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Vorgefertigter elastischer Bodenbelag, insbesondere
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für Sportanlagen Die Erfindung betrifft einen vorgefertigten Bodenbelag
aus biegeelastischem Bahnenmaterial, insbesondere für Sportanlagen, welcher unter
Bildung von Kantenstößen auf ein auf den Untergrund aufgebrachtes Kleberbett verlegbar
ist.
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Derartige Bodenbeläge sind bereits bekannt. So hat die Patentsucherin
unter der Bezeichnung 'gREGUPOL" einen Bodenbelag aus biegeelastischem Bahnenmaterial
auf den Markt gebracht, welcher ein Verbundwerkstoff aus Gummigranulat, z. B. Altreifenschnitzeln,
und elastischem Kunststoff als Bindemittel ist.
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Dieser Bodenbelag hat sich außerordentlich bewährt und wird hauptsächlich
als Rollenware für den Sportplatzbau, aber auch zum Auslegen von Sporthallen, hergestellt
und geliefert. Dabei wird das Bahnenmaterial unter Zuhilfenahme eines besonderen
Verlegewagens unmittelbar von der Rolle, deren Gewicht bis zu 500 kg betragen kann,
in ein zuvor auf einen Asphalt-Unterbau entweder vollflächig oder aber partiell
aufgebrachtes Kleberbettverlegt. Dabei ist es in der Regel notwendig, mehrere Bahnen
in nacheinander erfolgenden Arbeitsschritten nebeneinander zu verlegen, da die Bahnen
eine- begrenzte Breite aufweisen, die nur einem Bruchteil der Breite des zu belegenden
Bodens entspricht.
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Beim Nebeneinanderlegen des Bahnenmaterials ist insbesondere darauf
zu achten daß deren Flanken möglichst dicht bzw. unter geringer Vorspannung aneinandergelegt
werden, so daß möglichst dichte Kantenstöße entstehen. Trotz der beim Verlegen
beobachteten
Sorgfalt läßt sich jedoch nicht vermeiden, daß zwischen benachbarten Materialbahnen
unerwünschte Fugen entstehen, deren Breite im wesentlichen von den Temperatureinflüssen
während des Verlegevorganges, des verwendeten Klebers sowie dessen Abbindezeit abhängt.
Entsprechend der Verlegetemperatur, dem verwendeten Kleber sowie, bei der Verlegung
im Freien, Witterungseinflüssen wie der Sonneneinstrahlung können Fugen von bis
zu 5 mm Breite entstehen. Zwar können schmale Fugen als optische Mängel in Kauf
genommen werden; in den meisten Fällen ist es jedoch erforderlich, die in Abhängigkeit
von den genannten Einflüssen oft unregelmäßigen Fugen zunächst unter Einhaltung
eines möglicht geraden Verlaufes auf konstante Breite aufzufräsen, mittels eines
besonderen Fugenschaumes auszufüllen und anschließend durch Schleif- bzw. Fräsvorgänge
die Oberfläche der Fugenfüllung der Ebene des Belages anzupassen.
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Zweck der Erfindung ist es, die durch die Notwendigkeit der Nachbearbeitung
gegebenen Nachteile des bekannten Bodenbelages zu beseitigen. Der Erfindung liegt
dabei die Aufgabe zugrunde, einen der oben bezeichneten Gattung entsprechenden Bodenbelag
zu schaffen, bei dem gesichert wird, daß einander benachbarte Materialbahnen unmittelbar
durch den Verlegevorgang an den Kantenstößen eine dichte, mechanisch feste Verbindung
eingehen, so daß Fugen bereits bei der Verlegung vermieden werden und auch während
des Abbindens des Kleberbettes nicht entstehen können.
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Die Lösung dieses Problemes besteht nach der Erfindung im wesentlichen
darin, daß die Längs- und/oder Querkanten des Bahnenmaterials eine Verzahnung mit
negativ hinterschnittenen Zahnköpfen und positiv hinterschnittenen Zahnfüßen aufweisen,
und daß bei benachbart verlegten Materialbahnen wechselseitig die Zahnköpfe der
einen Materialbahn mit den Zahnfüßen der anderen Materialbahn in dichten Formschlußeingriff
bringbar sind.
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Als besonders zweckmäßig hat es sich dabei nach der Erfindung erwiesen,
wenn die Begrenzungskanten der Zahnköpfe und Zahnfüße abgerundet ausgeführt bzw.
durch ineinander übergehende Kreisbögen gebildet sind.
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Die Verzahnung läßt sich dabei nach einem anderen Merkmal der Erfindung
in die Ränder des Bahnenmaterials einstanzen, und zwar kann dies auf besonders einfache
Art und Weise durch sogenanntes Walzstanzen geschehen.
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Ein nach dem Verlegen ohne besondere weitere Arbeitsgänge gebrauchsfertiger
Bodenbelag läßt sich erzielen, wenn die Materialbahnen eine Deckschicht aufweisen.
Eine sichere und fugendichte Verankerung läßt sich erreichen, wenn die Verzahnung
der Materialbahnen derart ausgebildet ist, daß ihre Elemente in Querrichtung der
Bahnen leicht vorgespannt ineinandergreifen.
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Beim Verlegen des Bodenbelages wird das Bahnenmaterial von einer Rolle
abgezogen und mittels eines Verlegewagens in das vorbereitete Kleberbett gelegt.
Hierbei wird nach der Erfindung so verfahren, daß zunächst mindestens ein Zahnkopf
der einen, z. B. der zu verlegenden, Materialbahn mit seiner vollen Kantenkontur
in einen Zahnfuß der anderen, bspw. der bereits verlegten, Materialbahn in Eingriff
gebracht wird; anschließend werden alle weiteren Zahnköpfe der einen Materialbahn
nacheinander mit in Verlegerichtung fortschreitender Kippbewegung in die Zahnfüße
der anderen Materialbahn abgesenkt. Da die zu verlegende Materialbahn während des
Verlegevorganges gegen die Verlegefläche hin etwas durchgebogen ist, sind auch deren
Zahnelemente entsprechend leicht durchgewölbt. Die Dehnung an der unteren Seite,
die sich auf die Zahnfüße stärker auswirkt als die Zahnköpfe, führt dazu, daß die
Breite der Zahnfüße bei gleichzeitiger Minderung der Breite der Zahnköpfe geringfügig
vergrößert wird, so daß das Ineingriffkommen der gegenüberstehenden Zahnelemente
benachbarter Flanken von Materialbahnen erleichtert
wird. Sobald
die Verzahnung der zu verlegenden Bahn flächig auf dem Untergrunde aufliegt, nehmen
die Verzahnungselemente wieder ihre normalen Abmessungen ein, so daß die Kantenstöße
der ineinandergreifenden, einander angepaßten Verzahnungen sich praktisch vollständig
schließen. Unmittelbar nach dem Verlegen ergibt sich hierdurch eine mechanische
Verkettung der Materialbahnen, welche bspw. beim temperaturbedingten Schwinden der
angelegten Materialbahn auftretende Querkräfte aufzunehmen vermag und die neuverlegte
Materialbahn in fugendichtem Kontakt mit der bereits verlegten hält. Während des
Abbindevorganges des Kleberbettes vermag damit die mechanische Verkettung im Falle
des Auftretens temperatur- bzw. witterungsbedingter Schrumpfvorgänge die bereits
verlegten Bahnen dicht aneinanderzuhalten, wobei auch Spannungen gegenüber dem Untergrund
dadurch vermieden werden, daß das Kleberbett bis zum vollständigen Abbinden plastisch
nachzugeben vermag.
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Die Herstellung des erfindungsgemäß ausgebildeten Bahnenmaterials
ist nicht aufwendiger als die des Bahnenmaterials herkömmlicher Ausführung; es ist
nur erforderlich, anstelle der bisher allseitig üblichen Besäumschnitte die zu verbindenden
Flanken durch Walzenstanzung mit den Zahnelementen auszustatten.
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Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung an Hand der Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit einer dieses darstellenden Zeichnung
erläutert. Die einzige Figur zeigt abgebrochen jeweils einen Abschnitt der Randzonen
zweier nebeneinander anzuordnender Materialbahnen 1, 2 des Bodenbelages. Der in
der Zeichnung dargestellte Abschnitt der Materialbahn 1 ist bereits auf dem Unterbau
verlegt und wird auf diesem durch das vorbereitete, in der Zeichnung knickt gezeigte
Kleberbett in seiner Lage fixiert. Die Längskante der Materialbahn 1 ist mit einer
Verzahnung 11 versehen, welche alternierend Zahnköpfe 12 und Zahnfüße 13 nebeneinander
angeordnet aufweist. Jeder der Zahnköpfe12 zeigt negative Hinterschneidungen 14,
während jeder der Zahnfüße 13 mit entsprechend positiven Hinterschneidungen
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ausgestattet ist. Als zweckmäßig hat es sich hierbei erwiesen, wenn die Begrenzungskanten
der Zahnköpfe 12 unter Zahnfüße 13 abgerundet verlaufen bzw. durch ineinander übergehende
Kreisbogen-Abschnitte gebildet sind, welche das Ineingriffbringen erleichtern, so
daß Zahnköpfe 12 und Zahnfüße 13 praktisch pilzförmige Gestalt zeigen.
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Auch der in der Zeichnung dargestellte Abschnitt der zweiten Materialbahn
2 ist an seinen Längskanten mit einer Verzahnung 21 ausgestattet, welche aus alternierend
nebeneinander angeordneten Zahnköpfen 22 und Zahnfüßen 23 besteht. Auch hier sind
die Zahnköpfe 22 und Zahnfüße 23 durch ineinander übergehende Kreisbogen-Abschnitte
begrenzt und besitzen negative Hinterschneidungen 24 bzw. positive Hinterschneidungen
25.
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Die Verzahnungen 11 und 21 werden zweckmäßig in die Längskanten und,
wenn Bahnen zu verlängern sind, auch in die Querkanten des Bahnenmaterials eingestanzt,
wobei dieser Stanzvorgang herstellerseitig vor dem Aufwickeln des Bahnenmaterials
durch sogenanntes Walzstanzen vorgenommen werden kann. Die Verzahnungen 11 und 21
sind hierbei so ausgeführt, daß sie gemeinsame Konturenlinien haben und daher wie
Positiv und Negativ ineinanderpassen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Zahnelemente
so auszubilden, daß beim formschlüssigen Ineinandergreifen vorzugsweise in Querrichtung
der Bahnen Vorspannungen bewirkt werden, wobei bei der Abweichung der positiven
von der negativen Verzahnung beachtet wird, daß diese sich noch leicht miteinander
in Eingriff bringen lassen. Bewährt hat es sich, die in Eingriff zu bringenden Verzahnungen
mit gleichen Konturen auszustatten, so daß das Beschneiden bzw. Stanzen beider Flanken
mit den gleichen oder identisch T Werkzeugen möglich ist.
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Beim Verlegen weist die erste Materialbahn 1 eine wie bisher gerader
glatt geschnittene Flanke auf, während die andere mit der Verzahnung 11 ausgestattet
ist. Die glatt geschnittene
Flanke wird bei Innenräumen an eine
der Wände angelegt und bildet bei Freiluft-Sportanlagen die Begrenzung des mit dem
Bodenbelag versehenen Feldes. Die zweite und jede weitere der Materialbahnen, ausgenommen
die letzte, weisen beidseitig Verzahnungen auf.
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Beim Verlegen der zweiten Materialbahn 2 wird zunächst mindestens
ein Zahnkopf 22 der zu verlegenden Materialbahn mit seiner vollen Kantenkontur in
einen Zahnfuß 13 der bereits verlegten Materialbahn 1 in Eingriff gebracht, wie
dies aus der Zeichnung ersichtlich ist. Anschließend werden die weiteren Zahnköpfe
22 der zu verlegenden Materialbahn 2 nacheinander mit in Verlegerichtung fortschreitender
Kippbewegung in die Zahnfüße 13 der bereits verlegten Materialbahn 1 abgesenkt.
Da während des Verlegevorganges die Materialbahn 2 geringfügig nach unten durchgebogen
durchhängt, haben auch die Zahnköpfe 22 und die Zahnfüße 23 eine entsprechend leichte
Durchwölbung. Diese Durchwölbung führt dazu, daß die Konturen der Zahnköpfe 22 und
der Zahnfüße 23 eine geringfügige Breitenänderung erfahren, dergestalttdaß die Zahnköpfe
etwas schmaler und die Zahnfüße etwas breiter als im ebenen Zustande ausfallen.
Hierdurch wird zunächst das Ineingriffkommen der Zahnköpfe 22 und der Zahnfüße 23
in die Zahnfüße 13 und die Zahnköpfe 12 der bereits verlegten Materialbahn 1 erleichtert.
Indem die Verzahnung 21 der Materialbahn 2 auf den Unterbau zur Auflage kommt, haben
deren Zahnköpfe 22 und Zahnfüße 23 wieder ihre normale Abmessung und bewirken dadurch
einen praktisch vollkommen Dichtschluß der einander zugewendeten Stoßkanten. Es
ergibt sich somit zwischen den benachbarten Materialbahnen 1 und 2 eine formschlüssige
mechanische Verkettung, die bewirkt, daß jegliche in Richtung der Verlegeebene wirkenden
Zugkräfte, insbesondere aber quer zur Längsrichtung der Materialbahnen wirkende
Zugkräfte, sicher aufgenommen werden. Im Falle einer geringfügigen Schrumpfung der
Materialbahn 2 im Anschluß an die Verlegung durch Witterungseinflüsse, Lösungsmittel
des Klebers oder dergleichen, bleibt der Formschluß der Materialbahnen aufrechterhalten,
so
daß, solange der Kleber noch plastisch ist, beim Schrumpfen einer Materialbahn nicht
etwa Fugen entstehen, sondern vielmehr die Materialbahn an die bereits verlegte,
mit ihr verbundene unter plastischer Nachgabe des Kleberbettes herangezogen wird.
Selbst nach Abbinden des Klebers bleibt der fugendichte Anschluß bestehen" wobei
geringfügige Dehnungen oder Schrumpfungen durch den mittels der Verzahnung durchgehend
verbundenen Bodenbelag elastisch aufgenommen werden.
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Da keine offenen Fugen mehr auftreten, entfällt jedes nachträgliche
Ausgießen oder Ausschäumen der Fugen sowie weitere, bspw. die oben angegebenen,
Nachbearbeitungs-Vorgänge.
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Als wesentlich hat sich gezeigt, daß die in vielen Fällen vorgesehenen
Deckschichten bereits herstellerseitig auf die Materialbahnen aufgebracht sein können.
So können besondere Kunststoffschichten bereits vor dem Besäumen der Kanten des
Bahnenmaterials auf dieses aufgebracht sein. Bewährt hat es sich, besondere Deckschichten
aufzubringen, die aus bspw.aufgesprühtem Polyurethan bestehen, das eine besondere
Struktur dadurch erhalten kann, daß Mehl, Grieß oder Granulat von Polyurethan und/oder
Altgummi mit aufgebracht wird. Da die Materialbahnen nach dem Verlegen fugenfrei
sicher aneinanderschließen ergibt sich auch für die Deckschicht bereits nach dem
einfachen Verlegen praktisch eine durchgehende Fläche, da die Deckschichten der
einzelnen Materialbahnen ebenso fugenfrei aneinanderstoßen wie die Materialbahnen
selbst. Damit lassen sich auch mit Deckschichten ausgestattete Bodenbeläge aus vorgefertigtem
Material durch einfaches Verlegen erstellen, ohne daß es besonderer Nachbehandlungs-Arbeitsgänge
bedarf. Die aufgebrachte Deckschicht kann hierbei den jeweiligen Erfordernissen
angepaßt werden So können für die Ausstattung geschlossener Sportstätten relativ
dichte Deckschichten verwendet werden, während bei der Verwendung im Freien dünnere
Deckschichten als empfehlenswert gefunden werden, die eine derartige Porosität bzw.
einen derartigen Lochanteil aufweisen, daß im Falle eines Regens das Wasser nicht
auf dem Bodenbelag stehenbleibt, sondern durch diesen hindurch abzufließen vermag.
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Die Erfindung ist einer Reihe von Varianten fähig. So können Materialbahnen
mit oder ohne Deckschichten verwendet werden, und die Materialbahnen sowie gegebenenfalls
die Deckschichten können in ihrer Wasserdurchlässigkeit der Verwendung von Freiluft-Sportanlagen
angepaßt sein, während, wenn die Materialbahnen für die Innenverlegung vorgesehen
sind, auf eine Transparenz verzichtet werden kann. Im Bedarfsfalle lassen sich die
Materialbahnen und/oder die Deckschichten durch Ausstattung mit entsprechenden Materialien
auch schwer entflammbar ausbilden. Die Verzahnungen 11 und 21 müssen nicht notwendigerweise
in ihrer Form entsprechend dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel ausgeführt
sein. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bspw. eine reine Schwalbenschwanz-Ausbildung
den Verlegungsprozeß erschwert, da die empfohlene abgerundete Form der Zähne das
Ineingriffbringen erleichtert. In jedem Falle gestattet jedoch die Anwendung von
Hinterschneidungsbereichen, daß ein Formschlußeingriff erreicht wird, der während
der Verlegung die optimale Lage der neuverlegten Materialbahn sichert, die optimale,
Fugen ausschließende Lage während des Abbindeintervalls des Klebers aufrechterhält
und in der Lage ist, auch nach dem Abbinden des Klebers die Bildung von Fugen sicher
zu vermeiden.