DE1187958B - Verdaemmung fuer die Treibladung rueckstossfreier Geschuetze - Google Patents
Verdaemmung fuer die Treibladung rueckstossfreier GeschuetzeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A1/00—Missile propulsion characterised by the use of explosive or combustible propellant charges
- F41A1/08—Recoilless guns, i.e. guns having propulsion means producing no recoil
- F41A1/10—Recoilless guns, i.e. guns having propulsion means producing no recoil a counter projectile being used to balance recoil
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
F07f
Deutsche KL: 72 d-2
Nummer: 1187 958
Aktenzeichen: D42634Ic/72d
Anmeldetag: 4. Oktober 1963
Auslegetag: 25. Februar 1965
Bei rückstoßfreien Geschützen erfolgt die Beschleunigung
des Geschosses in der Regel durch eine Treibladung, die so angeordnet ist, daß die Verbrennungsgase nach der Zündung einerseits das Geschoß in
Schußrichtung aus dem Abschußrohr heraustreiben, andererseits aber auch gleichzeitig in der Gegenrichtung
frei abströmen.
Der thermische Wirkungsgrad ist bei dieser Anordnung sehr klein. Deshalb verzögert und erschwert
man das Abströmen entgegen Schußrichtung häufig durch Verdammungen in Form von zerbrechlichen
Elementen oder auch durch frei bewegliche Teile, wie beispielsweise Kunststoffscheiben. Die ersteren
stützen sich meist auf das Waffenrohr ab und haben dadurch einen mehr oder minder starken Rückstoß
zur Folge. Die letzteren dagegen wirken nur infolge ihrer Massenträgheit und sind daher als Verdammung
nicht so wirksam.
In beiden Fällen ist durch die nach hinten ausgestoßenen festen Teile der Verdammung der Raum
hinter der Waffe gefährdet. Sowohl bei den Bruchelementen als auch bei den bisher bekannten festen
Verdämmungsscheiben und Pulvern entsteht bei der Verbrennung ein plötzlicher Gasdruckanstieg und somit
treten häufig sehr hohe Gasdruckspitzen auf. Bei dem schnellen Anstieg des Gasdrucks können außerdem
Stoßwellen hervorgerufen werden, die bei Überlagerung das Abschußrohr sehr stark belasten.
Zwecks Vermeidung dieser vorgenannten Nachteile wird nun gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die Verdammung aus einem leicht zusammendrückbaren flexiblen Material, beispielsweise aus Schaum-Kunststoff
herzustellen.
Die Verwendung eines flexiblen Materials hat insbesondere zur Folge, daß der Anstieg des Gasdrucks
verlangsamt und vergleichmäßigt wird und auch allzu hohe Gasdruckspitzen vermieden werden, wodurch
vor allem die nachteiligen Auswirkungen auf das Abschußrohr beseitigt sind. Ein weiterer Vorteil der
Verwendung flexiblen Materials besteht aber auch noch darin, daß dieses bei seiner durch den Druck
der Pulvergase bewirkten axialen Zusammendrückung fest gegen die Rohrinnenwand angepreßt wird, so daß
die Pulvergase nicht an der Verdammung vorbeiströmen können und dementsprechend zwischen Geschoß
und Verdammung ein dicht abgeschlossener Verbrennungsraum erzielt wird. Die Folge davon sind
geringere Geschwindigkeits- und Gasdruckstreuungen sowie ein höherer thermischer Wirkungsgrad.
In zweckmäßiger weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, das flexible Material mit
Spänen, Granulat oder Pulver eines festen schweren Verdammung für die Treibladung rückstoßfreier
Geschütze
Anmelder:
Dynamit Nobel Aktiengesellschaft,
Troisdorf (Bez. Köln)
Als Erfinder benannt:
Heinz Kroschel,
Oberlar über Troisdorf (Bez. Köln);
Christoph Senger, Troisdorf (Bez. Köln)
Materials, beispielsweise mit einem Pulver aus Eisen oder einem anderen Metall, zu versetzen. Durch diese
Maßnahme kann ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Flexibilität der Verdammung eine wesentlich
höhere Massenträgheit derselben erzielt werden. Darüberhinaus hat diese Maßnahme aber auch noch den
Vorteil einer erhöhten Zerlegungsbereitschaft der Verdammung, wodurch sich hinter der Waffe ein sehr
kleiner gefährdeter Raum ergibt, da die aus dem Röhr
austretenden kleinsten Teilchen der Verdammung infolge ihrer geringen Masse und infolge des verhältnismäßig
großen Luftwiderstandes schon kurz hinter der Waffe zu Boden fallen.
Bekanntlich ist die Verbrennungsgeschwindigkeit der Treibladungspulver bei unterschiedlichen Temperaturen
verschieden groß, und zwar bei tiefen Temperaturen kleiner als bei hohen Temperaturen. Nun hat
zwar Schaumstoff — wie übrigens die meisten anderen flexiblen Materialien auch — die für den gedachten
Zweck der Verwendung als Verdammung günstige Eigenschaft, daß er bei tiefen Temperaturen nicht
mehr so flexibel ist wie bei Normal-Temperaturen und dementsprechend bei tiefen Temperaturen selbsttätig
als stärkere hintere Verdammung wirkt und somit eine langsamere Verbrennung des Treibladungspulvers im
Sinne der Erzielung einer bei allen Temperaturen gleichmäßigen Schußgeschwindigkeit zumindest teilweise
von selbst ausgleicht, doch ist diese Eigenschaft nicht ausreichend, um eine solche gleichmäßige
Schußgeschwindigkeit über den ganzen der Praxis entsprechenden Temperaturbereich hinweg in zufriedenstellendem
Maße zu gewährleisten. Zur Behebung dieses Mangels wird die Verdammung gemäß
einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit einer Vorrichtung versehen, die es gestattet, die flexible Ver-
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dämmung vor dem Schuß um ein bestimmtes der jeweiligen Ladungstemperatur entsprechendes Maß
axial vorzuspannen und zusammenzudrücken, also ihre Flexibilität in der für die Erzielung gleichmäßiger
Schußgeschwindigkeiten erforderlichen Weise zu verändern.
Es wurde zwar schon versucht, dies dadurch zu erreichen,
daß abhängig von der Temperatur verschieden schwere Verdammungen hinter die Treibladung
gebracht werden. Diese! Maßnahme ist jedoch umständlich
und aufwendig und birgt Fehlerquellen in sich.
Zwecks einer Vereinfachung und Verbesserung der Anwendung der erfindungsgemäßen Verdammung ist
es zweckmäßig, diese mit der Treibladung und gegebenenfalls auch mit dem Geschoß zu einer Ladeeinheit
zu vereinigen. Neben einer Vereinfachung des Ladevorgangs hat diese Maßnahme insbesondere den
Vorteil, daß die Verdammung sich immer dicht an die Treibladung anschließt und dadurch der Treibladung
immer genau der vorgesehene Verbrennungsraum zur Verfügung steht. Vor allem kann es nicht
vorkommen, daß sich die Treibladung und die Verdammung vor Erreichen eines bestimmten Gasdrucks
auseinanderschieben, was für die Erreichung der vorgesehenen Schußgeschwindigkeit von Nachteil wäre.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und wird an Hand dieser im folgenden
noch näher erläutert. Es zeigt:
F i g. 1 einen Schnitt durch ein geladenes rückstoßfreies Geschützrohr und
Fig. 2 eine mit der Treibladung zu einer Ladeeinheit
vereinigte Verdammung mit Vorrichtung zum Temperaturausgleich.
Nach F i g. 1 umschließt das Rohr 1 das Geschoß 2 und die Hülle 3, die mit dem Treibladungspulver 4
sowie mit der aus einem mit schwerem Pulver versetzten elastischen porösen Stoff bestehenden Verdammung
5 geladen ist. In axialer Richtung ist die Verdammung 5 durch die Deckel 6 und 7, die in die
Hülle 3 eingeschweißt, eingeklebt oder auch mechanisch mit ihr verbunden sein können, begrenzt bzw.
abgeschlossen. Beim Zünden der Treibladung 4 entwickelt sich zwischen dem Geschoß 2 und der Verdammung
5 ein Gasdruck, der zunächst den nur leicht befestigten Deckel 6 löst und dann die Verdammung 5
allmählich zusammendrückt, wodurch das Verdämmungsgewicht nicht sofort sondern erst allmählich in
seiner vollen Größe zur Wirkung kommt. Die Verbrennungsgase treiben nun die zusammengedrückte
und gasdicht an der Rohrinnenwand anliegende Verdammung nach dereinen und das Geschoß 2 nach der
anderen Seite aus dem Rohr 1.
Nach Fig. 2 sind wiederum das Treibladungspulver 4 und die Verdammung 5 in einer gemein-
samen Hülle 3 untergebracht. Zum Ausgleich unterschiedlicher Ladungstemperaturen ist die Hülle 3 am,
hinteren Ende mit dem axialen Schlitz 8 mit in Umfangsrichtung verlaufenden Einschnitten 9 versehen
und der Deckel 7 mit dem Arretierstift 10 ausgebildet,
mit welchem ,er in einem der Einschnitte 9 gehalten ist.' Um sowohl eine Anpassung an tiefe wie auch
extrem hohe Temperaturen zu ermöglichen, wird die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß der Dekkel7
bei Normaltemperatur nicht im hintersten Schlitz 9 sondern etwa im Schlitz 9 a gehalten und dabei
die Verdammung mit einer geringen Vorspannung versehen ist. Um dem Deckel 7 in der Hülle einen
guten Halt zu geben, werden zweckmäßig an zwei einander genau gegenüberliegenden oder an mehreren
gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordneten Stellen der Hülle 3 Schlitze 8 mit Einschnitten 9 und
entsprechend am Deckel 7 Arretierstifte 10 vorgesehen.
Je nach Ladungstemperatur wird der Arretierstift 10 durch Drehen des Deckels 7 aus dem Einschnitt 9
herausbewegt, dann durch axiales Verschieben des Deckels 7 im axialen Schlitz 8 nach der einen oder
anderen Seite verstellt und schließlich durch Zurückdrehen des Deckels 7 in den entsprechenden gewünschten
Einschnitt 9 hineinbewegt, wodurch nun die Verdammung 5 mehr oder weniger vorgespannt,
d.h. zusammengedrückt ist. Entsprechend der Zusammendrückung der Verdammung 5 setzt diese den
Verbrennungsgasen des Treibladungspulvers 4 gleich zu Anfang der beginnenden Verbrennung einen mehr
oder weniger großen Widerstand entgegen und bewirkt so jeweils eine Drucksteigerung auf den zur Erreichung
der gewünschten Schußgeschwindigkeit erforderlichen Normaldruck der Verbrennungsgase der
Treibladung.
Claims (4)
1. Verdammung für die Treibladung rückstoßfreier Geschütze, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einem leicht zusammendrückbaren flexiblen Material (5), beispielsweise aus
Schaum-Kunststoff, hergestellt ist.
2. Verdammung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das flexible Material (5) mit Spänen, Granulat oder Pulver eines festen schweren Materials, beispielsweise mit Eisenpulver,
versetzt ist.
3. Verdammung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung (7 bis 10) zum veränderbaren axialen Vorspannen bzw. Zusammendrücken
des flexiblen Materials (5).
4. Verdammung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdammung
(5) mit der Treibladung (4) und gegebenenfalls auch mit dem Geschoß (2) zu einer
Ladeeinheit vereinigt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 510/59 2.65 © Bundesdruckerei Berlin
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