DE1578029B1 - Rohrfoermige Abschussvorrichtung fuer Geschosse,insbesondere fuer Lenkgeschosse - Google Patents
Rohrfoermige Abschussvorrichtung fuer Geschosse,insbesondere fuer LenkgeschosseInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine rohrförmige nahmen vorgeschlagen, welche die auf das Rohr
Abschußvorrichtung, bei der das Abschußrohr auf aufgebrachten Vorwärts- und Rückwärtsimpulse
einem Schießstand montiert ist und der Vorschub soweit wie möglich ins Gleichgewicht bringen
des Geschoßausstoßkolbens durch aus einer Hoch- können, und zwar derart, daß die Rückwirkungen
druckbrennkammer ausströmende Verbrennungsgase 5 auf den Schützen, besonders was das genaue
erzeugt wird, die am hinteren Rohrteil angeordnet Richten der Waffe betrifft, so gering wie möglich
ist und mit dem Rohr und dem Geschoßausstoß- sind.
kolben eine Niederdruckkammer bildet, die durch Aus F i g. 1 erkennt man, daß hierbei der Voreine
Ringdüse nach hinten verlängert ist, durch wärtsimpuls gleich dem Produkt der Masse des
welche die Verbrennungsgase aus dem Rohr aus- ι ο Geschosses mal dessen Abschußgeschwindigkeit ν,
strömen. der Rückwärtsimpuls gleich dem Produkt der nach
Für Abschußvorrichtungen, deren Abschußrohr hinten ausgestoßenen Gasmasse mal deren Ausauf
dem Schießstand feststeht, wurden schon Maß- strÖmgeschwindigkeit V ist:
Geschoßmasse · Abschußgeschwindigkeit = Vorwärtsimpuls Gasmasse · Ausströmgeschwindigkeit = Rückwärtsimpuls
Um Impulsgleichheit nach vorwärts und rück- Vorwärts- und der Rückwärtsimpulse, der sich nur
wärts zu erreichen, lag es nahe, Mittel zur Ver- 20 sehr schwer erreichen läßt, bewußt ab und sieht ein
größerung der Ausströmgeschwindigkeit der Gas- gleitend auf dem Schießstand montiertes Abschußmasse zu finden, indem man am hinteren Teil der rohr und eine Brennkammer vor, die pyrotechnisch
Hochdruckbrennkammer eine oder mehrere Düsen so ausgelegt ist, daß auf das Abschußrohr ein Rückanbrachte,
welche Verbrennungsgase mit sehr viel schub wirkt.
höherer Geschwindigkeit ausstoßen als die Aus- 25 Die vereinfachte Gleichung, welche die Gleichheit
strömdüse der Niederdruckbrennkammer. der Bewegungsgrößen beim Abschuß liefert, lautet
Die Erfindung geht von diesem Ausgleich der im jetzt vorliegenden Fall mit Rohrrücklauf:
Geschoßmasse · Abschußgeschwindigkeit = Vorwärtsimpuls
Rohrmasse · Rohrrücklaufgeschwindigkeit V1 + Gasmasse
< Ausströmgeschwindigkeit V =. Rückwärtsimpuls
Man sieht also, daß man für einen gegebenen Wert Nun kann infolge des Zurückspringens des Ab-
des ersten Gliedes hier einen kleinen Wert für das 35 schußrohres in gewissen Fällen eine Störung oder
Produkt »Gasmasse · Ausströmgeschwindigkeit F« eine Gefahr für den Schützen oder für das in
benötigt. unmittelbarer Nähe des Schießstandes befindliche
Versuche haben beispielsweise gezeigt, daß zur Personal entstehen. Die Erfindung ermöglicht, das
Erreichung gleicher Abschußbedingungen für ein Rohr nach dem Abschuß des Geschosses zu bremsen.
Geschoß von 6,5 kg Masse ungefähr 285 g Pulver 40 Man erzielt die Bremsung des Abschußrohres
bei festem Abschußrohr erforderlich waren, während unmittelbar nach dem Ausstoß des Geschosses daman
bei rücklaufendem Rohr auf etwa 200 bis 250 g durch, daß die Verbrennung in der Hochdruck-Pulver
herunterkam. brennkammer durch entsprechende Bemessung der
Aufgabe der Erfindung ist es, eine bessere Pulver- Treibladung in zwei aufeinanderfolgenden Druckausnutzung
und damit eine geringere Pulvermenge 45 stufen abläuft, und zwar mit einer Hochdruckstufe,
zu erreichen. Diese Verringerung der erforderlichen während der das Geschoß unter der Wirkung des
Pulvermenge ist besonders unter dem Aspekt der Ausstoßkolbens nach vorn aus dem Rohr geschoben
Tarnung der Waffe beim Abschuß bedeutsam und und das Abschußrohr nach hinten vom Schießstand
ebenso, hinsichtlich der physiologischen Auswirkun- abgeworfen wird, und mit einer zeitlich nachfolgengen
auf das in unmittelbarer Nähe befindliche Per- 50 den Niederdruckstufe, während der der Ausstoßsonal,
besonders auf den Schützen, dessen Gesichts- kolben die Mündung des Abschußrohres verschließt
feld so möglichst wenig beeinträchtigt wird. und die Ringdüse in der Art einer Rückschubdüse
Diese Aufgabe wird bei einer Absehußvorrichtung die Abwurf bewegung des Rohres abbremst, wobei
für Geschosse der eingangs beschriebenen Art erfin- sie aus dem durch die Bewegung des Ausstoßkolbens
dungsgemäß dadurch erreicht, daß der Ausstoß- 55 entstandenen Niederdruckraum gespeist ist.
kolben des Geschosses unter der Wirkung einer Diese zeitliche Trennung der beiden Vorgänge
Bremsvorrichtung steht, die ihn abbremst, bevor er ermöglicht einen weiten Einstellbereich der Abschußdie
Mündung des Abschußrohres erreicht, daß das vorrichtung. Außerdem ergibt sich aus dieser zeit-Abschußrohr
in Richtung der Geschoßachse gleitend liehen Abstufung und dem Arbeiten der zweiten
auf dem Schießstand montiert ist und daß die 60 Verbrennungsstufe mit sehr viel kleinerem Druck,
Treibladung in der Hochdruckbrennkammer pyro- daß diese zweite Stufe hinsichtlich der Abschußtechnisch derart ausgelegt ist, daß der Impuls des tarnung und der physiologischen Auswirkungen auf
abfliegenden Geschosses größer ist als der von den das Bedienungspersonal praktisch vernachlässigausströmenden
Verbrennungsgasen erzeugte Impuls bar ist.
derart, daß auf das Abschußrohr ein Impuls wirkt, 65 Weiterhin sind die besonders durch Temperatur-
der nach dem Abschuß einen Rückschub gegenüber änderungen verursachten Streuungen der pyro-
dem Schießstand und damit den Abwurf des Ab- technischen Wirkung so viel leichter aufzufangen,
schußrohres zur Folge hat. als wenn man die Impulse ohne Rohrbewegung
genau ins Gleichgewicht zu bringen versucht. Wie man sieht, wirken sich diese Streuungen nur auf
die Restgeschwindigkeit des Abschußrohres nach der Bremsung aus und können keinesfalls auf den Schießstand
zurückwirken.
Um auch den Ausstoßkolben möglichst erschütterungsfrei abzubremsen, wie dies an sich bekannt ist,
wird gemäß der Erfindung eine Kolbenbremsvorrichtung von zwei in das Abschußrohr eingesetzten Ringen
gebildet: einem vorderen Ring, der sich gegen eine Ringschulter vor der Mündung des Abschußrohres
abstützt, und einem hinteren, vorn am Ausstoßkolben angeordneten Ring. Hierbei weisen diese
beiden Ringe komplementär konische Auflaufflächen auf und bilden eine Bremsvorrichtung derart, daß
zuerst eine progressive Verformung des vorderen Ringes durch das Vorlaufen des hinteren Ringes
erfolgt und anschließend eine Blockierung der Bewegung des Ausstoßkolbens und der Verschluß der
Mündung des Abschußrohres eintritt.
Zur Verbesserung der Führung des Geschosses ist in Weiterbildung dieser Ausführungsform der
vordere Ring der Bremsvorrichtung am abzuschießenden Geschoß mit Hilfe von Bolzen befestigt; er
dient zunächst als Führungsschlitten für das Geschoß, mit dem zusammen er durch das Abschußrohr
vorläuft, und schert dann beim Anschlag an die Ringschulter die Bolzen ab.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und
der Zeichnung; in dieser zeigen in schematischer Darstellung
F i g. 1 die Wirkungsweise eines Abschußrohres, das relativ zum eigentlichen Schießstand feststeht,
kurz nach dem Abschuß,
Fig. 2A, 2B, 2C, 2D in einem Teil-Längsschnitt
ein Abschußrohr, in dessen Innerem eine erfindungsgemäße mechanische Ausstoßkolben-Bremsvorrichtung
angebracht ist, wobei diese Vorrichtung in den vier Figuren in verschiedenen Arbeitsstadien dargestellt
ist,
Fig. 3 in zu Fig. 2A analoger Ansicht eine abgewandelte
Ausführungsform der mechanischen Bremsvorrichtung,
F i g. 4 ein Druck-Zeit-Diagramm zur Erläuterung, wie die Erfindung zum Anhalten des Rohres oder
zur Begrenzung seiner Geschwindigkeit abhängig von den speziellen Einsatzdaten anzuwenden ist,
F i g. 5 die Wirkungsweise eines erfindungsgemäß gleitend auf dem Schießstand montierten Abschußrohres
kurz nach dem Abschuß,
Fig. 6 in einer perspektivischen Teilansicht in
größerem Maßstab eine Führungsbahn des Schießstandes und
F i g. 7 im Schnitt längs der Linie VII-VII in F i g. 4 einen Gleitschuh des Abschußrohres.
In Fig. 1 bezeichnet die Bezugszahl 1 einen Schießstand, der schematisch durch ein dreibeiniges
Gestell und durch einen ausrichtbaren Support dargestellt ist, auf dem ein Rohr 2 befestigt ist, in dessen
Innerem ein Kolben 3 gleiten kann. Dieser Kolben ermöglicht den Ausstoß eines Geschosses 4 mit der
Geschwindigkeit v. Der Ausstoßkolben und das Geschoß nehmen unmittelbar vor dem Abfeuern die
gestrichelt gezeichneten und durch die Bezugszahlen 3D und 4D bezeichneten Stellungen ein.
Der von der Stellung 3D ausgehende Vorschub
des Ausstoßkolbens 3 erfolgt durch Verbrennungsgase, die aus einer Hochdruckbrennkammer 5 ausströmen,
die im Inneren des hinteren Teils des Abschußrohres 2 angeordnet ist und mit diesem eine
Niederdruckbrennkammer 6A bildet, die durch eine
Ringdüse 6B verlängert ist, durch welche die Verbrennungsgase
aus dem Rohr mit einer Geschwindigkeit V nach hinten ausströmen können.
Der Ausstoßkolben 3 wird an der Mündung des Abschußrohres 2 zu dem Zweck festgehalten, weder
Gase noch Teile außer dem Geschoß 4 aus der Rohrmündung austreten zu lassen und Geschoß und
Kolben ohne nachteilige Beeinflussung des Geschosses zu trennen.
Entsprechend einem wichtigen Kennzeichen der Erfindung wird der Ausstoßkolben 3 in einer ersten
Bremsstufe progressiv gebremst, um die korrekte Trennung von Geschoß und Kolben ohne schädliche
Einwirkung des Kolbens auf das Geschoß sicherzustellen, und sodann in einer zweiten Bremsstufe
auf wesentlich härtere Weise vollständig zum Stillstand gebracht, unmittelbar bevor er die Mündung
des Rohres erreicht. Zwei Ausführungsformen der dazu benutzten mechanischen Bremsvorrichtung sind
in Fig. 2A bis 2D und in Fig. 3 dargestellt.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform wird die mechanische Bremsvorrichtung gebildet:
1. durch einen vorderen Ring 1, der sich an einer
Ringschulter 2 A abstützt, mit der die Mündung des Abschußrohres 2 innen versehen ist,
2. durch einen hinteren Ring 8, der mit dem Abschußkolben 3 einen Teil bilden kann, wie in
F i g. 2 dargestellt, oder vom Kolben bei seiner Bewegung im Rohr einfach mitgenommen wird.
Die beiden Ringe weisen komplementäre konische Formen auf, d. h., der vordere Ring 7 besitzt eine
zylindrische Innenfläche I1 und eine konische Außenfläche
7£, die sich in Rohrrichtung nach hinten zu verjüngt. Umgekehrt besitzt der hintere Ring 8 eine
zylindrische Außenfläche 8E mit derartigem Durchmesser,
daß der Ring frei im Rohr 2 gleiten kann, sowie eine konische Innenfläche 8E, die sich nach
vorn zu erweitert, wobei die beiden konischen Flächen 7E und 8£ zueinander komplementär sind.
Außerdem besitzt der hintere Ring 8 oder der Kolben 3 einen nach vorn gewölbten Boden 9, der in
schiefem Winkel 10 in die Innenfläche 8E einläuft.
Die Wirkungsweise dieser Bremsvorrichtung ist die folgende:
Beim Abschuß befinden sich die Ringe 7 und 8 in den in Fig. 2A gezeigten Stellungen.
In der ersten Bremsstufe (Fig. 2B und 2C) wird
der Durchmesser des vorderen Ringes 7 durch den auflaufenden hinteren Ring 8 vermindert, wobei der
hintere Ring selbst durch seinen inneren Boden radial zusammengehalten wird. Dadurch, daß die
beiden aufeinandertreffenden Flächen 7E und 8; der
beiden Ringe 7 und 8 konisch sind, erzielt man eine progressive Bremsung des Kolbens 3 durch die Verformung
des vorderen Ringes 7. Diese progressive Bremsung gewährleistet eine weiche Trennung von
Geschoß 4 und Kolben 3.
In der zweiten Bremsstufe (Fig. 2D) wird der Kolben durch Blockierung des hinteren Ringes 8 auf
sehr viel härtere Weise zum Stillstand gebracht. Hierbei verformt der hintere Ring 8 den vorderen
Ring 7 durch seinen Boden 9. Bei diesem Aufprall wird die Restenergie des Kolbens verbraucht.
Im Sonderfall stellt sich das Problem, wie das
Geschoß gleichzeitig genau im Rohr geführt werden und doch nur einen größten Durchmesser haben
kann, der kleiner als der oder höchstens gleich dem Innendurchmesser der Ringschulter 2 A des Rohres
ist.
In diesem Fall kann man vorteilhaft die in Fig. 3 dargestellte abgewandelte Ausführungsform anwenden.
Hierbei ist der vordere Ring 7 an einer geeigneten Stelle des Geschosses 4 mit Hilfe von Bolzen 11
befestigt. Dabei dient der vordere Ring zuerst zur Führung des Geschosses, mit dem zusammen er
durch das Rohr vorläuft. Wenn der vordere Ring sodann gegen die Ringschulter anschlägt, wird er
festgehalten, und die Bolzen 11 werden abgeschert. Das Geschoß läuft dabei weiter vor und durch die
Ringschulter hindurch. Der Kolben wird dann in zwei Stufen abgebremst, die den in der ersten Ausführungsform
der Erfindung besprochenen beiden Bremsstufen gleichen.
Die gleitende Montage des Rohres 2 auf dem Schießstand 1 kann auf einfache Weise erfolgen, wie
in Fi g. 5, 6 und 7 schematisch dargestellt: der untere Teiel des Rohres ist mit Gleitschuhen \2>A und 13ß
versehen, die in Führungsbahnen 14A und 14ß gleiten
können, mit denen die Richtlafette des festen Schieß-Standes versehen ist.
Unmittelbar vor dem Abschuß nehmen das Geschoß 4 und der Kolben 3 die gleichen Stellungen 4 D
und 3D ein, wie sie gestrichelt in Fig. 1 dargestellt sind, und ebenso befindet sich das Rohr 2 in der
Stellung gemäß Fig. 1.
Beim Abschuß wird das Geschoß vom Kolben wie im Fall der F i g. 1 nach vorn geschoben.
Ebenso wird jedoch das Abschußrohr seinerseits nach hinten geschoben und gleitet auf dem Schießstand,
praktisch ohne eine Kraft auf diesen und folglich auf den Schützen zu übertragen, da bei
diesem Vorgang lediglich die Reibungskräfte der Gleitschuhe 13 A und 13ß in den Führungsbahnen
14A, 14ß übertragen werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Rohrrücklauf den Schützen von einer hinderlichen und
überflüssigen Masse befreit, was ein genaues Visieren erleichtert, sowie die Waffe für ein eventuelles Nachladen
geeignet macht, wenn eine schnelle Schußfolge erforderlich sein sollte.
Um das Rohr nach dem Abschuß abzubremsen, ist die Brennkammer 5 so aufgebaut, daß sie in zwei
aufeinanderfolgenden Druckstufen arbeitet, nämlich gemäß Fig. 4, wo der BrennkammerdruckP als
Funktion der Zeit t aufgetragen ist:
1. während der Zeit ^1 mit hohem DrUCkF1, während
der das Geschoß unter der Wirkung des Kolbens aus dem Rohr geschoben und der Kolben unmittelbar danach an der Rohrmündung
blockiert wird, wie das schon beschrieben wurde;
2. während der Zeit t2 mit kleinerem Druck P2,
der etwa halb so groß wie der DrUCkP1 ist,
während der der Kolben an der Rohrmündung blockiert ist und das Ganze in der Art einer
Rückschubdüse arbeitet.
Da Masse und Geschwindigkeiten des Rohres 2 klein sind, ist offensichtlich die für diese zweite
Niederdruck-Verbrennungsstufe vorzusehende Pulvermenge klein, z. B. in der Größenordnung von 60 g
bei dem 6,5-kg-Geschoß, mit dem die weiter oben beschriebenen Versuche durchgeführt wurden. Die
eigentliche Verbrennung kann sich über eine hinreichend lange Zeit, z.B. in der Größenordnung
von 0,1 s erstrecken.
Daraus ergibt sich, daß die Bremsung des Abschußrohres beliebig progressiv sein kann. Durch
Beeinflussung der Schubstärke und der Schubdauer kann man Rohrstillstand erzielen oder die Rohrgeschwindigkeit
auf einen Wert beschränken, der entsprechend den Bedingungen gewählt wird, die an den Einsatz jeder Waffenart jeweils am besten
angepaßt sind.
Selbstverständlich wurde die Erfindung nur beispielhaft beschrieben und dargestellt und kann im
Rahmen des Erfindungsgedankens in Einzelheiten abgeändert werden.
Claims (4)
1. Rohrförmige Abschußvorrichtung für Geschosse, insbesondere für Lenkgeschosse, bei der
das Abschußrohr auf einem Schießstand montiert ist und der Vorschub des Geschoßausstoßkolbens
durch aus einer Hochdruckbrennkammer aus- m strömende Verbrennungsgase erzeugt wird, die ™
am hinteren Rohrteil angeordnet ist und mit dem Rohr und dem Geschoßausstoßkolben eine
Niederdruckkammer bildet, die durch eine Ringdüse nach hinten verlängert ist, durch welche
die Verbrennungsgase aus dem Rohr ausströmen, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausstoßkolben
(3) des Geschosses (4) unter der Wirkung einer Bremsvorrichtung (7) steht, die ihn
abbremst, bevor er die Mündung des Abschußrohres (2) erreicht, daß das Abschußrohr (2) in
Richtung der Geschoßachse gleitend auf dem Schießstand (1) montiert ist und daß die Treibladung
in der Hochdruck-Brennkammer (5) pyrotechnisch derart ausgelegt ist, daß der Impuls
des abfliegenden Geschosses größer ist als der von den ausströmenden Verbrennungsgasen erzeugte
Impuls, derart, daß auf das Abschußrohr (2) ein Impuls wirkt, der nach dem Abschuß
einen Rückschub gegenüber dem Schießstand (1) und damit den Abwurf des Abschußrohres (2)
zur Folge hat. m
2. Abschußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung in
der Hochdruck-Brennkammer (5) durch entsprechende Bemessung der Treibladung in zwei
aufeinanderfolgenden Druckstufen abläuft, und zwar mit einer Hochdruckstufe (P1), während der
das Geschoß (4) unter der Wirkung des Ausstoßkolbens (3) nach vorn aus dem Rohr (2) geschoben
und das Abschußrohr nach hinten vom Schießstand (1) abgeworfen wird, und mit einer
zeitlich nachfolgenden Niederdruckstufe (P2), während der der Ausstoßkolben (3) die Mündung
des Abschußrohres (2) verschließt und die Ringdüse (6B) in der Art einer Rückschubdüse die
Abwurfbewegung des Rohres abbremst, wobei sie aus dem durch die Bewegung des Ausstoßkolbens
(3) entstandenen Niederdruckraum gespeist wird.
3. Abschußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei in das Abschußrohr
(2) eingesetzte Ringe, einen vorderen Ring (7), der sich gegen eine Ringschulter (2A) vor der
Mündung des Abschußrohres (2) abstützt, und einen hinteren, vorn am Ausstoßkolben (3) ange-
ordneten Ring (8), wobei diese beiden Ringe komplementär konische Auflaufflächen aufweisen
und eine Bremsvorrichtung bilden, derart, daß zuerst eine progressive Verformung des vorderen
Ringes durch das Vorlaufen des hinteren Ringes erfolgt und anschließend eine Blockierung der
Bewegung des Ausstoßkolbens (3) und der Verschluß der Mündung des Abschußrohres (2) eintritt.
4. Abschußvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Ring (7)
der Bremsvorrichtung am abzuschießenden Geschoß (4) mit Hilfe von Bolzen (11) befestigt ist
und zunächst als Führungsschlitten für das Geschoß dient, mit dem zusammen er durch das
Abschußrohr (2) vorläuft, und dann beim Anschlag an die Ringschulter (2A) die Bolzen (11)
abschert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
109-546/62
Applications Claiming Priority (1)
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ID=8575668
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