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Kraftfahrzeug mit einem passiven Rückhaltesystem für die
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Fahrzeuginsassen insbesondere von Personenkraftwagen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit einem passdYc/7 Rückhaltesystem für die Fahrzeuginsassen,
insbesondere von Personenkraftwagen, wobei das Rückhaltesystem über einen Schrägschultergurt
und eine Vorrichtung verfügt, welche den Schrägschultergurt nach dem Schließen der
Tür selbsttätig an den Fahrzeuginsassen anlegt und beim Öffnen der Tür selbsttätig
für eine Freigabe des Ein- und Ausstieges vom Fahrzeuginsassen entfernt, wobei der
Schrägschultergurt mit einem Aufrollautomaten in Verbindung steht und von dem verlängerbaren
Schrägschultergurt bei offener Tür ein Abschnitt dieses Schrägschu1terurtes entlang
des oberen Bundes des Türausschnittes verlaufend gehalten ist.
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Ein Kraftfahrzeug nach vorstehendem Gattungsbegriff ist aus der DT-OS
22 63 291 bekannt. Hierbei ist der Schrägschultergurt mit einem Ende trüber einen
Beschlag im Bereich des oberen Randes des Türaussohnittes befestigt. Das andere
Ende des Schrägschultergurtes steht mit dem Aufrollautomaten in Verbindung, welcher
in der Fahrzeugmittelebene an einem Sitz des Kraftfahrzeuges angeordnet ist.
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Mit dem wie vorstehend beschrieben im Kraftfahrzeug angeordneten Schrägschultergurt
ergeben sich zwei wesentliche Nachteile. Mit der Befestigung des Schrägschultergurtes
im Bees reich des obaen Randes Türausschnittes, also hoch über der Schulter des
Fahrzeuginsassen, ergibt sich bei kleinen Fahrzeuginsassen ein nahe an dessen Hals
vorbeiführender und damit besonders gefährlicher Verlauf des Schrägschultergurtes.
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Die Anordnung des Aufrollautomaten in der Fahrzeugmittelebene hat
zur Folge, daß bei einer Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen mit seinem Oberkörper
das hierfür benötigte, vom Aufrollautomaten abgespulte Gurtband über die Kleidung
des Fahrzeuginsassen gleitet und bei starker Reibung zwischen Gurtband und Kleidung
mindestens als die freie Beweglichkeit behindernd empfunden wird.
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Aus der DT-OS 21 26 938 ist ein Personenkraftwagen mit einem passiven
Rückhaltesystem für die Fahrzeuginsassen bekannt, wobei das Rückhaltesystem ebenfalls
über einen Schrägschultergurt und eine Vorrichtung verfügt, welche den Schrägschultergurt
beim Schließen der Tür selbsttätig an den Fahrzeuginsassen anlegt und beim Öffnen
der Tür selbsttätig für eine Freigabe des Ein- und Ausstieges vom Fahrzeuginsassen
entfernt. Dieser Schrägschultergurt weist an seinem dem Türausschnitt zugewandten
Ende einen Haken auf. Beim selbsttätigen Anlegen des Schrägschultergurtes an einen
Fahrzeuginsassen wird der Schrägschultergurt mit seinem Haken in einen weiteren
Haken eingerastet. Dieser Einrasthaken ist an einem den Türausschnitt im Schulterbereich
des Fahrzeuginsassen begrenzenden Türpfosten - auch Mittelpfosten oder B-Säule bezeichnet
- im wesentlichen in Schulterhöhe des Fahrzeuginsassen angeordnet. Für das selbsttätige
Anlegen an bzw. Entfernen vom Fahrzeuginsassen steht der Schrägschultergurt über
seinen Haken mit einem in zwei Richtungen längs des oberen Türausschnittes bewegbaren
Seiles der Vorrichtung in Verbindung.
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In einer Richtung wird das Seil von einem Motor bewegt, in der Gegenrichtung
von einer Rückholfeder.
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Der wesentliche Nachteil dieses passiven Rückhaltesystems liegt darin,
daß zur Erzielung eines sicheren Zusammenwirkens beider Haken ein aufwendiger Steuermechanismus
in dem Seilantrieb zu installieren ist. Bei diesem passiven Rückhalte system ist
der Fahrzeuginsasse zweckmäßigerweise angehalten, das Zusammenwirken beider Haken
bei angelegtem Schrägschultergurt zu überprüfen.
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Das passive Rückhaltesystem nach der DT-OS 21 26 938 ist ferner mit
einem statischen Schrägschultergurt ausgerüstet.
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Durch diesen ist ein Fahrzeuginsasse in seiner Beweglichkeit erheblich
eingeschränkt. Wird zur Behebung dieses Nachteiles der Schrägschultergurt an seinem
der Fahrzeugmittelebene zugekehrten Ende mit einem Aufrollautomaten ausgerüstet,
muß dies mit einem weiteren Nachteil erkauft werden. Dieser Nachteil besteht darin,
daß beim selbsttätigen Anlegen des Schrägschultergurtes das je nach Position des
Fahrzeugsitzes und Korpulenz des Fahrzeuginsassen abzuspulende Gurtband über die
Kleidung des Insassen gezogen wird. Bei der angenommenen Anordnung des Aufrollautomaten
in der Fahrzeugmittelebene tritt ferner auch der im erstgenannten Stand der Technik
angeführte Nachteil auf, wonach der Schrägschultergurt bei der Vorverlagerung des
Oberkörpers über die Kleidung gleitet.
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Dies deshalb; weil insbesondere für die Vorverlagerung der vom Gurtband
gesicherten Schulter als dem den längsten Weg bei einer Vorverlagerung zurücklegenden
Körperteil das meiste zusätzliche Gurtband benötigt wird. Bei in Fahrzeugmittelebene
angeordnetem Aufrollautomaten für den Schrägschultergurt muß das bei einer Schulter-bzw.
Oberkörperverlagerung erforderliche Gurtband somit über den Oberkörper bzw. die
ihn bedeckende Kleidung nachgezogen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem nach dem Oberbegriff ausgebildeten
Kraftfahrzeug mit einem passiven Rückhaltesystem und einem den Türausschnitt im
Schulterbereich des Fahrzeuginsassen begrenzenden Türpfosten das Rückhaltesystem
unter
Vermeidung vorstehend genannter Nachteile auszubilden.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß bei einem Kraftfahrzeug mit
einem den Türausschnitt im Schulterbereich des Fahrzeuginsassen begrenzenden Türpfosten
der Aufrollautomat des Schrägschultergurtes im Türpfosten angeordnet ist und das
im Türpfosten verlaufende Gurtband im wesentlichen in Schulterhöhe des Fahrzeuginsassen
durch eine Öffnung aus dem Türpfosten austritt und der Schrägschultergurt bei sicherndem
Anliegen am Fahrzeuginsassen am dem Insassen zugekehrten Rand der Öffnung angreift.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen passiven Rückhaltesystems liegt
darin, daß mit der Anordnung des Aufrollautomaten auf der Seite des Fahrzeuginsassen
mit der vom Gurtband gesicherten Schulter weitgehend ein Gleiten des Schrägschultergurtes
auf der Kleidung bei einer Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen mit seinem Oberkörper
vermieden ist. Ein anderer Vorteil liegt in dem ständigen Zusammenwirken von Gurtband
und karosseriefester Angriffsstelle, womit das mechanisch gesteuerte Ineinandergreifen
und Lösen von Gurthaken und Einrasthaken am Fahrzeugaufbau entfällt.
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Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Beispieles
beschrieben.
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Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Anordnung des passiven Rückhaltesystems
in einem Personenkraftwagen, Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II, Fig. 3
Einzelheit bei "A" vergrößert dargestellt. t Die Fig. 1 zeigt einen lediglich abschnittsweise
dargestellten
Personenkraftwagen 1 mit einem Ausschnitt 2 für eine
Seitentür 3. Der Türausschnitt 2 wird im wesentlichen von einem vorderen Pfosten
4, einem aus Fig. 2 im Schnitt aufgezeigten Holm 5 eines Daches'6 sowie einem hinteren
Pfosten 7 begrenzt, welcher den Dachholm 5 mit einem Türschweller 8 verbindet.
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Der Türpfosten 7 ist gegenüber einem neben der Seitentür 3 im Fahrgastraum
vorgesehenen Sitz 9 so angeordnet, daß der Türpfosten 7 sich in Nähe der Schulter
eines auf dem Sitz 9 Platz nehmenden Fahrzeuginsassen befindet.
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Der Personenkraftwagen 1 ist mit einem passiven Rückhaltesystem ausgerüstet.
Das passive Rückhaltesystem umfaßt einen dem Sitz 9 zugeordneten Schrägschultergurt
10 sowie eine Vorrichtung, welche den Schrägschultergurt 10 nach dem Schließen der
Seitentür 3 selbsttätig an den Fahrzeuginsassen anlegt und beim Öffnen der Seitentür
3 selbsttätig für eine Freigabe des Ein- und Ausstieges vom Fahrzeuginsassen entfernt.
Der Schrägschultergurt 10 ist mit seinem der Fahrzeugmittelebene zugewandten Ende
vorzugsweise am Sitz 9 befestigt. Am anderen Ende steht der Schrägschultergurt 10
mit einem Aufrollautomaten 11 in Verbindung. Der Aufrollautomat 11 ist im Türpfosten
7 angeordnet, vorzugsweise im unteren Endbereich des Türpfostens 7. Im Anschluß
an den Aufrollautomaten 11 verläuft das Gurtband des Schrägschultergurtes 10 im
Türpfosten und tritt aus diesem durch eine im wesentlichen in Schulterhöhe des Fahrzeuginsassen
im Türpfosten 7 angeordnete Öffnung 12 aus. Liegt der Schrägschultergurt 10 sichernd
am Fahrzeuginsassen an, läuft das Gurtband über den dem Insassen zugekehrten, festen
Rand 13 der Öffnung 12, an welchem sich der Schrägschultergurt 10 bei einer Rückhaltung
des Fahrzeuginsassen auch abstützt.
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Der Rand 13 ist zweckmäßigerweise in Fahrtrichtung nach vorne oben
ansteigend ausgebildet, womit vermieden ist, daß das Gurtband beim HerauszXehen
aus der Öffnung 12 in die in Fahrtrichtung vorne liegende Ecke der Öffnung 12 rutscht
und damit das Abspulen erschwert bzw. blockiert. ZweckmäBigerweise ist der "füpfosten
7 im Bereich der Austrittsöffnung 12 verstärkt und der Rand 13 selbstverständlich
entweder kräftig verrundet oder mit einem wulstartigen Besatz von großem Durchmesser
versehen
Es ist wünschenswert, daß der Schrägschultergurt 10 nach
der Schulter des gesicherten Fahrzeuginsassen in Richtung Rand 13 unabhängig von
der Körpergröße des Insassen relativ flach verläuft. Zur Erzielung eines flachen
Gurtbandverlaufes kann eine Austrittsöffnung im Türpfosten 7 von einem am Türpfosten
7 in dessen Längsrichtung verschiebbar angeordneten, in den Zeichnungen nicht dargestellten
Element begrenzt sein. Das mit einem biegefesten Rand für Umlenkung und Abstützung
des Gurtbandes ausgestattete Element ist somit gegenüber der Schulter des Fahrzeuginsassen
höhenverstellbar.
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Die Vorrichtung des passiven Rückhaltesystems, die das Anlegen des
Schrägschultergurtes 10 an den und das Entfernen des Schrägschultergrutes 10 vom
Fahrzeuginsassen bewirkt, kann ein angetriebenes Gewindekabel 14 aufweisen, welches
nach Fig. 3 in einem der Länge nach geschlitzten Rohr 15 angeordnet ist. Rohr 15
und Gewindekabel 14 bilden eine Führung 16 für einen aus Fig. 3 ersichtlichen Gurtmitnehmer
17. Die Führung 16 ist entlang des Türausschnittes 2 vom vorderen Türpfosten 4 über
den Dachholm 5 bis zum hinteren Türpfosten 7 verlegt. Für die Ruhestellung des Gurtmitnehmers
17 bei an den Fahrzeuginsassen angelegtem Schrägschultergrut 10 ist es wesentlich,
daß der Gurtmitnehmer 17 über die Führung 16 weit unterhalb des Randes 13 der Austrittsöffnung
12 im Türpfosten 7 gebracht ist. Zweck der Maßnahme ist, sowohl den Gurtmitnehmer
17 als auch die Führung 16 bei angiSgtem Schrägschultergurt 1Q on jeglicher Belastung
freizuhalten.
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Um einem Fahrgast den Zustieg zum Sitz 9 oder das Aussteigen ausdem
Personenkraftwagen 1 über die Seitentür 3 zu ermöglichen, ist der Gurtmitnehmer
17 über die Führung 16 aus der Ruhestellung im hinteren Türpfosten 7 entlang dem
Dachholm 5 zum vorderen Torpfosten 4 gebracht und angehalten Bei dieser Bewegung
längs der Führung 16 zieht der Gurtmitnehmer lT Gurtband vom Aufrollautomaten 11
des Schrägschultergurtes 10 ab. Ein Teil des abgespulten Gurtbandes
ist
entlang dem Dachholm 5 verlaufend gehalten.
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Zur Gurthalterung bzw. Gurtablage ist am Dachholm 5 ein in den Fahrgastraum
vorspringender und im wesentlichen der Führung 16 im Bereich des Dachholmes 5 folgender
Fortsatz 18 angeordnet. Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, wird der Fortsatz 18 von
einem mehrfach gekröpften, dünnwandigen Bauteil gebildet, vorzugsweise aus Blech.
Der mit einfachsten Mitteln ausgebildete Fortsatz 18 ist an seiner dem Fahrzeuginsassen
zugekehrten Seite gepolstert, womit zugleich ein gew wisser Kopfschutz entlang des
Dachholmes 5 erzielt ist. Zu diesem Zweck ist am Fortsatz 18 die äußere KanS nach
oben gerichtet und mit einer Schutzleiste 19 abgedeckt, über welche das vom Gurtmitnehmer
17 ablaufende, zur Fahrzeugmittelebene gerichtete Gurtband gleitet.
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Der Gurtmitnehmer nach Fig. 3 umfaßt einen mit dem Gewindekabel 14
verbundenen, entlang dem Schlitz im Rohr 15 verschiebbaren Schlitten 20. Am Schlitten
20 ist ein quer zur Führung 16 sich erstreckender, schwenkbeweglich ausgebildeter
Gleitteil 21 angeordnet. Am Gleitteil 21 ist oberhalb diesem ein Durchlaufbeschlag
22 in Form eines Bügels angeordnet. Der Durchlaufbeschlag 22 ist zur Führung 16
schräg gestellt, vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 450. Der Durchlaufbeschlag
22 kann aber auch sich selbsttätig zur Führung 16 schräg einstellend ausgebildet
sein. Mit dem Gleitteil 21 gleitet der Gurtmitnehmer 17 vorallem bei einer Bewegung
zwischen den Türpfosten 4, 7 auf dem Fortsatz 18.
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Das passive Rückhaltesystem mit dem Schrägschultergurt 10 kann beispielsweise
durch ein Knieaufschlagelement 23 ergänzt sein. Schließlich kann der Schrägschultergurt
10 in seinem zur Fahrzeugmittelebene gerichteten Endbereich kuppelbar ausgebildet
sein. Dadurch ist ein verletzter Fahrzeuginsasse schnell zu befreien. Ferner kann
bei geparktem Personenkraftwagen der im Fahrzeug bleibende Insasse den
Schrägschultergurt
10 ablegen. Eine mit der Gurtkupplung 24 zusammenwirkende Anlaßsperr-Vorrichtung
verhindert, daß der Fahrzeuginsasse ohne angelegten Schrägschultergurt 10 das Kraftfahrzeug
startet.
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Mit der Erfindung ist ein im Aufbau einfaches und hinsichtlich der
Sicherung des Fahrzeuginsassen zuverlässiges, passives Rückhaltesystem geschaffen.
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Ansprüche:
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