säure-modifizierte
erfindungsgemäße Zusammensetzung
Nr. 2
| Säure-modifizierte
Harz-Zusammensetzung
Nr. 2 |
Maleinsäureanhydrid
(Gew.-%) | 25 |
Mettler-Tropferweichungspunkt
(°C) | 82,7 |
Säurezahl
(mg KOH/g) | 134 |
Gardner-Farbe | 15,6 |
MMAP °C | 25 |
Brookfield-Viskosität bei 120°C (mPa·s) | 2.090 |
Mn
(Dalton) | 709 |
Mw
(Dalton) | 942 |
Mz
(Dalton) | 1.373 |
Mw/Mn | 1,3 |
-
BEISPIEL 3:
-
Die
Säure-modifizierten
Zusammensetzungen aus den Beispielen 1 und 2 wurden thermisch behandelt
und mit natürlichem
Kolophonium verglichen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wiesen
eine verbesserte thermische Stabilität im Vergleich zu natürlichem
Kolophonium auf, wie durch niedrigere MDSPs nach der Wärmebehandlung
gezeigt. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 6 gezeigt.
-
-
BEISPIEL 4:
-
Die
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Säure-modifizierten
Harze und von natürlichem
Kolophonium wurden nach Rückgewinnung
aus Ätzalkalilösung verglichen.
-
25
g Säure-modifiziertes
Harz aus Beispiel 2 wurden in einer 13,6 gew.-%-igen NaOH-Lösung bei 80°C gelöst. Die
vollständige
Verdünnung
dauerte etwa 15 Minuten. Die Mischung wurde auf eine Temperatur unterhalb
von 25°C
heruntergekühlt,
und eine 20 gew.-%-ige HCl-Lösung
wurde langsam dazugegeben, während
die Mischung gerührt
wurde. Das Produkt fiel aus. Bei Kolophonium wurde die Zugabe von
HCl beendet, als der pH der Mischung zwischen 6 und 6,5 lag. Bei
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
wurde die Zugabe bei einem pH von etwa 3,5 beendet. Man ließ die Mischung
24 Stunden stehen. Das ausgefallene Material wurde unter Vakuum
unter Verwendung eines Büchner-Trichters
abfiltriert. Das feste Kolophonium wurde in einem Ofen zwischen
50 und 60°C
getrocknet. Die Eigenschaften wurden bestimmt.
-
Das
zurückgewonnene
Säure-modifizierte
Harz wies vergleichbare Eigenschaften wie ähnlich zurückgewonnenes natürliches
Kolophonium auf. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 7 gezeigt.
-
-
Anfängliche
Ergebnisse nach Zurückgewinnung
-
Ergebnisse
nach Erwärmen
von zurückgewonnenem
Harz auf 200°C
-
Ergebnisse
nach Erwärmen
von zurückgewonnenem
Harz auf 300°C