DE2632174C2 - Vorrichtung zum Greifen von im Zuge der Herstellung von Steinen, insbesondere Kalksandsteinen, auf Lücke gepreßten Steinformlingen - Google Patents
Vorrichtung zum Greifen von im Zuge der Herstellung von Steinen, insbesondere Kalksandsteinen, auf Lücke gepreßten SteinformlingenInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Greifen von im Zuge der Herstellung von Steinen, insbesondere
Kalksandsteinen, auf Lücke gepreßten Steinformlingen, bestehend aus einer Greifertraverse mit Betätigungsvorrichtungen
für an der Greifertraverse gegeneinander verfahrbare Greiferwangen, wobei mittig zwischen den
beiden Greiferwangen zwei gegen die Greiferwangen aufspreizbare Gegenwangen mit voneinander geringerem
als Steinlückenabstand angeordnet sind und eine an die Greifertraverse angeschlossene Spreizvorrichtung
mit Spreizelementen zwischen die Gegenwangen eingreift sowie die Rückstellung der aufgespreizten Gegenwangen
mittels einer Rückholfeder erfolgt
Bei der Herstellung von feuerfesten Steinen, insb. Kalksandsteinen, besteht ein ständiges Problem bei der
Übergabe der fertig gepreßten Steinformlinge auf einen
HäVtewagen, ein Transportband oder dergleichen Transportvorrichtung. Denn die Steinformlinge aus keramischen
oder chemisch gebundenen Materialien sind verhältnismäßig weich und daher empfindlich, dürfen
jedoch vor dem Aushärten in der Härteanlage keine Beschädigungen erfahren, wenn das Steinformat einwandfrei
erhalten bleiben soll. Nun arbeiten jedoch moderne Pressenanlagen mit einem Mehrfachausstoß, d.h., es
werden stets mehrere Steinformlinge nebeneinander und in Reihe auf Lücke fertig gepreßt und müssen dann
mittels einer Greifvorrichtung von dem Pressentisch abgenommen und auf dem bereitstehenden Härtewagen
abgesetzt werden. Dazu ist die Greifvorrichtung in die Pressenanlage ein- und ausfahrbar sowie gegen den
Härtewagen nieder- und hochfahrbar. Zur Vermeidung von Beschädigungen dürfen die auf Lücke gepreßten
Steinformlinge im Zuge des Greifvorganges nicht von der Greifvorrichtung bzw. ihren Greiferwangen auf
dem Pressentisch gegeneinander zusammengeschoben werden, vielmehr müssen die Greiferwangen in den
Zwischenraum zwischen den Steinformlingen eingreifen, um dann die Steinformlinge auf Lücke einklemmen
und aufnehmen zu können. Zu diesem Zweck ist eine Greifvorrichtung der eingangs beschriebenen Art bekannt,
bei welcher die Gegenwangen durch ein starres Mittelschwert gebildet werden, welches druckmittelgesteuerte
Gegenwangen trägt, wobei die Führungsmittel und die Steuerorgane für die Gegenwangen im Inneren
des Mittelschwertes liegen. Das Spreizen der Gegenwangen erfolgt über ein Druckmedium, welches in eine
durch flexible Membranen abgeschlossene Kammer eingeleitet wird. Insoweit ist eine Greifvorrichtung verwirklicht,
deren pneumatische oder hydraulische Spreizkonstruktion eine verhältnismäßig komplizierte und aufwendige
Bauweise aufweist
Außerdem ist aus der DE-AS 11 20 967 eine Vorrichtung
zum Greifen von auf Lücke gesetzten Steinformlingen mit Greiferwangen und aufspreizbaren Gegenwangen
bekannt, bei welcher ein Spreizkeil als Spreizelement zum Aufspreizen der Gegenwangen dient Bei dieser
bekannten Greifvorrichtung sind elastisch nachgiebige Greifwangen verwirklicht, die aus einzelnen als
Blattfedern ausgebildeten Fingern bestehen, um eine Anpassung an die Oberfläche der Steinformlinge zu erreichen.
Derartige Greiferwangen sind verhältnismäßig empfindlich. Außerdem ist eine Parallelverschiebung
der Gegenwangen im Zuge ihres Aufspreizens mittels des Spreizkeils nicht möglich, so daß insoweit kaum
eine flächige Anlage gegen die einzuklemmenden Steinformlinge erreicht wird. Ungleichmäßige Flächenpressungen
und möglicherweise singuläre Deformationen sind daher nicht ausgeschlossen. Offenbar sind daher
die Greifwangen fingerförmig gegliedert und bestehen aus Blattfedern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Greifen von im Zuge der Herstellung von
Steinen, insbesondere Kalksandsteinen, auf Lücke gepreßten Steinformlingen der eingangs genannten Art
zu schaffen, welche sich durch eine verhältnismäßig einfache und funktionsgerechte Bauweise auszeichnet, insbesondere
eine einwandfreie Aufnahme der Steinformlinge gewährleistet.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungs-
gemäßen Greifvorrichtung dadurch, daß die Gegenwangen zwischen endseitigen Lagerschilden orthogonal
Jazu parallel verschiebbar geführt sind und einerseits mittels Gleitbolzen in Langlöchern der Lagerschilde
aufgehängt, andererseits mittels Führungsbolzen verbunden sind, wobei die Langlöcher und Führungsbolzen
in Spreizvorrichtung verlaufen und zwischen die Gegenwangen zumindest ein Exzenter als Spreizelement eingreift,
der an die Spreizvorrichtung angeschlossen ist — Nach der Lehre der Erfindung wird eine totale Parallelverschiebuiig
der Gegenwangen verwirklicht und die Parallelverschiebung durch den Exzenter bewirkt
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Führungsbolzen zumindest teilweise ein Schraubengewinde
auf, und besitzen einerseits zwischen den Gegenwangen angeordnete Schraubenmuttern als einstellbare
Innenanschläge, andererseits endseitige Schraubenmuttern als einstellbare Außenanschläge, wobei zwischen
den Außenanschlägen und den Gegenwangen Druckfedern angeordnet sind, welche die viegenwangen
gegen die Innenanschläge drücken bzw. im Zuge des Zurückstellens des Exzenters zurückdrücken. Bei
dieser Bauweise läßt sich mittels der Innenanschläge und Außenanschläge bzw. der auf die Führungsbolzen
aufgeschraubten Schraubenmuttern der Abstand der Gegenwangen voneinander und der Spreizhub stets so
wählen, daß einwandfreies Eintauchen der Gegenwangen in den Zwischenraum zwischen den auf Lücke
gepreßten Steinformlingen sowie anschließend einwandfreies Aufspreizen zur Aufnahme der Steinformlinge
gewährleistet ist Optimale Kraftübertragung a'.if die Gegenwangen wird dann erreicht, wenn vorzugsweise
mehrere Exzenter in Obereinanderanordnung zwischen die Gegenwangen eingreifen und als sich über
die Länge der Gegenwangen erstreckende Exzenterwellen ausgebildet sind, die mit zylindrischen Lagerzapfen
in den Lagerschilden drehbar gelagert sind. Die Betätigung der Exzenterwellen erfolgt zweckmäßigerweise
so, daß die einen Wellenenden der Exzenterwellen über den zugeordneten Lagerschild vorkragen und an die
vorkragenden Wellenenden ein längenverstellbares Hebelgetriebe mit darauf arbeitender Zylinderkolbenanordnung
als Spreizvorrichtung angreift
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß eine Vorrichtung verwirklicht
wird, die im Zuge der Herstellung von Steinen, insbesondere Kalksandsteinen, ein einwandfreies Greifen
der auf Lücke gepreßten Steinformlinge gewährleistet, einwandfrei deshalb, weil eine exakte Pjrallelverschiebung
der Gegenwangen gegen die Greifwangen verwirklicht und folglich flächige Anlage der Steinformlinge
zwischen den Greifwangen und Gegenwangen im Zuge des Einklemmens gewährleistet ist, so daß
singuläre Druckstellen und daraus resultierende Deformationen der Steinformlinge ausgeschlossen sind. Vielmehr
wird eine gleichmäßige Druckverteilung über die Greifflächen der Greifwangen und Gegenwangen erreicht.
Zugleich zeichnet sich die erfindungsgemäße Greifvorrichtung durch eine verhältnismäßig einfache
und folglich funktionsgerechte Bauweise aus. Im Ergebnis ist ein beschädigungsfreies Einklemmen, Aufnehmen
und Übergeben der Steinformlinge gewährleistet, so daß der Ausschuß erheblich reduziert wird, insbesondere
bei Preßanlagen mit Mehrfach-Ausstoß.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert;
es zeigen
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Greifvorrichtung in schematischer Frontansicht, teilweise geschnitten und
F i g. 2 einen teilweisen Vertikalschnitt gemäß Linie CD durch den Gegenstand nach Fig. 1.
In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Greifen von im Zuge der Herstellung von Steinen, insb. Kalksandsteinen,
auf Lücke gepreßten Steinformlingen 1 dargestellt, die in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer
Greifertraverse 2 mit Betätigungsvorrichtungen 3 für an der Greifertraverse 2 gegeneinander verfahrbare
Greiferwangen 4 besteht Mittig zwischen den beiden Greiferwangen 4 sind gegen die Greiferwangen 4 aufspreizbare
Gegenwangen 5 mit voneinander geringerem als Steinlückenabstand angeordnet, wobei eine an
die Greifertraverse 2 angeschlossene Spreizvorrichtung 6 mit Spreizelementen zwischen die Gegenwangen 5
eingreift
Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Gegenwangen 5 zwischen endseitigen Lagerschilden 16 orthogonal
dazu parallel verschiebbar geführt und einerseits mittels Gleitbolzen 17 in Langlöchern 18 der
Lagerschilde 16 aufgehängt, andererseits mittels Führungsbolzen 19 verbunden, wobei die Langlöcher 18
und Führungsbolzen 19 in Spreizrichtung verlaufen und zwischen die Gegenwangen 5 zumindest ein Exzenter
20 als Spreizelement eingreift, der an die Spreizvorrichtung 6 angeschlossen ist. Die Führungsbolzen 19 weisen
zumindest teilweise ein Schraubengewinde 21 auf und besitzen einerseits zwischen den Gegenwangen 5 angeordnete
Schraubenmuttern als einstellbare Innenanschläge 22, andererseits endseitige Schraubenmuttern
als einstellbare Außenanschläge 23. Zwischen den Außenanschlägen 23 und den Gegenwangen 5 sind
Druckfedern 24 angeordnet, welche die Gegenwangen 5 gegen die Innenanschläge 22 drücken bzw. beim Zurückstellen
des Exzenters 20 zurückdrücken. Bei dem Ausführungsbeispiel greifen mehrere Exzenter 20 in
Übereinanderanordnung zwischen die Gegenwangen 5 ein und sind als sich über die Länge der Gegenwangen 5
erstreckende Exzenterwellen ausgebildet, die mit zylindrischen Lagerzapfen 25 in den Lagerschildern 16 drehbar
gelagert sind. Die einen Wellenenden 26 der Exzenterwellen 20 kragen über den zugeordneten Lagerschild
16 vor. An die vorkragenden Wellenenden 26 greift ein längenverstellbares Hebelgetriebe 27 mit darauf
arbeitender Zylinderkolbenanordnung 15 als Spreizvorrichtung 6 an. Auch in diesem Fall ist die aufgespreizte
Stellung der Gegenwangen 5 gestrichelt angedeutet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Greifen von im Zuge der Herstellung
von Steinen, insb. Kalksandsteinen, auf Lücke gepreßten Steinformlingen, bestehend aus
einer Greifertraverse mit Betätigungsvorrichtungen für an der Greifertraverse gegeneinander verfahrbare
Greiferwangen, wobei mittig zwischen den beiden Greiferwangen zwei gegen die Greiferwangen
aufspreizbare Gegenwangen mit voneinander geringerem als Steinlückenabstand angeordnet sind und
eine an die Greifertraverse angeschlossene Spreizvorrichtung mit Spreizelementen zwischen die Gegenwangen
eingreift sowie die Rückstellung der aufgespreizten Gegenwangen mittels einer Rückholfeder
erfolgt, dadurch gekennzeichnet,daß die Gegenwangen (5) zwischen endseitigen Lagerschilden
(16) orthogonal dazu parallel verschiebbar geführt sind und einerseits mittels Gleitbolzen (17)
in Langlöchern (18) der Lagerschilde (16) aufgehängt, andererseits mittels Führungsbolzen (19) verbunden
sind, wobei die Langlöcher (18) und Führungsbolzen (19) in Spreizrichtung verlaufen und
zwischen die Gegenwangen (5) zumindest ein Exzenter (20) als Spreizelement eingreift, der an die
Spreizvorrichtung (6) angeschlossen ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbolzen (19) einerseits
zwischen den Gegenwangen (5) angeordnete Schraubenmuttern als einstellbare Innenanschläge
(22), andererseits endseitige Schraubenmuttern als einstellbare Außenanschläge (23) besitzen und zwischen
den Außenanschlägen (23) und den Gegenwangen (5) Druckfedern (24) angeordnet sind,
welche die Gegenwangen (5) gegen die Innenanschläge (22) drücken bzw. zurückdrücken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Exzenter (20) in Übereinanderanordnung
zwischen die Gegenwangen (5) eingreifen und als sich über die Länge der Gegenwangen
(5) erstreckende Exzenterwellen ausgebildet sind, die mit zylindrischen Lagerzapfen (25) in
den Lagerschilden (16) drehbar gelagert sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Wellenenden
(26) der Exzenterwellen (20) über den zugeordneten Lagerschild (16) vorkragen und an die vorkragenden
Weilenenden (26) ein längenverstellbares Hebelgetriebe (27) mit darauf arbeitender Zylinderkolbenanordnung
(15) als Spreizvorrichtung (6) angreift.
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19762632174 DE2632174C2 (de) | 1976-07-16 | 1976-07-16 | Vorrichtung zum Greifen von im Zuge der Herstellung von Steinen, insbesondere Kalksandsteinen, auf Lücke gepreßten Steinformlingen |
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ID=5983239
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