DE2629282A1 - Gegenmasse fuer rueckstossfreie abschussvorrichtungen fuer geschosse - Google Patents
Gegenmasse fuer rueckstossfreie abschussvorrichtungen fuer geschosseInfo
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- F41A1/08—Recoilless guns, i.e. guns having propulsion means producing no recoil
- F41A1/10—Recoilless guns, i.e. guns having propulsion means producing no recoil a counter projectile being used to balance recoil
Description
Messerschmitt-Bölkow-Blohm
Gesellschaft mit
beschränkter Haftung / München '
beschränkter Haftung / München '
Ottobrunn, 10. Juni 1976 BT013 Hn/th 8006
Amtl.Az.; P 26 29 282.0
Geqenmasse für rückstoßfreie Abschußvorrichtunqen für Geschosse
Die Erfindung bezieht sich auf eine inerte Gegenmasse für rückstoßfreie Abschußvorrichtungen für Geschosse.
Rückstoßfreie Abschußvorrichtungen bestehen im wesentlichen aus einem vorne und hinten offenen Abschußrohr mit einer im
mittleren Teil desselben angeordneten Treibladung, die zwi-
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] NACHGEREICHT -Sr-
sehen zwei Treibspiegeln, einem vorderen und einem hinteren
Treibspiegel, vorgesehen ist. Die durch den Abbrand der Treibladung erzeugten hochgespannten Gase treiben das Geschoß
über den vorderen Treibspiegel nach vorn und gleichzeitig die Gegenmasse über den hinteren Treibspiegel nach
rückwärts aus dem Abschußrohr. Die Rückstoßfreiheit des Systems wird dabei bestimmt durch das Gewicht der Gegenmasse
in bezug auf das Geschoßgewicht und kann weiter beeinflußt werden durch die Aufteilung der Gaskräfte auf den vorderen
und hinteren Treibspiegel mit Rücksicht auf deren Flächengleichheit oder Unterschiede ihrer Flächen.
Aus Literatur und Praxis sind viele Werkstoffe guter Zerteilbarkeit
als Gegenmasse bekannt, so z.B. Wasser, Öl, Sand, Papierblättchen, gallertartige Stoffe usw. Die gute Zerteilbarkeit
der Gegenmasse beim Ausstoßen ist wichtig, um auch noch im nahen Bereich hinter dem Schützen sich aufhaltende
Personen und empfindliche Gegenstände vor Beschädigung zu bewahren. Außerdem spielt die schnelle Zertexlbarkeit der
Gegenmasse eine große Rolle bei der Unterdrückung der Sichtbarkeit des Abschusses, denn das Feuer des Abschusses selbst
wird nach vorn und hinten ohnehin durch den vorderen und hinteren Treibspiegel verhindert, die von den Bremsringen noch
im Rohr gefangen werden und dieses hermetisch nach außen verschließen.
Die bekannten Materialien für Gegenmassen weisen nicht in jeder Hinsicht befriedigende Ergebnisse auf. Wasser, Öl und
andere Flüssigkeiten haben den Nachteil, daß sie in Beutel eingesetzt werden müssen, bei deren Beschädigung die Gegenmasse
ausläuft. Aber auch beim Abschuß ergeben sich Schwierigkeiten insofern, als entsprechend feste Beutel zur Vermeidung
von Beschädigungen während der Lagerung und des
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Transportes dagegen beim Abschuß nicht immer im gewünschten Maß zerreißen und dann in größeren Stücken herausfliegen.
Ähnliches gilt für die Rückstoßmasse "Sand" und deren Verpackungssäcke. Lose eingefüllter Sand ist wiederum nachteilig deswegen, weil er für den zurücklaufenden Treibspiegel einen hohen Reibungseffekt gegenüber dem Rohr liefern
kann, was zu einem ungewollten Rückstoß führt. Gallertartige Gegenrnassen haben die schlechte Eigenschaft, daß sie auf Temperaturunterschiede nachteilig reagieren und ihre Konsistenz erheblich verändern. Gestapelte Papierblättchen weisen insofern einen Mangel auf, als sie sehr sorgfältig verpackt und in das Rohr eingesetzt werden müssen. Hinzukommt, daß das Aufreißen der Verschnürung beim Abschuß bzw. Verlassen des Rohres problematisch ist.
Ähnliches gilt für die Rückstoßmasse "Sand" und deren Verpackungssäcke. Lose eingefüllter Sand ist wiederum nachteilig deswegen, weil er für den zurücklaufenden Treibspiegel einen hohen Reibungseffekt gegenüber dem Rohr liefern
kann, was zu einem ungewollten Rückstoß führt. Gallertartige Gegenrnassen haben die schlechte Eigenschaft, daß sie auf Temperaturunterschiede nachteilig reagieren und ihre Konsistenz erheblich verändern. Gestapelte Papierblättchen weisen insofern einen Mangel auf, als sie sehr sorgfältig verpackt und in das Rohr eingesetzt werden müssen. Hinzukommt, daß das Aufreißen der Verschnürung beim Abschuß bzw. Verlassen des Rohres problematisch ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, Material für eine solche Gegenmasse vorzuschlagen, das stofflich und herstellungstechnisch
billig, lagerungs- bzw. alterungsbeständig, spezifisch relativ schwer, einfach montierbar, und für den in Rede stehenden
Zweck in jeder Hinsicht funktionsgeeignet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß gemäß der Erfindung die inerte Gegenmasse aus Material mit innerer Vorspannung,
insbesondere aus Glas, besteht, das beim Abschuß zerfällt.
Handelsübliches vorgespanntes Glas, wie es vielfach früher und auch heute noch insbesondere bei Automobilfrontscheiben
verwendet wird, zerspringt bei lokaler mechanischer Überbelastung aufgrund der beim Vorspannen erzeugten hohen Druckspannungen
in der Glasoberfläche in kleinste Bruchstücke.
Die Vorspannung wird dabei zumeist durch thermische Behandlungsverfahren hervorgerufen. Aber auch chemische Behand-
Die Vorspannung wird dabei zumeist durch thermische Behandlungsverfahren hervorgerufen. Aber auch chemische Behand-
lungsverfahren werden neuerdings praktiziert, wobei in der
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j NAOHeEREtCHTJ
Glasoberfläche z.B. Natriumionen durch Kalziumionen ersetzt werden. Es läßt sich aber heute nicht nur der Werkstoff "Glas"
thermisch oder chemisch vorspannen, sondern diese Behandlungsverfahren sind auch anwendbar z.B. bei keramischen Stoffen,
wie Aluminiumoxid.
Erfindungsgemäß wird also das bekannte Verhalten solcher
Werkstoffe, insbesondere Glas, bei ihrer Verwendung als Gegenmasse für rückstoßfreie Waffen genutzt. Um den Zerfallvorgang
zu intensivieren und zu steuern, wird die Gegenmasse aus vorgespanntem Werkstoff je nach gefordertem Gewicht
mit definierter Wandstärke ausgeführt. Z.B. kann die Gegenmasse als Hohlzylinder gestaltet sein.
Die Zerlegung der Gegenmasse kann durch die Druckerzeugung beim Abbrennen der Treibladung ausgelöst werden, da die Zerlegung
selber, also die Auflösung in Bruchstücke, deren Vorgang mindestens einige hunderstel Sekunden dauert, zeitlich
erst nach dem Abbrandvorgang der Treibladung, der höchstens nur einige tausendstel Sekunden beträgt, erfolgt, womit die
Ganzheit der Gegenmasse bis weit über die auftretende Höchstbeschleunigung erhalten bleibt. Die Zerlegung der Gegenmasse
kann aber auch durch Fremdeinwirkung am Rohrende hervorgerufen werden, sei es durch örtlich auftretende Überbelastung,
erzeugt durch vorgesehene Befestigungsmittel oder durch Anritzen des Materials bzw. Glases oder durch Druckbelastungen
auf die entsprechend geformte Gegenmasse. Eine solche Druckbelastung kann durch eine geringe Durchmesservergrößerung
nur im vorderen Bereich der Gegenmasse gegenüber dem Innendurchmesser des hinteren Bremsringes erreicht werden, wobei
beim Durchgang des Hohlzylinders dieser durch den Bremsring zerstört (zerdrückt) wird.
Zur Gestalt der Gegenmasse wird noch zusammenfassend gesagt,
daß die Formgebung, ausgehend vom Waffenkaliber und dem Geschoßgewicht, noch abhängig ist von den Vorspannbedingungen
und dem Vorspannverfahren sowie den daraus resultierenden definierten Wandstärken. Die vorgeschlagene Gegenmasse
ist als Rohstoff billig und erfordert herstellungstechnisch weniger Aufwand als vergleichsweise ebenso geeignete
Materialien. Ferner weist das erfindungsgemäße Material eine unbeschränkte Lagerfähigkeit auf und hat ein
relativ hohes spezifisches Gewicht. Es läßt sich leicht einfärben, so daß es beim Ausstoßen der feinen Partikelchen
kaum sichtbare Spuren aufzeigt und hinterläßt. Außerdem ist eine solche Gegenmasse praktisch in jede beliebige Form
zu bringen und ohne großen Aufwand zu montieren. Schließlich weist die vorgeschlagene Gegenmasse ein kontrollierbares
Verhalten im Abschußrohr auf.
In der Zeichnung sind Ausführungsbexspiele gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine rückstoßfreie Waffe im Längsschnitt mit einer
aus vorgespanntem Material hergestellten Gegenmasse;
Figur 2 eine gefüllte Gegenmasse und Fig.3 und 4 mehrteilige Gegenmassen.
Wie aus Figur 1 hervorgeht, besteht die rückstoßfreie Abschußvorrichtung
aus einem Außenrohr 1, einem inneren Führungsrohr 2, einem vorderen Treibspiegel 3, dem das
Geschoö 4 zugeordnet ist, einem hinteren Treibspiegel 5, der die Gegenmasse 6 austreibt, einer zwischen beiden
Treibspiegeln 3 und 5 vorgesehenen Treibladung 7, einem vorderen Bremsring '8, einem hinteren Bremsring 9, einer
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vorderen Verschlußmembrane 10, einer hinteren Verschlußmembrane 11 und einer Verschlußmutter 12.
Beim Abschuß der Waffe nach Zünden der Treibladung 7 verläßt das Geschoß 4 die Vorrichtung durch die vordere Rohrmündung
und die Gegenmasse 6 durch die hintere Rohrmündung Die beiden Treibspiegel 3 und 5 werden durch die beiden
Bremsringe 8 und 9 aufgehalten, so daß der Innenraum der Rohre 1, 2 nach vorne und hinten verschlossen ist, wodurch
verräterische Feuerstrahlen und Rauchentwicklungen unterbleiben.
Die Gegenmasse 6 ist aus einem Material mit innerer Vorspannung, insbesondere Glas, in Form eines HohlZylinders.
Dieser ist mit dem hinteren Treibspiegel 5 fest verbunden, z.B. mittels einer Verschraubung 13. Beim Fangen des hinteren
Treibspiegels 5 durch den hinteren Bremsring 9 wird infolge der auftretenden hohen Verzögerungskräfte an der
Verschraubung 13 der Hohlzylinder zerstört. Er zerfällt in kleinste Bruchstücke, die in der Luft schnell abgebremst
werden.
In Fig. 2 ist die Gegenmasse 6a als vorne und hinten geschlossener
Hohlkörper mit einem vorderen Führungsring 14 gestaltet. Die vordere Stirnfläche 15 der Gegenmasse 6a
übernimmt gleichzeitig die Funktion des hinteren Treibspiegels. Zerlegt wird die Gegenmasse 6a beim Aufschlagen
des Führungsringes 14 auf dem hinteren Bremsring 9 durch mechanische Überbelastung.
Nach Fig. 3 besteht die Gegenmasse 6b aus mehreren ineinandergeschachtelten
einzelnen Hohlzylindern, die mit dem
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hinteren Treibspiegel 5 durch eine Verschraubung 13 fest verbunden sind.
Nach Fig. 4 besteht die Gegenmasse 6c aus vielen Scheiben, die ebenfalls mit dem hinteren Treibspiegel 5 durch eine
Verschraubung 13 fest verbunden sind.
- Patentansprüche
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Claims (12)
- Paten tansprücheInerte Gegenmasse guter Zerteilbarkeit für im wesentlichen rückstoßfreie Abschußvorrichtungen mit einem Abschußrohr für Geschosse, gekennzeichnet durch Material mit innerer Vorspannung, insbesondere Glas, das beim Abschuß zerfällt.
- 2. Inerte Gegenmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnetdaß dieselbe erst beim Austritt aus dem hinteren Rohrende zerlegt wird.
- 3. Inerte Gegenmasse nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Form eines Hohlzylinders.
- 4. Inerte Ausstoßmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , teilweise geschlossen ist.daß der Hohlzylinder ganz oder
- 5. Inerte Ausstoßmasse nach den Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Hohlzylinder mit fließfähigem Stoff, wie Wasser oder Öl oder körnigem Stoff, wie Sand, gefüllt ist.I NACHgERElCHT
- 6. Inerte Ausstoßraasse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Abschußvorrichtung für das Geschoß im wesentlichen aus einem vorne und hinten offenen Abschußrohr, in dessen mittlerem Bereich die Treibladung vorgesehen ist, ferner aus einem vorderen Treibspiegel für das Geschoß und einem hinteren Treibspiegel für die Ausstoßmasse und jeweils einem im vorderen Rohrende und im hinteren Rohrende eingesetzten Bremsring zum Auffangen der beiden Treibspiegel besteht, dadurch gekennzeichnet , daß das hintere Ende der Ausstoßmasse bzw. des Hohlzylinders im hinteren Bremsring (9) geführt ist.
- 7. Inerte Ausstoßmasse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß diese mit dem hinteren Treibspiegel (5) fest verbunden ist.
- 8. Inerte Ausstoßmasse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß diese mit dem hinteren Treibspiegel verschraubt ist.
- 9. Inerte Ausstoßmasse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der Hohlzylinder nur im vorderen Bereich im Durchmesser etwas größer ausgeführt ist als der Innendurchmesser des hinteren Bremsringes.
- 10. Inerte Ausstoßmasse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abschußvorrichtung ohne hinteren Treibspiegel ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet , daß die vordere Stirnseite (15) der Ausstoßmasse (6a) den hinteren Treibspiegel bildet und die Ausstoßmasse (6a) eine vordere Rohr-709882/0117 " lo "NACHSZREtQHT I- ie. -führung (14) aufweist, die beim Verlassen des Rohres auf den hinteren Bremsring (9) aufschlägt.
- 11. Inerte Ausstoßmasse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere ineinander geschachtelte Hohlzylinder.
- 12. Inerte Au&stoßmasse nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß sie aus Tarnungsgründen eingefärbt ist.70988?/01 17
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19762629282 DE2629282A1 (de) | 1976-06-30 | 1976-06-30 | Gegenmasse fuer rueckstossfreie abschussvorrichtungen fuer geschosse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=5981806
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DE19762629282 Pending DE2629282A1 (de) | 1976-06-30 | 1976-06-30 | Gegenmasse fuer rueckstossfreie abschussvorrichtungen fuer geschosse |
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