DE2649530B2 - Bis-isothiuronium-Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Reinigung von anionische Farbstoffe und/oder anionische Tonsiele enthaltenden Abwässern - Google Patents

Bis-isothiuronium-Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Reinigung von anionische Farbstoffe und/oder anionische Tonsiele enthaltenden Abwässern

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    • C07C2603/04Ortho- or ortho- and peri-condensed systems containing three rings
    • C07C2603/22Ortho- or ortho- and peri-condensed systems containing three rings containing only six-membered rings
    • C07C2603/24Anthracenes; Hydrogenated anthracenes

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Description

R1 —Hn'
C-S-A-S-C
NK-R1
2X" (1) R- HN
NH-R
C—S—A—S—C
R1 —HN
NH-R1
2X" (I]
IO in der a) R und R1 jeweils Wasserstoffatome oder C,-C3-Alkylreste oder b) R eine Phenyl- oder Cyclo-
in der R und R1 jeweils Wasserstoffatome oder hexylgruppe und R1 ein Wasserstoffatom bedeutet.
Q-Cä-Alkylreste oder R eine Phenyl- oder Cyclo- A einen der Reste
hexylgruppe und R1 ein Wasserstoffatom bedeutet,
A einen der Reste -CH2J6- -(CH2J10-
-(CH2J6- -(CH2J10- -CH,-^VCH,-
-CH,
30
35
40
CH,-
CH,-
-H2C
45
darstellt und X ein Chlorid- oder Bromidion bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel II
X—A —X
(H)
in der X ein Chlor- oder Bromatom darstellt und A die vorstehend angegebene Bedeutung hat, mit einem Thioharnstoff-Derivat der allgemeinen Formel III
R —NH-CS-NH-R1 (III)
in der R und R1 die vorstehend angegebene Be- e>o deutung haben, in an sich bekannter Weise zur Umsetzung bringt.
3. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 zur Reinigung von anionische Farbstoffe und/oder anionische Tenside enthaltenden Abwässern.
darstellt und ΧΘ ein Chlorid- oder Bromidion bedeutet Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I können in an sich bekannter Weise durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeiner Formel II
X —A—X (II)
in der X ein Chlor- oder Bromatom oder eine Hydrogensulfat-, Methylsulfonat- oder Arylsulfonatgruppe darstellt und A die vorstehend angegebene Bedeutung hat, mit einem Thioharnstoff-Derivat der allgemeiner Formel III
R —NH-CS-NH-R1
(III)
in der R und R1 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, hergestellt werden.
Die Umsetzung kann in einem Lösungsmittel durchgeführt werden. Die Umsetzungstemperatui kann in Abstimmung mit der Reaktivität von Raumtemperatur bis zum Siedepunkt des verwendeter Lösungsmittels reichen.
Spezielle Beispiele für verwendbare Lösungsmitte sind Wasser, aliphatische C1-C4-AIkOhOIe, aliphatisch» Ketone, wie Aceton oder Methyläthylketon, Dioxan Glykole mit benachbarten Hydroxylgruppen, wie
Äthylenglykol und 1,2-Propylenglykol, Acetonitril und Dimethylformamid.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der Bis-isothiuronium-Salze der allgemeinen Formel I zur Reinigung von anionische Farbstoffe und/oder anionische Tenside enthaltenden Abwässern.
Es ist bekannt, daß Industrieabwässer viele anionische organische Verbindungen enthalten und daß deren Abtrennung häufig schwierig und teuer ist. Die Erfindung beruht auf dem überraschenden Befund, daß bestimmte Arten von anionischen Verbindungen vollständig oder zumindest weitgehend mit den Bisisothiuronium-Salzen der allgemeinen Formel I gefällt werden können. Die Bis-isothiuronium-Salze ergeben mit den anionischen Verbindungen salzartige wasserunlösliche Niederschläge, die infolgedessen gut abgetrennt werden können.
Im einzelnen Hcönnen beispielsweise zahlreiche Arten von Farbstoffen, die eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen im Molekül enthalten, mit den Bis-isothiuronium-Salzen gelallt werden.
Diese Eigenschaft kann zum Abtrennen der Farbstoffe aus dem Rückstand der Färbebäder benutzt werden, besonders bei Farbstoffen, die mit den herkömmlichen anorganischen Fällungsmitteln, wie Calciumhydroxid oder Aluminiumsulfat, nicht ausgefällt werden können.
Die gleichzeitige Verwendung der herkömmlichen anorganischen Fällungsmittel mit den Verbindungen der allgemeinen Formel I hat den Vorteil, daß eine vollständigere Reinigung erreicht und die Menge des anfallenden Schilammes beträchtlich vermindert wird. Dies erleichtert die Abtrennung des Schlammes.
Die Bis-isotihiuronium-Salze der allgemeinen Formel I bilden außerdem mit zahlreichen anionischen Tensiden, wie Alkylbenzolsulfonaten und verzweigten oder unverzweigten und langkettigen sauren Alkylsulfaten, salzartige, sehr schwer lösliche Niederschläge. Diese Eigenschaft kann zur Abtrennung der Rückstände dieser Tenside in unlöslicher Form aus Industrieabwässern benutzt werden. Die Abtrennung dieser Verbindungen, beispielsweise durch biologischen Abbau, bereitet bisher große Schwierigkeiten.
Die Reinigung von Abwässern, die Farbstoffe und anionische Tenside enthalten, wie die Abwasser von Färbereien, kann unter Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel I wirkungsvoll durchgeführt werden. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß gleichzeitig andere Verbindungen, die in disperser Form vorliegen, beispielsweise disperse Farbstoffe, im entstehenden Niederschlag eingeschlossen und dadurch ebenfalls entfernt werden.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind wasserlöslich, reagieren neutral, sind ungiftig für Menschen und Tiere, nicht korrodierend und geruchsfrei.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzol und Thioharnstoff
Beispiel 2
Bis-isothiuronium-Salz aus Bis-chlormethylnaphthalin und Thioharnstoff
9,5 g eines Gemisches aus Bis-chlormethylnaphthalinen, das Monochlormethylnaphthaline als Verunreinigung enthält, und 6,4 g Thioharnstoff werden in 5U ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht:. Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, wobei das Bis-isothiuronium-Salz vollständig auskrislallisiert. Ausbeute 65% der Theorie; F. ca. 2600C (Zers.).
Beispiel 3
Bis-isothiuronium-Salz aus 9,10-Bis-chlormethylanthacen und Thioharnstoff
8,3 g 9,10-Bis-chlormethylanthracen und 5 g Thioharnstoff werden in 100 ml Dioxan 1 Stunde unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, wobei das Bis-isothiuronium-SaJz vollständig auskristallisiert. Ausbeute 90% der Theorie; F. 245 bis 2500C (Zers.).
Beispiel 4
Bis-isothiuronium-Salz aus 4,4'-Bis-chlormethylc"iph:nyläther und Thioharnstoff
11,2g 4,4'-Bis-chlormethyldiphenylather und 6,4 g Thioharnstoff werden in 70 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, wobei das Bis-isothiuronium-Salz vollständig auskristallisiert. Ausbeute 75% der Theorie; F. 212 bis 2150C.
Beispiel 5
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,4-Bis-chlormethylbenzo! und Thioharnstoff
17,5 g 1,4-Bis-chlormethylbenzol und 15,3 g Thioharnstoff werden in 150 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, wobei das Bis-isothiuronium-Salz vollständig auskristallisiert. Ausbeute 91% der Theorie; F. ca. 2500C.
Beispiel 6
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,6-Dibromhexan
und Thioharnstoff
11 g 1,6-Dibromhexan und 6,9 g Thioharnstoff werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Das Bis-isothiuronium-Salz kristallisiert nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches im Eisbad. Ausbeute 93% der Theorie; F. 197 bis 198°C
Beispiel 7
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,10-Dibromdecan
und Thioharnstoff
6,1 g l,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzol und 13,5 g 1,10-Dibromdecan und 6,9g Thioharnstoff
4,6 g Thioharnstoff werden 3 Stunden in 50 ml wasser- werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden
freiem Äthanol unter Rückfluß gekocht. Das Bis- 65 unter Rückfluß gekocht. Das Bis-isothiuronium-Salz
isothiuronium-Salz kristallisiert nach dem Abkühlen kristallisiert nach dem Abkühlen des Reaktionsge-
des Reaktionsgemisches im Eisbad. Ausbeute 80% misches im Eisbad. Ausbeute 83% der Theorie;
der Theorie: F. ca. 240°C. F. 156 bis 158°C.
Beispiel 8
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,5-Bis-chlormethyl·
2,4-dimethylbenzol und Phenylthioharnstoff
6,1 g l.S-Bis-chlormethyl^^dimethylbenzol und 9,2 g Phenylthioharnstoff werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch zur Trockene eingedampft und mit Essigsäureäthylester aufgenommen, wobei das Bis-isothiuronium-Salz erhalten wird. Ausbeute 92% der Theorie; F. 175 bis 1800C.
Beispiel 9
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,6-Dibromhexan
und Phenylthioharnstoff
7.6 g 1,6-Dibromhexan und 9,4 g Phenylthioharnstoff werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Das Bis-isothiuronium-Salz kristallisiert nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches im Eisbad. Ausbeute 79% der Theorie; F. 194 bis 1960C.
Beispiel 10
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,10-Dibromdecan
und Phenylthioharnstoff
6.7 g 1,10-Dibromdecan und 6,8 g Phenylthioharnstoff werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch eingedampft und mit Essigsäureäthylester aufgenommen, wobei das Bis-isothiuronium-Salz erhalten wird. Ausbeute 90% der Theorie; das Produkt hat kautschukartige Konsistenz.
Beispiel 11
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,4-Bis-chlormethylbenzol und Phenylthioharnstoff
2,6 g 1,4-Bis-chlormethylbenzol und 4,6 g Phenylthioharnstoff werden in 30 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Das Bis-isothiuronium-Salz kristallisiert nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches im Eisbad. Ausbeute 93% der Theorie; F. 212 bis 213°C.
wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unier Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch eingedampft und mit Essigsäureäthylester aufgenommen, wobei das Bis-isothiuronium-Salz erhalten wird. Ausbeute 82% der Theorie; F. 98 bis 105°C.
Beispiel 14
Beispiel 12
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzol und Methylthioharnstoff
6,1 g l,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzol und 5 g Methylthioharnstoff werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch eingedampft und mit Essigsäureäthylester aufgenommen, wobei das Bisisothiuronium-Salz erhalten wird. Ausbeute 95% der Theorie; F. ca. 110°C.
Beispiel 13
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzol und N,N'-Dimethylthioharnstoff
6,1 g l,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzol und 6,2 g N,N'-Dimethylthioharnstoff werden in 50 ml Bis-isothiuronium-Salz aus 1,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzol und Gycloihexylthioharnstoff
6,1 g l,5-Bis-chlormethyl-2,4-dimethylbenzo! und 9,5 g Cyclohexylthioharnstoff werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. is Danach wird das Reaktionsgemisch eingedampft und mit Essigsäureäthylester aufgenommen, wobei das Bis-isothiuronium-Salz erhalten wird. Ausbeute 96% der Theorie; F. 197 bis 200"C.
Beispiel 15
Bis-isothiuronium-Salz aus 1,4-Bis-chlormethylbenzol und Cyclohexylthioharnstoff
5,2 g 1,4-Bis-chlormetihylbenzol und 9,4 g Cyclohexylthioharnstoff werden in 50 ml wasserfreiem Äthanol 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch eingedampft und mit Essigsäureäthylester aufgenommen, wobei das Bis-iso-
jo thiuronium-Salz erhalten wird. Ausbeute 95% der Theorie; F. 185 bis 19O0C.
Anwendungsbeispiel 1
Reinigung von Abwässern
4000 Liter Abwasser aus einem Färbe- und Waschbad, die 1,26 kg reactive orange 4, 1,11kg reactive yellow 27, 0,09 kg reactive red 40, 1 kg eines nichtionischen Tensids, 1 kg sulfonierten Laurylalkohol, 80 kg Natriumsulfat und 21 kg Natriumcarbonat enthalten und mit Schwefelsäure auf den pH-Wert 7 eingestellt sind, werden mit einer Lösung von 4 kg des gemäß Beispie! 2 hergestellten Bis-isothiuronium-Salzes versetzt.
Das Gemisch wird 30 Minuten stehengelassen, damit sich der Niederschlag absetzt. Danach wird eine Probe der überstehenden Flüssigkeit mit Wasser im Verhältnis 1 :20 verdünnt. Eine Probe von 10 cm
so Schichtdicke dieser Lösung erscheint farblos.
Anwendungsbeispiel 2
Reinigung von Abwässern
Jeweils 100 ml des im Anwendungsbeispiel 1 eingestzten Abwassers werden auf einen pH-Wert von 7 eingestellt und mit Lösungen versetzt, die 10 g/Liter der nach vorstehenden Beispielen hergestellten Bisisothiuronium-Salze enthalten. Dadurch werden die Farbstoffe ausgefällt. Der entstandene Niederschlag setzt sich im Verlauf einer bestimmten Zeit am Boden des Gefäßes ab. Wenn genügend Fällungsmittel verwendet wird, ist die überstehende Flüssigkeit nach dem
b5 Absetzen klar. Dies ist nicht der Fall, wenn die Menge des Fällungsmittels nicht ausreicht oder falls auch kationische Farbstoffe vorhanden sind oder die Wirksamkeit des Fällungsmittels nicht groß genug ist.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengestellt.
Bis-isothiuronium-SaIz nach Beispiel
ml Lösung zugesetzt
Färbung nach dem Verdünnen mit Wasser im Verhältnis 1:10
1 10 sehr schwach gefärbt ")
4 10 farblos
5 10 schwach gefärbt ») 7 10 farblos
9 15 farblos
Il 12 farblos
14 10 farblos
") Eine weitere Zugabe der Lösung des Bis-isothiuronium-Salzes bewirkt keine weitere Entfärbung der überstehenden Flüssigkeit.
Vergleichsversuch
Es wird die Wirksamkeit der gemäß Beispiel 2 der vorliegenden Erfindung hergestellten Verbindung bei der Ausfällung eines anionischen Farbstoffs im Vergleich zu bekannten Fällungsmitteln untersucht. Der auszufällende Farbstoff ist 5- Amino-ο - toluolsulfonamid-3-methyl-1 -(p-sulfophenyl)-5-pyrazolon (Nylosan E-RPL). Seine Konzentration in den zu reinigenden Lösungen beträgt jeweils 30T. p. M., der pH-Wert der Lösungen beträgt 7,3. Zum Vergleich werden folgende Fällungsmittcl benutzt:
1. Kokosöl-di-sek.-Amin (Armeen 2C),
2. Quartäre Ammoniumsalze mit zwei aliphatisehen CK,-C,8-Resten, 75% Aktivität (Arquad 2 HT/75),
3. N-Tallow-propylenamin-acetat (DuomacT).
Neben den Fällungsmitteln wird den Lösungen jeweils auch eine bestimmte Menge eines Koagulierungsmittels (Polyaluminiumchlorid) sowie 1 T. p. M eines Polyelektrolyten (anionisches Polyacrylamid' zugesetzt.
Die Menge des nach der Fällung noch in Lösung verbliebenen Farbstoffes wird photometrisch bestimmt Die Ergebnisse sind in nachstehender Tabelle zusammengefaßt. Sie zeigen eine deutliche Uberlegenheil der erfindungsgemäßen Verbindung, wie besonders bei Anwendung der Fällungsmittel in gleicher Konzentration zu sehen ist.
Konzentration Konzentration Ausfällung, % Durchmesser der
des Fällungs- des Koagulie- Flocken, mm
mittcls. T. p. M. rungsmittels.
T.p.M.
Verbindunggemäß
Beispiel 2
30 63,7 4—5
5 30 80,5 8—9
10 30 86,2 8—9
20 30 89,0 8
30 30 95,6 9
50 81,2 6—7
5 50 86,8 7
10 50 87,4 •8
30 50 95,4 6
40 50 97,2 9
Vergleich
Verbindung Nr.
1 30 30 61,2 7—8
2 30 30 33,8 4—5
3 30 30 67,7 7—8

Claims (1)

Patentansprüche: Die Erfindung betrifft Bis-isothiuronium-Salze dei allgemeinen Formel I
1. Bis-isothiuronium-Salze der allgemeinen Formel I
R-HN NH-R
DE2649530A 1975-11-11 1976-10-29 Bis-isothiuronium-Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung und Ihre Verwendung zur Reinigung von anionische Farbstoffe und/oder anionische Tenside enthaltenden Abwässern Expired DE2649530C3 (de)

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DE2649530A1 DE2649530A1 (de) 1977-05-18
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DE2649530C3 DE2649530C3 (de) 1979-04-12

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