DE2611267B2 - Chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech - Google Patents
Chromatisiertes, galvanisch verzinktes StahlblechInfo
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Description
d) Sn-Ionen
e) In-Ionen
aufgebracht wird.
50 bis 700 ppm
50 bis 500 ppm
50 bis 700 ppm mit
höchstens 500 ppm Cr6+
10 bis 5000 ppm und
10 bis 3000 ppm,
Die Erfindung betrifft ein chromatisiertes, galvanisch
verzinktes Stahlblech mit einer
a) !ediglich Zn enthaltenden Schicht oder
b) ein Kobaltoxid und/oder -hydroxid enthaltenden
Zinkschicht oder
c) mindestens ein Kobaltoxid oder -hydroxid sowie mindestens ein Chrom- und Zirkoniumoxid oder
•hydroxid enthaltenden Zinkschicht
sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung unter Verwendung eines sauren Zinkbades, das
a) lediglich Zink oder
b) 50 bis 10 000 ppm Co oder
c) 1) 50 bis 10 000 ppm Co
und zusätzlich
2) 50 bis 700 ppm Cr3 + und/oder
3) 50 bis 500 ppm Cr6+ und/oder
4) 50 bis 700 ppm Cr3+ und Cr6+, wobei jedoch
höchstens 500 ppm Cr6+ vorhanden sind,
und/oder
5) 10 bis 2500 ppm Zr-Ionen
enthält.
Es ist in der Regel unvermeidlich, daß beim Galvanisieren von Stahlblechen aus der Galvanisiervorrichtung, den verwendeten Elektroden, den zur Herstellung des Zinkbades verwendeten Substanzen und den
galvanisch zu verzinkenden Stahlblechen in das Zinkbad Verunreinigungen eingeschleppt werden. Derart in das
Zinkbad eingeschleppte Verunreinigungen beeinträchtigen nicht nur die Oberflächenqualität der galvanisch
erzeugten Schicht, sondern beeinflussen auch die
nachgeschaltete Chromatisierbehandlung ungünstig.
Wenn beispielsweise ein Zinkbad Fe2+-IOnCn als
Verunreinigungen enthält, wird bei der nachgeschalteten Chromatisierbehandlung die Bildung eines Chromatfilms auf den galvanisch verzinkten Stahlblechen
ernsthaft beeinträchtigt, so daß die Menge an abgelagertem Chromat stark verringert wird. Wenn das
Zinkbad Cu2+ und Ni2+ als Verunreinigungen enthält,
wird bei der Chromatisierbehandlung ebenfalls nur eine relativ geringe Chromatmenge auf den galvanisch
verzinkten Stahlblechen abgelagert Folglich vermag eine Verschärfung der Chromatisierbehandlungsbedingungen, wie dies später noch näher erläutert wird, die
Menge an abgelagertem Chromat in keiner Weise zu erhöhen. Folglich kann man also keine chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlbleche zufriedenstellender Korrosionsbeständigkeit herstellen.
Um nun Verunreinigungen daran zu hindern, in ein Zinkbad zu gelangen, oder um Verunreinigungen aus
einem Zinkbad zu entfernen, ist es üblich, deren Menge
in einem Zinkbad genau zu steuern, ein korrosionsbeständiges Material für die Galvanisiervorrichtung zu
verwenden, Verunreinigungen, z. B. in einem Zinkbad
gelöstes Cadmium, Blei und Kupfer, durch Zink zu ersetzen, indem man das Zinkbad mit Zinkpulver
behandelt, oder Verunreinigungen, wie Kupfer, durch
Einhängen einer Eisenplatte in ein Zinkbad auszufällen bzw. niederzuschlagen.
Andererseits ist es bekannt, die Chromatisierbehandlung unter drastischeren Bedingungen durchzuführen.
Hierbei wird beispielsweise die Menge an abgelagertem Chromat durch Erhöhen der Menge an freier Säure in
dem Chromatisierbad gesteigert Auf diese Weise läßt sich einem galvanisch verzinkten Stahlblech, dessen
galvanisch abgelagerte Schicht durch Verunreinigungen
im Zinkbad beeinträchtigt ist, eine ausreichende
Korrosionsbeständigkeit verleihen. Das bei diesem Verfahren verwendete Chromatisierbad ist jedoch
wegen seines erhöhten Gehalts an freier Säure stark beizwirkend. Somit ist also dieses Verfahren mit dem
so Nachteil behaftet, daß sich entweder kein gleichmäßiger
Chromatfilm bildet oder daß durch das verstärkte Inlösunggehen von Zink im Chromatisierbad dieses
relativ rasch unbrauchbar wird. Folglich läßt sich also selbst durch eine derartige Intensivierung der Chromati
sierbedingungen die Zeit bis zum Auftreten von
Zinkrost bei beispielsweise einem Salzsprühtest nicht sehr stark verlängern; eine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von derart chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechen läßt sich hierbei nicht
erwarten.
In sämtlichen Fällen stellen diese üblichen Maßnahmen zur Vermeidung eines Eintritts von Verunreinigungen in das Zinkbad, zur Entfernung von Verunreinigungen aus dem Zinkbad und zur Verstärkung der
Chromatisierbedingungen nur passive Maßnahmen dar, die darauf gerichtet sind, eine Beeinträchtigung des
Chromatisiervorgangs bei galvanisch verzinkten Stahlblechen durch in dem verwendeten Zinkbad enthaltene
Verunreinigungen zu vermeiden. Folglich sind diese Maßnahmen im positiven Sinne also gar nicht geeignet,
galvanisch verzinkten Stahlblechen durch Verbessern ihrer Chroraatisierbereitschaft eine höhere Korrosionsbeständigkeit
zu verleihen.
Es sind auch bereits folgende Verfahren bekanntgeworden:
1. Das aus der japanischen Patentanmeldung 25245/71 bekannte Verfahren, bei welchem dem
Zinkbad Mo und W zugesetzt werden;
2. das aus der japanischen Patentanmeldung 16 522/72 bekannte Verfahren, bei welchem dem
Zinkbad Co, Mo, W und Fe zugesetzt werden;
3. das aus der japanischen Patentanmeldung 19 979/74 bekannte Verfahren, bei welchem dem
Zinkbad Co, Mo, W, Ni, Sn, Pb und Fe zugesetzt werden;
4. das aus der japanischen Patentanmeldung 84040/73 bekannte Verfahren, bei welchem dem
Zinkbad 0,05 bis 03 g/l Cr6+ zugesetzt wird und
5. das aus der japanischen Patentanmeldung 18202/70 bekannte Verfahren, bei welchem dem
Zinkbad 0,5 bis 1,5 g/l Zr zugesetzt wird (werden).
Bei sämtlichen der unter 1. bis 5. genannten Verfahren
soll die Qualität eines galvanisch verzinkten Stahlblechs verbessert werden. Da durch diese Verfahren jedoch die
Chromatisierbereitschaft des jeweils galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht verbessert wird, wird durch
diese Verfahren zwangläufig auch keine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit der galvanisch verzinkten
Stahlbleche nach der Chromatisierbehandlung erzielt Nachteilig an dem unter 4. beschriebenen Verfahren ist
insbesondere, daß infolge des Cr*+-Zusatzes zu Beginn
des galvanischen Verzinkens Wasserstoff in das Stahlblech absorbiert wird, wodurch die Haftung des
Überzugs beeinträchtigt wird.
Um nun die Haftung des Überzugs bei dem unter 4. genannten Verfahren zu verbessern, wurde bereits
vorgeschlagen (vgl. japanische Patentanmeldung 98 337/74), ein Stahlblech bei einer ersten galvanischen
Verzinkungsbehandlung in einem lediglich Zink enthaltenden Zinkbad oberflächlich mit einer sehr dünnen, aus
reinem Zink bestehenden Zinkschicht einer Dicke von mindestens 1 χ 10~3 μπι, in der Praxis von etwa 0,1 μπι,
zu versehen und dann das galvanisch verzinkte Stahlblech mit der darauf befindlichen und aus reinem
Zink bestehenden Zinkschicht im Rahmen einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem auf Zink
basierenden und Cr6+ enthaltenden Zinkbad weiterzubehandeln.
Bei diesem Verfahren besteht jedoch der auf dem Stahlblech gebildete Zinkfilm vornehmlich aus
einer in einem Zn und Cr6+ enthaltenden Zinkbad gebildeten Zinkschicht Ein im Rahmen dieses Verfahrens
erhaltendes Produkt besteht folglich lediglich aus einem Stahlblech, bei dem nach einer Primerbehandlung
in einem Zn und Cr6+ enthaltenden Zinkbad eine
Zinkschicht gebildet wurde.
Im Hinblick darauf wurde auch bereits ein Verfahren zur Herstellung eines chromatisierten, galvanisch
verzinkten Stahlblechs vorgeschlagen (vgl. japanische t>o
Patentanmeldung 102 538/75) bei dem die Menge des abgelagerten Chromatfilms durch Verbessern der
Chromatisierbereitschaft eines galvanisch verzinkten Stahlblechs erhöht und somit die Korrosionsbeständigkeit
des galvanisch verzinkten Stahlblechs nach der Chromatisierungsbehandlung verbessert werden sollten.
Bei diesem Verfahren wird ein Stahlblech in einem auf Zink basierenden sauren Zinkbad mit einem der
folgenden Zusätze:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
b) Cr6+ 50 bis 500 ppm und
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höchstens 500
ppm Cr5+
galvanisch verzinkt und dann einer Chromatisierbehandlung unterworfen. Bei der Durchführung dieses
Verfahrens läßt sich die Zeit bis zum Auftreten von Zinkrost stark verlängern, die Dauer bis zum Auftreten
von rotem Rost ist jedoch auch hierbei noch unzureichend.
Zur Lösung dieser Schwierigkeiten wurden ferner die folgenden drei Verfahren zur Herstellung chromatisierter,
galvanisch verzinkter Stahlbleche stark verbesserter Korrosionsbeständigkeit, insbesondere verlängerter
Haltbarkeit bis zum Auftreten von rotem Rost, unter gleichzeitiger Erhöhung der Menge an abgelagertem
Chromatfilm im Rahmen einer Hochgeschwindigkeitsbehandlung vorgeschiagen.
a) Das erste Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß
man die Stahlbleche zur Ausbildung einer (ersten) Zinkschicht auf der Blechoberfläche in einem
sauren Zinkbad mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
I)Cr3+ 50 bis 700 ppm
2) Cr6+ 50 bis 500 ppm
3) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit
höchstens 500 ppm Cr6+
4) In-Ionen 10 bis 3000 ppm und
5) Zr-Ionen 10 bis 2500 ppm
sowie
6) Co-Ionen 50 bis 10 000 ppm
verzinkt und die mit der (ersten) Zinkschicht versehenen galvanisch verzinkten Stahlbleche anschließend einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (vgl. DE-OS 26 00 636).
verzinkt und die mit der (ersten) Zinkschicht versehenen galvanisch verzinkten Stahlbleche anschließend einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (vgl. DE-OS 26 00 636).
b) Das zweite Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß man die Stahlbleche zur Ausbildung einer
Zinkschicht auf der Blechoberfläche in einem sauren Zinkbad mit mindestens einem der folgenden
Zusätze:
1) Cr3+ 50 bis 700 ppm
2) Cr6+ 50 bis 500 ppm und
3) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit
höchstens 500 ppm Cr6+
und mindestens einem weiteren Zusatz, bestehend aus
4) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
5) In-Ionen 10 bis 3000 ppm
galvanisch verzinkt und anschließend einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (vgL DE-OS 26 00 699).
galvanisch verzinkt und anschließend einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (vgL DE-OS 26 00 699).
c) Das dritte Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß man die Stahlbleche zur Ausbildung einer Zinkschicht
auf der Blechoberfläche in einem sauren Zinkbad mit mindestens einem der folgenden
Zusätze:
1) In-Ionen 10 bis 3000 ppm und
2) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm
verzinkt und anschließend einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (vgl. japanische Patentanmeldung 32 250/75).
verzinkt und anschließend einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (vgl. japanische Patentanmeldung 32 250/75).
Durch die drei Verfahren a) bis c) sollte durch den Zusatz mindestens eines der genannten Zusätze zu dem
sauren Zinkbad auf der Blechoberfläche eine hervorragend chromatisierbereite Zinkschicht ausgebildet, d. h.
ein hervorragend chromatisierbares galvanisch verzinktes
Stahlblech hergestellt werden. Bezüglich der Korrosionsbeständigkeit der auf einem galvanisch
verzinkten Stahlblech vor der Chromatisierbehandlung befindlichen Zinkschicht als solcher, d. h. bezüglich der
im folgenden als »Blankkorrosionsbeständigkeit« bezeichneten Korrosionsbeständigkeit, sind jedoch die
nach den Verfahren b) und c) erhaltenen galvanisch verzinkten Stahlbleche den galvanisch verzinkten
Stahlblechen mit einer durch übliche galvanische Verzinkyng mit einem Zinkbad ohne einen der
genannten Zusätze erhaltenen Zinkschicht (im folgenden als »reine Zinkschicht« bezeichnet) nicht immer
überlegen. So kommt es beispielsweise bei Verwendung eines Zinkbades mit einer zu großen Menge an Cr (zur
möglichst weitgehenden Verbesserung der Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs)
zu einer Ausfällung von viel Cr an der Grenzfläche zwischen dem Stahlblech und seiner Zinkschicht,
wodurch die Haftung der Zinkschichi beeinträchtigt wird. Bei Verwendung eines Sn-haltigen Zinkbades
kommt es andererseits gelegentlich zur Bildung von Lunkern in der Zinkschicht, wodurch die Blankkorrosionsbeständigkeit
des hierbei erhaltenen galvanisch verzinkten Stahlblechs beeinträchtigt werden kann.
Die Menge der abgelagerten Zinkschicht ist bei einem
galvanisch verzinkten Stahlblech in der Regel geringer als bei einem feuerverzinkten Stahlblech. Hinsichtlich
der Gesamtkorrosionsbeständigkeit eines chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechs beläuft sich
jedoch das Verhältnis der Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms zur Gesamtkorrosionsbeständigkeit auf
etwa 50%. Der Einfluß des Chromatfilms eines galvanisch verzinkten Stahlblechs auf die Gesamtkorrosionsbeständigkeit
ist folglich größer als bei einem feuerverzinkten Stahlblech und spielt bezüglich der
Korrosionsbeständigkeit eine sehr wesentliche Rolle.
Anders ausgedrückt, beruht die Gesamtkorrosionsbeständigkeit
eines chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechs auf dem Zusammenwirken der Korrosionsbeständigkeit
der Zinkschicht als solcher, d. h. der Blankkorrosionsbeständigkeit, und der Korrosionsbeständigkeit
des Chromatfilms. Selbst wenn die Zinkschicht eine geringe Blankkorrosionsbeständigkeit
aufweist, besitzt ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes
Stahlblech eine hervorragende Gesamtkorrosionsbeständigkeit, wenn die Zinkschicht eine hohe Chromatisierbereitschaft
aufweist. Wenn die Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms im Laufe der Zeit schlechter
wird oder wenn die Zinkschicht durch Beschädigung des Chromatfilms freigelegt wird, beschleunigt dagegen
eine geringe Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht das Auftreten von Rost und führt zu einer
geringeren Gesamtkorrosionsbeständigkeit eines chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechs.
Die vorherigen Ausführungen dürften gezeigt haben, daß ein qualitativ hochwertiges chromatisiertes galvanisch
verzinktes Stahlblech sowohl eine hervorragende Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht als auch
eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms aufweisen muß. Eine Beeinträchtigung auch
nur einer der beiden Korrosionsbeständigkeiten beeinträchtigt die Gesamtkorrosionsbeständigkeit des chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlblechs.
Ein nach dem Verfahren a) hergestelltes chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech besitzt infolge
Zusammenwirkens der Zusätze Co, Cr, In und Zr in dem Zinkbad eine höhere Blankkorrosionsbeständigkeit und
eine beträchtlich verbesserte Korrosionsbeständigkeit nach der Chromatisierbehandlung als ein nach den
beiden Verfahren b) und c) erhaltenes chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech. Es ist jedoch nicht zu
vermeiden, daß auf der kobalthaltigen Zinkschicht eines nach dem Verfahren a) erhaltenen chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlblechs eine geringere Menge an Chromatfilm abgelagert wird als bei einem
chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblech, des-
IU sen Zinkschicht kobaltfrei ist. Die Qualität ersterer
Stahlbleche wird also im Laufe der Zeit beeinträchtigt
Ein galvanisch verzinktes Stahlblech besitzt insbesondere in der Regel eine andere Verformbarkeit in einer
Presse als ein übliches, nichtverzinktes, kaltgewalztes
is Stahlblech. Die Verformbarkeit in einer Presse eines
galvanisch verzinkten Stahlblechs hängt darüber hinaus auch noch von der Durchführung einer chemischen
Behandlung und deren Art und Weise ab. Schließlich ist ein galvanisch verzinktes Stahlblech auch noch dadurch
gekennzeichnet, daß es eine geringere Streckbarkeit,
jedoch eine höhere Tiefziehbarkeit aufweist
Es wurden chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche mit einer Chromatauflage von 40 mg/m2
bzw. 9 mg/m2 Trägerfläche hergestellt, indem galvanisch verzinkte Stahlbleche mit jeweils einer üblichen
Zinkschicht ohne zusätzliches Element in einer handelsüblichen Chromatisierlösung chromatisiert wurden. Bei
diesen Stahlblechen wurden die Korrosionsbeständigkeit und die Tiefziehbarkeit zu einem Zeitpunkt
unmittelbar nach ihrer Herstellung und nach sechsmonatiger Lagerung im Gebäudeinneren in gepackter
Form ermittelt Hierbei zeigte es sich, daß die Korrosionsbeständigkeit bei beiden Blecharten unmittelbar
nach ihrer Herstellung und nach sechsmonatiger Lagerung nahezu gleich war. Bezüglich der Tiefziehbarkeit
war zwischen den beiden Blecharten unmittelbar nach ihrer Herstellung kein Unterschied feststellbar,
dagegen war die Tiefziehbarkeit bei dem Blech mit einer 9 mg Chromatauflage pro m2 Trägerfläche nach
sechsmonatiger Lagerung wesentlich schlechter geworden.
Es zeigte sich somit, daß in Abhängigkeit von der
abgeschiedenen Chromatmenge die Tiefziehbarkeit von chroniatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechen im
Laufe der Zeit eine Änderung erfährt Die Gründe hierfür sind noch nicht vollständig geklärt, da die
Preßverformbarkeit eines galvanisch verzinkten Stahlblechs je nach der durchgeführten chemischen Behandlung,
der Art der chemischen Behandlung und der
so verstrichenen Zeit ein kompliziertes Verhalten zeigt. Dies steht im Gegensatz zu dem Verhalten von
nichtverzinkten, kaltgewalzten Stahlblechen. Zumindest zeigte es sich jedoch, daß die Menge des abgelagerten
Chromatfilms eine erhebliche Rolle spielt
Aus diesen Tatsachen kann geschlossen werden, dab
der beste Weg zur Verhinderung des alterungsbedingten Abbaus der Tiefziehbarkeit eines chromatisierten,
galvanisch verzinkten Stahlblechs darin besteht, die Menge des abgelagerten Chromatfilms zu erhöhen.
Wie bereits erwähnt, muß ein qualitativ hochwertiges
chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech insbesondere eine hervorragende Blankkorrosionsbeständigkeit
der Zinkschicht und Korrosionsbeständigkeit des Cnromatfilms aufweisen. Weiterhin sollte die Menge
des darauf befindlichen abgelagerten Chromatfilms ausreichen, um den alterungsbedingten Abbau der
Tiefziehbarkeit des Stahlblechs zu verhindern. Ein sämtliche genannte Eigenschaften aufweisendes, chro-
matisiertes, galvanisiertes Stahlblech sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung wurden dem Fachmann bisher
jedoch noch nicht an die Hand gegeben.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech mit
zwei Zinkschichten zu schaffen, das sich durch eine ausgezeichnete Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht und eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms auszeichnet und in seiner
Tiefziehbarkeit keine Beeinträchtigung durch Alterung ι ο
erfährt
Gegenstand der Erfindung ist somit chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech der eingangs geschilderten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es
zwischen der galvanisch aufgebrachten Zinkschicht und dem Chromatfilm eine weitere galvanisch aufgebrachte,
mindestens ein Chrom-, Zinn- oder Indiumoxid oder -hydroxid enthaltende Zinkschicht mit einem Flächengewicht von mindestens 0,2 g/m2 aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß vor der Chromatisierbehandlung auf der ersten Zinkschicht eine zweite Zinkschicht
mit einem Flächengewicht von mindestens 0,2 g/m2 unter üblichen Galvanisierbedingungen aus einem
sauren Zinkbad mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
b) Cr6+ 50 bis 500 ppm
c) Cr3+und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höchstens 500
ppm Cr6+
d) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
e) In-Ionen 10 bis 3000 ppm,
30
35
aufgebracht wird.
Bei zahlreichen Untersuchungen hat es sich gezeigt,
daß es erhebliche Schwierigkeiten bereitet, mit einer einzigen Zinkschicht ein chromatisiertes, galvanisch
verzinktes Stahlblech hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht und Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms herzustellen, wobei gleichzeitig auch noch die Menge an dem abgelagerten
Chromatfilm ausreichen muß, eine Beeinträchtigung der Tiefziehbarkeit infolge Alterung zu verhindern. Ausgehend davon und unter Beachtung der Tatsachen, daß die
Blankkorrosionsbeständigkeit eine Eigenschaft darstellt, durch die sich die Zinkschicht selbst auszeichnen
soll, daß die Chromatisierbereitschaft eine Eigenschaft
ist, die lediglich für die Oberfläche der Zinkschicht von Bedeutung ist, und daß schließlich der Zusatz bestimmter zusätzlicher Elemente zu der gesamten Zinkschicht
aus wirtschaftlichen und betriebstechnischen Gesichtspunkten von Vorteil ist, ist es erfindungsgemäß nun
gelungen, chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleehe hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit der
Zinkschicht und Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms, bei denen darüber hinaus auch noch die Menge an
dem abgelagerten Chromatfilm ausreicht, um eine Beeinträchtigung der Tiefziehbarkeit infolge Alterung
zu vermeiden, herzustellen, indem man die Stahlbleche zur Ausbildung einer ersten, lediglich Zink enthaltenden
Zinkschicht hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit auf der Blechoberfläche unter üblichen Galvanisierbedingungen in einem üblichen sauren Zinkbad mit
lediglich Zinkionen einer ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft, dann die mit der ersten
Zinkschicht versehenen galvanisch verzinkten Stahlbleche zur Bildung einer zweiten, hervorragend chromatisierbereiten Zinkschicht einer Stärke von mindestens
0,2 g/m2, die Cr, Sn und/oder In in Form ihrer Oxide und/oder Hydroxide enthält, unter üblichen Galvanisierbedingungen in einem sauren Zinkbad mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
a) Cr3+ 50 bis 700 ppm
b) Cr6+ 50 bis 500 ppm
c) Cr3+und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höchstens 500
ppm Cr6+
d) Sn-Ionen 10 bis 5000 ppm und
e) In-Ionen 10 bis 3000 ppm
einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterwirft und schließlich die mit der ersten und zweiten
Zinkschicht versehenen, galvanisch verzinkten Stahlbleche zur Ausbildung eines Chromatfilms auf der zweiten
Zinkschicht einer üblichen Chromatisierbehandlung unterwirft (erstes Verfahren gemäß der Erfindung).
Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als untere Schicht ausgebildete erste Zinkschicht, die aus
einer reinen Zinkschicht besteht, ist frei vom Einfluß zusätzlicher Elemente und folglich wie bei üblichen mit
reinem Zink verzinkten Stahlblechen hervorragend blankkorrosionsbeständig. Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als obere Schicht ausgebildete zweite Zinkschicht ist wegen der Wirkung der
zusätzlichen Elemente (vgl. die späteren Ausführungen) hervorragend chromatisierbereit Nach dem ersten
Verfahren gemäß der Erfindung wird es möglich, chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche der
geschilderten hervorragenden Eigenschaften herzustellen.
Zur Ausbildung der ersten Zinkschicht, d. h. der aus
reinem Zink bestehenden Zinkschicht, im Rahmen der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung des ersten
Verfahrens gemäß der Erfindung kann als Zinkbad ein übliches bekanntes saures Zinkbad verwendet werden.
Insbesondere werden als Hauptzinklieferanten Zinksulfat (ZnSO4 · 7 H2O) oder Zinkchlorid (ZnCl2) verwendet Als die Leitfähigkeit verbessernde Hilfsmittel
kommen Ammoniumchlorid (NH4CI) oder andere Ammoniumsalze (NH4X) in Frage. Als pH-Puffer
eignen sich
Natriumacetat (CH3COONa) oder
Natriumsuccinat ([CH2COONa]2 ■ 6 H2O).
So eignet sich beispielsweise ohne spezielle Vorbehandlung als Zinkbad zur Ausbildung der ersten Zinkschicht
im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung ein saures Zinkbad eines pH-Werts von etwa 4 mit,
jeweils bezogen auf 11,
44OgZnSO4 · 7H2O,
9OgZnCl2,
12 g NH4Cl und
12 g (CH2COONa)2 · 6 H2O.
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht im Rahmen des
ersten Verfahrens gemäß der Erfindung können ohne Modifizierung die üblichen Bedingungen eingehalten
werden. So können beispielsweise die Stahlbleche in einem Bad einer Temperatur von etwa 40° bis 6O0C bei
einer Stromdichte von etwa 20 bis 60 A/dm2 galvanisch verzinkt werden.
Dann wird bei der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Zinkschicht auf
der ersten Zinkschicht, d.h. der aus reinem Zink
bestehenden Zinkschicht, im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung ein saures Zinkbad
derselben chemischen Zusammensetzung, wie sie auch das bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung
zur Ausbildung der ersten Zinkschicht verwendete Zinkbad aufweist, dem jedoch mindestens einer der
folgenden Zusätze:
a) Cr3+
b)Cr«+
c) Cr3+ und Cr6+
d) Sn-Ionen
e) In-Ionen
50 bis 700 ppm
50 bis 500 ppm
50 bis 700 ppm mit höchstens 500
ppm Cr6+
10 bis 5000 ppm und
10 bis 3000 ppm
Zu Versuchszwecken wurden mehrere Stahlbleche galvanisch verzinkt Das erste wurde in einem üblichen
sauren Zinkbad auf Zinksulfatbasis, dem Ammoniumchlorid und ein pH-Puffer zugesetzt worden waren,
galvanisch verzinkt Das zweite wurde in einem entsprechenden sauren Zinkbad, dem noch Zinnsulfat
to
15
einverleibt wurde, verwendet
Die folgenden Ausführungen erläutern die Wirkungen der genannten Zusätze und die Gründe, warum die
Mengen an den genannten Zusätzen auf die angegebenen Bereiche begrenzt werden müssen.
1. Cr3+- und Cr^-Ionen
In der in einem Zinkbad mit Cr3+- und/oder
Cr6+-Ionen gebildeten Zinkschicht eines galvanisch verzinkten Stahlblechs werden Cr3+ und Cr6+ in Form
von Chromoxiden und/oder -hydroxiden in die Zinkschicht chemisch absorbiert Vermutlich dienen sie als
Keime bei der Bildung des Chromatfilms und begünstigen das Wachstum des Chromatfilms.
Ein Cr3+-Gehalt von über 700 ppm in dem Zinkbad ist
unzweckmäßig, da hierbei ein Teil der überschüssigen Chromverbindung in dem Zinkbad nicht mehr in Lösung
geht Weiterhin beeinträchtigt auch ein Cr*+-Gehalt von über 500 ppm in dem Zinkbad die Haftung von Zink
auf dem Stahlblech und führt zu Unregelmäßigkeiten in der Zinkschicht (Beeinträchtigung des Aussehens des
galvanisch verzinkten Stahlblechs). Darüber hinaus inhibiert ein sehr großer Cr6+-Gehalt in einem Zinkbad
die Bildung eines Zinkfilms.
Andererseits werden durch einen Cr3+- und/oder
Cr6+-GeIIaIt (des Zinkbades) von unter 50 ppm zwar die
Bildung des Zinkfilms bzw. der Zinkschicht, die Haftung des Zinkfilms bzw. der Zinkschicht auf einem Stahlblech
und das Aussehen des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht beeinträchtigt, die Chromatisierbereitschaft des
galvanisch verzinkten Stahlblechs wird hierbei aber auch nicht verbessert
Als Lieferant für Cr3+-Ionen kann erfindungsgemäß
einem Zinkbad eine wasserlösliche Chromverbindung, wie Chromsulfat, Chromnitrat oder Chromammoniumsulfat, zugesetzt werden. Als Lieferant für Cr*+-Ionen
dienen ebenfalls wasserlösliche Verbindungen, wie Bichromsäure oder Chromsäure oder deren Alkali- oder
Ammoniumsalze. Da Cr3+-Ionen liefernde Verbindungen in einem Zinkbad nicht ohne weiteres in Lösung
gehen, ist es ratsam, die betreffende Verbindung zunächst in heißem Wasser zu lösen und zum leichteren
Inlösungbringen der Cr3+-Ionen in dem Zinkbad das
Zinkbad mit der zubereiteten heißen wäßrigen Lösung zu versetzen.
60
65
(SnSC^) zugesetzt worden war, galvanisch verzinkt Das
dritte wurde in einem dem ersten sauren Zinkbad entsprechenden sauren Zinkbad, dem jedoch noch
Indiumsulfat In^SO^ zugesetzt worden war, galvanisch
verzinkt In jedem Falle wurde eine Stromdichte von 45 A/dm2 eingehalten, wobei eine Zinkmenge von
20 g/m2 abgelagert wurde. Die in der geschilderten Weise galvanisch verzinkten Stahlbleche wurden dann
durch Eintauchen in eine handelsübliche Chromatisierlösung vom Reaktivtyp einer Chromatisierungsbehandlung unterworfen. Eine Messung des natürlichen
elektrischen Potentials bei den chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechen zeigte, daß die in dem Sn-
oder In-haltigen Zinkbad galvanisch verzinkten chromatisierten Stahlbleche ein weit höheres natürliches
elektrisches Potential (Grundpotenttal) aufwiesen als die in dem von den genannten Elementen freien
Zinkbad galvanisch verzinkten chromatisierten Stahlbleche. Zwischen dem in dem Sn-haltigen Zinkbad
behandelten galvanisch verzinkten Stahlblech und dem in dem In-haltigen Zinkbad behandelten Stahlblech war
in dem natürlichen elektrischen Potential kaum ein Unterschied feststellbar (ersteres zeigte ein schwach
höheres natürliches elektrisches Potential bzw. Grundpotential). Diese Ergebnisse zeigen, daß die Oberfläche
einer in einem Zinkbad mit Sn- oder In-Ionen gebildeten Zinkschicht stärker aktiviert ist als einer Zinkschicht, die
in einem keines der genannten Elemente enthaltenden Zinkbad gebildet wurde.
Weiterhin betrug die Menge des abgelagerten Chromatfilms bei dem in dem zinnhaltigen Zinkbad
galvanisch verzinkten, chromatisierten Stahlblech entsprechend einer Messung mittels Röntgenstrahlenfluoreszenzanalyse, das 2,5fache der Menge an dem
abgelagerten Chromatfilm bei dem in dem zinn- und indiumfreien Zinkbad behandelten Stahlblech. Die
Menge an dem abgelagerten Chromatfilm war bei dem in dem indiumhaltigen Zinkbad galvanisch verzinkten,
chromatisierten Stahlblech 2,1 mal größer als bei dem in dem zinn- und indiumfreien Zinkbad behandelten
Stahlblech. Dies bestätigt die Tatsache, daß die Oberflächenaktivierungswirkung der Zinn- und/oder
Indiumionen eine Steigerung der Menge an dem auf der Oberfläche der Zinkschicht abgelagerten Chromatfüm
bedingt
Ein Sn-Ionengehalt des Zinkbades von über 5000 ppm
führt zur Ausfällung eines Teils der Zinnionen liefernden Verbindung in dem Zinkbad. Trotz einer Ablagerung
von Zink verhindert die beeinträchtigte Haftung des Zinks an dem Stahlblech die Bildung einer Zinkschicht
Im Falle eines Sn-Ionengehalts unter 10 ppm läßt sich
die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht verbessern.
Ein In-Ionengehalt des Zinkbades von über 3000 ppm
beeinträchtigt zwar die Bildung des Zinkfilms bzw. der
Zinkschicht, die Haftung der Zinkschicht auf dem Stahlblech und die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht, er führt jedoch zur
Bildung von Ablagerungen auf der Zinkelektrode, so daß sich der Galvanisiervorgang nur sehr schwierig
durchführen läßt Ein In-Ionengehalt des Zinkbades von unter 10 ppm führt andererseits zu keiner Verbesserung
der Chromatisierbereitschaft von galvanisch verzinkten Stahlblechen.
Bevorzugte Zinnlieferanten für das Zinkbad sind wasserlösliche Verbindungen, wie Zinn(ll)sulfat,
Zinn(IV)sulfat, Zinn(II)chlorid und Zinn(IV)chlorid.
Bevorzugte In-Lieferanten sind wasserlösliche Verbin-
düngen, wie Indiumsulfat und Indiumchlorid.
Die Bedingungen für die zweite galvanische Verzinkungsbehandlung zur Bildung der zweiten Zinkschicht
im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung können den geschilderten Bedingungen bei der ersten
galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht entsprechen. So kann beispielsweise
ein galvanisch verzinktes Stahlblech mit der darauf befindlichen ersten Zinkschicht in einem sauren
Zinkbad mit mindestens einem der genannten Zusätze bei einer Badtemperatur von etwa 40° bis 600C und
einer Stromdichte von etwa 20 bis 60 A/dm2 zur Bildung der zweiten Zinkschicht auf der ersten Zinkschicht einer
zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen werden.
Die Dicke der zweiten Zinkschicht im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung kann sehr
gering sein. Eine Dicke von mindestens 0,2 g/m2 Trägerfläche reicht bereits aus. Wenn die Dicke der
zweiten Zinkschicht 0,2 g/m2 Trägerfläche unterschreitet,
läßt sich die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht verbessern.
Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß im Falle, daß die Menge der abgelagerten zweiten
Zinkschicht unter 0,2 g/m2 Trägerfläche liegt, die zweite
Zinkschicht die erste Zinkschicht nicht vollständig bedecken kann. Selbst wenn sie dies könnte, ist jedoch
ihre Menge zu gering, um die erforderlichen Chromatisierreaktionen
sicherzustellen.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kann folglich die Dicke der ersten Zinkschicht, d. h. der aus
reinem Zink bestehenden Zinkschicht, im Hinblick auf die erforderliche Dicke der Zinkschicht für das (fertige)
galvanisch verzinkte Stahlblech gewählt werden. Es muß lediglich darauf geachtet werden, daß die
Gesamtdicke der ersten und zweiten Zinkschicht der erforderlichen Zinkschichtdicke des verzinkten Stahlblechs
entspricht
Die erste und zweite galvanische Verzinkungsbehandlung im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der
Erfindung werden in der geschilderten Weise durchgeführt Beim galvanischen Verzinken ist es üblich, ein
Stahlblech nach und nach durch mehrere in Reihe geschaltete Galvanisiertanks laufen zu lassen. Im
Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung muß man folglich lediglich sämtliche Galvanisiertanks
mit einem sauren Zinkbad einer für ein reines Zinkbad üblichen chemischen Zusammensetzung, d.h. einem
sauren Zinkbad der für die erste Galvanisierungsbehandlung zur Bildung einer ersten Zinkschicht angegebenen
chemischen Zusammensetzung, füllen und die genannten Zusätze lediglich dem Bad im letzten
Galvanisiertank zusetzen. Das erste Verfahren gemäß der Erfindung ist folglich dem üblichen Verfahren, bei
dem die Zusätze sämtlichen Zinkbädern einverleibt werden, wirtschaftlich überlegen.
Bei der der ersten und zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung im Rahmen des ersten Verfahrens
gemäß der Erfindung nachgeschalteten Chromatisierbehandlung.
können übliche Bedingungen eingehalten werden. So kann beispielsweise ein mit einer ersten
und zweiten Zinkschicht versehenes galvanisch verzinktes Stahlblech innerhalb von etwa 2 bis 8 see in einem
etwa 5 bis 20 g/l CrCh sowie geringe Mengen an Phosphorsäure und Schwefelsäure als Zusätze enthaltenden
Chromatisierbad einer Badtemperatur von etwa 35" bis 45°Cchromatisiert werden.
.Ms Ergebnis weiterer Untersuchungen hat es sich gezeigt, daß man eine der im Rahmen des ersten
Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten ersten Zinkschicht, d. h. der aus reinem Zink bestehenden
Zinkschicht, hinsichtlich der Blankkorrosionsbeständigkeit überlegene erste Zinkschicht, d. h. ein chromatisiertes,
galvanisch verzinktes Stahlblech hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht und hervorragender
Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms sowie mit einer zur Verhinderung des alterungsbedingten
Abbaus des Tiefziehbarkeit ausreichenden Menge an abgelagertem Chromatfilm, herstellen kann,
wenn man das Stahlblech bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem 50 bis 10 000 ppm Co
enthaltenden sauren Zinkbad behandelt. Hierbei bildet sich auf der Oberfläche des Stahlblechs eine das Kobalt
in Form seiner Oxide und/oder Hydroxide enthaltende erste Zinkschicht hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit.
Dann wird das in der geschilderten Weise galvanisch verzinkte Stahlblech in entsprechender
Weise wie beim ersten Verfahren gemäß der Erfindung einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung und
einer Chromatisierbehandlung unterworfen. Dieses gesamte Verfahren wird als »zweites Verfahren gemäß
der Erfindung« bezeichnet
Die im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugte erste bzw. untere, auf Zink
basierende und Kobalt in Form seiner Oxide und/oder Hydroxide enthaltende und eine hervorragende Blankkorrosionsbeständigkeit
aufweisende Zinkschicht ist von den sonstigen Zusätzen unbeeinflußt und folglich
der im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugten ersten Zinkschicht, d. h. der aus
reinem Zink bestehenden Zinkschicht, hinsichtlich der Blankkorrosionsbeständigkeit überlegen. Da die im
Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung aufgebrachte zweite oder obere Zinkschicht dieselbe
chemische Zusammensetzung aufweist wie die im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung
erzeugte zweite oder obere Zinkschicht, ist eine entsprechend gute Chromatisierbereitschaft wie beim
ersten Verfahren gemäß der Erfindung gewährleistet Im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der
Erfindung wird es folglich möglich, ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech der angegebenen
guten Eigenschaften herzustellen.
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht im Rahmen des
zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung wird ein durch Zusatz von 50 bis 10 000 ppm Co zu einem sauren
so Zinkbad derselben chemischen Zusammensetzung, wie es im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der
Erfindung bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht
verwendet wurde, zubereitetes Zinkbad verwendet
Die folgenden Ausführungen erläutern die durch den Kobaltzusatz erzielbaren Wirkungen und die Gründe,
warum die Menge an dem zugesetzten Kobalt innerhalb des angeführten Bereichs liegen muß.
Das in der Zinkschicht eines galvanisch verzinkten Stahlblechs enthaltene Co liegt vermutlich in Oxid-
und/oder Hydroxidform vor, passiviert die Oberfläche der Zinkschicht und inhibiert folglich das Inlösunggehen
von Zn und verbessert dadurch die Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht
Zwei Stahlbleche wurden versuchsweise galvanisch verzinkt Das eine Stahlblech wurde in einem üblichen
sauren Zinkbad mit Zinksulfat, Ammoniumchlorid und einem pH-Puffer galvanisch verzinkt Das andere
Stahlblech wurde in einem anderen sauren Zinkbad, das neben den genannten Bestandteilen Kobaltsulfat
(CoSO4) enthielt, galvanisch verzinkt. Die galvanische
Verzinkung erfolgte bei einer Stromdichte von 45 A/dm2 derart, daß pro m2 Trägerfläche 20 g Zink
abgelagert wurden. Dann wurden die galvanisch verzinkten Stahlbleche durch Eintauchen in eine
handelsübliche Chromatisierlösung von Reaktivtyp chromatisiert. Eine Messung des natürlichen elektrischen
Potentials der chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlbleche zeigte, daß das chromatisierte, in
dem kobalthaltigen Zinkbad galvanisch verzinkte Stahlblech ein weit geringeres natürliches elektrisches
Potential besaß, d. h. edler war, als das in dem kobaltfreien Zinkbad galvanisch verzinkte Stahlblech.
Dies zeigt, daß der Zusatz von Kobalt (zu dem Zinkbad) die erzeugte Zinkschicht inaktiviert, d. h. edel macht.
Die Menge an dem abgelagerten Chromat bei dem chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblech mit
der kobalthaltigen Zinkschicht betrug, gemessen durch Röntgenstrahlenfluoreszenzanalyse, nur etwa ein Fünftel
der Menge an abgelagertem Chromat in dem chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblech mit
einer kobaltfreien Zinkschicht. Dies zeigt, daß ein galvanisch verzinktes Stahlblech mit einer kobalthaltigen
Zinkschicht eine geringere Chromatisierbereitschaft aufweist.
Die vorherigen Ausführungen zeigen, daß Co die Blankkorrosionsbeständigkeit eines galvanisch verzinkten
Stahlblechs durch Passivieren der Zinkschicht sehr günstig zu verbessern vermag, es beeinträchtigt jedoch
in hohem Maße die Chromatisierbereitschaft der Zinkschicht. Bei dem zweiten Verfahren gemäß der
Erfindung soll somit lediglich die erste oder untere Zinkschicht kobalthaltig sein, um die Vorteile des
Kobalts hinsichtlich der Verbesserung der Blankkorrosionsbeständigkeit weitestgehend auszunutzen.
Wenn jedoch ein Zinkbad zuviel Co enthält, kommt es nicht nur zu einem ungleichmäßigen Inlösunggehen der
Zinkelektrode, sondern auch zu einer Ausfällung zahlreicher Oxide in der gebildeten Zinkschicht,
wodurch die Zinkschicht geschwärzt und die Qualität des Endprodukts beeinträchtigt werden. Somit beeinträchtigt
also ein Co-Gehalt eines Zinkbades von über 10 000 ppm die Chromatisierbereitschaft und das
Aussehen eines galvanisch verzinkten Stahlblechs. Gleichzeitig läßt sich mit derart hohen Gehalten an Co
auch keine weitere Verbesserung der Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht erreichen. Es ist folglich
erforderlich, den Co-Gehalt auf höchstens 10 000 ppm zu begrenzen. Bei einem Co-Gehalt von unter 50 ppm
ist es andererseits unmöglich, die gewünschte Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht zu gewährleisten.
Als Kobaltlieferant wird erfindungsgemäß eine wasserlösliche Verbindung, wie Kobaltsulfat, Kobaltchlorid
oder Kobaltacetat, verwendet
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht, d.h. der
kobalthaltigen Zinkschicht, im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung können dieselben
Bedingungen eingehalten werden wie bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung
der ersten Zinkschicht, d.h. der aus reinem Zink bestehenden Zinkschicht, im Rahmen des ersten
Verfahrens gemäß der Erfindung.
Die zweite galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Zinkschicht auf der ersten, d. h.
kobalthaltigen Zinkschicht, die Dicke der zweiten Zinkschicht und die der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung
nachgeschaltete Chromatisierbehandlung des galvanisch verzinkten Stahlblechs entsprechen
der zweiten galvanischen Verzinkungsbe-
■-> handlung zur Ausbildung der zweiten Zinkschicht auf der ersten, d. h. aus reinem Zink bestehenden Zinkschicht,
der Dicke der zweiten Zinkschicht und der der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung nachgeschalteten
Chromatisierbehandlung im Rahmen des
ι ο ersten Verfahrens gemäß der Erfindung.
Weitere Untersuchungen haben gezeigt, daß man die Blankkorrosionsbeständigkeit der ersten Zinkschicht
gegenüber der Blankkorrosionsbeständigkeit der aus reinem Zink bestehenden oder kobalthaltigen Zinkschicht,
wie sie im Rahmen des ersten oder zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung erhalten werden
können, noch weiter verbessern kann, d. h. daß man ein
chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit der Zink-
2Ω schicht und Korrosionsbeständigkeit des Chromatfilms
sowie mit einer zur Verhinderung des alterungsbedingten Abbaus der Tiefziehbarkeit ausreichenden Menge
an abgelagertem Chromatfilm herstellen kann, wenn man das Stahlblech zur Ausbildung einer Co, Cr
und/oder Zr (Co ist unbedingt erforderlich) in Oxid- und/oder Hydroxidform enthaltenden ersten Zinkschicht
hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit in einem sauren Zinkbad mit 50 bis 10 000 ppm Co und
mindestens einem der folgenden Zusätze:
b) Cr3+ 50 bis 700 ppm
c) Cr6+ 50 bis 500 ppm
d) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höchstens 500
ppm Cr6+und
e) Zr-Ionen 10 bis 2500 ppm
galvanisch verzinkt und das erhaltene galvanisch verzinkte Stahlblech in entsprechender Weise wie beim
ersten Verfahren gemäß der Erfindung einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung und einer Chromatisierbehandlung
unterwirft Dieses Verfahren wird als »drittes Verfahren gemäß der Erfindung« bezeichnet.
Die im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugte erste bzw. untere, auf Zink
basierende und (zwingend) Co sowie Cr und/oder Zr in Oxid- und/oder Hydroxidform enthaltende Zinkschicht
ist hinsichtlich der Blankkorrosionsbeständigkeit der aus reinem Zink bestehenden oder kobalthaltigen ersten
Zinkschicht wie sie im Rahmen des ersten oder zweiten so Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugt werden,
überlegen. Da ferner die zweite bzw. obere Zinkschicht dieselbe chemische Zusammensetzung aufweist wie die
im Rahmen des ersten oder zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung erzeugte zweite Zinkschicht, ist die
hervorragende Chromatisierbereitschaft gewährleistet Nach dem dritten Verfahren gemäß der Erfindung läßt
sich somit ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech der angegebenen günstigen Eigenschaften
herstellen.
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht im Rahmen des
dritten Verfahrens gemäß der Erfindung wird ein saures Zinkbad verwendet, das durch Zusatz von 50 bis 10 000
ppm Co und mindestens einen der folgenden Bestandes teile:
a) Cr*+
b) Cr*+
50 bis 700 ppm
50 bis 500 ppm
50 bis 500 ppm
c) Cr3+ und Cr6+ 50 bis 700 ppm mit höchstens 500
10
15
d) Zr-ionen 10 bis 2500 ppm
zu einem sauren Zinkbad der bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der
ersten Zinkschicht im Rahmen des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung eingehaltenen chemischen Zusammensetzung zubereitet wurde.
Die folgenden Ausführungen erläutern die durch die genannten Zusätze zu einem sauren Zinkbad für die
erste galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht im Rahmen des dritten
Verfahrens gemäß der Erfindung erzielbaren Wirkungen sowie die Gründe, warum die Mengen an den
genannten Zusätzen auf die angegebenen Bereiche beschränkt werden müssen.
1. Die Wirkungen das Co-Zusatzes und die Grunde, warum dessen Menge auf den angegebenen
Bereich zu begrenzen ist, sind dieselben, wie sie in
allen Einzelheiten im Zusammenhang mit dem sauren Zinkbad für die erste galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß
der Erfindung beschrieben wurden.
30
35
40
In der Zinkschicht eines in einem sauren Zinkbad mit Cr3+- und/oder Cr*+-Ionen galvanisch verzinkten Stahlblechs sind Cr3+ und/oder Cr6+ in die
Zinkschicht in Oxid- und/oder Hydroxidform chemisch absorbiert und zeigen darin dieselben
Wirkungen wie bei einer chemischen Behandlung der Zinkschicht Der Cr-Zusatz ermöglicht folglich
eine Verbesserung der Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht Darüber hinaus führt die
Koexistenz von Cr und Co in der Zinkschicht zu einer weiteren Verbesserung der Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht
Ein Cr3+-Gehalt von über 700 ppm in dem Zinkbad
ist unzweckmäßig, da hierbei ein Teil der überschüssigen Chromverbindung in dem Zinkbad
nicht mehr in Lösung geht Weiterhin beeinträchtigt auch ein Ci*+-Gehalt von über 500 ppm in dem
Zinkbad die Haftung von Zink auf dem Stahlblech und führt zu Unregelmäßigkeit in der Zinkschicht
(Beeinträchtigung des Aussehens des galvanisch verzinkten Stahlblechs). Darüber hinaus inhibiert
ein sehr großer Cr6+-GeIIaIt in dem Zinkbad die
Bildung eines Zinkfilms.
Andererseits werden durch einen Cr3+- und/oder
Cr6+-Gehalt (des Zinkbades) von unter 50 ppm
zwar die Bildung der Zinkschicht, die Haftung der Zinkschicht auf einem Stahlblech und das Aussehen
des galvanisch verzinkten Stahlblechs nicht beeinträchtigt, die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs wird hierbei aber auch
nicht verbessert
Als Lieferant für Cr3+-IOnCn kann erfindungsgemäß einem Zinkbad eine wasserlösliche Chromverbindung, wie Chromsulfat, Chromnitrat oder
Chromammoniumsulfat, zugesetzt werden. Als Lieferant für Cr6+-Ionen dienen ebenfalls wasserlösliche Verbindungen, wie Bichromsäure oder
Chromsäure oder deren Alkali- oder Ammoniumsalze. Da Cr^-Ionen liefernde Verbindungen in
einem Zinkbad nicht ohne weiteres in Lösung gehen, ist es ratsam, die betreffende Verbindung
zunächst in heißem Wasser zu lösen und zum
leichteren Ixüösungbringen der Cr3+-Ionen in dem
Zinkbad das Zinkbad mit der zubereiteten heißen wäßrigen Lösung zu versetzen.
3. Zr-Ionen:
Wie im Falle von Cr führt auch die Koexistenz von Zr und Co in einer Zinkschicht zu einer
Verbesserung der Blankkorrosionsbeständigkeit eines galvanisch verzinkten Stahlblechs.
Ein Zr-Ionengehalt eines Zinkbades von über 2500 ppm ist unzweckmäßig, da sich sonst Niederschläge
in dem Zinkbad bilden können. Wenn der Zr-Ionengehalt unter 10 ppm liegt, lassen sich
andererseits weder die Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht noch die Chromatisierbereitschaft des galvanisch verzinkten Stahlblechs
merklich verbessern.
Als Lieferant für die Zr-Ionen kann einem Zinkbad
zweckmäßigerweise eine wasserlösliche Zirkoniumverbindung, z. B. Zirkoniumsulfat oder Zirkoniumchlorid, zugesetzt werden.
Bei der ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht im Rahmen des
dritten Verfahrens gemäß der Erfindung können dieselben Bedingung!, η eingehalten werden wie bei der
ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der ersten Zinkschicht im Rahmen des ersten
Verfahrens gemäß der Erfindung.
Die zweite galvanische Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung der zweiten Zinkschicht auf der ersten
Zinkschicht, die Dicke der zweiten Zinkschicht und die der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung
nachgeschaltete Chromatisierbehandlung im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung entsprechen der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung
zur Ausbildung der zweiten Zinkschicht auf der ersten Zinkschicht, der Dicke der zweiten Zinkschicht und der
der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung nachgeschalteten Chromatisierbehandlung im Rahmen
des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
(für das erste Verfahren gemäß der Erfindung) und
Vergleichsbeispiele 1 bis 4
Ein Stahlblech wurde zur Ausbildung einer ersten Zinkschicht in einem sauren Zinkbad der folgenden
Zusammensetzung:
55
60
65
ZnSO4 ■ 7 H2O
ZnCl2
NH4Cl
(CH2COONa)2 ·
6H2O
440 g/l
90 g/I
12 g/l
12 g/l
eines pH-Werts von 4,0 bei einer Badtemperatur von 500C und einer KathodenStromdichte von 45 A/dm2
galvanisch verzinkt Dann wurde das mit der ersten Zinkschicht versehene galvanisch verzinkte Stahlblech
in einem durch Zusatz von Cr3+, Cr6+, Sn und/oder In in
den in der folgenden Tabelle I angegebenen Mengen zu einem sauren Zinkbad der angegebenen Zusammensetzung modifizierten Zinkbad unter den angegebenen
Bedingungen zur Ausbildung einer zweiten Zinkschicht auf der ersten Zinkschicht einer zweiten galvanischen
Verzinkungsbehandlung unterworfen.
Bei den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 wurde das Stahlblech ohne Durchführung der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem sauren Zinkbad
der angegebenen Zusammensetzung mit den in der
809 645/331
folgenden Tabelle I angegebenen Mengen an zugesetztem Co, Sn und/oder In unter den angegebenen
Bedingungen zur Bildung einer einzigen Zinkschicht auf der Blechoberfläche lediglich einer einzigen galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen.
Dann wurden die Wer s für die Blankkorrosionsbeständigkeit der verschiedenen galvanisch verzinkten
Stahlbleche ermittelt
Schließlich wurden die verschiedenen galvanisch verzinkten Stahlbleche unter folgenden Bedingungen ι ο
einer Chromatisierbehandlung unterworfen:
* Die Angabe von »F. A--Punkte« steht für die Konzentration an freier Säure, ermittelt durch die Menge an
NaOH-Verbrauch in ml bei Verwendung von Bromkresolgrün als Indikator und Titrieren von 5 ml ChromatisierlösungmitO.I n-NaOR
Badtemperatur
Bebandlungsdauer
40° bis 500C
4 see
Schließlich wurden die Mengen an abgelagertem Chromatfüm und die Rostbeständigkeit der verschiedenen chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlbleche
ermittelt
Die Ergebnisse dieser Messungen sind ebenfalls in Tabelle I angegeben.
Die Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht wurde aus dem Auftreten von rotem Rost auf den
galvanisch verzinkten Stahlblechen nach 36stündiger Durchführung des Salzsprühtests entsprechend dem
japanischen Industriestandard JIS Z2371 ermittelt Die Rostbeständigkeit eines chromatisierten, galvanisch
verzinkten Stahlblechs wurde aus dem Auftreten von Zinkrost nach 72 h und dem Auftreten von rotem Rost
nach 288 h bei dem genannten Salzsprühtest ermittelt
In Tabelle I bedeuten die Angaben »0« ausgezeichnet »x« akzeptabel und »xx« unzureichend.
Zusatz zu dem sauren | Zusatz zu dem sauren | Blankkorro | Chromatisiertes, galvanisch verzinktes | Beständigkeit | Beständigkeit | |
. Zinkbad für die | Zinkbad zur Bildung | sionsbestän | Stahlblech | gegen Zinkrost | gegen roten | |
' Bildung der ersten | der zweiten Zink | digkeit der | nach 72 h | Rost nach | ||
Zinkschicht in ppm | schicht in ppm | Zinkschicht | Menge an ab | 288 h | ||
nach 36 h | gelagertem | |||||
Chromatfilm | O | O | ||||
in mg/m2 | O | O | ||||
Trägerfläche | O | O | ||||
Beispiel 1 | Sn 500 | O | 110 | |||
Beispiel 2 | _ | In 1000 | O | 95 | O | O |
Beispiel 3 | _ | Cr3+ 500 | O | 105 | ||
Beispiel 4 | — | Cr*+ 100 | ||||
Sn 500 | O | 110 | X X | X | ||
Vergleichs | ||||||
beispiele | ||||||
1 | — | ohne zweite galva | X | 15 | O | O |
nische Verzinkungs | O | O | ||||
behandlung | X X | X X | ||||
2 | Sn 500 | desgl. | X X | 116 | ||
3 | In 1000 | desgl. | X X | 90 | ||
4 | Co 10 000 | desgl. | O | 8 | ||
Die Ergebnisse der Tabelle I zeigen, daß sämtliche erfindungsgemäß hergestellte galvanisch verzinkte
Stahlbleche der Beispiele 1 bis 4 eine doppelte Zinkschicht einer Gesamtdicke von 18 g/m2 Trägerflä- so
ehe aus einer ersten bzw. unteren Zinkschicht einer Dicke von 17 g/m2 Trägerfläche und einer zweiten bzw.
oberen Zinkschicht einer Dicke von 1 g/m2 Trägerfläche aufweisen. Die gemäß den außerhalb des ersten
Verfahrens gemäß der Erfindung liegenden Vergleichsbeispielen 1 bis 4 hergestellten galvanisch verzinkten
Stahlbleche besitzen dagegen nur eine einzige Zinkschicht einer Dicke von 18 g/m2 entsprechend der
Gesamtdicke der erfindungsgemäß erzeugten beiden Zinkschichten.
Tabelle I zeigt, daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 1 mit einer einzigen,
aus reinem Zink bestehenden Zinkschicht und das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels
4 mit einer einzigen, kobalthaltigen Zinkschicht (nur) eine sehr geringe Menge an abgelagertem Chromatfilm
enthalten und gegen Zinkrost nach dem Chromatisieren wenig beständig sind. Das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 2 mit einer einzigen,
zinnhaltigen Zinkschicht und das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 3 mit einer einzigen,
indiumhaltigen Zinkschicht zeigen eine unzureichende Blankkorrosionsbeständigkeit.
Bei den außerhalb des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung liegenden Vergleichsbeispielen 1 bis 4, bei
denen im Rahmen einer einzigen galvanischen Verzinkungsbehandlung lediglich eine einzige Zinkschicht
erzeugt wird, ist es unmöglich, ein chromatisiertes,
galvanisch verzinktes Stahlblech herzustellen, das sämtlichen Anforderungen hinsichtlich Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht, der Menge an
abgelagertem Chromatfilm und der Korrosionsbeständigkeit nach dem Chromatisieren, genügt
Im Gegensatz dazu besitzen die erfindungsgemäß entsprechend den Beispielen 1 bis 4 hergestellten
chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlbleche mit einer ersten bzw. unteren Zinkschicht hervorragender
Blankkorrosionsbeständigkeit und einer zweiten bzw. oberen Zinkschicht hervorragender Chromatisierbereitschaft sämtliche der genannten Eigenschaften.
(für das zweite Verfahren gemäß der Erfindung) und
Vergleichsbeispiele 5 bis 9
Ein Stahlblech wurde im Rahmen einer ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung
einer ersten Zinkschicht in einem Zinkbad, das durch Zusatz der in Tabelle II angegebenen Co-Mengen zu
einem sauren Zinkbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen erhalten wurde,
galvanisch verzinkt Dann wurde das galvanisch verzinkte Stahlblech mit der darauf befindlichen ersten
Zinkschicht im Rahmen einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung einer zweiten
Zinkschicht auf der ersten Zinkschicht in einem sauren /inkhaij das durch Zusatz der in Tabelle II angegebenen Mengen an Cr3+, Cr6+, Sn und/oder In zu einem
sauren Zinkbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung unter den bei Beispielen 1 bis 4
angegebenen Bedingungen erhalten wurde, galvanisch verzinkt Bei den Vergleichsbeispielen 8 und 9 wurde
das Stahlblech ohne Durchführung der geschilderten zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung einer einzigen Zinkschicht auf der Blechoberfläche lediglich einer einzigen galvanischen Verzmkungsbehandlung in einem sauren Zinkbad der bei Beispielen
1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung, dem die in Tabelle II angegebenen Mengen an Co oder Cr6+
zugesetzt worden waren, unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen unterworfen.
ίο Dann wurde die Blankkorrosionsbeständigkeit der
verschiedenen galvanisch verzinkten Stahlbleche bestimmt
Hierauf wurden die galvanisch verzinkten Stahlbleche unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen
is Bedingungen chromatisiert, worauf die Menge an
abgelagertem Chromatfilm und die Rostbeständigkeit
der chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlbleche
ermittelt wurden.
enthalten. Bezüglich der Meßverfahren und der Art der
Ergebnisdarstellung vergleiche Beispiele 1 bis 4.
Zusatz zu dem sauren | Zusatz zu dem sauren | Blankkorro | Chromatisiertes, | galvanisch verzinktes | Beständigkeit |
Zinkbad für die | Zinkbad zu Bildung | sionsbestän | Stahlblech | gegen roten Rost nach |
|
Bildung der ersten | der zweiten Zink | digkeit der | Menge an ab | Beständigkeit | 288 h |
Zinkschicht in ppm | schicht in ppm | Zinkschicht | gelagertem | gegen Zinkrost | |
nach 36 h | Chromatfilm | nach 72 h | |||
in mg/m2 | |||||
Trägerfläche | |||||
Beispiel
5
6
7
Vergleichsbeispiel
5
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Co
Cr6+
8000
8000
3000
8000
3000
3000
5000
5000
5000
10
10
5000
5000
5000
300
In
Cr«+
Cr«+
Sn
Sn
In
Sn
Cr"*
Sn
Sn
Cr"*
Sn
1000
200
100
300
800
300
200
100
300
800
300
5
5
100
300
O O
O O O
χ χ
-
ohne zweite galvanische Verzinkungsbehandlung
ohne zweite galva- χ χ nische Verzinkungsbehandlung
147
140
185
160
153
60
180
55
10
150
O
O
O
O
O
O
χ
χ χ
O
O
O
O
O
χ
O
χ
Wie aus Tabelle II hervorgeht, besitzen die nach dem zweiten Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten,
galvanisch' verzinkten Stahlbleche der Beispiele 5 bis 9 und die außerhalb des zweiten Verfahrens gemäß der
Erfindung liegenden galvanisch verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 5 bis 7 eine doppelte Zinkschicht mit einer Gesamtdicke von 18 g/m2 aus einer
ersten bzw. unteren Zinkschicht einer Dicke von 17 g/m2 und einer zweiten bzw. oberen Zinkschicht einer
Dicke von 1 g/m2. Die außerhalb des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten galvanisch verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 8
und 9 besitzen dagegen nur eine einzige Zinkschicht einer Dicke von 18 g/m2 entsprechend der Gesamtdicke
der beiden Zinkschichten.
Tabelle II zeigt, daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 8 mit einer einzigen,
kobalthaltigen Zinkschicht infolge Anwesenheit des zugesetzten Co eine gute Blankkorrosionsbeständigkeit,
jedoch wegen der sehr geringen Menge an dem abgelagerten Chromatfilm nur eine geringe Beständigkeit gegen Zinkrost und ebenfalls nur eine geringe
Beständigkeit gegen roten Rost nach der Chromatisierbehandlung aufweist. Das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 9 mit einer einzigen,
Cr6+-haltigen Zinkschicht besitzt zwar eine gute Beständigkeit gegen Zinkrost und roten Rost nach der
Chromatisierbehandlung, jedoch une niedrige Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkscnicht Die galvanisch
verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 5 bis 7
besitzen, wie die im Rahmen des zweiten Verfahrens
gemäß der Erfindung hergestellten, galvanisch verzinkten Stahlbleche der Beispiele 5 bis 9, eine doppelte
Zinkschicht aus der ersten bzw. unteren und der zweiten bzw. oberen Zinkschicht Bei Vergleichsbeispiel 5 liegt
zwar der Co-Gehalt des sauren Zinkbades zur
Ausbildung der ersten Zinkschicht innerhalb des im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung
einzuhaltenden Bereichs, die Gehalte des sauren Zinkbades zur Ausbildung der zweiten Zinkschicht an
In- und Sn-Ionen ist jedoch zu gering und liegt außerhalb des im Rahmen des zweiten Verfahrens
gemäß der Erfindung einzuhaltenden Bereichs. Das hierbei erhaltene galvanisch verzinkte Stahlblech
besitzt folglich eine gute Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht und eine gute Beständigkeit gegen
roten Rost nach der Chromatisierbehandlung, es weist jedoch nur eine relativ geringe Menge an abgelagertem
Chromatfilm auf. Ferner ist auch noch die Beständigkeit gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung
problematisch. Bei Vergleichsbeispiel 6, bei welchem die Gehalte an Cr6+ und Sn in dem sauren Zinkbad zur
Ausbildung der zweiten Zinkschicht innerhalb des im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung
einzuhaltenden Bereichs liegen, der Co-Gehalt in dem sauren Zinkbad zur Ausbildung der ersten Zinkschicht
jedoch zu gering ist und außerhalb des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung liegt, ist die Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht sehr gering und
ferner die Beständigkeit gegen roten Rost nach der Chromatisierbehandlung problematisch. Die einzige
zufriedenstellende Eigenschaft des chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlblechs des Vergleichsbeispiels 6 ist seine Beständigkeit gegen Zinkrost nach der
Chromatisierbehandlung.
Bei Vergleichsbeispiel 7, bei dem der Co-Gehalt in dem sauren Zinkbad zur Ausbildung der ersten
Zinkschicht innerhalb des beim zweiten Verfahren gemäß der Erfindung einzuhaltenden Bereichs liegt, bei
dem jedoch das saure Zinkbad zur Ausbildung der zweiten Zinkschicht keinen Zusatz enthält, erhält man
wie bei Vergleichsbeispiel 5 ein galvanisch verzinktes Stahlblech zufriedenstellender Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht und guter Beständigkeit gegen
roten Rost nach der Chromatisierbehandlung, es weist jedoch lediglich eine relativ geringe Menge an
abgelagertem Chromatfilm auf und ist hinsichtlich der Beständigkeit gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung problematisch.
Wie bereits erwähnt, ermöglichen es die außerhalb
des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung liegenden Vergleichsbeispiele 5 bis 9 nicht, ein chromatisiertes,
galvanisch verzinktes Stahlblech herzustellen, das sämtlichen Anforderungen hinsichtlich der Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht, der Menge an
abgelagertem Chromatfilm und der Korrosionsbestän-
digkeit nach der Chromatisierbehandhing genügt
Im Gegensatz dazu zeigen im Rahmen des zweiten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellte, chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche der Beispiele 5
b's S- mit einer ersten bzw. unteren Zinkschicht hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit und
einer zweiten bzw. oberen Zinkschicht hervorragender Chromatisierbereitschaft sämtliche der in Tabelle II
aufgeführten wünschenswerten Eigenschaften.
(für das dritte Verfahren gemäß der Erfindung) und
Vergleichsbeispiele 10 bis 15
Ein Stahlblech wurde zur Ausbildung einer ersten Zinkschicht auf der Blechoberfläche im Rahmen einer
ersten galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem Zinkbad, das durch Zusatz von Co sowie Cr3+, Cr6+
und/oder Zr in den in Tabelle III angegebenen Mengen zu einem sauren Zinkbad der bei Beispielen 1 bis 4
angegebenen Zusammensetzung unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen zubereitet wurde,
galvanisch verzinkt Dann wurde das mit der ersten Zinkschicht versehene galvanisch verzinkte Stahlblech
zur Ausbildung einer zweiten Zinkschicht auf der ersten Zinkschicht in einem Zinkbad, das durch Zusatz von
Cr3+, Cr6+, Sn und/oder In in den in Tabelle III
angegebenen Mengen zu einem sauren Zinkbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung unter
den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Bedingungen zubereitet wurde, einer zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung unterworfen. Bei den Vergleichsbeispielen 10 bis 14 wurde das Stahlblech ohne
Durchführung der zweiten galvanischen Verzinkungsbehandlung zur Ausbildung einer einzigen Zinkschicht
auf der Blechoberfläche lediglich im Rahmen einer einzigen galvanischen Verzinkungsbehandlung in einem
sauren Zinkbad der bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen Zusammensetzung, den die in Tabelle III angegebenen
Elemente in den ebenfalls angegebenen Mengen zugesetzt wurden, unter den bei Beispielen 1 bis 4
angegebenen Bedingungen galvanisch verzinkt
Dann wurde die Blankkorrosionsbeständigkeit der verschiedenen galvanisch verzinkten Stahlbleche ermittelt
Hierauf wurden die galvanisch verzinkten Stahlbleche unter den bei Beispielen 1 bis 4 angegebenen
Bedingungen chromatisiert
Schließlich wurden die Menge an abgelagertem Chromatfilm und die Rostbeständigkeit der erhaltenen
chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlbleche ermittelt
Die Ergebnisse dieser Messungen sind in Tabelle III zusammengestellt Bezüglich Meßverfahren und Art der
Darstellung der Meßergebnisse vergleiche Beispiele 1 bis 4.
Zusatz zu dem.sauren
Zinkbad für die
Bildung der ersten
Zinkschicht in ppm
Zinkbad für die
Bildung der ersten
Zinkschicht in ppm
Zusatz zu dem sauren Zinkbad zur Bildung der zweiten Zinkschicht in ppm
Blankkorrosionsbestän digkeit der Zinkschicht nach 36 h Chromatisiartes, galvanisch verzinktes
Stahlblech
Stahlblech
Menge an abge- Beständigkeit Beständigkeit
lagertem gegen Zinkrost gegen roten
Chromatfilm nach 72 h Rost nach
in mg/m2 288 h
Trägerfläche
Trägerfläche
Beispiel
10
Co
5000
100
100
500 130
Zusatz zu ι | 23 | 26 11 | 267 | 24 | galvanisch verzinktes | Beständigkeil | |
/.inkbail fiii | gegen roten | ||||||
Fortsetzung | Bildung clei | cm sauren | C'hromalisicrtes. | Rost nach | |||
/.inkschichl | die | Zusal/ zn dem sauren | lilankkoiTo- | Stahlblech | Beständigkeit | 288 h | |
eisten | Zinkbad zur Bildung | sionsbeslän- | gegen Zinkrost | ||||
in ppm | der /weilen Zink- | digkeit der | Menge an abge | nach 72 h | |||
schichi in ppm | Zinkschiehl | lagertem | O | ||||
nach Jb h | Chromalfilm | ||||||
Co | in mg/m- | O | |||||
Cr*+ | Trägerfläclic | O | |||||
Co | 5000 | O | |||||
11 | Cr"+ | 100 | 155 | O | |||
Co | 5000 | Sn 500 | O | O | |||
!2 | Cr"+ | 100 | 160 | O | |||
Co | 5000 | In 1000 | O | ||||
13 | Zr | 100 | Cr"+ 100 | 190 | O | X | |
5000 | Sn 500 | O | |||||
14 | 2000 | Cr"+ 100 | 180 | ||||
— | Sn 500 | O | X X | X | |||
Vergleichs | |||||||
beispiel | 51 | ||||||
10 | Co | ohne zweite galva | X | χ χ | O | ||
nische Verzinkungs- | |||||||
5000 | behandlung | 9 | |||||
11 | Zr | ohne zweite galva | O | X | O | ||
nische Verzinkungs- | |||||||
2000 | behandlung | 17 | |||||
12 | Sn | ohne zweite galva | O | O | O | ||
nische Verzinkungs- | |||||||
5000 | behandlung | 162 | |||||
13 | In | ohne zweite galva | X X | O | |||
nische Verzinkungs- | X X | ||||||
1000 | behandlung | 150 | |||||
14 | Cr6+ | ohne zweite galva | χ χ | ||||
nische Verzinkungs- | X X | ||||||
100 | behandlung | ||||||
15 | Co 5000 | 20 | |||||
Cr"+ 100 | X | ||||||
Wie aus Tabelle III hervorgeht, besitzen die nach dem
dritten Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten, galvanisch verzinkten Stahlbleche der Beispiele 10 bis
14 und das außerhalb des dritten Verfahrens gemäß der
Erfindung hergestellte, galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 15 eine doppelte Zinkschicht
einer Gesamtdicke von 18/gm2 aus einer ersten bzw. unteren Zinkschicht einer Dicke von 17 g/m2 und einer
zweiten bzw. oberen Zinkschicht einer Dicke von 1 g/m2 Trägerfläche. Die außerhalb des dritten Verfahrens
gemäß der Erfindung hergestellten, galvanisch verzinkten Stahlbleche der Vergleichsbeispiele 10 bis 14
besitzen jeweils nur eine einzige Zinkschicht einer Dicke von 18 g/m2 entsprechend der Gesamtdicke der
genannten beiden Schichten.
Tabelle III zeigt daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 10 mit einer einzigen
aus reinem Zink bestehenden Zinkschicht eine relativ geringe Menge an abgelagertem Chromatfilm aufweist
und gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung nur sehr wenig beständig ist Das galvanisch verzinkte
Stahlblech des Vergleichsbeispiels 11 mit einer einzigen,
kobalthaltigen Zinkschicht und das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 12 mit einer einzigen,
Co- und Zr-haltigen Zinkschicht zeigen zwar infolge der Anwesenheit des Co eine ausreichende Blankkorrosionsbeständigkeit
die Menge an abgelagertem Chromatfilm ist jedoch sehr gering und die Beständigkeit
gegen Zinkrost nach der Chromatisierbehandlung schlecht Die galvanisch verzinkten Stahlbleche der
Vergleichsbeispiele 13 und 14 mit einer einzigen, Sn- oder In-haltigen Zinkschicht sind zwar gegen Zinkrost
und roten Rost nach der Chromatisierbehandlung hervorragend beständig, die Blankkorrosionsbeständigkeit
der Zinkschicht ist jedoch schlecht Das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 15 besitzt
wie die im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten, galvanisch verzinkten Stahlbleche
der Beispiele 10 bis 14 eine doppelte Zinkschicht aus der ersten bzw. unteren Schicht und der zweiten bzw.
oberen Schicht Das zur Herstellung der ersten
so Zinkschicht bei Vergleichsbeispiel 15 verwendete saure
Zinkbad enthielt jedoch kein im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung zwingend erforderliches
Co. Ferner enthielt das saure Zinkbad zur Bildung der zweiten Zinkschicht Co, das erfindungsgemäß bei
der Durchführung des dritten Verfahrens diesem Zinkbad nicht zugesetzt werden darf. Das Ergebnis
dieser Behandlung ist daß das galvanisch verzinkte Stahlblech des Vergleichsbeispiels 15 eine niedrige und
unzureichende Blankkorrosionsbeständigkeit eine sehr geringe Menge an abgelagertem Chromatfilm und eine
sehr schlechte Beständigkeit gegen Zinkrost und roten Rost nach der Chromatisierbehandlung aufweist
Die außerhalb des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung durchgeführten Vergleichsbeispiele 10 bis 15
ermöglichen es somit nicht ein chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech herzustellen, das
sämtlichen Anforderungen bezüglich Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht der Menge an abgelager-
tem Chromatfilm und Korrosionsbeständigkeit nach der Chromatisierbehandlung, genügt.
Im Gegensatz dazu besitzen die im Rahmen des dritten Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellten,
chromatisierten, galvanisch verzinkten Stahlbleche der Beispiele 10 bis 14 mit einer ersten bzw. unteren
Zinkschicht hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit und einer zweiten bzw. oberen Zinkschicht
hervorragender Chromatisierbereitschaft sämtliche der in Tabelle III angegebenen günstigen Eigenschaften.
Erfindungsgemäß lassen sich also, wie bereits erwähnt, infolge der kombinierten Wirkung der ersten
bzw. unteren Zinkschicht hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit und der zweiten bzw. oberen Schicht
hervorragender Chromatisierbereitschaft chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche hervorragender
Blankkorrosionsbeständigkeit der Zinkschicht und Korrosionsbeständigkeit nach der Chromatisierbehandlung
sowie geringerer Anfälligkeit gegen alterungsbedingten Abbau der Tiefziehbarkeit herstellen. Selbst wenn man
die durch den Zusatz der verschiedenen Elemente zu dem sauren Zinkbad bedingten Nachteile hinsichtlich
Verfahrensdurchführung und Kosten in Betracht zieht, überwiegen die Verbesserungen hinsichtlich der Qualität
der Produkte diese Nachteile.
Da erfindungsgemäß hergestellte, chromatisierte, galvanisch verzinkte Stahlbleche eine ausgezeichnete
Korrosionsbeständigkeit aufweisen, ist es selbst dann, wenn eine gleiche oder bessere Korrosionsbeständigkeit
erforderlich ist, wie (als) sie ein übliches Stahlblech mit einer aus reinem Zink bestehenden Zinkschicht
aufweist, möglich, die Menge an abgelagertem Zink im Vergleich zu einem üblichen Verfahren zu erniedrigen.
Hierdurch lassen sich einerseits Zink einsparen und andererseits die Galvanisiergeschwindigkeit erhöhen.
Claims (5)
1. Chromatisiertes, galvanisch verzinktes Stahlblech mit einer
a) lediglich Zn enthaltenden Schicht oder
b) ein Kobaltoxid und/oder -hydroxid enthaltenden Zinkschicht oder
c) mindestens ein Kobaltoxid oder -hydroxid sowie mindestens ein Chrom- und Zirkoniumoxid oder -hydroxid enthaltenden Zinkschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß es zwischen der galvanisch aufgebrachten Zinkschicht und dem
Chromatfilm eine weitere galvanisch aufgebrachte,
mindestens ein Chrom-, Zinn- oder Indiumoxid oder -hydroxid enthaltende Zinkschicht mit einem Flächengewicht von mindestens 0,2 g/m2 aufweist
2. Verfahren zur Herstellung von chromatisiertem,
galvanisch verzinktem Stahlblech hervorragender Blankkorrosionsbeständigkeit nach Anspruch 1
unter Verwendung eines sauren Zinkbades, das
a) lediglich Zink oder
b) 50 bis 10 000 ppm Co oder
c) 1) 50 bis 10 000 ppm Co
und zusätzlich
2) 50 bis 700 ppm Cr3+und/oder
3) SObisSOOppmCr6+ und/oder
4) 50 bis 700 ppm Cr3+ und Cr6+, wobei jedoch
höchstens 500 ppm Cr6+ vorhanden sind, und/oder
5) 10 bis 2500 ppm Zr-Ionen
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß vor der
Chromatisierbehandlung auf der ersten Zinkschicht eine zweite Zinkschicht mit einem Flächengewicht
von mindestens 0,2 g/m2 unter üblichen Galvanisierbedingungen aus einem sauren Zinkbad mit mindestens einem der folgenden Zusätze:
a) Cr3+
b) Cr«+
c) Cr3+ und Cr6+
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