DE19648668B4 - Langstrecken-Artilleriegeschoß - Google Patents

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Abstract

Langstrecken-Artilleriegeschoss mit
– einer Nutzlast (2), einem Raketenmotor (3) und einer Zündverzögerungseinrichtung (15) zum Verzögern der Zündung des Raketenantriebs um eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Abschuss des Geschosses,
– wobei der Raketenmotor (3) eine endseitige Raketendüse (14) und eine Brennkammer aufweist, in der ein für stirnseitigen Abbrand ausgebildeter fester Raketentreibstoff (9) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
– in der Brennkammer zwischen dem Raketentreibstoff (9) und der Raketendüse (14) ein Hohlraum (8) vorgesehen ist und
– in diesem Hohlraum (8) eine durchlässige Treibsatzhalterung (11), (12) angeordnet ist, die den Raketentreibstoff (9) beim Abschuss des Geschosses gegen Bewegungen und Verformungen sichert und eine Lastübertragungseinrichtung (12) aufweist, welche einen Teil der beim Abschuss des Geschosses (1) auftretenden Beschleunigungsbelastung auf die Wände des Hohlraums (8) überträgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Langstrecken-Artilleriegeschoss der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
  • Nach einer ständigen militärischen Forderung soll die Reichweite von Artilleriegeschossen bei minimaler Auswirkung auf die Nutzlast und das Ausbringungssystem vergrößert werden. Dabei soll die allgemeine Gestalt des konventionellen Geschosses beibehalten werden, damit das Langstrecken-Artilleriegeschoss von vorhandenen Artilleriewaffen verschossen werden kann, ohne dass der maximal zulässige Geschützverschlussdruck überschritten wird.
  • Eine Methode, die Reichweite eines Geschosses zu vergrößern, besteht darin, dieses Geschoss mit einem Raketenmotor zu versehen, der gezündet wird, nachdem der Schuss den Geschützlauf verlassen hat, um zusätzlichen Schub für das Geschoss zu schaffen und dadurch seine Reichweite zu verlängern.
  • Raketenmotoren sind für Flugkörper in verschiedenen Ausführungen bekannt. In der GB 676 368 A ist ein Flugkörper mit einem Raketenmotor beschrieben, der einen in einer Brennkammer angeordneten, stirnseitig abbrennenden Treibstoff, eine axial angeordnete Ausströmdüse und eine Anzahl polygonaler oder gewölbter Flügel aufweist, die in Wechselwirkung mit den Abgasen treten und dem Flugkörper einen gewissen Drall verleihen.
  • Ferner ist aus der US 3 726 090 ein Raketenmotor bekannt, der in einer von einem napfförmigen Gehäuse umgebenen Brennkammer eine Treibladung und einen daran anschließenden Hohlraum aufweist, der in eine bodenseitige Raketendüse übergeht. Die Treibladung besteht aus einer spiralförmig aufgewickelten Treibstoffschicht und aus Schaumstofflagen zwischen den Treibstofflagen, die beide hochkant in der Brennkammer angeordnet sind. Am offenen Ende des Gehäuses sind eine Lochplatte zur Halterung der Treibladung und ein den Hohlraum umgebender Deckel befestigt, in dessen Boden die Raketendüse ausgebildet ist.
  • Flugkörper sind jedoch im Allgemeinen hochpreisige Munition, wobei der Raketenmotor einen großen Teil des Volumens einnimmt. Sie werden durch Zünden des Raketenmotors gestartet. Die Zündung erfolgt ohne Beanspruchungen durch einen Abschuss, und die gesamte Energie stammt aus dem Raketenmotor. Demgegenüber sind Artilleriegeschosse relativ preiswert und haben ein großes Volumen für Nutzlast. Sie werden von Geschützen abgefeuert und ein etwaiger Raketenmotor wird erst nach dem Abschuss gezündet. Die Startbeschleunigungen (angenähert 16.000 g) von Artilleriegeschossen können mehr als zweihundertmal größer als die von Flugkörper-Systemen sein. Diese hohen axialen Belastungen beim Abschuss eines Artilleriegeschosses führen zu Bewegungen und Verformungen des Treibstoffs in einem Raketenmotor, was zu Zündversagen des Motors nach dem Start oder zu katastrophalem Geschossversagen führen kann.
  • Herkömmlicherweise weist ein in einem Langstreckengeschoss verwendeter Raketenmotor eine feste Treibladung mit einem zentralen Hohlraum auf, der sich axial über die gesamte Länge des Treibstoffs erstreckt. Der Treibstoff brennt vom Hohlraum nach außen ab und wirkt als sogenannter interner oder perforierter Treibsatz. Die bei dieser Verbrennung erzeugten gasförmigen Verbrennungsprodukte treten dann durch eine Düse am rückwärtigen Ende des Motorgehäuses aus. Bei diesem Raketenmotor besteht das Problem, dass sich der perforierte Treibsatz verformen kann, wenn er den beim Abschuss auftretenden hohen axialen Beschleunigungsbelastungen ausgesetzt wird. Durch solche Verformungen können Risse im festen Treibstoff auftreten oder der plastisch verformte Treibstoff kann den zentralen Hohlraum verstopfen. In beiden Fällen können Fehlfunktionen des Motors und manchmal katastrophales Versagen des Geschosses die Folge sein. Zur Lösung dieses Verformungsproblems kann der Treibstoff entlang der Geschossachse in eine Serie von kurzen Sätzen unterteilt werden, die voneinander durch Halterungen getrennt sind, die ein zentrales Loch enthalten, um einen Durchgang der gasförmigen Verbrennungsprodukte zur Düse zu gestatten. Jedoch wird dabei das für den Treibstoff verfügbare Volumen der Brennkammer durch die Halterungen vermindert. Dies führt entweder zu einer verminderten Nutzlast oder zu einer geringeren Reichweite, wenn die Masse und Außenabmessungen eines herkömmlichen Geschosses erhalten bleiben.
  • Ferner ist aus der DE 43 45 153 A ein gattungsgemäßes Artilleriegeschoss bekannt, das in einem gemeinsamen Gehäuse eine Nutzlast, eine vollständig mit zwei Raketentreibstoffen gefüllte Brennkammer und eine bodenseitige Raketendüse aufweist. Um ein vorzeitiges Zünden des Raketentreibmittels durch heiße Abschussgase zu verhindern, dient ein Düsenstopfen zum Verschließen der Raketendüse, in dem pyrotechnische Zündverzögerer vorgesehen sind.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Langstrecken-Artilleriegeschoss zu schaffen, bei dem zumindest einige der oben erwähnten Probleme abgemildert sind.
  • Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Das erfindungsgemäße Langstrecken-Artilleriegeschoss enthält eine Nutzlast, einen Raketenmotor und eine Raketenantriebsverzögerungseinrichtung zum Verzögern der Zündung des Raketenantriebs für eine vorbestimmte Zeitdauer nach dem Abschießen des Geschos ses. Der Raketenmotor hat eine Brennkammer, in der fester Raketentreibstoff untergebracht ist, und eine Raketendüse. Die Brennkammer weist einen Hohlraum auf, an dessen bodenseitigem Ende die Raketendüse anschließt. Der feste Raketentreibstoff ist für einen stirnseitigen Abbrand konfiguriert und angeordnet. Der Raketenmotor enthält eine Treibsatzhalterung, die zwischen dem Treibstoff und der Raketendüse angeordnet ist und eine wesentliche Bewegung des Treibstoffs während des Abschusses verhindert, den Eintritt von unverbranntem Treibstoff in den Hohlraum verhütet und im Betrieb einen im Wesentlichen ungehinderten Übertritt von Treibstoffverbrennungsprodukten in den Hohlraum gestattet.
  • Durch die Ausbildung des festen Treibsatzes ohne zentral durchgehenden Hohlraum wird die axiale Beschleunigungsbelastung, die der Treibsatz ohne Verformung aushalten kann, erhöht. Während des Abschusses wird der Treibstoff durch die Treibstoffhalterung gestützt und an wesentlicher Bewegung gehindert, wodurch der Neigung des Treibstoffs vorgebeugt wird, sich nach rückwärts zu bewegen und die Plenumkammer zu verstopfen, was zu unkorrekter Zündung führen würde. Probleme mit inkonsistentem Abbrennen werden beseitigt, da die Treibsatzhaltung auch dazu dient, ein Eintreten wesentlicher Mengen an unverbranntem Treibstoff in den Hohlraum mit schädlicher Wirkung für das Brennverhalten des Raketenmotors zu verhüten. Außerdem wird durch die Anordnung nur eines Halters für den Treibstoff das für den Treibstoff verfügbare Volumen der Brennkammer maximiert.
  • Die Raketenunterstützung für das Geschoss kommt am besten zur Wirkung, wenn das Geschoss in die weniger dichte Luft in der Stratosphäre eintritt, da die Geschwindigkeitssteigerung in der Atmosphäre geringerer Dichte maximiert wird. Daher wird die Wirksamkeit der Raketenunterstützung maximal, wenn die Zündung des Raketenmotors verzögert wird, bis das Geschoss die weniger dichte Luft erreicht.
  • Die bis zum Erreichen dieser Zone benötigte Zeitspanne hängt von der Flugbahn und der Abschussgeschwindigkeit des Geschosses ab und kann unter Verwendung bekannter mathematischer Modelle berechnet werden.
  • Die Zündung des Raketenmotors kann mittels einer pyrotechnischen Verzögerungsstrecke in einem an sich bekannten Düsenstopfen bewirkt werden, der die Brennkammer gegen die beim Abschuss im Geschützlauf vorhandenen Gase hoher Temperatur und hohen Drucks abdichtet. Im Einsatz wird die pyrotechnische Verzögerungsstrecke durch die nach dem Abfeuern vorhandenen Hochtemperaturgase gezündet, und sie ist so ausgelegt, dass sich die erforderliche Verzögerung ergibt, bevor sie bis zum Zünder des Raketenmotors durchbrennt und die Zündung des Raketentreibstoffs auslöst.
  • Damit der Raketenmotor funktionieren kann, muss die Halterung durchlässig sein, und sie kann zum Beispiel aus einem durchlässigen Material hergestellt werden oder sie kann eine Platte aus einem im Wesentlichen undurchlässigen Material aufweisen, die eine Vielzahl von durchgehenden Löchern enthält. Diese siebartige Platte gestattet ungehinderten Durchgang von Verbrennungsprodukten zwischen dem Treibstoff und der Plenumkammer, wenn der Raketenmotor gezündet wird.
  • Die Raketendüse weist allgemein einen Konusabschnitt und einen Halsteil auf, und im Einsatz strömen die Verbrennungsprodukte aus dem Hohlraum durch den Halsteil und den Konusabschnitt der Raketendüse aus dem Raketenmotor aus. Um ein korrektes Arbeiten des Raketenmotors zu erreichen, ist es von Vorteil, die Gesamtfläche der Löcher so auszulegen, dass sie mindestens der Fläche des Halsteils und vorzugsweise wenigstens dem Zweifachen der Fläche des Halsteils der Raketendüse entspricht. Wenn einzelne Löcher zu groß sind, können nennenswerte Mengen an Treibstoff durch die Löcher hindurch in den Hohlraum gedrückt werden, was Fehlfunktionen des Raketenmotors veranlassen kann. Wenn die Löcher zu klein sind, können sie durch feste Verbrennungsprodukte, wie Metallteilchen, die sich bei Verwendung einiger bekannter Treibstoffmaterialien bilden, blockiert werden, was ebenfalls Fehlfunktionen des Raketenmotors verursachen kann.
  • Die erfindungsgemäße Treibstoffhalterung weist eine Lochplatte und damit zusammenwirkende Belastungsübertragungsmittel auf, die zur Weitergabe eines Teils der beim Abschuss auftretenden axialen Beschleunigungsbelastung an die Wände der Plenumkammer ausgelegt sind. Das vermindert die Belastung, der die Lochplatte standhalten muss, und erlaubt so eine erhebliche Verminderung der Dicke der Platte, so dass mehr Treibstoff in der Brennkammer untergebracht werden kann.
  • Die Lochplatte und die Belastungsübertragungsmittel können als ein einheitlicher Baukörper konstruiert sein, oder alternativ dazu können die Belastungsübertragungsmittel einen getrennten zylindrischen Lastaufnahmering aufweisen, der konzentrisch zu der Lochplatte angeordnet ist.
  • Zweckmäßig kann der Lastaufnahmering eine zylindrische Stütze sein, die im Hohlraum angeordnet ist und sich in Längsrichtung von der Lochplatte zur rückwärtigen Wand der Brennkammer erstreckt. Vorzugsweise ist die zylindrische Stütze mit einer Vielzahl von Schlitzen versehen, um das Ausblasen der Abgase aus dem Hohlraum durch die Raketendüse hindurch zu erleichtern.
  • Mit großem Nutzen kann das Langstrecken-Artilleriegeschoss zusätzlich ein Bodenausströmsystem zur Verminderung des Luftwiderstandes enthalten, wenn sich das Geschoss mit hoher Geschwindigkeit durch die relativ dichte Luft während der Anfangsstadien des Fluges bewegt.
  • Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigen:
  • 1 einen Längsschnitt durch den hinteren Teil eines Langstrecken-Artilleriegeschosses;
  • 2a, 2b eine Treibstoffhalterung in Stirnansicht und in Seitenansicht;
  • 3 einen Längsschnitt durch einen Raketendüsenstopfen.
  • In 1 ist ein 155 mm-Artilleriegeschoss dargestellt, das summarisch betrachtet eine Nutzlast 2, einen Raketenmotor 3, ein Bodenausströmsystem 4 und einen Führungsring 5 aufweist.
  • Die Nutzlast 2 und eine Treibstoff 9, einen Verbrennungshemmer 10 sowie Zündmaterial 13 enthaltende Brennkammer sind durch eine Trennwand 7 getrennt. Die Brennkammer ist durch die Wand des Geschosses 1 festgelegt. Der Raum der Brennkammer ist an dem der Trennwand 7 entgegengesetzten Ende zu einem Hohlraum 8 verkleinert. Ein einheitlicher Treibsatz aus Raketentreibstoff 9, der zuvor in den Verbrennungshemmer 10 eingegossen worden ist, füllt den größten Teil des Volumens der Brennkammer aus. Der feste Raketentreibstoff 9 wird an einem Eintreten in den Hohlraum 8 durch eine dünne Lochplatte 11 und einen zugeordneten Lastaufnahmering 12 gehindert. Eine Schicht aus Zündmaterial 13 zum Entzünden der freiliegenden Stirnfläche des Raketentreibstoffs 9 ist zwischen der Lochplatte 11 und dem Raketentreibstoff 9 vorgesehen. Der Hohlraum 8 wird durch die Raketendüse 14 entgast. Die Raketendüse 14 weist einen Konusabschnitt 20 und einen Halsteil 21 auf, welcher den Hohlraum 8 mit dem Konusabschnitt 20 verbindet. Ein Düsenstopfen 15 ist ebenfalls vorgesehen und wird der Klarheit halber getrennt von der Raketendüse 14 gezeigt. Das Bodenauslasssystem 4 ist vom Raketenmotor 3 getrennt und weist einen ringförmig angeordneten Treibsatz 16 und eine Auslassdüse 17 auf.
  • Der Raketentreibstoff muss sich zur Verarbeitung eignen, einen hohen spezifischen Impuls besitzen und zuverlässige mechanische Eigenschaften über einen breiten Temperaturbereich haben. Aus diesen Gründen kann eine aluminisierte gummiartige Polybutadien-Verbindung mit endständigen Hydroxygruppen (HTPB) gewählt werden. Dieses Material wird durch Eingießen in einen Verbrennungshemmer 10 zu einem stirnseitig brennenden Raketentreibsatz geformt. Der Verbrennungshemmer 10 kann einen endseitig offenen Becher aufweisen, der aus Metall, Noryl (elastomerer Kunststoff) oder Kevlar-gefülltem Ethylen-Propylen-Dienmonomer (EPDM)-Gummi hergestellt ist und als Inhibitor gegen ein Verbrennen des Treibstoffs 9 an anderen Oberflächen als der freiliegenden Stirnseite wirkt.
  • Das Zündmaterial 13 kann zweckmäßig eine Matrix aus einer Mehrzahl von Schichten aufweisen, von denen jede ein Polytetrafluorethylen (PTFE)-Substrat aufweist, das mit zwischen 4 bis 6 Mikron Magnesium überzogen ist, das wie in GB 2 251 434 B beschrieben, aus der Dampfphase abgeschieden und so angeordnet wird, dass es im Wesentlichen die gesamte freiliegende Stirnfläche des Treibstoffs 9 abdeckt.
  • Die in den 2a, 2b dargestellte Treibsatzhalterung 11, 12 weist eine 6 mm dicke Platte 11 mit 113 mm Durchmesser auf, die aus einem Material hoher Streckgrenze, wie ein der Norm ANSI 4340 entsprechender Stahl (Streckgrenze angenähert 1900 MPa), gebildet ist. Diese Platte 11 ist mit etwa 190 Löchern 18 von 3 mm Durchmesser versehen, die ihre Zentren an Punkten P1..n haben, die mit Abständen von etwa 6 mm relativ gleichmäßig über die Oberfläche der Platte 11 verteilt sind, um eine siebähnliche Struktur zu bilden, wie dies in 2b angedeutet ist.
  • Ein zylindrischer Lastaufnahmering 12 von zwischen 42 und 48 mm Durchmesser ist konzentrisch zur Platte 11 angeordnet. Im Einsatz dient der Lastaufnahmering 12 dazu, Belastung von der Platte 11 auf die den Hohlraum 8 begrenzenden Wände des Geschosses 1 zu übertragen. In diesem Lastübertragungsring 12 sind Schlitze 19 vorgesehen, um den freien Strom von entweichenden Treibstoffverbrennungsprodukten zu erleichtern, nachdem der Raketentreibstoff 9 gezündet worden ist.
  • Der Düsenstopfen 15 wird mit mehr Einzelheiten in 3 gezeigt. Der Stopfen 15 schafft sowohl eine Basisentlastungszündeinrichtung als auch einen Zündverzögerungsmechanismus. Eine Entlastungszündladung 22, typischerweise eine Mischung aus Magnesium, Polytetrafluorethylen (PTFE) und einem Copolymer von Hexafluoropropylen und Vinylidenfluorid hat mehrere nach außen führende radiale Zündkanäle 23. Eine pyrotechnische Verzögerungsladung 24 erstreckt sich von der Rückseite des Stopfens 15 zu einer Transferladung 25 an der Vorderseite des Stopfens 15.
  • Im Einsatz entzünden die beim Abschuss im Lauf erzeugten heißen Gase sowohl die Zündladung 22 als auch die pyrotechnische Verzögerungsladung 24. Die Zündung des Treibsatzes 16 wird ausgelöst und unterhalten durch den Zündungstransfer durch die Zündkanäle 23 im Stopfen 15 hindurch. Die pyrotechnische Verzögerungsstrecke 24 ist so ausgelegt, dass sie über eine längere vorbestimmte Zeitdauer (typischerweise zwischen 20 und 30 Sekunden für ein 155 mm-Artilleriegeschoss) abbrennt, um die Transferladung 25 zu zünden, wenn der Treibsatz 16 im Wesentlichen abgebrannt ist. Die Transferladung 25 ist so ausgelegt, dass sie unter Freisetzung genügend hei ßer Verbrennungsprodukte in den Hohlraum 8 und durch die Treibsatzhalterung 11, 12 hindurch abbrennt, um das Zündmaterial 13 zu zünden. Für den Fachmann ist offensichtlich, dass in dem Hohlraum 8 zusätzlich eine nicht gezeigte Übernahmeladung vorgesehen werden kann, die von den durch die Transferladung 25 erzeugten heißen Verbrennungsprodukten gezündet wird und die Zündung des Zündmaterials 13 übernimmt.
  • Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf ein 155 mm-Artilleriegeschoss beschrieben wurde, versteht es sich für den Fachmann, dass die Erfindung auch bei Geschossen anderer Kaliber einsetzbar ist.

Claims (6)

  1. Langstrecken-Artilleriegeschoss mit – einer Nutzlast (2), einem Raketenmotor (3) und einer Zündverzögerungseinrichtung (15) zum Verzögern der Zündung des Raketenantriebs um eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Abschuss des Geschosses, – wobei der Raketenmotor (3) eine endseitige Raketendüse (14) und eine Brennkammer aufweist, in der ein für stirnseitigen Abbrand ausgebildeter fester Raketentreibstoff (9) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass – in der Brennkammer zwischen dem Raketentreibstoff (9) und der Raketendüse (14) ein Hohlraum (8) vorgesehen ist und – in diesem Hohlraum (8) eine durchlässige Treibsatzhalterung (11), (12) angeordnet ist, die den Raketentreibstoff (9) beim Abschuss des Geschosses gegen Bewegungen und Verformungen sichert und eine Lastübertragungseinrichtung (12) aufweist, welche einen Teil der beim Abschuss des Geschosses (1) auftretenden Beschleunigungsbelastung auf die Wände des Hohlraums (8) überträgt.
  2. Artilleriegeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibsatzhalterung (11, 12) eine stabile Lochplatte (11) aus undurchlässigem Material mit einer Vielzahl von durchgehenden Löchern (18) aufweist.
  3. Artilleriegeschoss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastübertragungseinrichtung einen Lastaufnahmering aufweist, der konzentrisch und in Anlage an der Lochplatte (11) angeordnet ist.
  4. Artilleriegeschoss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lastaufnahmering eine im Hohlraum (8) koaxial angeordnete zylindrische Stütze (12) ist, die sich in Längsrichtung von der Lochplatte (11) zur Rückwand der Brennkammer erstreckt.
  5. Artilleriegeschoss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Stütze (12) eine Vielzahl von Schlitzen (19) aufweist.
  6. Artilleriegeschoss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Raketendüse (14) umgebendes Bodenausströmsystem (4) vorgesehen ist, das einen ringförmigen Treibsatz (16) und eine Auslassdüse (17) aufweist.
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