CH668635A5

CH668635A5 - Bremshuelse und gegenmasse fuer eine vorrichtung zum rueckstossfreien abschiessen von geschossen.

Info

Publication number: CH668635A5
Application number: CH110/86A
Authority: CH
Inventors: Arthur Kaelin
Original assignee: Oerlikon Buehrle Ag
Priority date: 1986-01-14
Filing date: 1986-01-14
Publication date: 1989-01-13
Also published as: GB8630762D0; GB2186956A; GB2186956B; CA1271937A; US4759430A

Description

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum rückstossfreien Abschiessen von Geschossen aus einem Abschussrohr, enthaltend, in Abschussrichtung gesehen, eine vordere Bremshülse, ein Geschoss, einen vorderen Kolben oder Treibspiegel, eine Treibladung, einen hinteren Kolben oder Treibspiegel zur Aufnahme der Gegenmasse, eine hintere Bremshülse, zum Abbremsen der beiden Kolben mittels plastischer Materialverformung.

Es ist eine Anordnung dieser Art bekannt (siehe DE-AS 2 115 770 und DE-AS 2 651 167) zum Abbremsen von, in einem Rohr mit grosser Beschleunigung getriebenen Freikolben, mittels plastischer Materialverformung, insbesondere bei rückstossfreien Waffen, mit einer im Bereich desjenigen Rohrendes, auf das sich der beschleunigte Freikolben zubewegt, am Rohrmantel fixierten, verformungsfähigen Bremshülse. Bei dieser Vorrichtung weist der Kolbenboden des Freikolbens, auf seiner der durch einen Bund gesicherten Bremshülse zugekehrten Seite, eine über seinen gesamten Querschnitt ausgebildete, konzentrisch-konkave Vertiefung auf. In dieser Vertiefung formt sich die Bremshülse, beginnend mit einer Anfasung nach innen stauchend schrumpfend ein.

Ferner ist eine inerte Gegenmasse guter Zerlegbarkeit bekannt (siehe DE-OS 2 629 282) für im wesentlichen rück-stossfreie Abschussvorrichtungen, mit einem Abschussrohr für Geschosse. Diese inerte Gegenmasse besteht aus einem Material mit innerer Vorspannung, insbesondere Glas, das beim Abschuss zerfällt.

Diese bekannte Bremsanordnung eignet sich nicht für eine Abschussvorrichtung mit einer Gegenmasse, die sich in einer Hülse befindet, welche nicht hinten aus dem Abschussrohr ausgeworfen werden soll und diese bekannte Gegenmasse eignet sich nicht für eine Abschussvorrichtung, bei der kleine Splitter hinten ausgeworfen werden dürfen, welche für das Bedienungspersonal der Waffe gefahrlich werden können.

Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der Schaffung einer Bremsvorrichtung, welche zuverlässig in der Lage ist, den Freikolben mit dem Behälter für die Gegenmasse aufzufangen, ohne dass Teile wegfliegen, welche das Bedienungspersonal der Waffe gefährden.

Die erfindungsgemässe Bremshülse und Gegenmasse sind dadurch gekennzeichnet, dass die Bremshülse sowohl an ihrer Aussenseite als auch an ihrer Innenseite ringförmige Umfangsnuten von dreieckigem Querschnitt aufweist, um das Zusammendrücken der Bremshülse zu erleichtern, und dass der Kolben zur Aufnahme der Gegenmasse eine Hülse aufweist, welche an ihrem vorderen Ende eine grössere Wandstärke besitzt als an ihrem hinteren Ende.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Bremshülse und der Gegenmasse für eine Vorrichtung zum rückstossfreien Abschiessen von Geschossen, ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch das hintere Ende eines Abschussrohres mit Bremshülse und Gegenmasse, vor Beginn der Kolbenabbremsung;

Fig. 2 den selben Längsschnitt durch das hintere Ende eines Abschussrohres mit Bremshülse und Gegenmasse, nach Abschluss der Kolbenabbremsung.

In Fig. 1 ist von einer Vorrichtung zum rückstossfreien Abschiessen von Geschossen nur das hintere Ende eines Abschussrohres 10 dargestellt. Dieses Abschussrohr 10 weist an seinem hinteren Ende einen Flansch 11 auf, auf den sich eine Bremshülse 12 abstützt. Der Aussendurchmesser dieser Bremshülse 12 entspricht im wesentlichen dem Innendurchmesser des Abschussrohres 10, derart, dass sich die Bremshülse 12 im Abschussrohr 10 leicht verschieben lässt. Diese Bremshülse 12 besitzt sowohl an ihrer Aussenseite als auch an ihrer Innenseite Umfangsnuten oder Kerbrillen 13 bzw. 14. Diese Umfangsnuten besitzen vorzugsweise einen gleich-seitig-dreieckigen Querschnitt. Für diesen Bremsring oder ' Bremshülse 12 wird vorzugsweise Leichtmetall verwendet. Beim Zusammendrücken der Bremshülse 12 verschwinden diese Umfangsnuten 13 und 14, siehe Fig. 2. Je grösser der dreieckige Querschnitt dieser Umfangsnuten ist, desto stärker lässt sich die Bremshülse 12 zusammendrücken. Die Grösse des Querschnittes der Umfangsnuten 13,14 wird daher so gewählt, dass die zur Verformung der Bremshülse erforderliche Arbeit möglichst gross ist. Sind die Umfangsnuten zu gross, ist wenig Material vorhanden, das verformt werden muss, sind die Umfangsnuten zu klein, ist der Verformungsweg zu kurz.

Vor der Bremshülse 12 befindet sich ein im Abschussrohr 10 verschiebbarer Kolben 15, an dem eine Hülse 16 zur Aufnahme einer Gegenmasse 17 befestigt ist. Diese Hülse 16 ist durch einen Deckel 18 verschlossen. Dieser Deckel 18 weist einen Rand 19 auf, der die Innenseite des Abschussrohres 10 berührt und dafür sorgt, dass die Hülse 16 genau zentriert ist. Diese Hülse 16 weist eine konische Innenseite 20, sowie eine zylindrische Innenseite 21 auf, wobei die Wandstärke im Bereich der zylindrischen Innenseite 21 wesentlich grösser ist, als im Bereich der konischen Innenseite 20.

Am Kolben 15 ist ferner noch eine zweite Hülse 22 befestigt, in der sich eine Treibladung 23 befindet, welche beim Zünden den Kolben 15 in die Stellung gemäss Fig. 2 verschiebt, wobei sich der Teil der Hülse 16 mit der grösseren Wandstärke im Bereich der Bremshülse 12 befindet. Der Kolben 15 besitzt schliesslich noch einen Dichtungsring 24.

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3

668 635

Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung zum rückstossfreien Abschiessen von Geschossen ist wie folgt:

Beim Zünden der Treibladung 23 wird, durch den Druck der entstehenden Treibladungsgase, der Kolben 15 aus der Stellung gemäss Fig. 1 in die Stellung gemäss Fig. 2 verschoben. Bei dieser Verschiebung stösst der Rand 19 des Deckels 18 gegen die Bremshülse 12 und wird durch diese vom Dek-kel 18 abgeschert und anschliessend zwischen Bremshülse 12 . und Kolben 15 eingeklemmt (Fig. 2). Der Bremsring 12 wird dabei zusammengedrückt, sodass die Umfangsnuten 13 und 14 an der Innen- und Aussenseite der Bremshülse 12 verschwinden. Ausserdem wird die Wandstärke der Bremshülse 12 stark vergrössert, sodass der Bremsring 12 sowohl gegen die Aussenseite der Hülse 16 als auch gegen die Innenseite des Abschussrohres gepresst wird, wodurch die Bewegung des Kolbens 15 im Abschussrohr 10 nicht nur durch die Deformation der Bremshülse 12, sondern auch durch die Reibung zwischen Aussenseite der Hülse 16 und Innenseite der Bremshülse 12 und der Innenseite des Abschussrohres 10 und der Aussenseite der Bremshülse 12 abgebremst wird. Die grosse Wandstärke im Bereich der zylindrischen Innenwand 21 der Hülse 16 gewährleistet, dass die Hülse 16 nicht vom Kolben 15 losgerissen wird und wegfliegt. Durch die grosse Beschleunigung des Kolbens 15 beim Zünden der Treibladung 23 und die entsprechend grosse Abbremsung beim Auftreffen des Kolbens 15 auf die Bremshülse 12 wird der Deckel 18 weggeschleudert und die Gegenmasse 17 aus-gestossen. Für diese Gegenmasse 17 wird vorzugsweise ein Pulver, z.B. Eisenpulver verwendet.

Der Bremsweg ist, wie erwähnt, durch die Summe der Breite der Umfangsnuten 13 und 14 bestimmt, sowie durch die Vergrösserung der Wandstärke der Bremshülse 12.

Vorne wird gleichzeitig ein nicht dargestelltes Geschoss durch die Treibladung ausgestossen, wodurch die Rück-stossfreiheit der ganzen Abschussvorrichtung gewährleistet ist, sofern die Gewichte von Geschoss und Gegenmasse richtig aufeinander abgestimmt sind. Zwischen Geschoss und Treibladung ist ein zweiter Kolben vorhanden, der am vorderen Ende des Abschussrohres 10 in derselben Weise wie der Kolben 15 abgebremst wird, so dass die Treibladungsgase nicht aus dem Abschussrohr 10 entweichen können. Die ausgestossene Gegenmasse 17 soll sich möglichst schnell zerteilen, um den unmittelbaren Bereich hinter dem Schützen nicht zu gefährden. Durch die konische Innenseite 20 ist diese schnelle Zerteilung gewährleistet.

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1 Blatt Zeichnungen

Claims

668 635 PATENTANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zum rückstossfreien Abschiessen von Geschossen aus einem Abschussrohr, enthaltend in Abschussrichtung gesehen:

eine vordere Bremshülse, ein Geschoss, einen vorderen Kolben oder Treibspiegel, eine Treibladung, einen hinteren Kolben oder Treibspiegel zur Aufnahme der Gegenmasse, eine hintere Bremshülse, zum Abbremsen der beiden Kolben mittels plastischer Materialverformung, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Bremshülse (12) sowohl an ihrer Aussenseite als auch an ihrer Innenseite ringförmige Umfangsnuten (13,14) aufweist, um das Zusammendrücken der Bremshülse (12) zu erleichtern,

b) der Kolben (15) zur Aufnahme der Gegenmasse (17) eine Hülse (16) aufweist, welche an ihrem vorderen Ende eine grössere Wandstärke besitzt als an ihrem hinteren Ende.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Wandstärke der Bremshülse (12) beim Stauchen vergrössert, wodurch die Bewegung des Kolbens (15) im Abschussrohr (10) durch die Reibung zwischen der Aussenseite der Hülse (16) und der Innenseite der Bremshülse (12) sowie der Innenseite des Abschussrohres (10) und der Aussenseite der Bremshülse (12) abgebremst wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsnuten (13,14) einen gleichseitig-dreieckigen Querschnitt aufweisen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (16) zur Aufnahme der Gegenmasse (17) vorne eine zylindrische Innenseite (21) und hinten eine konische Innenseite (20) aufweist.