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Vorrichtung zur Einhaltung der Wälzrichtung und zur Wieder-
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herstellung der Mittellage von kippbaren Oefen Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Einhaltung der Wälzrichtung und zur Wiederherstellung
der Mittellage von kippbaren Oefen, vorzugsweise Lichtbogenöfen, die mit wenigstens
zwei Abwälzwiegen versehen sind, die sich auf Wiegebalken abwälzen, wobei wenigstens
zwei Abwälzwiegen und Wiegebalken mit Zapfen und den Zapfen entsprechenden Oeffnungen
versehen sind.
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Seit längerer Zeit gehören die kippbaren Oefen zum Stand der Technik.
Diese Oefen werden durch Neigen entleert, wobei sie in Lagerzapfen gedreht werden,
auf Rollenböcken gelagert sind
oder sich auf meist etwa kreisbogenförmigen
Abwälzwiegen abwälzen. Die letztgenannte Bewegungsart ist die weitaus meist angewendete
und setzt Massnahmen voraus, welche ein bleibendes Abweichen der Ofen-Wälzrichtung
von der korrekten Soll-WSlzrichtung, d.h. von der Achse Ofenmitte-Giessschnauze,
oder bleibende Verlagerungen des Ofens verhindern. Zu diesem Zwecke sind an beiden
Abwälzwiegen auf deren ganzen Bodenlänge formschlüssige Zapfen befestigt, welche
in entsprechende, in den die Rollbahn bildenden Wiegebalken ausgeführte Oeffnungen
eingreifen und in jeder Neigungslage des Ofens ein Rutschen der Abwälzwiegen auf
den Wiegebalken und damit das Abweichen von der Wälzrichtung verhindern. Einige
solche konstruktiven Anordnungen sind z.B. im Prospekt Brown Boveri - Lichtbogenöfen
der Bauart SSKD", Baden/Schweiz, undatiert, S. 9, 11, 16, dargestellt. Als formschlüssige
Elemente werden z.B. auch Verzahnungen verwendet, die an der Wiege und der Laufbahn
angegossen oder befestigt sind. Bei einer anderen Ausführungsform sind in die Wiege
Zapfen eingelassen, welche in Bohrungen, die in der Rollbahn vorhanden sind, eingreifen.
Bei den bekannten Ausführungen sind die formschlüssigen Elemente auf dem ganzen
Rollweg vorhanden.
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Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zu Grunde, eine konstruktiv
einfachere und weniger aufwendige Vorrichtung zur Einhaltung der Wälzrichtung und
zur Wiederherstellung der Mittellage
von kippbaren Oefen, vorzugsweise
Lichtbogenöfen zu schaffen, die eine korrekte Mittellage des Ofens sichert oder
wieder herstellt.
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Die vorgenannte Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Zapfen und die den Zapfen entsprechenden
Oeffnungen nur im Bereich der sich in der Mittellage des Ofens berührenden Flächen
der Abwälzwiegen und der Wiegebalken vorgesehen sind.
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Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass diese konstruktive
Lösung sehr einfach und wirtschaftlich ist, wobei sie eine korrekte Funktionsweise
der Vorrichtung sichert.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn wenigstens zwei Abwälzwiegen und
Wiegebalken nur mit je einem Zapfen und einer dem Zapfen entsprechenden Oeffnung
versehen sind. Auch diese extrem wirtschaftliche Lösung ermöglicht die Einhaltung
der Wälzrichtung und die Wiederherstellung der Mittellage von kippbaren Oefen. Nach
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Zapfen auf dem Wiegebalken befestigt
und die den Zapfen entsprechenden Oeffnungen sind in den Abwälzwiegen ausgeführt.
Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass eine eventuelle Verunreinigung
der nach unten offenen Oeffnungen verhindert oder wenigstens vermindert wird.
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Es empfiehlt sich, die Zapfen mit den Wiegebalken oder den Abwälzwiegen
mittels
Schweissnte zu verbinden. Diese Ausführungsform, bei der man die Zapfen nicht einzulassen
braucht, steigert weiter die Einfachkeit und Wirtschaftlichkeit der Herstellung
der Vorrichtung. Ferner ist es zweckmässig, wenn die Zapfen mit wenigstens teilweise
abgeschrägten Seitenflächen versehen sind. Diese Massnahme sichert ein gutes Zentrieren
während der Wiederherstellung der Mittellage des Ofens.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
vereinfacht veranschaulicht.
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Es zeigt: Fig. 1 eine zum Stand der Technik zu zählend Vorrichtung,
Fig. 2 eine erste beispielsweise Ausführungsform der Erfindung und Fig. 3 eine zweite
beispielsweise Ausführungsform der Erfindung.
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Gemoss Fig. 1 ist eine Abwälzwiege mit 1 bezeichnet, ein Wiegebalken
mit 2, Zapfen mit 3 und Oeffnungen im Wiegebalken 2 mit 4. Gleiche Teile sind in
Fig. 2 und 3 mit denselben Bezugszahlen versehen wie in Fig. 1. In Fig. 2 ist ein
Zapfen mit 3' benannt.
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Nach Fig. 3 ist ein Zapfen mit der Zahl 3" bezeichnet, Oeffnungen
in der Abwälzwiege 1 mit der Zahl 5, Schweissnähte mit
der Zahl
6 und abgeschrägte Seitenflächen des Zapfens 3" mit der Zahl 7.
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In Fig. 1 ist eine bekannte Vorrichtung dargestellt. In die Fläche
der Abwälzwiege 1 sind mehrere Zapfen 3 eingelassen, die ueber die ganze Funktionsfläche,
die wShrend des Neigens des Ofens in Kontakt mit dem Wiegebalken 2 kommt, vorhanden
sind und in die Oeffnungen 4 im Wiegebalken 2 schrittweise eingreifen.
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Fig. 2 zeigt die erste beispielsweise Ausführungsform der Erfindung.
Der einzige Zapfen 3' ist in dem Bereich der Abwälzwiege 1 befestigt, wo die AbwElzwiege
1 in der Mittellage des Ofens den Wiegebalken 2 berührt, und greift in die Oeffnung
4 in dem Wiegebalken 2 ein. Diese Ausfahrungsform reicht vollkommen für eine korrekte
Funktionsweise. Die Tendenz eines kippbaren Ofens von seiner vorgeschriebenen Wälzrichtung
dauernd abzuweichen ist nicht gross. Eine Fehlermöglichkeit liegt z.B. dann vor,
wenn die beiden örtlich getrennten Abwälzwiegen 1 ungleichen Radius aufweisen. Dann
wird die sonst geradlinige Rollspur zu einem Kreisbogen umgeformt. Beim Zurück-KipFen
in die Mittellage rollt dann der Ofen aber wieder auf derselben Spur an den Ausgangsort
zurück. Geringe Abweichungen gegenüber der Ausgangslage können sich nach einem Abguss
dann ergeben, wenn infolge der
durch das Abgiessen eingetretenen
Entlastung eine geringe Veränderung der Wiegengeometrie eintritt. Bei der gebrSuchlichen
Starrheit von Kessel-Konstruktionen sind aber solche Deformationen kaum messbar
und damit die eventuellen Abweichungen äusserst gering. Ebenfalls die Horizontalkomponente
der Kippkräfte kann die Abwälzwiege auch in der Lage, wo der Zapfen 3' die Oeffnung
4 im Wiegebalken 2 schon verlassen hat, nicht zum Rutschen veranlassen. Bei einer
gewissen Ofengrösse, z.B.
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mit Fassungsvermögen 40 t, Leergewicht 160 t, max. Kippkraft 10 t,
ist das Verhältnis der Horizontalkomponente der maximalen Kippkraft zum wirksamen
Ofengewicht 0,0164. Bei einem Reibungskoeffizienten von nur 0,1 ist schon eine 6-fache
Sicherheit gegen Rutschen vorhanden.
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Das zweite Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 zeigt den auf dem Wiegebalken
2 mittels Schweissnähte 6 befestigten Zapfen 3" , der mit den abgeschrägten Seitenflchen
7 versehen ist.
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Der Zapfen 3" weist einen kreisrunden Querschnitt auf und die abgeschrägte
Fläche 7 ist als eine konische Fläche ausgeführt. Der Zapfen 31? greift in die in
der Abwälzwiege 1 ausgeführte Oeffnung 5.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf das in der Zeichnung Dargestellte
selbstverständlich nicht beschränkt. So könnten an Stelle von einem Zapfen 31>
311 im Bereich der sich in der
Mittellage des Ofens berührenden
Flächen der Abwälzwiege 1 und des Wiegebalkens 2 auch mehrere Zapfen Verwendung
finden. Der Zapfen 31> 3" kann auch einen anderen, z.B. einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt aufweisen und kann auch auf eine andere, an sich bekannte
Weise mit dem Wiegeblaken 2 oder mit der Abwälzwiege 1 verbunden oder einstückig
hergestellt sein.
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Die Oeffnungen 5 in den Abwälzwiegen 1 können auch nach oben unverschiossen
sein.
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L e e r s e i t e