DE2437869A1 - Geschoss zum abfeuern aus einem geschuetz - Google Patents
Geschoss zum abfeuern aus einem geschuetzInfo
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- F42B15/00—Self-propelled projectiles or missiles, e.g. rockets; Guided missiles
Description
DIETRICH L£Wi;\SKY 6. August 19 71*
HSINZ-JOACHiM HUBER 803I-IV/K
REINER PRiETSCH
Thomson-Brandt, Paris, BId.Haussmann 173 (Prankreich)
"Geschoß zum Abfeuern aus einem Geschütz"
Priorität vom 9.August 1973 aus der französischen Patentanmeldung 73 29180
Die Erfindung betrifft ein Geschoß mit einem eine Ladung enthaltenden
Geschoßkörper und diesen verschließendem Geschoßboden zum Abfeuern aus einem Geschütz. Der rückwärtige Teil eines
derartigen Geschosses ist folglich während des Abschusses einem erheblichen Gasdruck ausgesetzt.
Die Widerstandsfähigkeit eines solchen Geschosses gegen diesen Gasdruck wird üblicherweise durch den Geschoßkörper sichergestellt.
Dies fordert eine erhebliche Masse am hinteren Ende des Geschosses, was unter mehreren Gesichtspunkten nachteilig ist.
Was zunächst die Wirksamkeit des Geschosses anbelangt, trägt hierzu die im Verhältnis zur Gesamtmasse erhebliche Masse des
Geschoßbodens wenig oder nichts bei. Bezüglich des Eindringungs- oder Durchdringungsvermögens erhöht zunächst einmal die Masse
des Geschoßbodens eher die Zerlegung des Geschosses als sein Eindringvermögen.Hinsichtlieh der Zerlegung haben die am Geschoßende
liegenden Massen wenig Nutzeffekt. Im Hinblick auf die Plug- oder Transporteigenschaften will man bei gleicher Wirksamkeit
die Munition möglichst leicht halten.
Schließlich verschlechtert die am hinteren Ende des Geschosses
liegende Masse dessen Stabilität. Bei drallstabilisierten Ge-
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schössen ist die Stabilität um so größer, je kleiner das Trägheitsmoment
quer zur Plugachse ist. Je größer aber die Masse des Geschoßbodens ist, um so größer ist dieses Trägheitsmoment
und um so kleiner ist der wesentliche Stabilitätskoeffizient. Ebenso wächst bei leitwerkstabilisierten Geschossen die Stabilität,
je weiter der Schwerpunkt sich nach|vorne verschiebt und je
kleiner das Trägheitsmoment in der Querrichtung wird. Die Erhöhung der Masse des Geschoßbodehs vermindert folglich die Stabilität
sowohl bei drallstabilisierten als auch bei leitwerkstabilisierten Geschossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschoß zu schaffen
dessen Masse am Geschoßende möglichst gering ist und das dennoch dem im Inneren des Geschützes herrschenden Druck standhält.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ladung isotrop und inkompressibel ist und daß zumindest ein Teil
des Geschoßbodens den Druck der Treibladung des Geschützes auf die Geschoßladung überträgt.
Hierdurch wird erreicht, daß der von der Treibladung im Geschütz
entwickelte Gasdruck auf die Geschoßladung übertragen wird und daß daher die Wandungen des Geschoßbodens etwa gleichen, von
innen und von außenden wirkenden Drucken ausgesetzt sind. Der Körper wird somit im Bereich plastisch-elastischer Verformung
beansprucht, d.h., daß er seine Form und seine Kohäsion beibehält, obwohl er einer Druckspannung ausgesetzt ist, die größer
als die im elastischen Bereich zulässigen Scherspannungen ist.
Die verbleibende Kompressibilität der Ladung wird dabei durch
die Verformung oder Verschiebung eines Teiles oder des ganzen Geschoßbodens aufgenommen.
Ferner kann nach vorteilhaften, in den Unteransprüchen angegebe-
\l - 3 -
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nen Äusftlhrungsformen oder Weiterbildungen der verformbare oder
bewegliche Teil des Geschoßbodens so ausgelegt werden, daß das ganz oder teilweise von der Ladung eingenommene Innenvolumen
des Geschosses sich an das Ladungsvolumen anpaßt, wobei dieses Volumen sich temperaturabhängig ändert. Auf diese Weise wird
jeglicher freie Raum zwischen der Geschoßladung und deren Umhüllung vermieden. Ein freier Raum würde zu einer Stoßbeanspruchung
im Moment der übertragung des äußeren Druckes führen. In Abhängigkeit von der Ausführung des Teiles, das den Außendruck
überträgt, kann diese Spielanpassung entweder durch elastische Verformung dieses Teiles selbst erfolgen, sofern das Teil verformbar0
ist oder durch ein elastisches Element, das das Teil auf der Geschoßladung aufliegen läßt, wenn das Teil beweglich
ist, oder gegebenenfalls durch beide Maßnahmen, wenn das Teil sowohl beweglich als auch verformbar ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert,
in der beispielsweise gewählte Ausführungsformen von Geschossen
nach der Erfindung im halben Längsschnitt schematisch wiedergegeben
sind. Es zeigen:
Pig. I ein Geschoß mit zusätzlichem Treibsatz, Fig. 2 ein Geschoß ohne zusätzlichen Treibsatz,
Figuren 3 und H zwei andere Ausführungsformen der
Geschosse nach den Figuren 1 und 2,
Fig. 5 eine Einzelheit der Fig. 4,
Fig» 6 eine weitere Ausführungsform des Geschosses mit zusätzlichem Treibsatz nach Fig. 1,
Fig. 7 und 8 zwei weitere Ausführungsformeη des Geschosses
ohne eigenen Treibsatz nach Fig..2,
Figuren 9 und 10 zwei weitere Ausführungsformen des
Geschosses mit zusätzlichem Treibsatz nach Fig. 1.
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen dieselben Teile.
-H-
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Pig. 1 stellt in öchematischer Form einen halben Längsschnitt
durch ein Geschoß nach der Erfindung mit zusätzlichem Treibsatz dar. Mit 1 ist der Geschoßkörper mit dem Führungsband/und
dem Führungswulst 3, die sich gegen die Innenwandung 4 des Geschützes abstützen, bezeichnet. Die Explosivladung 5 ist in
einem Volumen enthalten, das durch derJGeschoßkörper und eine
widerstandsfähige Trennwand 6 begrenzt wird. Auf den hinteren Teil des Geschosses ist der sich verjüngende Teil 7 des haubenförmigen
Geschoßbodens aufgeschraubt. Nach der Erfindung weist
diese Haube eine wesentlich geringere Wandstärke auf als der übrige Teil des Geschoßkörpers, nämlich etwa 2 mm für ein Geschoß
von 120. Statt aufgeschraubt zu sein, kann die Haube jedoch ebenso gut auf irgend eine andere Weise befestigt werden,
beispielsweise eingefalzt oder durch Bördel verbunden sein. In dem hinteren Teil dieser Haube 7 ist eine Öffnung vorgesehen,
deren Wände 9 zylindrisch sind. Ein Kolben 10 gleitet im Inneren dieser Öffnung und wird am Austritt aus dieser Öffnung durch
einen überstehenden Rand oder Wulst 11 gehindert, der den Zylinder
9 abschließt. In diesem Kolben 10 ist in bekannter Weise beispielsweise durch Einschrauben oder Eingießen ein Rohr 12
befestigt, das durch einen Stöpsel oder Pfropfen 13 verschlossen ist, welcher den Verzögerungssatz enthalten kann, der den
Ausstoß des Pfropfens und die Zündung der Treibladung 14 be wirkt .
Die Treibladung 14 mit frontaler Verbrennung ist in einem Volumen
enthalten, das durch die Haube 7, die Trennwand 6 und den beweglichen Kolben Io begrenzt wird. Die Treibladung ist mit
einem Kunststoffmantel 15 umhüllt, der sämtliche etwa zwischen der Treibladung 14 und dem genannten Volumen vorhandenen Hohl
räume ausfüllt. Der Kolben Io wird außerdem ständig auf der Ladung 14 aufliegend gehalten, beispielsweise über einen flexiblen,
gewellten Ring 30, der in einer Nut 31 liegt. Hierdurch
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werden die Volumenänderungen der Ladung ausgeglichen. Als elastisches
System zur Belastung des Kolbens ist hier zwar ein gewellter, biegsamer Ring verwendet, jedoch kann auch jedes andere
elastische System geringen Platzbedarfes verwendet werden. Diese elastische Anordnung des Kolbens 10 besitzt neben der Beseitigung
des Spieles noch einen weiteren, davon unabhängigen Vorteil: Im Moment der Zündung.der Treibladung 14 mit frontaler Verbrennung
hebt der Kolben 10 infolge des Gasdruckes ab, bis er sich unter der Gegenwirkung des elastischen Ringes 30 im Gleichgewicht
befindet. Der Kolben gibt dabei einen Raum zwischen sich selbst und der Brennfläche des Pulverblockes frei, so daß die Verbrennungsgase
frei .abströmen können.
Während der ballistischen Phase arbeitet die Vorrichtung wie folgt: Die bei der Zündung entstehende Druckwelle pflanzt sich
in der Achse.des Geschützes von rechts nach links in der Figur fort. Sie trifft auf das Hinterende des Geschosses, d.h. auf
den Kolben 10 auf, während sie zwischen der Wandung des Geschützrohres
4 und der Haube 7 weiter fortschreitet. Dieser haubenförmige
Teil 7 ist - wie bereits erwähnt - von geringer Materialstärke und kann daher für sich selbst dem Druck, dem er nunmehr
ausgesetzt ist, nicht standhalten. Jedoch drückt nun der Kolben 10 auf die in ihrem Kunststoffmantel 15 eingehüllte Ladung 14.
Die Ladung 14 überträgt diesen Druck in sämtliche Richtungen und
insbesondere in die Richtung normal zu der Haube 7 von innen nach außen. Dieser Druck ist etwa gleich dem äußeren Druck, der
in umgekehrter Richtung auf die Haube einwirkt. Auf diese Weise ist letztere geringen resultierenden Radialkräften ausgesetzt
und braucht daher nur eine geringe Wandstärke zu haben um zu Beginn
des Schusses standzuhalten. Die Haube ist daher im wesentlichen so bemessen, daß sie anschließend dem Arbeitsdruck de'r
Treibladung 14 standhält.
Festzuhalten ist, daß die Trennwand 6 lediglich dem durch die
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Ladung 14 übertragenen Druck standhalten muß.
Nach der Erfindung ist angestrebt, von der Ladung auf die Haube einen Druck zu übertragen, der soweit als möglich wenigstens
gleich demjenigen ist, den die Treibgase in denGeschützrohr unabhängig
von dem betrachteten Zeitaugenblick und dem betrachteten Punkt der Haube ausüben. Tatsächlich ist es vorzuziehen, daß die
Haube unter Zugbeanspruchung infolge eines inneren Überdruckes steht als unter Druckbeanspruchung infolge eines äußeren Überdruckes.
Damit dies erreicht wird, muß die Masse des Kolbens 10, der den Druck auf die Ladung 14 überträgt, so gering wie möglich
sein und gleichzeitig muß diese Ladung 14 die benötigten Eigenschaften haben um den Druck, der auf sie von ihrer rückseitigen
Fläche einwirkt, in alle Richtungen zu übertragen.
Was die Masse des Kolbens 10 anbelangt, ist festzuhalten, daß !
die Verschiebung dieses Kolbens unter der Druckeinwirkung um so j langsamer erfolgt, je größer unter sonst gleichen Bedingungen diejse
Mafcse ist. Mit anderen Worten ist nach Ablauf einer bestimmten
Zeitspanne nach Auftreten des Druckes in dem Geschützrohr die von dem beweglichen Kolben 10 durchlaufene Strecke umgekehrt
proportional zu der Kolbenmasse während andererseits der durch den Kolben auf die Ladung 14 ausgeübte Druck mit dieser Verschiebung
wächst. Hieraus ist ersichtlich, daß dann, wenn der auf die Ladung 14 übertragene Druck sich soweit als möglich dem auf den
Kolben 10 einwirkenden Treibmitteldruck nähern soll, es notwendig ist, daß der Kolben die geringstmögliche Masse hat. Wenn die
Wahl zwischen mehreren Treibladungen oder Treibsätzen besteht, wird man darüberhinaus diejenige wählen, die am wenigsten kompressibel
ist und damit die geringste Verschiebung des Kolbens, d.h. die beste Druckübertragung, ergibt.
Damit die Haube 7 ohne Schaden den von außen einwirkenden Treibgasdruck
aushält, ist wie gesagt notwendig, daß der durch den
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— ν —
Kolben 10 auf die Ladung 14 übertragene Druck seinerseits in
allen Richtungen und insbesondere seitlich nach außen auf die Haube 7 einwirkt. Damit dies erreicht wird, muß sich die Gesamtheit
der Stoffe, die das durchdie Trennwand 6, die Haube 7 und den Kolben 10 begrenzte Volumen ausfüllen, in dem betrachteten
Druckbereich wie eine inkompressible Flüssigkeit verhalten. Bei diesen Drücken hat das für die Treibladung Ik verwendete Pulver,
da man sich weit im plastischen Gebiet befindet, einen Poisson-Koeffizienten von annähernd o,59 d.h. sehr nahe demjenigen
einer Flüssigkeit.
Damit die Drucke in dem betrachteten Volumen sich unter den gewünschten
Bedingungen fortpflanzen, ist es notwendig, daß sämtliche in dem Volumen enthaltenen Materialien in dieser Hinsicht
dieselben Eigenschaften haben; dies wäre beispielsweise dann der Fall, wenn das Treibmittelpulver I1I das gesamte ihm zur
Verfügung stehende Volumen einnähme. Diese Bedingung kann jedoch nicht erfüllt werden, da das Pulver in Form einer festen
Masse oder eines festen Kuchens vorliegt, der selbstverständlich keineswegs so bearbeitet werden kann, daß er die exakten Abmessungen
des auszufüllenden Volumens ohne Freilassen von Zwischenräumen ausfüllt.
Nach einem Merkmal der Erfindung ist die Pulvermasse mit einem
Kunststoff umhüllt, der alle Hohlräume ausfüllt. Dieses Material verhält sich unter den zur Anwendung gelangenden Drucken wie
eine annähernd ideale Flüssigkeit mit einem Poisson-Koeffizienten sehr nahe bei 0,5· Um diese Kunststoffumhüllung einzubringen,
verwendet man beispielsweise ein Kaltpolymerisat, das in flüssiger Form vor der Pulvermasse eingebracht wird, die ihrerseits
beim Einsetzen in den Innenraum den Überschuß dieses Polymerisati
unter Ausfüllen aller Hohlräume, die zwischen dem Pulverkuchen und der Haube etwa vorhanden sind, verdrängt. Das Polymerisat
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verfestigt sich anschließend und hält die Pulvermasse ausgezeichnet
fest ohne daß irgend welche Hohlräume verbleiben. Nach einem anderen Verfahren wird das Polymerisat im flüssigen Zustand in
die Haube eingebracht, nachdem der Peststoff-Pulvertreibsatz
eingesetzt worden ist.
In den weiteren Figuren sind Anwendungen der Erfindung auf andere Arten von Geschoisen dargestellt, wobei mit gleichen Bezugszeichen
dieselben Elemente bezeichnet sind.
Figur 2 zeigt im Halbschnitt ein Geschoß ohne zusätzlichen Treibsatz. Hier ersetzt ein Kolben 16, an dem kein Rohr befestigt
ist, den Kolben 10 und es ist keine widerstandsfähige Trennwand 6 vorhanden. Durch Verschiebung des beweglichen Kolbens 16 wird
der Treibgasdruck auf die gesamte Explosivladung 5 übertragen. Die Explosivladung 5 muß in der Lage sein, den durch den Kolben
übertragenen Druck auszuhalten ohne Schaden zu nehmen und muß sich außerdem bei den in Betracht kommenden Drucken wie eine
Flüssigkeit verhalten. In Unterschied zu dem Geschoß mit zusätzlichem Treibsatz der Figur 1, wo die Trennwand 6 den Druck der
Ladung I1I aufnimmt, muß außerdem der Geschoßkörper 1 diesem
Druck standhalten. Er wird dementsprechend dimensioniert. Nichtsdestoweniger nehmen die Spannungen in der Ladung in dem Geschoß
zufolge dessen Beschleunigung in dem Geschützrohr von hinten nach vorne (bezogen auf das Geschoß) ab. Aus denselben Gründen,
wie sie bereite angegeben wurden und nach demselben Verfahren ist die gesamte Explosivladung 5 mit einem Kunststoff 15 umhüllt,
der sämtliche Hohlräume ausfüllt.
Figur 3 stellt eine Weiterbildung der vorhergehenden Ausführungsform
dar. Der Kolben 16 ist durch eine verformbare, konkav geformte Metallmembrane 17 ersetzt, die im hinteren Teil der
Hülle 7 durch eine hierzu vorgesehene Nut 18 gehalten ist. Hier wird der Druck ins Innere des Geschosses durch Verformung einer
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Membran und nicht durch Verschiebung eines Kolbens wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen übertragen. Ebenso wird die
Beseitigung des thermisch bedingten Spieles durch die elastische Verformung der Membran allein und nicht durch ein getrenntes
elastisches Teil erzielt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind die Haube und der Kolben (oder die verformbare Membran) durch einen topfförmigen
Behälter 19 ersetzt, der beispielsweise aus einem tiefgezogenen
Blech besteht. Der umlaufende Rand 20 dieses Behälters 19 (Fig. 5) ist derart ausgebildet und gerichtet, daß er auf einer Auflage
21 gleiten kann, die hierzu im rückwärtigen Teil des Geschoßkörpers 1 vorgesehen ist, womit sich eine Gleitverbindung
ergibt. Der Behälter 19 wird elastisch gegen den Geschoßkörper 1 mittels eines biegsamen Ringes 30 gehalten, der in der Nut 31
liegt, die in einem Ring 22 eingearbeitet ist, welcher auf ein Gewinde 8 entsprechend dem Gewinde der vorhergehenden Ausführungsform
aufgeschraubt ist.
Weitere Formen der Befestigung des Behälters 19 an dem Geschoß körper 1 sind möglich; die beschriebene Gleitverbindung ist
lediglich als Beispiel genannt. Was auch immer die verwendete Art zur Verbindung des Behälters 19 mit dem Geschoßkörper 1 ist,
muß die Möglichkeit der Verschiebung des einen gegen den anderen vorgesehen sein.
Man erkennt, daß bei dieser Ausführung die Übertragung des Drukkes
auf das Innere der Ladung 5 durch Verschiebung des gesamten rückwärtigen Teiles des Geschosses (bestehend aus dem Behälter
19 und einem Teil der Ladung 5)'nach vorne erfolgt und nicht nur durch Verschiebung der rückseitigen Stirnfläche des Geschosses,
bestehend aus einem Kolben oder einer verformbaren Membran.
Nach einer Weiterbildung dieser letzteren Ausführungsform (Fig.6]
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trägt die rückseitige Stirnfläche des Behälters 19 ein Strahlrohr
12 und der Geschoßkörper 1 umfaßt wie bei der Ausführung nach Fig. 1 einen .Boden 6, der die Explosivladung 5 und die zusätzliche
Treibladung 14 voneinander trennt. Die Übertragung des Druckes durch Verschiebung des Behälters 19 geschieht in diesem
Fall ausschließlich auf das Innere des von der zusätzlichen Treibladung Ik eingenommenen Volumens.
Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform, bei der es sich
um ein Geschoß ohne zusätzliche Treibladung handelt, umfaßt der topfförmige Behälter 19 einen elastisch verformbaren rückwärtigen
Boden 17. Dieser weist konzentrische Wellungen auf um gute Elastizität in Längsrichtung des Geschosses zu bieten.
Der Behälter 19 wird auf dem Geschoßkörper 1 durch einen umlau- ;
fenden Kragen und einen Ring 22 gehalten, der auf ein Gewinde ! 8 entsprechend dem Gewinde der vorher beschriebenen Ausführungs- ι
formen aufgeschraubt ist.
Die Übertragung des Außendruckes und die Beseitigung des Spieles i
erfolgen in diesem Fall durch Verformung der rückseitigen Bodenfläche in ähnlicher Weise wie bei der Ausführungsform nach Fig.
3.
Fig. 8 stellt eine Weiterbildung der Ausführungsform nach deri
Figuren 7 und *» dar. Der Behälter 19 weist einen elastisch verformbaren
Boden 17 auf und ist auf dem Geschoßkörper 1 derart montiert, daß er wie bei der Ausführungsform nach Fig. 4 in diesem
gleiten kann.
Hier wird der Druck sowohl durch Verschiebung des Behälters 19
als auch durch Verformung dessen Bodens 17 übertragen. Der Ausgleich des Spieles wird sowohl durch den flexiblen Ring 30
als auch durch die Elastizität des Bodens 17 erreicht.
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Die Erfindung ist auch auf Geschosse anwendbar, die eine zusätzliche,
zusammengesetzte Treibladung enthalten.
Fig. 9 zeigt eine Weiterbildung der Ausführungsform nach Fig. 1. Die Treibladung ist jetzt nicht mehr einstückig sondern besteht
aus zwei konzentrischen Blöcken 23 und 24. Der ringförmige Zwischenraum
zwischen diesen beiden Blöcken ist mit einem wenig · kompre.ssiblen Werkstoff ausgefüllt, der dieselbe Aufgabe hat wie
die Umhüllung 15 während der Kompressionsphase, der jedoch außerdem die Zündung der Treibmittelblöcke längs ihrer sich gegenüberliegenden
Oberflächen 27 und 28 erlaubt. Dieser entflammbare Werkstoff wird beispielsweise durch einen oder mehrere in dem
Kolben 10 liegende Zünder 32 gezündet.
Der Vorzug dieser Ladungsart feesteht in einer sehr kurzen Brenndauer
(Geschosse mit kurzer Flugdauer).
Fig. 10 zeigt eine andere Weiterbildung der Ausführungsform nach
Fig. 1. Die Treibladung Ik ist eine Ausführung mit Zentralkanal
(zylindrisch, sternförmig usw.) und radialer Verbrennung. Wie bei der Ausführung nach Fig. 1 ist der Treibmittelblock mit einem
Kunststoffmantel 15 umhüllt. Um ein Einbrechen des Pulvers in diesen Kanal unter der Einwirkung des Druckes zu vermeiden, enthält
der Kanal beispielsweise ein widerstandsfähiges Rohr 26, das genauestens seiner Form entspricht. Dieses Rohr ist an dem
Verschlußstopfen 13 beispielsweise durch Schrauben befestigt. Beim Zünden des Treibmittelblockes werden das Rohr 26 und der
Verschlußstopfen des Strahlrohres nach hinten ausgestoßen, wodurch der Kanal und das Strahlrohr freiwerden.
Die Erfindung gestattet somit den hinteren Teil des Geschoßkörpers,
der bisher hinreichend dick sein mußte um dem gesamten, im Inneren des Geschützes herrschenden Druck standzuhalten, durch
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eine Haube wesentlich geringerer Materialstärke zu ersetzen, da dieser Teil des Geschosses nur noch einem verminderten Druck
standhalten muß. Die Gewichtsersparnis an dem auf diese Weise erleichterten hinteren Teil des Geschosses erreicht etwa HO %
(ohne Berücksichtigung der Ladung).
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Claims (17)
1.) Geschoß mit einem eine Ladung enthaltenden Geschoßkörper und
diesen verschließenden Geschoßboden, zum Abfeuern aus einem Geschütz, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladung (1-Ό isotrop
und inkompressibel ist und daß zumindest ein Teil des Geschoßbodens den Druck der Treibladung des Geschützes auf
die Geschoßladung überträgt.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil des Geschoßbodens beweglich ist.
3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Geschoßbodens verformbar ist.
H. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschoßladung durch eine widerstandsfähige Trennwand (6) in zwei Teile (5, 14) getrennt ist und nur der hinter
der Trennwand (6) liegende Teil (I1I) dem Treibladungsdruck des Geschützes ausgesetzt ist.
5. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis *», dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Treibladungsdruck des Geschützes ausgesetzte Geschoßladung (14) aus einem festen, mit Kunststoff (15) umhüllten
Block besteht.
6. Geschoß nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß der
Kunststoff (15) ein Kaltpolymerisat ist.
7. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil des Geschoßbodens aus einem verschieblichen
Kolben (10; l6) besteht.
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fV
8. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßboden insgesamt beweglich ist und aus einem auf
• den Geschoßkörper mittels einer gleitenden Verbindung aufgeschraubten
Haube (19) aus dünnem Blech besteht.
9. Geschoß nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein elastisches System unter dem Einfluß der Geschützladung
den beweglichen Teil des Geschoßbodens gegen die Geschoßladung drückt.
10. Geschoß nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß das
elastische System aus einem biegsamen Ring (30) besteht.
11. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßboden
aus einer im wesentlichen unverformbaren Haube (19) mit rückwärtigem Abschluß durch eine verformbare Metallmembran
(17) besteht.
12. Geschoß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der eine
Teil der Ladung eine Geschoßtreibladung in Verbindung mit einem Strahlrohr (12) ist.
13. Geschoß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere
Teil des Geschoßbodens elastisch verformbar ist.
I1I. Geschoß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
gleitende Teil des Geschoßbodens ein Strahlrohr umfaßt und die Geschoßtreibladung aus zwei konzentrischen, zylindrischen
Pulverblöcken besteht, die durch einen inkompressiblen, entflammbaren Werkstoff getrennt sind.
15. Geschoß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der gleitende Teil des Geschoßbodens ein Strahlrohr umfaßt und
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die Geschoßtreibladung eine Ladung mit zentralem Kanal und radialer Verbrennung ist, wobei der zentrale Kanal einen
widerstandsfähigen, nach dem Austritt aus dem Geschütz ausstoßbaren Einsatz enthält.
16. Geschoß nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der widerstandsfähige Einsatz (26) rohrförmig ausgebildet ist.
17. Geschoß nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz fest mit einem Verschlußstopfen (13) des Strahlrohres
verbunden ist.
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Leerseite
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