DE1198977B

DE1198977B - Lastaufnahmevorrichtung

Info

Publication number: DE1198977B
Application number: DEM51874A
Authority: DE
Inventors: Robert Gottschalk
Original assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Current assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Priority date: 1962-02-20
Filing date: 1962-02-20
Publication date: 1965-08-19

Description

Lastaufnahmevorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Lasten, insbesondere Platten, mittels eines Hubfahrzeugs oder einer anderen Hebevorrichtung. Die Platten od. dgl. sollen sowohl in waagerechter als auch in etwa senkrechter Lage aufgenommen, gefördert und gestapelt bzw. in einer gewünschten Stellung festgehalten oder abgesetzt werden können.
Es ist bekannt, zu diesem Zweck am Tragarm eines Hubfahrzeugs, z. B. am Ausleger eines Kranwagens, ein mit Greif- oder Haltemitteln zum Ergreifen der Platten ausgerüstetes flaches Gestell um eine waagerechte Achse schwenkbar aufzuhängen und mittels eines als Druckmittelpresse ausgebildeten Gelenkgliedes aus der waagerechten in die senkrechte Ebene und umgekehrt zu schwenken. Dabei ist dieses Gelenkglied sowohl am Tragann als auch am Gestell mit waagerechten Schwenkachsen angelenkt, die parallel zur Schwenkachse des Gestells am Tragarm verlaufen, wobei die beiden Achsen am Gestell im Verhältnis zum Kolbenhub der Druckmittelpresse einen solchen Abstand aufweisen, daß das Gestell durch Längenänderung des Gelenkgliedes aus der waagerechten Lage in die senkrechte Lage schwenkbar ist, und umgekehrt.
Bei einer anderen bekannten Hubvorrichtung sind die beiden Enden einer Kette an einer aufzunehmenden Last befestigt. Die Kette ist über ein Kettenrad geführt, das in einem Bügel am Hebezeughaken angeordnet ist. Durch Drehen des Kettenrades kann die Last gekippt werden. Diese Ketten können nur Zugkräfte übertragen und sind in ihrer Länge nicht unabhängig voneinander veränderbar.
Eine ebenfalls bekanntgewordene Vorrichtung bezieht sich auf einen Greifer, dessen an zwei voneinander entfernten Punkten angreifendes Tragseil über eine Rolle geführt ist. Die Rolle kann mittels eines Schneckengetriebes gedreht werden, wodurch eine Schwenkung des Greifers hervorgerufen wird. Die Last behält beim Schwenken in diesem Falle ihre Höhenlage im wesentlichen bei.
Nach der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe sollen flache Gegenstände, insbesondere große Platten aus magnetischem oder nichtmagnetischem Werkstoff aufgenommen, um etwa 901 geschwenkt und wieder abgesetzt werden.
Hierfür wird ausgegangen von einer Vorrichtung zum Aufnehmen von Lasten mittels eines mit Greif-oder Haltemitteln ausgerüsteten Gestells, das durch zwei Gelenkglieder mit waagerechten, parallelen Schwenkachsen mit dem Tragarm eines Hubfahrzeugs verbunden und durch Längenänderung der Gelenkglieder schwenkbar ist. Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß beide Gelenkglieder als Zug- und Druckkräfte übertragende, längenverstellbare Verbindungen ausgebildet, über parallele und mindestens nahezu gleichachsige Schwenkachsen mit dem Tragarm verbunden und mit einem Abstand der Schwenkachsen am Gestell angelenkt sind, der gleich dem Verstellweg einer Verbindung ist, so daß das Gestell aus der waagerechten Lage in die senkrechte Lage schwenkbar ist, und umgekehrt.
Die Gelenkglieder dieses Kurbelgetriebes greifen vorteilhafterweise gleichachsig oder mindestens nahezu gleichachsig am Tragarm des Hubfahrzeugs an, so daß die Steglänge des Getriebes Null oder verhältnismäßig sehr klein ist. Als Haltemittel für die Last können am Gestell pneumatische Saugnäpfe, Elektromagnete, mechanische oder hydraulische Klemmglieder angeordnet sein. Da beide Gelenkglieder als Druckmittelpressen oder als Spindeltriebe ausgeführt werden, kann das Gestell sowohl um die eine als auch um die andere Anlenkachse geschwenkt werden.
Ein Antrieb mit zwei als Druckmittelpressen ausgebildeten und mit parallelen Achsen angelenkten Gelenkgliedern, der zum Einstellen einer Scheibe auf einen bestimmten Drehwinkel verwendet wird, ist bereits bekannt.
Bei der zugrunde liegenden Aufgabe wird die Verwendung eines Zugmittels nicht als vorteilhaft angesehen, da durch ein Zugmittel nur Zugkräfte übertragen werden können. Bei der Verwendung zweier Druckmittelpressen oder Spindeltriebe können im Bedarfsfalle auf die Last Druckkräfte übertragen werden. Dies wirkt sich beispielsweise günstig aus, wenn beim Ausbau eines Tunnels Verschalungsplatten in vorbereitete vertiefte Felder einzudrücken sind. Es ist ferner auch bei Montagearbeiten u.dgl. vorteilhaft, daß die Länge beider Gelenkglieder unabhängig voneinander verändert werden kann. Außerdem ermöglicht die Vorrichtung gemäß der Erfindung eine Änderung der Höhenlage durch gleichsinnige Beaufschlagung beider Pressen, ohne daß die Hubvorrichtung des Fahrzeugs zu Hilfe genommen werden muß. Dadurch ist ein feinfühliges Heben und Senken mit hydraulischen Mitteln möglich.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt Abb. 1 eine Lastaufnahmevorrichtung nach der Erfindung mit waagerechtem Gestell, Abb.2 die gleiche Vorrichtung mit senkrechtem Gestell, entsprechend dein SchnittII-11 von Abb.3, A b b. 3 die Seitenansicht zur A b b. 2 in Richtung 111, A b b. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel.
Das Lastaufnahmegerät ist mittels zweier Laschen 1 und einer Traverse 2 an einem nicht dargestellten Tragarm eines Kranfahrzeugs oder eines Gabelstaplers aufgehängt. Die Auffiängung erfolgt vorzugsweise in Form einer »mittelbaren« Anlenkung, wobei mindestens zwei einander kreuzende Schwenkachsen vorgesehen sind und die Traverse 2 willkürlich mittels eines Servomotors um die senkrechte Mittelachse gedreht werden kann. An der Traverse 2 sind Druckmittelpressen 3 und 4 mittels gleichachsiger Schwenkachsen 5 angelenkt, sie greifen mit parallelen Schwenkachsen 6 und 7 an einem flachen Gestell 8 an. Mittels des Gestells 8 wird die nicht dargestellte Last festgehalten.
Um das Gestell 8 und damit die Last aus der waagerechten Lage von Ab b. 1 in die senkrechte Lage nach A b b. 2 zu bringen, ist vorgesehen, den Kolbenhub 9' der Druckmittelpressen 3 und 4 gleich dem Abstand 9 der Schwenkachsen 6 und 7 zu wählen. Es können beispielsweise eine Druckmittelpresse 3 und zwei Druckmittelpressen 4 vorgesehen sein, so daß das plattenartige Gestell 8 an drei Punkten gehalten wird. Ab b. 1 zeigt, daß die Schwenkachse 6 bei entsprechender Beaufschlagung der Druckmittelpresse 3 auf einem Kreisbogen 10 um die Schwenkachse 7 wandert, gegebenenfalls bis die Schwenkachsen 5, 7 und 6 in einer Ebene liegen, die durch eine Linie 11 angedeutet ist. Natürlich wird das Gerät nicht in dieser Stellung verharren, sondern etwa die in A b b. 2 dargestellte Lage mit senkrechtem Gestell 8 einnehmen. Je nach Lage des Schwerpunktes treten Abweichungen von dieser Lage ein, die zum Stapeln meist erwünscht sind, gegebenenfalls aber auch durch besondere Maßnahmen vermieden werden können.
Es kann ferner zweckmäßig sein, die Druckmittelpresse 3 nicht bis zum Erreichen der erwähnten Totpunktlage nach Linie 11 mit Druckmittel zu beaufschlagen. Durch geeignete Beaufschlagung der Druckmittelpresse 3 läßt sich ihr Kolben 12 wieder aufwärts bewegen, so daß das Gestell aus der in Ab b. 2 gezeigten senkrechten Lage wieder in die waagerechte Lage geschwenkt wird. Es ist jedoch auch möglich, die waagerechte Lage durch nachträgliche Beaufschlagung der Druckmittelpressen 4 zu erreichen. Durch gleichsinnige Beaufschlagung der Druckmittelpressen 3 und 4 können vom Gestell 8 aufgenommene Lasten gleichmäßig gehoben und gesenkt werden.
Mit der Lastaufnahmevorrichtung kann eine Glasplatte behutsam auf eine Unterlage abgesetzt werden. Man kann dabei von'der in Ab b. 2 und 3 gezeichneten-Lage des Gestells,8 ausgehen und anschließend die Kolben der Druckmittelpressen 4 ausfahren. Dadurch wird die vorher nur mit ihrer Unterkante auf der Unterlage abgestellte Platte langsam gekippt, ohne daß diese Unterkante von der Unterlage wieder abgehoben zu werden braucht. Auch in anderen Fällen kann es sehr zweckmäßig sein, daß das Kippen um jede der beiden Schwenkachsen unter Beibehaltung von deren Höhenlage möglich ist.
Die Mittel zum Ergreifen und Festhalten der vorzugsweise flachen Lasten können verschiedener Natur sein. Nach Ab b. 1 und 2 sind am Gestell 8 Saugnäpfe 14 vorgesehen, die durch pneumatische Leitungen unter Unterdruck gesetzt werden können. An ihrer Stelle sind in Ab b. 4 sowohl Elektromagnete 15 als auch Klemmglieder 16 angedeutet. Die Klemmglieder 16 können mechanisch oder hydraulisch betätigt werden.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Anlenkachsen 5 der Druckmittelpressen 3 und 4 an der Traverse 2 gleichachsig ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, zwischen diesen Anlenkachsen nicht die Steglänge Null, sondern eine endliche, wenn auch im Verhältnis kleine Steglänge vorzusehen. Es ist ferner möglich, die Länge der Gelenkglieder nicht durch Benutzung von Druckmittelpressen, sondern äquivalent durch Verwendüng von Spindeltrieben u. dgl. zu verändern. Das Gestell 8 braucht im übrigen nicht eben ausgebildet zu sein, sondern kann der Form aufzunehmender Lasten angepaßt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Aufnehmen von Lasten mittels eines mit Greif- oder Haltemitteln ausge-# rüsteten Gestells, das durch zwei Gelenkglieder mit waagerechten, parallelen Schwenkachsen mit dem Tragarm eines Hubfahrzeuges verbunden und durch Längenänderung der Gelenkglieder schwenkbarist, dadurch gekennz ei chnet# daß beide Gelenkglieder als Zug- und Druckkräfte übertragende, längenverstellbare Verbindungen (Druckmittelpressen 3, 4) ausgebildet, über parallele und mindestens nahezu gleichachsige Schwenkachsen (5) mit dem Tragarm (über eine Traverse 2) verbunden und mit einem Abstand (9) der Schwenkachsen (6, 7) am Gestell (8) angelenkt sind, der gleich dem Verstellweg (Kolbenhub 9') einer Verbindung (Druckmittelpresse 3 bzw. 4) ist, so daß das Gestell (8) aus der waagerechten Lage in die senkrechte Lage schwenkbar ist, und umgekehrt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Zug- und Druckkräfte übertragende, längenverstellbare Verbindungen (Druckmittelpressen 3, 4) unabhängig voneinander und gleichsinnig gleichzeitig beaufschlagbar sind. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Zug- und Druckkräfte übertragende, längenverstellbare Verbin-.dungen als Druckmittelpressen (3, 4) oder als Spindeltriebe ausgebildet sind. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel als pneumatische Saugnäpfe (14) insbesondere zur Aufnahme von Platten ausgebildet sind. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemitel als Elektromagnete (15) oder mechanische oder hydraulische Klemmglieder (16) ausgebildet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 532 569, 952 746; französische Patenschrift Nr. 1119 377; USA.-Patentschriften Nr. 2 629 625, 2 725 996, 2 989 287; Zeitschrift »Fördern und Heben«, 1961, S. 361; »The Engineer«, 29. 7. 1960, S. 211.