-
Verstelleinrichtung %urn Beeinflussen 4es Stonvorschubes
-
bei der Ausführung von Nällarbeii en auf einer Nähmas clii ne Die
Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung zum Beeinflussen des Stoffvors chube
s beim randparallelen Zusammennähen von zwei etwa gleichlangen Zuschnitteilen auf
einer Nähmaschine mit verst£ilbarem Ober- und Untertransport und mit einer Kantenführung,
die eine die beiden Zuschnitt teile trennende Zwischenplatte aufweist, sowie mit
einem an die Enden der Zuschnitteile anhängbaren, diese leicht straffenden und zusätzlich
führenden Wagen.
-
Zur arbeitstechnischen Entlastung der Näherinnen werden für das Zusammennähen
von längeren Zuschnitteilen, z. B. in der Hosenfertigung, Nähmaschinen mit einer
Kantenführung und mit einem oberen und einem unteren Stoffschieber eingesetzt, welche
ohne die übliche manuelle Führung der Zuschnitteile arbeiten. Dadurch wird die Näherin
in die Lage versetzt, bereits während des laufenden Nähvorganges die Zuschnitteile
für den folgenden Nähvorgang aufzunehmen und zu ordnen. Vorausgesetzt, daß die jeweils
zus ammengehörenden Zus chnitteile exakt zugeschnitten, d. h., absolut gleichlang
sind und die Wirkung der beiden Stoffschieber an jeder Nahgutlage, bezogen auf den
Vorschubweg. genau
übereinstimmen, wären mit Hilfe dieser Nähmaschine
optimale Arbeitsergebnisse zu erzielen. Leider ist aber weder das eine noch das
andere gewährleistet, so daß insbesondere bei längeren Nähten Mängel auftreten,
indem die Enden der beiden Stofflagen nicht bündig abschließen, sondern eine Stofflage
über die andere mehr oder weniger hinausragt.
-
Zur Behebung des Mangels, der sich durch die unterschiedliche Wirkung
der Stoffschieber ergibt, ist es bekannt - DP 2 361 375 - jeder Nähgutlage ein ihre
tatsächliche Vorschublänge vor der Stichbildestelle abtastendes, Impulse abgebendes
Meßrad zuzuordnen und die Impulse der beiden Meßräder auf eine Verstelleinrichtung
für die Transporteure der Nähmaschine wirken zu lassen.
-
Mit dieser Einrichtung können aber nicht die Zuschnittungenauigkeiten
bzw. nach dem Zuschnitt durch die Behandlung der Zuschnitteile auftretende Längenabweichungen
eliminiert werden, wie es die geübte Näherin während des Nähvorganges durch zusätzliche
manuelle Handhabung des Zuschnitteiles erreicht, indem sie die Überlänge des einen
Zuschnitteiles über die Nahtlänge verteilt einarbeitet. In Verbindung mit Kantenführungseinrichtungen
an Nähmaschinen ist es bekannt - DBGM 7 438 034 - an die Enden der Zuschnitteile
einen mit einer Klemme versehenen Wagen oder Schlitten anzuhängen, der die Aufgabe
hat, die Zaschnitteile leicht zu straffen und
zusätzlich zu führen.
Vorschub- oder Längendifferenzen kann diese Einrichtung nicht ausgleichen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Verstellen
der Vorschubgröße wenigstens eines Stoffschiebers der Nähmaschine zu schaffen, mit
der während eines Nähvorganges sowohl die auftretenden Vorschubdifferenzen aus der
unterschiedlichen Wirkung der Stoffschieber, als auch die den Zuschnitteilen anhaftenden
Längendifferenzen als Folge von Zuschnittungenauigkeiten, ausgeglichen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein an die Enden der beiden
Zuschnitteile anhängbarer, in einer Führungsbahn gegen eine Rückholkraft auf die
Stichbildestelle zu beweglicher Wagen, für jedes Zuschnitteil einen separaten Halter
aufweist, von denen wenigstens einer beweglich zwischen gegenüberstehenden Näherungsschaltern
angeordnet ist, die bei einer relativen Lageveränderung des beweglichen Halters
die Steuermittel für eine mit dem Stichsteller der Nähmaschine verbundene Servovorrichtung
beeinflussen.
-
Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung
anhand einer schematischen Übers ichts zeichnung beschrieben.
-
In der Zeichnung ist 1 das Oberteil einer Nähmaschine, die mit einem
oberen Stoffschieber 2 und einem unteren Stoffschieber 3 ausgerüstet ist, die beide
verstellbare Antriebe aufweisen. Der Stellhebel 4 für den oberen Stoffschieber 2
ist durch eine Öffnung im Ständer 1 der Nähmaschine nach außen geführt tlnd mit
der Kolbenstange 5 eines I)ruckluft -Servr,ulotc>l.-: (; verbunden, der Teil
einer erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung ist, Zwei abgefederte Druckbolzen 7
und 8 halten den Stellhebel 4 in einer Position, die einem an beiden Stoffschiebern
2 und 3 eingestellten, übereinstimmenden Vorschubweg entspricht. Außerdem ist die
Nähmaschine noch mit einer bekannten Führungsvorrichtung 9 ausgerüstet, die im wesentlichen
aus einem Kantenführungslineal sowie einer die beiden Nähgutlagen trennenden Zwischenplatte
und einer die obere Nähgutlage abdeckenden Platte besteht Nähmaschinen mit zusammenwirkenden
oberen und unteren Stoffschiebern 2 und 3 und rnit einer Führungsvorrichtung 9 ermöglichen
die Selbstführung der Zuschnitteile im Nähstellenhereich.
-
Die Näherin hat die Zuschnitteile nur noch unter die Nadel zu bringen
und die Maschine in Betrieb zu setzen;, danach kann sie bereits die Zuschnitteile
für den nächsten Nähvorgang vorbereiten. Um die, bei diesem manuell nicht mehr beeinflußten
Arbeitsablauf, insbesondere bei längeren Zuschnitt teilen sich zeigende Verschiebung
der Stofflagen bzm. die beim Zuschneiden oder nach dem Zuschneiden
auftretenden
Längenunterschiede auszugleichen, ist eine auf den Antrieb für den oberen Stoffschieber
2 einwirkende Verstelleinrichtung vorgesehen, deren aktives Glied der bereits erwähnte
Druckluft -Servomotor 6 mit seiner Kolbenstange 5 ist.
-
Zu der Verstelleinrichtung gehört ein in einer Führungsbahn 10 laufender
Wagen 11, der während des Nähvorganges an die hinteren Enden der beiden randparallel
zu vernähenden Zuschnitteile Z1 und Z2 angehängt wird. Der Wagen 11 ist hierfür
mit zwei Klemmen 12 und 13 bestückt, von denen die eine 12 das untere Zuschnitteil
Z1 und die andere 13 das obere Zuschnitteil Z2 aufnimmt. Die Klemme 12 ist fest
am Wagen 11 angebracht, während die Klemme 13 an einem Hebel 14 angebracht ist,
der bei 15 pendelnd am Wagen 11 gelagert ist.
-
Der Wagen 11 wird beim Vorschub der beiden Zuschnitteile Z1 und Z2
gegen die Kraft eines Gewichtes 16, welches mittels eines über eine Rolle geführten
Seiles 16' mit dem Wagen 11 verbunden ist, zur Nähmaschine 1 hin bewegt.
-
Ein weiteres gleichschweres Gewicht 17 ist über ein Seil 17' mit dem
die Klemme 13 tragenden Hebel 14 verbunden, so daß an jedem Zuschnitteil Z1 und
Z2 mit der gleichen Kraft gezogen wird, wenn die Zuschnitteile mittels der Stoffschieber
2 und 3 bewegt werden. Kurz bevor der Wagen 11 die Führungsvorrichtung 9 erreicht,
werden die
beiden Klemmen 12 und 13 mittels einer nicht dargestellten
Vorrichtung geöffnet und der somit vom Vorschub abgekuppelte Wagen 11 wird von den
Gewichten 16 und 17 in seine Ausgangsposition zurückbewegt.
-
Wenn während des Transportes der beiden Zuschnitteile, sei es durch
eine Transportverschiebung oder durch eine Längenabweichung, die obere Klemme 13
gegenüber der unteren Klemme 12 voreilt oder zurückbleibt, so bewirkt der Pendelausschlag
des Hebels 14, daß der Schalter 18 bzw. der Schalter 19 betätigt wird und über den
zugehörigen Stromkreis das Magnetventil 20 bzw. 21. Die an ein Druckluftsystem angeschlossenen
Magnetventile 20, 21 steuern die Beaufschlagung des Servomotors 6, der als doppeltwirkender
Zylinder die Kolbenstange 5 nach oben bzw. nach unten bewegt und den Stellhebel
4 entsprechend verstellt. Dadurch wird der Vorschubhub des oberen Stoffschiebers
2 vergrößert bzw. verkleinert, je nachdem, ob die obere Klemme 13 voreilt oder zurückbleibt.
Wenn z. B. das obere Zuschnitteil Z2 durch eine Zuschnittungenauigkeit oder durch
eine nach dem Zuschnitt aufgetretene Streckung des Gewebes eine Überlänge aufweist,
so wird die Klemme 13 durch das an ihr ziehende Gewicht 17 gegenüber der Klemme
12 nach rechts, d. h., in Bewegungsrichtung nach hinten verschoben und der Hebel
14 beeinflußt den Kontakt des Näherungsschalters 19, der nun das Magnetventil 21
betätigt. Die in den Druckluftzylinder 6 einströmende Druckluft bewegt den Kolben
mit der Kolbenstange 5 und somit auch den Stellhebel 4 nach unten, wodurch
dem
oberen Stoffschieber 2 ein größerer Vorschubhub erteilt wird. Dies bewirkt, daß
das obere Zuschnitteil Z2 mehr transportiert wird, die Überlänge also allmählich
in die gebildete Naht eingearbeitet wird.
-
Sobald dies erreicht ist, gehen die Klemme 13 und der Ilebel 14 wieder
in Mittelstellung, der Schalter 19 öffnet den Stromkreis des Magnetventiles 21 und
die Druckbolzen 7 und 8 bringen den Stellhebel 4 ebenfalls wieder in seine vorher
eingestellte Lage.
-
Wenn dagegen durch Mehrvorschub des oberen Stoffschiebers 2 das obere
Zuschnitteil Z2 voreilt, so beeinflußt der IIebel 14 den Kontakt des Näherungsschalters
18 und dieser betätigt das Magnetventil 20. Die Kolbenstange 5 wird somit nach oben
bewegt, wodurch der Vorschubhub des oberen Stoffschiebers 2 verkleinert wird.
-
Mit IIilfe der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung wird sichergestellt,
daß die beiden Zuschnitteile am Ende der Naht genau bündig abschließen.
-
Einzelheiten der Verstelleinrichtung, wie z. B.
-
die Ausbildung und Steuerung der Klemmen 12, 13, können mit bekannten
technischen Mitteln gestaltet werden, so können anstelle von Klemmen auch andere
Befestigungsmittel, z. B. in die Zuschnitteile eindringende Nadeln verwendet werden.
-
Patentanspruch