DE2651302A1 - Verfahren fuer die umsetzung durch pyrolyse von abfall und vorrichtung zur durchfuehrung desselben - Google Patents
Verfahren fuer die umsetzung durch pyrolyse von abfall und vorrichtung zur durchfuehrung desselbenInfo
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Description
Frederick Michael Lewis
142 Waverly Place
Mountain View
California
USA
142 Waverly Place
Mountain View
California
USA
Verfahren für die Umsetzung durch Pyrolyse von Abfall und Vorrichtung zur Durchführung desselben
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Umsetzung von Abfall durch Pyrolyse in einer sauerstofflosen Atmosphäre, wobei der Abfall eine erhebliche Menge brennbarer Stoffe enthält, und nach und
nach in Längsrichtung durch eine Pyrolysezone geführt, die Pyrolysezone durch indirekte Erhitzung aus einer Erhitzungszone auf Pyrolyeetemperatur gebracht und gehalten wird, und aus dem Abfall brennbare
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Gase, verkohlte Produkte und organische Flüssigkeiten in Dampfform
gebildet werden.
In den Vereinigten Stallten gibt es jährlich etwa 200 Mill. Tonnen festen
Hausmüll. Etwa 90% dieses Abfalls wird durch Landauffüllung beseitigt, wobei 9% verbrannt wird. Die Menge des Hausmülls wächst schneller als
die Bevölkerung. Diese Zunahme im Zusammenhang mit der wachsenden Bevölkerung, die immer mehr in die Vorstädte zieht, überfordert die
bestehenden Landauffüllungsmöglichkeiten.
Die bekannten Beseitigungsmethoden von Abfall werden berechtigterweise
immer mehr in Zweifel gezogen. Offene Abfallabladeplätze werden für ungesetzlich erklärt. Eine schlecht durchgeführte Geländeauffüllung mit
Abfall kann das Grundwasser stark verunreinigen und schädliche Gase erzeugen. Müllverbrennungsanlagen werden aufgrund von Luftverschmutzungskontrollen
und Schwierigkeiten bei der Verwertung von Glas, Gummi und verschiedenen Kunststoffen immer teurer. Das Bedürfnis nach Abfallbeseitigungsmethoden,
die manche der sich im Hausmüll befindlichen Grundstoffe zurückgewinnen können,wächst.
Eine in technischer Hinsicht gute Lösung ist die Pyrolyse. Die Pyrolyse
ist ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfall, das ein Minimum zur Verunreinigung der Umgebung gewährleistet und es ermöglicht,
Grundstoffe zurückzugewinnen und lästigen festen Abfall in einen leicht zu verbrennenden gasförmigen Brennstoff umzusetzen, der in bekannten
Öfen mit bekannten Brennern verbrannt werden kann. Dadurch werden die
Kosten für die Benutzung eines Abfallabladeplatzes wesentlich gesenkt.
Pyrolyse wird als "chemische, durch Hitzeeinwirkung zustande gebrachte
Veränderung" definiert. Es ist ein Verfahren der trockenen Destillation, das in einer sauerstofflosen Atmosphäre ausgeführt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der eingangsgenannten
Art zu schaffen, das die Rückgewinnung und Verwertung der Wärmeenergie des Teils des Pyrolyseproduktes, das aus verkohlten Produkten
besteht, ermöglicht, um die Pyrolysereaktion in Gang zu halten und infolgedessen die durch die Umsetzung durch Pyrolyse des Abfalls entstandenen
Pyrolysegase und organischen Flüssigkeiten zum Verkauf oder zu anderen Zwecken zurückzugewinnen. Dabei soll sich das Verfahren bei
einem breiten Bereich im Feuchtigkeitsgehalt des Abfalls selbst in Gang halten. Schließlich soll die Möglichkeit gegeben sein, aus bekannten Vormaterialien,
wie Holz und Kokosnußschalen, Kohle und Aktivkohle herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor Beginn des Pyrolyseprozesses der Erhitzungszone Brennstoff zugeführt wird,
der in derselben verbrannt wird, um den Abfall auf Pyrolysetemperatur zu erhitzen, und daß anschließend die Pyrolysetemperatur dadurch konstant
gehalten wird, daß in der Erhitzungszone wenigstens ein Teil der
aus dem Abfall gebildeten Gase verbrannt wird. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden zum Konstanthalten der Pyrolysetemperatur
Pyrolysegase verwendet, die unmittelbar bei der Pyrolyse in der Pyrolysezone gebildet und von den übrigen entstandenen Produkten getrennt
werden, wobei diese übrigen Produkte zur Weiterverwertung aufgefangen werden. Zweckmäßigerweise werden zum Konstanthalten der Pyrolysetemperatur auch Heizgase verwendet, die dadurch entstehen, daß
den verkohlten Produkten, die in ein geschlossenes Gefäß geführt werden, Dampf und Luft zugeführt wird, wobei die unmittelbar bei der Pyrolyse
gebildeten Pyrolysegase und die organischen Flüssigkeiten zur Weiterverwertung aufgefangen werden. Ein weiteres Merkmal der Erfindung
besteht darin, daß die verkohlten Produkte im erhitzten Zustand zur Bildung von Aktivkohle Dampf ausgesetzt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich aus durch
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a) eine längliche zylindrische Retorte, in der sich die Pyrolysezone
befindet ;
b) eine Feuerkammer, die die Retorte umgibt, wobei die Erhitzungszone sich zwischen der Außenwand der Retorte und der Innenwand
der Feuerkammer befindet;
c) einen Brenner, der mit der Erhitzungszone verbunden ist und mindestens
einen mit einem Ventil versehenen Brennstoffeinlaß und einen Lufteinlaß aufweist;
d) einen Bunker, in den der zu behandelnde Abfall aufnehmbar und aus dem der Abfall zur Retorte, in der der Abfall nach und nach
durch Pyrolyse umsetzbar ist, weiterleitbar istj
e) einen zylindrischen Behälter (34) am Ende der Retorte zum Auffangen
der bei der Pyrolyse entstandenen heißen verkohlten Produkte, Pyrolysegase und organischen Flüssigkeiten in Dampfform,
wobei an diesen Behälter ein Auslaß für Pyrolysegase und organische Flüssigkeiten in Dampfform sowie ein Auslaß für
verkohlte Produkte angeschlossen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verwertung von Haus- und Industrieabfall
verwendet also einen Pyrolse-Reaktor. Der Reaktor besitzt - wie beschrieben — eine Pyrolysezone, in der der Abfall durch
Pyrolyse umgesetzt wird, und er wird durch Wärme aus einer Erhitzungszone indirekt erhitzt. Das Verfahren umfaßt eine Auffangzone,
in der sich die durch die Pyrolyse gebildeten verkohlten Produkte ablagern. Die Erhitzungszone wird durch einen Brenner erhitzt. Die
Pyrolysezone und die Auffangzone sind miteinander verbunden, wobei die Pyrolysezone gegenüber der umgebenden Atmosphäre sauerstoffrei
gehalten wird. Dem Brenner wird zunächst aus einer unabhängigen Quelle Brennstoff zugeführt,
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um die Pyrolyse- und die Erhitzungszone auf die Pyrolysetemperatur
zu erhitzen. Der zerkleinerte Haus- und Industriemüll wird dann in die Eingabeöffnung der Pyrolysezone eingeführt, und er bewegt sich durch
diese Zone zu deren Ausgabeöffnung. Der zerkleinerte Abfall wird beim
Durchqueren der Pyrolysezone in verkohlte Produkte, brennbares Pyrolysegas und komplexe organische Flüssigkeiten umgesetzt.
Die heißen verkohlten Produkte gelangen dann in die Auffangzone, in der
sie ein vertikales Bett bilden, durch das Damp und Wasser gleichzeitig
zur Erzeugung eines Heizgases strömen können, das brennbare und nichtbrennbare Gase enthält.
Nachdem die Pyrolysezone die Pyrolysetemperatur erreicht hat, wird
die Brennstoffzufuhr aus der unabhängigen Quelle zum Brenner unterbrochen, wonach der Brenner die Erhitzungszone mit Heizgas aus der
Auffangzone erwärmt. Der Reaktor ifet derart aufgebaut, daß je nach
Wunsch des Benutzers die ganze Menge oder ein gewünschter Teil des erzeugten Pyrolysegases einer Stelle außerhalb des Reaktors zur Speicherung
oder zu anderen Zwecken, wie beispielsweise der späteren Verwendung als Brennstoff für die Retorte, zugeführt werden kann. Wenn
das in der Auffangzone erzeugte Heizgas nicht ausreicht, um die Pyrolyse-
und Erhitzungszone auf der Pyrolysetemperatur zu halten, kann die Brenngaszufuhr zum Brenner mit einem Teil des Pyrolysegases,
das dorthin geführt wird, erhöht werden. Die durch die Pyrolyse entstandenen verkohlten Produkte können zur Herstellung von Briketts verwendet
oder in Aktivkohle umgesetzt werden, wenn die verkohlten Produkte nicht zu Heizzwecken benutzt werden. Wenn der zerkleinerte
Haus- oder Industriemüll Glas oder Metalle enthält, können diese von dem Abfall entweder bevor der Abfall die Pyrolysezone erreicht oder
bevor der erhitzte Abfall von der Pyrolysezone zur Auffangzone weiterläuft, abgeschieden werden. Das Rauchgas aus der Erhitzungszone
kann einem Wärmeaustauscher zugeführt werden, um Wasser in Dampf
zu verwandeln, wobei der Dampf zur Krafterzeugung sowie als
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Dampfzufuhr für die Auffangzone verwendet werden kann. Im übrigen kann der Reaktor, der dazu dient, Haus- und Industrieabfall durch
Pyrolyse umzusetzen, auch dazu dienen, verkohlte Produkte in Aktivkohle umzusetzen und zwar mittels einer verhältnismäßig kleinen Abänderung
.
Das erfindungsgemäße Verfahren setzt Abfall in die folgenden Komponenten
um:
kohlenstoffhaltige verkohlte Produkte,
organische Flüssigkeiten (holzsauere Flüssigkeiten) und brennbares Gas (Heizgas und Pyrolysegas).
organische Flüssigkeiten (holzsauere Flüssigkeiten) und brennbares Gas (Heizgas und Pyrolysegas).
Die Herstellung von chemischem Vormaterial aus den organischen Flüssigkeiten ist zwar technisch möglich, jedoch aber gegenwärtig
wirtschaftlich unzweckmäßig. Sollten sich Brennstoffpreise und Brennstoff erhältlichke it wesentlich ändern, so kann diese Verwertung vorteilhaft
werden. Zwischenzeitlich können diese Flüssigkeiten zweckmäßigerweise als Brennstoff verwendet werden. Das erzeugte Heizgas
bietet eine sehr vorteilhafte Kombination von Vernichtung und Dampferzeugung.
Die vorliegende Erfindung umfaßt die Benutzung eines indirekt erhitzten
Drehofens, der besondere konstruktive Merkmale aufweist, um Haus- und Industriemüll, - ein Material, das heterogen, veränderlich,
sperrigi, unhandlich und nicht speicherbar ist - , aufzunehmen
und in einen gasartigen Brennstoff umzusetzen, der homogen, kon- *tetenr': und speicherbar ist und in einem bekannten Kessel mit bekennten
Brennern verbrannt werden kann.
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Um bei der Pyrolyse das beste Ergebnis zu erreichen, wird der Abfall,
bevor er dem Ofen zugeführt wird, zerkleinert. Die zylindrische Retorte
des Ofens ist leicht geneigt angeordnet und wird langsam gedreht, so daß sich der Abfall von der Eingabeöffnung zu der Ausgabeöffnung
der Retorte bewegt. Die Retorte ist in einer Feuerkammer eingeschlossen,
die feuerfest ausgekleidet ist. Ein Teil des Heizgases wird im ringförmigen Raum zwischen der Außenwand der zylindrischen Retorte
und dem Innern der Feuerkammer verbrannt. Die Wärme strömt durch die aus einer Legierung hergestellte Wand der Retorte, um den Abfall
durch Pyrolyse umzusetzen.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin,
einen Teil der entstandenen Heizgase zur Erzeugung der für die Pyrolyse
des Abfalls notwendigen Wärme zu verwenden. Eine kleine Menge gekauften Brennstoffs ist für den Anfang notwendig, aber im stabilen
Zustand kann die erfindungsgemäße Vorrichtung bei den meisten Abfallkompositionen,
die ihr zugeführt werden, sich selbst mit Energie versorgen. Die aus der Pyrolyse entstandenen verkohlten Produkte, die
vor allem aus Kohlenstoff, Metall, Glas und Mineralasche bestehen, werden aus dem Reaktor abgezogen und zur Landauffüllung verwendet.
Sie können aber auch für die zusätzliche Rückgewinnung von Grundstoffen
verarbeitet oder für Brennstoff verwendet werden. Die organischen Flüssigkeiten können je nach Wunsch aus dem Heizgasstrom
herauskondensiert oder in einer gasförmigen Aerosolphase gelassen und unmittelbar mit dem Heizgas verbrannt werden. Das Heizgas wird
durch Rohre unmittelbar zu einem Gasbrenner, der seitlich an einem Kessel befestigt ist, befördert.
Die Prozentsätze der verschiedenen Komponenten, die im Abfall enthalten
sind, unterscheiden sich je nach ihrer Herkunft. Kennzeichnen-
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de Bereiche sind folgende:
Stoff Bereich
brennbares Material 45% - 80%
Feuchtigkeit 10% - 40%
inaktives Material 10% - 25%
Die Feuchtigkeit ist die bedeutenste Variable in der Abfallzusammen—
setzung im Hinblick auf den Einfluß auf das Dampferzeugungsvermögen
des Pyrolenergieverfahrens. Die Menge Dampf, die erzeugt werden
kann, ist am höchsten, wenn keine Feuchtigkeit vorhanden ist, und sie
wird im allgemeinen in demselben Verhältnis, in dem die vorhandene Feuchtigkeit zunimmt, abnehmen. Der Feuchtigkeitsgehalt wird am
meisten durch die geographische Herkunft, die Jahreszeit und demzufolge depMenge an Gartenabfällen, gemähtem Gras usw. bestimmt.
Gemahlener Abfall hat einen niedrigeren Feuchtigkeitsgehalt als unge— mahlener Abfall und zwar aufgrund der Wärme, die im Müllzerkleinerer
erzeugt wurde.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um aus der Wärmebehandlung von
Abfall Grundstoffe zurückzugewinnen, wenn die vorliegende Erfindung angewandt wird, und zwar:
die Erzeugung von Dampf durch die Verbrennung des bei der Pyrolyse entstandenen Heizgases;
die Rückgewinnung von kohlenstoffhaltigem Material aus verkohlten Produkten, das in Aktivkohle zur Behandlung von Wasser
oder Herstellung von Heizbriketts oder anderen Produkten umgesetzt werden kann>
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die Rückgewinnung von Metallen (eisenhaltig oder nichteisenhaltig)
und Glas;
die Rückgewinnung von organischen Flüssigkeiten.
Die vorliegende Erfindung bietet mehrere vorteilhafte Möglichkeiten
der Grundstoff rückgewinnung. Diese Vorteile sind:
Dampferzeugung
Das Verfahren nach der Erfindung setzt den größten Teil des Gehalts
an brennbarem Material aus dem festen Abfall in ein brennbares Gas um, das viel einfacher und wirksamer als der nicht durch Pyrolyse
umgesetzte, feste Abfall in einem Kessel verbrannt werden kann.
Rückgewinnung von kohlenstoffhaltigen Produkten
Aus den kohlenstoffhaltigen verkohlten Produkten , die aus der Umsetzung
durch Pyrolyse von Hausmüll entstehen, kann Aktivkohle hergestellt werden. Das erfordert aber einen besonderen Aktivationsschritt,
insbesondere eine Reaktion mit Dampf bei hohen Temperaturen, was bei der vorliegenden Erfindung möglich ist.
Rückgewinnung von Metall und Glas
Das Verfahren nach der Erfindung arbeitet bei einer verhältnismäßig
niedrigen Temperatur (760°C) und führt der Retorte keine Luft und keinen Sauerstoff zu. Unter diesen Bedingungen verschmilzt oder
backt weder das Glas noch oxydiert das Metall. Das bedeutet, daß das
vorliegende Verfahren die Möglichkeit bietet, Glas und Metall vorzugsweise
von den verkohlten Produkten anstatt von dem einzufüllenden Abfall zu trennen. Das hat zwei wesentliche Vorteile: Erstens sind das
Metall und das Glas thermisch von jeglichem organischem Rückstand gesäubert, und zweitens ist der Umfang der verkohlten Produkte, die
die Trennanlage passieren müssen, bedeutend kleiner als der Umfang
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des eintretenden Abfalls. Bekannte Pyrolyseverfahren, die bei hohen
Temperaturen arbeiten und Luft in die Pyrolysezone einführen, bieten diese Möglichkeit nicht.
Rückgewinnung organischer Flüssigkeiten
Organische Flüssigkeiten, die auch holzsauere Flüssigkeiten genannt
werden, werden durch die Pyrolyse von Abfall hergestellt. Beim Austritt aus der Retorte sind diese organischen Flüssigkeiten in einer gasartigen
Aerosolform. In diesem Stadium gibt es mehrere Möglichkeiten sie weiterzuverwerteni
Man hält sie auf der hohen Temperatur und verbrennt sie als gasartigen Brennstoff im Kessel;
man kondensiert sie und speichert sie als Aufwärm brennstoff oder als Zusatzbrennstoff für Tage, an denen der Abfall einen
über das normale Maß hinausgehenden Feuchtigkeitsgehalt hat;
zusätzliche Verwertung der kondensierten organischen Flüssigkeiten
in chemischen Vormaterialien.
Die Umsetzung durch Pyrolyse von festem Abfall verursacht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren weniger Luftverschmutzung als die bekannten
Verfahren der Müllverbrennung. Die Gründe für diesen Vorteil der Erfindung gegenüber anderen Müllverbrennungsöfen und Pyrolysereäktoren
Hegen darin, daß
1. das Verfahren nach der Erfindung bei einer verhältnismäßig niedrigen
Temperatur arbeitet. In der Regel wird die Temperatur in der Tetorte etwa 760 C betragen. Bei dieser Temperatur verflüchtigen
sich Schwermetalle wie Blei, Zink und Kadmium, die als Partikel aus den Schornsteinen der konventionellen Müllverbrennungsanla-
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gen austreten nicht, so stark;
2. keine Luft- oder Verbrennungsgase von einer außerhalb liegenden Quelle
in die Retorte eingeführt werden. Das bedeutet, daß eine durch Ventilation verursachte Partikelbewegung auf ein absolutes Mindestmaß gehalten
wird.
3. kohlenstoffhaltige verkohlte Produkte entstehen. Mehrere Laboruntersuchungen
über Pyrolyse haben gezeigt, daß viele vorhandene Verunreinigungen chemisch an dem festen Kohlenstoff gebunden bleiben und
deshalb nicht mit den Rauchgasen ausgestoßen werden.
4. ein Heizgas erzeugt wird, das in einer gesonderten Verbrennungskammer
verbrannt werden kann. In dieser Kammer sind Metall und Glas, die eine Verschlackung bewirken, nicht vorhanden. Das hat zur Folge, daß das
Heizgas bei hohen Temperaturen und mit wenig überschüssiger Luft verbrannt werden kann, was einen hohen thermischen Wirkungsgrad bewirkt.
Wenn Anlagen zur Kontrolle der Luftverschmutzung erforderlich sind, können dieselben wesentlich kleiner und billiger sein, weil der geringe
Luftüberschuß eine wesentliche Verminderung der Menge an Rauchgasen, die gereinigt werden müssen, mitsichbringt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Umsetzung durch Pyrolyse
von Haus- und Industriemüll oder einem anderen brennbaren Vormaterial, das zerkleinert ist und aus dem die Glas- und Metall bestandteile entfernt
werden können. Es ist eine längliche, zylindrische Retorte vorgesehen, die eine Eingabeöffnung und eine Ausgabeöffnung hat. Die Retorte wird in einer
Feuerkammer drehbar gelagert, wobei die Eingabeöffnung der Retorte vorzugsweise -.höher liegt als die Ausgabeöffnung.
Die zylindrische Retorte und die Innenfläche der Feuerkammer begrenzen
eine Erhitzungszone, die durch einen Brenner erwärmt wird, der einen ersten
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und einen zweiten Brennstoffeinlaß hat. Dem Brenner wird die Luft für die Verbrennung aus einem mittels eines Motors angetriebenen
Gebläse zugeführt, das einen ersten und einen zweiten Auslaß hat. Ein Antriebsmotor dient dazu, die Retorte langsam zu drehen.
Der Abfall wird in einen Bunker eingelassen der mit einem Förderorgan
verbunden ist, um den Abfall zur Eingabeöffnung der Retorte in der gewünschten Menge zu befördern. Das Förderorgan dient zusammen
mit dem transportierten Abfall auch als Abdichtung, die verhindert, daß Sauerstoff aus der umgebenden Atmosphäre in die Pyrolysezone
einströmt.
Die Ausgabeöffnung der Retorte ist sowohl mit einem Gefäß, das die
verkohlten Produkte auffängt und in seinem Innern eine Auffangzone bildet, als auch mit einer Leitung, der das Pyrolysegas zugeführt
wird, verbunden. Das Verfahren beginnt, indem dem ersten Einlaß des Brenners Brennstoff zugeführt wrd bis der Brenner die Pyrolysezone
und die Erhitzungszone auf Pyrolysetemperatur erhitzt hat.
Wenn die Pyrolysezone auf Pyrolysetemepratur erhitzt worden ist, neigt
der Abfall, der sich in der Nähe der Eingabeöffnung der Retorte befindet, dazu, sich aufgrund der Schwerkraft und der durch die Förderschnecke
erzeugten Vorschubkraft in Längsrichtung durch die Retorte zu der Ausgabeöffnung
zu bewegen. Während der Abfall die Länge der Retorte durchläuft, wird er in verkohlte Produkte, brennbares Pyrolysegas und
organische Flüssigkeiten mit einer komplexen chemischen Struktur umgesetzt.
Die heißen Rauchgase strömen aus der Erhitzungszone nach oben zu einem
Wärmeaustauscher, in dem Wasser in Dampf umgewandelt wird. Die heißen verkohlten Produkte entweichen aus der Pyrolysezone in die Auffangzone,
wo sie ein Bett bilden, dem ein Luft- und Dampfstrom zugeführt wird,
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wodurch die verkohlten Produkte in eine Mischung aus brennbaren und
nichtbrennbaren Gasen umgesetzt werden. Diese Mischung ist brennbar und wird im Folgenden als Heizgas bezeichnet. Es sind Organe vorgesehen,
die den freien Durchlauf des Gases zwischen der Pyrolysezone und der Auffangzone beschränken. Das Heizgas und genügend Pyrolysegas
werden zum Inganghalten der Pyrolyse zum zweiten Einlaß des Brenners zurückgeführt. Die Brennstoffzufuhr zum ersten Einlaß kann
dann beendet werden. Die verkohlten Produkte bilden die Basis für die Erzeugung von Wärme und zwar unabhängig davon, ob sie in der Auffangzone
in Heizgas oder in der Erhitzungszone durch ihre unmittelbare Verbrennung in Wärme umgesetzt werden.
Der Auffangzone wird vorzugsweise aus dem Gebläse Druckluft und vorzugsweise
aus dem Wärmeaustauscher Dampf zugeführt, wobei ein etwaiger Überschuß an Dampf zur Krafterzeugung verwendet wird.
Wenn es zweckmäßig ist, die durch die Pyrolyse entstandenen komplexen
Öle zurückzugewinnen, wird das Pyrolysegas durch einen oder mehrere Kondensatoren geführt. Wenn es darüber hinaus zweckmäßig ist, die verkohlten
Produkte in der Auffangzone in Aktivkohle umzusetzen, dann kann die Auffangzone derart verändert werden, daß die verkohlten Produkte
dem Einfluß von Wärme und Dampf ausgesetzt werden können. Die Auffangzone kann hierbei ohne Schwierigkeit von einer Vorrichtung begrenzt werden,
die die Pyrolysezone und die Erhitzungszone begrenzt.
Die Vorrichtung nach der Erfindung zur Durchführung des Verfahrens wird
in der nachfolgenden Beschreibung an Hand eines Ausführungsbeiepieles näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung einer gemäß der Erfindung betriebenen und ausgebildeten Vorrichtung mit einem
Pyrolyse-Reaktor im Längsschnitt,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Pyrolyse-Reaktors nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Zusatzvorrichtung zu der in
Fig. 1 dargestellten Vorrichtung für die Rückgewinnung der in dem Pyrolysegas vorhandenen organischen Flüssigkeiten
und der Entfernung von Wasser aus dem Pyrolysegas, bevor dieses Gas verbrannt wird und
Fig. 4 ein Strömungsdiagramm, das den Wärmeinhalt der Komponenten der Vorrichtung zur Durchführung der Pyrolyse
darstellt und zwar wie sich der Wärmeinhalt ändert, wenn der Feuchtigkeitsgehalt in der Biomasse zehn Prozent
(10%) und fünfundzwanzig Prozent (25%) beträgt.
Die Vorrichtung A zur Durchführung der Pyrolyse eignet sich für brennbaren
zerkleinerten Haus- oder Industrieabfall oder ein anderes Ausgangsmaterial, das einen wesentlichen Wärmeinhalt besitzt. Insbesondere eignet
sich die Vorrichtung A für die Verwendung des Pyrolyse-Reaktors R nach Fig. 2.
Die Vorrichtung A enthält eine längliche, zylindrische Retorte 1 aus wärmeleitendem
Material,die geneigt angeordnet ist und eine höher als eine Ausgabeöffnung 2 liegende Eingabeöffnung 3 besitzt. Die Retorte 1 wird
von Lagern 4 außer halb der Begrenzung einer Feuerkammer 5 drehbar
gehaltert. Von der Retorte 1 wird eine Pyrolysezone B begrenzt. Die Aussenfläche
der Retorte 1 und die Innenfläche der Feuerkammer 5 umgrenzen gemeinsam eine Erhitzungszone C.
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Ein Zahnkranz 6 ist in der Nähe der Eingabeöffnung 3 an der Retorte 1
befestigt, und ein Getriebe 7, das von einem Antriebsmotor 8, beispielsweise einem Elektromotor, angetrieben wird, greift in den Zahnkranz
ein. Die Eingabeöffnung 3 der Retorte 1 steht mit einem Bunker 9 für Abfall,
in dem eine Förderschnecke 10 angeordnet ist, in Verbindung. Wenn die Förderschnecke 10 über den Antriebsmotor 11 in Betrieb ist, dient
sie dazu, den Abfall 12 aus dem Bunker 9 in den oberen Teil der Pyrolysezone B in der gewünschten Menge zu befördern. Der Feuerkammter
ist ein Brenner 13 zugeordnet, der mit der Erhitzungszone C verbunden
ist. Der Brenner 13 hat einen ersten Brennstoffeinlaß 14 mit einem zugehörigen
Ventil 15 und einen zweiten Brennstoffeinlaß 16 mit einem zugehörigen
Ventil 17. Der Lufteinlaß 18 des Brenners 13 ist über einen
ersten Auslaß 19 eines Gebläses 20 mit diesem verbunden. Das von einem Antriebsmotor 21 angetriebene Gebläse 20 hat einen zweiten Auslaß
22, der mit einem Ventil 23 in Verbindung steht.
Heiße Verbrennungsgase können von der Erhitzungszone C durch eine
Öffnung 24 in der Feuerkammer 5 aufwärts durch einen Abgaskanal 25 strömen, der zu einem Wärmeaustauscher 26 führt. Durch eine Leitung
27 strömt Wasser in den Wärmeaustauscher 26 und wird in Dampf umgesetzt. Der Dampf strömt zu einer Leitung 28, die sich in eine
erste Leitung 29 mit einem Ventil 30 und eine zweite Leitung 31 mit einem Ventil 32 aufteilt. Die heißen Verbrennungsgase entweichen aus dem
Wärmeaustauscher 26 in einen Kamin 33 und aus dem Kamin in die umgebende
Atmosphäre.
Während die Retorte 1 sich dreht, bewegt sich der Abfall 12 in der Pyrolysezone
B aufgrund der Schwerkraft in Längsrichtung und aufgrund der Pyrolysetemperatur in der Pyrolysezone B, etwa 760°C, wird er in verkohlte
Produkte 12 a, brennbares Pyrolysegas 12 b und komplexe organische
Flüssigkeiten 12c in Form eines Öls umgesetzt.
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Die Ausgabeöffnung 2 der Retorte 1 ist unter Abdichtung drehbar mit
einem zylindrischen Behälter 34 verbunden, der zu einem Gehäuse 35 mit einer nach obenverlaufenden Leitung 36 und einer nach untenverlaufenden
Leitung 37 führt.
Die Leitung 37 geht zu einem geschlossenen Gefäß 38, das in seinem
Innern eine Auffangzone 39 begrenzt. Die verkohlten Produkte 12a fallen aufgrund der Schwerkraft in die Auffangzone 39 und bilden darin
ein hohes Bett aus heißen verkohlten Produkten. Im oberen Innenbereich des Gefäßes 38 ist ein freidrehbares Sternrad 40 befestigt, das es ermöglicht,
daß die verkohlten Produkte 12a durch Schwerkraft in die Auffangzone
39 fallen. Das Sternrad 40 verhindert ein Vermischen des Heizgases aus der Auffangzone 39 mit dem Pyrolysegas 12 b und den organischen
Flüssigkeiten 12c aus der Pyrolysezone B. In seinem unteren
Bereich ist das Gefäß 38 mit einem Dampfeinlaß 41 und einem Lufteinlaß versehen.
Wenn Dampf und Luft gleichzeitig der Auffangzone 39 zugeführt werden,
um durch das Bett aus verkohlten Produkten nach oben zu strömen, werden die verkohlten Produkte in ein brennbares Gemisch aus brennbaren und
nichtbrennbaren Gasen umgesetzt, die aus der Auffangzone 39 durch eine mit einem Ventil 43 versehene Leitung 44 entweichen. Das Ventil 43 ist
durch eine Leitung 45 mit dem Ventil 17 verbunden.
In der Leitung 36 befindet sich ein Kontrollventil 46. Eine Leitung 47 ist
mit der Leitung 78 stromaufwärts von dem Ventil 46 verbunden, und die Leitung 47 erstreckt sich zur Leitung 45. In der Leitung 47 befindet sich
ein Kontrollventil 48. Das Ventil 30 ist durch eine Leitung 49 mit dem Dampfeinlaß 41 am Gefäß 38 verbunden.
709846/0645
-Vf-
Das Ventil 15 steht über eine Leitung 50 mit einer unabhängigen, nicht
dargestellten Brennstoffquelle in Verbindung. Der Brenner 13, der mit Brennstoff betrieben wird, der ihm durch den ersten Brennstoffeinlaß 14
zugeführt wird, erhöht die Temperatur der Pyrolysezone B und der Erhitzungszone
C auf eine Temperatur, bei der der Abfall 12 durch Pyrolyse umgesetzt wird, indem er die Retorte 1 in Längsrichtung durchläuft, wo
bei die Retorte 1 von dem Antriebsmotor 8 langsam gedreht wird.
Hierbei ist das Ventil 46 geschlossen und die Ventile 48 und 17 sind geöffnet,
damit das Pyrolysegas, das durch Umsetzung durch Pyrolyse des Abfalls 12 erzeugt worden ist, zum zweiten Brennstoffe inlaß 16 des
Brenners 13 strömen kann. Dann schließt das Ventil 15, da Brennstoff
aus einer unabhängigen Quelle dem ersten Brennstoffeinlaß 14 nicht länger zugeführt werden muß. Im Wäremaustauscher 26 wird nun Dampf erzeugt,
und das Ventil 30 wird geöffnet, wodurch dieser Dampf zum Dampfeinlaß am Gefäß 38 strömen kann. Anschließend wird das Ventil 23 geöffnet, so
daß Druckluft durch eine Leitung 51 zu dem Lufteinlaß 42 am Gefäß 38 strömen kann.
Der Dampf und die Luft, die in die Auffangzone 39 ein*strömen, reagieren
mit dem Bett aus heißen verkohlten Produkten darin und bilden ein Heizgas, das aus einer Mischung aus Kohlenmonoxid, Wasserstoff und
Kohlendioxid besteht. Dann wird das Ventil 43 geöffnet, wodurch das Heizgas durch die Leitung 45 zum zweiten Brennstoffe inlaß 16 am Brenner 13
strömen kann. Das Pyrolysegas und das Heizgas, die auf die vorbeschriebene Weise erzeugt worden sind, liefern genug Brennstoff, um die Pyrolysereaktion in der Pyrolysezone B selbständig zu halten. Im übrigen befindet
sich im unteren Teil des Gefäßes 38 ein Ablaßventil 52 zum Abziehen der Asche aus dem Gefäß 38.
709846/0646 · -ie-
In dem vorstehend beschriebenen Pyrolyseverfahren werden die organischen
Flüssigkeiten 12c mit dem Pyrolysegas 12b gemischt. Diese
Mischung wird verbrannt, um die Pyrolysereaktion in Gang zu halten.
Wenn es verlangt wird, die organischen Flüssigkeiten 12c sowie Wasser
aus dem Pyrolysegas 12 b zu entfernen, so kann die Zusatzvorrichtung nach Fig. 3 der Vorrichtung nach Fig. 1 zugeordnet werden.
Bei Verwendung der Zusatzvorrichtung ist die Leitung 36 mit einem Olkondensator
53 verbunden. Das kondensierte Öl 12c fließt vom Kondensator 53 durch eine Leitung 54 in einen ersten Zweig 55 mit einem Ventil
56 und in einen zweiten Zweig 57 mit einem Ventil 58. Bei Öffnung des Ventils 56 kann das kondensierte Öl 12c durch eine Leitung 59 zu
einem nicht dargestellten Speicher strömen. Bei Öffnung des Ventils kann das kondensierte Öl 12 c durch eine Leitung 60 zu dem zweiten
Brennstoffeinlaß 16 strömen.
Das Pyrolysegas 12 b strömt vom Olkondensator 53 durch eine Leitung
zu einem Wasser kondensator 62, in dem der Wasserdampf im Pyrolysegas
kondensiert wird. Das Pyrolysegas 12 b und das Wasser strömen aus dem Wasserkondensator 62 durch eine Leitung 63 zu einem Gas-Flüssigkeit-Abscheider
64. Das Wasser strömt aus dem Abscheider 64 über eine Leitung 65.
Das wasserfreie Pyrolysegas kann aus dem Abscheider 64 entweder durch
einen ersten Auslaß 66 mit zugeordnetem Ventil 67 oder einen zweiten Auslaß 68 mit zugeordnetem Ventil 69 entweichen. Das Ventil 67 steht mit der
Leitung 45 in Verbindung, die zu dem zweiten Brennstoffeinlaß 16 des
Brenners 13 führt. Das Ventil 69 ist mit einer Leitung 70 verbunden, die das Pyrolysegas, das im wesentlichen frei von dem öl 12c und Wasser ist,
zu einem geeigneten, nicht dargestellten Speicher führt.
709846/0645 -19-
Aus einer nicht dargestellten Quelle fließt Kühlwasser durch eine Leitung
71 zu dem Wasserkondensator 62 und von hier aus durch eine Leitung 72 zum Ölkondensator 53. Das in dem Ölkondensator 53 erwärmte
Kühlwasser fließt von dort aus über die Leitung 27 als Speisewasser in den Wärmeaustauscher 26.
Der bereits erwähnte Einfluß der Feuchtigkeit auf die Pyrolyse ist in
Fig. 4 dargestellt. Es wird Abfall mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
zehn Prozent (10%) und fünfundzwanzig Prozent (25%) verglichen. Die
Prozente für die verschiedenen Nebenströme bezeichnen den Prozentsatz des Wärmeinhalts des Abfalls. Die nicht eingeklammerten Prozente
beziehen sich auf Abfall mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10% und die eingeklammerten Prozente auf Abfall mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 25%. Aus Fig. 4 ergibt sich, daß der thermische Wirkungsgrad des Verfahrens 58, 1 % bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 10% und
50% bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 25% beträgt.
Das genannte Verfahren ist besonders für die Verarbeitung von Haus- und
Industrieabfall geeignet. Der Begriff "Haus- und Industrieabfall" umfaßt
solche unterschiedlichen Materialien wie Kokosnußschalen, Landbaurückstände, Holzabfall, Abwasser usw.
Obwohl der Pyrolyse-Reaktor R sich insbesondere dafür eignet, Hausund
Industrieatafall durch Pyrolyse in verkohlte Produkte, Pyrolysegase und organische Flüssigkeiten umzusetzen, kann er auch dazu verwendet
werden, um verkohlte Produkte in Aktivkohle umzusetzen, wenn die verkohlten
Produkte anstatt des Abfalls als Ausgangsmaterial benutzt werden. Bei der Umsetzung der verkohlten Produkte in Aktivkohle werden
Dampf und Kohlen-dioxyd durch Rohrleitungen in die Pyrolysezone eingeführt.
Dampf und Kohlendioxid reagieren dann mit den verkohlten Pro-
709846/0645
dukten, wobei sich diese in Längsrichtung durch die Pyrolysezone bewegen,
um in das Innere des Gefäßes 38 zu gelangen.
Die Erfindung eröffnet viele Anwendungsmöglichkeiten, wie beispielsweise
die Verfeuerung von Pyrolysegas und organischen Flüssigkeiten als Brennstoff oder ihre Rückgewinnung für anderweitige Verwendung.
Die erhaltenen verkohlten Produkte können zur Herstellung von Briketts oder Aktivkohle verwendet oder Dampf und Luft ausgesetzt werden, um
ein Heizgas zu erzeugen. Das Heizgas kann, nachdem die Retorte eine Pyrolysetemperatur erreicht hat, als Brennstoff verwendet werden,
um die Thermodynamische Reaktion in Gang zu halten.
um die Thermodynamische Reaktion in Gang zu halten.
-Patentansprüche-
709846/0645 -21-
a*
Leerseite
Claims (1)
- Anw.-Akte: 9 CS K 1 ^fI? 8.11.1976PATENTANSPRÜCHE. Verfahren für die Umsetzung von Abfall durch Pyrolyse in einer sauerstoff losen Atmosphäre, wobei der Abfall eine erhebliche Menge brennbarer Stoffe enthält und nach und nach in Längsrichtung durch eine Pyrolysezone geführt, die Pyrolysezone durch indirekte Erhitzung aus einer Erhitzungszone auf Pyrolysetemperatur gebracht und gehalten wird, und aus dem Abfall brennbare Gase, verkohlte Produkte und organische Flüssigkeiten in Dampfform gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn des Pyrolyseprozesses der Erhitzungszone (C) Brennstoff zugeführt wird, der in derselben verbrannt wird, um den Abfall (12) auf Pyrolysetemperatur zu erhitzen, und daß anschließend die Pyrolysetemperatur dadurch konstant gehalten wird, daß in der Erhitzungszone (C) wenigstens ein Teil der aus dem Abfall (12) gebildeten Gase verbrannt wird.2. Verfahrennach Anspruch 1, dadurch' gekennzeichnet, daß zum Konstanthalten der Pyrolysetemperatur Pyrolysegase (12d) verwendet werden, die unmittelbar bei der Pyrolyse in der Pyrolysezone (B) gebildet und von den übrigen entstandenen Produkten getrennt werden, wobei diese übrigen Produkte zur Weiterverwertung aufgefangen werden.-22-709846/064SORIGINAL INSPECTED3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Konstanthalten der Pyrolysetemperatur Heizgase verwendet werden, die dadurch entstehen, daß den verkohlten Produkten (12a), die in ein geschlossenes Gefäß (38) geführt werden, Dampf und Luft zugeführt wird, wobei die unmittelbar bei der Pyrolyse gebildeten Pyrolysegase (12 b) und die organischen Flüssigkeiten (12 c) zur Weiterverwertung aufgefangen werden.4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 -3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolysezone (B) von einer rotierenden Retorte (1) gebildet wird, die von einer zweiten, die Erhitzungszone (C) begrenzenden Feuerkammer (JS) umgeben ist, daß sich an die Pyrolysezone (B) eine Auffangzone (39) anschließt, und die Pyrolysezone (B) und die Auffangzone (39) mit der Atmosphäre keine Verbindung haben, daß ferner Brennstoff und Luft der Erhitzungszone (C) zugeführt werden, um in derselben zu verbrennen und die Pyrolysezone (B) auf Pyrolysetemperatur zu erhitzen, daß die verkohlten Produkte (12a) in der Auffangzone (39) ein Bett bilden, und die in der Pyrolysezone (B) gebildeten Pyrolysegase (12 b) und die organischen Flüssigkeiten (12c) in Dampfform abgeführt werden, und daß Dampf und Luft dazu verwendet werden, Heizgase aus den verkohlten Produkten zu bilden, die der Verbrennung in der Erhitzungszone (C) dienen.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verhoWten Produfaaa (12a) im erhitzten Zustand zur Bildung von Aktivkohle Dampf *usg»«etzt werden.709848/00456. Verfahren nach den Ansprüchen 1 -5, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Restwärme, die bei der Verbrennung zum Inganghalten der Pyrolysereaktion freikommt, Dampf erzeugt wird.7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 -6, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen Flüssigkeiten (12 c) in Dampfform von dem bei der Pyrolyse entstehenden Gas getrennt werden, bevor dieses Pyrolysegas (12 b) weiterverwertet wird.8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser von dem Pyrolysegas (12 b) abgeschieden wird.9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 -8, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgefangenen verkohlten Produkte (12 a) zu Briketts geformt werden.10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 -9, dadurch gekennzeichnet, daß die brennbaren Stoffe im Abfall aus pflanzlichen Abfall, wie z.B. Nu ßschalen,bestehen.11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch !,gekennzeichnet durcha) eine längliche zylindrische Retorte (1), in der sich die Pyrolysezone (B) befindet}b) eine Feuerkammer (5), die die Retorte (1) umgibt, wobei die Erhitzungszone (C) sich zwischen der Außenwand der Retorte (1) und der Innenwand der Feuerkammer (5) befindetj709846/064Sc) einen Brenner (13), der mit der Erhitzungszone (C) verbunden ist und mindestens einen mit einem Ventil (17) versehenen Brennstoffeinlaß (16) und einen Lufteinlaß (18) aufweist;d) einen Bunker (9), in den der zu behandelnde Abfall (12) aufnehmbar und aus dem der Abfall zur Retorte (1), in der der Abfall nach und nach durch Pyrolyse umsetzbar ist, weiterleitbar ist;e) einen zylindrischen Behälter (34) am Ende der Retorte (1) zum Auffangen der bei der Pyrolyse entstandenen heißen verkohlten Produkte (12a), Pyrolysegase (12 b) und organischen Flüssigkeiten (12c) in Dampfform,'wobei an diesem Behälter ein Auslaß für Pyrolysegase und organische Flüssigkeiten in Dampfform sowie ein Auslaß für verkohlte Produkte angeschlossen ist.12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß an den Auslaß für die verkohlten Produkte (12 a) ein Gefäß (38) zur Aufnahme der verkohlten Produkte angeschlossen ist, die darin ein Bett bilden, daß das Gefäß (38) mittels einer Leitung (45) mit dem Brennstoffe inlaß (16) des Brenners (13) für die Zufuhr von Gasen zur Erhitzungszone (C) verbunden ist, und daß der Brenner (13) über die Leitung (14) an eine unabhängige Brennstoffquelle anschließbar ist.13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bunker (9) eine mit einem Antriebsmotor (11) gekoppelte Förderschnecke (10) für die Zufuhr von Abfall (12) in die Retorte (1) zugeordnet ist, und daß die Förderschnecke (10) die Retorte (1) gegenüber der umgebenden Atmosphäre abschließt.709846/0646285130214. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 -13, dadurch gekennzeichnet, daß die längliche zylindrische Retorte (1) mit einem Antriebsmotor (8) zum langsamen Drehen der Retorte verbunden ist, und daß die Retorte von der Eingabeöffnung (3) des Abfalls (12) aus schräg nach unten verläuft.15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 -14, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (45) zum Brenner (13) über die Leitung (47) und die Leitung (36) an das obere Ende des zylindrischen Behälters (34) am Ende der Retorte (1) angeschlossen ist, um den Brenner (13) mit dem bei der Pyrolyse entstandenen Gas zu heizen.16. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gefäß (38) eine Dampf- (49) und eine Luftleitung (51) zur Bildung von Heizgasen aus den verkohlten Produkten angeschlossen sind.17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 — 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Leitung (44) für Druckluft zum Brenner (13) vorgesehen ist.18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 -17, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abgaskanal (25) der Feuerkammer (5) ein Wärmeaustauscher (26) angeordnet ist.19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gefäß (38), in dem verkohlte Produkte (12 a) zur Bildung von Heizgas mit Dampf und Druckluft behandelt werden können, eine Leitung angeschlossen ist, die zu einem gesonderten Heizgasverbraucher führt.709846/0645-etf-20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11-19, dadurch gekennzeichnet, daß die sich von dem zylindrischen Behälter (34), der die bei der Pyrolyse entstandenen Stoffe auffängt, nach obenerstreckende Leitung (36) mit einem Abscheider für organische Flüssigkeiten und/oder Wasser verbunden ist.709846/0645
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