DE3604985A1 - Steinstapelgreifer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Steinstapelgreifer mit in einem zentralen Tragstück über abgewinkelte Schenkel verschieblich geführten oder schwenkbar an diesem gelagerten Greifarmen, die über mindestens eine erste hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit spreiz- und schließbar sind und die an ihren freien Enden zueinander parallele, mit leistenförmigen Klemmbacken versehene äußere Anpreßschienen tragen, und mit zwei im mittleren Bereich des Tragstücks an dieses um zu den äußeren Anpreßschienen parallele Achsen angelenkten rahmenförmigen Greifarmen, die zur Bildung eines doppelzangenförmigen Greifers den äußeren Anpreßschienen zugewandte mittlere Anpreßschienen mit jeweils nach außen weisenden Klemmbacken tragen und die durch eine zweite hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit spreizbar sind.

Derartige Steinstapelgreifer werden mit oder ohne Drehvorrichtun­ gen an Ausleger oder auslegerähnliche Trageinrichtungen von Hebe­ zeugen, vorzugsweise Gabelstaplern, angebaut und dienen dem Erfassen und heben von beispielsweise zwei parallel nebeneinan­ der stehenden Stapeln aus in mehreren Lagen übereinander ge­ schichteten Steinen. Da die paarweise zu erfassenden und zu transportierenden Steinstapel nur einen möglichst geringen Zwi­ schenraum zwischen sich aufweisen sollen, bedeutet es ein besonderes Problem, die mittleren Anpreßschienen mit so großer Kraft spreizbar zu bilden, daß diese die Steinstapel nach ihrem Einfahren zwischen diese auf den gewünschten Abstand verschieben und darüberhinaus verbindungsfrei als Widerlager die von den äußeren Anpreßschienen aufgebrachten Klemmkräfte aufnehmen können.

Aufgabe der Erfindung ist daher, einen Steinstapelgreifer der eingangs angegebenen Art zu schaffen, dessen innere Anpreßschie­ nen in Anlage oder nahezu in Anlage zueinander gebracht und in einfacher Weise mit großer Kraft auseinandergefahren bzw. rela­ tiv zueinander gespreizt werden können.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Steinstapelgreifer der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß an jede der mittle­ ren Anpreßschienen mindestens jeweils ein Hebel angelenkt ist, die beide mit ihren inneren Enden an einem gemeinsamen Lager­ stück zur Bildung eines Kniehebelsystems angelenkt sind, und daß an das Lagerstück ein Ende der zweiten hydraulischen Kolben-Zy­ linder-Einheit angelenkt ist, deren anderes Ende gelenkig mit dem zentralen Tragstück verbunden ist. Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Kniehebelsystem lassen sich die parallel zueinander pendelnd an das zentrale Tragstück angelenkten rahmenförmigen, die inneren Anpreßschienen tragenden Greifarme aus ihrer aneinander angeschwenkten Stellung durch den vertikal liegenden zweiten Hydraulikzylinder mit großer Spreizkraft auseinanderfah­ ren, wobei die Kinematik und Konstruktion des Kniehebelsystems einfach und robust ist.

Zweckmäßigerweise besteht das Lagerstück aus einem jochartigen Träger, in dessen mittlerem Bereich die zweite Kolben-Zylinder- Einheit angelenkt ist, und der an seinen Endbereichen mit Lagern für die paarweise vorgesehenen Kniehebel versehen ist.

Die auf die mittleren Anpreßschienen wirkenden Biegekräfte las­ sen sich weiter dadurch verringern, daß symmetrisch zur Quermit­ telebene des Greifers zwei jochartige Träger mit mittleren Druck­ mittelkolbenzylinder-Einheiten und endseitigen Kniehebeln ange­ ordnet sind. Durch diese Ausgestaltung können die Biegemomente erzeugenden Hebelarmlängen der Anpreßschienen kurz gehalten werden.

Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit sowie der Verwindungs- und Tor­ sionsfestigkeit ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vor­ gesehen, daß die Anpreßschienen aus Winkelprofilen bestehen, de­ ren senkrechte Schenkel eine Dicke aufweisen, die etwa im Be­ reich der Hälfte der Breite der Profile liegt. Die horizontalen Schenkel der Winkelprofile können eine Dicke aufweisen, die etwa im Bereich eines Drittels der Höhe der Profile liegt. Derart aus­ gebildete Anpreßschienen können aus dem Vollen gearbeitet werden.

Zweckmäßigerweise sind in die winkeligen Ausnehmungen der Anpreß­ schienen Winkelprofile eingeschraubt, die mit Klemmbacken aus einvulkanisiertem Gummi oder anderem vulkanisierbarem elasto­ meren Material versehen sind. Durch das Vulkanisieren haftet das Gummi an den beiden Schenkeln der Profile, so daß es Scherkräf­ ten einen größeren Widerstand entgegensetzen kann.

Zweckmäßigerweise weisen die die oberen Schenkel der Anpreßschie­ nen überragenden Bereiche der Klemmbacken etwa trapezförmige Pro­ file auf, so daß tiefliegende Anpreßflächen vorhanden sind, die insbesondere das Ergreifen der unteren Lagen von Pflastersteinen aus Beton ermöglichen.

Um sicherzustellen, daß die inneren Anpreßschienen die paarweise zu hebenden Steinstapel jeweils um eine vorbestimmte Strecke nach außen schieben, können Anschläge für die Kolben der Kolben­ stangen der zweiten Druckmittelkolbenzylinder-Einheiten vorge­ sehen sein, die die größte Streckung der Kniehebel begrenzen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Steinstapelgreifer parallel zu dem zentralen Tragstück und außerhalb von diesem und

Fig. 2 einen Schnitt durch den Steinstapelgreifer nach Fig. 1 längs der Linie II-II.

Der in der Zeichnung dargestellte Steinstapelgreifer weist ein zentrales Tragstück 1 auf, das paarweise mit seitlichen parallel zueinander verlaufenden Führungen 2, 2′ und 3, 3′ für die Schenkel 4, 4′ und 5, 5′ versehen ist, die etwa rechtwinkelig mit den äußer­ ren Greifarmen 6, 6′ verbunden sind. Die Greifarme 6, 6′ sind je­ weils paarweise vorgesehen und an ihrem oberen Ende durch einen Querträger und an ihren unteren Enden durch die äußeren Anpreß­ schienen miteinander verbunden. An die oberen Querträger sind einerseits die Kolbenstange 8 und andererseits der Zylinder 9 einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit angelenkt, die das Öffnen und Schließen der äußeren Greifarme bewirken. Ein derar­ tiger Steinstapelgreifer ist bekannter Bauart und beispielswei­ se in der DE-PS 22 03 854 beschrieben worden.

Das zentrale Tragstück ist in seinem mittleren Bereich auf sei­ ner Unterseite mit einem aus einem U-Profil bestehenden Querträ­ ger 10 verschweißt oder in sonstiger Weise verbunden, auf dessen unterem Stegteil endseitig und in der Mitte jeweils paarweise Lagerlaschen 11, 12 aufgeschweißt sind, die jeweils mit zwei fluchtenden Bohrungen 13, 14 für Lagerbolzen 15, 16 versehen sind, auf denen die jeweils drei nach oben ragenden Arme 17, 18 der inneren rahmenförmigen Greifarme 19, 20 schwenkbar gelagert sind. Die unteren Enden der Arme 17, 18 sind mit den aus Winkelprofilen bestehenden inneren Anpeßschienen 21, 22 verschweißt.

Mit dem Querträger 10 sind zwischen den äußeren und den mittle­ ren Lagerlaschen 11, 12 Konsolen 23, 24 verschweißt, die nach unten weisende, gabelförmige Lagerstücke aufweisen, zwischen denen die Zylinder 25, 26 von hydraulischen Kolben-Zylinder-Ein­ heiten angelenkt sind, deren Kolbenstangen 27, 28 in den Mitten zweier jochartiger Träger 29, 30 angelenkt sind. Die jochartigen Träger sind endseitig paarweise gabelförmig mit Lagerlaschen 32, 33 verschweißt, die mit fluchtenden Bohrungen für Lagerbolzen 36 versehen sind, auf denen die inneren Enden der Kniehebel 34, 35 gelagert sind. Auf die oberen Schenkel der inneren Anpreß­ schienen 21, 22 sind paarweise Lagerlaschen 37, 38 aufgeschweißt, die mit fluchtenden Bohrungen versehen sind, in denen die Lager­ bolzen 39 gehaltert sind. Auf den Lagerbolzen 39 sind die äuße­ ren Enden der Kniehebel 34, 35 gelagert.

Die inneren Anpreßschienen 21, 22 sind ausgehend von Vierkantpro­ filen aus dem Vollen gearbeitet und weisen dicke Profilschenkel auf. In die Profilschenkel sind Winkelprofile 40 eingeschraubt, in die aus Hartgummi bestehende leistenförmige Klemmbacken 41 einvulkanisiert sind. Der den oberen Schenkel des Winkelprofils 40 überragende Teil der Klemmbacken 41 weist ein etwa trapezför­ miges Profil mit unten liegender Klemmfläche 42 auf, so daß auch die unteren Lagen von Steinstapeln mit Steinen geringerer Dicke sicher ergriffen werden können.

Die äußeren Anpreßschienen der Greifarme 6, 6′ sind spiegelbild­ lich mit entsprechenden Anpreßschienen und Klemmbacken versehen.

Claims (8)

1. Steinstapelgreifer mit in einem zentralen Tragstück über abgewinkelte Schenkel verschieblich geführten oder schwenkbar an diesem gelagerten Greifarmen, die über mindestens eine erste hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit spreiz- und schließbar sind und die an ihren freien Enden zueinander parallele, mit leistenförmigen Klemmbacken versehene äußere Anpreßschienen tragen, und mit zwei im mittleren Bereich des Tragstücks an dieses um zu den äußeren Anpreßschienen parallele Achsen angelenkten rahmenförmigen Greifarmen, die zur Bildung eines doppelzangenförmigen Greifers den äußeren Anpreßschienen zugewandte mittlere Anpreßschienen mit jeweils nach außen weisenden Klemmbacken tragen und die durch eine zweite hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit spreizbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jede der mittleren Anpreß­ schienen (21, 52) mindestens jeweils ein Hebel (34, 35) an­ gelenkt ist, die beide mit ihren inneren Enden an einem gemeinsamen Lagerstück (29, 30) zur Bildung eines Kniehebel­ systems angelenkt sind, und daß an das Lagerstück (29, 30) ein Ende der zweiten hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit (25-28) angelenkt ist, deren anderes Ende gelenkig mit dem zentralen Tragstück (1) verbunden ist.

2. Steinstapelgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Lagerstück aus einem jochartigen Träger (29, 30) besteht, in dessen mittlerem Bereich die zweite Kolben-Zylinder-Einheit (25-28) angelenkt ist und der an seinen Endbereichen mit Lagern (32, 33) für die paarwei­ se vorgesehenen Kniehebel (34, 35) versehen ist.

3. Steinstapelgreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß symmetrisch zur Quermittelebene des Greifers zwei jochartige Träger (29, 30) mit mittleren Kolben-Zylin­ der-Einheiten (26, 28; 25, 27) und endseitigen Kniehebeln (34, 35) angeordnet sind.

4. Steinstapelgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Anpreßschienen (21, 22) aus Winkelprofilen bestehen, deren senkrechte Schenkel eine Dicke aufweisen, die bis etwa der Hälfte der Breite der Profile entspricht.

5. Steinstapelgreifer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die horizontalen Schenkel der Winkelprofile eine Dicke aufweisen, die bis etwa einem Drittel der Höhe der Profile entspricht.

6. Steinstapelgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß in die winkeligen Ausnehmungen der Anpreßschienen (21, 22) Winkelprofile (40) eingeschraubt sind, die mit Klemmbacken aus einvulkanisiertem Gummi oder anderem vulkanisierbaren elastomeren Material versehen sind.

7. Steinstapelgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß der den oberen Schenkel der An­ preßschiene überragende Bereich der Klemmbacke (41) ein etwa trapezförmiges Profil aufweist.

8. Steinstapelgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß ein Anschlag für den Kolben oder die Kolbenstange der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen ist, der die größte Streckung der Kniehebel (34, 35) begrenzt.