DE3126329A1 - Verfahren zur herstellung eines hydrierten kohlenwasserstoffharzes und verwendung dieses harzes als bestandteil von klebmitteln und zum modifizieren von kautschuk, polyolefinen und polyesterharzen - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines hydrierten kohlenwasserstoffharzes und verwendung dieses harzes als bestandteil von klebmitteln und zum modifizieren von kautschuk, polyolefinen und polyesterharzenInfo
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Description
DEA-13 589 - 3 -
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung .eines hydrierten Kohlenwasserstoffharzes.
Kohlenwasserstoffharze werden in Klebmitteln und klebrigmachenden
Mitteln als klebrigmachende Harze verwendet, um zahlreichen Hochpolymeren, einschließlich Kautschuken,
wie Naturkautschuk, SBR-Kautschuk und Chloroprenkautschuk, Äthylen-Copolymeren und Wachsen, Klebeeigenschaften bzw.
Haftfähigkeit zu verleihen. Im allgemeinen sind die verwendeten klebrigmachenden Harze Harze natürlichen Ursprungs,
wie Kolophonium- und Terpenharze sowie die verschiedensten Erdöl- bzw. Petrolharze. Unter diesen Harzen
wurden Harze auf Kolophonium- und Terpenbasis in großem Umfang verwendet, da die zuerst genannten ausgezeichnete
Häftungs- und Klebeeigenschaften besitzen und ausserdem bei niederer Temperatur weich sind und weil die
letzteren ausgezeichnete Wärmebeständigkeit zeigen. Beide Harze werden jedoch aus natürlichen Quellen erhalten,
was zu hohem Preis der Produkte in Verbindung mit der Schwierigkeit der beschränkten Zugänglichkeit führt.
Man hat zwar die Anwendung von relativ preiswerten Erdölharzen anstelle der klebrigmachenden Harze natürlichen
Ursprungs vorgeschlagen, bisher wurde jedoch noch kein Erdölharz entwickelt, dessen Eigenschaften denen der
Harze auf Kolophonium- und Terpenbasis gleichwertig oder überlegen sind. Im einzelnen werden die Erdölharze im
allgemeinen durch Polymerisation von Cracköi-Praktionen hergestellt, welche durch Cracken von Erdöl oder dergleichen
erhalten werden. Die der Polymerisation unterworfenen Fraktionen sind solche, deren Siedepunkte in-
nerhalb breiter Bereiche verteilt sind, beispielsweise
von 20 bis 2800C, 20 bis 14O0C .bzw. 140 bis 28O0C. Die
Harze, die unter Verwendung der Crackölfraktiorieh"mit
Siedepunkten im Bereich von etwa 20 bis 1400C erhalten
werden, sind aliphatische Kohlenwasserstoffharze, die
keine aromatischen Ringe enthalten. Diese Harze besitzen jedoch einen hohen Unsättigungsgrad und unzu-.reichenden
Farbton und Wärmebeständigkeit, da die Ausgangs-ölgemische
große Mengen an konjugierten oder -nicht konjugierten Diolefinen enthalten. Andererseits
sind Harze, die durch Polymerisation von Crackölfraktionen mit Siedepunkten im Bereich von etwa 140
bis etwa 28O0C gebildet werden, aromatische Kohlenwasserstoff
harze. Harze dieses Typs sind jedoch unbefriedigend im Hinblick auf die Wärmebeständigkeit
und den Farbton und besitzen schlechte Haftungs- und Klebeeigenschaften, wenn sie als Bestandteil für Klebmittel
und als Klebrigmacher angewendet werden sollen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines hydrierten Kohlenwasserstoff
harzes zur Verfügung zu stellen, das ausgezeichnete Mischbarkeit mit hochmolekularen Polymeren besitzt
und außerdem ausgezeichnet im Hinblick auf die Wärmebeständigkeit und die Farbeigenschaften ist.
Es ist außerdem Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines hydrierten Kohlenwasserstoffharzes zu
schaffen, welches aus einem im Überfluß zur Verfügung stehenden und preiswerten industriellen Material synthetisiert werden kann und welches doch als klebrigmachendes
Harz angewendet werden kann, welches überlegene Eigenschaften besitzt, die denen der Terpenharze gleichwertig
oder diesen gegenüber noch verbessert sind.
Weitere Aufgabe- der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung eines hydrierten Kohlenwasserstoffharzes zu schaffen, welches sich als Harz für Straßenmarkierungsfarben,
als klebrigmachendes Harz, das einem Kautschuk zugemischt wird, und als modifizierendes Harz für Polyolefine
und Polyesterharze eignet.
Aufgabe der Erfindung ist es außerdem, ein Verfahren
zur Herstellung eines hydrierten Kohlenwasserstoffharzes zur Verfügung zu stellen, welches starke Klebekraft
zeigt, wenn es als Komponente eines Klebmittels eingesetzt wird.
Die vorstehenden und andere Aufgaben und Vorteile der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines hydierten Kohlenwasserstoffharzes, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man
(A) 100 Gew.-Teile eines Kohlenwasserstoffgemisches,
enthaltend Crackölfraktionen, die durch Cracken von Erdöl erhalten wurden und Siedepunkte im Bereich von 140 bis
280°C aufweisen, in Gegenwart von 0,1 bis 3,0 Gew.-Teilen eines Phenols und 0,01 bis 5,0 Gew.-Teilen eines Friedel-Crafts-Katalysators
bei einer Temperatur von -300C bis +6O0C unter Bildung eines polymerisieren Kohlenwasserstoffgemisches
polymerisiert,
(B) zu 100 Gew.-Teilen des polymerisierten Kohlenwasserstoffgemisches
0,1 bis 20 Gew.-Teile einer basischen Substanz zufügt, um das polymerisierte
Kohlenwasserstoffjemisch bei 10 bis 1000C zu neutralisieren,
(C) auf 100 Gew.-Teile des polymerisieren Kohlenwasserstoff
gemisches außerdem 0,1 bis 20 Gew.-Teile aktivierten Ton zusetzt und das neutralisierte.. Kohlenwasserstoff
gemisch bei 10 bis 1000C mit dem aktivierten
Ton behandelt, und
(D) das mit dem aktivierten Ton behandelte Kohlenwasserstoff gemisch hydriert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
hydrierten Kohlenwasserstoffharzes wird in der folgenden
Beschreibung ausführlicher erläutert. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt vier Stufen, d.h. (A) die
Polymerisationsstufe, (B) die Neutralisationsstufe,
(C) die Stufe der Behandlung mit aktiviertem Ton und
(D) die Hydrierungsstufe.
(A) · Polymerisationsstufe
Zu den erfindungsgemäß als Ausgangsmaterialien verwendeten Kohlenwasserstoffgemischen gehören Kohlenwasserstofföle,
die durch Cracken von Erdöl und dergleichen erhalten werden, d.h. Nebenproduktöle, deren Siedepunkte
im Bereich von 140 bis 2800C liegen und die bei Crackverfahren
erhalten werden, zu denen das sogenannte Dampferacken, thermische Cracken, katalytische Cracken und
Sand-Cracken zur Crackung von leichtem und schwerem Naphtha, Kerosin, Gasöl, Schwerölfraktionen oder Rohöl
zur Herstellung von a-Olefinen, wie Äthylen und Propylen,
gehören. So kann beispielsweise eine Fraktion mit einem Siedebereich von 150 bis 1800C oder eine Fraktion mit
einem Siedebereich von 165 bis 1700C als Nebenproduktöl
verwendet werden. Ein Gemisch der entsprechenden destillierten Fraktionen, welche durch fraktionierte Destillation
der Cracköle innerhalb der vorstehend definierten Siedetemperaturbereiche erhalten werden, können ebenfalls
als Kohlenwasserstoffgemische verwendet werden. Das Cracken
kann bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 11000C,
vorzugsweise 600 bis 9000C, durchgeführt werden. Die
Fraktionen mit Siedepunkten im Bereich von 140 bis 2800C enthalten große Mengen an Styrol, Inden und deren
Derivate. Wenn Fraktionen mit Siedepunkten von weniger als 1400C verwendet werden, wird der Erweichungspunkt
des gebildeten Harzes niedrig und die physikalischen Eigenschaften, wie Zugspannung und Zugfestigkeit
des Gemisches werden verschlechtert, wenn ein solches Harz in einem Gemisch angewendet wird.
Zu Phenolen, die erfindungsgemäß in der Polymerisationsstufe vorhanden sind, gehören solche mit.intramolekularen phenolischen OH-Gruppen, die 6 bis 20 Kohlenstoffatome
enthalten. Beispiele für diese Phenole sind Phenol selbst und alkylsubstituierte Phenole, wie Cresol, XyIenol,
p-tert.-Butylphenol, p-Octylphenol und Nonylphenol.
Die Menge der in der Polymerisationsstufe vorliegenden Phenole liegt im Bereich von 0,1 bis 3,0 Gew.-Teilen,
vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-Teilen, pro 100 Gew.-Teile des Kohlenwasserstoffgemisches.
Repräsentative Beispiele für Friedel-Crafts-Katalysatoren sind Bortrifluorid und Aluminiumchlorid und zahlreiche .
Komplexe dieser Verbindungen, wie ihre Komplexe mit Äther und niederen Alkoholen, die ebenfalls verwendet
werden können. Die Menge des Katalysators beträgt im allmeinen 0,01 bis 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,1 bis 3
Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile des Kohlenwasserstoffgemisches.
Phenole können in Form von Phenolkomplexen den Friedel-Crafts-Katalysatort^
zugeführt werden. Wenn es auch nicht günstig ist, die Gesamtmenge des Phenols in Form
des Phenolkomplexes zuzugeben, da die Menge des Kata-
lysators zu groß wird, wenn die gesamte Menge des
Phenols in Form des Phenolkomplexes zugesetzt wird, wird bevorzugt, einen Teil des Phenols in Form des
Phenolkomplexes zuzugeben und den restlichen Anteil des Phenols dem Polymerisationssystem ohne Bildung
eines Komplexes zuzufügen.
Diese. Materialien und der Katalysator für die Polymerisation können in einen Polymerisationsreaktor
gegeben und einem kontinuierlichen oder anteilweise durchgeführten Polymerisationsprozeß unterworfen
werden, der im allgemeinen bei -300C bis +600C,
vorzugsweise 0 bis 600C, durchgeführt wird.
(B) ' Neutralisationsstufe
' ~ ■ 0,1 bis 20 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,5 bis 10 GeW.-
Teile einer basischen Substanz werden zu 100 Gew.-
Teilen des mit Hilfe der vorstehend angegebenen Polymerisationsreaktion
erhaltenen polymerisieren Kohlenwasserstoffgemische,
um diese zu neutralisieren, zugesetzt. Diese Neutralisation erfolgt bei 10 bis 1000C, vorzugsweise 20 bis 800C. Die Reaktionsdauer
für diese Neutralisationsstufe beträgt 10 bis 180 Minuten, vorzugsweise 30 bis 120 Minuten. Zu basischen
Substanzen, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, gehören. Calciumhydroxid, Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid und wässriges Ammoniak, wobei
vorzugsweise Calciumhydroxid verwendet wird. Nach der Neutralisationsstufe wird das Gemisch erforderlichenfalls
mit Wasser gewaschen. Wenn jedoch Calciumhydroxid verwendet wird, ist es ausreichend, das Gemisch nur
mit Hilfe einer Filtrationsstufe zu behandeln, was unmittelbar
nach der Neutralisationsstufe oder nach der Behandlung mit aktiviertem Ton vorgenommen wird, und die Wasch-
stufe kann weggelassen werden.
(C) Stufe der Behandlung mit aktiviertem Ton " ,
In dieser Verfahrensstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
können üblicherweise angewendete Methoden zur Behandlung von Erdöl oder dergleichen mit aktiviertem Ton
angewendet werden. Diese bekannten Verfahrensweisen .werden beispielsweise in folgenden Literaturstellen beschrieben
: Chikahiko Maki et al, "Sekiyu Seisei Gijutsu Binran" -("Handbook of Petroleum Refining
TO Technology"), Verlag Sangyo-Tosho, S. 77 ff.; Sekiyu
Gakkai (Society of Petroleum Science), "Sekiyu Seisei Process" ("Petroleum Refining Process"), Verlag Saiwai
Shobo, S. 382 ff.; und Nippon Nendo Gakki (Society of Japanese Clay Science), "Nendo Handbook" ("Handbook
of Clay"), Verlag Gj-hodo, S. 768 ff.
In dieser Stufe werden speziell 0,1 bis 20 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-Teile des aktivierten Tons
zu 100 Gew.-Teilen des polymerisieren Kohlenwasserstoffgemisches
gegeben und dieses wird mit dem aktivierten Ton während 10 bis 180 Minuten, vorzugsweise 30
bis 120 Minuten, bei 10 bis 1000C, vorzugsweise 20 bis
8O0C,behandelt.
Nach dieser Stufe der Behandlung mit .aktiviertem Ton
wird das Kohlenwasserstoffgemisch filtriert oder destilliert, um den aktivierten Ton und nichtumgesetzte Materialien
zu entfernen.
(D) Hydrierungsstufe
Das Kohlenwasserstoffgemisch, das unmittelbar nach der
Stufe der Behandl i.^g mit dem aktivierten Ton oder nach
einer zusätzlichen otufe des Abdestillierens von nichtumgesetzten
Materialien erhalten wird, wird in einem
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Lösungsmittel gelöst und danach einer Hydrierungsbehandlung unterworfen. Die Hydrierungsbehandlung kann kontinuierlich
oder mit Hilfe eines diskontinuierlichen Verfahrens unter üblichen Bedingungen und unter Verwendung
von bekannten Katalysatoren durchgeführt werden. Im einzelnen gehören zu Katalysatoren, die sich für diese
Stufe eignen, Metalle der Gruppen VI und VIII des Periodensystems der Elemente, wie Nickel, Palladium,
Platin, Kobalt, Ruthenium und Rhodium und Oxide und Sulfide der vorstehend genannten Metalle. Vorzugsweise
werden diese Katalysatoren angewendet, indem sie auf einen Träger aufgetragen werden, wie Aluminiumoxid oder
Diatomeenerde. Die Reaktionstemperatur dieser Stufe liegt im Bereich von 40 bis 4000C, vorzugsweise 150
bis 3000C und der Reaktionsdruck liegt im Bereich von
9,8 bis 392 bar (10 bis 400 kg/cm2), vorzugsweise 29,4 bis 345 bar (30 bis 250 kg/cm2). Zu Beispielen für
Lösungsmittel, die sich zur Anwendung in dieser Stufe eignen, gehören Cyclohexan, n-Hexan und n-Heptan. Der
Grad der. Hydrierung kann in Abhängigkeit von dem gewünschten Farbton, den Klebeeigenschaften und der Mischbarkeit
des gebildeten hydrierten Kohlenwasserstoffharzes gewählt werden. So kann beispielsweise der Hydrierungsgrad
derart sein, daß die Doppelbindungen in den Seitenketten der harzartigen Polymeren vollständig gesättigt
sind, oder er kann derart sein, daß' ein Teil der oder sämtliche aromatischen Ringe der harzartigen
Polymeren hydriert sind.
Das wichtigste Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das polymerisierte Kohlenwasserstoffgemisch der Behandlung
mit einem aktivierten Ton unterworfen wird. Es ist selbstverständlich, daß bei einem Verfahren, welches
die Stufe der Behandlung mit dem aktivierten Ton nicht
umfaßt, die erfindungsgemäß erreichbaren vorteilhaften
Wirkungen, d.h. die Bildung eines hydrierten"Kohlenwasserstoff harzes, welches verbesserte Mischbarkeit
mit einem hochmolekularen Polymeren hat und ausgezeichnete Wärmebeständigkeit und ausgezeichneten Farbton
besitzt, nicht erreicht werden können, auch wenn das Kohlenwasserstoffgemisch vor der Polymerisation mit
einem aktivierten Ton behandelt wird. Durch Behandlung des Kohlenwasserstoffgemisches mit einem aktivierten
Ton nach der Durchführung der Polymerisation kön-r nen Substanzen, die Gifte für den in der Hydrierungsstufe verwendeten Katalysator darstellen, entfernt
werden, so daß die Aktivität und Lebensdauer des Katalysators bemerkenswert verlängert werden können.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher unter Bezugnahme auf Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben.
Die in diesen Beispielen angewendeten Prüfmethoden zur
Bestimmung der physikalischen und chemischen Eigenschaften werden nachstehend erläutert.
Prüfmethoden :
(1) Erweichungspunkt (Ring-Kugel-Test) :
Gemäß JIS K-2531j die Ergebnisse sind in 0C angegeben.
(2) Farbton des geschmolzenen Harzes :
Bestimmt mit Hilfe der Gardener-Testmethode (ASTM D-1544-68). ■
(3) Bromzahl :
Bestimmt mit Hilfe der Methode nach ASTM D-1158-59T und angegeben in g/100 g-Einheiten.
(4) Wärmebeständigkeit :
Der Farbton nach 3-stündiger Behandlung bei 25O0C wurde mit Hilfe des vorstehend unter
(2) angegebenen Gardener-Tests bestimmt. . (5) Klebekraft :
Jedes der Harze wurde auf Aluminiumplatten mit einer Dicke von jeweils 0,1 mm und einer Breite von
25 mm so aufgetragen und unter Druck zwischen den Aluminiumplatten eingeschlossen, daß die Dicke der Klebmittelschicht
0,2 mm betrug, wobei der Preßvorgang bei 1800C während 3 Minuten durchgeführt wurde. Der
so erhaltene Prüfkörper wurde 24 Stunden lang bei 200C - 1°C und 60 % RF stehengelassen und dann dem
T-Schältest (Schäl-Rate : 150 mm/min) unterworfen.
Zur Durchführung des Tests wurde eine Tensilon-Zug-Testmaschine verwendet. Die Ergebnisse sind in
g/25 mm-Einheiten angegeben.
(6) Bewertung des Farbtons von Heißschmelz-Klebmitteln :
Der Farbton jedes der hergestellen und verfestigten Heißschmelz-Klebers wurde nach dem folgenden
Bewertungsstandard bewertet :
Weiß : ο Hellgelb : Δ Gelb bis Braun : χ
100 Gew.-Teile einer Crackfraktion mit Siedepunkten im Bereich von 140 bis 2800C, die als Nebenprodukt der
Dampfcrackung von Naphtha erhalten worden war, wurden in Gegenwart von 2 Gew.-Teilen Phenol und 0#6 Gew.-Teilen
0 Bortrifluorid-phenolat, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Cracköl-Fraktionen, 3 Stunden lang bei 300C polymerisiert.
Dann wurden 2 Gew.-Teile Calciumhydroxid zu 100 Gew.-Teilen des polymerisieren Kohlenwasserstoff gemisches
unter Rühren bei 700C zugesetzt und das Gemisch während
einer Stunde neutralisiert, wonach 5 Gew.-Teile aktivierter Ton (Produkt der Mizusawa Kagaku Co., Ltd.,
Handelsname Galleon Earth NS) zugesetzt wurden. Das Rühren wurde 30 Minuten fortgesetzt, um das Gemisch mit dem
aktivierten Ton zu behandeln. Nach der Stufe der Behanlung mit dem aktivierten Ton wurde das behandelte Gemisch
filtriert, wobei 97 Gew.-Teile eines polymerisierten Kohlenwasserstoffgemisches mit einem Farbton
(nach Gardener) von 3 erhalten wurden.
Das so erhaltene polymerisierte Kohlenwasserstoffgemisch wurde in Gegenwart von 0,3 g eines Nickel-Diato-
meenerde-Katalysators bei 230 bis 2600C während 4 Stunden
unter einem Wasserstoffdruck von 39,2 bar (40 kg/cm2)
hydriert. Nach Beendigung der Hydrierung wurde das Gemisch abgekühlt, der Katalysator abfiltriert und danach
wurde das Gemisch unter vermindertem Druck destilliert, um hydrierte, jedoch unpolymerisierte Monomere und
Oligomere zu entfernen. Auf diese Weise wurde ein hydriertes Kohlenwasserstoffharz (I-A) erhalten.
Zu 100 Gew.-Teilen des gleichen Ausgangs-Kohlenwasserstoffgemisches,
wie es in Beispiel 1 verwendet worden war, wurde 0,6 Teil Bortrifluorid-Phenolat zugegeben
und das Gemisch wurde dann 3 Stunden bei 300C polymerisiert.
Der Katalysator wurde mit Hilfe einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid entfernt, wonach das
Produkt mit Wasser gewaschen wurde. Dabei wurden 94 Gew.-Teile eines polymerisieren Kohlenwasser stoff gemisches
erhalten, dessen Farbton (nach Gardener) einem Wert von 7 entsprach.
Das .polymerisierte Kohlenwasserstoffgemisch wurde destilliert,
um nichtumgesetzte Fraktionen und Oligomere zu entfernen, wobei ein Harz (F-D erhalten wurde.
Ein in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel 1 erhaltenes polymerisiertes Kohlenwasserstoffgemisch wurde
nach der gleichen Verfahrensweise wie in Beispiel 1 hydriert, wobei ein hydriertes (F-2) erhalten wurde.
Zu 100 Gew.-Teilen eines in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel
1 erhaltenen polymerisierten Kohlenwasser stoff gemisches wurden 5 Gew.-Teile des gleichen aktivierten
Tons wie in Beispiel 1 gegeben und das Gemisch wurde mit dem aktivierten Ton 30 Minuten bei 700C behandelt,
wonach es filtriert wurde. Die unpolymerisier— • ten ölfraktionen und Oligomeren wurden abdestilliert,
wobei e'in Harz (F-3) erhalten wurde. Die Eigenschaften des in Beispiel 1 hergestellten hydrierten
Kohlenwasserstoffharzes (I-A) und der in Vergleichsbeispielen 1 bis 3 hergestellten Kohlenwasserstoffharze
(F-1) bis (F-3) sind in Tabelle 1 gezeigt.
Um die Eigenschaften von Heißschmelz-rKlebmitteln, die
unter Verwendung der Kohlenwasserstoffharze gemäß
Beispiel 1 und gemäß Vergleichsbeispielen 1 bis 3 hergestellt worden waren, festzustellen, wurden Heißschmelz-Klebmittel
hergestellt, indem die nachstehend angegebenen
Zusammensetzungen bei etwa 1800C geschmolzen und vermischt
wurden, und diese Gemische wurden dann den angegebenen Tests unterworfen.
Kohlenwasserstoffharz 40
Äthylen-Vinylacetat-Copolymeres • (EVAFLEX 220, Produkt der Mitsui
Polychemical Co., LTD.? 40
Vinylacetat-Gehalt : 28 %, Schmelzindex : 150)
• Paraffinwachs (Produkt der Nippon
Oil Company, Ltd., Schmelzpunkt :62,8°C 20
(1450F))
Jedes der ih Beispiel 1 und in den Vergleichsbeispielen
1 bis 3 erhaltenen Harze wurde in der vorstehend angegebenen Zusammensetzung als Kohlenwasserstoffharz eingesetzt
und das Gemisch wurde dann getestet. Die Testergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in Beispiel 1
hergestellte hydrierte Kohlenwasserstoffharz (I-A) war verbessert im Hinblick auf den Farbton und die Wärmebeständigkeit
und zeigte auch ausgezeichnete Mischbarkeit mit einem anderen hochmolekularen Polymeren. Der
unter Verwendung des Harzes (I-A) hergestellte Schmelzkleber zeigte gutes Klebvermögen und guten Farbton.
Vergleichsbeispiel 1 zeigt ein Verfahren, bei dem die Behandlung mit aktiviertem Ton und die Hydrierungsbehandlung
weggelassen wurden. Vergleichsbeispiel 2 zeigt ein Verfahren, bei dem die Behandlung mit aktiviertem
Ton weggelassen ist und Vergleichsbeispiel 3 zeigt ein Verfahren, in welchem die Hydrierungsbehandlung
weggelassen ist. Die mit Hilfe dieser Vergleichsbeispiele
1 bis 3 hergestellten Kohlenwasserstoffharze (F-1) bis (P-3) waren unbefriedigend im Hinblick
auf den Farbton'und/oder die Wärmebestandigkeit.
Darüber hinaus zeigten die unter Verwendung dieser Harze (F-1) bis (F-3) hergestellten Heißschmelzkleber
unzufriedenstellenden Farbton oder unbefriedigende Klebekraft oder waren unzureichend im Hinblick auf
beide Eigenschaften.
■ TABELLE 1
Beisp. Vergl. Vergl. Vergl.
1 Beisp. Beisp. Beisp. 1 2 3
Harz Nr. I-A F-I F-2
Eigenschaften Erweichungs- 105 125 110
des Kohlen- pünkt (0C) unterhalb
wasserstoff- _ ,^ , . n 4
harzes Farbton des ger- 1 9 1 schmolzenen Harzes
Bromzahl 6 35 11
Wärmebeständig- 4 16 7 keit - . '
, .. Klebekraft 1600 200 800 500
Eigenschaften » „, ,.
des Heiß- (g/25 ^
Schmelzklebers Farbton ο χ ο χ
Die Erfindung wurde zwar vorstehend anhand bevorzugter
Ausführungsformen beschrieben, es ist jedoch ersichtlich, daß sie zahlreichen Abänderungen und Modifikationen
unterworfen werden kann, ohne daß vom Gegenstand der Erfindung abgewichen wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines hydrierten Kohlenwasserstoffharzes,
dadurch gekennzeichnet, daß man (A) 100 Gew.-Teile eines Kohlenwasserstoffgemisches,
enthaltend Crackölfraktionen, die durch Cracken von Erdöl erhalten wurden und Siedepunkte im Bereich von 140 bis
2800C aufweisen, in Gegenwart von 0,1 bis 3,0 Gew.-Teilen
eines Phenols und 0,01 bis 5,0 Gew.-Teilen eines Friedel-Crafts-Katalysators
bei ei -.er Temperatur von -300C bis
+ 6O0C unter Bildung eines polymerisierten Kohlenwasserstoff-
* 6 *■
gemisches polymerisiert,
(B) zu 100 Gew.-Teilen des polymerisieren Kohlenwasserstoff
gemisches 0,1 bis 20 Gew.-Teile einer basischen Substanz bei 10 bis 1000C zufügt, um das
polymerisierte Kohlenwasserstoffgemisch zu neutralisieren,
(C) auf 100 Gew.-Teile des polymerisieren Kohlenwasserstoffgemisches
außerdem 0,1 bis 20 Gew.-Teile aktivierten Ton zusetzt und das neutralisierte Kohlen-Wasserstoffgemisch
bei 10 bis 100°C mit dem aktivierten • Ton behandelt, und
(D) das mit dem aktivierten Ton behandelte Kohlenwasserstoffgemisch
hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß man als Cracköl fraktionell Nebenprodukt-Öl fr akt ionen mit Siedepunkten im Bereich von
140 bis 1800C verwendet, die durch Cracken von leichtem
und schwerem Naphtha, Kerosin, Gasöl, Schwerölfraktionen
und Rohöl zur Herstellung von a-Olefinen erhalten
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des
Phenols in Form eines Phenolkomplexes mit dem Friedel-Crafts-Katalysators
vorliegt.
4. Verwendung eines nach einem der Ansprüche 1 bis 3 hergestellten hydrierten Kohlenwasserstoffharzes als
Bestandteil von Klebmitteln.
5. Verwendung eines nach einem der Ansprüche 1 bis 3
hergestellten hydrierten Kohlenwasserstoffharzes zum
Klebrigmachen von Kautschuken oder zum Modifizieren ' von Polyolefinen oder Polyesterharzen.
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