DE2617233C2 - Kassette zur Aufnahme von fotografischem Kopiermaterial und Kopiervorrichtung mit einer solchen Kassette - Google Patents

Description

Der Wickeldorn 6 ist über die Bremsscheibe 7 in einem an der Zwischenwand la befestigten Bremsband 25 aufgehängt. Durch diese Aufhängung wird die Drehbewegung des Fotomaterialwickels 18 beim Abwickeln gebremst. Da die Bremswirkung vom Gewicht G des Wickels und der ihn tragenden Teile bzw. vom durch die Entlastungsfeder 24 reduzierten Gewicht R abhängt, läßt sich eine vom jeweiligen Durchmesser des Wickels praktisch unabhängige Bandspannung (Pfeil Z) erreichen. Durch geeignete Anpassung der Entlastungsfeder 24 kann auch die Größe der Bandspannung in weiten Grenzen variiert werden.

Beim Aufwickeln von Fotomaterial auf den Aufnahmedorn 6 bzw. einen darauf befindlichen Wickelkern 17 würde die Bremseinrichtung natürlich stören. Durch geringfügiges Aufwärtsschwenken der Lagerplatte 2 und damit der Bremsscheibe 7 kann letztere jedoch außer Eingriff mit dem Bremsband 25 gebracht und somit die Bremse unwirksam gemacht werden. Das Aufwärtsschwenken kann beispielsweise, wie in F i g. 6 und 7 dargestellt, durch an der Kopiervorrichtung, für welche die Kassette bestimmt ist, ortsfest angebrachte Führungskulissen 41 und 42 erfolgen, die am als Kulissengleiter ausgebildeten Kugellager 40 angreifen und dieses mitsamt dem Aufnahmedorn und der Bremsscheibe beim Ankoppeln der Kassette an die Kopiervorrichtung anheben.

In Fig.6 und 7 ist ferner auch der Antrieb des Aufnahmedorns 6 bei Aufwickelbetrieb der Kassette dargestellt. Aus einer Seitenwand 101 einer für die Kassette vorgesehenen Nische 102 der nur schematisch unt teilweise dargestellten Kopiervorrichtung 100 (beispielsweise etwa der Printer EL-3 der Firma Gretag AG, Regensdorf, Schweiz) ragen zwei Wellen 43 und 49 heraus, auf denen zwei Riemenscheiben 44 und 46 drehfest sitzen. Die beiden Riemenscheiben sind durch einen Zahnriemen 45 verbunden. Die obere Welle 43 ist ortsfest in einem Lager 43a drehbar gelagert, die untere Welle ist auf einem Hebel 47 drehbar gelagert und trägt eine weitere Riemenscheibe 49a. Die Welle 43 ist über einen nicht dargestellten Antriebsmotor angetrieben. Der Hebel 47 ist um die horizontale Drehachse zweier Umlenkrollen 51 vertikal schwenkbar angeordnet und mittels einer Feder 51a nach unten gespannt. Seine Schwenkbewegung ist nach oben durch einen Anschlag 48 und nach unten durch die Länge des Zahnriemens 45 begrenzt (F i g. 6). Letzterer umschlingt die Riemenscheibe 7 der Kassette teilweise und überträgt dadurch seine Bewegung auf die Riemenscheibe 8.

!n der Stirnwand !03 der Nische 102 befindet sich ein Auslaßschlitz 104 für den aus der Kopiervorrichtung in die Kassette zu befördernden Fotomaterialstreifen. Hinter diesem Auslaßschlitz befindet sich ein Walzenpaar 37 zur Führung bzw. zum Antrieb des Fotomaterialstreifens. Die letztere der beiden Walzen ist über eine Bremse 36 leicht gebremst, um dem Filmstreifen zu Beginn des eine gewisse Spannung (Pfeil B)zu verleihen, und ferner über eine Freilaufkupplung mit einer Riemenscheibe 52 verbunden, welche von einem über Umlenkrollen 51 geführten Riemen 50 von der Riemenscheibe 49a bzw. über den Zahnriemen 45 von der Welle 43 angetrieben wird.

Die Kassette ist weiters mit Mitteln zum automatischen Heranführen des Kopiermaterialstreifenanfangs an den Wickelkern ausgestattet, so daß die Kassette zu diesem Zweck nicht geöffnet zu werden braucht und somit der sonst dadurch bedingte Kopiermaterialverlust vermieden wird. Die Führungsmittel bestehen im wesentlichen aus vier je in einer Ecke des Kassettengehäuses um horizontale Achsen 33a schwenkbaren Leitklappen 33 sowie Mitteln zum Verschwenken dieser Leitklappen.

Die Leitklappen 33 sind mittels drei Schubstangen 27 und vier Kurbelscheiben 33b kinematisch verbunden und werden durch eine Rückstellfeder 26 federnd in

ίο einer Ruhestellung gehalten, in welcher sie an je einer Wand des Kassettengehäuses anliegen (F i g. 2). Durch Verschieben der Zugstangen 27 in Arbeitsstellung schwenken die Leitklappen 33 nach innen und umgreifen mit ihren vorderen, gekrümmten Enden jeweils einen Umfangsteil des Aufnahmedorns 6 bzw. des darauf sitzenden Wickelkerns 17 (Fig.4), An den Enden der Leitklappen befinden sich Rollen 34.

Hinter dem Ladeschlitz 21a in der Stirnwand Ic des Kassettengehäuses ist eine im Querschnitt im wesentii chen U-förmige Führungsschiene 21 um eine Achse 21b schwenkbar angeordnet und mittels einer Feder 23 in einer etwa horizontalen Ausgangslage gehalten (F i g. 2). Um dieselbe Achse 21f>, jedoch gegenüber der Führungsschiene 21 frei drehbar, ist eine Umlenkwalze 22 (Fig. 2) und mit dieser drehfest verbunden eine Steuerwalze 22 (F i g. 5) angeordnet Eine Hilfsklappe 35 verlängert die Führungsschiene 21.

Etwa in der Mitte der ladeschlitzseitigen vertikalen Schubstange 27 ist ein Steuerhebel 28 schwenkbar angelenkt, an welchem wiederum eine Stützstange 30 angelenkt ist. Die Stützstange wird von einer Rückstellfeder 31 elastisch in einer zur Schubstange 27 im wesentlichen parallelen, also vertikalen Ausgangsstellung gehalten (F i g. 3). Dabei stützt sie sich mit ihrem freien Ende 30a am Umfang der Steuerrolle 32 ab. In der Höhe des Steuerhebels 28 ist in der Kassettengehäusewand eine öffnung 29 vorgesehen, durch welche ein an der Stirnwand 103 der Kassettennische 102 der Kopiervorrichtung 100 vorgesehener Betätigungskeil 39 in der Kassetteninnere eingeführt werden kann.

Die Funktionsweise der Aufwickelautomatik ist wie folgt: Vor dem Andocken der Kassette an die Kopiervorrichtung befinden sich alle Teile in der in Fig.3 gezeigten Stellung. Während des Andockens wird der Betätigungskeil 39 in das Kassetteninnere eingeführt und schwenkt über die Laufrolle 28a den Steuerhebel 28 nach oben. Da sich die Stützstange 30 an der Steuerrolle 32 abstützt, werden dadurch entgegen der Kraft der Rückstellfeder 26 die Schubstange 27 nach

so unten verschoben und damit sämtliche Leitklappen 33 sowie die Führungsschiene 21 (über eine Leitklappe 33) radial einwärts in die Arbeitsstellung geschwenkt (F i g. 5). Gleichzeitig wird, wie schon beschrieben, die Bandbremse 7—25 gelüftet und die Riemenscheibe 8 mit dem Zahnriemen 45 in Eingriff gebracht, so daß sich der Aufnahmedorn 6 mit seinem Wickelkern 17 zu drehen beginnt

Ein durch den kopiervorrichtungsseitigen Entladeschlitz 104 und den kassettenseitigen Ladeschlitz 21a in die Kassette eintretender Kopiermaterialstreifen 38 läuft nun über die noch feststehende Umlenkwalze 22 und wird durch die Leitklappen 33 an den Wickelkern 17 heran und um diesen herumgeführt Die Umfangsgeschwindigkeit des Wickelkerns 17 ist etwas größer eingestellt als die des Kopiermaterialstreifens. Dadurch zieht sich der Streifen 38 auf dem Wickelkern nach ein bis zwei Umschfingungen selbsttätig fest Die größere Umfangsgeschwindigkeit bewirkt aber auch einen

leichten Zug im Streifen, so daß die Reibung an der Umlenkwalze 22 größer wird und diese sich zu drehen beginnt. Die sich mit der Umlenkwalze 22 mitdrehende Steuerrolle 32 lenkt nun aber diese Stützstange 30 aus ihrer Ruhelage soweit aus, bis diese unter der Wirkung der Rückstellfeder 26 an der Steuerrolle 32 vorbei nach oben gleitet. Damit werden die Leitklappen 33 automatisch wieder in ihre Ausgangslage zurückverschwenkt (F i g. 6). Beim Abdocken der Kassette von der Kopiervorrichtung fallen Steuerhebel 28 und Stützstange 30 aufgrund ihres Gewichts und der Rückstellfeder

31 in ihre in F i g. 3 gezeigte Ausgangsstellung zurück.

Zum Abwickelbetrieb wird die Kassette lediglich auf der Eingangsseite der Kopiervorrichtung angedockt und der Fotomaterialstreifen in einen an der Kopiervorrichtung vorgesehenen Schlitz eingeführt. In diesem Fall ist der Aufnahmedorn antriebslos, dafür aber durch die Bremse gewichtsabhängig gebremst.

Die vorstehend beschriebene Kassette ist universell einsetzbar. Sie ist äußerst einfach in ihrer Handhabung und vermeidet aufgrund ihres speziellen Aufwickelmechanismus jeglichen Kopiermaterialverschleiß.

Hierzu 7 Blatt Zeichnungen

Claims (17)

Patentansprüche:

1. Kassette für automatische Kopiergeräte zur Aufnahme von fotografischem Kopiermaterial mit einem lichtdichten Gehäuse (1) mit Ladeschlitz (2ia) und Deckel (10) und mit einem im Gehäuse drehbar gelagerten und mit einem Kuppelglied (8) zum Ankuppeln an einen externen Drehantrieb verbundenen Aufnahmedorn (6) für einen Kopiermaterialwickel (18), dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmedorn (6) höhenverstellbar im Gehäuse gelagert und über eine mit ihm drehfest verbundene Bremsscheibe (7) in einem Bremsband (25) aufgehängt ist, und daß vom Kassettenaußenraum aus betätigbare Bremslösorgane (40) zum Ausheben des Aufnahmedorns (6) aus seiner Bremsbandlagerung und damit zum Lösen der von Bremsscheibe (7) und Bremsband (25) gegildeten Bremse vorgesehen sind.

2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremslösorgane ein mit dem Aufnahmedorn (6) verbundenes Kulissenfolgeglied (40) umfassen.

3. Kassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kulissenfolgeglied (40) als frei drehbare Rolle oder Walze ausgebildet ist

4. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmedorn (6) um eine zu seiner Drehachse parallele und etwa niveaugleich mit dieser liegende Schwenkachse (3) verschwenkbar ist.

5. Kassette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmedorn (6) an einem zu seiner Achse im wesentlichen rechtwinkeligen und in J5 seiner Ebene um die genannte Schwenkachse (3) schwenkbar am Gehäuse angelemkten Träger, insbesondere in Form einer Lagerplatte (2), drehbar gelagert ist, wobei vorzugsweise der Träger sich mit Rollen (4) auf einer der beiden im rechten Winkel zum Aufnahmedorn stehenden Kassettenwände abstützt.

6. Kassette nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmedorn (6) federentlastet aufgehängt ist.

7. Kassette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmedorn (6) an seinem Umfang mit in radialer Richtung verstellbaren Klemmgliedern (16) zum Festklemmen des Kopiermaterialwickels (8) versehen ist und daß von einer Stirnseite (6a) des Aufnahmedorns (6) zugängliche Verstellelemente (11,12,13,14,15) für die Klemmglieder vorgesehen sind.

8. Kassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellelemente mit dem Kassettendeckel (10) derart in Wirkverbindung stehen, daß die Klemmglieder (16) beim Öffnen des Deckels radial einwärts und beim Schließen des Deckels radial auswärts verstellt werden.

9. Kassette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse Führungsorgane (26, 27, 28,30,31,32,33,34) zum Führen eines durch den Ladeschlitz (2Ia^ in das Gehäuse eintretenden Kopiermaterialstreifens (38) b5 an den Aufnahmedorn (6) heran und um diesen herum vorgesehen sind.

10. Kassette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopiermaterialstreifenführungsorgane vorzugsweise vier auf den Aufnahmedorn (6) zu den von diesem weg verstellbare und den Aufnahmedorn in der ersten Stellung je teilweist umgreifende Leitklappen (33) sowie vom Kassettenaußenraum aus betätigbare Mittel (26, 27, 28, 30, 31, 32) zum Verstellen der Leitklappen umfassen.

11. Kassette nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellelemente eine in ihrer Längsrichtung entgegen einer ersten Rückstellfeder (26) von einer Ruhe- in eine Arbeitsstellung bewegbare Schubstange (27) zum Verstellen der Leitklappen (33), einen an der Schubstange schwenkbar angelenkten Steuerhebel (28), eine an diesem schwenkbar angelenkte und von einer zweiten Rückstellfeder (31) in einer zur Schubstange im wesentlichen parallelen Ausgangsstellung gehaltene Stützstange (30) und eine unmittelbar hinter dem Ladeschlitz (2Ia_x) frei drehbar gelagerte Umlenkwalze (29) für den Kopiermaterialstreifen (38) sowie eine mit der Umlenkwalze drehfest verbundene Steuerrolle (32) umfassen, an welcher sich die Stützstange (30) in Ausgangsstellung mit ihrem dem angelenkten Ende gegenüberliegenden Ende (30a,} unter der Kraft der ersten Rückstellfeder (26) abstützt, wobei durch Verschwenken des Steuerhebels (28) bei in ihrer Ausgangsstellung befindlicher Stützstange (30) die Schubstange (27) von der Ruhe- in die Arbeitslage gebracht und dabei die Leitklappen (33) auf den Aufnahmedorn (6) zugestellt werden, und wobei bei verschwenktem Steuerhebel (28) durch Drehen der Steuerrolle (32) die Stützstange (30) engegen der zweiten Rückstellfeder (31) aus ihrer Ausgangsstellung ausgelenkt wird, dabei außer Eingriff mit der Steuerrolle kommt und unter der Kraft der ersten Rückstellfeder (26) zusammen mit der Arbeitsstange (27) bis in deren Ruhestellung verstellt wird.

12. Kassette nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitklappen (33) um zum Aufnahmedorn (6) parallelel Achsen (33a^ schwenkbar gelagert sind.

13. Kassette nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitklappen (33) an ihren vorderen, aufnahmedornseitigen Ende mit Rollen (34) versehen sind.

14. Kassette nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel (28) als Kulissenfolger ausgebildet ist.

15. Kassette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kuppelglied (8) zum Ankuppeln des Aufnahmedorns an den externen Antrieb eine Riemenscheibe ist.

16. Kopiervorrichtung mit einer in einer Aufnahmenische (102) lösbar angedockten Kassette (1) für belichtetes Kapiermaterial (38) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, mit einem Drehantrieb (52,50,46) für den in der Aufnahmekassette drehbar angeordneten Aufnahmedorn (6) und einem mit dem an der Kassette vorgesehenen Kupplungsglied (8) zusammenarbeitenden komplementären Kupplungsglied (45) zum Ankuppeln des Aufnahmedorns an den Drehantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufnahmenische (102) Mittel (41,42) vorgesehen sind, um beim Andocken der Kassette (1) deren Bremslösorgane (40) automatisch zu betätigen.

17. Kopiervorrichtung nach Anspruch 2 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufnahmenische

102 Führungskulissen (41,42) für das Kulissenfolgeglied (40) der Kassette (1) vorgesehen sind.

Die Erfindung betrifft eine Kassette für automatische Kopiergeräte gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine mit einer solchen Kassette ausgestattete Kopiervorrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 16.

Moderne fotografische Kopieranlagen besitzen vielfach spezielle, an die eigentliche Kopierstation ein- bzw. ausgangsseitig lichtdicht andockbare Kassetten zur Abgabe von uneelichtetem bzw. zur Aufnahme von belichtetem Kopiermaterial.

Bisher sind für die beiden Einsatzfälle — Abgabe von unbelichteten! und Aufnahme von belichtetem Kopiermaterial — nur separate, d. h. konstruktiv unterschiedliche und nicht gegenseitig austauschbare Kassetten bekannt Abgabekassetten (z.B. DE-OS 22 46 320) enthalten in der Regel einen drehbaren Aufnahmedorn für einen Wickel unbelichteten Kopiermaterials und eine gewichtsabhängige Bremse für den Dorn bzw. den Wickel zur Erzeugung eines konstanten Bandzugs beim Abwickeln. Aufnahmekassetten (z. B. DE-OS 21 65 499 oder DE-GMB 19 03 860) sind neben dem drehbaren Aufnahmedorn entweder mit einem internen Antrieb für denselben oder mit einem geeigneten Kuppelmechanismus zum Ankuppeln an einen äußeren, an der Kopierstation vorgesehenen Antrieb ausgestattet.

Die Verwendung konstruktiv verschiedener Kassetten für Abgabe und Aufnahme ist in der Praxis unrationell und umständlich. Aufgabe der Erfindung ist demnach eine Kassette für automatische Kopiergeräte zu schaffen, die sowohl aufnahme- als auch abgabeseitig eingesetzt werden kann und dabei konstruktiv möglichst einfach in der Handhabung möglichs unkompliziert ist.

Die dieser Aufgabe gerecht werdende erfindungsgemäße Kassette ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Patentanspruch 16 beschreibt eine mit einer solchen Kassette ausgestattete und dafür speziell adaptierte erfindungsgemäße Kopiervorrichtung.

Aus der US-PS 2161341 ist eine Filmkassete für Aufnahmekameras bekannt, bei der in einem geschlossenen Gehäuse zwei Wickelkerne angeordnet sind, von deren einem der Film abgespult und auf deren andere der Film aufgespult wird. Die beiden Wickelkerne sind mittels je einer Friktionsbremse gegen unbeabsichtigtes 5u Verdrehen gesichert, wobei die Bremsen automatisch gelöst werden, wenn die Kassette an die Kamera angekoppelt wird. Die in der US-PS 21 61 341 beschriebene Kassette ist ausschließlich für Filmkameras, nicht jedoch für automatische Kopiergeräte geeignet. Hinsichtlich Kassetten für automatische Kopiergeräte offenbart die US-PS 21 61 341 nichts.

Eine andere mit einer extern lösbaren Bremse ausgestattete Filmkassette ist in der US-PS 35 84 806 beschrieben. Diese Kassette ist jedoch ebenfalls nur für Filmkameras und nicht für automatische Kopiergeräte geeignet.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch eine Kassette nach der Linie I-Ider Fig. 2,

F i e. 2 eine Ansicht der Kassette von der Deckelseite mit abgenommenem Deckel,

F i g. 3 eine Ansicht von der dem Deckel gegenüberliegenden Seite mit abgenommener Außenwand,

Fig.4—6 Ansichten analog Fig.2 und 3 in verschiedenen Phasen der Ankopplung an eine Kopiervorrichtung, und

Fig.7 die an die Kopiervorrichtung angekoppelte Kassette in Hinteransicht

Gemäß F i g. 1 besitzt die Kassette ein parallelepipedisches Gehäuse 1 mit einer festen vertikalen Zwischenwand la, einer dazu parallelen festen Außenwand \b und einem dieser gegenüberliegenden, aufklappbaren und mittels eines Kniehebels 9 festspannbaren Deckel 10. Am oberen Ende einer zur Zwischenwand senkrecht verlaufenden Stirnwand Ic ist ein Ladeschlitz 21a zum Einführen bzw. Entnehmen von fotografischem Bandmaterial vorgesehen. An der Innenseite der Zwischenwand la ist eine relativ starre Lagerplatte 2 um eine horizontale Schwenkachse 3 in ihrer Ebene verschwenkbar gelagert Dabei stützt sie sich über Rollen 4, die in an der Zwischenwand la befestigten Führungen 4a laufen, an der Zwischenwand ab. An ihrer der Schwenkachse 3 gegenüberliegenden Seite ist die Lagerplatte 2 an einer Entlastungsfeder 24 aufgehängt (Fig. 2).

Die Lagerplatte 2 ist mit einer zentralen Nabe 2a versehen, in welcher die Welle 5 eines Aufnahmedorns 6 drehbar gelagert ist Die Nabe 2a greift durch eine öffnung Ic/ in der Zwischenwand la hindurch in den zwischen Zwischen- und Außenwand gebildeten Raum. Auf dem durch die Öffnung 1 d in der Zwischenwand und durch eine weitere öffnung Ie in der Außenwand hindurch nach außen ragenden Abschnitt der Aufnahmedornwelle 5 sind von innen nach außen an die Nabe 2a anschließend eine Bremsscheibe 7, eine Riemenscheibe 8 und ein Kugellager 40 formschlüssig befestigt. Der äußere Ring des Kugellagers kann sich selbstverständlich frei drehen.

Auf dem sich quer durch die Kassette erstreckenden Aufnahmedorn befindet sich ein Wickel 18 fotografischen Materials mit einem rohrförmigen Wickelkern 17. Ein am Aufnahmedorn 6 befestigter Flansch 19 definiert die axiale Lage des Wickels.

In den Umfang des Aufnahmedorns 6 sind radial verstellbare Klemmglieder, hier in Form eines geschlossenen Gummirings 16 eingelassen. Zum Verstellen der Klemmglieder sind radial verschiebbare Segmente 14 vorgesehen, die sich über Rollen 15 an einer im Dorninneren axial verstellbaren konischen Hülse 13 abstützen. Die konische Hülse 13 ist von der offenen Stirnseite 6a des Aufnahmedorns 6 her zugänglich und mittels einer sich an einem Anschlagring 20 abstützenden Schraubenfeder 12 auswärts gerichtet federbelastet. Bei offenem Deckel 10 befindet sich die Hülse in der in der unteren Hälfte von Fig. 1 gezeigten äußeren Stellung, in welcher Segemente 14 aufgrund der Spannwirkung des Gummirings 16 ihre innere Stellung einnehmen. Dabei kann der Wickelkern 17 mit dem Wickel 18 frei auf dem Aufnahmedorn 6 verschoben werden. Wird nun der Deckel 10 geschlossen, so drückt er auf die auf der Hülse 13 befindliche Kontaktkugel 11 und verschiebt die Hülse einwärts. Dadurch werden die Segments 14 radial auswärts verstellt und der Gummiring 16 gegen den Wickelkern 17 gepreßt, so daß dieser nunmehr kraftschlüssig auf dem Aufnahtnedorn festgeklemmt ist (obere Hälfte von Fig. 1). Beim öffnen des Deckels wird der Wickel automatisch wieder freigegeben.