DE4345153A1 - Artilleriegranate langer Reichweite - Google Patents
Artilleriegranate langer ReichweiteInfo
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Abstract
Eine Artilleriegranate (1) mit langer Reichweite weist Raketentreibmittelmaterial (10), eine Raketenmotordüse (14) und Bodenausströmtreibmittelmaterial (12) auf. Die Zündung des Rakententreibmittelmaterials (10) wird verzögert, bis das Bodenausströmtreibmittelmaterial (12) den Abbrennvorgang im wesentlichen beendet hat. Das Bodenausströmtreibmittelmaterial (12) kann in derselben Kammer und hinter dem Raketentreibmittelmaterial (10) untergebracht werden, um Unterstützung für das Raketentreibmittelmaterial (10) während des Abschusses zu schaffen. Die beiden Treibmittelmaterialien (10, 12) können durch eine thermische Zündbarriere (18) voneinander getrennt werden, um eine vorzeitige Raketenzündung zu verhindern.
Description
Diese Erfindung betrifft eine Artilleriegranate langer Reichweite.
Es besteht ein ständiger militärischer Bedarf, die Reichweite von
Artilleriegranaten bei minimaler Auswirkung auf Nutzlast und Schießfehler
zu erstrecken.
In der Praxis suggeriert das, die physikalische Allgemeinform her
kömmlicher heutiger Granaten beizubehalten. Außerdem ist es wünschenswert,
daß die Außenabmessungen und die Masse einer Granate vergrößerter Reich
weite eng mit den Außenabmessungen und der Masse existierender Granaten
übereinstimmen, damit sie sich aus vorhandenen Geschützen verschießen läßt,
ohne daß der maximal zulässige Verschlußdruck überschritten wird. Es gibt
große Vorteile für eine Granate langer Reichweite, wenn diese Anforderungen
erfüllt werden können.
Es ist möglich, die Reichweite von Granaten dadurch zu erweitern,
daß ein Raketenmotor eingebaut wird, um Schub nach dem Abschuß zu erzeugen.
Der Preis für den Einbau eines Raketenmotors ist der Verlust an Nutzlast,
der dem von dem Raketenmotor eingenommenen Volumen entspricht. Als ein Bei
spiel kann die Mithilfe einer Rakete die Reichweite einer 155 mm Artille
riegranate um etwa 23% erstrecken, während etwa 64% der Nutzlast geopfert
werden.
Es ist möglich, die Reichweite von Granaten mittels Bodenausstrom
zu vergrößern. Bodenausstrom erhöht Reichweite durch Vermindern der Boden
hemmung der Granate durch Erhöhen ihres Bodendrucks. Dies wird erreicht
durch die Verbrennung eines Treibmittels, das seine Gase in den Bodenab
schnitt der Granate entläßt. Der Vorteil von Bodenausstrom als Reichweiten
erhöher ist der kleinere Platzbedarf des Motors für eine gegebene Reichwei
tensteigerung. Als ein Beispiel kann Bodenausstrom die Reichweite einer
155 mm Artilleriegranate um etwa 23% erhöhen, während etwa 18% der Nutzlast
geopfert werden.
Weder Raketenhilfe noch Bodenausstrom sind imstande, die gewünsch
ten Reichweiten mit einer vernünftigen Nutzlast zu erreichen. Das Problem
ist, wie die Reichweite weiter erhöht werden kann, während die Grenzen der
Außenabmessungen existierender Granaten eingehalten und eine vernünftige
Nutzlast geschaffen werden.
Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Artil
leriegranate zu schaffen, die verbesserte Fähigkeit zur Reichweitenerstrec
kung besitzt.
Gemäß der Erfindung wird eine Artilleriegranate langer Reichweite
geschaffen, die einen Raketenmotor mit Raketentreibmittel und einer Rake
tendüse besitzt, wobei die Granate außerdem Bodenausströmtreibmittel,
Bodenausströmzündmittel zum Zünden des Bodenausströmtreibmittels beim Ab
schießen der Granate und einen Raketenzündungsverzögerungsmechanismus zum
Verzögern der Zündung des Raketentreibmittels, bis das Bodenausströmtreib
mittel im wesentlichen vollständig verbrannt ist, aufweist.
Bodenausstrom ist besonders wirksam zum Vermindern von Bodenhem
mung, wenn sich die Granate in den anfänglichen Flugphasen mit hoher Ge
schwindigkeit durch die relativ dichte Luft der Troposphäre bewegt. Rake
tenhilfe dagegen ist sehr wirksam, wenn die Granate in die weniger dichte
Luft der Stratosphäre eintritt. Die niedrige Luftdichte bei dieser großen
Höhe bedeutet, daß die Geschwindigkeit der Granate dank der verminderten
Hemmung mit geringerer Rate abnimmt, was lange Reichweite und relativ kurze
Flugzeit ergibt. Der Raketenmotor ist außerdem wirksamer in großer Höhe, da
die Geschwindigkeitszunahme in der Atmosphäre geringer Dichte maximal wird.
Für die Kombination von Bodenausstrom und verzögerter Raketenhilfe
gemäß der Erfindung, bei der beide im jeweils effektivsten Abschnitt der
Schußbahn zur Anwendung kommen, ist eine Erstreckung der Reichweite einer
genormten drallstabilisierten 155 mm Artilleriegranate um 85% bis 150%
festgestellt worden, wobei 15% bis 45% der genormten Nutzlast geopfert
werden.
Der Raketenmotor kann vom Typ der Zigarettenverbrennung sein.
Dieser besteht aus einem einzelnen festen Kern von Treibmittel, der am
Düsenende gezündet wird und mit einer konstanten Rate gleichmäßig nach
rückwärts brennt. Die Vorteile dieser Konstruktion sind das gleichmäßige
Verhalten des erzeugten Ausstoßes und ihre relativ einfache Fertigung.
Jedoch muß eine Füllkammer oder ein Hohlraum vorgesehen werden, um eine
zuverlässige und fortlaufende Zündung des Raketenmotors zu erleichtern.
Während die Schaffung einer rückwärtigen Füllkammer bei Flugkör
persystemen kein Problem ist, da die Abschußbeschleunigungen relativ nied
rig sind, stellt sie schwere technische Probleme für von Geschützen abge
feuerte Granaten, die mehr als 200mal größeren Abschußbeschleunigungen als
die für Flugkörpersysteme ausgesetzt sind. Das Vorsehen von Verstärkungen
am Hinterende des Raketentreibmittels, um ein Zusammenbrechen des Treibmit
tels als Folge der während des Abschusses induzierten Spannungen zu verhin
dern, vermindert die Aufnahmekapazität des Raketenmotors für Treibmittel,
während es die Fertigungskosten erhöht.
Die Zündung des Raketentreibmittelmaterials kann durch den bren
nenden Bodenausstrom bewirkt werden. Jedoch hat die Erfahrung gezeigt, daß
das Bodenausströmtreibmittel im Zentrum rascher abbrennt als an den Rän
dern. Dies kann zum Zünden des Raketentreibmittels vor Abschluß der Boden
ausstromphase führen. Dies ist ineffizient, da alles Bodenausströmtreib
mittel, das noch abbrennt, nachdem die Raketenzündung erfolgt ist, für die
Reichweitenerhöhung unwirksam ist. Vorzeitige Raketenzündung kann auch er
folgen infolge Wärmeübertragung von den Bodenausstromgasen. Abgesehen von
ihrer Ineffektivität ist verfrühte Zündung, aus welcher Ursache auch immer,
in hohem Maße unerwünscht, da sie zu Unregelmäßigkeiten in der Reichweite
von Schuß zu Schuß führt.
Um das Problem frühzeitiger Raketenzündung zu entschärfen, kann
zwischen den beiden verschiedenen Treibmittelmaterialien eine thermische
Zündungsbarriere angeordnet werden, so daß das Raketentreibmittel während
der Bodenausströmphase von dem brennenden Bodenausströmtreibmittel thermisch
isoliert ist. Diese kann die Form eines thermisch isolierenden Einschubs
wie beispielsweise einer Scheibe aus Gummi oder Kompositmaterial oder einer
chemischen Zündungsinhibitorschicht annehmen. Während die Zündungsbarriere
die geforderte thermische Sperre schaffen muß, darf sie die Düse bei der
Raketenzündung nicht verlegen, d. h. sie muß sich zerlegen oder verbrennen.
Die Raketenzündung kann eine vorbestimmte Zeitdauer nach dem Ab
schuß durch eine elektronische Verzögerungseinrichtung bewirkt werden. Die
Zeitdauer wird vorzugsweise mittels Computersimulation bestimmt, um die
Reichweite auf ein Maximum zu bringen. Dies sorgt für einen hohen Grad an
Zündungsgenauigkeit über einen weiten Temperaturbereich. In diesem Falle
erstreckt sich die Zündungsbarriere vorzugsweise über die gesamte Grenzflä
che zwischen dem Bodenausströmtreibmittelmaterial und und Raketentreibmit
telmaterial, aber sie muß derart sein, daß sie keine Isolation des Raketen
treibmittels von ihrer wesentlichen Füllkammer bewirkt.
Alternativ dazu kann sich die thermische Zündungsbarriere nicht
über die gesamte Grenzfläche zwischen dem Bodenausströmtreibmittelmaterial
und dam Raketentreibmittelmaterial erstrecken, damit das Bodenausström
treibmittelmaterial an seinen Umfangsbereichen mit dem Raketentreibmittel
material in Berührung kommt. Dies gestattet es, die Raketenzündung durch
das brennende Bodenausströmmaterial auszulösen, wenn das Bodenausström
treibmittelmaterial im wesentlichen abgebrannt ist.
Bei einer zweiten Ausführungsform kann der Raketenmotor vom Röh
renbrennertyp sein, bei dem die Füllkammer durch einen zentralen Hohlraum
geschaffen wird, der sich über die gesamte Länge des Raketentreibmittels
erstreckt. Bei einer solchen Anordnung brennt das Treibmittel vom Hohlraum
nach außen ab, wobei wenig Hitze auf die Raketenwände übertragen wird. Der
Voirteil davon ist, daß nur minimale Gefahr frühzeitiger Zündung von unver
branntem Treibmittel besteht. Das Risiko eines mechanischen Zusammenbruchs
des Treibmittels infolge der Abschußkräfte kann den Einbau von Stützwänden
erfordern.
In diesem Falle ist es bevorzugt, das Bodenausströmtreibmittel
material in einer gesonderten ringförmigen Einheit unterzubringen, die
koaxial zur Raketendüse angeordnet ist, um so den "vergeudeten" Platz rund
um die Düse auszunutzen. Der Vorteil der Unterbringung des Bodenausstroms
in einer getrennten Einheit ist, daß sie die Verwendung einer optimalen
Bodenausströmtreibmittelkonfiguration erlaubt und dadurch die Wirksamkeit
des Bodenausstroms auf ein Maximum bringt.
In diesem Falle kann die Zündung des Raketenmotors mittels einer
pyrotechnischen Verzögerung durch den Düsenstopfen des Raketenmotor bewirkt
werden. Die pyrotechnische Verzögerungseinrichtung wird gezündet durch die
heißen Treibgase, die beim Abschuß entstehen, und ist so konstruiert, daß
sie für die geforderte Verzögerung sorgt, bevor sie zum Zünder des Raketen
motors durchbrennt und die Raketenzündung veranlaßt.
Alternativ dazu kann die Raketenzündung wie oben beschrieben durch
eine elektrische Verzögerungseinrichtung bewirkt werden.
Die Zündung des Bodenausstroms kann durch jede geeignete Methode
erfolgen wie beispielsweise den Einbau einer Masse von pyrotechnischem
Material in den Düsenstopfen des Raketenmotors in der Weise, daß er beim
Abschuß durch die heißen Treibgase gezündet wird und dann eine zuverlässige
Bodenausstromzündung veranlaßt.
Nachstehend wird die Erfindung lediglich beispielshalber unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in der:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht einer Artilleriegranate langer
Reichweite nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung
ist, wobei ein Raketenmotordüsenstopfen aus der Raketen
motordüse herausgenommen gezeigt ist;
Fig. 2 eine Längsschnittansicht des hinteren Teils einer Artil
leriegranate langer Reichweite nach einer zweiten Ausfüh
rungsform der Erfindung ist, wobei ein Raketenmotordüsen
stopfen aus der Raketenmotordüse entfernt gezeigt ist;
Fig. 3 eine Längsschnittansicht des Raketenmotordüsenstopfens von
Fig. 2 ist
und
Fig. 4 eine Hinteransicht der Granate von Fig. 2 mit abgeschnit
tener Bodenplatte ist, wobei der Stopfen von Fig. 3 in die
Raketenmotordüse eingesetzt gezeigt ist.
In Fig. 1 weist eine 155 mm Artilleriegranate 1 einen Zünder 2,
einen mit Bömbchen gefüllten Nutzlastraum 6, ein Bömbchenausstoßsystem 4,
einen Führungsring 8 und Reichweitenerhöhungsmittel auf. Zu den Reichwei
tenerhöhungsmitteln gehören ein Raketenmotor mit Raketentreibmittelmateri
al 10 und einer Raketenmotordüse 14 in Kombination mit Bodenausströmtreib
mittelmaterial 12, das in der gleichen Kammer und hinter dem Raketentreib
mittelmaterial 10 untergebracht ist. Bei dieser Konfiguration dient die
Raketenmotordüse 14 auch als Bodenausströmdüse. Ein Raketenmotordüsenstop
fen 16, der besserer Klarheit halber aus der Raktenmotordüse 14 herausge
nommen gezeigt wird, ist vorgesehen, um den Raketenmotor zum Zwecke siche
rer Handhabung und Langzeitlagerung abzudichten. Bei dieser Konfiguration
sorgt er außerdem für das Bodenausströmzündmittel in Form einer Masse aus
pyrotechnischer Verbindung 22, typischerweise einer Mischung aus Magnesi
um, Polytetrafluorethylen (PTFE) und einem Copolymer von Hexafluorpropylen
und Vinylidenfluorid, die zentral durch den Stopfen 16 hindurchgeht. An
der Grenzfläche zwischen den beiden Treibmittelmaterialien 10, 12 ist eine
chemische Inhibitorschicht 18 ausgebildet, die eine uninhibierte ringför
mige Berührungsfläche zwischen den beiden Treibmittelmaterialien 10, 12
rund um den Umfang des Raketen/Bodenausström-Treibmittel-Behälters frei
läßt.
Die kritischen Anforderungen an das Raketentreibmittelmaterial
sind, daß es sich zur Verarbeitung eignet und daß es einen hohen spezi
fischen Impuls und zuverlässige mechanische Eigenschaften über einen
weiten Temperaturbereich aufweist. Aus diesen Gründen kann aluminisiertes
gummiartiges Komposit-Polybutadien mit Hydroxy-Endgruppen (HTPB) gewählt
werden. Die chemische Inhibitorschicht 18 ist zweckmäßig eine Schicht aus
inertem Gummibindemittel.
Im Einsatz wird die Granate von einem Geschütz abgeschossen. Die
in der Verschlußkammer erzeugten heißen Treibgase bringen die Bodenaus
strömzündverbindung 22 zum Zünden, die anschließend die Bodenausström
zündung veranlaßt. Das Bodenausströmtreibmittelmaterial 12 brennt in der
Mitte mit höherer Geschwindigkeit ab, aber zur Raketenzündung kommt es
wegen des Vorhandenseins der zentral angeordneten Inhibitorschicht 18
nicht, bis der äußere Ring aus Bodenausströmtreibmittelmaterial
durchgebrannt ist.
In Fig. 2 bis 4, die eine zweite Ausführungsform der Erfindung
veranschaulichen, ist das Raketentreibmittelmaterial 10 zu einer Röhre
geformt, die einen zentralen Hohlraum 23 aufweist, der sich durch die
gesamte Länge des Raketentreibmittelmaterials 10 erstreckt.
Das Bodenausströmtreibmittelmaterial 12 ist getrennt in einer
ringförmigen Einheit untergebracht, die eine ringförmige Bodenplatte 19
und eine Bodenausströmdüse 20 aufweist.
Für beste Ergebnisse ist das Bodenausströmtreibmittel in Form
dreier Kerne 30, 32, 34 angeordnet, wobei zwischen jedem Kern und dem
nächsten ein paralleler radialer Spalt 28 vorgesehen ist.
Bei dieser Ausführungsform schafft der Raketenmotordüsenstopfen
16 sowohl das Bodenausströmzündmittel als auch den Raketenzündungsverzö
gerungsmechanismus. Eine Masse aus Bodenausströmzündverbindung 22 hat
mehrere radiale Zündlöcher 24, die sich davon nach außen erstrecken. Zu
sätzlich erstreckt sich eine pyrotechnische Verzögerung 26 von der Hinter
fläche des Stopfens 16 in Richtung auf den Raketenmotor. In Fig. 4 ist die
Bodenplatte 18 weggeschnitten, um die bevorzugte Bodenausströmtreibmittel
konfiguration zu zeigen.
Im Einsatz zünden beim Abschuß erzeugte heiße Treibgase sowohl
die Bodenausströmzündverbindung 22 als auch die pyrotechnische Verzögerung
26. Die Bodenausströmzündung wird durch den Zünder mittels Zündungsüber
tragung über die Zündlöcher 24 im Stopfen 16 unterhalten. Die pyrotechni
sche Verzögerung 26 andererseits ist so konstruiert, daß sie während einer
längeren vorbestimmten Zeitdauer abbrennt, so daß die Raketenzündung er
folgt, wenn die Bodenausströmung im wesentlichen abgebrannt ist.
Eine typische 155 mm Artilleriegranate gemäß der Erfindung mit
einer Masse von 43,5 kg und einer Mündungsgeschwindigkeit von angenähert
950 m/s konnte Reichweiten von mehr als 55 km erreichen mit einer Nutzlast
von angenähert 50% von der einer herkömmlichen Granate.
Eine derart große Zunahme an Reichweite hätte sich mit Bodenaus
strömung oder Raketenhilfe allein nicht erzielen lassen. Die Steigerung
der Reichweite geht zurück auf die Kombination und Optimierung von Boden
ausströmung und verzögerter Raketenunterstützung, die jede in ihrem wirk
samsten Teil der Schußbahn eingesetzt werden.
Claims (13)
1. Artilleriegranate langer Reichweite mit einem Raketenmotor mit Raketen
treibmittel und einer Raketendüse, wobei die Granate außerdem Bodenaus
strömtreibmittel, Bodenausströmzündmittel zum Zünden des Bodenausström
treibmittels beim Abschießen der Granate und einen Raketenzündungsver
zögerungsmechanismus zum Verzögern der Zündung des Raketentreibmittels,
bis das Bodenausströmtreibmittel im wesentlichen vollständig verbrannt
ist, aufweist.
2. Artilleriegranate langer Reichweite nach Anspruch 1, wobei das Raketen
treibmittel einen einzelnen festen Kern von Treibmittel aufweist.
3. Artilleriegranate langer Reichweite nach Anspruch 1, wobei das Raketen
treibmittel einen zentralen Hohlraum festlegt, der sich über seine ge
samte Länge erstreckt.
4. Artilleriegranate langer Reichweite nach Anspruch 3, wobei in dem Hohl
raum Stützwände vorgesehen sind.
5. Artilleriegranate langer Reichweite nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei ein Brennstoffbehälter eine einzige Kammer festlegt, in
der das Bodenausströmtreibmittel rückwärts des Raketentreibmittels un
tergebracht ist.
6. Artilleriegranate langer Reichweite nach Anspruch 5, wobei in dem
Brennstoffbehälter zwischen dem Bodenausströmtreibmittel und dem Rake
tentreibmittel eine thermische Zündungsbarriere vorgesehen ist.
7. Artilleriegranate langer Reichweite nach Anspruch 6, wobei die thermi
sche Zündungsbarriere einen Einschub aus thermisch isolierendem Mate
rial aufweist.
8. Artilleriegranate langer Reichweite nach Anspruch 6, wobei die thermi
sche Zündungsbarriere eine Schicht aus chemischem Inhibitormaterial
aufweist.
9. Artilleriegranate langer Reichweite nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei das Bodenausströmtreibmittel an seinen Umfangsbereichen mit dem
Raketentreibmittel in Berührung steht.
10. Artilleriegranate langer Reichweite nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Bodenausströmtreibmittel in einer ringförmigen Einheit un
tergebracht ist, die koaxial zur Raketendüse angeordnet ist.
11. Artilleriegranate langer Reichweite nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei der Raketenzündungsverzögerungsmechanismus eine elek
tronische Verzögerung aufweist.
12. Artilleriegranate langer Reichweite nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei der Raketenzündungsverzögerungsmechanismus eine pyrotechnische
Verzögerung aufweist.
13. Artilleriegranate langer Reichweite nach einem der vorhergehenden An
sprüche, wobei das Bodenausströmzündmittel eine Masse aus pyrotechni
schem Material aufweist.
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