DE2627430B2 - Verfahren zur herstellung von beta- methylthiopropionaldehyd - Google Patents
Verfahren zur herstellung von beta- methylthiopropionaldehydInfo
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Description
25
30
35
Es ist bekannt, /?-MethylthiopropionaIdehyd (im
folgenden mit MTPA bezeichnet) aus Methylmercaptan und einem Acrolein enthaltenden Gasgemisch, das
durch katalytische Oxydation von Propylen erhalten wurde, herzustellen. So beschreibt die NL OS 68/09647
ein Verfahren, nach dem MTPA in flibsiger Form in einer Reaktionszone erhalten wird, indem man das
Acrolein enthaltende Gasgemisch durch MTPA absorbiert und das in MTPA gelöste Acrolein mit
Mehtylmercaptan umsetzt. Gemäß diesem Verfahren ist es auch möglich, zuerst Metnyime.taoiai. mit KiTPA in
der Reaktionszone in Kontakt zu biinge und dann das so erhaltene Gemisch mit dem Acrolein enthaltenden
Gas in Kontakt zu bringen. Bei beiden Verfahrensvarianten wird die MTPA-Bildung in Gegenwart einer
wäßrigen Lösung bei einem pH zwischen 4 und 7 durchgeführt, wobei man MTPA in die Reaktionszone
zurückführt Es ist ferner nötig, zur Erzielung einer Gesamtausbeute cn MTPA von etwa 91% einen
zusätzlichen Schritt zur Behandlung der wäßrigen Phase des erhaltenen flüssigen Produktes vorzusehen.
Gegenüber diesem Verfahren nach dem Stand der
Technik besitzt das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß keine Extraktionsstufe benötigt wird. Es
wurde überraschend gefunden, daß man die Herstellung von MTPA aus Acrolein, das in Abgasen der
katalytischen Propylenoxidation enthalten ist, in wasserfreiem Miiieu durchführen kann, ferner ist es nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, MTPA-Ausbeuten in der Nähe von 100% zu erzielen.
Die Erfindung betrifft das im Anspruch näher definierte Verfahren zur Herstellung von /?-Methylthiopropionaldehyd.
Die katalytische Oxydation des Propylens zur Bildung des Acrolein enthaltenden Gasgemisches kann nach
,verschiedenen bekannten Techniken erfolgen. Unabhängig
vom angewandten Verfahren enthalten die 'Abgase der katalytischen Oxydation von Propylen im
'allgemeinen die folgenden Produkte: Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenoxid, Kohlendioxid, Wasser, Acrylsäure,
Acrolein, Acetaldehyd sowie weitere verschiedene Bestandteile.
EriindungsgemüD wird dieses Abgas von der darin im
allgemeinen in einem Molverhältnis von 0,2 bis 2% enthaltenen Acrylsäure nach einem bekannten Verfahren befreit Man kann insbesondere die Acrylsäure in
NaCh Durchführung dieses Verfahrensschrittes ent-"fernt
man das Wasser, indem man das Abgas durch einen Kondensator leitet Die Endtemperatur der
Konzentration liegt vorteilhaft zwischen 0 und -5°C. Einer der Vorteile dieser Vorbehandlungsschntte liegt
darin daß Abbaureaktionen des MTPA während der Reaktionen zwischen dem in MTPA gelösten Acrolein
und dem Methylmercaptan verhindert werden. Es wurde insbesondere festgestellt, daß die Anwesenheit
von Wasser im Reaktionsgemisch zur Bildung von störenden Rückständen führt, die der Ausbeute schadet
Nach der Konzentration wird der Gasstrom in eine Absorptionskolonne geleitet, in der im Gegenstrom
MTPA zirkuliert »„,„, ,
Das zur Absorption verwendete MTPA kann "entweder aus dem MTPA-Röhprodukt im Verlauf der
nachfolgenden Reaktion stammen, das zurückgenommen wurde, oder beispielsweise beim Anfahren der
Reaktion aus einer anderen Quelle genommen werden.
Die Absorption wird bei niedriger Temperatur vorzugsweise bei Temperaturen unter oder gleich 40° C
durchgeführt. Die Temperatur des auf den Kolonnenkopf aufgegebenen MTPA's liegt vorzugsweise zwischen
0 und -15° C und insbesondere in der Nähe von — 10°C, was zu einer Alworptionstemperatur im Fuß
der Kolonne zwischen 0 und +400C und vorzugsweise
in der Nähe von 25° C führt.
Die Konzentration εη Acrolein im MTPA am Kolonnenausgang hängt von der Aufgaberate an MTPA
sowie von der Temperatur ab und schwankt unter den bevorzugten Bedingungen im allgemeinen zwischen 5
und20Gew.-%.
Das durch MTPA absorbierte Acrolein wird anschließend mit Methylmercaptan in Gegenwart eines
Katalysators zur Reaktion gebracht. Die Reaktion der MTPA-Synthese findet in zwei Stufen statt:
1) Addition des Methylmercaptans an MTPA unter Bildung von MTPA-Hemithioacetal gemäß der
Gleichung:
j _.o /i-u \ —r"HO J. PH-SH
I3 Cl (VI12B -^»iw , j
OH
50
55
60
65 * CH3-S-(CHz)2-CH
SCH3
2) Einwirkung des Acroleins auf das Hemithioacetal gemäß der Gleichung:
OH
CH3-S-(CH2J2-CH + CH2=^CH-CHO
CH3-S-(CH2J2-CH + CH2=^CH-CHO
SCH3
> 2CH3-S-(CHj)2-CHO
> 2CH3-S-(CHj)2-CHO
Demgemäß kann die Gesamtreaktion durch die folgende Gleichung beschrieben werden:
CH3SH + CH2=CH-CHO
> CH3—S—(CH2)2—CHO
■ Als für die Reaktion geeignete Katalysatoren kann
man insbesondere die folgenden nennen: Triäthylamin, Hexamethylentetramin, Pyridin und ganz allgemein die
organischen Basen sowie die Gemische von organischen Säuren und organischen Basen wie das Gemisch
Essigsäure—Pyridin oder Essigsäure—Triäthylamin;
man kann auch eine neutrale Aminosäure, Quecksilbermeihylrnercaptid,
ein organisches Peroxid, Kupfer(II)-acetat, Ionenaustauscherharze verwenden.
Die Reaktionstemperatur wird vorteilhaft zwischen ι ο 10 und 500C und insbesondere in der Nähe von 300C
gewählt Oberhalb 5O0C sinkt die Selektivität gegenüber MTPA merklich, während unterhalb 10" C die Reaktionsgeschwindigkeit
gering ist und zu teure technischen Investionen führt '5
r. Bei Durchführung der Reaktion ist der Druck kein
kritischer Faktor. Er kann innerhalb weiter Grenzen „schwanken; nach einer bevorzugte Ausführung der
Erfindung wird die Reaktion ν tocn bei Atmosphärendruck
durchgeführt
Die Reaktionszeit kann ebenfalls innerhalb weiter Grenzen schwanken. Unter technischen Ausführungsbedingungen kann sie vorteilhaft zwischen 1/2 h und 1 h
liegen.
Gemäß einer Besonderheit der Erfindung wird der Gehalt an MTPA-Hemithioacetal im Reaktionsgemisch
auf 0 b's 1 % und vorzugsweise 0,1 bis 0,2% eingestellt.
Ein Gehalt von Hemithioacetal von O°/o führt zu
einem Verlust an Acrolein, da es nicht vollständig reagiert Wenn der Gehalt an Hemithioacetal über 1 %
liegt, erfolgt ein beträchtlicher Abbau von MTPA im Reaktionsgemisch, was die Ausbeute der Reaktion
verschlechtert
Der MTPA-Hemithioacetal-Gehalt kann in den
erfindungsgemäßen kritischen Grenzen gehalten werden, indem man die Reaktionsparameter darauf einstellt
und insbesondere, indem man den Zustrom an flüssigem Methylmercaptan und an der MTPA-Acrolein-Lösung
aus der Rea'tionskolonne, die im Reaktionsgemisch miteinander in Kontakt gebracht werden, regelt.
Zur Aufrechterhaltung eines geringen Überschusses an Hemithioacetal in dem Reaktionsgemisch zur
Erzielung einer guten Verwertung der Reaktanden und zur Erreichung geringen Abbaus werden die "engen
der eingesetzten Produkte so geregelt, daß ein leichter Überschuß an Methylmercaptan im Reaktionsgemisch
aufrechterhalten wird.
Man Hätte auch in Betracht ziehen können, die Reaktion mit einem leichten Überschuß an Acrolein
durchzuführen; hierbei ergibt sich jedoch der Nachteil, daß der Verbrauch an Reaktanden nicht optimal ist und
daß ferner die üblichen analytischen Hilfsmittel keine einfache Kontrolle der Reaktion gestatten. Einer der
7iisät7lichen Vorteile, den Anteil an MTPA-Hemithioacetal
zw'schen 0 und 1% aufrechtzuerhalten, liegt darin, daß man die Entwicklung der Reaktion während
ihres Ablaufs leicht unter Kontrolle halten kann. Tatsächlich kann die Kontrolle des Himithioacetalgehattes
im Reaktionsgernisch insbesondere dadurch durchgeführt werden, daß man Proben entnimmt und
diese nach bekannten Verfahren automatisch bestimmt. Bevorzugt wird das MTPA-Hemithioacetal potentiometrisch
bestimmt
Ein Teil des nach dom erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen MTPA's wire in die Stufe der Absorption des b5
im Abgas enthaltenen Acro'eins zugeführt, während der
andere Teil abgezogen, destillativ gereinigt und gelagert wird. Unter den vorgeschriebenen Arbeitsbedingungen
entspricht die Rücknahme dem 2- bis lOfachen, vorzugsweise dem 5fachen der MTPA-Produktion. Die
Menge des rückgenommenen MTPA's stellt keinen .erfindungswesentlichen Faktor dar und kann je nach
ilen technischen Betriebsbedingungen in weiten Grenzen schwanken.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die schematische Figur erläutert.
Ein Abgas (1) aus der Synthese von Acrolein der unten gegebenen Zusammensetzung wird auf die
Absorptionskolonne A gegeben, wo es von der darin enthaltenen Acrylsäure (2) durch Absorption mit
Tributylphosphat befreit wird.
Zusammensetzung von (1) in Mol-%:
Propylen
Wasser
Acrylsäure
Acrolein
Acetaldehyd
Verschiedenes
3,1
41,6
41,6
0,33
48,2
48,2
0,65
0,15
0,45
0,45
Anschließend wird das Gas von dem darin enthaltenen Wasser (4) durch Durchleiten durch den wassergekühlten
Kondensator B (Temperatur am Ausgang des Kondensators: 300C) und den mit einer Kühlsole
gekühlten Kondensator C(Temperatur am Ausgang des Kondensators: 00C) befreit Gleichzeitig folgt die
Kondensation eines kleinen Anteils an Acrolein, der etwa 10% der ursprünglichen im Abgas vorhandenen
Menge entspricht
Die nicht kondensierten Gase (3) werden anschließend auf die Absorptionskolonne D geführt, auf deren
Kopf MTPA (7) oder (8) aufgegeben wird. Das bei
-100C auf den Kopf aufgegebene MTPA kann entweder reines oder technisches MTPA (8) sein oder
auch aus dem Roh-MTPA stammen, das durch die nachfolgende Reaktion (7) erzeugt und zurückgenommen
wurde. Die Absorptionstsniperitur am Fuß der
Kolonne beträgt etwa 25° C.
Die von Acrolein befreiten Gase werden vom Kopf in einen Nachverbrenner (6) abgeleitet.
Am Fuß der Kolonne gewinni man eine etwa 10%ige
Lösung von Acrolein in MTPA (5), die in den Reaktor E geleitet wird.
£steht unter Atmosphärendruck und unter Stickstoffatrposphäre.
In diesen Reaktor leitet man Methylmercaptan (9) ein, das mit Acrolein zu MTPA reagiert.
Man beschickt den Reaktor ferner mit dem Essigsäure-1 riathyiEmin-Kaiaiysaior (G,i% der Rf aktionsmasse)
und gegebenenfalls mit der Acroleinfraktion, die von den Kondensaten aus der Dehydrationsstufe
des Abgases abgetrennt wurde (im Schema nicht dargestellt).
Die Temperatur im Reaktor wird durch den Wärmeaustauscher F auf 300C gehalten, der <n einem
äußeren Rücknahmekreis angebracht ist, der zum Homogenisieren Hes Reaktionsgemisches dient.
Der Gehalt an MTPA-Hemithioacetal wurde im Reaktionsgemisch durch Regeln der verschiedenen
Zulaufmengen der Reaktorbeschickung auf etwa 0,15% geregelt, wobei die Kontrolle durch Probenentnahme
und Analysen des Reakticnsgemisches erfolgte.
26 217 430
potentiometrisch durchgeführt :- 5fachen Produktmenge. Der andere Teil des Produktes
ein Teil dieses Produktes (7) auf "den,' Kopf der Die Stoffbilanz gemäß der beschriebenen Ausfüh-
im Wärmetauscher C zurückgeführt wird. Die Menge werden in kg/h angegeben):" >'
0,037 2,015
Nichtkondensierbares | 14,377 | 0,270 | 14,377 | 0,231 |
H2O | 0,041 | 2,346 | 0,002 | |
Acrolein | 2,347 | 0,256 | 0,001 | 0,219 |
Acetaldehyd | 0,058 | 0,021 | ||
Methylmercaptan | 0,053 | 0,053 | ||
Hemithioacetal | 25,789 | 25,800 | ||
MTPA | 0,011 | |||
Claims (1)
- ;>*Λ Patentanspruch:^*j Verfahren zur Herstellung von 0-Methylthiopro- ^ftfpionaldehyd aus Methylmercaptan und einem ^JfcfAcrolein enthaltenden Gasgemisch, das durch ipj§§katalytische Oxydation von Propen erhalten wurde, ijlffin zwei Stufen, wobei in der ersten Stufe das §||j|iAcrolein enthaltende Gasgemisch in ß-Methylthio-Jfägfpiropionaldehyd absorbiert wird und in der zweiten ijSijfStufe das in /5-Methylthiopropionaldehyd gelöste *i^^|crolein und Methylmercaptan bei Temperaturen j|§ff|zwischen 10 und 5O0C in Gegenwart eines ff|B|i Katalysators reagiert, dadurch gekenn- «i^^eichnet, daß mangfipfdas Gasgemisch vor der Absorption von darin lllll&thältener Acrylsäure und Wasser befreit und
jptjllclen Anteil des intermediär gebildeten Hemithioace-" "Tals im Reakt'ionsgemisch zwischen 0 und 1 Gew.-°/o hält.Wasser in Lösungsmitteln, wie Tributylphosphat oder einem Gemisch von Phenyl- und Diphenyloxid, absor-
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