DE2621463A1 - Organotitanatzubereitung - Google Patents
OrganotitanatzubereitungInfo
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Description
Anorganische Materialien werden seit langer Zeit als Füllstoffe, Pigmente, Verstärkungsmittel und chemische Reaktanten bei Polymeren
verwendet. Im allgemeinen sind diese anorganischen Materialien hydrophil, was bedeutet, daß sie sich durch Wasser
leicht benetzen lassen oder Wasser absorbieren,mit organischen
Polymeren sind sie dagegen jedoch nur begrenzt verträglich. Wegen dieser begrenzten Verträglichkeit können diese anorganischen
Materialien ihre Farbkraft,, ihr Verstäxkungspotential oder ihre
chemische Reaktivität nicht völlig entwickeln.
Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten wurden zur Minimaihaltung
der Grenzflächenspannung auch berits Netzmittel verwendet. Auch Netzmittel haben jedoch ernsthafte Nachteile. Für eine ausreichende
Benetzung der feinverteilten anorganischen Materialien braucht man vor allem ziemlich große Mengen hiervon. Werden
diese Netzmittel jedoch in so großen Mengen eingesetzt, dann verschlechtern sich hierdurch die Eigenschaften der fertigen
Materialien erheblich. Zur Überwindung dieser Schwierigkeit wurden daher bereits Kupplungsmittel entwickelt. Diese lassen
sich grob gesehen in zwei Klassen einteilen.
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Die erste Klasse hiervon, die verbreiteter angewandt werden,- sind
die trialkoxyorganofunktionellen Silane. Ihre Wirksamkeit beruht auf einer chemischen Wechselwirkung zwischen dem Älkoxyanteil
des Siians und dem Füllstoff und der chemischen Reaktion des organofunktionellen Teils mit der Polymermatrix. Auf
diese Weise ergibt sich eine direkte chemische Bindung zwischen dem Polymer und dem Füllstoff. Auch Silane haben jedoch
gewisse Nachteile. Sie sind im Normalfall äußerst brennbar und schwierig zu handhaben, wobei sie sich zudem in eine Reihe
von Polyraersystemen nicht ohne weiteres einarbeiten lassen. Enthalten die Polymeren keine funktioneIlen Gruppen oder
enthält der Füllstoff keine sauren Protonen, dann sind die Silane oft unwirksam, da sie in diesem Fall nicht in Wechselwirkung
traten können. Silane wirken beispielsweise nicht in thermoplastischen Kohlenwasserstoffen und Füllstoffen, wie Rußr
und weitgehend auch nicht in Caiciumcarbonat und Schwefel.
Zur zweiten Klasse von Kupplusgsiriittelxi gehören die Organotitanate,
die sich durch Umsetzung von Tetraalkyltitanaten mit
aliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren herstellen lassen.
Von besonderem Interesse sind dabei dis Bi- oder Trialkoxyacy!titanate
oder bestimmte hltoxxt.rla.ajlt.itana.t®. Auch diese
Titanate haben jedoch ernsthafte Nachteile. Si® nß-igen bei
den zur Herstellung vieler Polymerer angewandtes tsosperatureii
häufig zn einer Zersetzung. Ferner koinmfe es bei ihrer Verwendung
bsi bestimmten in Polymersystemen verwendete» anorganischen
Materialien gern zu einer Verfärbung, and darüber Iiinaus sind
sie mit einer Reihe voa Polyraersystemen nicht
Die Erfindung bezieht sich nun, auf drei neue Älkoxytitansalze
und deren Verwendung«
Die erste Klasse dies-si; Verbindungen hat die Formel
Ui (RO) zTi (Aix (B) v,
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worin R für einen einwertigen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl oder Aralkylrest mit 1 bis etwa 30 Kohlenstoffatomen oder ein
substituiertes Derivat hiervon steht. Der Rest R kann gesättigt, ungesättigt, linear oder verzweigt sein und 1 bis 6 Substituenten
aufweisen, wie Halogen, Amino, Epoxy, Cyano, Äther, Thioäther, Carbonyl, aromatisches Nitro oder Acetyl. Bei einem
besonderen Molekül können alle Reste R gleich oder verschieden sein, sofern sie unter die oben angegebene Klasse
fallen. Der Substituent R steht vorzugsweise für Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei alle Reste R gleich sind.
Der einwertige Rest (A) kann Thioaryloxy, Sulfonyl, SuIfinyl,
Diesterpyrophosphat oder Diesterphosphat sein. Der Thioaryloxyrest kann eine substituierte oder unsubstituierte Thiophenoxy-
oder Thionaphthyloxygruppe mit bis zu etwa 60 Kohlenstoffatomen sein. Er kann durch Alkyl-, Alkenyl, Aryl-, Aralkyl-,
Alkaryl-, Halogen-, Amino-, Epoxy-, Äther-, Thioäther-, Ester-, Cyano-, Carbonyl- oder armatische Nitrogruppen substituiert
sein. Vorzugsweise enthält dieser Rest nicht mehr als 3 Substituenten je aromatischem Ring. Thioaryloxygruppen, bei
denen Aryl für Phenyl oder Naphthyl steht, werden bevorzugt.
Die als Liganden vorhandenen Sulfonyl-, SuIfinyl-, Diesterpyrophosphat-
und Diesterphosphatreste haben folgene Formeln:
-OSO2R", -OSOR", (R11O)2P(O)OP(OH) (O)- oder (R11O) ρ (0) 0-,
worin R" die gleiche Bedeutung hat wie der im folgenden angegebene
Substituent R1.
Steht der Rest A für Sulfonyl oder SuIfinyl, dann sollte der
Substituent R" vorzugsweise Phenyl, substituiertes Phenyl oder Aralkyl mit 5 bis 24 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette
sein. Bedeutet der Rest A Phosphat, dann sollte der Substituent R" vorzugsweise 6 bis 24 Kohlenstoffatome enthalten.
Falls der Rest A für Pyrophosphat steht, dann sollte der Substituent R" vorzugsweise Alkyl mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
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Der einwertige Rest (B) kann für Acyl (OCOR1) oder Aryloxy
(OAr) stehen, und der Substituent R1 kann Wasserstoff oder
einen einwertigen organischen Rest mit 1 bis etwa 100 Kohlenstoffatomen bedeuten und insbesondere für Alkyl, Alkenyl, Aryl,
Aralkyl oder Alkaryl stehen. Die Arylreste können substituiertes oder unsubstituiertes Phenyl oder Naphthyl sein und vorzugsweise
bis zu 60 Kohlenstoffatome enthalten. Der Substituent R1 kann darüber hinaus durch Halogen, Amino, Epoxy, Äther, Thioäther,
Ester, Cyano, Carboxyl und/oder aromatisches Nitro substituiert sein. Im allgemeinen kann der Rest R1 bis zu 6 Substituenten
enthalten. Der Substituent R1 kann durch Heteroatome, wie Schwefel oder Stickstoff, im Hauptsubstituenten oder in
daran befindlichen Substituenten unterbrochen sein. Der Substituent R1 ist vorzugsweise eine langkettige Gruppe mit 18 Kohlenstoffatomen.
Insbesondere sind alle Substituenten R1 gleich. Bei der eingangs genannten Formel (I) muß die Summe aus x, y
und ζ den Wert 4 ausmachen, die Summe aus x und ζ für 1,2 oder 3 stehen und d^r Index y die Zahlen 0, 1 oder 2 bedeuten. Bevorzugt
werden diejenigen Verbindungen, bei denen der Index ζ für 1 steht.
Die zweite Klasse der erfindungsgemäßen Organotitanate hat die Formel
(II) (RO) Ti(OCOR1)p(D)g
worin die Substituenten R und R1 die oben angegebenen Bedeutungen
haben, die Summe aus ρ + q den Wert 3 ausmachen muß, der Index ρ für 0, 1 oder 2 steht und g den Wert 1, 2 oder 3 bedeuten kann.
D steht darin für OCOR oder OAr, wobei der Substituent R des
a a
Restes (OCOR ) die gleiche Bedeutung wie der bereits oben angegebene
Substituent R1 haben kann, mit der Ausnahme, daß es sich
dabei um eine langkettige Gruppe mit mehr als 50 Kohlenstoffatomen handelt und der Rest OAr die oben angegebene Bedeutung
besitzt. Die Organotitanate mit einer oder mehreren dieser langen Kohlenstoffketten sind besonders wirksame Kupplungsmittel
für Niederdruckpolyäthylen. Sie erhöhen den Modul dieser Produkte und auch ihre Dichte.
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Die dritte Klasse der erfindunsgemäßen Organotitanate hat die
Formel
(III) (RO)Ti(OCORb)3.
Hierin hat der Substituent R die oben angegebene Bedeutung.
Der Substituent R, des Restes (OCOR.) kann gleich sein wie der bereits angegebene Rest R1, mit der Ausnahme, daß die Gesamtzahl
der Kohlenstoffatome in den drei Resten R, nicht mehr als 14 ausmacht. Vorzugsweise sind alle Reste R, Vinyl, Methylvinyl
oder Aminomethyl.
Unter den bereits angeführten Bedingungen läßt sich erfindungsgemäß
eine Vielfalt von Liganden verwenden. Der jeweils am meisten geeignete Ligand hängt vom jeweiligen Füllstoff-Polymer-System
ab und ist in geringerem Ausmaß auch vom eingesetzten Härter- und/oder Streckmittel-System abhängig. Einzelbeispiele
für die Liganden R sind Methyl, Propyl, Cyclopropyl,
Cyclohexyl, Tetraäthyloctadecyl, 2,4-Dichlorbenzyl,
1-(3-Brom-4-nitro-7-acetylnaphthyl)äthyl, 2-Cyanofuryl,
3-Thiomethyl-2-äthoxy-1-propyl oder Methallyl.
Beispiele erfindungsgemäß geeigneter Liganden A sind 11-Thiopropyl-12-phenyloctadecylsulfonyl,
2-Nitrophenylsulfinyl, Di-2-omega-chloroctyl)phenylphosphato,
Diisonicotinylpyrophosphato, 2-Nitro-3-jod-4-fluorthiophenoxy, 2-Methally!phenoxy,
Phenylsulfinyl, 4-Amino-2-brom-7-naphthylsulfonyl, Diphenylpyrophosphato,
Diäthylhexylpyrophosphato, Di-sec.-hexylphenylphosphato,
Dilaurylphosphato, Methylsulfonyl, Laurylsulfonyl
oder 3-Methoxynaphthalinsulfinyl. Beispiele geeigneter Liganden
B sind 3-Cyano-4-methoxy-6-benzoylphenoxy oder 2,4-Dinitro-6-octyl-7-(2-brom-3-äthoxyphenyl)-1-naphthoyl.
Für den Rest R1 gibt es zahlreiche Beispiele. Hierzu gehören
geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylreste, wie Hexyl, Heptyl, Octyl, Decy1, Dodecy1, Tetradecyl, Pentadecyl,' Hexadecyl,
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Octadecyl, Nonadecyl, Eicosyl, Docosyl, Tetracosyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl oder Cyclooctyl. Beispiele für Alkenylreste sind
Hexenyl, Octenyl oder Dodecenyl.
Beispiele geeigneter halogensubstituierter Reste sind Bromhexyl, Chloroctadecyl, Jodtetradecyl oder Chloroctahexenyl. Es können
ein oder mehr Halogenatome vorhanden sein, wie beispielsweise bei Difluorhexyl oder Tetrabromoctyl. Beispiele estersubstituierter
Aryl- oder Alkylgruppen sind 4-Carboxyäthylcapryl oder
3-Carboxymethyltoluyl. Beispiele für aminosubstituierte Reste
sind Aminocaproyl, Aminostearyl, Aminohexyl, Aminolauryl oder Diaminooctyl.
Außer den oben angeführten aliphatischen Resten eignen sich auch Reste mit Heteroatomen, wie Sauerstoff, Schwefel oder
Stickstoff, in der Kette. Beispiele solcher Reste sind Alkoxyalkylather,
wie Methoxyhexyl oder Äthoxydecyl. Ein Beispiel für eine Alkylthioalkylgruppe ist der Methylthiododecylrest.
Als hydrophobe Endgruppen können auch primäre, sekundäre oder tertiäre Amine vorhanden sein. Beispiele solcher Reste sind
Diisopropylamino, Methylaminohexyl oder äminodecyl.
Beispiele erfindungsgemäß geeigneter Arylgruppen sind Phenyl
oder Naphthyl sowie deren substituierte Derivate. Beispiele für substituierte Alkylderivate sind Toluyl, XyIyI, Pseudocumyl,
Mesityl, Isodurenyl, Durenyl, Pentamethylphenyl, Äthylphenyl,
n-Propylpheny1, Cumyl, 1,3,5-Triäthylphenyl, Styryl,
Allylphenyl, Diphenylmethyl, Triphenylmethyl, Tetraphenylmethyl
oder 1,3,5-Triphenylphenyl. Beispiele für nitro- und
halogensubstituierte Reste sind Chlornitrophenyl, Chlordinitrophenyl,
Dinitrotoluyl oder Trinitroxylyl.
Beispiele aminosubstituierter Reste sind Methylaminotoluyl,
Trimethylaminophenyl, Diäthylaminophenyl, Aminomethylphenyl,
Diaminophenyl, Äthoxyaminophenyl, Chloraminophenyl, Bromaminophenyl
oder Phenylaminophenyl. Als halogensubstituierte Arylreste
kommen beispielsweise Fluor-, Chlor-, Brom-, Jodphenyl,
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Chlortoluyl, Bromtoluyl, Methoxybromphenyl, Dimethylaminobromphenyl,
Trichlorphenyl, Bromchlorphenyl oder Bromjodphenyl
in Frage.
Erfindungsgemäß sind auch von aromatischen Carbonsäuren abgeleitete
Rest geeignet. Beispiele solcher Reste sind Methylcarboxylphenyl, Dimethylaminocarboxyltoluyl, Laurylcarboxyltoluyl, Nitrocarboxyltoluyl
oder Aminocarboxylphenyl. Ebenfalls können erfindungsgemäß auch substituierte Alkylester oder Amide von Benzoesäure
verwendet werden. Beispiele solcher Reste sind Aminocarboxyphenyl oder Methoxycarboxyphenyl.
Beispiele für Titanate, bei denen der Rest R1 eine Epoxigruppe
enthält, sind Tallölepoxide (ein Gemisch aus, Alkylgruppen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen), die im Mittel eine Epoxigruppe
pro Molekül enthalten, sowie GIycidylather von Lauryl- oder
Stearylalkohol.
Beispiele für substituierte Naphthylgruppen sind Nitronaphthyl,
Chlornaphthy1, Aminonaphthyl oder Carboxynaphthyl.
Der Substituent R aus der zeiten Klasse der erfindungsgemäßen
Organotitanate kann,· wie bereits angegeben, gleich sein wie der Substituent R1, mit der Ausnahme, daß er ein langkettiger Rest
mit über 50 und bis zu 100 Kohlenstoffatomen sein muß. Beispiele bevorzugter derartiger Reste sind C70H141, 0-CgH4COC55H111,
CH3CH2 (OC2H4) 3OOCH3, CH/N (C1 3H37)3_/2 , C/S (CH2) 8 (CH=CH) 3C7H., 5_/3
Oder (CH2) ^CH (OCHCHCH3) 15CHBrCHCl (CH3) 3CH3.
Der Rest R, aus der dritten Klasse der erfindungsgemäßen Organotitanate
enthält insgesamt bis zu 14 Kohlenstoffatome. Jeder Rest
R, kann beispielsweise für Isopropenyl, Vinyl, 2-AminoäthyI,
1-Aminopropyl, Hydroxymethyl, 2,2-Dichloräthyl, Trimethoxymethyl,
Cyanomethyl oder Acety!methyl stehen.
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g _
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Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen sind folgende:
(1-C3H7O)Ti(OSOC6H4NH2)3; (1-C3H7O)Ti(OSO2-
(1-C3H7O)Ti(OC6H4C(CH3J2C6H5J3; (1-C3H7O)Ti[OP(O)(OC12H25)J3J
(1-C3H7O)Ti(OCOC70H141J3; (C6H11O)Ti(OC6H4NH2 )3;
(OSO2)CH3I2; [CH3O(CH2J2O]2Ti(OCOC6H4Cl)[OP(O)(OH)OP(O)(0CH3)2j
(CH3O)Ti(2-SC10H7); (1-C3H7O)(HC12H25O)Ti(OSO2C6H5)2j
(C6H5CH2O)Ti(OCOC7OH1iJ1)3; (1-C3H7O)Ti[OCOCH2N(C2H^-
(OC2H4)120CH2C6H2iN02]3; (CH3O)Ti(OCOC72H1I^)2(OCOCH=CH2);
(Cl(CH2)40)T1[OCOC(C22H43)3]2(OCOCHOC2H5);
(21C16H31O)Ti[OCOC6H4CH2OCH2C6H3(C3OH73 )2]2 (OCOC70H141) ; oder-[CH3O(CH2CH2O)12]Ti[OCOC(CH2C10H9)(C22H43)2]2[0C0CH(SC6H11)2j.
eispiele aus der dritten Klasse der erfindungsgemäßen Organoitanate
sind folgende:
(L-C3B7O)TIt OCOC (CH, J=
(i-C3H7O)Ti(OCOCH2NH2)3; (C6H11O)Ti(OCOCH2OCH3J2(OCOCHClCH3)5
(CH3O)Ti(OCOCCl3)3; (C2H5O)Ti(OCOCHBrCH2Cl)(OCOC6H5)(OCO-
; p«er(i-C3H70)Tl(0C0C2H5)(0C0CH2CN)[0C0CH2N(CH3)2]
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Eine weitere erfindungsgemäße Zubereitung enthält die Reaktionsprodukte
der oben angegebenen Klasse von Alkoxytitansalzen mit anorganischen Materialien, und zwar insbesondere dann, falls
der Inex χ bei obiger Formel für 3 steht. Hierbei handelt es sich um Reaktionsprodukte, die man durch Umsetzen von wenigstens
0,01 Teilen, vorzugsweise 0,1 bis 5 Teilen, insbesondere 0,2 bis 2 Teilen, Titanat auf je 100 Teile anorganischen Feststoff
erhält. Die optimal erforderlichen Mengenverhältnisse sind eine Funktion aus dem jeweiligen anorganischen Feststoff
und dem jeweiligen Alkoxytitansalz sowie dem Zerkleinerungsgrad,
nämlich der wirksamen Oberfläche des anorganischen Feststoffes. Die Reaktion des Titanats erfolgt an der Oberfläche des anorganischen
Füllstoffes. Hierbei kommt es zu einer Abspaltung des Restes RO und Bildung einer organischen hydrophoben Oberflächenschicht
auf dem anorganischen Feststoff. Der nicht modifizierte anorganische Feststoff läßt sich aufgrund seiner hydrophoben
Oberfläche nur schwer in einem organischen Medium dispergieren. Die Organotxtanverbxndung kann mit dem anorganischen Feststoff
in ein organisches Medium (eine niedermolekulare Flüssigkeit oder einen höhermolekularen polymeren Feststoff) eingearbeitet
werden. Wahlweise kann man das Organotitanat auch zuerst mit dem anorganischen Feststoff in Abwesenheit eines organischen
Mediums umsetzen und das dabei erhaltene Reaktionsgemisch erst anschließend mit dem organischen Medium vermischen.
Die Verteilung anorganischer Materialien in organischen Polymermedien
wird erfindungsgemäß in folgender Weise verbessert:
(1) Man erhält ein besseres rheologisches Verhalten oder eine höhere Belastung des Dispersats in dem organischen Medium;
(2) die Verwendung von Füllstoffen führt zu einer günstigeren
Verstärkung, wodurch die physikalischen Eigenschaften des gefüllten Polymers besser werden;
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(3) die chemische Reaktionsfähigkeit wird besser ausgenützt,
was mit einer Erniedrigung der erforderlichen Menge an reaktionsfähigen anorganischen Feststoffen verbunden istj
(4) Pigmente und trüb machende Mittel werden besser ausgenutzt;
(5) es läßt sich eine Dispersion mit höherem Verhältnis aus anorganischen zu organischen Materialien herstellen;
(6) die Herstellung einer Dispersion erfordert eine kürzere Mischzeit.
Die Umsetzung der einzelnen Reste RO kann erfindungsgemäß direkt
oder in einem organischen Medium durchgeführt werden, wodurch man eine flüssige, feste oder pastenartige feste Dispersion
erhält, die sich zum Kompoundieren des fertigen Polymersystems verwenden läßt. Solche Dispersionen sind sehr stabil,
und dies bedeutet, daß sie beim Lagern nur wenig zu einer Absetzung, Abtrennung oder Härtung unter Bildung eines nicht
dispergierbaren Materials neigen.
Erfindungsgemäß wird ferner die Herstellung anorganischer Dispersionen
in organischen Medien erleichtert, indem Mittel geschaffen werden, durch die man ohne Lösungsmittel auskommt,
durch die sich die Kosten der Verarbeitungsvorrichtung reduzieren lassen und die mit weniger Zeit- und Energieaufwand zum
Dispergieren eines anorganischen festen Materials in einem flüssigen oder polymeren organischen Feststoff verbunden sind.
Die Erfindung führt zur Bildung eines verstärkten Polymers mit niedriger Schmelzviskosität, günstigeren physikalischen Eigenschaften
und besseren Pigmentiereigenschaften als dies bei den bekannten Materialien der Fall ist.
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Die Erfindung führt zu einem Produkt aus natürlichen oder synthetischen Polymeren, die bestimmte stückige oder faserartige
anorganische Materialien enthalten, die das Polymer verstärken, pigmentieren oder damit chemisch reagieren, wodurch
ein Produkt mit besseren physikalischen Eigenschaften, günstigeren Verarbeitungscharakteristiken und besserer Ausnutzung von
Pigmenten entsteht.
Diese Ausführungsform der Erfindung bietet unter anderem den
Vorteil, daß man ohne Verwendung flüchtiger und brennbarer Lösungsmittel auskommt, wodurch man weder den Füllstoff trocknen
noch die Lösungsmittel rückgewinnen muß. Ferner kommt es auch nur zu einer minimalen multimolekularen Schichtbildung. Die
erfindungsgemäßen Dispersionen sind darüber hinaus auch nicht oxydierend.
Die anorganischen Materialien können stückig oder faserartig sein und über verschiedene Formen oder Größen verfügen, sofern
die Oberflächen gegenüber der hydrolysierbaren Gruppe der Organotitanverbindung reaktionsfähig sind. Beispiele geeigneter anorganischer
Verstärkungsmaterialien sind Metalle, Ton, Ruß, CaI-ciumcarbonat, Bariumsulfat, Siliciumdioxid, Glimmer, Glas oder
Asbest. Zu reaktionsfähigen anorganischen Materialien gehören Metalloxide von Zink, Magnesium, Blei oder Calcium, Aluminium-
oder Eisenfeilspäne oder -drehspäne sowie Schwefel. Beispiele für anorganische Pigmente sind Titandioxid, Eisenoxide,
Zinkchromat oder Ultramarinblau. Die Teilchengröße
des anorganischen Materials sollte zweckmäßigerweise nicht mehr als 1 mm ausmachen und vorzugsweise zwischen 0,1 und
500 Mikron liegen.
Das Alkoxytitansalz muß unbedingt mit dem anorganischen Material so sauber vermischt werden, daß die Oberfläche des letzteren
ausreichend reagieren kann. Die optimal zu verwendende Menge an Alkoxytitansalz hängt ab von der zu erreichenden Wirkung,
der verfügbaren Oberfläche des anorganischen Materials sowie dem im anorganischen Material vorhandenen gebundenen Wasser.
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Die Reaktion wird durch ein Vermischen unter den jeweils geeigneten
Bedingungen erleichtert. Die optimalen Ergebnisse hängen von den Eigenschaften des Alkoxytitansalzes, nämlich
der Frage, ob es sich dabei um eine Flüssigkeit oder einen Feststoff handelt, seiner Zusammensetzung sowie seinem Flammpunkt
ab. Hierzu müssen Teilchengröße, Teilchengeometrie, spezifisches Gewicht und chemische Zusammensetzung unter
anderem in Betracht gezogen werden. Das behandelte anorganische Material muß darüber hinaus auch gründlich mit dem
Polymermedium vermischt werden. Die jeweils geeigneten Mischbedingungen hängen von der Art des Polmers, nämlich ob es sich
dabei um ein thermophastisches oder warmhärtendes Polymer handelt, sowie von seiner chemischen Struktur ab.
Wenn das anorganische Material mit dem organischen Titanat vorbehandelt
wird, dann kann dies durch Vermischen in irgendeinem geeigneten Hochleistungsmischer erfolgen, wie einem Henschel-
oder Hobart-Mischer oder einem Waring-Mischer. Man kann das
Ganze auch von Hand vermischen. Zur Erzielung einer ausreichenden Reaktion zwischen dem anorganischen Material und dem
organischen Titanat bestimmt man vorher die optimal erforderliche Zeit und Temperatur. Das Vermischen wird unter Bedingungen
durchgeführt, bei denen das organische Titanat in flüssiger Phase vorliegt, nämlich bei Temperaturen unterhalb
der Zersetzungstemperatur. Die Hauptmasse der hydrolysierbaren Reste sollt zweckmäßigerweise bei dieser Verfahrensstufe umgesetzt werden, doch ist dies in den Fällen nicht
notwendig, bei denen man die Materialien später mit einem Polymer vermischt, da hier die Reaktion auch bei dieser
späteren Mischstufe praktisch beendet werden kann.
Die Verarbeitung des Polymers, nämlich die Durchmischung unter hoher Scherwirkung, wird im allgemeinen bei Temperaturen
durchgeführt, die ausreichend oberhalb der übergangstemperatur zweiter Ordnung des Polymers liegen, und zwar
zweckmäßigerweise bei einer Temperatur, bei der das Polymer
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eine niedrige Schmelzviskosität hat. Polyäthylen niederer Dichte
wird so beispielsweise am besten bei einer Temperatur im Bereich von 170 bis 230 0C verarbeitet. Die Verarbeitung von Polyäthylen
hoher Dichte erfolgt am zweckmäßigsten bei Temperaturen von 200 bis 245 C. Polystyrol verarbeitet man am besten
bei Temperaturen von 230 bis 260 0C. Polypropylen wird am
günstigsten bei Temperaturen zwischen 230 und 290 0C verarbeitet.
Die Temperaturen zum Vermischen anderer Polymerer sind dem Fachmann bekannt und können der Literatur entnommen werden. Das
Mischen kann mit den verschiedensten Mischvorrichtungen durchgeführt werden, beispielsweise mit aus zwei Walzen bestehenden
Mühlen, Banbury-Mischern, konzentrischen Doppelschneckenmischern, gegensinnig oder gleichsinnig laufenden Zwillingsschneckenmischern
oder ZSK-Mischern von Werner und Pfaulder oder Busse.
Falls man das organische Titanat und die anorganischen Materialien
trocken miteinander vermischt, dann kommt es nicht ohne weiteres zu einem gründlichen Vermischen und/oder einer sauberen
Reaktion, und die Reaktion muß dann beim Vermischen des behandelten Füllstoffes mit dem Polymer beendet werden. Bei
dieser Verfahrensstufe kann auch das organische Titanat mit dem Polymermaterial reagieren, falls ein oder mehrere Reste
R1 mit dem Polymer reaktionsfähig sind.
Der behandelte Füllstoff kann in irgendein herkömmliches Polymermaterial
eingearbeitet werden, beispielsweise ein thermoplastisches Material, ein warmhärtendes Material, einen
Kautschuk oder ein plastisches Material. Die Füllstoffmenge hängt vom jeweiligen Polymermaterial, dem Füllstoff selbst
und den beim Fertigprodukt gewünschten Eigenschaften ab. Im allgemeinen können 10 bis 500 Teile Füllstoff auf je 100 Teile
Polymer verwendet werden, und vorzugsweise werden 20 bis 250 Teile hiervon verwendet. Der Fachmann kann die optimal erforderliche
Menge ohne weiteres bestimmmen.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert. Bei einigen dieser Beispiele ist die Anzahl an
Liganden pro Molekül in Form einer gemischten Zahl angegeben. In diesen Fällen stellt die Strukturformel ein Gemisch aus
Verbindungen dar, wobei die Zahl des Gemisches der mittleren Zahl solcher Liganden im Gemisch entspricht.
Die Beispiele A bis C beschreiben die Herstellung von Verbindungen
der eigangs genannten Formel (I).
Beispiel A Isooctyl-tri(cumylphenoxy)titan
Ein mit Rührer, Innenheizung, Innenkühler, Dampkondensor und Destillatfalle
versehener und mit Pyrexglas ausgekleideter Metallbehälter wird mit 1 Mol Isooctanol, 3 Mol eines Isomergemisches
von Cumylphenol und 2 Liter eines Isomergemisches von Xylol versetzt. Das Reaktionsgefäß wird mit Stickstoff gespült
und unter Rühren dann derart mit 4,2 Mol Natriumamid versetzt, daß die Reaktionsmasse unter gesteuerter Zugabegeschwindigkeit
sowie unter Kühlen auf einer Temperatur von nicht über etwa 100 C bleibt. Das als Nebenprodukt entstehende Ammoniak
wird ins Freie entlassen. Die durch Behandlung mit Natriumamid entstehende schwere Aufschlämmung wird zur Entfernung von
gelöstem Ammoniak etwa 10 Minuten auf Rückflußtemperatur erhitzt. Der Reaktorinhalt wird dann auf etwa 90 0C abgekühlt
und auf dieser Temperatur gehalten, während man über eine Zeitspanne von 3 Stunden 1 Mol Titantetrachlorid zugibt.
Das nach Zugabe des Titantetrachlorids erhaltene Reaktionsgemisch wird 2 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt, dann
auf etwa 100 0C abgekühlt und filtriert. Der Filterkuchen
wird mit etwa 500 ecm Xylol gewaschen und anschließend verworfen. Die Waschwässer werden mit der Mutterlauge vereinigt
und in eine Destillationsvorrichtung gegeben. Durch Entfernen
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der flüchtigen Bestandteile erhält man ein Bodenprodukt, das bei einem Druck von 10 mm Hg bei über 150 0C siedet und etwa
800 g wiegt. Dies entspricht einer über 95 % der Theorie liegenden Ausbeute. Die Elementaranalyse des Bodenprodukts, nämlich
einer schweren dunkelroten Paste oder einem glänzenden Feststoff, stimmt mit der Formel (i-CDH.-,O)Ti/OC..H1-C(CH0) oC,Hr /_
öl/ — DD ΟΖΟ D— J
überein.
.(CH3O)0 6Ti/0F(0) (OH)OP(O) (OCgH1 7)2_/3
Ein Reaktor der in Beispiel A beschriebenen Art wird mit 1 Mol Tetramethyltitanat versetzt. Im Anschluß daran werden unter
Rühren über eine Zeitspanne von etwa einer Stunde 3,4 Mol Dioctylpyrophosphorsäure
zugegeben. Während des Zusatzes wird derart von außen gekühlt, daß die Temperatur der Reaktionsmasse zwischen 20 und 55 C bleibt. Das entstandene Reaktionsgemisch wird dann zur Entfernung von praktisch allem als Neben
produkt entstandenem Methanol bis zu einer Bodentemperatur von 150 °C destilliert. Die Elementaranalyse des dabei als Rückstand
erhaltenen fahlgelben schweren Öls stimmt mit der Formel (CH3O)0 6Ti/OP(O)(OH)OP(O)(OCgH17)2_/3 4 überein. Die Ausbeute
beträgt über 95 % der Theorie.
(0-ClC6H4CH2O)
tt
2Ti
In einem Reaktor der in Beispiel A beschriebenen Art erhitzt man eine Lösung von 1 Mol Tetraisopropyltitanat in 2 Liter 2,6-Dimethylnaphthalin
auf 200 C. Man behält diese Teperatur über eine Zeitspanne von 2,5 Stunden bei und gibt währenddessen zuerst
1,25 Mol ortho-Chlorbenzylalkohol und anschließend 2,8 Mol des
Isomergemisches von Aminobenzolsulfonsäure zu. Die als Nebenprodukt
entstehenden flüchtigen Bestandteile (vorwiegend Methanol) werden durch Destillation kontinuierlich entfernt. Der nach
609848/0994
262U63
Abkühlen erhaltene graue Feststoff wird filtriert, mit Cyclohexan gewaschen und dann im Vakuum getrocknet, wodurch man etwa 565 g
(82 % Ausbeute) eines grauen Feststoffes erhält. Elementaranalyse und Hydroxylzahl dieses Produkts stimmen mit der obigen Formel
überein.
Die folgenden Beispiele zeigen die Herstellung von Verbindungen der eingangs genannten Formel (II).
(l-C3H7O)Of8Tl(OCOC69H139)3>2
Man gibt 1 Mol Tetraisopropyltitanat in ein Reaktionsgefäß der in Beispiel A beschriebenen Art und beginnt mit dem Rühren. Das auf
diese Weise erhaltene Reaktionsgemisch versetzt man dann mit solcher Geschwindigkeit mit einer synthetischen gesättigten
Fettsäure, die ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 1002 (C6QH1^qCOOH) hat, daß die Reaktionstemperatur bei unter 180 0C
bleibt, bis 3,2 Mol dieser Säure zugegeben sind. Das auf diese Weise erhaltene Produkt stellt einen beigefarbenen wachsartigen
Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 69 bis 72 0C dar, der sich
bei etwa 205 0C zersetzt. Die Elementaranalyse stimmt mit der
obigen Formel überein und entspricht einem Gemisch aus 80 % (1-C3H7O)Ti(OCOC69H139)3 und 20 % Ti(OCOC69H139J4. Die Ausbeute
ist nahezu quantitativ.
Beispiel E (1-C3H7O) Ti/OCOC (CH3) ^H2-ZZOCOC6H12N (C1 QH37) 3_Z
Man gibt 1 Mol Tetraisopropyltitanat zu einem Reaktionsgefäß der in Beispiel A beschriebenen Art und beginnt mit dem Rühren.
Unter gesteuerter Geschwindigkeit werden dann über eine Zeitspanne von einer Stunde 2 Mol verflüssigte 6-Tristearylaminocaprylsäure
sowie über eine Zeitspanne von etwa 1,7 Stunden 1,4 Mol Methacrylsäure zugegeben. Die Reaktionstemperatur wird
auf etwa 150 0C gehalten.
609848/0994
" 17 " 262H63
Das nach Entfernen des als Nebenprodukt entstandenen Alkohols erhaltene dunkle Produkt hat einen Schmelzpunkt von 121 bis
129 0C. Die Eleitientaranalyse des Produkts stimmt mit obiger
Formel überein.
Das folgende Beispiel zeigt die Herstellung einer erfindungsgemäßen
Verbindung der eingangs genannten Formel (III).
Beispiel F
(!-C3H7O)0 7T±(OCOC(CH3)=CH2)3 3
(!-C3H7O)0 7T±(OCOC(CH3)=CH2)3 3
Man gibt 1 Mol Tetraisopropyltitanat in ein Reaktionsgefäß der bei Beispiel A beschriebenen Art und beginnt mit dem Rühren.
Unter gesteuerter Zugabegeschwindigkeit setzt man dann derart flüssige Methacrylsäure zu, daß die exotherme Reaktion bis zum
Zusatz von 3,50 Mol Säure bei unter etwa 180 0C bleibt. Im
Anschluß daran entfernt man vom Reaktionsprodukt das entstandene Isopropanol durch Destillieren bei einem Druck von 50 mm Hg
und einer Temperatur vo:
Bestandteile übergehen.
Bestandteile übergehen.
und einer Temperatur von 150 0C, wodurch auch andere flüchtige
Das auf diese Weise erhaltene Organotitanat enthält im Mittel 3,3 Mol Methacrylat pro Molekül. Die Struktur des Produktes
wird bestimmt, indem man die bei der Reaktion entstandene Menge an Isopropanol und die Menge an restlicher Methacrylsäure
ermittelt. Es werden 3,1 bis 3,3 Mol Isopropanol gewonnen. Ferner lassen sich etwa 0,2 Mol Methacrylsäure plus Isopropylmethacrylat
feststellen. Das Produkt hat folgende physikalische Eigenschaften:
■ Spezifisches Gewicht bei 24 0C 0,92
Flammpunkt (COC), °C . 120
Gießpunkt, 0C etwa 130
Zersetzungspunkt, 0C über 200
Aussehen Gelbrauner Feststoff
609848/0994
262H63
Die folgenden Beispiele erläutern die Verwendung der erfindungsgemäßen
Alkoxytitansalze als Kupplungsmittel in mit anorganischen Materialien gefüllten Polymersystemen. Alle darin enthaltenen
Teilangaben sind auf das Gewicht bezogen, sofern nichts anderes gesagt ist.
Es wird eine Grundformulierung hergestellt aus 100 Teilen
chlorsulfoniertem chloriertem Polyäthylen (Hypalon 40, Warenzeichen E. I. duPont deNemours & Co., Inc.), 4 Teilen feinverteiltem
Magnesiumoxid, 2 Teilen niedermolekularem Polyäthylen, 84 Teilen Calciumcarbonat, 30 Teilen hocharomatischem Öl (Kenplast
RD, Warenzeichen von Kenrich Petrochemicals, Inc.), 3 Teilen Pentaerythrit 200 und 2 Teilen eines Beschleunigers
(Tetrone A, Warenzeichen von E. I. duPont deNemours & Co., Inc.). Vier Formulierungen werden untersucht. Die erste Formulierung
besteht aus der oben angegebenen Formulierung ohne weitere Zusätze und dient als Vergleich. Die Formulierungen
A, B und C enthalten, bezogen auf den Füllstoff, jeweils 1 % der folgenden erfindungsgemäßen Verbindungen:
i 9Ti
37)Of6/-C8H17O)2_/3i4 und
(1-C3H7O) 1 1 ^i(OSO2C6H4C12H25) , ^ (OSO2C6H
Alle Formulierungen werden bei einer Temperatur von 152 0C über
eine Zeitspanne von 30 Minuten gehärtet. Aus der folgenden Tabelle A gehen die Anfangseigenschaften der vier damit erhaltenen
Verbindungen sowie die Eigenschaften dieser Materialien nach 7 Tage langer Alterung in einem Ofen bei einer Temperatur
von 121 0C hervor.
609848/0994
2 200 % Modul, kg/cm
2 300 % Modul, kg/cm
2 Zugfestigkeit, kg/ein
Bruchdehnung, % Shore-A-Härte
Einreißfestigkeit, kg/cm
(ASTM D 624 - Prüfkörper C)
Fließverhalten im Rheometer bei 171 C,
CD | Bogen 3 , Motor 20 | Sekunden | , Skala 100 |
CO OO |
ML cmkg (Ib.-in.) | ||
00 | MHF cmkg (Ib.-in.) | ||
CD | Ts-2, Min. | ||
CD CD |
Tc-90, Min. | ||
Ofenalterung 7 Tage | bei 121 | °C |
200 % Modul, kg/cm
2 300 % Modul, kg/cm
2 Zugfestigkeit, kg/cm
Bruchdehnung, % Shore-A-Härte
Heißeinreißfestigkeit bei 121 °C, kg/cm (ASTM D624 - Prüfkörper C)
Zugfestigkeit
Dehnung
Einreißfestigkeit
Formulierung | Nr. | ,0 | C | ,3 | |
Kontrolle | A | B | ,4 | 32 | ,0 |
39,4 | 32,3 | 33 | 38 | ||
47,1 | 38,0 | 39 | 136 | ||
153 | 153 | 129 | 530 | ||
540 | 550 | 530 | (188) | 65 | (273) |
65 | 63 | 65 | 48,8 | ||
35,0 (196) | 31,3 (175) 33 | ,6 | |||
16,7 | (14,5) | 17,5 (15,25) | 14,9 (13) | 14,4 | (1.2,5) | (233) | K) CD |
56,4 | (49) | 63,8 (55,5) | 6O,9 (53) | 58,7 | (50) | N) _& |
|
3, | 0 | 2,67 | 2,76 | 3, | 09 | J> CD |
|
14, | 25 | 16,73 | 18,17 | 18, | 23 | Ca) | |
66, | 8 | 56,2 | 68,2 | 60, | 8 | ||
80, | 8 | 69,6 | 89,3 | 79, | 8 | ||
124 | 119 | 141 | 130 | ||||
420 | 435 | 410 | 425 | ||||
73 | 73 | 72 | 73 | ||||
32,7 | (183) | 27,3 (153) | 33,2 (186) | 41,6 | |||
-19, | 5 | -22 | +9 | —5 | |||
-22 | -21 | -23 | -20 | ||||
-13 | -1 | -15 |
Die in obiger Tabelle enthaltenen Daten zeigen unter anderem ganz deutlich, daß die erfindungsgemäßen Formulierungen über
einen niedrigeren Modul verfügen als die Kontrolle. Im Falle der Formulierung C ist darüber hinaus auch die Einreißfestigkeit
wesentlich besser.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von (i-C,H_0) QTi-
2g512253 ^ zur Verbesserung der Eigenschaften von
Polyvinylchloridplastisolen. 100 Teile eines Polyvinylchloridharzes (Geon 121, Warenzeichen von B. F. Goodrich Chemical Co.),
100 Teile Dioctylphthalat, 3 Teile Barium-Cadmium-Stabilisator und 10 Teile Calciumcarbonat werden zur Bildung einer Kontrolle
miteinander vermischt. Zur Herstellung einer zweiten Formulierung geht man genauso vor, wobei man anstelle des unmodifizierten CaI-ciumcarbonats
jedoch 10 Teile eines Calciumcarbonats verwendet, das, bezogen auf das Calciumcarbonat, 1 % der oben angegebenen
Organotitanatverbxndung enthält. Aus der folgenden Tabelle B gehen die Viskosität zur angegebenen Zeit bei einer Temperatur
von 24 0C sowie die Anfangseigenschaften geformter Proben nach
2 Wochen langer Alterung des Plastisols bei einer Temperatur von 24 0C he:
geformt.
geformt.
von 24 0C sowie die Anfangseigenschaften geformter Proben nach
iochen langer Alterung des Plastisols bei einer Temperatur ν 24 0C hervor. Das Material wird bei einer Temperatur von 171 C
609848/0994
cn ο co oo
ο co co
LTV-Brookfield-Vlskosität bei 24 UC,
Spindel Nr. 2 bei 12 UpM
Spindel Nr. 2 bei 12 UpM
Anfangs
Nach einer Woche
Nach zwei Wochen
100 % Modul, kg/cm2
2 Zugfestigkeit, kg/cm
Bruchdehnung, % Shore-A-Härte
Kontrolle
1250
1637
1650
1637
1650
36,6
133
440
133
440
67
830 1650 1815
30,9 113 440
--84 -
262H63
Die Formulierung D verfügt ersichtlich über eine niedrigere Anfangsviskosität. Dies stellt einen Vorteil für PoIyvinylchloridplastisole
dar, da sich hierdurch die zum
Mischen erforderliche Energie verringert. Der niedrigere
Modul und die geringere Härte des Produkts der Formulierung D sind ebenfalls wichtig, da nach dem Stand der Technik zur Erzielung solcher Eigenschaften ziemliche Mengen
Weichmacher verwendet werden müssen. Härte und Modul lassen sich darüberhinaus unter Konstanthaltung der Dehnungswerte nicht mit Weichmacher allein herabsetzen.
Mischen erforderliche Energie verringert. Der niedrigere
Modul und die geringere Härte des Produkts der Formulierung D sind ebenfalls wichtig, da nach dem Stand der Technik zur Erzielung solcher Eigenschaften ziemliche Mengen
Weichmacher verwendet werden müssen. Härte und Modul lassen sich darüberhinaus unter Konstanthaltung der Dehnungswerte nicht mit Weichmacher allein herabsetzen.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Modifizierung der Eigenschaften einer mit
Calciumcarbonat gefüllten flexiblen Polyvinylchloridformulierung. Hierfür stellt man zuerst eine Kontrolle her, die
100 Teile eines Polyvinylchloridharzes mit einem mittleren Molekulargewicht, einen Teil Stabilisator (DS 207, Warenzeichen
von NL Industries), 67 Teile Dioctylphthalat und 50 Teile feinverteiltes Calciumcarbonat enthält. Ferner werden fünf
andere Formulierungen der gleichen Zusammensetzung wie die Kontrolle hergestellt, mit der Ausnahme, daß jede diese Formulierungen
modifiziert wird, indem man sie über eine Zeitspanne von 3 Minuten in einem Mischer bei einer Temperatur von etwa
88 °C jeweils mit 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Calciumcarbonat,
folgender Verbindungen vermischt.
609848/0994
262H63
F (i-C3H7O)Ti[OCOCH(CH3)2(CH2J1
G (1-
H (1-C3H7O)1^Ti(OCOC6H4NH2 )2#7
Die Eigenschaften der Kontrolle sowie der erfindungsgemäßen Formulierungen gehen aus der folgenden Tabelle hervor.
609848/0994
Tabelle C
ο co oo
CD CD CD
Shore-A-Härte
100 % Modul, kg/cm'
Zugfestigkeit, kg/cm*
Bruchdehnung, %
Kontrolle | E | F | G | H | J |
80 | 78 | 79 | 81 | 80 | 79 |
64,1 | 53,6 | 58,6 | 63,3 | 62,7 | 60,2 |
126 | 119 | 127 | 134 | 126 | 123 |
300 | 310 | 330 | 335 | 320 | 340 |
-25- 262H63
Die obigen Daten zeigen deutlich den Vorteil der erfindungsgemäßen
Formulierung. Die Formulierungen E, F und J verfügen über einen geringeren Modul und haben höhere Dehnwerte,
ohne daß darunter die Zugfestigkeit leidet. Die Formulierung H weist ohne Einbuße an Modul oder Härte einen höheren
Dehnwert auf. Die Formulierung G hat eine bessere Zugfestigkeit und einen günstigeren Dehnwert. Dies stellt einen besonders
wertvollen Effekt dar.
Die Eignung der Erfindung zur Modifizierung der Eigenschaften
von mit Ruß gefülltem Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk wird anhand von vier Formulierungen gezeigt. Zwei dieser Formulierungen
dienen als Kontrolle. Die erste Formulierung, nämlich die Kontrolle 1, enthält 100 Teile Styrol-Butadien-Polymer,
50 Teile HAF-Ruß, 4 Teile Zinkoxid, 2 Teile Schwefel, 1 Teil Beschleuniger (Santocure NS, Warenzeichen von Monsanto Co),
1 Teil Stearinsäure, 10 Teile eines aromatischen Strecköls und 2 Teile eines Antioxidationsmittels (Neozone A, Warenzeichen
E. I. duPont deNemours & Co, Inc.). Die zweite Kontrolle ist gleich die erste Kontrolle, sie enthält abweichend
davon jedoch einen mit 1 % Ca(OCl)2 bei einer Temperatur von 38 C über eine Zeitspanne von 1 Minute vorbehandelten
Ruß, wodurch sich die Empfänglichkeit des Rußes gegenüber dem als Kupplungsmittel verwendeten Titanat verbessert.
Die Formulierungen L und M sind zur Kontrolle 2 identisch, mit der Ausnahme, daß sie jeweils zwei Teile der Verbindung
(i-C3H7O)O/8Ti(OSO2C6H4NH2)3/2 oder U-C3H7O)1#QTi(OCg-
H4C(CH3)2C 6 H 5)3 Q enthalten.
Aus der folgenden Tabelle D gehen die physikalischen Eigenschaften
der vier Formulierungen nach 30 Minuten langer Härtung bei einer Temperatur von 166 0C hervor.
609848/09 9 4
Tabelle D
300 % Modul, kg/cm' 400 % Modul, kg/cm'
Zugfestigkeit, kg/cm^ Bruchdehnung, % Prozentuale Bruchverformung
Kontrolle 1 | Kontrolle 2 | L | M |
73,8 | 52,0 | 66,8 | 117 |
102 | 88,6 | 99,8 | 178 |
176 | 161 | 205 | 188 |
550 | 560 | 620 | 420 |
18 | 12 | 12 | 3 |
262H63
Die in obiger Tabelle angeführten Daten zeigen die erfindungsgemäß
ermöglichten Vorteile. Bei Formulierung L ist sowohl eine Verbesserung des Dehnwertes als auch der Zugfestigkeit
zu sehen. Die Formulierung M verfügt über einen besseren Modul und eine wesentlich geringere permanente prozentuale
Bruchverformung. Diese Beibehaltung der Dimensionsstabilität beim Bruch ist eine besonders günstige Eigenschaft, wie man
sie insbesondere bei Stoßabsorbern braucht.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung dieser Verbindungen zum Schutz eines mineralgefüllten Polyäthylens gegenüber dem ·
Angriff durch wässrige Säure.
Aus mit 50 Gewichtsprozent Magnesiumsilikat gefülltem Polyäthylen hoher Dichte stellt man jeweils durch Spritzgießen
in gleicher Weise zwei Prüfkörper mit den Abmessungen 25,4 χ 76,2 χ 3,1.8 mm her, wobei man in einem Fall jedoch
ein bei einer Temperatur von etwa 38 0C mit 1 Gewichtsprozent
einer Verbindung der Formel (CH3O)1 2Ti(OSO2C6H4C12H25)2
über eine Zeitspanne von 1,5 Minuten in einem Hochleistungsmischer vorbehandeltes Magnesiumsilicat verwendet. Die dabei
erhaltenen Prüfkörper untersucht man dann hinsichtlicher ihrer Säurefestigkeit, indem man auf jeden Prüfkörper einen Tropfen
einer 8-prozentigen wässrigen Chlorwasserstoffsäure gibt, das Ganze mit einer Petrischale überdeckt und dann über eine Zeitspanne von 24 Stunden bei einer Temperatur von 38 0C in einem
Ofen altert. Die visuelle Beobachtung des gealterten Probekörpers zeigt, daß die Oberfläche des unbehandelten Prüflings
wesentlich stärker verfärbt ist als diejenige des behandelten Prüflings. Ähnliche Beobachtungen ergeben sich auch
durch Ersatz des Magnesiumsilikats durch eine ähnliche Menge wasserfreies Sulfat.
609848/0994
" 28 " 262H63
Beispiel 6
Dieses Beispiel zeigt einen Vergleich der Eigenschaftsmodifizierung
unter Verwendung erfindungsgemaßer Verbindungen und eines im Handel erhältlichen Trialkoxyvinylsilans der
Formel CH2=CHSi(OCH2CH2OCH3)3 als Kupplungsmittel bei einem
mit Ton gefülltem und mit Peroxid gehärteten Äthylen-Propylen-Dien-Terpolymer
(EPDM). Die erfindungsgemäß verwendete Verbindung hat die Formel (X-C3H7O)0 7Ti/OCOC(CH3)=CH2_/3 3·
Es werden vier Formulierungen hergestellt. Jede Formulierung enthält 100 Gewichtsteile EPDM (Vistalon 2504, Warenzeichen
von Exxon Corporation), 1,5 Gewichtsteile eines Antioxydationsmittels
(Agerite Resin D, Warenzeichen von R. T. Vanderbilt Co., Inc.),5 Teile Zinkoxid, 20 Teile eines aliphatischen
Strecköls (Sunpar 2280, Warenzeichen von Sun Oil Comany), 5 Gewichtsteile einer Zubereitung aus 5 Gewichtsteilen rotem
Blei und einem Gewichtsteil eines viskosen Öls, und 6 Gewichtsteile Dicumylperoxid. Außer obigen Bestandteilen enthält die
Zubereitung 1 auch noch 90 Gewichtsteile eines mit 1 % des oben angegebenen Silans vorbehandelten Harttons und 2 Gewichtsteile
dieses Silans. Die Zubereitung 2 enthält außer obigen Bestandteilen auch noch 90 Gewichtsteile eines mit
einem Silan vorbehandelten handelsüblichen Harttons sowie
2 Gewichtsteile der erfindungsgemäßen Verbindung. Die Zubereitung 3 enthält außer obigen Bestandteilen auch noch einen
mit einem Gewichtsprozent des obigen Titanats vorbehandelten Harttons sowie 2 Gewichtsteile dieses Titanats. Die Zubereitung
4 entspricht der Zubereitung 3, sie enthält jedoch lediglich 10 Teile des aliphatischen Strecköls.
Die oben angegebenen Zubereitungen werden über eine Zeitspanne von 20 Minuten bei einer Temperatur von 171 0C gehärtet. Die
dabei erhaltenen Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle hervor.
609848/09 94
Tabelle E
σ> ο co
O CO CO
200 % Modul, kg/cm''
300 % Modul, kg/cm''
Zugfestigkeit, kg/cm*
Bruchdehnung, %
Shore-A-Härte
84,8 | 26,5 | 30,8 | 48,1 |
56,4 | 40,5 | 42,5 | 60,6 |
66,1 | 70,3 | 70,9 | 73,7 |
381 | 740 | 750 | 527 |
60 | 62 | 63 | 67 |
CO CaJ
262U63
Die in der obigen Tabelle angegebenen Daten zeigen deutlich die Vorteile, die man erfindungsgemäß im Vergleich zur Verwendung
von Silanen als Kupplungsmittel erhält. Die Zubereitungen Nr. 2, 3 und 4 verfügen über wesentlich bessere Werte der
Bruchdehnung, und die Zubereitungen 2 und 3 haben wesentlich bessere Härten. Ferner besitzt die Zubereitung 4 gegenüber
der Silanzubereitung einen wesentlich besseren Modul sowie eine günstigere Zugfestigkeit. Besonders beachtlich ist die
Tatsache, daß der Bruchdehnungswert der Zubereitung 4 um 38 % höher liegt, obwohl diese Zubereitung 50 % weniger aliphatisches
Strecköl als Weichmacher enthält.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung von (X-C3H7O) Ti (OCOC69H1 3g) 2A)COC (CH3) =CH2_/
als Mittel zum Modifizieren der Zugfestigkeit bei Polyäthylen niedriger Dichte.
Zur Herstellung der Formulierung N vermischt man folgende Bestandteile
bei Raumtemperatur auf einer aus zwei Walzen bestehenden Mühle: 100 g Polyäthylenharz (Bakelite DYNH, Warenzeichen
von Union Carbide Corporation), 300 g Titandioxid und 3 g Dicumylperoxid.
Die Formulierung P wird genauso hergestellt, mit der Ausnahme, daß man ein bei einer Temperatur von 60 0C mit
0,6 g einer Verbindung der Formel
(!-C3H7O)0^8Ti(OCOC69H139)2/OCOC(CH3)=CH2_/12
über eine Zeitspanne von 5 Minuten in einem Waring-Mischer behandeltes
Titandioxid verwendet, bevor man dieses Titandioxid in die Mühle eingibt. Proben der auf diese Weise erhaltenen beiden Formulierungen
werden dann über eine Zeitspanne von 20 Minuten bei
609848/0994
262H63
einer Temperatur von 177 0C formgepreßt und anschließend hinsichtlich
ihrer Zugfestigkeit untersucht. Hierbei ergibt sich die deutliche Überlegenheit der erfindungsgemäßen Formulierung.
2 Die Formulierung N hat einen Zugfestigkeitswert von 98,4 kg/cm ,
während der Zugfestigkeitswert bei der Formulierung P nahezu
2 zweimal so hoch ist, nämlich 190 kg/cm beträgt.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung erfindungsgemäßer Verbindungen
zur Modifizierung des Biegeverhaltens eines Polyesterharzes, nämlich der Verbindungen
(R) (CH3O) Ti(OCOCH=CH2)3,
(S) (i-C,H_O)Ti/OCOC(CH_)=CH„ /_,
(T) (X-C3H7O)2Ti(OSO2CH2CH2COCH=Ch2)2 und
(U) (BrCH2CH2O)Ti/ (OP(0) (OCH2CH=CH2^Z3-
Es werden jeweils Formulierungen hergestellt, die 100 Teile eines mit Kobalt aktivierten Polyesterharzes (GR 643, Warenzeichen
von W. R. Grace Co.), 1 Teil Methyläthylketonperoxid, 60 Teile Calciumcarbonat mit hoher Oberfläche und
0,3 Teile Alkoxytitansalz der in der folgenden Tabelle angegebenen Art enthalten.
Aus den auf diese Weise erhaltenen Formulierungen gießt man dann 12,7 χ 127 χ 3,18 mm messende Probekörper, die bei
Raumtemperatur über eine Zeitspanne von 30 Minuten gehärtet werden. Die Gießlinge werden anschließend untersucht, wobei
man die aus der folgenden Tabelle F hervorgehenden Ergebnisse erhält:
609848/0994
Tabelle F
2 2
keines 1,05 χ 10
R 2,5 χ 105
° S 2,8 χ 105
οο Τ' 1,4 χ 105
° ς
<° U 0,7 χ 10°
2,8 | χ | 102 |
Ui
<** |
4,9 | χ | 102 | |
7,0 | χ | 102 | |
4,2 | X | 102 | |
5,6 | X | 102 | |
«42 - -ο-
^ CD
262H63
Die in obiger Tabelle enthaltenen Daten zeigen deutlich die durch Verwendung der erfindungsgemäßen Organotitanate bedingte
Verbesserung der Biegeeigenschaften.
Bei der Auswahl der jeweiligen Organotitanatverbindung muß man auch den Wassergehalt des anorganischen Füllstoffes in
Rechnung ziehen. Hat man es mit freiem oder ganz schwach gebundenem Wasser zu tun (beispielsweise mit mit Wasser gewaschenen
Tonen, wasserhaltigem Siliciumdioxid, Aluminiumgel, Magnesiumsilicat, Talk, Glasfaser oder Aluminiumsilicat),
dann werden als Kupplungsmittel die Pyrophosphate besonders bevorzugt. Dies geht aus den folgenden Beispielen hervor.
Es wird zunächst ein Gemisch aus 30 Gewichtsteilen Kaolin, nämlich einem mit Wasser gewaschenen, nicht calcinierten Ton,
und 70 Gewichtsteilen Mineralöl hergestellt. 2 Teile dieser Gemische werden jeweils mit 0,6 Gewichtsteilen dreier erfindungsgemäßer
Organotitanatverbindungen versetzt. Die Brookfield-Viskositäten der auf diese Weise erhaltenen vier Dispersionen
sind in der folgenden Tabelle G vergleichsweise angegeben.
609848/0994
Brookfield-Viskosität in cP bei 25 0C
CD O CO OO
O CO CO
keines Isopropyltriisostearoyltitanat
Isopropyltri(diisooctylphosphato)titanat
Isopropyltri(dioctylpyrophosphato)titanat
19 000 8 200
5 200 700
262H63
Die in obiger Tabelle angeführten Werte zeigen deutlich, daß jede der erfindungsgemäßen Verbindungen zu einer Verringerung
der Viskosität der Ton-Mineralöl-Dispersionen führt. Es ist jedoch ferner auch zu ersehen, daß die Verwendung von Isopropyltri
(dioctylpyrophosphato) titanat eine ganz überraschende Viskositätserniedrigung ergibt. Dieses Verhalten ist mit
einem wesentlich geringeren Energiebedarf beim Vermischen verbunden.
Das Isopropyltri(dioctylpyrophosphato)titanat ergibt ferner
auch bei Kaolin (nicht-calcinierter und mit Wasser gewaschener
Weichton), der in chloriertem Paraffin dispergiert ist, eine Viskositätserniedrigung. Zur Demonstration dieses Verhaltens
stellt man ein Gemisch aus 30 Gewichtsteilen Kaolin und 70 Gewichtsteilen eines chlorierten Paraffins mit einem Molekulargewicht
von etwa 580 her. Im Anschluß daran ermittelt man die Brookfield-Viskosität dieser Zubereitung in Abwesenheit von
Organotitanat sowie nach Zusatz von 0,3 Gewichtsteilen Organotitanat. Entsprechende Untersuchungen zeigen, daß die Zugabe
von Titanat zu einer Erniedrigung der Brookfield-Viskosität bei einer Temperatur von 25 0C von 90 000 auf 18 000 führt.
Beispiel 11 %
Dieses Beispiel zeigt die Viskositätserniedrigung durch Isopropyltri
(dioctylpyrophosphato)titanat bei einer Dispersion aus Talk in schwerem Mineralöl. Die Kontrolle enthält 60 %
Talk und 40 Gewichtsprozent eines schweren Mineralöls (Flammpunkt etwa 105 0C). Zur Herstellung der mit Titanat behandelten
Formulierung vermischt man 1,8 Teile der obigen Verbindung
bei einer Temperatur von 85 C in einem Waring-Mischer trocken
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- 36 - 262H63
mit dem Talk (3 Gewichtsprozent, auf Talk bezogen). Die Kontrolle ergibt bei einer Temperatur von 25 0C eine Brookfield-Viskosität
von 26 500. Die erfindungsgemäße Formulierung verfügt demgegenüber über eine Viskosität von lediglich 11 000.
Talk stellt ein weiteres Beispiel eines Füllstoffes mit hohem Wassergehalt dar.
Beispiel 12
Der Einfluß der erfindungsgemäßen Organotitanate auf das Kerbschlagzähigkeitsverhalten
von Polyvinylchlorid (PVC) wird in diesem Beispiel gezeigt. Die relative Gardner-Kerbschlagzähigkeit
einer Zubereitung aus 100 % starrem PVC wird mit einer gefüllten Zubereitung verglichen, die 40 % feinvermahlenes CaI-ciumcarbonat
(Teilchengröße 1 bis 2 Mikron) enthält. Proben der gefüllten Zubereitung werden ebenfalls mit verschiedenen Mengen
der erfindungsgemäßen Alkoxytitanatsalze der in der folgenden Tabelle H angegebenen Art vermischt. Alle aus der folgenden
Tabelle hervorgehenden Untersuchungen befassen sich mit gefüllten Zubereitungen, mit Ausnahme des Versuchs 1, für den
100 % starres Polyvinylchlorid verwendet werden.
609848/09
Tabelle H
co co -Ρα)
keines (100 % PVC)
keines (gefülltes PVC)
Isopropyltri(dioctylphosphato)titanat
Isopropyltri(dioctylpyrophosphato)titanat
Gewichtsteile | Relative Gardner-Kerbschlagzähigkeit |
7,03 | |
0,84 | |
0,4 1,2 |
3,59 5,55 |
0,4 1,2 |
7,59 7,94 |
262H63
Die in obiger Tabelle enthaltenen Werte zeigen deutlich die
in jedem Fall durch Zusatz der erfindungsgemäßen Titanate
bedingte Verbesserung der Kerbschlagzähigkeit für gefülltes Polyvinylchlorid. Am stärksten ist dabei die Verbesserung,
die der Zusatz der Pyrophosphatverbindung ergibt. Hier geht der Gardner-Kerbschlagzähigkeitswert über denjenigen Wert
der Zubereitung aus 100 % Polyvinylchlorid hinaus.
6Q9848/0994
Claims (13)
1. Organotitanatzubereitung, dadurch gekennzeichnet , daß es sich dabei um Verbindungen folgender
Formeln handelt:
(I) (RO)2Ti (A)x (B) ,
(II) (RO)Ti(OCOR1) (D) und (III) (RO) Ti (OCORj3) 3 ,
worin R für ein einwertiges Alkyl, Alkenyl, Alkinyl oder Aralkyl
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen oder ein substituiertes Derivat
hiervon steht, A Thioaryloxy, Sulfonyl, SuIfinyl, Diesterpyrophosphat,
Diesterphosphat oder ein substituiertes Derivat hiervon bedeutet, B für OCOR1 oder OAr steht, der Rest OAr Aryloxy
bedeutet, R Wasserstoff oder ein einwertiger organischer Rest mit 1 bis 100 Kohlenstoffatomen ist, die Summe aus χ + y + ζ
dem Wert 4 entspricht, die Summe aus ρ + q dem Wert 3 entsprechen muß, χ, ζ und q für 1,2 oder 3 stehen, y und ρ die Werte 0, 1
oder 2 haben können, D für einen Rest der Formeln OCOR oder
Cl
OAr steht, der Substituent R die gleiche Bedeutung hat wie der
Substituent R1, mit der Ausnahme, daß jeder dieser Reste mehr
als 50 Kohlenstoffatome aufweist, der Substituent R, die gleiche
Bedeutung besitzt wie der Substituent R1, mit der Ausnahme, daß
die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in den drei Resten R. in einem Molekül nicht mehr als 14 betragen darf.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß der Substituent R für Alkyl mit. 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht.
609848/0994
"40" 262U63
3. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet , daß der Su] Methylvinyl oder Aminomethyl bedeutet.
kennzeichnet , daß der Substituent R, Vinyl,
4. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die Gruppe (A) ein arylsubstituiertes Sulfonyl oder SuIfinyl ist.
5. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß der Substituent R' ein langkettiges Alkyl mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen darstellt.
6. Zubereitung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß man sie mit einem zerkleinerten
organischen Material umsetzt.
7. Zubereitung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet
, daß sie als anorganisches Material Metalle, Metalloxide, Ruß, Schwefel, Calciumcarbonat, Siliciumdioxid
oder Ton enthält.
8. Zubereitung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß sie als Metalloxid Zinkoxid,
Magnesiumoxid, Titanoxid, gelbes Eisenoxid, Calciumoxid oder
Bleioxid enthält.
9. Zubereitung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet s daß sie ferner ein Polymermaterial enthält.
gekennzeichnet s daß sie ferner ein Polymermaterial enthält.
609843/0894
" 41 " 262H63
10. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß sie als Polymer ein Polyvinylchlorid
enthält.
11. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet
, daß sie als Polymer einen Äthylen-Prapylen-Dien-Terpolymerkautschuk
(EPDM) enthält.
12. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß sie als Polymer einen Styral-Butadien-Kautschuk
enthält.
13. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß sie als Polymer ein chloriertes
Polyäthylen enthält.
ORIGINAL INSPECTED
609848/0994
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