DE2617310A1 - Lichtempfindliches photographisches material - Google Patents
Lichtempfindliches photographisches materialInfo
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Description
AGFA-GEVAERTAG 261731Q
LEVERKUSEN
Ln/bc
Ln/bc
20. April 1976
Lichtempfindliches Photographisches Material
Die Erfindung betrifft ein photographisches Material, das Verbindungen
enthält, die mit Oxidationsprodukten von Farbentwicklersubstanzen unter Freisetzung von entwicklungshemmenden
Substanzen reagieren.
Es ist bekannt, farbphotographischen Materialien Verbindungen
einzuverleiben, die bei der Reaktion mit Farbentwickler-Oxidationsprodukten Entwicklungsinhibitoren freisetzen. Derartige
Verbindungen sind z.B. die sogenannten DIR-Kuppler
(DIR = Development - Inhibitor - Releasing), die in der US-Patentschrift 3 227 554 oder die sogenannten DIR-Verbindungen,
die in der US-Patentschrift 3 632 345 beschrieben sind.
Die genannten DIR-Kuppler bzw. DIR-Verbindungen enthalten in der
Kupplungsstelle einen Thioäther-Substituenten, der bei der Farbkupplung als diffundierende Mercaptoverbindung abgespalten wird,
die entwicklungshemmende Eigenschaften aufweist und daher die weitere Entwicklung des Silberhalogenids zu beeinflussen vermag.
Durch die Verwendung derartiger DIR-Kuppler werden die Eigenschaften der photographischen Materialien in mehrfacher Hinsicht
verbessert. So ist es möglich, die Körnigkeit, die Schärfe und die Gradation zu steuern und hierdurch insgesamt die Farbwiedergabe
wesentlich zu verbessern. In diesem Zusammenhang sei hingewiesen auf den Artikel "Development - Inhibitor- Releasing
Couplers in Photography" in "Photographic Science Engineering" 13, 74 (1969).
AG 1435
709844/0247
Die bekannten DIR-Kuppler liefern zugleich mit dem freigesetzten
Entwicklimgsinhibitor zwangsläufig .-üinen Farbstoff, D._e bekannten
DIR-Verbindungen wie diejenigen dev oben genannten US-Patentschrift 3 632 345 oder diejenigen der Deutschen Offfcnlegungsschriften
2 359 295, 2 015 814, 2 405 442 and 2 015 867 liefern bei der Reaktion mit oxidiertem Farbentwickler in wesentlichen
nichtfarbige Verbindungen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die bekannten DTR-Verbindungen unter bestimmten Verarbeitungsbedingungen entweder zu instabil
sind oder nicht reaktiv genug sind. Im ersteren Fall wird Entwicklungsinhibitor nicht bildmäßig in Freiheit gesetzt, was
sich in einem allgemeinen Empfindlichkeitsrückgang äußert. Im letzteren Fall dagegen wird der Inhibitor zu langsam abgespalten
und vermag daher nicht in ausreichendem Maß in das Entwicklungsgeschehen einzugreifen.
Die bekannten DIR-Kuppler bzw. DIR-Verbindungen sind in der Regel nicht genügend reaktiv um die Gradation, die Körnigkeit,
Schärfe und die Interimage-Effekte in der gewünschten Weise zu
beeinflussen, sofern sie in den photographischen Schichten genügend
stabil sind ,um den Entwicklungsinhibitor bildmäßig in Freiheit zu setzen.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen
aufzufinden, die bei Reaktion mit Farbentwickler-Oxidationsprodukten entwicklungshemmende Substanzen in Freiheit
setzen, die eine insbesondere für die Erzielung eines hohen Kanteneffektes, Begradigung der Gradationskurve und des Interimage-Effektes
erforderliche Reaktivität aufweisen und zugleich genügend stabil sind.
Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß neue DIR-Verbindungen zur Verfügung gestellt werden.
AG 1435 - 2 -
709844/0247
Gegenstand der Erfindung ist ein farbphoüfgraphisches Material,
das in mindestens einer Silberhalogenid-Enulsionsschicht oder in einer zugeordneten nicht lichtempfindlichen Bine emittel^
schicht eine vorzugsweise nicht diffundiere nde Thic ätherverbin"-dung
enthält, die bei Reaktion mit dem Oxic.ationspr Ddukt einer
eine primäre aromatische Aminogruppe enthaltenden F irbentwicklersubstanz
eine diffundierende die Entwicklung des Siiberhalogenids hemmende Substanz in Freiheit setzt.
Das Material ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Thioätherverbindung
der folgenden Formel I enthalten ist:
H
X-S-C - Y-v
X-S-C - Y-v
r' ν -^
worin bedeuten
X eine aliphatische Gruppe, eine aromatische Gruppe oder insbesondere eine heterocyclische Gruppe derart,
daß sie bei der Abspaltung mit dem Schwefelatom der Thioätherbrücke eine diffundierende, die Entwicklung
des Silberhalogenids inhibierende Mercaptoverbindung bildet;
Y -0-,-N-, oder S;
R2
Z die zur Vervollständigung eines 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes erforderlichen
Ringglieder, wobei der Ring weiter anelliert sein kann mit einem gesättigten oder ungesättigten
carbocyclischen oder heterocyclischen Ring, z.B.
AG 1435 - 3 -
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die zur Vervollständigung eines 6Ii-1 ,3 , 4-Thiadiazins,
eines 2H- 1 ,4-Benzoxazins, eines Γ.Η-1 ,4-Benzodiazins ,
eines 2H-1 ,4-Benzothiazins , eines 7H-s-Triazolo£3,4-b]
Q, 3,4] thiadiazins oder eines 4H, 8F.-as-Triazino
|~3,4-b] ΓΊ,3,4"| thiadiazin—4-cns erforderlichen
Ringglieder.
Die genannten Ringglieder können durch beliebige Reste substituiert
sein, die für den Fachmann aus der Chemie der DIR-Kuppler und DIR-Verbindungen als gebräuchliche Substituenten
geläufig sind und die photographisch unbedenklich sein müssen. Beispiele hierfür sind Wasserstoff, aliphatische, araliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste, die weitere Substituenten tragen können; ferner Acyl, z.B. Alkylcarbonyl
oder Thioäthergruppen, z.B. die Gruppe -SX;
R gegebenenfalls substituierte aliphatische, araliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste oder gesättigte oder ungesättigte heterocyclische
Reste, ferner Acyl, z.B. Alkylcarbonyl oder Alkoxycarbonyl;
R Wasserstoff, aliphatische, araliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste oder Acyl.
Beispiele für besonders bevorzugte Thioätherverbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung sind solche der folgenden Formel II
oder Tautomere davon:
AG 1435 - 4 -
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H
X-S-C \
X-S-C \
r' ν
in der X und R die oben angegebene Bedeutung haben und R die für R angegebene Bedeutung hat oder Wasserstoff
oder eine Thioäthergruppe, z.B. die Gruppe -SX bedeutet.
Beispiele für aliphatische Gruppen, für die X stehen kann, sind;
gegebenenfalls durch Carboxy- und/oder Aminoreste substituierte Alkylgruppen mit 1-10 C-Atomen wie -CH0-COOH und -CH0-CH-NH .
COOH
Beispiele für aromatische Gruppen, für die X stehen kann, sind: gegebenenfalls substituierte Phenyl- oder Naphthylgruppen wie
Phenyl, Carboxyphenyl, Nitrophenyl.
Beispiele für heterocyclische Gruppen, für die X stehen kann, sind:
5- oder 6-gliedrige heteroaromatische Gruppen mit mindestens
einem Stickstoffatom, z.B.
Tetrazolyl, wie 1-Phenyltetrazolyl, 1-Nitrophenyltetrazolyl,
1-Naphthyltetrazolyl,
Triazolyl, wie 1-Phenyl-1,2,4-triazolyl,
Thiadiazolyl, wie 2-Phenylamino-1,3,4-thiadiazolyl,
Oxadiazolyl,
Thiadiazolyl, wie 2-Phenylamino-1,3,4-thiadiazolyl,
Oxadiazolyl,
Thiazolyl, einschließlich Benzthiazolyl und Naphth-thiazolyl,
Oxazolyl, einschließlich Benzoxazolyl und Naphthoxazolyl, beispielsweise
7-Sulfonaphtho-(2,3-dJ -oxazolyl,
Pyrimidyl, wie 4-Methyl-6-aminopyrimidyl oder 4-Methyl-6-hydroxy-pyrimidyl, oder
Triazinyl, wie Thiadiazolotriazinyl.
Pyrimidyl, wie 4-Methyl-6-aminopyrimidyl oder 4-Methyl-6-hydroxy-pyrimidyl, oder
Triazinyl, wie Thiadiazolotriazinyl.
Als besonders brauchbar haben sich Verbindungen erwiesen, in denen X einen 1-Phenyltetrazolylrest bedeutet,
AG 1435 - 5 -
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12 3
Acylreste, die durch die Substituenten R , R und R dargestellt
werden oder die in diesen Substituenten enthalten sind, leiten sich ab von aliphatischen oder aromatischen Carbonoder
Sulfonsäuren, z.B. Alkylcarbonyl wie Acetyl oder Octadecanoyl, Alkylsulfonyl wie Hexadecylsulfonyl, Aroyl wie
Benzoyl, Arylsulfonyl wie p-Tolylsulfonyl, oder von Halbestern der Kohlensäure wie Alkoxycarbonyl.
ι 2
Aliphatische Reste ,die durch die Substituenten R , R und.
R dargestellt werden oder die in diesen Substituenten enthalten sind, umfassen geradkettige und verzweigte Alkylre;ste
mit bis zu 22 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Äthyl, Isopropyl,
η-Butyl, Pentadecyl oder Octadecyl. Die Alkylgruppen können gegebenenfalls weitere Substituenten enthalten, z.B.
Hydroxyl, Alkoxy, Halogen, Carboxyl, Sulfonyl oder Aryl.
Im letzteren Fall werden die Alkylreste auch als Aralkylreste bezeichnet, z.B. Benzyl oder Phenyläthyl.
12 3 Aromatische Reste, die durch die Substituenten R , R und R
dargestellt werden, sind beispielsweise Phenyl- oder Naphthylreste, die gegebenenfalls weitere Substituenten tragen können.
Bevorzugte Bedeutungen für R sind Alkyl, Aryl, heterocyclische Reste,oder Acyl.
Verbindungen, bei denen mindestens einer der Reste R , R
und R einen photographisch inerten diffusionsfestmachenden Rest enthält, werden bevorzugt verwendet.
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Als diffusionsfestmachende Reste sind solche Reste anzusehen,
die es ermöglichen, die erfindungsgemäßen Verbindungen in den üblicherweise bei photographischen Materialien verwendeten hydrophilen
Kolloiden diffusionsfest einzulagern. Hierzu sind vorzugsweise organische Reste geeignet, die im allgemeinen geradkettige
oder verzweigte aliphatische Gruppen und gegebenenfalls auch isocyclische oder heterocyclische aromatische Gruppen enthalten
können. Der aliphatische Teil dieser Reste enthält im allgemeinen 8 bis 20 C-Atome. Mit dem übrigen Molekülteil sind diese
Reste entweder direkt oder indirekt, z.B. über eine der folgenden Gruppen verbunden:
-CONH-, -SO2NH-, -CO-, -SO3-, -0-, -S- oder -NR1-, wobei R1
Wasserstoff oder Alkyl bedeutet.
Zusätzlich kann der diffusionsfestmachende Rest oder einer der anderen Reste
auch wasserlöslichmachende Gruppen enthalten, wie z. B. Sulfongruppen oder
Carboxylgruppen, die auch in anionischer Form vorliegen können.
Da die Diffusionseigenschaften von der Molekülgröße der verwendeten
Gesamtverbindung abhängen, genügt es in bestimmten Fällen r
z.B. wenn das verwendete Gesamtmolekül groß genug istf als
diffusionsfestmachende Reste ein- oder mehrere kürzerkettige Reste zu verwenden, wie tert.-Butyl, Cyclopentyl oder Isoamylreste.
Beispiele für Thioätherverbindungen der allgemeinen Formel I sind:
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N-
J-
2) X-S-
I2H25
3) X-S
_f
°-C16H31
:N
0 SO-Na
C16H33
AG 1435
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5) X-S
SO2C12H25
6) X-S
S-C12H25
SO
CH,
SCH
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Die Herstellung der DIR-Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auf 2 verschiedenen Wegen erfolgen:
1. Cyclisierung eines oC-Halogenketons der Formel
R -CO-CHp-Halogen mit einem Amin der Formel
H„N-Z-YH zu einem Zwischenprodukt der Formel
N-R1
wie beispielsweise beschrieben in Z. Chem. 9^, 111 (1969),
worin R , Y und Z die oben angegebene Bedeutung aufweisen. Anschließend wird diese Verbindung in der Methylengruppe
halogeniert und mit dem Metallsalz einer Mercapto verb indung nachfolgend zu der gewünschten DIR-Verbindung
umgesetzt.
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2. Die alternative Methode erfolgt durch Cyclisieren des -^-Halogen d-mercapto-substituierten Ketons mit dem zuvor
genannten Amin.
Die beiden Herstellungsmethoden seien nachfolgend noch je an einem Beispiel erläutert.
1,16 g 4-Amino-5-mercapto-1 ,2,4-triazol und
4,31 g 2-Brom-1 (j-dodecylsulfonylphenylJ-äthanon-1 in
50 ml Äthanol werden 1 Stunde unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Der nach dem Kühlen ausgefallene Niederschlag
wird abgesaugt und aus Methanol umkristallisiert.
Ausbeute 3,5 g Fp.: 165-167°C.
Eine Lösung von
8,8 g der zuvor hergestellten Verbindung in 50 ml Äthylenchlorid wird bei 50 C tropfenweise mit 1,6 ml
Sulfurylchlorid versetzt und eine halbe Stunde bei 500C
nachgerührt. Nach Zugabe von
4,0 g Natrium-i-phenyl-5-tetrazolylmercaptid wird anschließend
2 Stunden lang kräftig gerührt, wobei durch Zugabe von 2n NaOH-Lösung ein pH von 8 eingestellt wird.
Die organische Phase wird anschließend abgetrennt, eingeengt und der Rückstand mit Methanol verrührt. Der
so erhaltene Niederschlag wird abgesaugt und aus Methanol umkristallisiert.
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Ausbeute 7,2 g Fp.: 158-159°C (Zersetzung).
23,3 g Natriumsalz von 2-Brom-2(1-phenyl-5-tetrazolylthio)
1 [ji-cetyloxy-S-sulfophenylJ-äthanon-i werden in
110 ml Eisessig bei 60 bis 700C gelöst. Nach Zugabe von 1,83 ml Brom wird eine Probe des Gemisches entnommen, bis zur Entfärbung erhitzt, um die Bromierung zu starten und dem Ansatz wieder zugefügt. Nach jeweils 15minütigem Rühren bei 60°C und dann bei 70°C wird die Reaktionsmischung abgekühlt und ihr sodann
110 ml Eisessig bei 60 bis 700C gelöst. Nach Zugabe von 1,83 ml Brom wird eine Probe des Gemisches entnommen, bis zur Entfärbung erhitzt, um die Bromierung zu starten und dem Ansatz wieder zugefügt. Nach jeweils 15minütigem Rühren bei 60°C und dann bei 70°C wird die Reaktionsmischung abgekühlt und ihr sodann
5,9 g Natriumacetat zugegeben. Anschließend werden innerhalb 1 Stunde
110 ml Wasser zugetropft und der entstandene Niederschlag abgesaugt. Die so erhaltene Verbindung wird dann in
135 ml Isopropanol bei 60 C gelöst. Der Lösung werden
135 ml Isopropanol bei 60 C gelöst. Der Lösung werden
4.2 g 4-Amino-5-mercapto-1,2,4-triazol zugegeben und
das Reaktionsgemisch 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Nach Zugabe von weiteren
das Reaktionsgemisch 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Nach Zugabe von weiteren
3.3 g Natriumacetat wird die Reaktionsmischung über
Nacht gerührt und anschließend der entstandene Niederschlag abgesaugt und mit 80 ml Isopropanol gewaschen.
Nacht gerührt und anschließend der entstandene Niederschlag abgesaugt und mit 80 ml Isopropanol gewaschen.
Ausbeute 16 g Fp.: 166°C (Zersetzung).
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In analoger Weise können die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I mit Y=S hergestellt werden
2 Erfindungsgemäße Verbindungen nach Formel I mit Y = NR oder
O können nach entsprechend modifizierten Verfahren dargestellt
werden.
Die Herstellung der entsprechenden heterocyclischen Verbindungen mit unsubstituierter Methylengruppierung ist
2 in der Literatur beschrieben, für Y = NR beispielsweise
in J. Org. Chem. 2]_f 3734 (1962) und für Y = O beispielsweise
in Chem. Ber. ^3_, 173.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind in folgender Hinsicht
mit den bekannten DIR-Kupplern bzw. DIR-Verbindungen vergleichbar.
Wie jene, stellen sie nicht diffundierende Thioätherverbindungen dar, die bei Reaktion mit Farbentwickler-Oxidationsprodukten ein diffundierendes die Entwicklung des Silberhalogenids
inhibierendes Mercaptan abspalten. Gemäß der US-Patentschrift 3 148 062, werden die DIR-Kuppler unterteilt in solche,
bei denen die abspaltbare Gruppe bereits vor der Kupplung eine Inhibitorwirkung aufweist und solche, bei denen die Inhibitorwirkung
erst mit der Abspaltung eines Molekülrestes aus der Kupplungsstelle auftritt. Im letzteren Fall ist der Inhibitor
nicht vorgebildet (non-preformed). Gemäß dieser Terminologie sind demnach die erfindungsgemäßen Verbindungen ebenfalls als
nicht diffundierende Verbindungen zu bezeichnen, die bei Reaktion mit Farbentwickler-Oxidationsprodukten einen diffundierenden
nicht vorgebildeten Entwicklungsinhibitor in Freiheit setzen.
Gegenüber den bekannten DIR-Kupplern bzw. DIR-Verbindungen zeichnen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen durch eine erhöhte
Reaktionsfähigkeit aus, so daß in vorteilhafter Weise durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen in
photographischen Materialien die Steuerung der Gradation, der Körnigkeit und Schärfe sowie Kanten- und Interimage-Effekte
verbessert werden können.
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Die erfindungsgemäßen DIR-Verbindungen sind insbesondere
zur Erzielung von hohen Kanten-Effekten und Interimage-Effekten
verwendbar.
Die erfindungsgemäßen DIR-Verbindungen finden besondere Verwendung
in solchen farbphotographisehen Mehrschichtenmaterialien, in denen das bildmäßig belichtete Silberhalogenid durch übliche
Farbentwickler entwickelt wird, z.B. durch die üblichen aromatischen, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen
des p-Phenylendiamintyps.
Brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise:
N,N-Dimethy1-p-phenylendiamin,
N,N-Diäthy1-p-phenylendiamin,
Monomethyl-p-phenylendiamin,
2-Amino-5-diäthylaminotoluol,
N-Butyl-N-W-sulfobutyl-p-phenylendiamin,
2-Amino-5-(N-äthyl-N-ß-methansulfonamidäthyl-amino)-toluol,
N-Äthyl-N-ß-hydroxyäthy1-p-phenylendiamin,
Ν,Ν-bis-(ß-Hydroxyäthyl)-p-phenylendiamin, 2-Amino-5-(N-äthyl-N-ß-hydroxyäthylamino)-toluol und dergl..
Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise beschrieben in J. Amer. Chem. Soc. 73_, 3100 (1951).
Die Entwicklerverbindungen sind üblicherweise in einem alkalischen Entwicklungsbad enthalten, mit dem das bildmäßig
belichtete farbphotographische Material behandelt wird. Sie können aber auch in eine oder mehrere Schichten des
photographischen Materials eingelagert sein. Im letzteren
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Fall können die Entwicklerverbindungen diffusionsfestmachende
Reste enthalten und sich in einer Schicht befinden, die auch einen diffusionsfesten Farbkuppler oder eine diffusionsfeste
farbgebende Verbindung enthält wie das beispielsweise in der US-Patentschrift 3 705 035 beschrieben ist.
Zur Entwicklung ist dann lediglich eine alkalische Aktivatorlösung
erforderlich, die einen Hilfsentwickler, beispielsweise
Phenidon enthält. Das bei der Entwicklung erzeugte Oxydationsprodukt des Farbentwicklers reagiert mit dem nicht diffundierenden
Farbkuppler unter Bildung eines nicht diffundierenden Bildfarbstoffes.
Zugleich reagiert das Oxydationsprodukt des Farbentwicklers mit den ebenfalls vorhandenen erfindungsgemäßen
nicht diffundierenden DIR-Verbindungen unter Freisetzung von diffundierenden Inhibitorsubstanzen.
Das erfindungsgemäße farbphotographische Mehrschichtenmaterial
enthält in mindestens einer seiner Schichten eine Verbindung gemäß Formel I, und zwar kann die DIR-Verbindung einer lichtempfindlichen
Silberhalogenid-Emulsionsschicht einverleibt sein oder einer solchen lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht
zugeordneten hydrophilen Bindemittelschicht, die selbst nicht lichtempfindlich zu sein braucht. Als zugeordnet
wird in diesem Zusammenhang eine Schicht angesehen, die sich in einer solchen räumlichen Beziehung zu der lichtempfindlichen
Silberhalogenid-Emulsionsschicht befindet, daß in ihr bei der Entwicklung der Silberhalogenid-Emulsionsschicht
nennenswerte Mengen an Farbentwickler-Oxidationsprodukten durch Eindiffusion aus der lichtempfindlichen
Silberhalogenid-Emulsionsschicht auftreten,
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Die Konzentration an erfindungsgemäßer DIR-Verbindung in der
jeweiligen Schicht kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden, z.B. zwischen 0,1 " 1O~3 und 40' 10~ Mol pro kg
Silberhalogenid-Emulsion und in zugeordneten Bindemittelschichten, z.B. zwischen 0,1 * 10~3 und 10 ' 1O~ Mol pro
Gramm Bindemittel. Sie richtet sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck, nach der verwendeten Silberhalogenid-Emulsion
sowie danach, ob sich die DIR-Verbindung in einer Silberhalogenid-Emulsionsschicht oder in einer nicht lichtempfindlichen
Bindemittelschicht befindet. Die obere Grenze kann vorzugsweise geringer gehalten werden als die Konzentrationen,
in denen auch Farbkuppler in photographischen Schichten eingesetzt werden, da die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geringen Konzentrationen angewendet, schon hervorragende Effekte liefern.
Die erfindungsgemäßen DIR-Verbindungen können in irgendeiner
Schicht der farbphotographischen Materialien verwendet werden, beispielsweise in einer oder mehreren der lichtempfindlichen
(blau-, grün- bzw. rotempfindlichen) Silberhalogenidemulsionsschichten
oder auch in einer nicht lichtempfindlichen Schicht, die zu einer der genannten lichtempfindlichen Schichten benachbart
ist. In modernen farbphotographischen Mehrschichtenmaterialien
ist die Erzielung hoher Interimage-Effekte, die
Verbesserung der Körnigkeit und die Erhöhung der Schärfe durch Verbesserung des Kanteneffektes in allen farbbildenden Schichten
erwünscht. Bevorzugte Verwendung finden die DIR-Verbindungen in der rot- oder grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
oder in einer benachbarten nicht lichtempfindlichen Schicht, die beispielsweise zwischen der rotempfindlichen und
der grünempfindlichen Schicht liegt.
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Die inhibierende Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
kann sich sowohl in der Schicht entfalten, die die erfindungsgemäßen Verbindungen enthält r sofern diese entwickele
bares Silberhalogenid enthält als auch in benachbarten Silberhalogenidemulsionsschichten,
in die der freigesetzte Inhibitor zu diffundieren vermag. Auf diese Weise kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Verbindungen in vielfältiger Weise die Entwicklung in jeder der einzelnen lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
gesteuert werden, wobei auch unter Ausnutzung der mittels der erfindungsgemäßen Verbindungen ermöglichten
Nachbareffekte die Entwicklung einer Silberhalogenidemulsionsschicht durch das Ergebnis der bildmäßigen Entwicklung in einer
anderen Schicht beeinflußt werden kann, so daß man insgesamt eine Verbesserung hinsichtlich Körnigkeit, Schärfe und Farbwiedergabe
erreicht. Die lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschichten des erfindungsgemäßen photographischen Materials weisen
unterschiedliche Spektralempfindlichkeiten auf und jeder von ihnen ist zugeordnet mindestens eine nicht diffundierende Verbindung
zur Erzeugung eines Bildfarbstoffes mit einer Farbe, die
in der Regel zur Spektralempfindlichkeit komplementär ist. Bei diesen Verbindungen kann es sich um die üblichen Farbkuppler handeln,
die in der Regel den Silberhalogenid-Schichten selbst einverleibt sind. So enthält die rotempfindliche Schicht beispielsweise einen
nicht diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des blauarünen Teilfarbenbildes, in der Regel einen Kuppler vom Phenol- oder
bi-Naphtholtyp. Die grünempfindliche Schicht enthält mindestens
einen nicht diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes, wobei üblicherweise Farbkuppler vom Typ des
5-Pyrazolons oder des Indazolons Verwendung finden. Die blauempfindliche Schichteinheit schließlich enthält mindestens einen
nicht diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes, in der Regel einen Farbkuppler mit einer offenkettigen
Ketomethylengruppierung. Farbkuppler dieser Arten sind
in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben. Beispielhaft sei hier auf die Veröffentlichung
"Farbkuppler" von W. Pelz in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München", Band III (1961) und
K. Venkataraman in "The Chemistry of Synthetic Dyes", VoI 4, 341 - 387 Academic Press 1971 verweisen,
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Die nicht diffundierenden Farbkuppler können in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Substituenten enthalten, so daß sie
zur Farbbildung nur 2 Äquivalente Silberhalogenid benötigen im Gegensatz zu den üblichen 4-Äquivalentkupplern. In der Regel
sind die verwendten Farbkuppler selbst farblos. Falls jedoch der abspaltbare Substituent eine chromophore Gruppe beinhaltet,
wie bei den bekannten Maskenkupplern, dann weisen die Farbkuppler in der Regel eine Farbe auf, die nach geläufigen Maskiertechniken
zur Maskierung von unerwünschten Nebendichten des Bildfarbstoffes geeignet ist. Die aus Farbkupplern erzeugten Bildfarbstoffe
sind in der Regel diffusionsfest.
Falls eine oder mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten des erfindungsgemäßen Materials als Doppelschicht, bestehend aus zwei
Teilschichten, die gegebenenfalls unterschiedliche Empfindlichkeit oder unterschidliches Silber-Kuppler-Verhältnis aufweisen ,
ausgebildet wird, was zur Erzielung einer besseren Empfindlichkeit-Körnigkeitsrelation,
d.h. zur Empfindlichkeitserhöhung unter Vermeidung einer Vergröberung des Farbkornes verschiedentlich
vorgeschlagen wurde (z.B. DT-PS 1.121.470, US 3.726.681, DT-OS 2.322.165, DT-OS 2.416.982), kann eine oder auch jede dieser Teilschichten
einer Doppelschicht gemäß der Erfindung eine oder mehrere der erfindungsgemäßen DIR-Verbindungen enthalten.
Die Bildfarbstoffe können jedoch auch bei der Entwicklung zunächst
in diffundierender Form erzeugt werden und erst nach dem Übertrag auf eine Bildempfangsschicht festgelegt werden wie dies
aus verschiedenen Farbdiffusionsübertragungsverfahren bekannt ist, z.B. aus US-Patentschrift 3 227 550 und 3 628 952 und der
Deutschen Patentschrift 1 772 929. Hierbei sind den lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionen farblose oder farbige nicht
diffundierende farbgebende Verbindungen zugeordnet, die bei der Entwicklung diffundierende Farbstoffe bildmäßig in Freiheit
setzen. Solche farbgebenden Verbindungen werden entweder der Silberhalogenid-Emulsionsschicht einverleibt oder einer zugeordneten
hydrophilen Bindemittelschicht, die beispielsweise Entwicklungskeime und gegebenenfalls auch unbelichtete entwickelbares
Silberhalogenid enthalten kann.
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Wenn übliche Silberhalogenid-Emulsionen in Kombination mit nicht diffundierenden Farbkupplern oder mit nicht diffundieren'
den farbgebenden Verbindungen verwendet werden, erhält man normalerweise negative Farbbilder. Jedoch können die erfindungsgemäßen
DIR-Verbindungen wie auch die DIR-Kuppler vorteilhaft
im Umkehrverfahren angewendet werden, wobei positive Bilder erhalten werden. Hierbei handelt es sich um übliche
Umkehrverfahren, wobei das photographische Material zunächst nach der bildmäßigen Belichtung einer Schwarz-Weiß-Entwicklung
unterworfen wird und anschließend nach
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einer diffusen Zweitbelichtung farbentwickelt wird, sowie um Umkehrverfahren,
wobei infolge der Anwesenheit der erfindungsgemäßen DIR-Verbindungen eine Umkehrung der bildmäßigen Information im
photographischen Material erfolgt. Das kann erfolgen, wenn beispielsweise benachbart zu einer üblichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht,
die eine DIR-Verbindung enthält, eine spontan,
d.h. ohne Belichtung entwickelbare Silberhalogenid-Emulsionsschicht mit einem Farbkuppler oder einer farbgebenden Verbindung
angeordnet wird. Es ist einleuchtend, daß für eine solche Verfahrensweise DIR-Kuppler bzw. DIR-Verbindungen benötigt werden,
die den Inhibitor möglichst rasch in Freiheit setzen, so daß dieser bildmäßig in der spontan entwickelbaren Schicht die
Entwicklung hemmt.
Die nicht diffundierenden Farbkuppler bzw. farbgebenden Verbindungen
sowie die gemäß der Erfindung bevorzugt verwendeten nicht diffundierenden,
einen Entwicklungsinhibitor abspaltenden Verbindungen werden den lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionen oder
sonstigen Gießlösungen nach üblichen bekannten Methoden zugesetzt.
Wenn es sich um wasser- oder alkalilösliche Verbindungen handelt, können sie den Emulsionen in Form von wäßrigen Lösungen, gegebenenfalls
unter Zusatz von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln wie Äthanol, Aceton oder Dimethylformamid, zugesetzt
werden. Soweit es sich bei den nicht diffundierenden Farbkupplern, farbgebenden Verbindungen und Entwicklungsinhibitor
abspaltenden Verbindungen um wasser- bzw. alkaliunlösliche Verbindungen handelt, können sie in bekannter Weise emulgiert werden
z.B. indem eine Lösung dieser Verbindungen in einem niedrigsiedenden organischen Lösungsmittel direkt mit der Silberhalogenid-Emulsion
oder zunächst mit einer wäßrigen Gelatinelösung vermischt wird, worauf das organische Lösungsmittel in üblicher
Weise entfernt wird. Ein so erhaltenes Gelatineemulgat der jeweiligen
Verbindung wird anschließend mit der Silberhalogenid-Emulsion vermischt. Gegebenenfalls verwendet man zur Einemulgierung
derartiger'hydrophober Verbindungen zusätzlich noch sogenannte Kupplerlösungsmittel oder Ölformer; das sind in der
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Regel höhersiedende organische Verbindungen, die die in den
Silberhalogenid-Emulsionen zu emuIgierenden nicht diffundierenden
Farbkuppler und Entwicklungsinhibitor abspaltenden Verbindungen in Form öliger Tröpfchen einschließen. Verwiesen sei in diesem
Zusammenhang beispielsweise auf die US-Patentschriften 2 322 027; 2 533 514; 3 689 271; 3 764 336 und 3 765 897. Falls die erfindungsgemäßen
Verbindungen unter Verwendung derartiger ölformer in den Schichten emulgiert sind, können an die Anwesenheit
diffusionsfestmachender Reste in den erfindungsgemäßen Verbindungen
geringere Anforderungen gerichtet werden, da in diesem Fall auch kürzere Alkylreste, wie t-Butyl- oder Isoamylreste
ausreichen, um eine Diffusion der erfindungsgemäßen Verbindungen in den Schichten des photographischen Materials zu verhindern.
Weiterhin ist es möglich, wässrige Dispersionen der erfindungsgemäßen
DIR-Verbindungen herzustellen und den jeweiligen Gießlösungen
zuzusetzen. Hierzu werden wässrige Aufschlämmungen der Verbindungen
beispielsweise durch intensives Rühren unter Zusatz von scharfkantigem Sand und/oder durch Anwendung von Ultraschall
gegebenenfalls in Gegenwart eines geeigneten hydrophilen Bindemittels wie Gelatine fein vermählen.
Für die vorliegende Erfindung sind die üblichen Silberhalogenid-Emulsionen
geeignet. Diese können als Silberhalogenid, Silberchlorid, Silberbromid oder Gemische davon, eventuell mit einem
geringen Gehalt an Silberjodid bis zu 20 Mol-%, enthalten. Es
kann sich hierbei um übliche negative Emulsionen handeln, als auch um direkt positive Emulsionen, z.B. um solche die eine hohe
Empfindlichkeit im Innern der Silberhalogenidkörner aufweisen, beispielsweise um Emulsionen wie sie im US-Patent 2 592 250 beschrieben
sind.
Als Bindemittel für die photographischen Schichten wird vorzugsweise
Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere natürliche oder synthetische Bindemittel ersetzt
werden. An natürlichen Bindemitteln sind z.B. Alginsäure und deren Derivate wie Salze, Ester oder Amide, Zellulosederivate wie
Carboxymethylzellulose, Alkylzellulose wie Hydroxyäthylzellulose, Stärke oder deren Derivate wie Äther oder Ester oder Caragenate
geeignet. An synthetischen Bindemitteln seien erwähnt Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat, Polyvinylpyrrolidon
und dergleichen.
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Die Emulsionen können auch chemisch sensibilisiert werden, z.B.
durch Zusatz schwefelhaltiger Verbindungen bei der chemischen Reifung, beispielsweise Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff,
Natriumthiosulfat und ähnliche. Als "chemische Sensibilisatoren
können ferner auch Reduktionsmittel, z.B. die in den Belgischen Patentschriften 493 464 oder 568 687 beschriebenen Zinnverbindungen,
ferner Polyamine wie Diäthylentriamin, oder Aminomethan«
sulfinsäurederivate, z.B. gemäß der Belgischen Patentschrift 547 323, verwendet werden.
Geeignet als chemische Sensibilisatoren sind auch Edelmetalle, wie Gold, Platin, Palladium, Iridium, Ruthenium oder Rhodium ,
sowie Verbindungen dieser Metalle. Diese Methode der chemischen Sensibilisierung ist in dem Artikel von R. Koslowsky, Z. Wiss.
Phot. 46, 65 - 72 (1951), beschrieben.
Es ist ferner möglich, die Emulsionen mit Polyälkylenoxidderivaten
zu sensibilisieren, z.B. mit Polyäthylenoxid eines Molekulargewichtes zwischen 1000 und 20.000, ferner mit Kondensationsprodukten
von Alkylenoxiden und aliphatischen Alkoholen, Glykolen, cyclischen Dehydratisierungsprodukten von Dexitolen, mit alkylsubstituierten
Phenolen, aliphatischen Carbonsäuren, aliphatischen Aminen, aliphatischen Diaminen und Amiden. Die Kondensationsprodukte
haben ein Molekulargewicht von mindestens 700, vorzugsweise von mehr als 1000. Zur Erzielung besonderer Effekte kann man diese
Sensibilisatoren selbstverständlich kombiniert verwenden, wie in der Belgischen Patentschrift 537 278 und in der Britischen Patentschrift
727 982 beschrieben.
Die Emulsionen können auch spektral sensibilisiert sein, z.B. durch die üblichen Mono- oder Polymethinfarbstoffe, wie saure
oder basische Cyanine, Hemicyanine, Streptocyanine, Merocyanine, Oxonole, Hemioxonole, Styrylfarbstoffe oder anderen, auch drei-
oder mehrkernige Methinfarbstoffe, beispielsweise Rhodacyanine
oder Neocyanine. Derartige Sensibilisatoren sind beispielsweise beschrieben in dem Werk von F.M. Hamer "The Cyanine Dyes and
Related Compound" (1964), Intorscience Publishers John Wiley and Sons.
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Die Emulsionen können die üblichen Stabilisatoren enthalten, wie z.B. homöopolare oder salzartige Verbindungen des Quecksilbers
mit aromatischen oder heterocyclischen Ringen wie Mercaptotriazole,
einfache Quecksilbersalze, Sulfoniumquecksilberdoppelsalze
und andere Quecksilberverbindungen. Als Stabilisatoren sind ferner geeignet Azaindene, vorzugsweise Tetra- oder
Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen sind in
dem Artikel von Birr, Z. Wiss. Phot. 47, 2 - 27 (1952) beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren sind u.a. heterocyclische
Mercaptoverbindungen, z.B. Phenylmercaptotetrazol, quaternäre Benzthiazolderivate, Benztriazol und ähnliche.
Die Emulsionen können in der üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise
mit Formaldehyd oder halogen-substituierten Aldehyden, die eine Carboxylgruppe enthalten wie Mucobromsäure, Diketonen,
Methansulfonsäureestern, Dialdehyden und dergleichen.
Weiterhin können die photographischen Schichten mit Härtern des Epoxityps, des heterocyclischen Äthylenimins oder des Acryloyltyps
gehärtet werden. Beispiele derartiger Härter sind z.B. in der Deutschen Offenlegungsschrift 2 263 602 oder in der Britischen
Patentschrift 1 266 655 beschrieben. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem Verfahren der Deutschen
Offenlegungsschrift 2 218 009 zu härten, um farbphotographische Materialien zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung
geeignet sind.
Es ist ferner möglich, die photographischen Schichten bzw. die farbphotographischen Mehrschichtenmaterialien mit Härtern der
Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten, wie
in den Britischen Patentschriften 1 193 290, 1 251 091, 1 306 544, 1 266 655, der Französischen Patentschrift 7 102 716 oder der
Deutschen Offenlegungsschrift 2 332 317 beschrieben ist. Beispiele derartiger Härter sind Alkyl- oder Arylsulfonylgruppen-haltige
Diazinderivfte, Derivate von hydrierten Diazinen
oder Triazinen, wie z.B. 1,3,5-Hexahydrotriazin, Fluor-substitu-
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ierte Diazinderivate, wie z.B. Fluorpyrimidine, Ester von
2-substituierten 1,2-Dihydrochinolin- oder 1,2-Dihydroisochinolin-N-carbonsäuren.
Brauchbar sind weiterhin Vinylsulfonsäurehärter, Carbodiimid- oder Carbamoylhärter, wie z.B. in den Deutschen
Offenlegungsschriften 2 263 602, 2 225 230 und 1 808 685, der
Französischen Patentschrift 1 491 807, der Deutschen Patentschrift 872 153 und der DDR-Patentschrift 7218 beschrieben. Weitere
brauchbare Härter sind beispielsweise in der Britischen Patentschrift 1 268 550 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Materialien können beispielswese Positiv-,
Negativ- oder Umkehrmaterialien sein mit üblichen Schichtträgern, die in bekannter Weise zur Herstellung von photographischen
Materialien verwendet werden. Geeignet sind z.B. Folien aus Cellulosenitrat, Celluloseacetat, wie Cellulosetriacetat, Polystyrol,
Polyester, wie Polyäthylenterephthalat, Polyolefine, wie Polyäthylen oder Polypropylen, eine barytierte oder eine
polyolefin-kaschierte, wie z.B. eine polyäthylen-kaschierte
Papierunterlage, sowie Glas und dergleichen.
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Die DIR-Verbindungen werden vorzugsweise in Mehrschichtenaufbauten,
wie sie z.B. zur Herstellung lichtempfindlicher negativ oder positiv arbeitender photographischer Colormaterialien
üblich sind, eingesetzt.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen DIR-Verbindungen
wird am Beispiel eines für Colornegativ-Materialien typischen Schichtaufbaues bzw. an Teilschichten davon demonstriert:
Lichtempfindliches photographisches Material: Schichtaufbau
Unterlage: Substrierte Cellulosetriacetatunterlage.
a) Zwischenschicht aus Gelatine (1 ,u)
b) Blaugrünschicht, bestehend aus einer Emulsion, die für den
roten Spektralbereich sensibilisiert ist, und einem Farb-
2 kuppler für Blaugrün (Silberauftrag: 4 g A9/m );
c) Zwischenschicht aus Gelatine (1 ,u);
d) Purpurschicht, bestehend aus einer Emulsion, die für den
grünen Spektralbereich sensibilisiert ist, und einem Farb-
2 kuppler für Purpur (Silberauftrag: 3,5 g Ag/m );
e) Zwischenschicht aus Gelatine (1 .u);
f) Gelbfilterschicht (2 ,u) ;
g) Gelbschicht, bestehend aus einer Emulsion, die für den blauen
Spektralbereich empfindlich ist, und einem Farbkuppler für
2
Gelb (Silberauftrag: 1,5 g Ag/m );
Gelb (Silberauftrag: 1,5 g Ag/m );
h) Schutzschicht aus Gelatine (1 .u).
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Das Material ist in üblicher Weise, z.B. mit Trisacryloylhexahydrotriazin
gehärtet. Die einzelnen rot-(b), grün-(d) und blau-(g)-empfindlichen Teilschichten werden durch Vergießen
folgender Gießlösungen hergestellt:
b) 1 kg einer für rot sensibilisierten Silberhalogenidemulsion (100 g Ag/kg Emulsion), deren Silberhalogenid zu
95 Mol-% aus Silberbromid und zu 5 Mol-% aus Silberjodid
besteht, 50 ml einer 1 %igen Lösung von 1,3,3a,7-Tetraza-4-hydroxyl-6-methylinden
in Methanol, 36Og einer Kupplerdispersion einer Lösung von 15 g des Blaugrünkupplers folgender
Formel:
-CO-NH- (CH2 )u~0- ^^/^'
in
7,5 g Phthalsäuredibutylester und 30 g Diäthylcarbonat
7,5 g Phthalsäuredibutylester und 30 g Diäthylcarbonat
100 ml einer 4 %igen wässrigen Gelatinelösung 0,8 g Mersolat® (Netzmittel, sulfierte Paraffin-Kohlenwasserstoffe)
10 ml einer 10 %igen wässrigen Saponinlösung 1000 ml Wasser
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d) Die Zusammensetzung der Gießlösung für die grünempfindliche Schicht entspricht der der rotempfindlichen Schicht
b mit der Ausnahme, daß die Emulsion für den grünen Bereich des Spektrums sensibilisiert ist und an Stelle der
Blaugrünkupplerdispersion 192 g einer Dispersion des Purpurkupplers folgender Formel
C0"CH2 NH-CO
Cl-<fV N^ / , X00 „
N=C-NH-' ΊΟ
<p>
Cl
in einer dem Blaugrünemulgat in Schicht b analogen Zusammenstellung enthält.
g) Die Zusammensetzung der Gießlösung für die blauempfindliche Schicht entspricht der der rotempfindlichen Schicht
b mit der Ausnahme, daß die Emulsion nur für den blauen Bereich des Spektrums sensibilisiert ist und an Stelle
der Blaugrünkupplerdispersion 175 g einer 5 %igen Lösung des Gelbkupplers der folgenden Formel
NH-CO-C18H37
in einer wässrigen 8 %igen Gelatinelösung enthält.
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Die Gelatineschichten a, c, e und h werden durch Vergießen folgender Gießlösung hergestellt:
125 ml einer 10 %igen Gelatinelösung 500 ml Wasser
5 ml einer 10 %igen wässrigen Lösung von Saponin
Die Gießlösung für die Filtergelbschicht ist bis auf einen Zusatz von
1.4 g feindispersem metallischem Silber, wie es als Sperrfilter
für den blauen Spektralanteil des Lichtes allgemein üblich
ist, mit der Gießlösung für die Gelatineschxchten a,c,e und h identisch.
Es wird in einem üblichen Sensitometer hinter einem grauen
Stufenkeil und jeweils hinter Farbauszugsfiltern blau, grün und rot belichtet und das belichtete Material in einem Farbentwickler
der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
2 g Natriumsalz der Isopropanoldiamintetraessigsäure 30 g Pottasche
4 g Kaliumsulfit
1.5 g KBr
2 g Hydroxylamin
5 g des Farbentwicklers der folgenden Formel
H2SO4
C2H5-N-C2H4OH
auf 1 Liter auffüllen. pH auf 10,2 einstellen Entwicklung: 3 1/4 Minuten bei 38°C.
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Die im folgenden angegebenen weiteren Verarbeitungsstufen dauern jeweils 3 1/4 Minuten. Die Badtemperaturen betragen
ebenfalls 38°C.
Stoppbad: 30 ml Essigsäure (konzentriert) 20 g Natriumacetat
Wasser auf 1 Liter
Wasser auf 1 Liter
Wässerung
Bleichbad: 100 g Kaliumferricyanid
15g Kaliumbromid
Wasser auf 1 Liter
Wasser auf 1 Liter
Wässerung
Fixierbad: 20 %ige wässrige Lösung von Natriumthiosulfat
Abschlußwässerung.
Auswertung der belichteten und entwickelten Proben:
Da die hergestellten Versuchsaufbauten nicht maskiert sind,
stören die Nebendichten der entstehenden Farbstoffe bei der Ermittlung des tatsächlichen HE. Um den störenden Einfluß
der Nebendichten zu eliminieren, werden die Gradationskurven aus den durch Umrechnung der gemessenen integralen Dichten
ermittelten analytischen Dichten erstellt. Aus diesen analytischen Farbdichtekurven werden dieV-Werte entnommen,
die der IIE-Messung zugrunde liegen. Der HE ist in folgender
Weise definiert:
HE = 9s~3w 1
0,6 * 1UÜ
s: Selektivbelichtung
w: Weißbelichtung
w: Weißbelichtung
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Die Körnigkeit wird in flß-Werten (rms-Werte bei einem
Meßblendendurchmesser von 29 ,u) angegeben nach der von H.T. Buschmann beschriebenen Methode "Bestimmung der Körnigkeit photographischer Schichten mit Hilfe digitaler Technik" in Optik 38, 1973, Seiten 169-219.
Meßblendendurchmesser von 29 ,u) angegeben nach der von H.T. Buschmann beschriebenen Methode "Bestimmung der Körnigkeit photographischer Schichten mit Hilfe digitaler Technik" in Optik 38, 1973, Seiten 169-219.
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Einlagerung der DIR-Verbindung 2 in die rotempfindliche
Schicht b.
Die DIR-Verbindung 2 wird in folgender Weise dispergiert;
Eine Lösung von 4,9 g Verbindung Nr. 2 in 3 g Trikresylphosphat und 12 ml Essigester wird unter intensivem Rühren
in einer Mischsirene in eine Lösung aus 100 ml einer 4 %igen wässrigen Gelatinelösung und 0,8 g Mersolat^ (Netzmittel;
sulfierte Paraffinkohlenwasserstoffe) einemulgiert.
Schichtaufbau: bestehend aus den Schichten a, b und c.
Probe 1: keine DIR-Verbindung in Schicht b Probe 2: die Schicht b enthält die DIR-Verbindung 2
Der Gießlösung für die Schicht werden auf 1 kg Emulsion 50 g des Enulgats der DIR-Verbindung 2 zugesetzt.
Die Proben wurden hinter einem Stufenkeil mit rotem Licht belichtet und in oben genannter Weise entwickelt. Die DIR-Verbindung
bewirkt durch Inhibierung einen Rückgang der Gradation von ^ = 1,60 (Probe 1) auf V= 0,85 (Probe 2).
Wenn man bei der Herstellung der Vergleichsprobe ohne DIR-Verbindung (Probe 1a) die Silberhalogenid bzw. Farbkuppler-Mengen
so reduziert, daß ebenfalls eine Gradation von = Or85
entsteht, dann ist die Körnigkeit der die DIR-Verbindung enthaltenden Probe 2 trotz gleicher Gradation und
gleicher Empfindlichkeit wesentlich niedriger als bei Probe 1a:
Probe 1 a
Probe 2
Körnigkeit
JjD. 10-2 bei Dichte
D = 1
JjD. 10-2 bei Dichte
D = 1
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Einlagerung der DIR-Verbindung in die Purpurschicht d von
Gesamtaufbauten (Schichten a bis h):
Die DIR-Verbindung 4 wird in Wasser gelöst und von der
Lösung wird soviel der Gießlösung von d zugegeben, daß pro kg Emulsion 2,5 g der DIR-Verbindung enthalten sind.
Zum Vergleich werden Verbindung A aus der DT-OS 2 405 442 Verbindung B aus der DT-OS 2 359 295, wie im Beispiel 1 beschrieben,
in gleichen molaren Mengen wie die DIR-Verbindung 4 emulgiert und einem analogen Anteil der Gießlösung von d
zugegeben. Zum Vergleich wird eine weitere Probe 4 hergestellt, die keine DIR-Verbindung in der Schicht d enthält.
Die Proben wurden hinter einem Stufenkeil mit rotem, grünem bzw. weißem Licht belichtet und in oben beschriebener Weise
entwickelt.
Aus den pp-Y-Werten der Grünbelichtung (pp-V ) läßt sich die Aktivität der DIR-Verbindungen erkennen. Weiter wurde
der Einfluß der in der Purpurschicht enthaltenen DIR-Verbindung auf den HE der Blaugrünschicht untersucht.
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DIR-Verbindung | HE % |
Belichtung | Rot | Grün | Weiß | |
Probe | bg | bgtfs | PP^Ts | bgJTw | ||
4 A B |
117 % 28 % 42 % 25 % |
1 ,50 1,47 1,45 1,45 |
0,61 1,15 1,11 1,35 |
0,20 1 ,30 1,20 1 ,.'!θ |
||
1 2 3 4 |
||||||
Verbindung A
CH,
N-H
Verbindung B
N N
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Aus der Tabelle {ppjr ) geht klar hervor, daß die DIR-Verbindung
4 (Probe 1) in der Purpurschicht, in die sie eingelagert ist, am stärksten inhibiert, d.h. am aktivsten ist.
Die anderen DIR-Verbindungen sind dagegen weniger aktiv. Bei Weißbelichtung hemmt der bei der Entwicklung in der
Purpurschicht aus der DIR-Verbindung Nr. 4 freigemachte
und in die Blaugrünschicht diffundierende Inhibitor auch kräftig die Entwicklung der Blaugrünschicht, so daß ein
starker Blaugrün-IIE (117 %) entsteht. Die DIR-Verbindungen
A und B erhöhen den HE in der benachbarten Blaugrünschicht, der auch bereits ohne DIR-Kuppler vorhanden ist (Probe 4}
deutlich weniger.
Analoge Ergebnisse werden erhalten, wenn anstelle der Verbindung 4 andere erfindungsgemäße Verbindungen verwendet
werden.
Einlagerung der DIR-Verbindungen 4 und 2, wobei jeweils die gleiche DIR-Verbindung sowohl der Purpur- als auch der
Blaugrünschicht des Gesamt-Schichtaufbaues a - h einverleibt wird. Dabei ist die Purpur-Teilfarbenschicht d nach dem
Doppelschichtprinzip in 2 übereinanderliegenden Teilschichten angeordnet.
Die untenliegende Teilschicht d1 enthält eine für grün sensibilisierte AgX-Emulsion, deren Silberhalogenid zu
93 Mol-% aus AgBr und zu 7 Mol-% aus AgI besteht. Diese
Schicht enthält 35 g des angegebenen Purpurkupplers auf
1 kg Emulsion.
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Die oben angeordnete Teilschicht d2 enthält eine grünsensibilisierte
empfindlichere grobkörnigere AgX-Emulsion, deren Silberhalogenid zu 95 Mol-% aus AgBr und zu 5 Mol-%
aus AgI besteht. Der Anteil des Purpurkupplers beträgt in dieser Schicht 10 g auf 1 kg Emulsion.
Die Schicht d1 besitzt eine um ca. 0,5 log I-t-Einheiten
geringere Empfindlichkeit als die Schicht d2.
Die DIR-Verbindung 4 wird in Wasser gelöst, während die DIR-Verbindung 2 wie im Beispiel 1 beschrieben emulgiert
wird.
Die DIR-Verbindungen 4 und 2 werden in molar vergleichbaren
Mengen der Schicht d1 (z.B. 2,5 g DIR-Verbindung 4 auf 1 kg Emulsion) und der Schicht b (z.B. 2,0 g DIR-Verbindung
4 auf 1 kg Emulsion) zugesetzt.
Die Empfindlichkeit der pp-Doppelschicht liegt um 0,2 log
I-t-Einheiten (gemessen bei dem Kriterium 0,2 Dichteeinheiten über dem Schleier) höher als bei der pp-Einzelschicht
in dem Gesamtaufbau des Beispiels 2 bei vergleichbarer Körnigkeit.
AG 1435 - 35 -
709844/0247
DIR-Verbindung | HE % |
PP | Belichtung | Rot | Grün | Weiß | PP w | |
Probe | in pp-(d1)- und bg-(b)-Schicht |
bg | 42 27 10 |
b9 s | PP s | b9 w | 0,53 0,75 1,34 |
|
4 2 ohne DIR-Verb. |
42 35 18 |
0,80 0,92 1,35 |
0,79 0,91 1,40 |
0,55 0,71 1,24 |
||||
1 2 3 |
||||||||
Aus der Tabelle wird ersichtlich, daß bei Einsatz der jeweils gleichen DIR-Verbindung in der rot- und grünempfindlichen
Teilfarbenschicht sowohl ein hoher ppwie auch bg-IIE erhalten wird.
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7O9S44/O247
Claims (1)
- Patentansprüche\1) Farbphotographisches Entwicklungsverfahren, bei dem ein farbphotographisches Mehrschichtenmaterial mit mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht in Gegenwart einer Thioätherverbindung, die bei Reaktion mit dem Oxidationsprodukt einer Farbentwicklersubstanz eine diffundierende, die Entwicklung des Silberhalogenids hemmende Substanz in Freiheit setzt (DIR-Verbindung), mit einer Farbentwicklersubstanz entwickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbentwicklung in Gegenwart einer Thioätherverbindung der folgenden Formel I durchgeführt wird:H
X-S-C - YR Nworin bedeutenX eine aliphatische Gruppe, eine aromatische Gruppe oder insbesondere eine heterocyclische Gruppe derart, daß sie bei der Abspaltung mit dem Schwefelatom der Thioätherbrücke eine diffundierende, die Entwicklung des Silberhalogenids inhibierende Mercaptoverbindung bildet;Y -0-,-N-, oder S;R2Z die zur Vervollständigung eines 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes erforderlichen RinggliedernAG 1435 - 37 -709844/0247ORtGINAL INSPECTEDR aliphatische, araliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste, heterocyclische Reste oder Acyl,R Wasserstoff, aliphatische, araliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste, heterocyclische
Reste oder Acyl.2) Farbphotographisches Entwicklungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbentwicklung in Gegenwart einer Thioätherverbindung der
folgenden Formel II durchgeführt wirdR1in der X und R die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben und R Wasserstoff, aliphatische, araliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste, heterocyclische Reste oder Mercaptoreste bedeuten, und in der min12 3
destens einer der Reste R , R und R einen diffusions festmachenden Rest träcrt.AG 1435 - 38 -709844/02473) Farbphotographisches Material, das in mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht oder in einer dieser zugeordneten nicht lichtempfindlichen Bindemittelschicht eine nicht diffundierende Thioatherverbindung (DIR-Verbindung) enthält, die bei Reaktion mit dem Farbentwickleroxidationsprodukt einer Farbentwicklersubstanz eine diffundierende, die Entwicklung des Silberhalogenids inhibierende Substanz in Freiheit setzt, dadurch gekennzeichnet, daß als DIR-Verbindung eine Thioatherverbindung der folgenden Formel I enthalten ist:X-S-C - Υ-Ι
Cworin bedeutenX eine aliphatische Gruppe, eine aromatische Gruppe oder insbesondere eine heterocyclische Gruppe derart, daß sie bei der Abspaltung mit dem Schwefelatom der Thioätherbrücke eine diffundierende, die Entwicklung des Silberhalogenids inhibierende Mercaptoverbindung bildet;Y -0-,-N-, oder S;R2Z die zur Vervollständigung eines 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes erforderlichen Ringglieder,AG 1435 - 39 -709844/0247R aliphatische, araliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste, heterocyclische Reste oder Acyl,R Wasserstoff, aliphatische, araliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste, heterocyclische Reste oder Acyl.4) Farbphotographisches Material nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als DIR-Verbindung eine Thioätherverbindung der folgenden Formel II enthalten ist:H
X-S-CR1in der X und R die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben und R Wasserstoff, aliphatische, araliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste, heterocyclische Reste oder Mercaptoreste bedeuten und in derι
mindestens einer der Reste R ,sionsfestmachenden Rest trägt.5. Farbphotographisches Material nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
Alkyl bedeutet.12 3 mindestens einer der Reste R , R und R einen diffu-1 3gekennzeichnet, daß R Aryl und R Wasserstoff oderAG 1435 - 40 -709844/0247
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