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Transportvorrichtung für lose Filmblätter
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportvorrichtung für lose
Filmblätter mit zwei über Walzen geführten, aneinander anliegenden und die zu transportierenden
Filmblätter zwischen sich einklemmenden Transportbändern.
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Durch die DT-OS 2 444 697 ist es bekannt, lose Filmblätter zwischen
aneinander anliegenden, endlosen Transportbändern zu transportieren. Diese Art des
Transportes der Filmblätter ist außerordentlich schonend. Die Filmblätter werden
von den Transportbändern weitgehend vor gleitender und rollender Reibung geschützt.
Dies ist von besonderer Bedeutung, weil die Emulsionsschichten nicht nur mechanisch
empfindlich sind, sondern sich bei Reibung auch außerordentlich leicht elektrostatisch
aufladen. Die elektrostatische Aufladung nimmt mit wachsender Transportgeschwindigkeit
überproportional zu. Die Ladungen gleichen sich bei Überschreitung der Durchschlagsfestigkeit
der Emulsionsschicht durch diese hindurch aus. Dabei entstehen regelrechte Entladungskanäle.
Diese Entladungskanäle werden bei der Entwicklung auf dem Film sichtbar und erschweren
die Diagnose.
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Um die Filmblätter auch vor Staub und Lichteinfall zu schützen ist
man darüber hinaus bestrebt, den Filmtransport mit möglichst wenigen, über die gesamte
Länge der Transportstrecke reichenden Transportbändern durchzuführen. Mit zunehmender
Länge der Transportbänder wird es jedoch als nachteilig empfunden, daß sich ihre
Länge in Abhängigkeit von Temperatur und Alter verändert.
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Dadurch ändert sich auch die Zugspannung der Transportbänder.
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Wenn die zwischen den Transportbändern eingeklemmten Filmblätter um
Krümmungen transportiert werden, ist ein gewisser Schlupf unvermeidlich, weil der
Radius der beiden Transportbänder unterschiedlich ist. Mit zunehmender Zugspannung
der Transportbänder wächst deren Anlagedruck an die Filmblätter und wächst auch
die Reibung, der die Filmblätter beim Transport um Krümmungen ausgesetzt sind, mit
allen eingangs genannten Folgen.
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Zur Kompensation von Längenänderungen ist es bei endlosen Transportbändern
allgemein bekannt, dem leerlaufenden Transportbandtrumm entweder eine federbelastete
Spannwalze zuzuordnen oder die äußerste Walze des endlosen Transportbandes über
einen Federzug vorzuspannen. Beim Befördern von Filmblättern zwischen Transportbändern
hat es sich jedoch gezeigt, daß die günstigsten Ergebnisse mit möglichst leicht
an den Filmblättern anliegenden Transportbändern erreicht werden. Bei solchen, nahezu
spannungslosen Transportbändern sind Längenänderungen nicht mehr durch federbelastete
Spannrollen zu kompensieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung
zu entwickeln, bei der die unvermeidlichen Längenänderungen des Materials des Transportbandes
kompensiert werden, ohne daß das Transportband dazu einer bestimmten Mindesspannung
ausgesetzt werden muß. Auch soll sich der Spannungszustand der Transportbänder bei
Längenänderungen des Materials nicht verändern, so wie das üblicherweise bei unter
Federspannung stehenden Transportbändern wegen der Federkennlinie der Fall ist.
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Bei einer Transportvorrichtung der eingangs genannten Art ist daher
erfindungsgemäß zur Kompensation von Längenänderungen der Transportbänder mindestens
ein Spannband gleichen Materials wie die Transportbänder über eine Feder gespannt
gehalten und mit seinem an der Feder angeschlossenen Ende mit mindestens einer in
Spannrichtung verstellbaren Walze eines Transportbandes verbunden. Dadurch wird
erreicht, daß die Transportbänder in jedem gewünschten Spannungszustand, einschließlich
desjenigen bei dem die Zugspannung den Wert Null durchläuft, montiert werden können
und die eingestellte Zugspannung unabhängig von den Längenänderungen, die durch
Alterungs- oder Umgebungseinflüsse bedingt
sind, exakt eingehalten
werden. Dies ist die Voraussetzung um Transportbänder, zwischen denen Filme transportiert
werden müssen, so locker zu führen, wie dies eben für den Transport von Filmblättern
notwendig ist.
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Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn das mit der
Feder verbundene Ende des Spannbandes in Ausgestaltung der Erfindung in Entspannrichtung
mit der äußersten Walze eines Transportbandes verbunden ist. Hierdurch werden nicht
nur besondere Spannwalzen, sondern auch deren Hebelübersetzungen überflüssig.
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Eine zweckmäßige Konstruktion erhält man, wenn die äußerste, durch
das Spannband verstellbare Walze eines Transportbandes auf einem Schlitten gelagert
ist, der mit mindestens einer Feder in Spannrichtung und mit mindestens einem in
seiner Länge der Länge des Transportbandtrumms angepaßten Spannband entgegen der
Spannrichtung des Transportbandes vorgespannt ist. Hiermit ist die Lage des Schlittens
exakt vorgegeben und paßt sich automatisch den Längenändertuigen des Materials des
Spannbandes und damit auch des Transportbandes an. Außerdem lassen sich so mit einem
einzigen Spannband beide Transportbänder vorspannen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
einer Transportvorrichtung für lose Röntgenfilmblätter, Fig. 2 eine Aufsicht auf
die Transportvorrichtung der Figur 1, und Fig. 3 eine andere, um einen 900-Winkel
umgelenkte Transportvorrichtung für lose Röntgenfilmblätter Auf einem die Transportvorrichtung
1 tragenden Rahmen 2 sind in der Figur 1 zwei endlose Transportbänder 3, 4 über
Walzen 5, 6, 7, 8 geführt. Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 sind der
Übersichtlichkeit
halber nur vier Walzen dargestellt. Während je eine der beiden Walzen 5, 7 eines
jeden Transportbandes 3, 4 unmittelbar am Rahmen 2 gelagert ist, ist die jeweils
andere Walze 6, 8 an einem am Rahmen in Spannrichtung verschiebbaren Schlitten 9
gelagert. Eine der unmittelbar am Rahmen 2 gelagerten Walzen 7 wird von einem Motor
10 angetrieben. Die entsprechende Walze 5 des anderen Transportbandes 3 ist über
ein Getriebe 11 (Fig. 2) mit der motorisch angetriebenen Walze 7 gekuppelt. Der
Drehsinn dieser beiden Walzen 5, 7 ist entgegengesetzt. Ihre Umfanggeschwindigkeit
ist exakt gleich. Die beiden Transportbänder sind mit einem Trumm aneinandergepreßt
über eine gewölbte Unterlage 12, die die Filmandruckplatte einer Röntgenaufnahmeeinrichtung
sein kann, geführt. Zwischen den beiden aneinanderanliegenden Trumms der beiden
Transportbänder 3, 4 werden die am einen Ende der Transportstrecke eingeführten
Filmblätter 13 eingeklemmt befördert. Der Abstand zweier gegenüberliegender Walzen
5, 7 und 6, 8 ist so gewählt, daß zwischen den beiden Transportbändern noch ein
Spalt von ein bis zwei Filmblattstärken verbleibt.
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Auf denAchsen der beiden äußersten Walzen 5, 6 eines der beiden Traesportbänder
3, 4 ist beidseitig des Transportbandes 3 äe eine freilaufende Riemenscheibe 14,
15, 16, 17 gelagert. Zwischen den Riemenscheiben ist beidseitig des Transportbandes
3 ein Spannband 18, 19 vorgesehen. Es umschlingt die jeweils äußersten Riemenscheiben
in einer Schlaufe Es könnte genausogut als endloses Spannband um die beiden Riemenscheiben
einer jeden Seite des Transportbandes 3 geführt sein. Der Schlitten 9 ist beidseitig
durch je eine Druckfeder 20, 21, die sich am Rahmen 2 und am Schlitten 9 abstützt,
in Spannrichtung vorgespannt. Die Spannkraft der Druckfedern 20, 21 wird durch die
zwischen den beiden äußersten Walzen 5, 6 des einen Transportbandes 3 gespannten
beiden Spannbändern 18, 19 aufgenommen.
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Bei eingeschaltetem Antrieb laufen die beiden, aneinanderanliegenden
Transportbandtrumms gleichsinnig und mit gleicher Geschwindigkeit. Zwischen die
Walzen 5, 7 und 6, 8 eingeführte Filmblätter 13 werden von den Transportbändern
3, 4 erfaßt und zwischen diesen eingeklemmt weiterbefördert. Dabei bleiben die Filmblätter
13
auch dann, wenn die Transportbänder über eine gewölbte Unterlage 12, wie in der
Figur 1 dargestellt, gezogen werden, weitgehend vor Reibung geschützt. Die Position
der beiden verstellbaren äußersten Walzen 6, 8 eines jeden Transportbandes 3, 4
und damit die Spannung der beiden Transportbänder wird durch die Stellung bestimmt,
die der Schlitten 9 relativ zum Rahmen 2 einnimmt. Diese Stellung ist durch die
Länge der Spannbänder 18, 19 festgelegt. Die Druckfedern 20, 21 haben im Ausführungsbeispiel
lediglich die Aufgabe, die Spannbänder 18, 19, mit denen der-Schlitten 9 verschoben
wird, gespannt zu halten. Bei anderen Transportvorrichtungen, bei denen die Transportbänder
merklich gespannt gehalten werden sollen, müßten die Federn zusätzlich auch diese
Spannkraft aufbringen. Bei Klimaänderungen, die eine Längenänderung des Material
der Transportbänder 3, 4 zur Folge haben, ändert sich in gleichem Maße auch die
Länge der Spannbänder 18, 19. Das jeweils mit dem Schlitten 9 verbundene Ende des
Spannbandes nimmt den Schlitten entgegen der Kraft der Druckfedern mit. Dadurch
bleibt die einmal eingestellte Spannlage der beiden Transportbänder 3, 4 unter allen
Betriebsbedingungen erhalten.
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Die Figur 3 zeigt eine andere Transportvorrichtung 22 für lose Filmblätter
23, 24, 25, 26, bei der die beiden über Walzen 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 geführten
endlosen Transportbänder 35, 36 zur Änderung der Transportrichtung der Filmblätter
um einen 900-Winkel umgelenkt werden. Die beiden aneinanderanliegenden Trumms 37,
38 der beiden Transportbänder 35, 36 werden um eine gemeinsame Umlenkwalze 29 und
die beiden rücklaufenden Trumms 39, 40 der beiden Transportbänder 35, 36 von je
einer separaten Umlenkwalze 33, 34 umgelenkt. Auch hier ist je eine der äußersten
Walzen 27, 28 der beiden endlosen Transportbänder 35, 36 beidseitig in einem senkrecht
zur Zeichenebene U-förmigen Schlitten 41 gelagert, der auf jeder Seite der Walzen
27, 28 über zwei Zugfedern 42, 43 (nur zwei sichtbar) am Rahmen 44 der Transportvorrichtung
22 in Spannrichtung vorgespannt ist. Die Spannkraft der vier Zugfedern 42, 43 wird
durch je ein Spannband 45, 46 aufgenommen, das ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 und 2 auf jeder Seite der Walzen zwischen den Achsen der beiden äußersten
Walzen 27, 28 und 31, 32 eines jeden der beiden Transportbänder 35, 36
gespannt
ist. Dazu sind auf den Achsen freilaufende Seilscheiben 47, 48, 49, 50, 51, 52 vorgesehen,
über die das Spannband 45, 46 geführt ist. Die Spannbandlänge ist möglichst genau
der halben Länge des zugehörigen endlosen Transportbandes 35, 36 angepaßt. Im Ausführungsbeispiel
der Figur 3 ist daher das Spannband 45 des - bezogen auf den Winkel - inneren Transportbandes
35 um die Achse der den beiden aneinanderanliegenden Trumms 37, 38 gemeinsamen Umlenkwalze
29 geführt. Das Spannband 45 des - bezogen auf den Winkel - äußeren Transportbandes
36 ist dagegen um die Achse der äußeren Umlenla.ralze 34 geführt. Durch eine Änderung
des Durchmessers der Seilscheiben oder durch zusätzliche Umlenkungen des Spannbandes
läßt sich die Länge des Spannbandes stets exakt der halben Länge des endlosen Transportbandes
anpassen. Anstatt an den Seilscheiben 50, 51 bzw. 15, 17 kann das jeweilige Spannband
auch direkt am Rahmen 2 bzw. 44 befestigt sein.
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Die in den Ausführungsbeispielen anhand endloser Transportbänder gezeigten
Maßnahmen gelten in gleicher Weise auch für endliche Transportbänder. Hier muß jedoch
dafür gesorgt werden, daß die von den aufspulenden oder abspulenden Walzen abgegebenen
Längen exakt übereinstimmen. Dies geschieht am einfachsten, wenn vor den auf- oder
abspulenden Walzen je eine mit dem Transportband in Eingriff befindliche Triebwalze
vorgesehen ist, die die Stelle der Walzen 5 bis 8 in der Figur 1 bzw. 27, 28, 31,
32 in der Figur 3 einnimmt. Die beiden Triebwalzen eines jeden Transportbandes müssen
dann hinsichtlich ihres Drehwinkel, z.B. über einen Kettentrieb, starr gekuppelt
und gemeinsam angetrieben sein. Die auf- und abspulenden Walzen können über eine
Rutschkupplung mit dem Antrieb gekuppelt oder mit einem eigenen Antrieb oder einer
eigenen Aufrollfeder versehen sein. Die beiden Transportbänder liegen nur im Transportbereich
zwischen den Triebwalzen aneinander an. Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 könnte
daher das rücklaufende Trumm des Transportbandes 4 eingespart werden, wenn ein endliches,
auf die beiden gestrichelt angedeuteten Aufwickelwalzen 52, 53, aufgewickeltes Transportband
54 verwendet würde. In diesem Fall müßten die beiden Walzen 7, 8 als Triebwalzenunter
einander, mit beispielsweise einem Kettentrieb, starr gekuppelt sein.