DE2624652C3 - Befestigungsanordnung für Kunststoffgriffe bei Scheren u.dgl - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigungsanordnung für Kunststoffgriffe bei Scheren und dgl., bei welchen der Kunststoffgriff um die am Ende des Scherenblattes befindliche Angel spritzgegossen o. dgl. ist, und sie in Form einer Kunststoffschicht allseitig umgibt, wobei der Querschnitt längs der Angel verschieden oder sich ändernd ausgebildet ist.

Bei solchen Scheren werden die Griffe aus Kunststoff in der Form um die am Ende des Scherenblattes befindliche sogenannte Angel spritzgegossen. Bisher ist eine Anordnung angewendet worden (DE-GM 18 65 424), bei welcher die Verbindung im großen Ganzen symmetrisch im Verhältnis zur Längsachse gewesen ist. Dabei kann sich der Querschnitt der Angel innerhalb des Spritzgußteiles ändern, um einen sicheren Halt des Spritzgußteiles an der Angel zu gewähren. Allerdings besteht bei dieser Ausführung der Nachteil, daß die Kunststoffgriffe bei starker Belastung brechen können. Es sei zunächst die genannte frühere Ausführung etwas näher betrachtet, wie sie in den Figuren 1 bis

2 der Zeichnungen dargestellt ist. Dabei ist die Befestigung der Kunststoffgriffe 1 der beiden Hälften der Schere an die Scherenblätter 2 mit Hilfe einer beinahe symmetrischen Angel 3 ausgeführt. Diese Angel

3 ist an ihrem äußeren Ende zur Erhöhung der Haftung ausgeweitet. Beim Schneiden hat die wirksame Kraft die Richtung des Pfeils F. Dabei entsteht an der Stelle des Schnitts der F i g. 1A eine Biegung, so daß eine Zugkraft ausschließlich an der Außenseite der Angel 3 entsteht (Fig. 1). Das Ende der Angel 3 ist dabei um so viel ausgeweitet, daß die Kunststoffschicht an dieser Stelle recht dünn ist. Dabei entsteht z. B. in den Punkten 5 und 6 eine große Spannung (F i g. 1 B).

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsanordnung der vorerwähnten Art zu schaffen, bei der es zu Griffbrüchen nicht mehr kommen

kann.

Die Befestigungsanordnung gemäß der Erfindung ist lösungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschicht 9,10 — in einem Mutelschnitt entsprechend der Bewegungsebene der Scherenblätter 2 — an der Außenkante des äußeren Endes 7,8 der Angel 3 und an der Innenkante des Anfangs der Angel eine wesentlich größere Dicke aufweist als an der jeweils gegenüberliegenden Innen- bzw. Außenkante der Angel.

Besondere Ausführungsformen der Befestigungsanordnung gemäß der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 und 3 definiert

Mittels der Erfindung werden beträchtliche Vorteile erreicht Somit verbessert die Anordnung die Festigkeit der Verbindung zwischen dem Kunststoff und dem Scherenblatt beträchtlich. Allerdings weist die neue Lösung bei statischer Belastung keinen größeren Festigkeitsunterschied im Vergleich zur bisherigen Lösung auf. Sowohl die alte als auch die neue Lösung halten bei gleichen Verhältnissen eine Belastung von 70 bis 80 kp aus. Wenn die Griffe dagegen dynamisch belastet werden, was in normalem Gebrauch stattfindet ist der Unterschied jedoch beträchtlich. Z. B. bei einer Belastung von 20 kp und einer Frequenz von 3 Hz hat man festgestellt daß das Verhältnis der Standzeiten ungefähr 10:1 zugunsten der neue Lösung ist Wenn die Belastung kleiner wird, wird dieses Verhältnis noch größer. Es mag genannt werden, daß beim Schneiden mit einer Schere eine Kraft von höchstens rund 15 kp erreicht werden kann.

Die Erfindung wird nachstehend mit Hilfe der Fi g. 3 bis 4 in den Zeichnungen näher erläutert

F i g. 3 stellt eine Ausführungsform der Befestigungsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung in teilweisem Schnitt dar;

Fig. 3A, 3B sind Schnitte entsprechend den Linien A-A bzw. ß-ßinFig. 3;

Fig.4 stellt eine andere Ausführungsform der Befestig'jngsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung in teilweisem Schnitt dar.

Weil die Lösungen sowohl der F i g. 3 als auch gemäß der Fig.4 sehr ähnlich sind, werden sie im Folgenden gleichzeitig beschrieben: Die Angel 3 ist asymmetrisch und gebogen gestaltet worden, so daß die konkave Seite des Bogens in Form eines Einschnitts 4 der Wirkungsrichtung der Kraft Fzu gerichtet ist. Somit bleibt auf der anderen, konvexen Seite der Angel 3 eine Kunststoffschicht 10, deren Dicke sich so verändert, daß am äußeren Ende 7, 8 der Angel 3 auf der genannten Seite in der Richtung der Kraft Feine Kunststoffschicht von wesentlich größerer Dicke entsteht. Entlang der Außenkante des Scherenblattes 2 in Richtung zum Griff 1 entfernt sich nämlich die Außenkante der Angel 3 von der Außenkante des Scherenblattes 2 beinahe gleichmäßig, so daß die Kunststoffschicht 10 in diesem Beispielsfall ungefähr dreieckförmig ist.

Entsprechend entsteht an der Stelle des Einschnitts 4, d. h. an der Innenkante des Scherenblatts 2 und verhältnismäßig nahe dem Scharnier 12, eine ziemlich dicke Kunststoffschicht 9. Dagegen kann die Dicke der Kunststoffschicht 11 näher dem Ende 7,8 der Angel 3 an der Innenkante des Scherenblattes 2 recht dünn sein.

Der Einschnitt 4 kann grundsätzlich viele verschiedene Querschnittsformen aufweisen, ζ. Β. V- oder U-förmig oder eckig sein. Jedoch weist der halbkreisförmige Einschnitt 4 gemäß den F i g. 3 und 4 den Vorteil auf, daß er herstellungstechnisch der günstigste ist, z. B. beim Schneiden der Rohlinge (runder Dorn), beim Anbringen

der Stücke in den verschiedenen Arbeitsstufen sowie beim Spritzgießen des Kunststoffes. Beim Spritzgießen wird nämlich die Gießstelle so angebrarht, daß die Kunststoffspritze den Boden des Einschnittes 4 trifft und das Füllen der Form in einer günstigen Weise erfolgt Die Richtung der Molekülketten hai ja eine große Bedeutung für die Alterungsfestigkeit des Kunststoffes.
Die Lösung gemäß F i g. 3 unterscheidet sich von der Lösung gemäß F i g. 4 grundsätzlich nur darin, daß in der erstgenannten sich das Ende 7 der Angel 3 wegen der geringen Größe des ösenteils des Griffes 1 axial als eine längliche Spitze in den Kunststoff hinein erstrecken kann, während im letztgenannten Fall das Ende 8 der Angel 3 zu einem hakenförmigen Schnabel abgeschnit

ten ist

Durch die Formgebung der Angel 3 in Übereinstimmung mit den oben angegebenen Grundsätzen ist an den Stellen eine größere Kunststoffmenge erhalten worden, wo die wirksamen Scherkräfte am allergrößten sind, wobei die Erholung der dynamischen Beanspruchungsfestigkeit sogar erstaunlich groß ist

Es ist selbstverständlich, daß die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung außer bei Scheren auch z. B. bei Gartenscheren, Zangen und bei ähnlichem Werkzeug verwendet werden kann, bei welchen Griffe aus Kunststoff an ihren Befestigungsstellen größeren Scherkräften unterworfen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Befestigungsanordnung für Kunststoffgriffe bei Scheren und dgl, bei welchen der Kunststoffgriff um die am Ende des Scherenblattes befindliche Angel spritzgegossen o. dgl. ist, und sie in Form einer Kunststoffschicht allseitig umgibt, wobei der Querschnitt längs der Angel verschieden oder sich ändernd ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschicht (9, 10) — in einem Mittelschnitt entsprechend der Bewegungsebene der Scherenblätter (2) — an der Außenkante des äußeren Endes (7, 8) der Angel (3) und an der Innenkante des Anfangs der Angel eine wesentlich größere Dicke aufweist als an der jeweils gegenüberliegenden Innen- bzw. Außenkante der Angel.

2. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkante am Anfang der Angel (3) einen halbkreisförmigen oder eckigen Einschnitt (4) aufweist

3. Befestigungsanordnung gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kontur der Angel (3) beim Übergang von der Außenkante des Scherenblattes (2) dem Ende (7, 8) der Angel (3) zu ständig von der Außenkante entfernt, so daß die auf der Seite der Außenkante liegende Kunststoffschicht (10) ungefähr dreieckförmig ist.