DE4428300A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Verschießen von großen mit Wasser oder anderen feuerhemmenden Stoffen gefüllten Behältern zur Bekämpfung von Bränden - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Verschießen von großen mit Wasser oder anderen feuerhemmenden Stoffen gefüllten Behältern zur Bekämpfung von BrändenInfo
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- A62C—FIRE-FIGHTING
- A62C3/00—Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places
- A62C3/02—Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places for area conflagrations, e.g. forest fires, subterranean fires
- A62C3/0228—Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places for area conflagrations, e.g. forest fires, subterranean fires with delivery of fire extinguishing material by air or aircraft
- A62C3/025—Fire extinguishing bombs; Projectiles and launchers therefor
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41F—APPARATUS FOR LAUNCHING PROJECTILES OR MISSILES FROM BARRELS, e.g. CANNONS; LAUNCHERS FOR ROCKETS OR TORPEDOES; HARPOON GUNS
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Description
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde zur Bekämpfung von Bränden, insbeson
ders von Wald- und Flächenbränden mit einer geeigneten Vorrichtung
große Mengen von feuerhemmenden Stoffen wie z. B. Wasser oder Kalk über große
Entfernungen ausreichend zielgenau und billig zu verbringen und diesen Vorgang
kurzfristig oft zu wiederholen.
Bekannt ist ein Verfahren mit Flugzeugen oder Hubschrauber Wasser über
das zu löschende Gebiet zu verbringen. Das ist teuer, zeitraubend und nicht
ganz ungefährlich.
Zur Lösung der der Erfindung gestellten Aufgabe wird ein Verbringungssystem
vorgeschlagen das folgende Merkmale aufweist:
In einer Niederdruckkanone (1) Fig. 1 mit einem Durchmesser von bis zu 2 m
und einer Länge von bis zu 20 m wird ein feuerhemmender Stoff wie z. B. Wasser
oder Kalk in einem Behälter (2) von einer Masse von bis zu 10 to auf eine
Geschwindigkeit von bis zu 250 m/s beschleunigt und auf eine max. Entfernung
von ca. 5 km ausreichend zielgenau verschossen.
Die oben angegebenen Werte sind Maximalwerte; gebräuchliche Werte sind z. B.
Durchmesser 1,4 m, Masse 2 to, Geschwindigkeit 160 m/s, Reichweite 2 km,
Rohrlänge 10 m.
Die erforderliche Anfangsgeschwindigkeit errechnet sich bei Vernachlässigung der
Luftreibung die bei diesen hohen Massen und rel. niedrigen Geschwindigkeiten
eine untergeordnete Rolle spielt aus der Formel
S ist dabei die gewünschte Entfernung, g die Erdbeschleunigung und α der
Winkel zwischen der Waagrechten und dem Waffenrohr.
Bei einem Winkel von 45° und einer gewünschten Entfernung von 2 km
ergibt sich eine erforderliche Anfangsgeschwindigkeit von 141 m/s, berücksichtigt
man die Luftreibung ergibt sich eine erforderliche Geschwindigkeit von ca. 160 m/s.
Angetrieben wird die Kanone mit Preßluft über einen Schlauch (3) Fig. 6 und 8
aus einem vorher mit einem Kompressor gefüllten Preßlufttank. Möglich ist auch
der klassische Antrieb mit einem Treibladungsanzünder (4) und einer
Pulverladung (5), siehe Fig. 7.
Die erreichbare Geschwindigkeit v errechnet sich aus der Formel
wobei b die mittlere Beschleunigung im Rohr und
s die Rohrlänge ist.
Bei einer innenballistischen Masse von 2 to einem Durchmesser von 1,4 m,
einer Rohrlänge von 10 m und einem mittleren Gasdruck von 17 bar ergibt
sich eine Geschwindigkeit von 161 m/s was zu einer Reichweite von 2 km
führt (siehe oben).
Die Kanone (1) Fig. 1 wird abgestützt über eine Druckplatte (6) und einem
Gelenk (7) sowie über zwei Stangen (8) und zwei Druckplatten (9). Das ist ein
Verfahren wie es bei Mörserwaffen bekannt ist.
Zur besseren Beweglichkeit kann die Kanone auch auf einem Trägerfahrzeug
montiert sein Fig. 6 und für den Gebrauch über die Arme (10) und (11) hydraulisch
in Position gebracht werden wobei zur Aufnahme der hohen Rückstoßkräfte
nach wie vor die Druckplatte (6) und das Gelenk (7) eingesetzt werden müssen.
Zur Unterstützung des Behälters (2) während der Beschleunigungsphase wird ein
Treibkäfig (15) Fig. 2, 3 und 4 als "Korsett" verwendet der sich nach Verlassen
des Rohres von dem Behälter trennt, der einteilig sein kann, zur besseren
Trennung von Behälter und Nutzlast aber vorzugsweise in Längsrichtung zwei- oder
dreigeteilt ist Fig. 2.
Die Treibkäfigteile (15) werden vor dem Einbringen ins Rohr zusammengefügt
und durch Justierbolzen 23 fixiert. Denkbar ist auch die Verwendung eines Nut
und Feder Systems. Die Treibkäfigteile können im Spritzgußverfahren aus Kunstoff
oder glasfaserverstärkten Kunststoff hergestellt werden.
Denkbar ist auch die Verwendung einer starren Geschoßhülle (13) Fig. 9 an der
Wickelleitwerksbleche (16) zur Stabilisierung während des Fluges durch die Luft
angebracht sind.
Im Falle der Verwendung des Behälters (2) ist eine Stabilisierung nicht erforderlich,
da sich dieser aufgrund der weichen Beschaffenheit - z. B. Gummi - selber zu einer
kugeligen Tropfenform während des Fluges formt.
Um die Nutzlast besser laden zu können ist die Kanone so aufgebaut, daß der
entsprechende Bereich (12) Fig. 5 aus- und einschwenkbar ist. Ein möglicher
Ladevorgang könnte dann folgendermaßen aussehen:
- - Ausschwenken des Rohrbereiches (12)
- - Einbringen des Treibkäfigs (15)
- - Einbringen des Behälters (2)
oder - - Einbringen der "Geschoßhülle" (13) Fig. 9
- - Einfüllen des feuerhemmenden Stoffes durch die verschließbaren Öffnungen (17) oder (18) des Behälters (2) bzw. (19) der Geschoßhülle (13)
- - Verschließen des Behälters (2) bzw. der Geschoßhülle (13) mit herkömmlichen Verschlüssen
- - Einschwenken des Rohrteiles (12) und Fixieren des Rohrteiles mit Bolzen (20) in den angebrachten Laschen (21)
Danach folgt der Druckaufbau im Rohr und die Beschleunigung der Nutzlast
durch die freiwerdende Preßluft bzw. durch die Zündung der Pulverladung durch
den Treibladungsanzünder.
Nach Verlassen des Rohres trennt sich der Treibkäfig von der Nutzlast und geht
aufgrund seiner rel. kleinen Masse und seines hohen Luftwiderstandes rasch zu
Boden und kann mehrfach wiederverwendet werden.
Der Treibkäfig (15) dichtet an der Linie (22) an der Rohrwand den Druckraum ab.
Er ist so konstruiert, daß der Gasdruck bis zum unteren Ende der Linie (22) auch
seitlich auf den Treibkäfig wirkt und somit eine Leichtbauweise des Treibkäfigs
aufgrund einer guten Kräfteverteilung möglich ist.
Nach dem Ende des ballistischen Fluges des Behälters (2) mit der Nutzlast (14)
bzw. des Geschosses (13) klatschen diese auf die Erdoberfläche auf, der
Behälter (2) zerbirstet und die Nutzlast 14 verteilt sich und kommt zur Wirkung.
Eine noch bessere Verteilung der Wirklast ergibt sich wenn der Behälter (2)
mit der Nutzlast (14) bzw. die Geschoßhülle (13) mit der Nutzlast (14) durch
einen Zünder (25) mit einer Sprengladung (24) zerlegt werden Fig. 9a und
Fig. 10. Als Zünder eingesetzt werden kann ein Zeitzünder der vor dem Abschuß
tempiert wird und durch die physikalischen Kräfte (Beschleunigung und Gasdruck
beim Abschuß aktiviert wird und den Behälter (2) bzw. die Geschoßhülle (13)
nach Ablauf einer eingestellten Zeit zerlegt oder ein Abstandszünder der beim
Anflug auf die Erdoberfläche bei einem bestimmten Abstand die Sprengladung
zündet und die Nutzlast optimal verteilt. Diese beschriebene Zündertechnologie
ist Stand der Technik.
Claims (10)
1. Vorrichtung und Verfahren zum Verschießen von großen mit Wasser oder
anderen feuerhemmenden Stoffen gefüllten Behältern zur Bekämpfung von
Bränden,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einer mit Preßluft oder Pulvergasen angetriebenen Abschußvorrichtung (1) Fig. 1
und 5 große mit Wasser oder anderen feuerhemmenden Stoffen (14) gefüllte
einfache und billige Behältern (2) z. B. aus Gummibalg zum Löschen von Bränden
insbesondere Flächenbränden auf Entfernungen von bis zu 5 km verschossen werden,
wobei diese Behälter während der Beschleunigung im Rohr von einem Treibkäfig
(15) unterstützt und getragen werden und sich dieser nach Verlassen des Rohres
vom Behälter trennt, dann infolge seines hohen Luftwiderstandes und seiner geringen
Masse schnell zu Boden geht und wieder verwendet werden kann.
2. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohrstück (12) Fig. 5 im Bereich der Nutzlast in Ruhestellung zum Beladen
ausgeschwenkt und nach dem Beladen mit der Nutzlast wieder eingeschwenkt
und durch Bolzen (20) an angebrachten Laschen (21) fixiert werden kann.
3. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibkäfig (15) Fig. 2, 3 und 4 einteilig, vorzugsweise zweiteilig oder dreiteilig
ausgeführt ist und im Fall der Teilung längsgeteilt Fig. 2 ist und und die Teile mit
Zentrierbolzen (23) oder nach dem Nut und Feder System gegeneinander fixiert
und abgedichtet werden.
4. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibkäfig (15) an der Linie (22) an der Rohrwand den Druckraum abdichtet
und so konstruiert ist, daß der Gasdruck bis zum unteren Ende der Linie (22)
auch seitlich auf den Treibkäfig wirkt und somit eine Leichtbauweise des Treib
käfigs aufgrund einer guten Kräfteverteilung möglich ist.
5. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibkäfig oder die Treibkäfigteile im Spritzgußverfahren aus Kunstoff
oder glasfaserverstärkten Kunststoff hergestellt werden.
6. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschußvorrichtung (1) (Kanone) mit dem erforderlichen Kompressor (26) und
Preßlufttank (27) zur besseren Beweglichkeit auf ein Trägerfahrzeug Fig. 6
montiert sind und für den Gebrauch über die Arme (10) und (11) hydraulisch
in Position gebracht werden kann.
7. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr der Abschußvorrichtung aus einem inneren Liner aus Stahl besteht
und daß dieser mit Epoxidharz getränkten Glasfasern umwickelt ist und daß
die Abschußvorrichtung im hinteren Bereich durch eine Druckplatte (6) mit
einem Kuglegelenk (7) abgestützt ist.
8. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle der Verwendung von Treibladungspulver ein Treibladungsanzünder (4)
die Pulverladung (5) zündet und dieser bei jedem neuen Vorgang ausgetauscht wird.
9. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nutzlast in einem starren Geschoß (13) Fig. 9 untergebracht wird an welchem
Wickelleitwerksbleche (16) zur Stabilisierung während des Fluges durch die Luft
angebracht sind.
10. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zu einer besseren Verteilung der Wirklast der Behälter (2) mit Nutzlast (14)
bzw. die Geschoßhülle (13) mit einem Zünder (23) mit einer Sprengladung (24)
Fig. 9a versehen werden und die Nutzlast vor dem Auftreffen auf die Erdoberfläche
zerlegen. Hierzu kann entweder ein Zünder mit einer einstellbaren Zeitfunktion
oder noch besser ein Abstandszünder verwendet werden.
Priority Applications (2)
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